Hallo Max. Gutes Video, sehr informativ. Von meinem Standort aus ist es mit dem Hamnet leider nicht so gut. Mir gefällt dein Shack sehr gut, also was man davon in Deinen Videos sieht. Ist das ein unfunktionierter Kleiderschrank? Liebe Grüße aus Hagenbrunn, hinter dem Bisamberg. Stefan, oe3des
Danke Stefan, habe nach vielen Shack-Versionen den 19" Schrank ausgeschlachtet, gekürzt und in einen Falttürenschrank eingebaut - das ist das Geheimnis. Sieh dir mal meinen "max interests tube" Kanal an, da siehst meine anderen Hobbys. 73, Max.
HAMNET würde noch 1000 mal interessanter werden, wenn man damit ganz normal wie jeder andere das Internet nutzen könnte. Das würde es für viele gleich interessanter machen und die Möglichkeiten der Anwendungen würde sich vertausendfachen. Ich denke da nur an die ganzen WEBSDR-Zugänge und so weiter. Aber leider gibt die völlig verknöchtere und verstaubte Gesetzeslage auch in Deutschland das nicht her. Außerdem sollen damit die Leute dazu gezwungen werden, weiterhin einen normalen Internetanschluss zu benutzen, obwohl es auch kostenlose WLAN-Hotspots gibt, mit denen man ohne eigenen Internetanschluss ins Internet kann. Der Amateurfunk wird halt niemals die richtige und wirkliche "Kurve" bekommen, alles veraltete Ansichten und Gesetze. So bleibt auch HAMNET auf die wenigen Anwendungen für den Amateurfunk beschränkt und ist damit völlig uninteressant.
Amateurfunk verlagert sich heutzutage mehr und mehr in den Digitalbereich. Viele Funkamateure beklagen sich darüber, dass seit eine DSL-Anbindung für jedermann verfügbar ist, der Datenaustausch weg vom Funk und hin zum Internet gewandert ist. Das Hamnet wirkt dem entgegen, es dient als Transportnetz für viele Anwendungen, die vor ein paar Jahren noch exklusiv über das Internet gelaufen sind. Die meisten dieser Anwendungen sind zeitkritisch, vor allem Sprechfunk-Streams, die per Hamnet quer durch Europa vermittelt werden. Der deutsche Backbone schafft Geschwindigkeiten von bis zu 50MBit/s symmetrisch, das Fast-Forward-Netzwerk Hamcloud geht bis in den Gigabit-Bereich. Kapazität für Sprechfunk und Bildübertragung, wie etwa FullHD-ATV ist gegeben. Du forderst, dass das Internet über Hamnet erreichbar sein soll. Was wäre die Konsequenz? Viele Funkamateure, die eine Hamnet-Anbindung haben, würden sich mit Recht folgende Frage stellen: "Bin ich eigentlich blöd, dass ich für meinen Internetanschluss Geld bezahle?" Ein paar Teilnehmer, die über Hamnet RUclips/Netflix/Prime/etc. schauen, verkraftet das Netz problemlos. Werden es mehr, gibt es ein Problem: Das Netz kann seiner eigentlichen Aufgabe, der Vermittlung zeitkritischer Daten, nicht mehr nachkommen. Um das Netz in seiner Funktion zu erhalten, dürften also nur wenige Funkamateure darüber das Internet nutzen. Aber wer hat das Recht zu entscheiden, wer das Privileg bekommt und wer nicht? Das ist unmöglich gerecht zu lösen, schon allein deshalb ist es richtig, dass über Hamnet kein Internet bereitgestellt wird. Hamnet ohne Amateurfunklizenz (also eine Verknüpfung mit Freifunk) ist ebenfalls nicht möglich. Der Hamnet-Frequenzbereich gehört der Bundeswehr, die als Primärnutzer sicherstellen will, dass alle Sekundärnutzer (also Funkamateure) genau wissen, was sie tun. Außerdem muss jederzeit die Erreichbarkeit der schaltberechtigten Personen sichergestellt sein, damit im Bedarfsfall die Frequenzen freigegeben werden können. Desweiteren wird mit, gemessen an konventionellem WLAN, großen Sendeleistungen und scharfer Bündelung gearbeitet. Wer diese Technik aufbaut, muss auch die Vorschriften zu Sicherheitsabständen genau kennen und entsprechend handeln. Die Bundesnetzagentur überprüft in Stichproben die Einhaltung. Von einigen Freifunkern werden WLAN-Strecken mit dem Amateurfunk vergleichbarer Hardware und Leistung aufgebaut, allerdings bedingt durch oft mangelnde Sachkenntnis zur Hochfrequenz nach dem "YOLO, passt schon, wird alles gut gehen"-Prinzip. Meistens geht es auch gut, aber es ist schon nicht mehr rechtlicher Graubereich, sondern eher rechtlicher Antrazitbereich. Du stellst die Frage nach Deinem persönlichen, monetären Vorteil, den Du durch Amateurfunk erlangen kannst. Überraschung: Es gibt keinen. Amateurfunk ist ein Hobby, in dem man viel Geld versenken kann. Also warum macht man es dann? Der Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein. Ich sehe den Amateurfunk, also auch das Hamnet, als lehrreiche Spielwiese. Wo sonst hat man die Möglichkeit, an einem internationalen, mit BGP koordinierten Netz zu basteln, ohne um den Job fürchten zu müssen, wenn beim spielen etwas wichtiges kaputt geht. Ganz nebenbei funktioniert das Hamnet auch bei flächendeckendem Ausfall des öffentlichen Internets noch problemlos, viele Standorte haben Batteriesysteme zur Überbrückung von Stromausfällen. Bei Ausfall einer Station schaltet BGP vollautomatisch Ersatzwege. Weil es in jeder Stadt und fast jedem Dorf Funkamateure gibt, können auch dann noch schnell und zuverlässig Informationen übermittelt werden, auch wenn Whatsapp, Facebook, Twitter, usw. gerade einmal nicht funktionieren. Funkamateure betreiben mehrere weltumspannende Digitalfunknetze, bauen für 300€ oder weniger Apparate, die eine Kommunikation mit dem EsHail 2 Satelliten möglich machen, hatten noch vor dem kommerziellen Rollout DVBT-2 im Regelbetrieb und vieles mehr. Was vom Amateurfunk für das viele, investierte Geld zurückkommt, ist kein direkter monetärer Vorteil. Was zurückkommt, ist eine Unmenge technisches Wissen. Nicht zu verachten ist auch die Menschenkenntnis, denn man trifft dort vom Bauarbeiter bis zum König Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten an. "Die Jugend von heute", gerne auch bezeichnet als "Digital Natives", erwartet vom Amateurfunk eine Plattform, die möglichst mit Computern zu tun hat und die gleichzeitig noch nicht so abgehoben ist, dass man dafür Nachrichtentechnik studiert haben muss. Das Hamnet erfüllt diese Aufgabe. Die Funktionsweise ist schnell zu erlernen und mit vertretbarem Aufwand ist der Punkt erreichbar, an dem man selbst aktiv mitgestalten und eigene Erfolge haben kann. Natürlich könnte man im Amateurfunk auch "weniger rückständige" Technologien als 2x2-MIMO für den Datenfunk einsetzen. Die Kapazität würde steigen, aber gleichzeitig steigt auch die Einstiegshürde. Die genaue technische Beschreibung von 5G ist immerhin so dick wie ein Telefonbuch und Technologiekonzerne stecken Milliarden in die Entwicklung, das können Funkamateure nicht leisten. Der Amateurfunk kann also nach Deinem Maßstab die Kurve gar nicht kriegen. Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen: "Mir doch egal, warum ich mit meinem Handy fast jedes andere Telefon auf diesem Planeten anrufen kann. Es funktioniert eben, also was kümmert es mich?" Solche Dinge werden in der Schule nicht unterrichtet. Interesse für die Funktionsweise allgegenwärtiger Technologie zu wecken, ist im Lehrplan nicht vorgesehen. Wir haben sehr viel talentierten Nachwuchs. Aber wie sollen aus den Kindern von heute jemals die Ingenieure von morgen werden, wenn das Interesse und damit das Talent nie geweckt wurde? Diese Lücke versucht der Amateurfunk zu füllen, denn viele Ortsverbände machen Jugendarbeit und führen Kinder in die Geheimnisse der modernen Technik ein. Natürlich wird dort nicht sofort mit den komplizierten Dingen angefangen. Nur wer das Fundament gemacht hat, kann ein Haus bauen. Nur wer kapiert hat, was Strom und Spannung mit Impedanz zu tun haben und warum man einen Elektrolytkondensator besser nicht falsch herum einbaut, kann den nächsten Schritt machen. Deshalb wird erst mal ein unspektakulärer Blinker oder ein Audioverstärker zusammengelötet. Ohne Grundlagen direkt mit der Verknüpfung zwischen dem elektrischen Wirbelfeld und der magnetischen Induktion anzufangen, schlägt nur alle in die Flucht. Dieser Zusammenhang ist aber elementar, wenn man verstehen will, mit welchen Tricks 5G die hohen Datenraten erzielt. Amateurfunk bereitet den Weg zum technischen Wissen, das man braucht, um mit "real-life"-Erfahrung in die Spitzenforschung einzusteigen. Die Firma Rohde und Schwarz, Global Player im Bereich der Hochfrequenz-Analysegeräte, über 2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr, unterhält zum Beispiel die Amateurfunkstation DL0RUS. Viele technisch orientierte Universitäten unterhalten Amateurfunkstationen. Eine Voraussetzung für einen Aufenthalt auf der ISS ist eine gültige Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst. Da kann man schon zu behaupten wagen, dass Amateurfunk die Kurve bekommen hat und auch in der modernen Zeit eine Bedeutung hat. Du stellst ein Anforderungsprofil, das der Amateurfunk per Definition nicht erfüllen kann. Aber vielleicht hat dieser Text Dich davon überzeugt, dass der Amateurfunk weder veraltet, noch komplett uninteressant oder gar völlig nutzlos ist.
Prima war sehr interessant /3 Klaus
Danke
Hallo Max. Gutes Video, sehr informativ. Von meinem Standort aus ist es mit dem Hamnet leider nicht so gut.
Mir gefällt dein Shack sehr gut, also was man davon in Deinen Videos sieht. Ist das ein unfunktionierter Kleiderschrank?
Liebe Grüße aus Hagenbrunn, hinter dem Bisamberg. Stefan, oe3des
Danke Stefan, habe nach vielen Shack-Versionen den 19" Schrank ausgeschlachtet, gekürzt und in einen Falttürenschrank eingebaut - das ist das Geheimnis. Sieh dir mal meinen "max interests tube" Kanal an, da siehst meine anderen Hobbys.
73, Max.
Hallo Max, danke für´s zeigen. Kommt zur rechten Zeit, da wir hier kommende Woche einen Usereinstieg aufbauen wollen...73 Hermann DK2BE
Cooles Video! Ich hab auch einen RUclips Kanal auf dem ich Sachen wie du mache! 👍🤩⚙️💡 hast abo und like!
HAMNET würde noch 1000 mal interessanter werden, wenn man damit ganz normal wie jeder andere das Internet nutzen könnte.
Das würde es für viele gleich interessanter machen und die Möglichkeiten der Anwendungen würde sich vertausendfachen.
Ich denke da nur an die ganzen WEBSDR-Zugänge und so weiter.
Aber leider gibt die völlig verknöchtere und verstaubte Gesetzeslage auch in Deutschland das nicht her. Außerdem sollen damit die Leute dazu gezwungen werden,
weiterhin einen normalen Internetanschluss zu benutzen, obwohl es auch kostenlose WLAN-Hotspots gibt, mit denen man ohne eigenen Internetanschluss ins Internet kann.
Der Amateurfunk wird halt niemals die richtige und wirkliche "Kurve" bekommen, alles veraltete Ansichten und Gesetze.
So bleibt auch HAMNET auf die wenigen Anwendungen für den Amateurfunk beschränkt und ist damit völlig uninteressant.
Amateurfunk verlagert sich heutzutage mehr und mehr in den Digitalbereich. Viele Funkamateure beklagen sich darüber, dass seit eine DSL-Anbindung für jedermann verfügbar ist, der Datenaustausch weg vom Funk und hin zum Internet gewandert ist. Das Hamnet wirkt dem entgegen, es dient als Transportnetz für viele Anwendungen, die vor ein paar Jahren noch exklusiv über das Internet gelaufen sind. Die meisten dieser Anwendungen sind zeitkritisch, vor allem Sprechfunk-Streams, die per Hamnet quer durch Europa vermittelt werden. Der deutsche Backbone schafft Geschwindigkeiten von bis zu 50MBit/s symmetrisch, das Fast-Forward-Netzwerk Hamcloud geht bis in den Gigabit-Bereich. Kapazität für Sprechfunk und Bildübertragung, wie etwa FullHD-ATV ist gegeben.
Du forderst, dass das Internet über Hamnet erreichbar sein soll. Was wäre die Konsequenz? Viele Funkamateure, die eine Hamnet-Anbindung haben, würden sich mit Recht folgende Frage stellen: "Bin ich eigentlich blöd, dass ich für meinen Internetanschluss Geld bezahle?" Ein paar Teilnehmer, die über Hamnet RUclips/Netflix/Prime/etc. schauen, verkraftet das Netz problemlos. Werden es mehr, gibt es ein Problem: Das Netz kann seiner eigentlichen Aufgabe, der Vermittlung zeitkritischer Daten, nicht mehr nachkommen. Um das Netz in seiner Funktion zu erhalten, dürften also nur wenige Funkamateure darüber das Internet nutzen. Aber wer hat das Recht zu entscheiden, wer das Privileg bekommt und wer nicht? Das ist unmöglich gerecht zu lösen, schon allein deshalb ist es richtig, dass über Hamnet kein Internet bereitgestellt wird.
Hamnet ohne Amateurfunklizenz (also eine Verknüpfung mit Freifunk) ist ebenfalls nicht möglich. Der Hamnet-Frequenzbereich gehört der Bundeswehr, die als Primärnutzer sicherstellen will, dass alle Sekundärnutzer (also Funkamateure) genau wissen, was sie tun. Außerdem muss jederzeit die Erreichbarkeit der schaltberechtigten Personen sichergestellt sein, damit im Bedarfsfall die Frequenzen freigegeben werden können. Desweiteren wird mit, gemessen an konventionellem WLAN, großen Sendeleistungen und scharfer Bündelung gearbeitet. Wer diese Technik aufbaut, muss auch die Vorschriften zu Sicherheitsabständen genau kennen und entsprechend handeln. Die Bundesnetzagentur überprüft in Stichproben die Einhaltung. Von einigen Freifunkern werden WLAN-Strecken mit dem Amateurfunk vergleichbarer Hardware und Leistung aufgebaut, allerdings bedingt durch oft mangelnde Sachkenntnis zur Hochfrequenz nach dem "YOLO, passt schon, wird alles gut gehen"-Prinzip. Meistens geht es auch gut, aber es ist schon nicht mehr rechtlicher Graubereich, sondern eher rechtlicher Antrazitbereich.
Du stellst die Frage nach Deinem persönlichen, monetären Vorteil, den Du durch Amateurfunk erlangen kannst. Überraschung: Es gibt keinen. Amateurfunk ist ein Hobby, in dem man viel Geld versenken kann. Also warum macht man es dann? Der Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein.
Ich sehe den Amateurfunk, also auch das Hamnet, als lehrreiche Spielwiese. Wo sonst hat man die Möglichkeit, an einem internationalen, mit BGP koordinierten Netz zu basteln, ohne um den Job fürchten zu müssen, wenn beim spielen etwas wichtiges kaputt geht. Ganz nebenbei funktioniert das Hamnet auch bei flächendeckendem Ausfall des öffentlichen Internets noch problemlos, viele Standorte haben Batteriesysteme zur Überbrückung von Stromausfällen. Bei Ausfall einer Station schaltet BGP vollautomatisch Ersatzwege. Weil es in jeder Stadt und fast jedem Dorf Funkamateure gibt, können auch dann noch schnell und zuverlässig Informationen übermittelt werden, auch wenn Whatsapp, Facebook, Twitter, usw. gerade einmal nicht funktionieren. Funkamateure betreiben mehrere weltumspannende Digitalfunknetze, bauen für 300€ oder weniger Apparate, die eine Kommunikation mit dem EsHail 2 Satelliten möglich machen, hatten noch vor dem kommerziellen Rollout DVBT-2 im Regelbetrieb und vieles mehr.
Was vom Amateurfunk für das viele, investierte Geld zurückkommt, ist kein direkter monetärer Vorteil. Was zurückkommt, ist eine Unmenge technisches Wissen. Nicht zu verachten ist auch die Menschenkenntnis, denn man trifft dort vom Bauarbeiter bis zum König Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten an.
"Die Jugend von heute", gerne auch bezeichnet als "Digital Natives", erwartet vom Amateurfunk eine Plattform, die möglichst mit Computern zu tun hat und die gleichzeitig noch nicht so abgehoben ist, dass man dafür Nachrichtentechnik studiert haben muss. Das Hamnet erfüllt diese Aufgabe. Die Funktionsweise ist schnell zu erlernen und mit vertretbarem Aufwand ist der Punkt erreichbar, an dem man selbst aktiv mitgestalten und eigene Erfolge haben kann. Natürlich könnte man im Amateurfunk auch "weniger rückständige" Technologien als 2x2-MIMO für den Datenfunk einsetzen. Die Kapazität würde steigen, aber gleichzeitig steigt auch die Einstiegshürde. Die genaue technische Beschreibung von 5G ist immerhin so dick wie ein Telefonbuch und Technologiekonzerne stecken Milliarden in die Entwicklung, das können Funkamateure nicht leisten. Der Amateurfunk kann also nach Deinem Maßstab die Kurve gar nicht kriegen.
Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen: "Mir doch egal, warum ich mit meinem Handy fast jedes andere Telefon auf diesem Planeten anrufen kann. Es funktioniert eben, also was kümmert es mich?" Solche Dinge werden in der Schule nicht unterrichtet. Interesse für die Funktionsweise allgegenwärtiger Technologie zu wecken, ist im Lehrplan nicht vorgesehen. Wir haben sehr viel talentierten Nachwuchs. Aber wie sollen aus den Kindern von heute jemals die Ingenieure von morgen werden, wenn das Interesse und damit das Talent nie geweckt wurde? Diese Lücke versucht der Amateurfunk zu füllen, denn viele Ortsverbände machen Jugendarbeit und führen Kinder in die Geheimnisse der modernen Technik ein. Natürlich wird dort nicht sofort mit den komplizierten Dingen angefangen. Nur wer das Fundament gemacht hat, kann ein Haus bauen. Nur wer kapiert hat, was Strom und Spannung mit Impedanz zu tun haben und warum man einen Elektrolytkondensator besser nicht falsch herum einbaut, kann den nächsten Schritt machen. Deshalb wird erst mal ein unspektakulärer Blinker oder ein Audioverstärker zusammengelötet. Ohne Grundlagen direkt mit der Verknüpfung zwischen dem elektrischen Wirbelfeld und der magnetischen Induktion anzufangen, schlägt nur alle in die Flucht. Dieser Zusammenhang ist aber elementar, wenn man verstehen will, mit welchen Tricks 5G die hohen Datenraten erzielt. Amateurfunk bereitet den Weg zum technischen Wissen, das man braucht, um mit "real-life"-Erfahrung in die Spitzenforschung einzusteigen. Die Firma Rohde und Schwarz, Global Player im Bereich der Hochfrequenz-Analysegeräte, über 2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr, unterhält zum Beispiel die Amateurfunkstation DL0RUS. Viele technisch orientierte Universitäten unterhalten Amateurfunkstationen. Eine Voraussetzung für einen Aufenthalt auf der ISS ist eine gültige Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst. Da kann man schon zu behaupten wagen, dass Amateurfunk die Kurve bekommen hat und auch in der modernen Zeit eine Bedeutung hat.
Du stellst ein Anforderungsprofil, das der Amateurfunk per Definition nicht erfüllen kann. Aber vielleicht hat dieser Text Dich davon überzeugt, dass der Amateurfunk weder veraltet, noch komplett uninteressant oder gar völlig nutzlos ist.