Birdy 3.2006 (Fotos) Theater Tribüne berlin

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  • Опубликовано: 14 окт 2024
  • KURZ & KRITISCH
    Von Patrick Wildermann
    THEATER
    Wer die Nachtigall hört
    Freundschaft verleiht Flügel. Deshalb verliert der verwundet aus dem Vietnamkrieg heimgekehrte Soldat Al auch keine Sekunde, als er hört, dass sein Seelenfreund Birdy Hilfe benötigt. Seit Monaten sitzt der Junge, traumatisiert von Blut und Bomben, in einer psychiatrischen Militärklinik in Kentucky und redet kein Wort - der Vogelliebhaber hält sich nun selbst für ein Himmelsgeschöpf. William Whartons „Birdy“ -Roman hat Alan Parker 1984 fürs Kino adaptiert. Nun inszeniert Rainer Behrend am Theater Tribüne die Tragödie von Naomi Wallace, die so berührend wie beflügelnd von verlorenem Boden und grenzenloser Sehnsucht erzählt. Auf zwei Zeitebenen, die Behrend versiert ineinander blendet, hebt das Drama um zwei Freunde an, die auf je eigene Weise das Weite suchen. Als Teenager kämpfen Al und Birdy (Manolo Palma und Andreas Schwankl) gegen die Enge des Vorortlebens in Philadelphia. Al gibt den Draufgänger, Birdy hingegen interessiert sich mehr für Täubchen als für Mädchen, woran auch der handfeste Nachhilfeunterricht in Liebesdingen nichts ändert - eine der stärksten Szenen. Überhaupt brennen die nostalgischen „Stand By Me“-Passagen sich stärker ein als das Wiedersehen der um Jahre und einen Krieg gealterten Freunde (Dirk Weidner und Stefan Sieweke) in der backsteinkalten Klinik (Bühne: Olga Lunow). Insgesamt aber ist die von Falk Richter eingedeutschte Bühnenfassung, die man nicht mit Parkers grandioser Kino-Version messen sollte, als Fabel vom vogelfreien Psychiatrie-Papagallo allemal sehenswert (wieder heute sowie am 17.,18., 20., 21., 24., 25., 27., 28. und 31. März)

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