Streit ums Politische: »Das Ende der Kunst«
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- Опубликовано: 9 фев 2025
- Heinz Bude im Gespräch mit Juliane Rebentisch
Haben in Zeiten von Corona die Zeichen der Wirklichkeit die Zeichen der Kunst überholt? Juliane Rebentisch stellt die Frage nach der Kraft der ästhetischen Differenz in einer Gesellschaft, die unter den Alpträumen der Partizipation leidet. Das offene Kunstwerk wird so zum geschlossenen Kunstwerk. Führt unter diesen Bedingungen nicht jede List der Kunst zum Ende der Kunst?
"Der Performative Akt, durch den ein Objekt zum Kunstwerk wird, ist nichts anderes als die Ausstellung" aus Ludwig Schwarte - Politik des Ausstellens. Gruß Uwe Steiner
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Für mich ist die Kunst der göttliche Funke! Und wenn wir ihn nicht verstehen, bleibt er doch. Die Wissenschaft, die nur durch ein Rohr schaut, lässt das Grosse Ganze aus!
Zu den Kunstvereinen fällt ihr nur ein, prinzipiell nichts dagegen, aber es soll keine "Domestizierung des öffentlichen Diskurses geben". In anderen Worten, der Kunstbegriff, wie sie ihn versteht, schließt die Malerei an sich schon aus, den es handelt sich primär um Bilder und diese haben bekanntlich wenig mit einem öffentlichen Diskurs zu tun.
Ausgeschlossen ist eine unreflektierte Malerei, die sich als Kunst für selbstverständlich nimmt, ohne ihre Entscheidung für das Bildermachen aus dem Kunstdiskurs herzuleiten - sei es als Negation - und damit mögliche Gründe, die gegen das Malen sprechen würden, zu entkräften. Sie schließt sich selbst aus.
@@nikolausgerszewski2086 Gut, dann als Negation des Kunstdiskurses, den ich hinlänglich kenne, von meiner Zeit an einer Kunsthochschule und danach; wohlgemerkt, vor 30 Jahren in Kanada. Damals drehte sich alles um den Begriff "Dekonstruktion" und schon als Student nervte mich allmählich eine gewisse Widersprüchlichkeit im System. Meine Malerei ist alles andere als selbstverständlich oder unreflektiert, könnte aber niemals von irgendeinem gesellschaftlichen Diskurs hergeleitet werden. Das wäre zu einfach.
@@robertalenrichter ...ich weiß nicht genau was du meinst. aber es geht ja darum, die gesellschaftliche Wahrnehmung zu formen. Kunst ist immer eine öffentliche Angelegenheit. Insofern leitet sie sich auch immer aus gesellschaftlichen Diskursen her. Einfach ist das ganz und gar nicht.
@@nikolausgerszewski2086 Kunst charakterisiert gerade, dass sie jeder Definition entweicht. Ich habe den Eindruck, dass Sie den akademischen Diskurs als eine Art Autorität betrachten und dem Individuum recht wenig Legitimität beimessen.
@@robertalenrichter ihr eindruck ist falsch. selbstverständlich ist kunst immer die sicht des individuums, das allein, mit dem rücken zur wand steht - wie Luther sagt: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders". Aber die Rede ist ja immer an die Gesellschaft addressiert und sie ist insofern auch immer eine Stellungnahme zum gesellschaftlichen Diskurs - ansonsten läuft sie ins leere. Ich weiß nicht was sie sich unter "akademisch" vorstellen. Die Akademie ist heute vor allem ein ort, wo man sich intensiv mit kunst beschäftigt. Es gibt dort die möglichkeit des austauschs zwischen künstlern, der dringend notwendig ist um die Kunst zukunftsfähig zu machen.
"Der Streit um das Politische ist die Lebensader der Kunst" ?
zu Szeemann empfehle ich Catalogue of all exhibitions edited by Tobia Bezzola and Roman Kurzmeyer Edition Voldemeer Zürich Springer New York
Ein etwas sparsamerer Umgang mit dem Wort "sozusagen" würde Frau Rebentischs Beiträge enorm aufwerten.
...leichter gesagt als getan.