Altruismus | Sozialpsychologie mit Prof. Erb

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  • Опубликовано: 13 сен 2024
  • Altruismus ist die Grundlage für Hilfeverhalten ohne Vorteil für die hilfeleistende Person. Altruismus ist demnach selbstlos und basiert rein auf empathischer Anteilnahme. Nach dieser Definition bleibt nach wie vor umstritten, ob es Altruismus beim Menschen überhaupt gibt. Im Gespräch mit Luisa Winzer erläutert Prof. Erb wie man experimentell zwischen selbstlosem und egoistisch motiviertem Hilfeverhalten unterscheiden kann. Er erklärt die Begriffe "Reziproker Altruismus" und "Altruistische Bestrafung" und kommt für sich zu dem Schluss, dass es menschlichen Altruismus tatsächlich gibt.
    Das Video zur Empathie hier auf RUclips:
    • Empathie | Sozialpsych...

Комментарии • 30

  • @EinfachValle91
    @EinfachValle91 Год назад +4

    Sehr interessantes Thema, mit dem ich mich selbst vor kurzem noch beschäftigt habe, als ich mich dabei erwischt habe jemandem helfen zu wollen, weil es mir nicht gut damit ging, dass es der Person schlecht ging.
    Es ist wirklich verrückt.
    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es Altruismus ohne Mitgefühl gäbe und Mitgefühl empfinden wir dank unserer Spiegelneuronen, also ist es eigentlich immer wenigstens ein bisschen egoistisch jemand anderem zu helfen.
    Das ist zumindest der Schluss zu dem ich bisher gekommen bin.
    Danke für das interessante Video ^^

    • @svenluebke
      @svenluebke Год назад

      Aber kann ich nicht durch kognitive "Transferleistungen" ein Verständnis dafür entwickeln, dass meine bisherigen Beobachtungen an denen sich auch mein Mitgefühl orientiert zu kurz greiffen? Angenommen ich habe Studien über die Intelligenz von Schweinen gelesen und entwickele ein Verständnis dafür, in dem Schweinen bestimmte Eigenschaften zu teil werden, die sie davor nicht hatten. Dann erst kann ich meine Beobachtung anpassen und mein Mitgefühl fokussieren. Ich kann aber auch z.B. die Entscheidung treffen, dass ich zu einer vegetarischen Ernährung wechsele ganz ohne je ein Schwein in meinem Leben gesehen zu haben. Das Beispiel ist jetzt schwer vorstellbar, aber nichts desto trotz ist es dennoch denkbar. Darüber hinaus halte ich es für möglich, dass es rein aus der Logik möglich wäre aus spieltheoretischen Gründen (Gemeinwohlorientiert) zu handeln - in dem man seine Strategie am Nashgleichgewicht orientiert. Dann wechsele ich aber schon das Bezugssystem meiner Meinung nach. Diese Handlung kann dann nicht mehr als per se als egoistisch ausgelegt werden.

  • @Hsyin.c46
    @Hsyin.c46 Год назад +1

    Danke für das Video und liebe Grüße an den Professor 😊

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  Год назад +1

      Grüße sind angekommen und vielen Dank zurück für den freundlichen Kommentar! :-)

    • @janschmidt6123
      @janschmidt6123 Год назад

      @@SozialpsychologiemitProfErb Die Frage des Altruismus ist ja weniger, ob es "nur" Hilfeverhalten ist, da egoistisch (bezahlt, Heldentum etc.) sondern ob das Hilfeverhalten entsteht WEIL ich bezahlt werden will oder ein Held sein will.
      Es ist doch vollkommen egal, ob ein Feuerwehrmann bezahlt wird oder ein Held sein kann. Es ist die Frage, ob er auch tatsächlich genau deshalb hilft und das ist definitiv auch bei beruflichen Hilfeverhalten nicht gesagt, man hätte ja schließlich einen ungefährlichen Job haben können.
      Gleichzeitig wird man aber NIE eine Situation simulieren können, in die der Person ein eindeutiger Altruismus nachgewiesen werden kann, denn man kann IMMER sagen, ja das hast Du gemacht, weil...
      a) Du wusstest Du hättest Mitleid b) hast Geld bekommen c) wolltest Aufmerksamkeit/ Anerkennung d) der Genegoismus ist Schuld oder wenn gar nichts mehr hilft: Das Hilfeverhalten liegt am Genegoismus ist aber in diesem Falle aufgrund eines biologischen Genunfalls dazu gekommen, dass jemand nicht Verwandtes geholfen wurde bzw. der Genegoismus ist beim Individuum nicht punktuell genug.
      Sprich: In der Regel war es in der Evolution so, dass man in seiner Familie gelebt hat und beschützt diese mit den Leben.
      Nimmt man Mensch/ Tier aus dieser Situation heraus und steckt ihn in eine fremde Gruppe, so zeigen Tiere den Genegoismus auch im Bezug auf andere Arten und Menschen bezogen auf andere Menschen mit denen sie nicht verwandt sind.
      Man kann also alles mit einem fehlgeleiteten Genegoismus erklären oder mit anderen egoistischen Motiven.
      Die Frage ist nur: Sind das tatsächlich die Gründe, oder sind sie es nicht...

  • @simone7060
    @simone7060 Месяц назад

    Das hilfeverhalten sollte nicht über die eigenen werte gehen.
    Man sollte sich beim helfen nicht selbst vergessen oder es für andere tun.
    Man sollte helfen weil man helfen will.

  • @domoatyoutube
    @domoatyoutube Год назад +2

    Endlich ein Beitrag zum Thema, das ich auf die schnelle gefunden habe und der zwischen Altruismus, rezipr. Altruismuss etc. unterscheidet.
    Zum Beispiel aus dem Versuch mit Elene (?) habe ich das mit der Gleichheit (Nähe wäre sicherlich auch so ein Faktor, was Empathie angeht) verstanden. Das mit der Pille will sich leider selbst nach dreimaligem Hören logisch/kognitiv nicht fügen. Mag es mir hier jemand erklären?

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  11 месяцев назад +1

      Die Pille (tatsächlich ein Placebo) führt in der Wahrnehmung der Versuchsperson entweder dazu, dass das Mitgefühl steigt oder dass sie ein schlechtes Gefühl verursacht. Verursacht die Pille (angeblich) ein schlechtes Gefühl, kann die Übernahme der Position von Elene das schlechte Gefühl nicht beenden. Ist die Versuchsperson trotzdem bereit, den Platz von Elene einzunehmen und die Elektroschocks zu empfangen, ist das ein Hinweis darauf, dass sie das nicht tut, um ihr schlechtes Gefühl zu beenden. Man schließt dann auf "echten" Altruismus. Vielen Dank für die Nachfrage! :-)

    • @domoatyoutube
      @domoatyoutube 10 месяцев назад

      Jetzt habe ich es verstanden. Kurz zur Klärung, ob ich es richtig verstanden habe: a) Im ersten Fall bekommt die beobachtende Person eine (Placebo-)Pille, von der sie weiß, sie führt dazu, dass sie sich schlecht fühlen wird. Geschlussfolgert wird jetzt, dass, wenn diese Person den Platz von Elaine einnimmt, sie das schlechte Gefühl in Kauf nimmt, was dann für den 'echten'/'reinen' Altruismus sprechen würde. Habe ich das so richtig verstanden?
      Wenn ja, dann habe ich zwei Nachfragen:
      1) Verursacht die Pille (im Wissen der Testperson) ein schlechtes Gefühl in Abhängigkeit von dem, was die beobachtende Person sieht, hier also in Abhängigkeit von der beobachteten Person, die Schmerzen zeigt?
      2) Verursacht die Pille (im Wissen der Testperson) das schlechte Gefühl und schaltet Empathie aus oder ist Empathie nicht ausgeschlossen?
      Ich frage deswegen, weil ich die im Interview bzw. dem Experiment aufgemachte Unterscheidung zwischen Empathie (wahrscheinlich neuronale Empathie) und schlechtem Gefühl interessant finde, obwohl ich nicht verstehe, wie man kausaltechnisch Empathie im Falle eines beobachteten Schmerzen von schlechtem Gefühl trennen kann. Bzw. ich wüsste als Testperson, dass wenn ich aufstehe, um den Platz einzunehmen, ich Empathie nicht ausklammern könnte.

  • @domoatyoutube
    @domoatyoutube Год назад +1

    Eine dritte Sache noch, zu der ich Hilfe bräuchte: Verhältnis von Empathie (wie auch immer diese möglich sein soll ... lange Debatte) und Altruismus. Ist Empathie a) identisch mit Altruismus, b) notwendige Bedingung von Altruismus oder c) die hinreichende Bedingung von Altruismus? Ich schließe (a) aus. Hätte am Anfang und in der Mitte des Videos auf (b) getippt. War aber um so überraschter, als am Ende doch eher (c) laut gemacht zu werden schien.

  • @domoatyoutube
    @domoatyoutube Год назад +1

    Leider habe ich auch das Spielbeispiel zum Thema altruistische Bestrafung nicht verstanden. Worauf es hinauszielt, ist klar. Wie es das Spiel aber exemplifizieren soll, ist mir unklar.

  • @andreasplattner
    @andreasplattner Год назад +3

    Ich denke Altruismus ist überwiegend eine Handlungsepisode. Je nach dem, welchen Ausschnitt einer Interaktion man betrachtet, ist dieser in sich möglicherweise rein altruistisch per Definition - allerdings nie isoliert im Kontext. D.h. ich gehe davon aus, dass Altruismus immer im Gesamtkontext mit Eigennutzen einhergeht. Dazu würde ich mindestens die Sinnstiftung zählen. Also etwa, stiftet die Handlung für den altruistischen Akteur Sinn (und etwa nicht nur für den empfangenden Akteur).

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  Год назад +2

      Ein spannder Gedanke, Andreas Plattner, und vielen Dank für die Ergänzung! Ob es echten Altruismus tatsächlich gibt, ist eine Frage der Definition und sicherlich auch abhängig davon, ob man einzelne Handlungen oder ganze Handlungsabläufe über viele einzelne Handlungen hinweg analysiert. Womöglich wird die Frage nach echtem Altruismus nie hinreichend und zweifelsfrei beantworten werden können.

  • @svenluebke
    @svenluebke Год назад +1

    Spannende Frage - hier einmal mein knapper Versuch: Es gibt Altruismus und er gehört zum Wesen des Menschen. Er ist zentral für die evolutionäre Erfolgsgeschichte des Menschen und ist Voraussetzung für seine Sozialität. Altruistisch könnte man eine Handlung dann nennen, wenn sie effektiv dem Wohl anderer Lebewesen dient. Mitgefühl ist dafür weder eine hinreichende oder notwendige Voraussetzung, da Altruismus selbst vernünftig ist (hier könnte man auch wieder spieltheoretisch argumentieren z.B. mit Nash-Gleichgewichten o.ä.). In diesem Fall ist der Egoismus auch der Altruismus in einer sehr engen Definition. Die Differenz zwischen Altruismus und Egoismus treffen wir auf Basis des Identifikationsmodells bzw. Selbstmodells, das wir als Referenz hernehmen. Dabei ist die Identifikation mit dem Gegenübers als "Mensch", als "geistiges Lebewesen", "bewusstes Lebewesen" oder auf Basis irgendwelcher panpsychistischer Formeln, über die man sich gleichsetzt entscheidend für den Grad an Altruismus. Dafür sollte man diesem "Gegenüber" aber auch ein tatsächliches Wohl zuschreiben können jenseits der "Beseelung" durch gehaltlose Projektion meiner eigenen Empfindungen. Wie das dann aussieht, woran man sich da orientieren kann und was das jeweils sein soll ist Gegenstand der Ethik.

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  Год назад +1

      Es gibt so viele Wege, sich dem Phänomen des Altruismus zu nähern. Eine abschließende Antwort wird es wohl in absehbarer Zukunft nicht geben, weil sie davon abhängt, was genau als altruistisches Verhalten definiert wird. Der Kommentar hier erscheint uns durchaus ein vernünftiges Arbeitsmodell zu sein, um sich der Frage, ob es A. überhaupt gibt oder nicht, zu nähern. Vielen Dank an Youngdalf, der Nice!

  • @sonjafeenstaub8665
    @sonjafeenstaub8665 Год назад +1

    Hielte man an der strengen Definition des Altruismus fest, widerspräche das doch der Existenz eines reziproken Altruismus, da die Gegenseitigkeit sich doch meist erst einstellt, nachdem der einen Seite Gutes angetan wurde. Die Hilfe als Reaktion hierauf würde im Grunde dann ja eher aus einem Gefühl der Verpflichtung oder Schuld bzw. zur Reduktion einer kognitiven Dissonanz erfolgen und nicht mehr uneigennützig.

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  Год назад

      Der reziproke Altruismus ist tatsächlich eine Bezeichnung, die unter den Begriff des Altruismus, wie er hier vorgestellt wurde und in der Psychologie weit verbreitet ist, gar nicht fällt. Wir hoffen, das ist im Video klar zum Ausdruck gekommen. Vielen Dank für die Ergänzung, Sonja Feenstaub! :-)

  • @braincrash42
    @braincrash42 Год назад +2

    Wenn die psychischen Kosten einer Hilfestellung größer als der psychische Nutzen sind, ist m.M. Altruismus. Voraussetzung ist allerdings die Freiwilligkeit.

    • @SozialpsychologiemitProfErb
      @SozialpsychologiemitProfErb  Год назад +1

      Auch ein möglicher Blick auf dieses Phänomen. Vielen Dank für den Beitrag, Brain Crash! :-)

  • @skiron7124
    @skiron7124 Год назад +4

    Altruismus ist letztendlich mehr oder weniger selbstwertdienlich und somit sind wir wieder beim Egoismus

    • @TiestoG
      @TiestoG 8 месяцев назад

      Ja, niemand macht etwas umsonst.

  • @OlliS71
    @OlliS71 Год назад +1

    Das Problem bei der Fragestellung ist auch: wenn ich rational über sowas nachdenke, dann befinde ich mich doch automatisch in einem Modus in dem ich weniger emfpänglich für Empathie ist. D.h. man macht sich bei seinem Urteil da vielleicht leichter Fehler.

    • @danieldanielson2650
      @danieldanielson2650 Год назад

      Wenn man Dinge nicht emotional, sondern rational betrachtet, ist man anfälliger früh Fehler?! Steile These.

    • @OlliS71
      @OlliS71 Год назад

      @@danieldanielson2650 Echt, was für eine seltsame Interpretation meiner Worte.

  • @lookykuckie
    @lookykuckie Год назад +1

    Wenn Altruismus das Gegenteil von Egoismus ist, dann befindet sich jeder Mensch irgendwo zwischen diesen beiden Polen. Ein zu wenig kommt dem Gegenteil zugute.

    • @andreasplattner
      @andreasplattner Год назад

      Ich wusste, dass es ein polnisches Phänomen ist 🙂

    • @lookykuckie
      @lookykuckie Год назад

      @@andreasplattner 🤣

  • @andreaswode
    @andreaswode Год назад

    Wenn ich nichts davon habe zu helfen, dann ist es für mich egal ob ich helfe oder nicht. Das Helfen hat ja dann keine Wirkung auf mich, weder in positiven oder negativen, es ist mir gleichgültig dann.

    • @lookykuckie
      @lookykuckie Год назад

      Was hat den Gleichgültigkeit mit Altruismus zu tun? Wenn dir die Anderen gleichgültig sind, dann bist du eher Egoist. Das ist das Gegenteil vom Altruist.