Die 'Ewig Unvollendete' ... Schwerin(Meckl)Hbf - Gadebusch - Rehna

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  • Опубликовано: 8 сен 2024
  • Diese Strecke wurde gebaut als gedachte Verbindung von Lübeck über Schwerin(Meckl) - Parchim hinein ins Brandenburgische, was später zumindest am südlichen Ende mit den Strecken Parchim - Suckow und Pritzwalk - Suckow auch Realität wurde, wenn auch nie mit durchgehendem Verkehr.
    An einem kurzen, nur 10 km langen Segment scheiterten die Planungen jedoch über ein ganzes Jahrhundert mehrmals, dem Abschnitt Schönberg(Meckl) - Rehna. In früherer Zeit waren es immer wieder die Landwirte, die unter keinen Umständen ihr Land hergeben wollten. Im Zweiten Weltkrrieg wurde es dann still um das Projekt. Dann kam die deutsche Teilung und in de DDR hatte niemand der Verantwortlichen Interesse an einer besseren Erschließung des grenznahen Raums. Die bestehenden Verkehrsverbindungen hatten zu genügen und gestatteten die optimale 'Kontrolle', wer sich wo der Grenze näherte..
    Erst nach der Wende wurde das Projekt erneut diskutiert, und diesesmal setzte sich auch die Regionalpolitik dafür ein. Es wurde sogar als Rettungsanker für die Strecke betrachtet, die wie überall in der DDR empfindliche Einbrüche im Reiseverkehr verzeichnen mußte und zumindest für den Abschnitt Gadebusch - Rehna als Abbestellungskandidat gehandelt wurde. Man sprach von Dezember 2000, dann Dezember 2001. Doch der Lückenschluß kam wieder nicht zustande, es scheiterte am Geld. Die Stillegung konnte trotzdem abgewendet werden, indem ab Dezember 2001 die Mecklenburg-Bahn (später Ostseeland Verkehr) den Betrieb übernahm und bis heute durchführt.
    2006 wurde der Oberbau komplett saniert, so daß nun auch attraktivere Reisezeiten angeboten werden können. Inzwischen gehen die Planungen für eine Bad Kleinener Verbindungskurve voran, die durchgehende Züge Lübeck - Schwerin(Meckl) ohne Kopfmachen in Bad Kleinen ermöglichen wird. Mit deren Fertigstellung ist das Ziel zumindest überregional erreicht, läßt aber zugleich einen Lückenschluß Schönberg(Meckl) - Rehna vom Kosten/ Nutzen-Faktor her weit nach unten rutschen, denn der würde nur noch lokale Bedürfnisse befriedigen. Es ist zu erwarten, daß das Projekt für immer begraben wird..
    Als am 12. Oktober 1897 der erste Zug nach Rehna fuhr, dachte man mit Sicherheit nicht an einen hundertjährigen 'Hick-hack' um diese gedachte Verlängerung. Unabhängig davon entwickelte sich die Strecke gut, Reise- und Güterverkehr waren zufriedenstellend und das Zugangebot lag über dem mecklenburgischen Durchschnitt für Nebenstrecken, der meist aus dem Schema dreier täglicher Zugpaare (früh, mittags, abends) bestand. Die Unterwegsbahnhöfe Groß Brütz, Gadebusch und der Endbahnhof Rehna wurden mit beachtlichen Gleislängen ausgestattet, hier wurde bereits vorausschauend eine mögliche Aufwertung zur Hauptbahn nach dem gedachten Lückenschluß ins Kalkül gezogen.
    Auch diese Strecke erfuhr zu DDR-Zeiten einen Aufschwung des Güterverkehrs, den es in dieser Form vorher nicht gab. Gadebusch und Rehna wurden Wagenladungsknoten und waren zuständig für die Verteilung in diesen Städten selbst, aber auch in ein großes Einzugsgebiet im Umkreis, wo vor allem landwirtschaftliches Gut aufkam. Mehrere kleinere Betriebe an der Strecke nahmen ebenfalls am Bahntransport teil.
    Der Reiseverkehr war immer auf das Oberzentrum Schwerin ausgerichtet, von Rehna her zumindest im Schülerverkehr auch auf Gadebusch.
    Doch der Nachwende-Einbruch machte natürlich auch um diese Region keinen Bogen. Immerhin brach der Verkehr nach Schwerin nicht völlig ein, es gab immer noch Leute, die bahngünstig wohnten und den Vorteil der Bahn weiterhin zu schätzen wußten. Trotzdem wurden die Züge gegenüber der Zeit vorher erschreckend leer. Die kurzen Reisezüge, und später 'Ferkeltaxen', 'verloren' sich an den langen Bahnsteigen, wie sie einmal für lange Berufszüge gebaut und gebraucht wurden.
    Gleichzeitig unterließ man, vor allem im Abschnitt Gadebusch - Rehna, notwendige Unterhaltungsarbeiten, was zu immer mehr Langsamfahrstellen führte (wir sehen es im Video). Man wollte sich von diesem Abschnitt zurückziehen und nur noch bis Gadebusch fahren. Um die Jahrtausendwende wurde dies akut - doch es gab offenbar genug öffentliche Courage, um das zu verhindern! Schön, daß es auch diese Beispiele gibt - sie waren viel zu selten!
    Wie es dann weiterging, ist eingangs bereits beschrieben. Heute ist die Strecke ein fester Bestandteil des mecklenburgischen Nahverkehrskonzeptes, die Züge sind von Rehna bis Parchim durchgebunden, verkehren im Zweistundentakt, der in den Berufsverkehrszeiten auf einen Stundentakt verdichtet wird. So hat zumindest ein Teil der ursprünglich gedachten Holstein - Brandenburg-Verbindung überlebt und ein gutes Auskommen.
    Unsere Reise startet einmal nicht an einem der Ausgangsbahnhöfe, sondern in der Mitte, in Groß Brütz. Von da aus bereisen wir die Strecke zuerst nach Rehna und dann durchgehend bis Schwerin(Meckl)Hbf. Ein paar schöne Außenaufnahmen gibt es auch dazu. 'Gute Reise'!
    Daten wie immer aus Wikipedia und eigener Kenntnis des Autors.

Комментарии • 3

  • @evangiles4403
    @evangiles4403 Месяц назад +1

    That makes two of us

  • @DajanaWittmutz
    @DajanaWittmutz Месяц назад

    LVT`s in / bei Schwerin? Wußte ich bislang garnicht

    • @darthnox3030
      @darthnox3030 6 дней назад

      Ja, die fuhren auch lange zwischen Ludwigslust- Parchim und Waren. Auf der Strecke die in dem Video gezeigt wurde lösten sie damals 219er mit Wendezügen ab, wurden aber danach von 628ern ersetzt