Rastenburg-Schäferei / Ostpreußen

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  • Опубликовано: 6 сен 2024

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  • @SpurenDerGeschichteW
    @SpurenDerGeschichteW  8 месяцев назад +6

    Das vor 1818 Schäferei genannte Dorf wurde 1785 als ein königliches Schatulldorf mit drei Feuerstellen erwähnt. 1818 wurde es ein königliches Gut mit drei Feuerstellen bei 36 Einwohnern genannt. Bis 1867 stieg die Einwohnerzahl des Dorfes auf 84.
    Als 1874 der Amtsbezirk Eichmedien im ostpreußischen Kreis Sensburg errichtet wurde, wurde der Gutsbezirk Schäferei ein Teil desselben.
    Die Einwohnerzahl von Schäferei im Jahre 1885 belief sich auf 45, im Jahre 1910 auf 40.
    Am 30. September 1928 der Gutsbezirk Schäferei wurde in die Landgemeinde Eichmedien eingegliedert.
    „Das Museum der Masurischen Kultur in Rastenburg-Schäferei:
    Das „Museum der Masurischen Kultur“ in Rastenburg-Schäferei entstand vor sechsundzwanzig Jahren (1996). Das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, wurde um 1850 für vier Arbeiterfamilien erbaut und war mit Pachtland ausgestattet.
    Im Jahre 1996 erfolgte die Einweihung der im Gebäude untergebrachten „*Sammlung von Gebrauchsgegenständen der Musurischen Kultur“, welche alle möglichen Dinge des täglichen Gebrauchs von Anfang des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts umfaßt.
    Die Masuren sind ein Volksstamm, der ursprünglich von den Masowiern abstammt und der sich im 14. und 15. Jahrhundert zur Zeit des Deutschen Ritterordens dessen Staat zu besiedeln half. Da es seither keine Verbindung zur ohnehin nicht sehr ausgeprägten polnischen bzw. slawischen Kultur gab, dafür aber um so mehr zur deutschen, entwickelte sich die masurische Kultur sehr rasch eigenständig.
    Die Masuren waren seit 1525 evangelisch, und die Religion beeinflusste ihr tägliches Leben sehr stark. Die gesamte Ausstattung der Häuser und der Bekleidung ist von strenger lutherischer Schlichtheit und Ernsthaftigkeit geprägt. Die aufgehängten Bilder haben Inschriften religiösen Inhalts, die Möbel sind in dunklen Tönen gehalten, und bei der Feiertagskleidung dominieren die Farben Schwarz, Braun und Dunkelblau. Bis etwa 1860-1870 wurden Werkzeuge und Geräte, auch Haushaltsgeräte, aus Holz, Aluminium und Metall hergestellt.
    Die Masuren im südlichen Ostpreußen waren in jener Zeit loyale preußische Patrioten. In jedem Haus gab es mindestens ein Porträt des jeweiligen preußischen Königs, außerdem Urkunden und Erinnerungsstücke aus der Militärzeit des Hausherrn. Das gesamte Alltagsleben war erkennbar von preußischer Ordnung und Disziplin durchdrungen.
    Nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches (1871) entwickelte sich die Kultur der Region Masuren rasch zu voller Blüte. Dies schlug sich beispielsweise in der zunehmenden Selbständigkeit in der Landwirtschaft nieder, aber auch im Ausbau der Infrastruktur, wie Straßen und Eisenbahnstrekken. Öffentliche Bauten wurden nunmehr aus Backsteinen gemauert, egal ob Kasernen, Schulen, Rathäuser oder sonstige Amtsgebäude.
    Das Schulwesen wurde modernisiert und der modernen kulturellen Entwicklung angepaßt. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Masuren seine besondere kulturelle Eigenart. Die Haus- und Hofeinrichtungen jener Zeit bestanden aus Möbeln und Haushaltsgegenständen typisch deutscher Art. Dieser fortschreitende Vereinheitlichungsprozeß im Deutschen Reich wurde durch das Ende des Zweiten Weltkrieges, den Einfall der sowjetischen Truppen in Ostpreußen und die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung jäh unterbrochen.
    [...]“
    Alexander Puszko
    *Die Exponate stammen hauptsächlich aus den umliegenden Ortschaften.
    Eroberung, Kriegsende und Vertreibung:
    Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Ostpreußen von der Roten Armee in der Schlacht um Ostpreußen überrannt. Während der Flucht aus Ostpreußen versuchte sich die deutsche Bevölkerung ab Januar 1945 aus Ostpreußen und dem deutschen Memelland vor der vorrückenden Roten Armee zu retten. Ab Mitte Januar griffen die 2. und 3. Weißrussische Front an, die Schlacht um Ostpreußen war eröffnet.
    Ein Teil der Bevölkerung konnte sich über das Land mit Flüchtlingstrecks nach Westen retten; nachdem aber die Rote Armee im Laufe der Schlacht um Ostpreußen am 26. Januar bei Elbing das Frische Haff erreicht hatte, war der Fluchtweg über Land abgeschnitten. Tausende ertranken bei der Flucht über das Eis zur vermeintlich rettenden Frischen Nehrung, die weiter nach Danzig und den Fährhafen Gotenhafen führte. Ein kleiner Teil wurde über den Ostseehafen Pillau evakuiert. Mit der angelaufenen größten Rettungsaktion der Menschheitsgeschichte, dem Unternehmen „Hannibal“ unter dem Befehl von Großadmiral Dönitz, konnten Hunderttausende vor dem sicheren Tode bewahrt werden.
    Insgesamt forderte die Flucht unter Kriegsbedingungen im eisigen Winter dennoch sehr viele Tote. Es wird geschätzt, daß von den bei Kriegsende ca. 2,4 Millionen Bewohnern Ostpreußens allein bis zu einer halben Million Deutsche auf der Flucht ums Leben kamen. Unter den Zigtausenden Deutschen, die bei der Versenkung der „Wilhelm Gustloff“, der „General von Steuben“ und der „Goya“ im Frühjahr 1945 ums Leben kamen, befanden sich auch unzählige Flüchtlinge aus Ostpreußen.
    Greueltaten und Verbrechen an Deutschen:
    Noch anwesende Bewohner, vom Vormarsch der Roten Armee eingeholte Flüchtlinge oder nach dem (teils temporären) Ende der Kampfhandlungen zurückkehrende Bewohner wurden vielfach von durch antideutsche Propaganda aufgestachelten Soldaten umgebracht oder mißhandelt, oder zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Ein Beispiel ist das Massaker von Nemmersdorf im Oktober 1944, als erstmals nach dem Ersten Weltkrieg russische Truppen nach Ostpreußen vorstießen.
    Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew waren als sowjetische Soldaten Augenzeugen und wiesen später auch auf diese Kriegsverbrechen hin. Die Verantwortlichen wurden weder international noch in der Sowjetunion zur Verantwortung gezogen.
    Solschenizyn schrieb seine Erlebnisse als Offizier während der Schlacht um Ostpreußen in Gedichtform im Band „Ostpreußische Nächte“ und als Erzählung in „Schwenkitten ’45“ nieder. Veröffentlicht wurden diese, wie „Der Archipel Gulag“, erst nach seiner Ausweisung aus der Sowjetunion im Jahre 1974.
    So beschrieb er eine Szene in der Stadt Neidenburg unter anderem mit
    „Wer noch Jungfrau, wird zum Weibe / und die Weiber - Leichen bald.“
    Vertreibung:
    Die überlebenden Deutschen wurden bis 1947 fast vollständig aus ihrer Heimat nach dem verbliebenen Restdeutschland in die Flüchtlingslager in die Besatzungskonstrukte DDR und BRD vertrieben. Ein geringer Prozentsatz konnte dennoch bleiben, war jedoch der Willkür der Besatzer ausgesetzt. Es gab im derzeit polnisch verwalteten, südlichen Teil Ostpreußens die Möglichkeit, sich zum „Polentum“ zu bekennen und dadurch in der Heimat zu verbleiben, wenn auch unter schwierigsten Lebensbedingungen und ständigen Schikanen als Zwangsarbeiter. Im sowjetischen Teil mußten die wenigen restlichen Deutschen russische Namen annehmen und Sowjetbürger werden.
    Völkerrechtswidrige Annexion:
    Nach der Potsdamer Konferenz wurde Ostpreußen unter vorübergehende Verwaltung von Polen und der Sowjetunion gestellt. Der sowjetisch besetzte, nördliche Teil wurde der russischen Sowjetrepublik und Litauen zugeteilt und vor allem mit Russen aus Zentralrußland und dem Gebiet des heutigen Föderationskreises Wolga sowie mit Weißrussen besiedelt.
    Der polnisch besetzte Teil wurde auf die neu gegründeten „Woiwodschaften“ Danzig, Allenstein und Suwalki aufgeteilt. Hier wurden in erster Linie Polen aus Zentralpolen und im Rahmen der Aktion Weichsel aus Südostpolen geholte Ukrainer angesiedelt. Die Hauptstadt Königsberg wurde 1946 in Kaliningrad - nach Stalins Freund, dem Massenmörder Kalinin - umbenannt, ebenso wurden sämtliche Orte im sowjetisch besetzten Teil - sofern sie nicht zerstört wurden - umbenannt.
    Ostpreußen jedoch als Wiege des Preußentums wird sich, unter welcher Besatzung auch immer, niemals von seinen urdeutschen Wurzeln lösen.

  • @RioDeLaNorte
    @RioDeLaNorte 8 месяцев назад +4

    Toller Beitrag !! Sehr interessant für mich ….