"Tage in Vitopia" von Ulla Hahn - Oder: Kann man gute Utopien schreiben?

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  • Опубликовано: 14 окт 2024

Комментарии • 24

  • @Asgar555
    @Asgar555 3 месяца назад

    Als erstes mal ein Lob für diesen "Verriss". Ich mag es, dass du normalerweise Bücher empfiehlst, die dir gefallen haben. Ich habe schon selbst einiges dank dir entdeckt und mittlerweile bin ich in einem Alter, dass ich meine Zeit lieber mit Positivem als mit Negativem verbringe, was auch für Rezensionen gilt. Aber zur Abwechslung mal eine kritische Rezension von dir finde ich super. Gerne ab und zu mehr davon. Vor allem da du ja ins Detail des Utopien-Themas gegangen bist und es erweitert hast.
    Zum Thema Utopien:
    Ich habe echt stark überlegt, ob ich in meiner Lese-Vita irgendwelche positiven Utopien habe, aber mir ist tatsächlich überhaupt keine eingefallen.
    Ich glaube die Schwierigkeit bei guten Utopien ist tatsächlich meist die fehlende Spannung. Eine spannende Geschichte lebt ja häufig von Konflikten und Hindernissen die gelöst oder überwunden werden müssen. Der Zustand der positiven Utopie ist bei den Geschichten (auch bei Dystopien) dann ja im Grunde das Ziel und damit ist die Geschichte dann (positiv) zu Ende.
    Ich musste an das Buch "Hüter der Erinnerung" von Lois Lowry denken, welches ich vor Äonen als Teenie gelesen habe. Der 1. Satz in der Beschreibung lautet: "Jonas lebt in einer Welt ohne Not, Schmerz und Risiko" also im Grunde eine positive Utopie. Aber die Geschichte wird dadurch interessant, dass die Hauptfigur rausfindet, dass die Utopie eigentlich eher eine Dystopie ist.
    Ich weiß auch nicht wie man eine spannende Geschichte erzählen kann, wenn die utopische Welt eines Protagonisten tatsächlich ohne Not Schmerz und Risiko wäre und alles perfekt ist. Außer man führt etwas ein, was diesen Zustand bedroht.
    WIe auch immer, ich werde mal bewusst schauen, ob ich mal einen Roman finde, der eine positive Utopie ist und der mir gefällt. Danke nochmal für das interessante Thema.

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      Danke, ich hab mich sehr gefreut, dass die kritischeren Töne bei Dir auch auf Zustimmung stoßen. :)
      Ist es nicht interessant, wie wenig verbreitet Utopien sind? Man könnte meinen, wir Menschen möchten unsere Zukunft gerne schwarzmalen.^^ Und das mit dem Konflikt ist ein wichtiger Punkt und ich ärgere mich ein bisschen, dass ich versäumt habe, das im Video zu erwähnen. Ich schätze auch, dass Utopie und Konflikt sich im gewissen Maße gegenseitig ausschließen, dass Konflikte aber i.d.R. den Kern einer Geschichte ausmachen und dass dadurch das utopische Schreiben so viel schwieriger wird.
      In den Kommentaren hier wurde ich jetzt schon ein paar Mal darauf hingewiesen, wie nah Utopie und Dystopie beieinander liegen. Und das ist echt eine spannende Beobachtung, auf die ich selbst noch nicht gekommen bin.
      Dir auch vielen Dank fürs Zuschauen und Mitdiskutieren! :)

  • @Literaturlaerm
    @Literaturlaerm 3 месяца назад

    Gute Rezension und spannendes Thema noch hintendran.
    Ich schließ mich auf gewisse Weise den anderen an: ich mag es zb, wenn man erst denkt, es sei eine Utopie (es gibt keine Krankheiten mehr, Energiegewinnung ist sauber, man muss nicht mehr lohnarbeiten oder so) - aber dann im Laufe der Geschichte rauskommt, dass es vllt doch nicht so nett ist (nur mit totaler Kontrolle und der Ausbeutung anderer möglich). Dann ist es natürlich keine Utopie mehr. 😅 Aaaber man kann durch so eine Geschichte vllt trotzdem zum Nachdenken angeregt werden, ob wir diese erstrebenswerten Dinge nicht irgendwie auf andere Art lösen können.
    Die Monk-and-Robot-Reihe (las bisher nur Teil 1) finde ich aber auch einen guten Vertreter. Da ist die Welt ja nur der Hintergrund und es geht eher um einen inneren Zwist. So kann man noch ein bisschen
    Deine Kritik an diesem Roman kann ich auf jeden Fall nachvollziehen und es klingt auch nicht so, als wäre der Roman etwas für mich. (Die Grundidee der Verständigung zwischen Tieren und Menschen finde ich BOMBASTISCH. Da hätte man so viel mit machen können. Ich denke, ehrlich gesagt, sofort in eine eher negative Richtung: ändern sich dann wirklich alle Menschen? Gibt es nicht trotzdem noch genug, die weiterhin Tiere ausbeuten und töten würden? Würden nicht viele weiterhin zb ihre Haustiere lieben und dann einfach ignorieren, was "fremde/Nutz-"tiere sagen? Oder das Töten einfach an Leute outsourcen, die es sich nicht leisten können, Nein zu sagen, weil sie den Job brauchen? Selbst wenn es offiziell verboten würde, Tiere zu schlachten - gäbe es nicht garantiert einen Schwarzmarkt und was ginge da so Schlimmes ab usw.)

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      Hi Anne! Ich finde sehr spannend, wie häufig hier in den Kommentaren darauf hingewiesen wird, dass die "totale Utopie" ganz schnell in die Dystopie kippen kann. Daraus lassen sich auch sicher gute Geschichten spinnen, aber genau wie Du sagst: Dann ist es halt keine Utopie mehr. ':D Ich frage mich aber mittlerweile auch, wie erstrebenswert es ist, so eine allumfassende Utopie beschreiben zu wollen. Wahrscheinlich ist es doch realistischer und spannender, wenn die Utopie nicht perfekt ist und/oder nicht den ganzen Erdball umspannt o.ä.
      Und zu Monk-And-Robot: Ja, wenn man dann doch eine ziemlich utopische Welt ohne Bösewichte erschaffen will, dann entstehen die besten Geschichten mit Sicherheit durch innere Zwiste oder spannende Beziehungen der Charaktere zueinander.
      Haha, mit Deinen paar Fragen zu der Mensch-Tier-Verständigung hast Du schon so eine gute Schablone für einen spannenden Roman skizziert, aber keine der Fragen interessierte Ulla Hahn in ihrem Roman. Diese Übersetzungssoftware ermöglicht einfach, dass Tiere und Menschen miteinander reden können wie Menschen untereinander und das war's.
      Immer wieder schön, von Dir zu lesen! Liebe Grüße :)

    • @Waldemar_la_Tendresse
      @Waldemar_la_Tendresse Месяц назад

      Da du von der Grundidee der Verständigung zwischen Mensch und Tier so begeistert bist, schau mal, ob der Bannsänger-Zyklus von Allan Dean Foster etwas für dich wäre, ist allerdings Fantasy, in der ein (Jura?-)Student mit seiner Gitarren-Musik eine tragende Rolle spielt, neben einem saufenden und nichts anbrennen lassen wollenden Otter (falls mich meine Erinnerung nicht trügt) und einer Schildkröte als Quasi-Mentor, die selbstverständlich mit einigen besonderen Eigenschaften ausgestattet ist.
      Warum wurde der Zyklus eigentlich noch nicht von Peter Jackson verfilmt?

  • @markhnk
    @markhnk 3 месяца назад +1

    Das ist so ein großes und spannendes Thema. Ein paar wirre Gedanken, warum ich Utopien sowohl als Leser als auch als Autor schwierig finde:
    Utopien sind meistens ja auch gleichzeitig implizite Dystopien (zum Beispiel Welten, in denen es keine Krankheit oder keinen Hunger gibt, und bei denen man sich dann fragt, zu welchem Preis diese Utopien entstanden sind; es gibt da ja immer einen Haken).
    Utopien haben oft etwas Langweiliges an sich (was tun die Figuren den ganzen Tag, wenn sie überhaupt keine Probleme haben? Hoffentlich brechen sie nicht dauernd spontan in Tanz und Gesang aus ;) ). Und diese Langeweile überträgt sich dann natürlich auf den Leser.
    Für mich würde das bedeuten, dass erst einmal die Utopie keine "fertige" Utopie sein sollte. Entweder sie ist zumindest in Bedrohung und muss konfliktreich erkämpft werden, oder es gibt vielleicht utopische Elemente, bei denen nur ein bestimmtes Element verbessert wurde (meinetwegen im Bereich Klima), es aber noch genug andere Probleme existieren, sodass das Setting also kein Wolkenkuckucksheim ist, das sich dann selbst wieder zu gruselig anfühlt.
    Ich finde es ja witzig, dass die Kategorien Dystopien und Utopien so ineinander übergehen. Ich hatte kurz an Cory Doctorows Little Brother gedacht als Utopie, aber das wird wohl auch eher unter Dystopie kategorisiert. Aber ich fand da spannend, wie junge Menschen mit Hilfe von Technologie sich einem aktuellen Problem stellen, in einer dystopischen Welt, die unserer sehr ähnelte. Das hatte für mich irgendwas Utopisches.
    Was mich als Schreibender vielleicht interessieren würde, wäre so eine gesellschaftliche Welt in einer kleineren, privaten Geschichte zu spiegeln (also den Fokus ein wenig weg von zu detailliertem Worldbuilding und Future History und riesigen Ensembles und Settings). Für Dystopien hat das für mich Paul Lynch mit Prophet Song gemacht (eine sehr private und reduzierte Perspektive auf eine Frau und ihre Familie in einer recht abstrakten dystopischen Umwelt). Und das umzukehren: Es gibt ein familiäres Problem zu lösen, im Rahmen eines größeren positiven gesellschaftlichen oder politischen Umschwungs. Und das eine spiegelt sich im anderen und überlappt sich miteinander. Aber keine Ahnung, ob man daraus wirklich einen sinnvollen Spannungsbogen generieren könnte.

    • @evasbuchereckchen9864
      @evasbuchereckchen9864 3 месяца назад +1

      Ich habe dazu ganz ähnliche Gedanken. Insbesondere ist es für mich immer die Frage, wie die utopische Gesellschaft mit denen umgeht, die bei der Utopie nicht mitmachen möchten oder wie sichergestellt wird, dass alle (freiwillig oder nicht) mitmachen. da kippt es dann ja auch oft ins dystopische. Ich denke, dass man keine "absoluten" Utopien erschaffen könnte, aber Welten, in denen bestimmte Probleme gelöst sind.

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      Du bist nicht der einzige, der hier in den Kommentaren darauf hinweist, dass Dystopie und Utopie nah beieinander liegen und das finde ich eine sehr spannende Beobachtung. Und ich glaube, ich neige auch immer mehr zu Deiner Sichtweise, dass die Utopie nicht "vollständig" sein sollte. Oder wenn sie das doch ist, dann sollte sie vielleicht nur ein kleiner Hafen inmitten der Apokalypse sein oder so ähnlich. Das von dir erwähnte "Wolkenkuckucksheim" hat dann doch vielleicht etwas Gruseliges - interessanterweise. Oder einfach etwas Langweiliges und doch zu Realitätsfernes?
      Und doch, zu Deinem letzten Absatz: Ich stimme zu und finde, das kann absolut einen sinnvollen Spannungsbogen erzeugen. Das sind genau die Geschichten, die mich interessieren. Ich brauche immer diesen Fokus auf kleine, private Geschichten, das ist für mich viel Spannender, als wenn es um den großen Weltuntergang geht, der dann einfach zu abstrakt ist. Das hab ich zuletzt wieder bei "Vakuum" von Philip P. Petersson gemerkt, wo es wirklich um die größtmögliche denkbare Bedrohung ging und das ganze Buch hat mich komplett kalt gelassen.

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      Absolut! Interessanter Gedanke mit den Menschen, die bei der Utopie nicht mitmachen wollen. Man wird sich ja nie mit allen Menschen darauf einigen können, was die perfekte Utopie ist - also ist sie vielleicht ein Widerspruch in sich.

  • @carlcat3944
    @carlcat3944 3 месяца назад

    Hi, ist eine Weile her 😊
    Die kritischen Töne von dir sind ungewohnt, aber du bist dir treu geblieben und hast es in Grenzen gehalten. Der Großteil des Videos war ja ziemlich sachlich... ein Verris war das bei weitem nicht 😅
    Ich war eine Zeit lang Fan von Utopien und las relativ früh Utopia und Walden Two.
    Beide hatten eher den Charakter von Sachbüchern und waren vergleichsweise anspruchsvoll, während die Utopien (habe eine Menge von Philip K. Dick gelesen, moderne Utopien bzw. Autoren kenne ich in diesem Fall keine) spannend und flüssig lesbar waren.
    Warum? Ich denke, weil Dystopien Konflikte beinhalten. Das Leiden und lösen oder scheitern macht das Lesen spannend.
    In Utopien sind besagte Konflikte längst gelöst, es geht mehr um die Präsentation dessen und das Technische dahinter, manchmal auch mit einem Schuss Spott oder Herablassung Richtung Status quo.
    Daraus ließe sich die These ableiten, dass es eben nicht möglich ist, gute Utopien zu schreiben (sofern wir gut mit spannend gleichsetzen und gleichzeitig behaupten, " utopische Sachtexte" können nicht oder zumindest nicht so spannend sein wie Dystopien)
    Oder weniger scharf formuliert: Utopien sind aufgrund ihrer Art nur für eine Minderheit der Leser spannend.
    Was deine Erfahrung mit deinem Buch betrifft: Das kommt tatsächlich häufiger vor, denke ich.
    Auf den ersten Blick sind Utopie und Dystopie wie Tag und Nacht, aber auf den zweiten schon nicht mehr.
    (Aus dem Gedächtnis heraus)
    In Brave New World werden Menschen herangezüchtet und in Kategorien gesteckt. Sehr dystopisch.
    Aber andererseits werden die so erschaffen, dass sie mit ihrer Kategorie glücklich sind. Und kann vor diesem Hintergrund wirklich noch von Dystopie gesprochen werden?

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      Schön, dass du immer wieder herfindest. ;) Freut mich, dass es kein richtiger Verriss ist, das war auch eigentlich nicht wirklich mein Intention. (Macht sich allerdings als Thumbnail und für die Klicks gut, hehe)
      Dein Kommentar lässt mich auch nochmal realisieren, dass ich die Utopien in der klassischen Literatur noch nicht genug erkundet habe.
      Und ja, das mit dem Konflikt ist ein Knackpunkt. Geschichten leben von Konflikten, aber wenn Autor*innen versuchen, die perfekte Utopie zu schaffen und alle Menschen sich lieb haben, wird das schwierig. Becky Chambers hat da in den von mir erwähnten Novellen einen ganz guten Weg gefunden, indem sich der Konflikt hauptsächlich in Dex' Sinnsuche und seiner/ihrer Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben abspielt.

    • @carlcat3944
      @carlcat3944 3 месяца назад

      @@CarinaZacharias Verstehe, hehe! Na, ich begleite dich bis zum Schluss, unregelmäßig, aber bis zum Schluss, versprochen! So habe ich das auch bei creepy creatures reviews gemacht... *schnief*
      Uff, riskiere einen Blick, aber erwarte nicht zu viel. Ich selbst habe mich damals recht frustriert abgewandt. Vor allem weil ,Utopia` so stark angepriesen wurde.
      Vielleicht wäre Ökotopia etwas für dich. Habe das Buch aber selbst nicht gelesen.
      Die einzige gute Empfehlung wiederum, die ich geben kann, ist ein Sachbuch. Geschichte der Utopie, aus der utb Reihe. Müsste ich mal zu Ende lesen...sehr lehrreich und anspruchsvoll, da wird auch zu Beginn eine Menge über die (griechischen) Wurzeln, nicht zuletzt Platon, geschrieben.
      Da du im Gegensatz zu mir einen besseren Überblick über die modernen Bücher verfügst; was kannst du mir empfehlen? Becky Chambers schaue ich mir an, noch etwas?
      (Anspruchsvoll, nicht zu moralisierend, ungewöhnlich, gerne auch aus dem Bereich Solarpunk, habe da noch absolut nichts gelesen)

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад

      @@carlcat3944 Wow, das ist ein Throwback, den Kanal creepy creatures reviews hatte ich total vergessen! Den gibt es also gar nicht mehr? Schade. Vielen Dank auf jeden Fall für die Treue. ;)
      Okay, ist auch erleichternd zu wissen, dass ich bei den Klassikern nicht unbedingt so viel nachholen muss. :D Aber diese utb-Reihe werde ich mir merken, vielen Dank!
      Leider habe ich auch noch kaum Solarpunk Bücher neben denen von Becky Chambers gefunden. Mit "Another Life" habe ich aber am Wochenende begonnen, bin zur Hälfte durch und bisher sehr angetan! Das Worldbuilding ist sehr gut gemacht, nicht überfrachtet, und die Story ist durchaus ungewöhnlich und hat mich persönlich packen können. Allerdings gibt es das nur auf englisch.

    • @carlcat3944
      @carlcat3944 3 месяца назад

      @@CarinaZacharias Ja, er hat vor über einem Jahr aufgehört, aber das zeichnete sich locker 1-2 Jahre vorher ab. Ist aber noch aktiv auf seinem ReiseVlog.
      Selbstverständlich! Und herzlichen Glückwunsch zum 200sten Video, so nebenbei ;) Ich bin sicher, dass es zeitweise Schwierigkeiten gab, die Arbeitsmoral aufrecht zu erhalten! ;)
      Hmm, Englisch reicht bei mir für RUclips Videos, keine Romane :D Aber danke für den Tipp, deine Beschreibung selbst klingt gut - werde auf eine Übersetzung warten müssen.
      Mir ist gerade noch eingefallen, dass es ein weiteres Sachbuch gibt, das ich spannend fand: ,,Cyberpunk Science Fiction: Literarische Fiktionen und Medientheorie (Kultur- und Medientheorie)''
      Ich wünsche dir eine angenehme Woche und bis zum nächsten Mal!

  • @ralphedenhofer697
    @ralphedenhofer697 3 месяца назад +1

    Nein, man kann auch gute Utopien schreiben. Sie sind meiner Meinung nach allerdings herausfordernder als Dystopien, weil die Konflikte, die eine gute Handlung oftmals bestimmen, in einer Utopie meist nicht so auf der Hand liegen. Ein gut passender Handlungstyp könnte eine Liebesgeschichte sein. Zwischenmenschliche Beziehungen sind bestimmt auch in einer ansonsten perfekten Welt immer noch kompliziert. In "Beyond the Game" hast Du dieses Element ja auch einfließen lassen. Und auch in einem meiner Allzeit-Lieblingsbücher "Das Lied der fernen Erde" von Arthur C. Clarke - IMHO ebenfalls eine Utopie, obwohl das Buch mit der Vernichtung der Erde beginnt - steht eine Liebesgeschichte im Vordergrund.

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад +1

      Volle Zustimmung! Die Dystopie ist schon als Ausgangslage spannend und aufregend, in der Utopie muss man viel mehr arbeiten, um Spannung und Konflikt zu erzeugen, und oftmals mit subtileren Mitteln. Ich glaube auch, dass es viel herausfordernder ist. Und das mit der Liebesgeschichte ist auch eine interessante Beobachtung. Wobei, glaube ich, jede Art von zwischenmenschlicher Beziehung sich hier anbieten würde: Bei den von mir erwähnten Büchern von Becky Chambers ist es z.B. eine Freundschaft, aber auch so Eltern-Kind Beziehungen finde ich oft spannend. :)

  • @markalexander100
    @markalexander100 3 месяца назад

    Iain Banks' Culture-Romane sind eine mögliche Lösung des Problems: der Konflikt ist (fast immer) mit den anderen galaktischen Kulturen, die nicht so utopisch wie die Culture sind.

    • @CarinaZacharias
      @CarinaZacharias  3 месяца назад +1

      Von den Büchern hab ich schon gehört, sie aber noch nicht gelesen! Ich glaube mittlerweile auch, die Kunst ist, den Konflikt einzubauen, ohne dass man die Utopie zerstört. Z.B. indem die Utopie nicht das ganze Universum umfasst. ;)

    • @markalexander100
      @markalexander100 3 месяца назад

      ​@@CarinaZacharias Genau -- wie andere hier gesagt haben, man kann auch den Konflikt zwischenmenschlich machen (Liebesgeschichte usw.), aber dann ist die Utopie nur ein Hintergrund. Wenn man das wie Banks macht, ist die Utopie (oder vielmehr, die Frage 'Utopie oder nicht?', da in Kunst nichts eindeutig ist!) der Kern der Geschichte.