Die Filmanalyse zu PRETTY WOMAN: ruclips.net/video/vxhdasYJLo0/видео.html Am 5.11. bin ich in Düsseldorf zu Gast: instagram.com/p/DBs_hfgtljh/ Werbung: Das Best-Of von DIE FILMANALYSE als Buch. Mit einem Vorwort von Dominik Graf. Affiliate-Link: amzn.to/3NCkVHB Unser Kinderbuch „Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut“ ist erschienen! Affiliate-Link: amzn.to/47h1LQI Die Anthologie SELBST SCHULD! ist jetzt erschienen. Affiliate-Link: amzn.to/47qau3a
Sie können DIE FILMANALYSE finanziell unterstützen - vielen Dank! PayPal: www.paypal.me/filmanalyse Patreon: www.patreon.com/wolfgangmschmitt Wolfgang M. Schmitt V&R-Bank Neuwied - Linz IBAN: DE29 5745 0120 0130 7858 43 BIC: MALADE51NW
Ich verließ das Kino unfassbar traurig. Die Gründe beschreibt diese Filmanalyse zutreffend, wie ich finde. Nur ein, im Zusammenhang, nicht unwesentlicher Hinweis: Es wird ausdrücklich nicht die "Scheidung" angestrebt, da sie eine Anerkennung von Ansprüchen möglich werden ließe, sondern die Annullierung der geschlossenen Ehe.
10:34 Massiver Fehler! Der Controller war Weiß, also Xbox. Zudem spielt Ivan nicht, sondern drückt wie ein Verrückter auf der Start-Taste und benutzt die Sticks nicht bei einem shooter.
Bin mir ziemlich sicher, dass das der DualSense Controller der PS5 war. Aber ja, er drückt einfach nur wahllos wild die Knöpfe, so sieht echtes Zocken nicht aus.
Klassische Tropen im Film: sinnloses, ungekonntes Rumhacken auf Videospiel-Controllern ebenso wie wildes Gehämmer, gerne einhändig, auf Tastaturen bei „Hackern“ (und die Maus oder Leertaste wird NIEMALS berührt). Gab es aber immer schon im Film: sinnloses, ungekonntes Kurbeln am Lenkrad bei Auto-Rückpro-Aufnahmen, wildes Gehämmer auf Schreibmaschinen, vollkommen unrealistische Pinselbewegungen bei im Film porträtierten Malern (die nie Farbe aufnehmen oder gar mischen) oder Leute, die mit EINER Büroklammer ein Schloss öffnen. All das wäre vermeidbar (und mich reißt es immer aus dem Film raus), aber offenbar interessiert es am Set keinen.
Wenn ich nur Besitzer des Geldes Bin und mich selbst über das Geld definiere bin ich dann nicht auch nur der Besitzer meiner selbst. Und der Eigentümer des Geldes (Staat) nicht auch mein Eigentümer.
Ich weiß nicht, ob Wolfgang dem intellektuellen Anspruch dieses Films gerecht werden wird. Er ist ja schon an Manta Manta. Zwoter Teil gescheitert und hat nichts gesehen, sondern nur geschaut.
Kann ich dir auch kurz geben: Simon Verhoeven teilt wie es in der deutschen Komödie mittlerweile Gang und gäbe ist, gegen alles und jeden aus, und hat somit doch wieder überhaupt nichts zu sagen. Es ist ein Film bei dem sowohl die „Fridays-For-Future-Kids“ über den alten weißen Mann lachen sollen, als auch Werner Siegfried über die woke Gesellschaft.
Der Film hat mich sehr positiv überrascht. Den Trailer fand ich etwas...nichtssagend und platt. Aber der Film nimmt dann schnell Fahrt und hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
Ein freund von mir kritisiert, dass die gefahren, denen sexarbeiterinnen ausgesetzt sind, nicht einmal dargestellt werden. Da die kamera, vorallem im ersten drittel des films, durchgängig den male gaze blick einnimmt, sagt er, würde sexarbeit beschönigt und die damit einhergehenden gefahren verharmlost werden. Hat er recht?
Ein freund von mir kritisiert, dass nicht einmal die gefahr, denen sexarbeiterinnen ausgesetzt sind, dargestellt wird. Da die kamera vorallem im ersten drittel des films durchgängig den male gaze blick einnimmt, sagt er, würde sexarbeit beschönigt und deren gefahr verharmlost werden. Hat er recht?
Anora ist ein schlichtweg seltsamer und widersprüchlicher Film, vor dem ich mich zutiefst ekle. Für meine Begriffe hat Sean Baker hier einfach Süßes mit Salzigem vermischt. Die komödiantischen Elemente, die mir so sehr auf die Nerven gegangen sind - ich habe eine Einweisung in Erwägung gezogen - kommen aus dem Nichts. Sean Baker baut mit den pornographischen Sexszenen und der offensichtlich oberflächlichen "Liebe" eine antagonistische Beziehung zum Publikum auf und setzt diese Spannung danach nicht gekonnt um. Diese Beziehung ist antagonistisch, denn als Mensch an der Armutsgrenze liegt mir nichts daran, zwei Menschen, deren Verbindung nichts weiter als eine Transaktion darstellt, auf der großen Leinwand glorifiziert zu sehen. Ani und Ivan sind junge Menschen, die auf primitivste Weise dem pawlowschen Prinzip folgen und auf Grund ihrer jeweils materialistischen Prägungen handeln, und während ich die Geschichte der Beiden verfolge, staut sich in mir nichts als Widerwillen und Ekel gegenüber beiden Figuren auf. Der Film hätte aus meiner Sicht viel mehr ins Ernste gehen müssen, um eine Botschaft zu vermitteln. Denn die angeblich "subversiven" Rom Com Elemente sind eben gerade auf Grund der Bildsprache des ersten Drittels, die den extravaganten, egoistischen Lebensstil der Beiden glorifiziert, NICHT subversiv. Ein Kritikpunkt, den die Filmanalyse in anderen Analysen eindeutig hervorhebt. Hier leider nicht gesehen, sondern nur geschaut.
Fazit: Entweder oberflächliche, dumme RomCom - denn dann schalte ich gerne ab und ignoriere die Oberflächlichkeit - oder Film mit Message, dann aber unbedingt ohne die absurden Genre Brüche.
Ich bin also ins Kino, habe 11 Euro dafür ausgegeben und mir 140 Minuten lang "Anora" angesehen. Ich habe es jedenfalls versucht, denn dieses furchtbare Machwerk macht es einem sehr schwer, diese Zeit durchzustehen und "bei der Stange" zu bleiben. Ich möchte jetzt lieber nicht darüber spekulieren, wie Marx auf diesen Film reagiert hätte. Ich finde es jedoch ziemlich vermessen, eine Geistesgröße wie Marx mit diesem von jedem Geist befreiten Filmchen in einem Atemzug zu nennen. Ich dachte mir, Sean Baker, "The Florida Project", ok, das war ein guter Film. Tja, es war einmal, kann ich jetzt nur noch sagen. Ich war gerne bereit, mir das erste Drittel des Films anzusehen und auch zu genießen. Die Zeit, die Ani und Ivan miteinander verbringen, sich kennen- und lieben lernen und heiraten, das ist gut und interessant inszeniert und gefilmt. Der qualitative Absturz erfolgt dann allerdings in aller Brutalität mit dem Auftauchen des Priesters und seiner Handlanger, die in die Villa eindringen, Ivan und Ani bedrängen und unter Druck setzen, die Hochzeit zu annulieren. Der Film wandelt sich ab diesen Szenen zu einem hysterischen, unerträglichen, aufgesetzten, gehetzten, peinlichen, billigen und ressentimentgeladenen Machwerk. Das ist schauspielerisch so unfassbar schlecht und zum fremdschämen, dass es schmerzt. Das Auftauchen von Ivans Eltern verstärkt dann nur noch diesen Eindruck. Es scheint mittlerweile keinen Film mehr geben zu dürfen, der ohne "böse Russen" auskommt. Denn genau so werden die Eltern dargestellt. Die Mutter kommt wie eine Karikatur einer Oligarchin rüber, die über keinerlei Empathie und Liebe für Ihren Sohn verfügt, sondern der es, natürlich, nur um den schnöden Mammon, das nackte Geld geht, die voller Hass und Verachtung für Ani ist. Ivan, der im ersten Drittel noch ein im Grunde genommen liebenswürdiger Typ war, wird jetzt nur noch zugedröhnt und völlig kaputt gezeigt, der Mami nichts entgegenzusetzen hat. Das hat keinerlei Glaubwürdigkeit oder Logik. Am Anfang sagt Ivan in einer Szene zu Ani: "Ich würde Dich auch ohne mein Geld lieben". Und das nimmt man Ihm auch ab. Sie wären ein hübsches Paar. Warum hat Baker nicht diesen Weg weiter verfolgt? Das wäre interessant gewesen. Stattdessen ist nur ein weiterer klischeebeladener Anti-Russland-Film dabei herausgekommen, der noch dazu eine schon xmal woanders gesehene Liebesgeschichte zwischen einem Freier und einer Prostituierten zeigt (ehrlich: da war "Pretty Woman" besser). Warum bekommt so ein Film die "Goldene Palme" in Cannes? An der Qualität kann es nicht liegen, denn die ist nicht vorhanden. Es ist also eher politisch zu erklären. Schliesslich ist Russland jetzt unser aller Feind und somit auch die Russen und ganz besonders eben die bösen Oligarchen-Russen, die natürlich alle Putinisten sind. Es hätte ein Film über den Kapitalismus werden können, über den eiskalten Materialismus der USA, in dem jemand wie eine Prostituierte keinen Wert hat, sondern in dem du eben nur jemand bist bzw. willkommen bist, wenn du über ausreichend Geld verfügst. Ansonsten existierst du schlichtweg nicht und kannst sehen, wo du bleibst. Aber Baker macht eben nicht den Kapitalismus zum Problem, sondern die bösartigen Russen-Eltern, die einer armen Prostituierten Ihren Sohn nicht gönnen. Das ist einfach nur an den Haaren herbeigezogener Müll. Die Eltern hätten genausogut reiche US-Amerikaner sein können oder wer auch immer. Sie hätten Ihrem Söhnchen genauso diese Heirat untersagt. Diesen Film kann und sollte man nicht ernstnehmen. Ein weiterer Propagandaschinken.
Für mich war diese Darstellung unerträglich, sodass ich das Kino nach ca. der Hälfte der Zeit verließ. Nicht weil ich mich vor den Verhältnissen verstecken wollte, sondern weil der Film durch und durch in mir Ekel hervorrief. Abgedroschene Szenen, super nervige Charaktere, ein einziges Geschrei und das Spiel mit Humor und (sexualisierter) Gewalt. Stereotype Darstellungen bestimmter Personen und dann zugleich doch irgendwie keine Kritik sondern ein suhlen in diesen Verhältnissen. Es wird eine extreme Welt gezeigt und zugleich diese Ästhetik mitgetragen. Dass zugleich eine marxistische Lesart offensteht ist klar, allerdings will dieser Film dann doch zuvorderst schmierigen Sex und verprasstes Geld zeigen und labt sich in denselben Bildern die man in vielerlei Influencervideos sehen kann.
Das ist vielleicht die Analyse von Ihnen, die mich am meisten enttäuscht hat. Dabei bin ich großer Fan! Sie scheinen von diesem Werk zwar nicht so um den Finger gewickelt worden zu sein wie der Rest der Menschen, aber es scheint Sie ebenfalls ein Stück weit verwirrt zu haben, Herr Schmitt.
Das sind wieder die Leute, die nicht genug Aufmerksamkeit dafür bekommen, den offensichtlichen ideologischen Feind zu bekämpfen und deshalb in den eigenen Reihen nach Leuten suchen, die nicht exakt in ihre Weltanschauung passen. Und während sich progressive Kräfte untereinander auf diese Weise zerfleischen, kann sich die Gegenseite unter dem Thema Traditionswahrung und zurück zu den guten Zeiten grob einigen und lacht uns aus. Aber hey - links sein muss mit Armut und Edgyness einhergehen, sonst ist es ja nicht mehr cool. Sonst müsste man sich ja eines Tages vielleicht sogar eingestehen, dass auch Leute, die im Leben erfolgreicher als man selbst sind, eine ähnliche Meinung haben könnten und kann gar nicht mehr jegliches persönliches Versagen auf das System schieben.
Die Filmanalyse zu PRETTY WOMAN:
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Wolfgang M. Schmitt
V&R-Bank Neuwied - Linz
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"erhielt dafür in Cannes die goldene Palme - nun ja, trotzdem ist dieser Film sehenswert" wunderbar! 🙂
Von der Palme kann er sich nun täglich einen wedeln!😂
die filme von ingmar bergman, der die palme der palmen gewonnen hat, sind auch sehenswert. gerade so.
Das ist ja ne Überraschung, ein Film, der die goldene Palme gewinnt und ihm gefällt. Ich hatte mich schon auf einen bösen Verriss eingestellt.
Einer der besten Analysen!
The Florida Project von Sean Baker ist auch ein sehr guter Film.
Ich verließ das Kino unfassbar traurig.
Die Gründe beschreibt diese Filmanalyse zutreffend, wie ich finde.
Nur ein, im Zusammenhang, nicht unwesentlicher Hinweis: Es wird ausdrücklich nicht die "Scheidung" angestrebt, da sie eine Anerkennung von Ansprüchen möglich werden ließe, sondern die Annullierung der geschlossenen Ehe.
Hallo könnten Sie einmal eine Analyse zum Film Barry Lyndon machen?
Wäre sehr interessant!
"Er sagt, ich will ich will und bekommt es auch, weil er das Geld dafür hat" Also ein Willionär...
Bravo
10:34 Massiver Fehler! Der Controller war Weiß, also Xbox. Zudem spielt Ivan nicht, sondern drückt wie ein Verrückter auf der Start-Taste und benutzt die Sticks nicht bei einem shooter.
Bin mir ziemlich sicher, dass das der DualSense Controller der PS5 war.
Aber ja, er drückt einfach nur wahllos wild die Knöpfe, so sieht echtes Zocken nicht aus.
Klassische Tropen im Film: sinnloses, ungekonntes Rumhacken auf Videospiel-Controllern ebenso wie wildes Gehämmer, gerne einhändig, auf Tastaturen bei „Hackern“ (und die Maus oder Leertaste wird NIEMALS berührt).
Gab es aber immer schon im Film: sinnloses, ungekonntes Kurbeln am Lenkrad bei Auto-Rückpro-Aufnahmen, wildes Gehämmer auf Schreibmaschinen, vollkommen unrealistische Pinselbewegungen bei im Film porträtierten Malern (die nie Farbe aufnehmen oder gar mischen) oder Leute, die mit EINER Büroklammer ein Schloss öffnen.
All das wäre vermeidbar (und mich reißt es immer aus dem Film raus), aber offenbar interessiert es am Set keinen.
Aaah, der sonntägliche Falco der Filmkritik. Rock me, Wolfgangdeus!
Vergleiche unseren Falco bitte nicht mit dem Wolle!
@honigtau.bunsenbrenner Schuldigung
Ich hab etwas an meinem Verstand gezweifelt als ich die 4,3 Sterne gesehen habe. Für mich eine durchschnittliche Komödie, in der nichts neues gezeigt.
Wenn ich nur Besitzer des Geldes Bin und mich selbst über das Geld definiere bin ich dann nicht auch nur der Besitzer meiner selbst.
Und der Eigentümer des Geldes (Staat) nicht auch mein Eigentümer.
Wird es eine FILMANALYSE zu „Alter weißer Mann“ geben?
Ich weiß nicht, ob Wolfgang dem intellektuellen Anspruch dieses Films gerecht werden wird. Er ist ja schon an Manta Manta. Zwoter Teil gescheitert und hat nichts gesehen, sondern nur geschaut.
Kann ich dir auch kurz geben: Simon Verhoeven teilt wie es in der deutschen Komödie mittlerweile Gang und gäbe ist, gegen alles und jeden aus, und hat somit doch wieder überhaupt nichts zu sagen.
Es ist ein Film bei dem sowohl die „Fridays-For-Future-Kids“ über den alten weißen Mann lachen sollen, als auch Werner Siegfried über die woke Gesellschaft.
Ich traue mich nicht reinzugehen, weil ich wahrscheinlich vor cringe sterben würde. Aber die Reviews werden bestimmt lustig.
@@WilHodschaganz erste frage, was wurde an manta manta 2 übersehen?
Wolfgang meinte im Neuen Zwanziger Podcast dass der Film nicht gut sei.
Ich hoffe Wolfgang hat La Bête gesehen. Wer diesen Film nicht gesehen hat, hat dieses Jahr nichts gesehen.
Ach, hör doch auf mit diesem Bonello. Das meiste von dem Typen kann man sich nicht ansehen.
Der Film hat mich sehr positiv überrascht. Den Trailer fand ich etwas...nichtssagend und platt. Aber der Film nimmt dann schnell Fahrt und hat mich auf ganzer Linie überzeugt.
es ging doch eher um das öffentliche Ansehen der Familie als um das Geld oder nicht?
Ein freund von mir kritisiert, dass die gefahren, denen sexarbeiterinnen ausgesetzt sind, nicht einmal dargestellt werden. Da die kamera, vorallem im ersten drittel des films, durchgängig den male gaze blick einnimmt, sagt er, würde sexarbeit beschönigt und die damit einhergehenden gefahren verharmlost werden. Hat er recht?
Ein freund von mir kritisiert, dass nicht einmal die gefahr, denen sexarbeiterinnen ausgesetzt sind, dargestellt wird. Da die kamera vorallem im ersten drittel des films durchgängig den male gaze blick einnimmt, sagt er, würde sexarbeit beschönigt und deren gefahr verharmlost werden. Hat er recht?
muss ein Film, in dem Sexarbeit vorkommt immer auch über deren Gefahr aufgeklärt werden?
Sean Baker hat doch Explode gemacht. Das Lied, das so geht Döpdöp Döpdöp Dödödödödöpdöp
Boah die Platte hatte ich. Sofort erkannt
Fand den Film zwar cinematographisch sehr stark, aber mochte den Humor und den Voyeurismus gar nicht.
Anora ist ein schlichtweg seltsamer und widersprüchlicher Film, vor dem ich mich zutiefst ekle. Für meine Begriffe hat Sean Baker hier einfach Süßes mit Salzigem vermischt. Die komödiantischen Elemente, die mir so sehr auf die Nerven gegangen sind - ich habe eine Einweisung in Erwägung gezogen - kommen aus dem Nichts. Sean Baker baut mit den pornographischen Sexszenen und der offensichtlich oberflächlichen "Liebe" eine antagonistische Beziehung zum Publikum auf und setzt diese Spannung danach nicht gekonnt um. Diese Beziehung ist antagonistisch, denn als Mensch an der Armutsgrenze liegt mir nichts daran, zwei Menschen, deren Verbindung nichts weiter als eine Transaktion darstellt, auf der großen Leinwand glorifiziert zu sehen. Ani und Ivan sind junge Menschen, die auf primitivste Weise dem pawlowschen Prinzip folgen und auf Grund ihrer jeweils materialistischen Prägungen handeln, und während ich die Geschichte der Beiden verfolge, staut sich in mir nichts als Widerwillen und Ekel gegenüber beiden Figuren auf. Der Film hätte aus meiner Sicht viel mehr ins Ernste gehen müssen, um eine Botschaft zu vermitteln. Denn die angeblich "subversiven" Rom Com Elemente sind eben gerade auf Grund der Bildsprache des ersten Drittels, die den extravaganten, egoistischen Lebensstil der Beiden glorifiziert, NICHT subversiv. Ein Kritikpunkt, den die Filmanalyse in anderen Analysen eindeutig hervorhebt. Hier leider nicht gesehen, sondern nur geschaut.
Fazit: Entweder oberflächliche, dumme RomCom - denn dann schalte ich gerne ab und ignoriere die Oberflächlichkeit - oder Film mit Message, dann aber unbedingt ohne die absurden Genre Brüche.
Ich bin also ins Kino, habe 11 Euro dafür ausgegeben und mir 140 Minuten lang "Anora" angesehen.
Ich habe es jedenfalls versucht, denn dieses furchtbare Machwerk macht es einem sehr schwer, diese Zeit durchzustehen und "bei der Stange" zu bleiben.
Ich möchte jetzt lieber nicht darüber spekulieren, wie Marx auf diesen Film reagiert hätte. Ich finde es jedoch ziemlich vermessen, eine Geistesgröße wie Marx mit diesem von jedem Geist befreiten Filmchen in einem Atemzug zu nennen.
Ich dachte mir, Sean Baker, "The Florida Project", ok, das war ein guter Film.
Tja, es war einmal, kann ich jetzt nur noch sagen.
Ich war gerne bereit, mir das erste Drittel des Films anzusehen und auch zu genießen. Die Zeit, die Ani und Ivan miteinander verbringen, sich kennen- und lieben lernen und heiraten, das ist gut und interessant inszeniert und gefilmt.
Der qualitative Absturz erfolgt dann allerdings in aller Brutalität mit dem Auftauchen des Priesters und seiner Handlanger, die in die Villa eindringen, Ivan und Ani bedrängen und unter Druck setzen, die Hochzeit zu annulieren. Der Film wandelt sich ab diesen Szenen zu einem hysterischen, unerträglichen, aufgesetzten, gehetzten, peinlichen, billigen und ressentimentgeladenen Machwerk. Das ist schauspielerisch so unfassbar schlecht und zum fremdschämen, dass es schmerzt. Das Auftauchen von Ivans Eltern verstärkt dann nur noch diesen Eindruck.
Es scheint mittlerweile keinen Film mehr geben zu dürfen, der ohne "böse Russen" auskommt. Denn genau so werden die Eltern dargestellt. Die Mutter kommt wie eine Karikatur einer Oligarchin rüber, die über keinerlei Empathie und Liebe für Ihren Sohn verfügt, sondern der es, natürlich, nur um den schnöden Mammon, das nackte Geld geht, die voller Hass und Verachtung für Ani ist. Ivan, der im ersten Drittel noch ein im Grunde genommen liebenswürdiger Typ war, wird jetzt nur noch zugedröhnt und völlig kaputt gezeigt, der Mami nichts entgegenzusetzen hat. Das hat keinerlei Glaubwürdigkeit oder Logik.
Am Anfang sagt Ivan in einer Szene zu Ani: "Ich würde Dich auch ohne mein Geld lieben". Und das nimmt man Ihm auch ab. Sie wären ein hübsches Paar. Warum hat Baker nicht diesen Weg weiter verfolgt? Das wäre interessant gewesen.
Stattdessen ist nur ein weiterer klischeebeladener Anti-Russland-Film dabei herausgekommen, der noch dazu eine schon xmal woanders gesehene Liebesgeschichte zwischen einem Freier und einer Prostituierten zeigt (ehrlich: da war "Pretty Woman" besser).
Warum bekommt so ein Film die "Goldene Palme" in Cannes?
An der Qualität kann es nicht liegen, denn die ist nicht vorhanden.
Es ist also eher politisch zu erklären. Schliesslich ist Russland jetzt unser aller Feind und somit auch die Russen und ganz besonders eben die bösen Oligarchen-Russen, die natürlich alle Putinisten sind.
Es hätte ein Film über den Kapitalismus werden können, über den eiskalten Materialismus der USA, in dem jemand wie eine Prostituierte keinen Wert hat, sondern in dem du eben nur jemand bist bzw. willkommen bist, wenn du über ausreichend Geld verfügst. Ansonsten existierst du schlichtweg nicht und kannst sehen, wo du bleibst. Aber Baker macht eben nicht den Kapitalismus zum Problem, sondern die bösartigen Russen-Eltern, die einer armen Prostituierten Ihren Sohn nicht gönnen.
Das ist einfach nur an den Haaren herbeigezogener Müll. Die Eltern hätten genausogut reiche US-Amerikaner sein können oder wer auch immer. Sie hätten Ihrem Söhnchen genauso diese Heirat untersagt.
Diesen Film kann und sollte man nicht ernstnehmen. Ein weiterer Propagandaschinken.
Warum die Empörung? Ich fand den Film gut. Man kann den Film natürlich schlecht finden, aber warum muss man sich denn so aufregen? 😄
In Cannes gesehen, hätte nicht gedacht, dass der Wolfgang gefällt.
Hättest du mal lieber Terrifier 3 geguckt
Den kann man in den Rinnstein kicken 😮
Wolfgang: Mir ist der Stil und die Aussprache meiner Videos wichtig.
Auch Wolfgang: 1:00
Die Aussprache ist absolut korrekt, sein Vater ist Franzose, und die Schreibweise des Namens ist es ja auch
Wolfgang verhaspelt sich zwar tatsächlich häufig bis hin zur Verballhornung, aber diese Stelle ist völlig in Ordnung.
Für mich war diese Darstellung unerträglich, sodass ich das Kino nach ca. der Hälfte der Zeit verließ. Nicht weil ich mich vor den Verhältnissen verstecken wollte, sondern weil der Film durch und durch in mir Ekel hervorrief. Abgedroschene Szenen, super nervige Charaktere, ein einziges Geschrei und das Spiel mit Humor und (sexualisierter) Gewalt. Stereotype Darstellungen bestimmter Personen und dann zugleich doch irgendwie keine Kritik sondern ein suhlen in diesen Verhältnissen. Es wird eine extreme Welt gezeigt und zugleich diese Ästhetik mitgetragen.
Dass zugleich eine marxistische Lesart offensteht ist klar, allerdings will dieser Film dann doch zuvorderst schmierigen Sex und verprasstes Geld zeigen und labt sich in denselben Bildern die man in vielerlei Influencervideos sehen kann.
based. fand ich auch. der film hat sich keine mühe gegeben. Uncut Gems in schlechter.
Das ist vielleicht die Analyse von Ihnen, die mich am meisten enttäuscht hat. Dabei bin ich großer Fan! Sie scheinen von diesem Werk zwar nicht so um den Finger gewickelt worden zu sein wie der Rest der Menschen, aber es scheint Sie ebenfalls ein Stück weit verwirrt zu haben, Herr Schmitt.
Diesmal regt mich der guccifatzke auf. Champagnersolzialist. Sind deine 3000 Euro Anzüge auch Dekadent geschmacklos wie die villa?
Du verwechselst da was. Im Sozialismus gibt's Wohlstand für alle, im Kapitalismus nur für wenige.
@generischgesichtslosgeneri3781 also wird im Sozialismus Gucci an alle verteilt? 🥱
Das sind wieder die Leute, die nicht genug Aufmerksamkeit dafür bekommen, den offensichtlichen ideologischen Feind zu bekämpfen und deshalb in den eigenen Reihen nach Leuten suchen, die nicht exakt in ihre Weltanschauung passen. Und während sich progressive Kräfte untereinander auf diese Weise zerfleischen, kann sich die Gegenseite unter dem Thema Traditionswahrung und zurück zu den guten Zeiten grob einigen und lacht uns aus. Aber hey - links sein muss mit Armut und Edgyness einhergehen, sonst ist es ja nicht mehr cool. Sonst müsste man sich ja eines Tages vielleicht sogar eingestehen, dass auch Leute, die im Leben erfolgreicher als man selbst sind, eine ähnliche Meinung haben könnten und kann gar nicht mehr jegliches persönliches Versagen auf das System schieben.
ein low effort film, keine mühe, keine Arbeit hat man sich gemacht. Bakers schlechtester film. leider.