Die Aufnahme klingt super, wahnsinn, was hier kostenfrei an Qualität geboten wird. Wobei man sagen muss, dass es hier zwar interessant und gespannt klingt, aber noch im positiven Sinne. Eine echte, historische reine Mitteltönigkeit mit Wolfsquinte und allem ist noch einen Ticken extremer als diese modernen Stimmungen von Vogel und co. Ich bin immer erstaunt, wie vielseitig solche Modifikationen sind, wenn man die Grenzen wie hier voll auslotet. Ich hab letztens auf einer Orgel mit Norder Stimmung BWV 537 ausprobiert und es ging total gut. Und dabei haben diese Stimmungen noch deutlich mehr Charakter für Alte Musik übrig, als die üblichen ungleichstufigen. Wobei so ein Buxtehude mit reiner Mitteltönigkeit natürlich nochmal so richtig Spaß macht.😊 Für die ein oder andere Orgel würde ich mir manchmal eine rein mitteltönige Stimmung wünschen, vor allem hier in Norddeutschland vor 1740, aber ich verstehe vollkommen, warum oft so Modifikationen genommen werden. Der Unterschied halt sich in Grenzen und man kann einfach mehr machen.
Vielen Dank! Ja, Mitteltönigkeit, ob modifiziert oder "streng" ist oft dem (touristischen) "Zufallshörer" nicht gut zu vermitteln, die Orgel klingt dann schnell "verstimmt", sobald man in die Chromatik geht.
Toller Beitrag in bildhafter, leicht verständlicher Sprache. Die Musik hätte eine sehr andere Entwicklung nehmen können, wenn die zu Lebzeiten Bachs entstandenen mitteltönig-chromatischen Instrumente mit 19 und 31 Stufen in der Oktave sich durchgesetzt hätten - das es nicht so kommen konnte hat viele Gründe... und obwohl es heutzutage eine Menge "mikrotonaler" Instrumente gibt, hab ich bisher noch keine Musik.. kaum Ansätze gefunden, die diesem Potenzial auch nur annähernd gerecht würden... naja, das ist ein zwar verwandtes, aber doch anderes Thema. Danke jedenfalls für die tolle Einspielung von BWV542 auf dieser wunderbaren Orgel.
Soweit ich weiß, war Bach fortschrittlich eingestellt und bevorzugte eine wohltemperierte Stimmung. Nur in dieser sind die enharmonischen Umdeutungen in der g-Moll-Fantasie gerechtfertigt (Enharmonik ist in mitteltönigen Stimmungen nicht vorgesehen).
Die Aufnahme klingt super, wahnsinn, was hier kostenfrei an Qualität geboten wird. Wobei man sagen muss, dass es hier zwar interessant und gespannt klingt, aber noch im positiven Sinne. Eine echte, historische reine Mitteltönigkeit mit Wolfsquinte und allem ist noch einen Ticken extremer als diese modernen Stimmungen von Vogel und co. Ich bin immer erstaunt, wie vielseitig solche Modifikationen sind, wenn man die Grenzen wie hier voll auslotet. Ich hab letztens auf einer Orgel mit Norder Stimmung BWV 537 ausprobiert und es ging total gut. Und dabei haben diese Stimmungen noch deutlich mehr Charakter für Alte Musik übrig, als die üblichen ungleichstufigen. Wobei so ein Buxtehude mit reiner Mitteltönigkeit natürlich nochmal so richtig Spaß macht.😊 Für die ein oder andere Orgel würde ich mir manchmal eine rein mitteltönige Stimmung wünschen, vor allem hier in Norddeutschland vor 1740, aber ich verstehe vollkommen, warum oft so Modifikationen genommen werden. Der Unterschied halt sich in Grenzen und man kann einfach mehr machen.
Vielen Dank! Ja, Mitteltönigkeit, ob modifiziert oder "streng" ist oft dem (touristischen) "Zufallshörer" nicht gut zu vermitteln, die Orgel klingt dann schnell "verstimmt", sobald man in die Chromatik geht.
Thank you for this helpful introduction!
You are so welcome!
Toller Beitrag in bildhafter, leicht verständlicher Sprache. Die Musik hätte eine sehr andere Entwicklung nehmen können, wenn die zu Lebzeiten Bachs entstandenen mitteltönig-chromatischen Instrumente mit 19 und 31 Stufen in der Oktave sich durchgesetzt hätten - das es nicht so kommen konnte hat viele Gründe... und obwohl es heutzutage eine Menge "mikrotonaler" Instrumente gibt, hab ich bisher noch keine Musik.. kaum Ansätze gefunden, die diesem Potenzial auch nur annähernd gerecht würden... naja, das ist ein zwar verwandtes, aber doch anderes Thema. Danke jedenfalls für die tolle Einspielung von BWV542 auf dieser wunderbaren Orgel.
Soweit ich weiß, war Bach fortschrittlich eingestellt und bevorzugte eine wohltemperierte Stimmung. Nur in dieser sind die enharmonischen Umdeutungen in der g-Moll-Fantasie gerechtfertigt (Enharmonik ist in mitteltönigen Stimmungen nicht vorgesehen).
Oh je, je heul desto schön … oder wie muss ich das verstehen oder hören?
Schöner, langweiliger Vortrag