Robert Schumann: Fröhlicher Landmann in 4 Fassungen
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- Опубликовано: 8 сен 2024
- Das originale Klavierstück habe ich
oft in meinem gymnasialen Unterricht
verwendet, als Hörbeispiel und in
praktischer Ausübung.
In den 1990-er Jahren gab es für die
5. Jahrgangsstufe noch 3 Unterrichts-
wochenstunden im Fach Musik. Davon
war eine Stunde nur der prakt.
Ausübung gewidmet. In mehreren dieser
praktisch orientierten Stunden habe ich
in einer selbst erstellten Fassung den
"Landmann" auf Glockenspielen und
Xylophonen mit den Kindern einstudiert.
In mehreren Gruppen eingeteilt haben wir
eine Mehrstimmigkeit erreicht.
Ich erinnere mich deutlich an einen üblichen
Unterrichtsbesuch des Schulleiters an meiner
Stammschule in Fürth zur Beurteilung meiner
pädagogisch didaktischen Fähigkeiten, bei
dem ich den Landmann am Klavier vorgespielt
und mit meinen Schülern das Stück einstudiert
und musiziert habe.
Auch in meinen damaligen Gymnasien in Stein
und Nürnberg galt die vom jeweiligen Schul-
leiter ausgegebene Maxime: Musik muss
durch Bewegung und praktische Ausübung
einen Ausgleich zum kopf- und sitz-lastigen
Unterricht erzielen.
So gab es damals für die Kleinen das gesamte
Orff-Instrumentarium mit Bewegungsspielen
der "Rhythmisch Musikalischen Erziehung".
Ich war einer der ersten, der Boomwhackers
im Unterricht eingesetzt hat. Teil meines Unter-
richts waren Gruppen-,Paar-, Formations-
tänze, Aerobic mit Choreographien in ver-
schiedenen Klassenstufen.
Während damals jede Note aus der praktischen
Ausübung heraus (mitunter auch noch durch
Singen in Kleingruppen nicht unbedingt für alle
Schüler) erstellt werden konnte, kam im Lauf
der Zeit vom Ministerium die Anweisung, immer
mehr schriftliche Noten als Basis zu machen.
Auch wurde die Jahrgangsstufe für Musik als
Vorrückungsfach herabgesetzt.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass in
30 Jahren gymnasialen Klassenunterrichts kein
einziger Schüler wegen mir durchgefallen ist.
Auch bei prekärem Notenbild konnte ich die
Schüler letztlich zu einer positiven Leistung
motivieren. In einigen Notfällen gab es einfach
die Gnaden 4.
Die Einführung von neuen Fächern wie z. B.
"Natur und Technik" führte zu einer Beschnei-
dung der Wochenstundenzahl im Fach Musik.
Auch die Umstellung auf das achtjährige Gym-
nasium führte zu einer Verdichtung des Lern-
stoffs.
Weiterhin war der vorgeschriebene Kompetenz-
unterricht die Abkehr von prakt. Ausübung
zu kognitiven Inhalten.
Aufgrund dieses Wandels gelang etwa 2013 den
musischen Gymnasien per Gerichtsverfahren die
Einstufung des Musikunterrichts als wissenschaft-
lich. Dies führte zu einer Angleichung der zu leisten-
den Wochenstunden für Musiklehrer auf das niedri-
gere Niveau von den so genannten Hauptfächern wie
Mathe, Deutsch. Den anderen Gymnasien wurde
diese Reduzierung um 3 Wochenunterrichtsstunden
in einem langjährigen Rechtsstreit, durchgeführt vom
Philologenverband, verwehrt.
An dieser Stelle möchte ich herausstellen, dass die
Gestaltung des Unterrichts an Gymnasien geprägt
wird von dem allseits bekannten Begriff "Lehrplan".
Dieser Lehrplan wird im regelmäßigen Turnus von
etwa 6 Jahren herausgegeben.
Unbedingt eingehalten werden muss immer der
aktuelle Lehrplan. Mit einem neuen Lehrplan wird
dieser alte Lehrplan regelmäßig zur Makulatur.
Durch diese Praxis relativiert sich die Sinngebung,
weil abzusehen ist, dass der aktuelle Lehrplan un-
weigerlich zur Untauglichkeit führt. Wenn man dies
in 30 Jahren Unterrichtspraxis mehrfach miterlebt
hat, überkommen den einzelnen Lehrer mitunter
Zweifel an den ständig geschaffenen Änderungen.
Missliche Änderungen waren:
- die Ganzheitsmethode im Fach Deutsch der Grund-
schulen. Worte sollten als Ganzes erkannt und ge-
speichert werden, was dazu führte, dass die Schüler
sich neue Worte nicht Buchstabe für Buchstabe er-
schließen konnten;
- der oben beschriebene Wandel von praktischer zu
kognitiver Leistung war zu extrem und hätte besser
ausgemittelt werden sollen;
- die Umstellung auf das 8-jährige Gymnasium; viele
Schüler waren durch die Verdichtung des Stoffes
überfordert; wichtiger Stoff, der wegfiel, führte zu
einem Bildungsverlust; prakt. Ausübung rückte
ins Defizit;
- das Hin und Her zwischen 8- und 9-jährigem Gym-
nasium ist für Durchfaller eine Herausforderung;
- auch der ständige Wechsel bei den Lehrplänen,
wobei oft nur Inhalte, Beispiele oder Komponisten
verschoben werden, ist für Durchfaller ein Problem;
- durch die Umstellung auf das 8-jährige Gymnasium
und den Lehrplanwechsel ist schließlich Beethoven
als freischaffender Komponist von der 8. in die 6.
Jahrgangsstufe gerückt. Die dazu gehörigen Gesell-
schaftsprozese sind für einen 6.-Klässer zu viel.
- für das Klassenmusizieren auf Bl-Flöte-Gitarre
fehlten die Instrumente und die Kompetenz. Instru-
mentallehrer schlugen Alarm. Besser: Orff-Boom-
whacker;
- die Kompetenzkleingruppen (unbeaufsichtigt verteilt)
lieferten unvollständiges Wissen an die Mitschüler;
- Akustik 8. Klasse Musik fiel weg, wurde über
Projekttage ausgewiesen. U nach Stundenplan bietet
keine Projektlage.
Limit erreicht.
JK