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  • Опубликовано: 6 янв 2016
  • Permanent rennen viele Menschen im Hamsterrad und sind ferngesteuert, nicht mehr sich selbst. Andere wagen den Ausstieg, eine Umkehr, vielleicht auch einen geächteten Egotrip. Warum gelingt es den einen und warum bleiben andere im Hamsterrad gefangen?
    Mehr zur Sendung:
    www.srf.ch/send...
    Ein Hamster kann in einer einzigen Nacht bis zu 30'000 Umdrehungen in seinem Hamsterrad zurücklegen. Umgerechnet sind das unglaubliche 20 bis 30 Kilometer für den winzigen Nager. Wenn er seinem Bewegungsdrang genügend gefrönt hat, steigt er aus seinem Rad aus, frisst und ruht sich aus.
    Genau dies nehmen sich viele Menschen zum Jahresbeginn vor. Doch viele fühlen sich gefangen in ihrem Hamsterrad. Sie haben das Gefühl, gar nicht aussteigen zu können. Grund sind vielleicht berufliche, finanzielle oder familiäre Verpflichtungen und Erwartungen. Es geschieht, weil die Umstände nun einmal so sind, weil sich alles schneller dreht und weil man auch immer schneller sein muss.
    Der Antrieb ist unser eigener innerer Beschleuniger und unsere Existenzängste. Das Resultat sind Unzufriedenheit, ein fremdbestimmtes Leben, physische und psychische Erschöpfung, vielleicht ein Burnout. Manchmal vielleicht auch ein Verbleib in der vermeintlichen Komfortzone.
    Warum schaffen wir uns diese Hamsterräder? Wie steigt man aus einem Hamsterrad?
    Unter der Leitung von Thomy Scherrer diskutieren im «Club» die Hamsterradkenner und -aussteiger:
    Christoph Trummer, Armutsphilosoph, Eremit im Berner Oberland, Gelegenheitsarbeiter
    Fridolin Schwitter, ehem. Wirtschaftsförderer Kanton Luzern, ehem. Kapuzinermönch auf Zeit, ab 2016 «frater familiaris» im geschlossenen Frauenkloster Notkersegg St. Gallen
    Mathias Binswanger, Glücksforscher, Prof. für Volkswirtschaftslehre und Finance, Fachhochschule Nordwestschweiz
    Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin Verband des Personals Oeffentlicher Dienste VPOD, alt Nationalrätin Grüne, ehemalige Sozialberaterin bei ABB
    Käthi Kaufmann-Eggler, Präsidentin IG Familie 3plus, Mutter von 5 Kindern
    Dieter Kissling, Arbeitsmediziner
    Positionen
    Christoph Trummer: «Es ist, als hätten wir im Streben nach Komfort und Wohlstand den Mount Everest erreicht. Doch hier ist die Luft dünn, da gibt es kein Leben.»
    Fridolin Schwitter: «Wir pflegen die Rhetorik von Risiko und Eigeninitiative. Zugleich bauen wir täglich am goldenen Käfig: Totalbetreuung, Rundumabsicherung, Abwendung des Unvorhersehbaren. Wovor fürchten wir uns?»
    Mathias Binswanger: « Das Rennen im Hamsterrädern oder in Tretmühlen ist zu einem kulturellen Imperativ geworden. Sie werden überall für uns aufgestellt, ohne dass wir es merken.»
    Katharina Prelicz-Huber: «Das Hamsterrad kann auch an die Kinder weitervererbt werden. Gerade aus diesem Grund muss man sich nicht nur um junge Menschen, sondern auch um ihre Eltern kümmern und ihnen z.B. eine Aus- oder Weiterbildung ermöglichen. Sonst besteht die Gefahr einer verlorenen Generation.»
    Käthi Kaufmann-Eggler: «Zahlreiche heutige junge Eltern leiden am Hamsterrad, weil sie von ihren eigenen Eltern viele positive Seiten im einfachen Alltag gar nicht erst gezeigt bekamen. Alles war käuflich, die Erziehung nicht mehr klar umschrieben: Soll's denn nun noch autoritär sein, oder lieber gar nicht oder sozialintegrativ oder wie auch immer. Die traditionellen Werte wurden in Frage gestellt und ganz abgeschafft. Alles ist zu haben. Jetzt grad: Spielsachen, Unterhaltung, Anerkennung für kleinsten Einsatz.»
    Dieter Kissling: «Menschen mit hohem Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl, die extrem leistungsbereit sind, geraten besonders häufig ins Hamsterrad. Viele sind durch materielle Verpflichtungen belastet, sei es durch Hypotheken oder durch goldene Fesseln wegen hohem Verdienst.»
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    👉 Bei Fragen oder Anregungen könnt ihr uns gerne via Kundendienst SRF kontaktieren. Wir freuen uns auf jedes Feedback: www.srf.ch/hil...

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