Wie gut es der Seele tut, langer Zeit einmal wieder solche schönen klaren Gedanken und Worte zu hören. Die heutigen Kultur-Nullen können den Inhalten nicht einmal folgen.
So traurig, dass es so etwas nicht gibt. Bin sehr jung, kein Germanist sondern Volkswirt, total anti-ideologisch, bin auch für poetry Slam ... aber solche Sendungen erweitern das Bewusstsein und den Horizont, machen offen für die Gesellschaft - das ist der Bildungsauftrag!!!
Max Frisch begleitet mich, seitdem ich 15 bin; als er Anfang der 90er starb, schrieb ich weinend in mein Tagebuch, dass nun eine Seele nicht mehr auf der Erde weilt, mit der ich mich gedanklich und sprachlich zutiefst verbunden gefühlt habe. Inzwischen habe ich selbst 40 Bücher geschrieben und veröffentlicht, Frisch ist nach wie vor eine komplett andere Ebene ... und doch gäbe es meine Bücher ohne ihn vermutlich nicht. Reich-Ranicki bin ich als Journalistin mal begegnet - wow, was für ein unterhaltsamer Mensch auf hohem sprachlichen Niveau. Habe ihm wie in Trance zugehört; live nicht zu vergleichen mit dem Literarischen Quartett im Fernsehen. Ich habe ihn als sehr liebevollen Menschen wahrgenommen. ❤
Sehr interesant, was Sie da schreiben. Ich finde die schweizer Schriftsteller angefangen von Jeremias Gotthelf über Gotfried Keller, C. F. Meywer, weiter Friedrich Dürrenmatt bis zu Max Frisch alle empfehlenswert.
Ich gratuliere Ihnen von Herzen, dass Sie den Durchbruch als Schriftstellerin anscheinend geschafft haben. Heute ist das nämlich viel schwieriger als zu Zeiten etwa der "Gruppe 47", wo jeder "behandelte" Autor sofort im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt war - jedenfalls bei den Kritikern und Verlegern. Heute hingegen, Internet und sozialen Medien ist der Fortschritt verdankt, ist jeder junge Autor eine "Ich-AG": Die zeitraubende Schriftstellerei allein reicht nicht, der Autor muss auch noch sein eigener Lektor, Promoter, Manager und obendrein Verleger sein, wenn er dem Verlag eine Geldsumme vorstrecken muss, damit er sein Werk überhaupt druckt. Kein Wunder, wenn bei diesem System ein langweiliger, oberflächlicher Quark heraus kommt.
Guten Tag Frau Belitz, ich schließe mich Ihrer Begeisterung, Ihres Sentiments vorbehaltlos an! Was ich immer bereut habe, dass ich ihm nie einen geschrieben habe! Ich habe dann seiner Tochter (de.m.wikipedia.org/wiki/Ursula_Priess) anlässlich ihres Buches "Sturz durch alle Spiegel" nachgeholt und mich sehr über ihre Antwort gefreut.... Frisch begleitet mich in seiner manchmal lyrischen Prosa, in seiner Nüchternheit der Bestandsaufnahme der Gefühle, der Fähigkeit, der Leserin/dem Leser dass Denken nicht nur zu überlassen, sondern sich selbst die Fragen vorzulegen, später, sich verletzlich zu zeigen, fehlerhaft, all das! "Die Wahrheit ist keine Geschichte, die Wahrheit ist ein Riss durch den Wahn."
Ich finde es frappierend, wie modern Frisch in diesem Kontext wirkt. Es fängt bei seiner Kleidung an, aber auch die Ehrlichkeit und Offenheit, das Unprätentiöse, die legere - wenn auch präzise - Sprache. Maier und mehr noch Reich-Ranicki haben im Kontrast dazu eine affektierte Art zu sprechen und zu formulieren, die es uns heute schwer macht, ihren Gedankengängen zu folgen, obwohl sie es wert sind. Ein toller Trialog, und ich verzichte sehr gern darauf, mir über die Herkunft der Teilnehmer und die Psychologie zwischen ihnen Gedanken zu machen - denn darauf kommt es überhaupt nicht an.
Genau mein Gedanke: Max Frisch spricht klar und schnell - aus heutiger Sicht modern. Ranicki und Maier verpacken einfache Gedanken in zu viele Worte. Ein schöner Kontrast.
Ja, ich stimme zu, aber da ist noch mehr. Frisch und Mayer befinden sich ohne jede Begleittexte, die sie vor sich liegen haben, auf einem sehr hohen intellektuellen Niveau, etwa wenn sie über Peter Weiss sprechen. Reich-Ranicki kann da ganz offensichtlich nicht folgen und fragt immer wieder nach "Vereinfachungen" für Leser/Zuschauer, er ist also eher der Vermittler von Gedanken, was seine Rolle nicht schmälern soll. Abgesehen davon versteht man ein bisschen, was Ingeborg Bachmann an Frisch so interessant fand...
@@Beethoven80 Tja. Ist was dran. Vielleicht nimmt man einigen großspurigen Deutschen daher auch ihr Schuldbewußtsein nicht ab. Es bleibt bei Lippenbekenntnissen, aus denen sie dann die ihnen genehmen politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse stricken.
Ich finde das Programm heute auch nicht so toll, wenn ich mal überhaupt rein schaue, aber damals bin ich bei dem Programm oft vor Langeweile fast eingeschlafen. Es ist übrigens ein bekanntes Phänomen, dass die Alten immer über die Kultur der Jungen meckern, wie billig alles heutzutage wäre und blablabla. Das war schon immer so und wird immer so sein, weil man ab einem bestimmten Alter die moderne Kultur nicht mehr versteht.
Wenn man diese Sendung sieht, wird man zum Historiker, zum Kulturhistoriker, zum Genießer gesprochener deutscher Sprache, zum Nostalgiker, der sich an die Jugend erinnert, in der man Frisch las, zum Sinnierer über die Frage, wer man selber ist und zum Wehmütigen, der unter dem geistigen Abstieg des heutigen Fernsehens leidet.
Mein Deutschlehrer ließ uns Stiller lesen. Es hatte mein Leben geändert: Vermutlich hätte ich Physik oder Biologie studiert, plötzlich wurde Literatur unvermutet mein Hauptinteresse. Von Frisch besorgte ich mir alle Taschenbücher, meine Interessen wurden vollkommen in Richtung Schriftstellerei umgelenkt. Schließlich studierte ich Philosophie (als Grundlage für interessante Literatur). Danke für dieses Gespräch mit Frisch, auch wenn es meine damalige Erfahrung des Lesegenusses von Gantenbein eigentlich schmälert, wenn über den Inhalt sachlich, kritisch reflektiert wird!
@@Linus_Prosper Es kommt wohl darauf an, wie der Einstieg in die Droge ist. Ich war froh, dass es nicht Homo faber in der Schule war, stilisierte Schullektüren reizten mich nie. Vielleicht ein undankbarer Job, Schüler an Literatur als Deutschlehrer heranzuführen, denke ich. Aber Homo faber hat eine Stelle, bei der mir die Tränen flossen, so intensiv waren die Gefühle beschrieben, als Faber Fotos seiner toten Geliebten betrachtete (er wusste zu dem Zeitpunkt meines Wissens nicht, dass sie seine Tochter war).So ging es mir bisher bei keiner anderen Lektüre, daher schätze ich auch dieses Buch, obwohl ich Stiller und Gantenbein um viele Dimensionen höher als Literatur schätze. Daher Empfehlung: Mit Stiller beginnen, den Bogen um Frisch wieder zu schließen und ihm wieder eine Chance zu geben. Es lohnt sich! 🙂
@@geitonas3372 Danke für die Frage, ich wollte den Kommentar nicht noch weiter vergrößern. Nein, die Philosophie war zu viel Lesestoff, ich brach das Studium ab. Oder mein Anspruch an Belesenheit war zu hoch, das trifft es wohl eher. Das wäre kein Grund, nicht Schriftsteller zu werden, aber dann kam auch schon das erste Kind und das Geldverdienen wurde wichtiger als die Selbstverwirklichung. Nun in der Midlife-Crisis wäre noch einmal ein Zeitpunkt, aber da hat sich meine Interesse für Philosophie wieder gemeldet und überwiegt dem Interesse für Literatur. Es wurde Zeit, die Theorien der Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu verstehen - und darüber zu schreiben. Schwierig, wenn in der QT ausgerechent das Verstehen bezweifelt wird. 😅 Poppers Buch: „Die Quantentheorie und das Schisma der Popper“ mag ich empfehlen, falls einmal Interesse besteht…
@@delischertaucher3494 Mit anderen Worten, sie haben sich von literarischen Träumereien verführen lassen! Hätten Sie doch Physik oder Biologie studiert, anstatt dieses ewige bla bla bla..
Vielen Dank für die Bereitstellung dieses äußerst interessanten Gesprächs. Max Frisch zählt sicher zu den bedeutendsten Autoren des letzten Jahrhunderts.
ABSOLUT ! Und was kaum jemand weiß: wie wunderbar liebevoll er sich um den sterbenden Freund Pit Noll gekümmert hat, selbstso manche Frau kann sich da noch eine Scheibe abschneiden !
Wie schön! Ein Wiedersehen mit Hans Mayer. Ihn habe ich mir in guter Erinnerung behalten. Einst durften wir ihn bei uns als Gast im Rahmen einer literarischen Lesung begrüßen. Man sagte von ihm, er könne als einer der wenigen unter seinesgleichen druckreif aus dem fließenden Gespräch heraus formulieren. Und ich finde: es stimmt. Danke für diesen Beitrag.
Großen Respekt für Max Frisch, der sich dem spontanen Dialog stellt und so souverän zu bestehen vermag! ...das entspricht so gar nicht der späteren Darstellung Ranickis, der Max Frisch dann als einen "Ängstlichen" beschrieb. Gut das Frisch nicht "stiller" war!
Deutlich ist zu merken, wie gerne Mayer und auch Ranicki sich gerne reden hören in ihrer oft etwas gestelzten Sprache. Ansonsten großartig, besonders Frisch
Für heutige Fernsehkonsumenten und Kulturredaktionen der Sender eine intellektuelle Zumutung galaktischen Ausmaßes. Was heute vielleicht noch an Universitäten in unterbesetzten Seminaren gelehrt wird, war damals Teil der Allgemeinbildung.
Und trotzdem kam es auch in intellektuellen Kreisen schon zu Fehlzündungen. Und ich meine nicht nur das "1000jährige Reich", sondern auch die RAF, von der einige designierte Mitglieder 1965 vielleicht schon diese Sendung verfolgten.
Intelligente Menschen führen ein kultiviertes Gespräch. Das bestärkte meine wiederholt geäußerte Vermutung, dass wir unseren zivilisatorischen Höhepunkt gegen Ende des letzten Jahrtausends überschritten haben.
Naja. Kommt immer darauf an, welche Zeiträume man ausschneidet und unter welcher Prämisse man den jeweiligen Ausschnitt dann betrachtet. Dass die 1990er Jahre hedonistisch angelegt waren und man aus dem Rohmaterial von 1990 falsche Schlußfolgerungen ("Ende der Geschichte") und Weichenstellungen konzipiert hat, steht aber außer Frage. Dazu kam ein Qualitätsverlust in den Medien, genau im genannten Jahrzehnt, als die Privaten schon viel Einfluss hatten und das Internet noch wenig wirklich Interaktives als Gegenpol bot.
Fast EXAKT !! Das war genau 1989, nachdem nämlich der berühmt-berüchtigte "Ziehvater" von Ex Sannyasin Sloterdijk (Osho) vergiftet wurde (wie Sokrates) !!
Zum Glück übernimmt das Denken die KI. Sonst gebe ich Ihnen recht. Die Intelligenz der Menschen hat ihren Zenit überschritten. Ich hoffe, dass dies nur eine Folge der Wohlstandsverwahrlosung ist...
Marcel ist ein Hammer Kerl gewesen. Als alter Mann fand ich deine Stimme noch viel angenehmer, wenn er gesprochen hat. Sein Leben war unendlich interessant. Von Polen wloclawek nach Berlin, später nach der Machtübernahme die Abschiebung nach Polen. Seine Zeit im Warschauer Ghetto, und die Flucht mit seiner Frau . Überlebt bei einer einfachen polnischen Familie.
Reich Ranicki ist wirklich ein Phänomen. Man setzt ihn an einen Tisch mit Hans Mayer und Max Frisch und die Hauptattraktion ist immer noch Reich-Ranicki.
Ähnlich wie Hannah Arendt besaß er die Kraft, nach dem Krieg in Deutschland mit teils den gleichen Deutschen zusammenzuarbeiten und eine Karriere aufzubauen, die Menschen wie ihn bis 1945 (und manchmal noch darüberhinaus) mit allen Konsequenzen dämonisiert hatten. Wird in dem biographischen Fernsehfilm über ihn am Ende kurz angeschnitten, ist aber ein Riesenthema.
Meine Oma war im Krieg im Kommunistischen Widerstand. Mein Vater hat mit 5 Jahren Brot ins Warschauer Ghetto geschmuggelt. Reich Ranitzki hat überlebt, weil er das Brot, das mein Vater Kindern gegeben hat, ihnen weggenommen hatte. Mein Vater hat mir die Geschichte unter Tränen erst an seinem 80. Geburtstag erzählt. Natürlich nicht vergessen: es waren die Nazis, die Reich Ranitzki in diese schreckliche Situation gebracht haben. Ansonsten ist Reich Ranitzki Max Frisch intellektuell weit unterlegen. Darüber hinaus ist Frisch fast schon schmerzhaft aufrichtig, während Reich Ranitzki mit diversen Lebenslügen (siehe oben) sich durchgeschwindelt hat.
@@barfuss2007 Er hat es NICHT geteilt ! Pfui . . . Die Hälfte hätte dagegen b e i d e n etwas gebracht:quasi win./. win ! ! ! Also friendship/Shalom ! Oder ?
48:10 Irgendwie trifft mich dieser Sprung in die niedrigere Medienqualität schwer. Hintergrund ist, dass die Aufnahme vermutlich nicht mehr in der hohen Qualität vorher verfügbar ist und wir uns daher mit einem niederwertigeren Exemplar begnügen müssen. Für mich ein Symbol der Vergänglichkeit. Wir können/sollen tief dankbar sein, einen Zugang zu diesem wertvollen Dokument zu bekommen. Dieses Gespräch wurde in einer Zeit geführt, die heute völlig vergessen sein könnte; für immer und ewig verloren und nichtig. Die tolle Gesprächsrunde, in deren MItte ich mich bis eben gefühlt habe, verschwimmt zu einem Traum, den ich versuche zu greifen, aber langsam und unaufhaltbar verwischt er fort, genau wie ich selbst.
Gerade angefangen mich in die Dramen von Frisch einzulesen. Bisher bin ich über die Seiten des Biedermanns stolziert und habe eine wahnsinnig irre Geschichte gelesen. Mir gefiel die Absurdität, den gewollten, naiv-blinden Fleck des Biedermanns und die natürlich vorherzusehende Katastrophe. Nun, habe ich vor wenigen Stunden Andorra durchgelesen und bin im ersten Eindruck etwas verblasst (gar geweißelt). Ich vermisse den Aha-Effekt, die Fassungslosigkeit als Leser, und möchte annehmen, dass ich es ein zweites Mal lesen muss, um da ein tieferes Gespür zu entwickeln. Er gefällt mir, der Frisch: Bevor ich nicht fünf Bücher an der Zahl gelesen habe, wage ich mich kein Urteil zu erlauben. Ich genieße sehr, Mayer und Reich-Ranicki zu erleben in ihrer ernsthaften Kritik. Ich bin 30 Jahre nach Veröffentlichung des Gesprächs der drei Herren geboren und drum bin ich heidenfroh, das ganze noch im Archiv des Interents nachzuerleben. Spannend, und mein lieber Scholli, Reich-Ranicki ist ein Teufelskerl, wie er sicher in seinen Worten und ganz strikt, aber nicht verbissen, ist.
Freut mich sehr, dass sie diese "alten" - aber noch lebendigen - Aufzeichnungen so ansprechen und v.a. dass sie auch dazu geführt haben, dass sie die erwähnten Werke entdecken! Danke für die Rückmeldung.
Max Frisch: einer meiner favorisierten Autoren - dieses Gespraech mit dem ueberaus scharfsinnigen Macel Reich-Ranicki ist hochinteressant. Wie schoen auch zu merken, dass ich offenbar vom "Gantenbein" bei meiner doch schon einige Jahre zurueckliegenden Lektuere wohl vieles gleich richtig verstanden habe. Danke fuer diesen Beitrag an den Kanal. Gruesse aus Daenemark
Zum Schlusssatz: Fragen beantwortet man auch nicht in solchen Kreisen, man wirft sie sich zu und erst die Stille danach liefert Antworten. Und außerdem ist eine Antwort auch manchmal ein enttäuschender Niedergang.
Thema der Gesprächsrunde verfehlt. Die beiden Kritiker spielen sich in den Vordergrund, die Inhalte von "Mein Name sei Gantenbein" werden nicht hinterfragt, die Gelegenheit verpasst, Herrn Max Frisch zu fragen, welche Bedeutung und Absichten er den in diesem Roman dargestellten Protagonisten und deren Erlebnissen zuschreiben wollte. Das hätte geholfen, die eigene Lesart des Romans mit der des Schriftstellers zu vergleichen.Insbesonder RR benutzt die Gelegenheit, sich selbst zu inszenieren. Max Frisch bleibt sehr höflich und wie gewohnt um eine redliche, konkrete Ausdrucksweise bemüht. Vom Roman erfahren wir fast nichts.
Wenn mindestens zwei Experten - unabhängig vom Fach - und eine dritte Person - egal ob Gast oder Moderator- zusammenkommen, dann ist das Ausschweifen unumgänglich. In diesem Fall kann es sehr unterhaltsam sein. Es geht sogar soweit, dass man über fundamentale Fragen zum "Sinn" der Literatur fachsimpelt. Ja, Thema verfehlt, aber das Gespräch bzw. die Diskussion genossen. 😊
SEHR unfeines Benehmen in der Tat . . .tja ja, wenn man unbedingt auffallen muß, weil man eben KEINE Qualitäten hat . . .("Mann OHNE Eigenschaften" - by Robert Musil. Eigenschaften = Qualitäten !!)
ich wollte gerade Fragen, wie Reich-Ranicki in heutigen Talkrunden der seichten Intelligenz (wenn überhaupt) agieren würde. Aber diese Frage hat er ja noch selbst beantworten können, bei der Situation wo ihn der deutsche Fernsehpreis verliehen werden sollte. 😁
Der ganz alte Reich-Ranicki der allerletzten Jahre hat den ganzen kulturellen und geistigen und bildungsmäßigen Niedergang milde bis optimistisch kommentiert. Das war eigentlich erbärmlich von ihm, denn wer sonst soll für diese Werte eintreten, die seit dreißig Jahren zunehmend mit Füßen getreten worden sind? Ähnliche Gelassenheit war von Joachim Kaiser zu hören. Erwiesen sie am Ende doch nur Systemlinge, die dem planmäßigen Niedergang des Westens nichts entgegensetzen wollten?
Ich hab den "Gantenbein" kurz nach dem Abitur auf meiner 2. großen Radtour (Nürnberg-Wien-Graz) gelesen. Es war nicht der große "Flash" wie Hesses "Steppenwolf" auf meiner 1. Tour (Nürnberg- Bodensee-Liechtenstein) aber ein guter Reisebegleiter. In der Schule haben wir "Stiller" und "Andorra" behandelt. (Ich hatte Deutsch Grundkurs und Colloquium )
@Perebynis Warum lesen eigentlich Heranwachsende den Steppenwolf? Das Buch behandelt die Probleme eines 50-jährigen Mannes und stellt eigentlich eine Faust-Paraphrase dar. Nichts daran dürfte eigentlich Heranwachsende ansprechen.
@@spackretired aufgrund des sich durchziehenden Gefühls der Weltfremdheit, das literarisch verarbeitet wird? Um die eigene Position in der modernen Gesellschaft zu reflektieren?
@@spackretired Als ich jung war, war der "Steppenwolf" durchaus ein Kultbuch für junge Menschen so ab 17, 18. Ungefähr in dem Alter, in dem man glaubt, mit der Welt fertig zu sein - natürlich ohne für die Welt fertig zu sein. @jakobsdigitalerpalast, @bladdnun3016: Vollkommen richtig.
34:45 Ab hier kommt das sehr gut durch. :) Krass, wie wenig Mayer das auch bereit ist zu überspielen, das geht ja fast in zur Schau gestellten Ekel über mit der fortlaufenden Dauer des Gesprächs.
Tja, Menschen die sich anbiedern, weil sie gemocht werden wollen, können auch SEHR nerven. Spricht übrigens nicht gegen den Genervten! Menschen die sich NUR mit "Fans" umgeben, verhalten sich nicht sehr professionell!
Kann Meyer durchaus verstehen ; fand den Reich - R. auch stets sehr, sehr unsympathisch, obschon natürlich klug und belesen. Das schließt sich ja nicht aus.
@@tomtomd.6841ie klügsten Äußerungen gibt hier Frisch von sich. Herrlich wie er die Beiden zappeln lässt! Parasiten und 496 Seiten statt 500 Kritiker sind wirklich zum Kotzen. Hauptsache man macht sich groß. Und immer hat irgendjemand den Roman missverstanden. Frisch war wie seine Bücher: Er tätigte knappe und wohlüberlegte Äußerungen. Die Interviewer halten sich über weite Strecken an Geschwätz. Der Schlusssatz von Frisch. Herrlich!
Es gibt noch ein paar, aber sie werden aussterben. Das Internet verblödet die Menschheit. In 100 Jahre wird der Mensch Sklave der KI sein oder schon ausgerottet.
Eines Schönen (sic!) Tages werden wir - letzten Mohikaner - uns persönlich treffen ! Wird DAS ein Feiertag werden ! Hatte gerade heute einen unglaublichen encounter . . . in Deutschland !
@@AL_THOMAS_777 bist du Schriftsteller oder Philosoph? Die Jungend liest ja nicht mehr, kann nur noch Kurznachrichten geistig verarbeiten... und smilies.
Als Restaurant Kritiker hat es Titus Böllermann jeschafft, aus dem Umstand, nie sein Essen bezahlen zu können, einen Beruf zu machen. Dito für Tüpen wie Ranzigzki.
War eigentlich der Aufstieg von RR zum bestimmenden Literaturkritiker der Bundesrepublik schon ein frühes Anzeichen für den späteren kulturellen Verfall Deutschlands?
Meine Oma war im Krieg im Kommunistischen Widerstand. Mein Vater hat mit 5 Jahren Brot ins Warschauer Ghetto geschmuggelt. Reich Ranitzki hat überlebt, weil er das Brot, das mein Vater Kindern gegeben hat, ihnen weggenommen hatte. Mein Vater hat mir die Geschichte unter Tränen erst an seinem 80. Geburtstag erzählt. Natürlich nicht vergessen: es waren die Nazis, die Reich Ranitzki in diese schreckliche Situation gebracht haben.
Unerträglich diese beiden Kritiker. Spielen sich auf und unterbrechen Herrn Frisch ständig, der als einziger an diesem Tisch etwas zu sagen hätte ... aber nicht gelassen wird. Und wie gelassen der Autor das scheinbar hinzunehmen scheint, von diesen Dampfplauderern umgeben zu sein. Chapeau Max Frisch. Und für uns als Zuseher: unerträglich!
Kritiker sind bloß von Neid zerfressene Trampel . . . bekommen selber nix auf die Kette . . . aber immer nur rum mäkeln . . . DAS haben wir gerne . . .
Warum MUSS ein Roman eine Reaktion des Lesers beabsichtigen? Das KANN die Intention eines Autors sein, ist aber für mich, kein Qualitätsmerkmal. Zu Mal eine vorher geplante Reaktion des Lesers, sich schnell in ein erkennbar abgerichtetes Schreiben entwickeln kann.
So herrlich unaufgeregt, konzentriert, unmedial. Diese Zeiten ohne Handy, Computer und nur am Rande vom nicht-digitalen Fernsehen, mehr noch vom Radio und demzufolge auch von gesprochener Sprache und weniger von Bildern bestimmt, erscheinen so weit weg und dennoch - oder vielleicht genau deshalb - erstrebenswert.
Wie gut es der Seele tut, langer Zeit einmal wieder solche schönen klaren Gedanken und Worte zu hören. Die heutigen Kultur-Nullen können den Inhalten nicht einmal folgen.
absolut !!!! so ist es
warum?
Es gibt keine Seele!
?
@@lebensgrundlagecottbus4847Doch!
So traurig, dass es so etwas nicht gibt. Bin sehr jung, kein Germanist sondern Volkswirt, total anti-ideologisch, bin auch für poetry Slam ... aber solche Sendungen erweitern das Bewusstsein und den Horizont, machen offen für die Gesellschaft - das ist der Bildungsauftrag!!!
Max Frisch begleitet mich, seitdem ich 15 bin; als er Anfang der 90er starb, schrieb ich weinend in mein Tagebuch, dass nun eine Seele nicht mehr auf der Erde weilt, mit der ich mich gedanklich und sprachlich zutiefst verbunden gefühlt habe. Inzwischen habe ich selbst 40 Bücher geschrieben und veröffentlicht, Frisch ist nach wie vor eine komplett andere Ebene ... und doch gäbe es meine Bücher ohne ihn vermutlich nicht.
Reich-Ranicki bin ich als Journalistin mal begegnet - wow, was für ein unterhaltsamer Mensch auf hohem sprachlichen Niveau. Habe ihm wie in Trance zugehört; live nicht zu vergleichen mit dem Literarischen Quartett im Fernsehen. Ich habe ihn als sehr liebevollen Menschen wahrgenommen. ❤
Sehr interesant, was Sie da schreiben. Ich finde die schweizer Schriftsteller angefangen von Jeremias Gotthelf über Gotfried Keller, C. F. Meywer, weiter Friedrich Dürrenmatt bis zu Max Frisch alle empfehlenswert.
Frisch habe ich geliebt; Ranicki hielt/halte ich für komplexös und psychisch "krank".
Ich gratuliere Ihnen von Herzen, dass Sie den Durchbruch als Schriftstellerin anscheinend geschafft haben. Heute ist das nämlich viel schwieriger als zu Zeiten etwa der "Gruppe 47", wo jeder "behandelte" Autor sofort im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt war - jedenfalls bei den Kritikern und Verlegern. Heute hingegen, Internet und sozialen Medien ist der Fortschritt verdankt, ist jeder junge Autor eine "Ich-AG": Die zeitraubende Schriftstellerei allein reicht nicht, der Autor muss auch noch sein eigener Lektor, Promoter, Manager und obendrein Verleger sein, wenn er dem Verlag eine Geldsumme vorstrecken muss, damit er sein Werk überhaupt druckt. Kein Wunder, wenn bei diesem System ein langweiliger, oberflächlicher Quark heraus kommt.
Guten Tag Frau Belitz, ich schließe mich Ihrer Begeisterung, Ihres Sentiments vorbehaltlos an! Was ich immer bereut habe, dass ich ihm nie einen geschrieben habe! Ich habe dann seiner Tochter (de.m.wikipedia.org/wiki/Ursula_Priess) anlässlich ihres Buches "Sturz durch alle Spiegel" nachgeholt und mich sehr über ihre Antwort gefreut.... Frisch begleitet mich in seiner manchmal lyrischen Prosa, in seiner Nüchternheit der Bestandsaufnahme der Gefühle, der Fähigkeit, der Leserin/dem Leser dass Denken nicht nur zu überlassen, sondern sich selbst die Fragen vorzulegen, später, sich verletzlich zu zeigen, fehlerhaft, all das! "Die Wahrheit ist keine Geschichte, die Wahrheit ist ein Riss durch den Wahn."
wenn die geschwollenen sich gegenseitig
wohlwollend reklamierend anerkennen....
😂
Bei Gott, ist deutsch eine schöne Sprache; wenn man sie anzuwenden weiß und kann...❤
Hey Digga, dat sach ich dir.
Voll
Wir brauchen einen umfanzenden Schutzstirm.
...war
Vallah, stimmt.
Ich finde es frappierend, wie modern Frisch in diesem Kontext wirkt. Es fängt bei seiner Kleidung an, aber auch die Ehrlichkeit und Offenheit, das Unprätentiöse, die legere - wenn auch präzise - Sprache. Maier und mehr noch Reich-Ranicki haben im Kontrast dazu eine affektierte Art zu sprechen und zu formulieren, die es uns heute schwer macht, ihren Gedankengängen zu folgen, obwohl sie es wert sind. Ein toller Trialog, und ich verzichte sehr gern darauf, mir über die Herkunft der Teilnehmer und die Psychologie zwischen ihnen Gedanken zu machen - denn darauf kommt es überhaupt nicht an.
Genau mein Gedanke: Max Frisch spricht klar und schnell - aus heutiger Sicht modern. Ranicki und Maier verpacken einfache Gedanken in zu viele Worte. Ein schöner Kontrast.
Ja, ich stimme zu, aber da ist noch mehr. Frisch und Mayer befinden sich ohne jede Begleittexte, die sie vor sich liegen haben, auf einem sehr hohen intellektuellen Niveau, etwa wenn sie über Peter Weiss sprechen. Reich-Ranicki kann da ganz offensichtlich nicht folgen und fragt immer wieder nach "Vereinfachungen" für Leser/Zuschauer, er ist also eher der Vermittler von Gedanken, was seine Rolle nicht schmälern soll. Abgesehen davon versteht man ein bisschen, was Ingeborg Bachmann an Frisch so interessant fand...
Frisch ist auch Schweizer. Schweizer treten grundsätzlich bescheidener auf, ist mein Eindruck.
@@Beethoven80 Tja. Ist was dran. Vielleicht nimmt man einigen großspurigen Deutschen daher auch ihr Schuldbewußtsein nicht ab. Es bleibt bei Lippenbekenntnissen, aus denen sie dann die ihnen genehmen politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse stricken.
ich teile deine Analyse
Mein Gott , die 3. Programme waren
so etwas von Genial! Kann man sich
heute nicht mehr vorstellen .
Der Neoliberalismus hat alles ruiniert.
Heute gibt es 1000sende Parallele Influenza die in erster Linie selber nichts können und höchstmögliche Aufrufzahlen mit Müll versuchen zu ergaunern.
Die 3.Programme sind auch heute noch um welten besser als die anderen Kanäle!
ich habe Max Frisch über ein 5 stündiges feature im Süddeutschen Rundfunk kennengelernt
Ich finde das Programm heute auch nicht so toll, wenn ich mal überhaupt rein schaue, aber damals bin ich bei dem Programm oft vor Langeweile fast eingeschlafen. Es ist übrigens ein bekanntes Phänomen, dass die Alten immer über die Kultur der Jungen meckern, wie billig alles heutzutage wäre und blablabla. Das war schon immer so und wird immer so sein, weil man ab einem bestimmten Alter die moderne Kultur nicht mehr versteht.
Wenn man diese Sendung sieht, wird man zum Historiker, zum Kulturhistoriker, zum Genießer gesprochener deutscher Sprache, zum Nostalgiker, der sich an die Jugend erinnert, in der man Frisch las, zum Sinnierer über die Frage, wer man selber ist und zum Wehmütigen, der unter dem geistigen Abstieg des heutigen Fernsehens leidet.
warum?
Oder meistens lesen MUSSTE auf dem Gymnasium?😉Schätze 80% seiner Tantiemen kamen von Schulbuchverlagen😅
War er beliebt?
Das deutsche Fernsehen der 1930er Jahre war auch beängstigend einseitig, wenn man an Figuren wie Kurt Wallner denkt.
Keiner hatte einen Fernseher?
Mein Deutschlehrer ließ uns Stiller lesen. Es hatte mein Leben geändert: Vermutlich hätte ich Physik oder Biologie studiert, plötzlich wurde Literatur unvermutet mein Hauptinteresse. Von Frisch besorgte ich mir alle Taschenbücher, meine Interessen wurden vollkommen in Richtung Schriftstellerei umgelenkt. Schließlich studierte ich Philosophie (als Grundlage für interessante Literatur).
Danke für dieses Gespräch mit Frisch, auch wenn es meine damalige Erfahrung des Lesegenusses von Gantenbein eigentlich schmälert, wenn über den Inhalt sachlich, kritisch reflektiert wird!
Also wir haben Homo faber in der Schule gelesen, danach habe ich für den Rest meiner Tage einen großen Bogen um Frisch gemacht.
@@Linus_Prosper Es kommt wohl darauf an, wie der Einstieg in die Droge ist. Ich war froh, dass es nicht Homo faber in der Schule war, stilisierte Schullektüren reizten mich nie. Vielleicht ein undankbarer Job, Schüler an Literatur als Deutschlehrer heranzuführen, denke ich.
Aber Homo faber hat eine Stelle, bei der mir die Tränen flossen, so intensiv waren die Gefühle beschrieben, als Faber Fotos seiner toten Geliebten betrachtete (er wusste zu dem Zeitpunkt meines Wissens nicht, dass sie seine Tochter war).So ging es mir bisher bei keiner anderen Lektüre, daher schätze ich auch dieses Buch, obwohl ich Stiller und Gantenbein um viele Dimensionen höher als Literatur schätze.
Daher Empfehlung: Mit Stiller beginnen, den Bogen um Frisch wieder zu schließen und ihm wieder eine Chance zu geben. Es lohnt sich! 🙂
@Delischer Taucher
Bist du denn auch Schriftsteller geworden?
@@geitonas3372 Danke für die Frage, ich wollte den Kommentar nicht noch weiter vergrößern. Nein, die Philosophie war zu viel Lesestoff, ich brach das Studium ab. Oder mein Anspruch an Belesenheit war zu hoch, das trifft es wohl eher. Das wäre kein Grund, nicht Schriftsteller zu werden, aber dann kam auch schon das erste Kind und das Geldverdienen wurde wichtiger als die Selbstverwirklichung. Nun in der Midlife-Crisis wäre noch einmal ein Zeitpunkt, aber da hat sich meine Interesse für Philosophie wieder gemeldet und überwiegt dem Interesse für Literatur. Es wurde Zeit, die Theorien der Quantentheorie und die Relativitätstheorie zu verstehen - und darüber zu schreiben. Schwierig, wenn in der QT ausgerechent das Verstehen bezweifelt wird. 😅
Poppers Buch: „Die Quantentheorie und das Schisma der Popper“ mag ich empfehlen, falls einmal Interesse besteht…
@@delischertaucher3494 Mit anderen Worten, sie haben sich von literarischen Träumereien verführen lassen! Hätten Sie doch Physik oder Biologie studiert, anstatt dieses ewige bla bla bla..
Vielen Dank für die Bereitstellung dieses äußerst interessanten Gesprächs. Max Frisch zählt sicher zu den bedeutendsten Autoren des letzten Jahrhunderts.
ABSOLUT ! Und was kaum jemand weiß: wie wunderbar liebevoll er sich um den sterbenden Freund Pit Noll gekümmert hat, selbstso manche Frau kann sich da noch eine Scheibe abschneiden !
Wie schön! Ein Wiedersehen mit Hans Mayer. Ihn habe ich mir in guter Erinnerung behalten. Einst durften wir ihn bei uns als Gast im Rahmen einer literarischen Lesung begrüßen. Man sagte von ihm, er könne als einer der wenigen unter seinesgleichen druckreif aus dem fließenden Gespräch heraus formulieren. Und ich finde: es stimmt. Danke für diesen Beitrag.
Großen Respekt für Max Frisch, der sich dem spontanen Dialog stellt und so souverän zu bestehen vermag! ...das entspricht so gar nicht der späteren Darstellung Ranickis, der Max Frisch dann als einen "Ängstlichen" beschrieb. Gut das Frisch nicht "stiller" war!
🙏 🤝 👍 die Sch..ß Kritiker bekommen zumeist selbst nix auf die Reihe . . . alles nur ekle Neider . . .
Bitte die Ausgabe mit Adorno veröffentlichen.
Endlich mal die Archive geöffnet, wurde ja auch Zeit
Deutlich ist zu merken, wie gerne Mayer und auch Ranicki sich gerne reden hören in ihrer oft etwas gestelzten Sprache. Ansonsten großartig, besonders Frisch
Für heutige Fernsehkonsumenten und Kulturredaktionen der Sender eine intellektuelle Zumutung galaktischen Ausmaßes. Was heute vielleicht noch an Universitäten in unterbesetzten Seminaren gelehrt wird, war damals Teil der Allgemeinbildung.
👍👍👍👍👍🌷🥰
Und trotzdem kam es auch in intellektuellen Kreisen schon zu Fehlzündungen. Und ich meine nicht nur das "1000jährige Reich", sondern auch die RAF, von der einige designierte Mitglieder 1965 vielleicht schon diese Sendung verfolgten.
der durchschnittsbürger hat das damals genauso wenig geschaut und verstanden wie heute
Intelligente Menschen führen ein kultiviertes Gespräch. Das bestärkte meine wiederholt geäußerte Vermutung, dass wir unseren zivilisatorischen Höhepunkt gegen Ende des letzten Jahrtausends überschritten haben.
Naja. Kommt immer darauf an, welche Zeiträume man ausschneidet und unter welcher Prämisse man den jeweiligen Ausschnitt dann betrachtet. Dass die 1990er Jahre hedonistisch angelegt waren und man aus dem Rohmaterial von 1990 falsche Schlußfolgerungen ("Ende der Geschichte") und Weichenstellungen konzipiert hat, steht aber außer Frage. Dazu kam ein Qualitätsverlust in den Medien, genau im genannten Jahrzehnt, als die Privaten schon viel Einfluss hatten und das Internet noch wenig wirklich Interaktives als Gegenpol bot.
Fast EXAKT !! Das war genau 1989, nachdem nämlich der berühmt-berüchtigte "Ziehvater" von Ex Sannyasin Sloterdijk (Osho) vergiftet wurde (wie Sokrates) !!
Zum Glück übernimmt das Denken die KI. Sonst gebe ich Ihnen recht. Die Intelligenz der Menschen hat ihren Zenit überschritten. Ich hoffe, dass dies nur eine Folge der Wohlstandsverwahrlosung ist...
Marcel ist ein Hammer Kerl gewesen. Als alter Mann fand ich deine Stimme noch viel angenehmer, wenn er gesprochen hat. Sein Leben war unendlich interessant. Von Polen wloclawek nach Berlin, später nach der Machtübernahme die Abschiebung nach Polen. Seine Zeit im Warschauer Ghetto, und die Flucht mit seiner Frau . Überlebt bei einer einfachen polnischen Familie.
Diese Behäbigkeit und Umständlichkeit der Formulierungen muss man auch zu genießen verstehen.
Nicht alle, aber sehr viele Kritiker hören sich unglaublich gern reden.
@@mm9773 Solang siehs selber merken 🤣
@@mm9773 YES ! Selbstverliebt bis zum EXITUS . . .
@@mm9773 Können NIE zuhören (echtes MANKO) !
Reich Ranicki ist wirklich ein Phänomen. Man setzt ihn an einen Tisch mit Hans Mayer und Max Frisch und die Hauptattraktion ist immer noch Reich-Ranicki.
Ähnlich wie Hannah Arendt besaß er die Kraft, nach dem Krieg in Deutschland mit teils den gleichen Deutschen zusammenzuarbeiten und eine Karriere aufzubauen, die Menschen wie ihn bis 1945 (und manchmal noch darüberhinaus) mit allen Konsequenzen dämonisiert hatten. Wird in dem biographischen Fernsehfilm über ihn am Ende kurz angeschnitten, ist aber ein Riesenthema.
Meine Oma war im Krieg im Kommunistischen Widerstand. Mein Vater hat mit 5 Jahren Brot ins Warschauer Ghetto geschmuggelt. Reich Ranitzki hat überlebt, weil er das Brot, das mein Vater Kindern gegeben hat, ihnen weggenommen hatte. Mein Vater hat mir die Geschichte unter Tränen erst an seinem 80. Geburtstag erzählt. Natürlich nicht vergessen: es waren die Nazis, die Reich Ranitzki in diese schreckliche Situation gebracht haben. Ansonsten ist Reich Ranitzki Max Frisch intellektuell weit unterlegen. Darüber hinaus ist Frisch fast schon schmerzhaft aufrichtig, während Reich Ranitzki mit diversen Lebenslügen (siehe oben) sich durchgeschwindelt hat.
Genau DAS ist die liebe - jüdische ? - CHUZPE ! Frechheit siegt eben - quasi IMMER !
@@barfuss2007 Er hat es NICHT geteilt ! Pfui . . .
Die Hälfte hätte dagegen b e i d e n etwas gebracht:quasi win./. win ! ! ! Also friendship/Shalom ! Oder ?
@@AL_THOMAS_777
kann ich nicht beurteilen.
Es hat mich zutiefst gefreut das 20 Jahre nach dem Krieg ein solches Gespräch überhaupt möglich war....
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Das Gespräch hätte auch 1944 stattfinden können, wenn auch nicht unbedingt in Deutschland...
@@bazakbal100Sie wissen wohl nicht um Reich-Ranickis' kulturellen Hintergrund.
@@yvenhess-thema7293 Mit "kulturellen Hintergrund", meinen Sie wahrscheinlich, dass er Jude war und aus Polen kam, dass ist mir klar...
@@bazakbal100
Was für eine charmante Einführung in ein Gespräch...
Jetzt weiß ich wieder, warum ich mich damals für Literatur entschieden habe. Heutzutage nicht mehr so leicht...
48:10 Irgendwie trifft mich dieser Sprung in die niedrigere Medienqualität schwer. Hintergrund ist, dass die Aufnahme vermutlich nicht mehr in der hohen Qualität vorher verfügbar ist und wir uns daher mit einem niederwertigeren Exemplar begnügen müssen. Für mich ein Symbol der Vergänglichkeit. Wir können/sollen tief dankbar sein, einen Zugang zu diesem wertvollen Dokument zu bekommen. Dieses Gespräch wurde in einer Zeit geführt, die heute völlig vergessen sein könnte; für immer und ewig verloren und nichtig.
Die tolle Gesprächsrunde, in deren MItte ich mich bis eben gefühlt habe, verschwimmt zu einem Traum, den ich versuche zu greifen, aber langsam und unaufhaltbar verwischt er fort, genau wie ich selbst.
Dauert doch nur ne halbe Minute dann ist wieder alles wie vorher.
@@tandoori8597
Die deutsche Sprache kann so schön sein.
Vor Neoliberalismus ja.
@@khosrowsabetghadam8629 Menschenskind, danach doch AUCH ! Hör nur mal ne alte Zarah Leander CD . . . .unglaublich . . .
@@AL_THOMAS_777
Oder Heino
Sehr, sehr interessante Aufnahme :) Lieben Dank dafür!
Was für große Genies an einem Tisch. Verbeugung und Ehre.Dass ist noch Kultur. Rip ❤❤❤❤❤❤ihr Titanen des Wortes
Gerade angefangen mich in die Dramen von Frisch einzulesen. Bisher bin ich über die Seiten des Biedermanns stolziert und habe eine wahnsinnig irre Geschichte gelesen. Mir gefiel die Absurdität, den gewollten, naiv-blinden Fleck des Biedermanns und die natürlich vorherzusehende Katastrophe. Nun, habe ich vor wenigen Stunden Andorra durchgelesen und bin im ersten Eindruck etwas verblasst (gar geweißelt). Ich vermisse den Aha-Effekt, die Fassungslosigkeit als Leser, und möchte annehmen, dass ich es ein zweites Mal lesen muss, um da ein tieferes Gespür zu entwickeln. Er gefällt mir, der Frisch: Bevor ich nicht fünf Bücher an der Zahl gelesen habe, wage ich mich kein Urteil zu erlauben.
Ich genieße sehr, Mayer und Reich-Ranicki zu erleben in ihrer ernsthaften Kritik. Ich bin 30 Jahre nach Veröffentlichung des Gesprächs der drei Herren geboren und drum bin ich heidenfroh, das ganze noch im Archiv des Interents nachzuerleben.
Spannend, und mein lieber Scholli, Reich-Ranicki ist ein Teufelskerl, wie er sicher in seinen Worten und ganz strikt, aber nicht verbissen, ist.
Freut mich sehr, dass sie diese "alten" - aber noch lebendigen - Aufzeichnungen so ansprechen und v.a. dass sie auch dazu geführt haben, dass sie die erwähnten Werke entdecken! Danke für die Rückmeldung.
Max Frisch: einer meiner favorisierten Autoren - dieses Gespraech mit dem ueberaus scharfsinnigen Macel Reich-Ranicki ist hochinteressant. Wie schoen auch zu merken, dass ich offenbar vom "Gantenbein" bei meiner doch schon einige Jahre zurueckliegenden Lektuere wohl vieles gleich richtig verstanden habe. Danke fuer diesen Beitrag an den Kanal. Gruesse aus Daenemark
26:39 Feiner Hinweis Frischs in seiner Formulierung von der "durchschlagenden Wirkungslosigkeit" der Klassiker. :)
Hört sich wie ein Podcast der 60er
Die Werbung wird durch dieses dumpfe Gespräch merklich gestört. RUclips sollte mehr Werbung anbieten.
Danke fürs Teilen. Leider sind diese Sendungen in der Mediathek der ARD nicht verfügbar.
Typisch: Für Qualität haben die nix übrig . . .wtf . . .
Vielen Dank für den upload.
Zum Schlusssatz: Fragen beantwortet man auch nicht in solchen Kreisen, man wirft sie sich zu und erst die Stille danach liefert Antworten.
Und außerdem ist eine Antwort auch manchmal ein enttäuschender Niedergang.
Thema der Gesprächsrunde verfehlt. Die beiden Kritiker spielen sich in den Vordergrund, die Inhalte von "Mein Name sei Gantenbein" werden nicht hinterfragt, die Gelegenheit verpasst, Herrn Max Frisch zu fragen, welche Bedeutung und Absichten er den in diesem Roman dargestellten Protagonisten und deren Erlebnissen zuschreiben wollte. Das hätte geholfen, die eigene Lesart des Romans mit der des Schriftstellers zu vergleichen.Insbesonder RR benutzt die Gelegenheit, sich selbst zu inszenieren. Max Frisch bleibt sehr höflich und wie gewohnt um eine redliche, konkrete Ausdrucksweise bemüht. Vom Roman erfahren wir fast nichts.
Sehe ich genauso.
Wenn mindestens zwei Experten - unabhängig vom Fach - und eine dritte Person - egal ob Gast oder Moderator- zusammenkommen, dann ist das Ausschweifen unumgänglich. In diesem Fall kann es sehr unterhaltsam sein. Es geht sogar soweit, dass man über fundamentale Fragen zum "Sinn" der Literatur fachsimpelt. Ja, Thema verfehlt, aber das Gespräch bzw. die Diskussion genossen. 😊
Ein tolles Interview. 💖💕✨
Hervorragend ❤🌹👌
Nur schade, dass Mayer und Ranicki viel zu oft mit sich selber beschäftigt sind und Frisch ins Wort fallen oder gar nicht zu Wort kommen lassen.
Sehr wahr. Die beiden hören sich am liebsten selber.
SEHR unfeines Benehmen in der Tat . . .tja ja, wenn man unbedingt auffallen muß, weil man eben KEINE Qualitäten hat . . .("Mann OHNE Eigenschaften" - by Robert Musil. Eigenschaften = Qualitäten !!)
@@truffaut650truffaut6 Wie so viele Deutsche auch . . .keiner kann mehr ZU-hören !
ich wollte gerade Fragen, wie Reich-Ranicki in heutigen Talkrunden der seichten Intelligenz (wenn überhaupt) agieren würde.
Aber diese Frage hat er ja noch selbst beantworten können, bei der Situation wo ihn der deutsche Fernsehpreis verliehen werden sollte. 😁
Der ganz alte Reich-Ranicki der allerletzten Jahre hat den ganzen kulturellen und geistigen und bildungsmäßigen Niedergang milde bis optimistisch kommentiert. Das war eigentlich erbärmlich von ihm, denn wer sonst soll für diese Werte eintreten, die seit dreißig Jahren zunehmend mit Füßen getreten worden sind? Ähnliche Gelassenheit war von Joachim Kaiser zu hören. Erwiesen sie am Ende doch nur Systemlinge, die dem planmäßigen Niedergang des Westens nichts entgegensetzen wollten?
MRR Lächeln bei 32:00 ❤️
Dankeschön fürs Teilen ;)
Gantenbein kann man heute wenigstens einigermaßen passabel trinken. Dürrenmatt hätte das gefreut. 🍷
"Entschuldigen Sie, Ranicki ..." :)
Vielen Dank!
Vier Abende liest ein Autor aus seinem Roman im Fernsehen. Kaum vorstellbar.
Mir liegt es auch nicht, im Imperfekt, meine Texte zu verfassen
Ich hab den "Gantenbein" kurz nach dem Abitur auf meiner 2. großen Radtour (Nürnberg-Wien-Graz) gelesen. Es war nicht der große "Flash" wie Hesses "Steppenwolf" auf meiner 1. Tour (Nürnberg- Bodensee-Liechtenstein) aber ein guter Reisebegleiter.
In der Schule haben wir "Stiller" und "Andorra" behandelt. (Ich hatte Deutsch Grundkurs und Colloquium )
Hesses "Steppenwolf", "Siddhartha", "Demian" usw. sind ja gerade richtig für Heranwachsende. Max Frisch hat bei mir erst viel später gezündet.
@Perebynis Warum lesen eigentlich Heranwachsende den Steppenwolf? Das Buch behandelt die Probleme eines 50-jährigen Mannes und stellt eigentlich eine Faust-Paraphrase dar. Nichts daran dürfte eigentlich Heranwachsende ansprechen.
@@spackretired aufgrund des sich durchziehenden Gefühls der Weltfremdheit, das literarisch verarbeitet wird? Um die eigene Position in der modernen Gesellschaft zu reflektieren?
@@spackretired Weil es sehr gut dabei hilft, innere Barrieren und Ängste aufzubrechen, die viele Heranwachsende quälen. So war es zumindest für mich.
@@spackretired Als ich jung war, war der "Steppenwolf" durchaus ein Kultbuch für junge Menschen so ab 17, 18. Ungefähr in dem Alter, in dem man glaubt, mit der Welt fertig zu sein - natürlich ohne für die Welt fertig zu sein. @jakobsdigitalerpalast, @bladdnun3016: Vollkommen richtig.
Ich schreibe auch noch in einem Café....die Gedanken fließen dort anders..
Allein diese ansprechende Einleitung.
Hagenbuch (Hanns-Dieter Hüsch) hatte Gantenbein als Erfinder
des Donald Duck`schen Heckbürzels, zumindest zeitweise, unter Verdacht.
gute Rauchtechnik
so mega-geil. Muß unbedingt wieder kommen. So wunderschöne Toleranz . . . selbst die Indianer rauchen doch ihren Knaster . . .
Das Problem war, daß Marcel Reich-Ranicki von Hans Mayer gemocht werden wollte, Hans Mayer aber Reich-Ranicki einfach nicht ausstehen konnte.
34:45 Ab hier kommt das sehr gut durch. :) Krass, wie wenig Mayer das auch bereit ist zu überspielen, das geht ja fast in zur Schau gestellten Ekel über mit der fortlaufenden Dauer des Gesprächs.
Tja, Menschen die sich anbiedern, weil sie gemocht werden wollen, können auch SEHR nerven. Spricht übrigens nicht gegen den Genervten! Menschen die sich NUR mit "Fans" umgeben, verhalten sich nicht sehr professionell!
Kann Meyer durchaus verstehen ; fand den Reich - R. auch stets sehr, sehr unsympathisch, obschon natürlich klug und belesen. Das schließt sich ja nicht aus.
@@tomtomd.6841ie klügsten Äußerungen gibt hier Frisch von sich. Herrlich wie er die Beiden zappeln lässt! Parasiten und 496 Seiten statt 500 Kritiker sind wirklich zum Kotzen. Hauptsache man macht sich groß. Und immer hat irgendjemand den Roman missverstanden. Frisch war wie seine Bücher: Er tätigte knappe und wohlüberlegte Äußerungen. Die Interviewer halten sich über weite Strecken an Geschwätz. Der Schlusssatz von Frisch. Herrlich!
Mit gutem Grund.
Coole Typen. Was machen die heute so? Man hört gar nichts mehr von denen.
tot
@@barfuss2007 Nur ein TOTER Kritiker, ist ein GUTER (weiser Autor)
Anmoderation Ernst Schnabel!
Mein Gott, hatten wir mal intelligente Menschen. Ai Alter ich geh Rewe.
Es gibt noch ein paar, aber sie werden aussterben. Das Internet verblödet die Menschheit. In 100 Jahre wird der Mensch Sklave der KI sein oder schon ausgerottet.
Eines Schönen (sic!) Tages werden wir - letzten Mohikaner - uns persönlich treffen ! Wird DAS ein Feiertag werden ! Hatte gerade heute einen unglaublichen encounter . . . in Deutschland !
@@barfuss2007 NEIN! Ich lehne es entschieden AB, auszusterben ! Capice ?
@@AL_THOMAS_777
bist du Schriftsteller oder Philosoph?
Die Jungend liest ja nicht mehr, kann nur noch Kurznachrichten geistig verarbeiten...
und smilies.
ich muss irgendwie an loriot denken
Cool. Der FEHLT . . .
Er war vielleicht kein genialer Schriftsteller aber sicherlich ein großer Humanist!!
Als Restaurant Kritiker hat es Titus Böllermann jeschafft, aus dem Umstand, nie sein Essen bezahlen zu können, einen Beruf zu machen.
Dito für Tüpen wie Ranzigzki.
Ranzig Ski, ha ha ha . . .
Es gibt im Fernsehen keine Sendungen für Intellektuelle.😢
War eigentlich der Aufstieg von RR zum bestimmenden Literaturkritiker der Bundesrepublik schon ein frühes Anzeichen für den späteren kulturellen Verfall Deutschlands?
selbstverständlich . . .
Meine Oma war im Krieg im Kommunistischen Widerstand. Mein Vater hat mit 5 Jahren Brot ins Warschauer Ghetto geschmuggelt. Reich Ranitzki hat überlebt, weil er das Brot, das mein Vater Kindern gegeben hat, ihnen weggenommen hatte. Mein Vater hat mir die Geschichte unter Tränen erst an seinem 80. Geburtstag erzählt. Natürlich nicht vergessen: es waren die Nazis, die Reich Ranitzki in diese schreckliche Situation gebracht haben.
Unerträglich diese beiden Kritiker. Spielen sich auf und unterbrechen Herrn Frisch ständig, der als einziger an diesem Tisch etwas zu sagen hätte ... aber nicht gelassen wird. Und wie gelassen der Autor das scheinbar hinzunehmen scheint, von diesen Dampfplauderern umgeben zu sein. Chapeau Max Frisch. Und für uns als Zuseher: unerträglich!
Kritiker sind bloß von Neid zerfressene Trampel . . .
bekommen selber nix auf die Kette . . . aber immer nur rum mäkeln . . . DAS haben wir gerne . . .
Ich esse gerne Entenbein...kein Drama für die deutsche Sprache..
Hohe Kunst: Tonio Kröger von Mann Tommi- what a difference...
Wer ist der Moderator ?
Ein nobody. Wollte halt kein Kritiker (aka Stänkerer) werden . . .
Reich-Ranicki: was für ein Wichtigtuer, der meint, nur er verstehe Literatur!
Das weiß ich nicht, nicht!
❤
Warum MUSS ein Roman eine Reaktion des Lesers beabsichtigen? Das KANN die Intention eines Autors sein, ist aber für mich, kein Qualitätsmerkmal. Zu Mal eine vorher geplante Reaktion des Lesers, sich schnell in ein erkennbar abgerichtetes Schreiben entwickeln kann.
👍
14:00
So herrlich unaufgeregt, konzentriert, unmedial. Diese Zeiten ohne Handy, Computer und nur am Rande vom nicht-digitalen Fernsehen, mehr noch vom Radio und demzufolge auch von gesprochener Sprache und weniger von Bildern bestimmt, erscheinen so weit weg und dennoch - oder vielleicht genau deshalb - erstrebenswert.
Kommen hoffentlich bald WIEDER (träum) !
Kulturgut
"Kultur ist NUR im Kultur-Beutel " (Deutscher Michel)
mein IQ nach diesem video +50
nicht +50 aber immerhin +5
SO GEIL ! Ich könnt dir Bücher (sic!) nennen, da steigt der um mehrere HUNDERT Prozent (aber nur auf extrem drängende Nachfrage)
Hey
Haidi HOU !
Rom war damals nen größeres Ding
Der Ansager könnte mit seinen Goldzähnen Rapper werden
Heutzutage parodieren so Typen wie Blökermann solche Sendungen, weil es ihnen peinlich ist, nichts davon zu verstehen.
Ich verstehe vieles nicht, amüsiere mich aber trotzdem schon 1 Stunde. Hat bissl was von Slapstick. Mir gefällt wie die philosophieren.
die unterhalten sich über Literatur
Kaffeehaus. Literarisches Kaffeehaus. Es sollte noch ein paar Mal erwähnt werden. Sonst geht das unter.
Gibt es sowas heute überhaupt noch? So ein literatisches Kaffeehaus?
@@de_benne Nein. Leider ausgestorben - sicher auch in Wien . . . wir selber müssen das eben NEU begründen . . .
8:30
und seht DE heute an 2023
DE = abgedankt !
Find isch guter Dialok.
FRISCH und fromm und frei, gelle . . .
Früher war Genialität eine Tugend, heute ist Sie ein verbrechen
Da die Dummheit regiert, werden Intelligenz und Bildung verachtet. Ein genauer Satz löst heute Unverständnis und Ablehnung hervor - wenn nicht Hass.
WTF. Ist das dein Ernst ? Woran machst das denn fest ?
@@juliuspons818 Dann ist es O., K. wenn die Dummen sich selbst beseitigen . . .
9m
ha , sympatisches deutsch vom Maxe ,
& dies ... obwohl er doch aus Zürich ist ,
& also diesen schrecklichen dialekt iwie 'drinnen' haben muss ... 😉
Zwei jüdische Prachtexemplare.
Für Geistreiches im Staatsfunk muss man inzwischen schon mindestens 30 Jahre zurückgehen.
"... lediglich wenn man sich an die damalige Steifheit und Prüderie der Gesellschaft erinnern möchte..."
so brutal traurig das ganze . . .
Die Trümmer Literaten !
DIE ham noch was erlebt, gelle . . .
37:00