Francisco Tárrega: Recuerdos de la Alhambra

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 8 сен 2024
  • Francisco Tárrega war ein Gitarrist und
    Komponist aus der 2. Hälfte des 19. JHs.
    Seine Heimat war das nordöstliche Spanien.
    Wohl nach einem Besuch von Granada (im
    Süden Spaniens) mit der berühmten Alhambra
    schrieb er das Gitarrenstück "Recuerdos de la
    Alhambra" (Erinnerungen an die Alhambra).
    Über der Stadt Granada erhebt sich die
    mächtige Burganlage, die heute zum Welt-
    kulturerbe zählt.
    Der Name kommt aus dem Arabischen "al
    hambra" und bedeutet "die Rote", weil sie
    bei entsprechendem Lichteinfall rötlich er-
    scheint.
    Nach mehreren Bauabschnitten über Jahr-
    hunderte hinweg besteht sie aus einer schwer
    einzunehmenden Festung, aus Palästen und
    Gärten.
    Die vor- und nachgestellten Bilder wurden von
    mir ordentlich erworben:
    Bild 1 zeigt die über Granada thronende Anlage;
    Mit Bild 2 befinden wir uns im Löwenpalast, der
    in seinem mit Säulen umgrenzten Atrium einen
    Brunnen beherbergt, der von 12 Löwen umgarnt
    wird. Diese zwölf Löwen symbolisieren die zwölf
    Söhne Jakobs, aus denen die zwölf Stämme
    Israels erwachsen sind.
    In diesem Innenhof hat in einem Fernsehporträt
    der 1980-er Jahre Andrés Segovia, der Begründer
    der Gitarrenmusik des 20. JHs, auf der Gitarre
    gespielt.
    Bei Bild 3 handelt es sich um den Partal Palast,
    einem Sitz der Nasriden Sultane. An der heutigen
    Anlage soll Karl V maßgeblichen Anteil haben.
    Nach allerhand Wandel bezüglich der Bewohner
    war die Burganlage nach etwa 700 - jähriger Herr-
    schaft durch die Mauren im Jahre 1492 die letzte
    Bastion, die Spanien schließlich zurückerobert hat.
    In diesem Stück von Tárrega wird die Tremolo-
    Technik angewandt (tremare = italienisch = zittern).
    Dabei wird der Melodieton mehrfach von der rechten
    Hand angeschlagen, wodurch der eigentlich kurze
    Ton der Gitarre emotional und elektrisierend hoch-
    gehalten wird.
    Die Technik kommt von der Flamencomusik. Weil
    hierbei auch laut gesungen, geklatscht und getanzt
    wird, muss die Gitarre nicht nur durch angeschlagene
    Akkorde, sondern auch bei einzelnen Melodietönen
    ein Lautstärkeniveau erfüllen.
    Man unterscheidet das 3-er, 4-er und 5-er Tremolo.
    Im Regelfall ist der erste Anschlag vom Daumen
    auszuführen, weil neben der Melodie meistens noch
    gebrochene Akkorde darunter zum Klingen kommen.
    Beim 3-er Tremolo p (spanisch pulgar =Daumen)
    m (medio = Mittelfinger) i (indice = Zeigefinger)
    wird der Melodieton doppelt angeschlagen.
    Beispielhaft können Teile von "Asturias" von Isaac
    Albéniz angehört werden.
    "Recuerdos de la Alhambra" bedient sich des 4-er-
    Tremolos p a (anular = Ringfinger) m i. Hierbei
    kommt der Melodieton dreimal zum Klingen.
    Im Flamenco kennt man auch ein 5-er Tremolo
    p i a m i, das ich vor meinem Studium bei einem
    Flamencolehrer kennengelernt habe.
    Bei den vorgestellten Abläufen handelt es sich
    um klassische Modelle. Hierbei sind aber keine
    Grenzen der Variabilität gesetzt.
    Das Stück "Recuerdos de la Alhambra" begleitet
    mich seit meinem Gitarrenstudium. Ich habe es
    immer wieder einmal vor Publikum zum Klingen
    gebracht, aber eher nicht in ein Programm ein-
    getragen, sondern bei entspannter Atmosphäre
    als Zugabe (deswegen ohne Wiederholungen)
    gespielt.
    Nimmt man ein Metronom zu Hilfe und stellt es
    z. B. auf den Wert 160 ein, dann schwingt das
    mechanische Pendel oder leuchtet (oder piept)
    ein elektronisches Gerät 160 Mal in der Minute.
    Bringt man unter diese Einheit das 4-er Tremolo,
    so liefert man 160 x 4 = 640 Anschläge in der
    Minute. Das sind 640 : 60 (Sekunden) dann
    etwa 10 Anschläge in der Sekunde. Anders aus-
    drückt erfolgt jeder Anschlag in einer Zehntel
    Sekunde. Dies entspricht dem Flügelschlag
    eines kurz aufsteigenden Singvogels oder dem
    Flügelschlag eines Kolibris.
    Für eine dauerhafte Realisierung des Bewegungs-
    ablaufs auf der Gitarre muss man unbedingt völlig
    locker sein. Bei geringer Verspannung oder Irritation
    laufen die Finger nicht.
    Zum letzten Mal habe ich "Recuerdos de la Alhambra"
    2019 beim Internationalen Gitarrenfestival in Hers-
    bruck im nicht offiziellen Raum gespielt und von
    weltberühmten Gitarrenkoryphäen Lob erhalten.
    Einige Jahre vor Corona hatte ich auch das
    Tremolostück "Sueno" von Tárrega einstudiert
    und vorgetragen.
    Die vorliegende Aufnahme wurde im Jahr 2002
    als Soundchek mit meinem Kassettenrekorder
    erstellt. Das Stück war ein Teil meines Programms,
    das ich für eine Aufnahme an einem Musikinstitut
    eines anderen Bundeslandes für einen künstlerischen
    Reife Abschluss in Gitarre vorbereitet hatte.
    In Bayern wurde mir kein zweiter künstlerischer Ab-
    schluss genehmigt, weil ich schon einen in Gesang
    abgelegt hatte.
    Aus verschiedenen Gründen habe ich dann doch
    nicht noch einmal ein Studium begonnen.
    Siehe auch bei "J. S. Bach - Fuge in amoll".
    Jürgen Kinne

Комментарии •