Am 22.1. wird an der Uni Trier BLUE VELVET gezeigt, anschließend halte ich einen Vortrag: instagram.com/p/C17AflWMOyJ/?img_index=1 Am 24.1. bin ich in Saarbrücken zu Gast, um über Ideologiekritik und Filme zu sprechen: instagram.com/p/C1uAldZNUQr/?img_index=1
Dennis Hopper ist unfassbar gut in Blue Velvet. Der Film wirkt auch heute noch verstörend. David Lynch's Filme haben alle eine einzigartige Stimmung und Atmosphäre,auf die man erstmal klarkommen muss,damit man den Trip genießen kann
Nachdem der Film hier so gelobt wurde, habe ich ihn mir kürzlich im Streaming angesehen - und ich bedaure es so sehr, dass ich ihn mir nicht im Kino gegeben habe. Mich hatten die vielen Sexszenen abgeschreckt, aber im Film war es dann nicht so störend, hat tatsächlich zur Handlung gepasst. Danke jedenfalls für die Besprechung, sonst wäre er mir entgangen.
Ich fand dieses Fazit so schön, das ich in einer anderen Rezension auf RUclips gefunden habe: „Victoria’s mind was opened to what the world can offer by her own inner child.“
Sie sieht sich vor allem, was für ein Mist die Welt der Männer ihr aufzwängen will. Dank der Naivität eines Kindes durchschaut sie aber nun diesen Mist und emanzipiert sich davon, entkoppelt sich von diesen Männern und zeigt diesen Männer ihre Grenzen auf. Der eine landet zwischenzeitlich in der Irrenanstalt, dem anderen wird das Gehirn einer Ziege eingepflanzt. Nicht die Welt bietet ihr das hier. Sie nimmt es sich.
Ich empfinde tiefen Respekt dafür wie Wolfgang hier überhaupt seine Gedanken sortiert bekommt, ich hätte Stunden gebraucht und den Film wahrscheinlich 5 mal sehen müssen um meine Gedanken logisch nachvollziehbar und sortiert zu bekommen. Großartiges Video❤❤
Was habe ich an meinen Nägeln gekaut in Erwartung auf diese Analyse, denn wo mir die Worte fehlten, es so auf den Punkt zu bringen; heute eine wirkliche Meisterleistung über dieses Meisterwerk; Danke!
Danke für diesen interessanten Blickwinkel. Ich fand den Film in vielerlei Hinsicht toll. Sofern man Poor Things aber feministisch lesen möchte, stimme ich hier nicht überein. Ich entnehme ihm die Vorstellung von Emanzipation im Sinne des liberalen Feminismus von individueller Freiheit, die trotz fortbestehender Machtstrukturen möglich sein soll. Während Bella ihre eigene Selbstermächtigung durchlebt, bleiben die Gewaltverhältnisse strukturell weiterhin unangetastet. Hier könnte man ihre unscheinbare "Nachfolgerin", die ihr Schicksal teilt, als Schlüsselfigur sehen. Diese wird, sofern sie nicht über Bellas Charakterstärke (und auch Kapitalformen) verfügt oder auf Solidarität anderer Frauen stößt, unmündig bleiben. Es zeigt sich hier, dass immer wieder eine Frau nachkommen wird. Bella gleicht daher eher einer Ikone und Ausnahme, oder Einzelkämpferin, die umgeben von traumhaften Kulissen dem Patriarchat auf selbstverständliche Weise trotzt. Kapitalismuskritik bleibt vage und die Befreiung aus Herrschaftsverhältnissen bleibt letzten Endes doch im Persönlichen und Privaten verlagert.
Habe den Film gestern gesehen, was für ein Meisterwerk. Lange, lange nicht mehr so einen fantastischen Film gesehen. Danke für die tolle Zusammenfassung. 👍🏻
Die große Charakterentwicklung für mich war der Moment, wo sie in Alexandrien waren. Da hat sie sämtliche Naivität abgelegt. Es war so ein starker Moment für mich. So sollte es bei allen sein, aber leider haben nicht alle die gleiche Empathie.
Ich hab zugegebenermaßen die erste halbe Stunde des Films gebraucht, um damit warm zu werden. Bin schlussendlich aber begeistert aus dem Kinosaal gegangen.
Ich verstehe nicht, die wenigen 👍. Es gibt kaum schöner erzählte Filmananlysen als Ihre. Vielen dank dafür. Hierbei lief der Film noch einmal vor meinem inneren Auge ab
Eben aus dem Kino, grandioser Film, grandiose und poetische Kritik von Wolfgang, besser geht es nicht -> Film und Filmananalyse ein Schmaus auf allen Ebenen!
Wunderbar! Ich hab den Film NOCH NICHT angeschaut und angesehen! Aber das werde ich sehr bald! Danke Wolfgang, hab sehr Lust darauf bekommen in den Film hineingesogen zu werden ❤ überrachender Weise hat mich deine Kritik meine Welt schon etwas heller gemacht.
Ob Poor Things ein feministischer oder antifeministischer Film ist, ist wirklich ein interessanter Diskurs. Ich schreibe aktuell eine Arbeit dazu und überprüfe den Film auf den Male Gaze (Laura Mulvey). Mich würde wirklich interessieren was du über Male Gaze und Poor Things zu sagen hast und warum du den Aspekt in deinem Video nicht angesprochen hast.
Könnten sie ihre Ergebnisse nach Beendigung ihrer Arbeit hierunter teilen? Ich habe den Film bisher so wahrgenommen wie in der Analyse beschrieben. Aber eine andere Sichtweise würde mich sehr interessieren.
Habe den Film heute gesehen (Cinemaxx, Großstadt, 15.30 Uhr, ein (!) Zuschauer) ... fand ihn ungewöhnlich und spannend und humorvoll und kritisch-relevant. Die Filmanalyse hat mir dann noch ein bisschen dabei geholfen, die Qualität des Films zu erkennen. Meine Nachfragen/ Kritikpunkte: > Warum will sie gerade Ärztin werden? Wird das im Film irgendwo thematisiert und ich habs überhört? > Im letzten Gespräch mit der Bordellchefin antwortet diese, als Bella sagt, dass sie zunehmend nichts mehr empfinden würde, durch diese Phase des "Dunklen" (oder so ähnlich) müsse sie durch ... danach würde sie einen Zustand der tieferen Erkenntnis erreichen. Das wird später nicht mehr aufgegriffen, oder? > Die Szene in Alexandria fand ich auf der einen Seite großartig (weil sie deutlich machte, dass "richtiges" Verhalten inmitten unseres kapitalistisch-imperialisitischen Systems nicht möglich ist), auf der anderen Seite völlig unbefriedigend, weil aus der Erkenntnis ja nichts (!) folgte. Zwar kommt sie kurz darauf in Paris im Bordell mit einer Sozialistin in Kontakt, aber es bleibt ja nur beim "Kontakt". Ich hätte mir da nicht Bellas Eintritt in die Kommunistische Partei gewünscht, aber zumindest hätte man doch den Lösungsvorschlag von Marx für das Alexandria-Problem mal in den Raum stellen können.
Genau. Aber eben das wird im Film so oder so ähnlich ja nicht ausgesprochen. Ich hätte das - da ja der Kontakt mit der sozialistischen Bewegung in Gestalt der Sexarbeiterin hergestellt wird - plausibel gefunden.@@alo5301
Ich habe den Film erst letzte Woche im Kino noch sehen können und kann dir die Stelle jetzt nicht genau nennen/wiedergeben. Aber ich habe Bellas Wunsch Ärztin zu werden so verstanden, dass es für sie die natürliche Folgerung ihrer menschlichen und durch die Arbeit als Prostituierte (Kapitalismuskritik) gemachten Erfahrungen war. Ihre Vaterfigur Godwin Baxter vermochte es Menschen zu behandeln und somit als Arzt tätig zu sein, tat dies jedoch mit dem Ziel, seine Wissensbegierde zu befriedigen. Eine emotionale, empathische Perspektive, mit der Welt zu interagieren offenbarte sich ihm erst durch seine Beziehung zu Bella. Er war also primär Wissenschaftler. Ein Arzt ist jemand, der seine Fähigkeit auch auf ein lebenslanges Studium und Analyse des Menschen fundiert aber dabei intrinsisch motiviert ist, anderen zu Helfen und/oder Leid zu lindern. Sie bleibt außerdem selbständig und untersteht dabei nur ihrem eigenen Anspruch und Gewissen. Ich denke, diese Berufung passt sehr gut zu ihr.
Bezüglich des Gesprächs mit der Bordellbesitzerin war die Szene in sich abgeschlossen. Bellas Schlussfolgerung offenbart sich aber dem Zuschauer nur implizit im weiteren Handlungsverlauf (Abreise und Rückkehr nach London, ihre Interpretation des sesshaft Werdens und Formulierung des Weiteren Lebensplans). Beim Gespräch selbst wurde Bella bewusst, dass sie sich zu ihrer Arbeit entfremdet hat. Ihre Motivation war das Streben nach Erkenntnis und indirekt die emotionale Erpressung. Es wurde ja suggeriert, dass der Löwenanteil der von den Prostituierten gezahlt wird, in die Zukunft des armen Babys fließt, um dass sich die Besitzerin kümmert 😅. Als Bezahlung gab es miese 10 Franken und Schokoladenbrötchen. Bella wurde in dem Gespräch bewusst, dass die Besitzerin nichts anderes als eine Erlösungsfantasie kreiert. Das Licht der Erkenntnis, welches nach der Dunkelheit kommt, hätte man ja sonst in der Besitzerin wiederfinden können. Aber die Frau war einsam und drückte Zuneigung durch Schmerz zufügen aus. Es gab für Bella dort nichts weiter zu erfahren/lernen.
Poor Things hat mich so in den Bann gezogen. Und erinnerte mich ein wenig an Lighthouse und Grand Budapest Hotel. Emma Stones Beste Performance. Fantastische Kamerarbeit von Ground Angle Shot bis zum Wide Shot. Wieder ein Toller Yorgos Lanthimos film. Witzig, Makaber und eine Bittersüße Geschichte über ein Frankenstein ähnliches Barbie Märchen mit einer Satirischen Komponente. Eine 10/10 für einen Brillanten und Charmanten Film.❤🎬
Ich stimme zu, ein fantastischer Film, in jeder Hinsicht. Der wesentliche Unterschied zu 'Barbie' besteht darin, dass der Feminismus in letzterem zum leicht bekömmlichen Brei vorpüriert wird. In dem hier besprochenen Film dient nur der Humor der Zugänglichkeit des Stoffs. Das grandiose und lange nicht dagewesene Aussehen des Films lenkt hingegen fast schon davon ab. Dieser Film verdient Auszeichnungen.
Feminismus? Es handelt sich hier um eine sehr einfache, typische (männliche) Sexfantasie, die am Ende aber nicht unproblematisch ist. Die klassische "born sexy yesterday" trope (kann man googeln). Gabs schon oft, ist absolut nichts neues. Die leicht verrückte, unberechenbare, überforderte, weil eigentlich nicht zu unserer Welt gehörende, quasi frisch geborene Frau, die eigentlich noch ein Kind ist, deshalb naiv, unschuldig, unbedarft. Zwar gerade aufgrund ihrer Naivität stark und in dem Sinne unbeirrt, dass sie das Patriarchat (noch) nicht kennt und deshalb ihr eigenes Ding macht (das große sexuelle Erwachen), aber wegen ihrer Kindlichkeit doch abhängig von Männern. Problematisch ist das ganze, weil hierbei oft auch Pädo-Phantasien mit reinspielen. Ein Film von Männern für Männer.
Ich habe den Fim gestern im Kino gesehen, mir erst danach den Trailer aungeschaut und jetzt bekomme ich dieses Video von RUclips angeboten, es lebe der Algorithmus. 🙂 P. s. ich habe jetzt auch die Filmanalyse gesehen und sie ist wie der Film wirklich sehr gelungen, vielen Dank für Ihre Arbeit.
Ich muss sagen ich find es sehr schwierig wenn irgendwie nur Männer den Feminismus und die feministische Weltinterpretationen von Filmen miteinander vergleichen. Ich liebe Poor things und stehe positiv zu Barbie aber trotzdem dieser Vergleich muss überhaupt nicht sein! Finde auch die Kritik von yorgos früheren Filmaufbau komplett aus der Luft gegriffen. The lobster und Favorite sind darin genial
Man darf nicht den Fehler machen, zu denken, dass Wolfgangs kritische Meinungen zu Filmen immer gut begründet sind, nur weil sie eloquent vorgetragen werden.
Danke, genau mein erster Gedanke beim Lesen des Titels! „Die bessere Barbie“ erinnert mich doch sehr daran, wie Männer manchmal meinen, einem ein Kompliment zu machen, wenn sie einem sagen, man sei nicht „wie die anderen Frauen“.
Ich hab vor 4 Tagen den Film geschaut und hab ihn erstmal sacken lassen müssen. Heute die Filmanalyse dazu und sie bestätigt wie großartig ich den Film fand.
Es ist wirklich sehr unterhaltsam und informativ, wenn Sie sich über einen Film richtig erregen. Aber es ist wirklich schön und mitreißend, wenn ein Film Sie begeistert.
Danke für diese treffende Analyse. Zu Ihrem wohlwollenden Kommentar zur Tonspur würde ich gerne noch hinzufügen, dass Jerskin Fendrix' Musik ganz wunderbar ist und angemessen schräg.
Sie hat ja sexuelles Empfinden und weiß, was sie da tut und genießt es sogar. Das ist ja genau das, was beim Kind fehlt, deshalb eine ganz andere Konstellation mMn.
@@MKdence_ Das ist ein Irrtum. Spätestens seit der Psychoanalytischen Theorie, gleichwohl diese im Wesentlichen pseudowissenschaftlicher Bullshit ist, weiß man, dass schon sehr kleine Kinder eine lebhafte Sexualität haben.
wenn es nicht leider normal wäre, dass junge mädhcenmit genau dieser projektion "du bist so reif für dein alter" von älteren männern sexuell belästigt und missbraucht werden, würde ich dir ja recht geben@@MKdence_
ja, dass sollen sie auch sein. Es wird ja auch im Film problematisiert indem über deutlich gemacht wird, dass die Männer am Anfang besonders auf Bellas Kleinkind-Habitus abfahren. Dadurch wird die oft stattfindende Infantilisierung von Frauen im Patriarchat parodiert. So habe ich das jedenfalls gelesen.
Guten Tag, könnten sie vielleicht eine Analyse zum Film „sappho Liebe ohne Grenzen“ oder wie er auch heißt: „Sommerliebe“ machen? Ich persönlich fand das Drama nicht gut, weiß aber nicht ob meine Kritik berechtigt ist. Vielen Dank fürs lesen.
Hier noch ein paar (etwas kritischere) Gedanken zum Film: - Bemerkenswert is, dass God nur junge gutaussehende Frauen wiederbelebt. Er verfügt über ihre Körper in grausamer Weise und lässt auch anklingen, dass er sie sexuell ausnutzen würde, wenn er könnte. Wie passt das zusammen mit der feminstischen Haltung des Films? - God liebt Bella nur, weil er Potential in ihr sieht. Die zweite Frau (Name vergessen) entwickelt sich vergleichsweise langsam und wird mit Verachtung und Abeignung gestraft - auch das Publikum soll über sie lachen. Haben wir es hier mit Ableismus zu tun? - Bella kann zwar zunehmend gut und böse unterscheiden. Allerdings entscheidet sie sich am Ende selber für das Böse, wenn sie nämlich am Ende dem früheren Ehemann ein Tierhirn einpflanzt - zur Belustigung des Publikums sowie der Figuren. Werden hier Grausamkeit und Häme als schwarzer Humor verkauft? - Bellas Verlobter ist ein Mann ohne Bedürfnisse. Insoweit findet bei ihm kein Reifungsprozess statt, weil seine Beziehung zu Bella von vornherein keinen Ausgleich der jeweiligen Interessen abverlangt. Auch ist es bemerkenswert, dass sexuelle Aktivitäten zwischen den beiden ausbleiben, während der Film doch angeblich so freizügig und tabulos ist. Wird aber nicht am Ende propagiert: Kein Sex vor der Ehe?
Sehr reflektierter und kluger Kommentar zum Film. Der Film hat soviele eingebaute Fallstricke, dass man sich sofort fragt, was ist künstlerisch als Provokation geplant und erdacht und was nur ein mangelhafte Spiel mit Versatzstücken. In den Sexszenen im Bordell scheint sich der Film im Ekel/Sex Tabu Bruch einfach nur einzurichten/gefallen und nicht viel zu erzählen zu haben. (Nur mal so eine Idee für eine Szene, die mit dem Pfarrer: Man hätte in einen Dialog von Bella mit ihrer Freundin hören können, dass es da einen Freier gibt, wo sie sich zu ihrer Verwunderung optisch und verhaltensmässig in ein Kind verwandeln muss, damit er sexuell funktioniert..... und dann sieht man in der Szene einen Pfarrer aus ihrer Kinddarstellung kommen... Das wäre auch mal ein Kommentar zu aktuellen Aufdeckungen, aber stattdessen sieht man nur Stellungen...🤔) Was die Filmanalyse angeht:Mit ist es ein Rätsel wie man einen Film mit einer Kritik "ehren" kann, die so blass ist, wie der Film bunt.
- Es passt zur feministischen Haltung in dem Sinne, dass natürlich auch die Vaterfigur Teil des patriarchischen Systems ist. God ist kein alleinig positiver Charakter, auch wenn Vaterschaft auch von ihrer positiven Seite gezeigt wird - Der Film erklärt es anders herum: Sie entwickelt sich langsam, gerade weil sie weniger Zuneigung bekommt. God möchte die emotionale Komponente ausklammern, die beim ersten Mal zu den väterlichen Gefühlen und damit zum Scheitern des Projekts geführt haben. In dem Sinne liebt er auch Bella nicht wegen des Potenzials, sondern sie hat Potenzial, weil er sie liebt - ein bisschen, ja. Man muss sich fragen, wie oft sie tatsächlich witzig präsentiert wird und wie oft man nur Witz vermutet, weil die eigenen Sehgewohnheiten ableistisch geprägt sind - es geht dem Film mMn nicht um gut und böse, sondern um die befreite Frau, die sich der Kontrolle der männlichen Gewalt entzieht. Das Ende des Films zeigt sie mit der Macht, die sie zu Beginn des Films unterwerfen soll. Dass sie Ärztin wird / die Praxis übernimmt / den Gehirntransfer anwendet gibt ihr die Kontrolle, die die Männer hatten. Du hast Recht, dass sie diese Macht dann auch missbraucht, also joa stimme dir zu dass da Grausamkeit als schwarzer Humor verkauft wird, aber auch als Emanzipation - das stimmt nicht, gegen Ende sagt er, dass er schon bestimmte sexuelle Vorstellungen hat und sie geht auch darauf ein (in dem Gespräch vor der Hochzeit war das glaube ich). Diese Hochzeit bläst Belle dann ja auch ab, also ist Sex vor der Ehe eh keine Frage. (Sie schläft auch mit ihrer anderen Lebenspartnerin aus dem Bordell ohne Verheiratet zu sein Das sind natürlich alles nur meine Eindrücke frisch aus dem Film kommend, bin gespannt was du denkst. Danke für den Kommentar!
Zum ersten Punkt: Ein Film kann auch feministisch sein, wenn er patriarchale Unterdrückung darstellt und ist es oft auch gerade deswegen. Wie sonst soll man mit den Mitteln eines erzählerischen, audiovisuellen Medium aufzeigen, was denn falsch daran ist ohne in eine Tell-don‘t-show-Falle zu tappen? God wird ja vom Anfang an nicht als Feminist dargestellt sondern als paternalistische Vater-Figur, welche ja auch wieder eine Form einer patriarchalen Beziehung repräsentiert. Das er letztendlich nachgibt und einsieht Bella ziehen zu lassen, zeigt dann nur den Entwicklungsprozess der Figur. Zum dritten Punkt: Wie kann der Film „kein Sex vor der Ehe“ propagieren und gleichzeitig permanent außerehelichen Sex darstellen, unter anderem auch in vollkommen selbstbestimmter Form? Bellas unbeschwerte, befreite Sexualität wird doch eindeutig positiv dargestellt. Das ihr Verlobter den Sex vor der Ehe ablehnt ist ja nur die Darstellung eines patriarchalen Moralismus der Eindeutig im Film angeprangert wird, indem Bella jeglicher solcher Konventionen von vorne herein in Frage stellt.
Denken heißt nicht bloß Unterscheiden. Ernst Bloch sagt "Denken heißt Überschreiten" (übrigens dem Neomarxismus angehörig, was ja in Verbindung mit Bellas Außeinandersetzung mit sozialistischen Gedanken irgendwie auch ganz interessant ist). Ich halte das für ganz passend, wenn man Bellas Entwicklung betrachtet. In gewisser Weise ist das Überschreiten etwas, das immer unmittelbar nach einer neuen Unterscheidung stattfindet. Im Vorwort von "Prinzip der Hoffnung" schreibt er außerdem „Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Viele fühlen sich nur als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von was. Dieser ihr Zustand ist Angst, wird er bestimmter, so ist er Furcht. [...] Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist ins Gelingen verliebt statt ins Scheitern.“ Ich würde sagen, das beschreibt den Film und die in ihm gezeichneten Konstrukte, sowie Bellas Entwicklung darin und schließlich ihr Überschreiten derer ganz gut. Vielleicht ist Bella sogar Symbol der Hoffnung selbst. Tolles Video, super zusammengefasst. Vielen Dank!
@Filmanalyse, woher hast Du bei all deinen Rezensionen ein Buch zur Hand, das das Ganze widerzuspiegeln scheint? Lehre mich das... Aufgrund dieses Films, empfehle ich Dir das Buch "Ich bin nicht Sam" von Jack Ketchum und Lucky McKee.
Danke für die Analyse. Nachtrag: Bella Baxter handelt nur aus Neugierde und nach ihrem Gefühls-Kompass! So soll es sein… das mag ich oder das mag ich nicht. Diese ihre, innere Macht hat Bella befreit.
vielen dank! sie haben so viele gedanken konsequent ausgeführt, die mir während des films gekommen sind und mir noch weiteren stoff zum nachdenken gegeben. leider gibt es tatsächlich leute in meinem freundeskreis, die diesen film für antifeministisch halten - ich frage mich, ob vllt. jetzt tatsächlich der zeitpunkt gekommen ist, da ich deren nummern in meinem handy blockieren sollte. 😬
Ich finde der Film und auch deine Analyse hat eine Leerstelle, nämlich die der Ökonomie. Zwar kommt diese in Form von Sachzwängen zu tragen. Aber dass sich eben aus ihnen die Konventionen ergeben wird ausgelassen. Somit gilt am Ende einzig das Argument der Sozialisation für die Ausformung der Geschlechterrollen. Und das ist falsch gedacht. Sozialisation ergibt sich eben aus ökonomischen Zwängen die einem die wahren Subjekte der Ökonomie diktieren und an einem durchexarzieren. Erst daraus ergibt sich Norm und Konvention.
Ich bin asexuell und muss sagen dieser film ist für jemanden wie mich eher uninteressant ist. aber das liegt halt daran dass ich nicht verstehen kann warum sex so wichtig sein soll und bin dann immer sehr gelangweilt von solchen filmen. man muss schon zum film...passen
Das ist interessant. Lehnt man als Asexueller nicht nur den Koitus ab, sondern auch jede zwischenmenschliche Annäherung, also auch sowas wie Kuscheln bzw. Zärtlichkeit? Wenn ja, verkümmert man da nicht? Ernst gemeinte Frage.
@@honigtau.bunsenbrenner du, das ist für jede asexuelle person ganz unterschiedlich weil so wie jede neigung ist es halt auch nur ein spektrum. In der regel bezeichnet asexuell sein erstmal, dass man sich generell von keinem menschen sexuell angezogen fühlt. Was die person dann mit diesen empfindungen macht oder sonst noch gut findet kann ganz unterschiedlich sein. Nicht jede hetero/homosexuelle person findet ja auch kuscheln gleich spannend. Aber das hat dann nichts mehr mit asexualität zu tun.
@@honigtau.bunsenbrenner Zärtlichkeit und Kuscheln kamen ja kaum vor im Film (einzige Ausnahme: Bella und die Sozialistin). Der Sex selbst wirkt doch überhaupt nur dann gegen die "Verkümmerung", wenn er mit intimen Gefühlen gekoppelt ist. Diese wiederum gewinnt man aus zwischenmenschlichen Begegnungen, nicht aus dem Akt selbst. Man unterscheidet deswegen teilweise auch zwischen asexuell und aromantisch. Beides sind freilich Spektren. Um "Ablehnung des Koitus" geht es dabei keineswegs, sowie auch der Agnostiker Gott nicht ablehnt, sondern schlichtweg nicht an ihn glaubt.
Ein aufregender Film voller Anregungen und Ideen mit denen man gut eine in die Tiefe gehende Kritik hätte füllen können. Stattdessen fast der gesamte Inhalt in Nacherzählung und nur das Augenscheinlichste an Motiven, Feminismus und natürlich Kapitalismuskritik... Schade, eine verpasste Chance. Wo blieb die Erwähnung von so brennenden Themen wie dem Transhumanismus, und die vielen genial eingebrachten Filmreferenzen die alle tiefere Bedeutung besitzen:Der Golem (Thema) , Caligari (Der Wahn und die Welt von Bela) Metropolis (Das weibliche"Geschöpft" und die Herz Versöhnung der Gegensätze) , Barry Lyndon (Die Konventionen, die Brennweiten und "Naturlicht") , Shining (die Szene mit dem jungen und dem alten Frauenkörper die im Bordell paraphrasiert wird), die Nähe zu dem im Film auch erwähnten Autor Oscar Wilde mit seinem ihm zugeschriebenen Roman Teleny oder gar ein Vergleich des Romans mit der Adaption. Hier wäre Eile mit Weile der bessere Weg gewesen und eine kraftvolle konturierte Tiefen- "Filmanalyse" in ein paar Wochen mir deutlich lieber gewesen. Nochmal: Schade..aber vielleicht kriegt der Film eine zweite Chance, wie Bella im Film. Vielleicht im Rahmen einer Lanthimos Werkschau irgendwann.
Sehr gute Hinweise! Wolle kann offenkundig nicht mehr als das ewiggleiche Gedöns um Feminismus und natürlich Kapitalismuskritik. Ja, und radikale Ablehnung der Nuclear Family hat er auch noch im Repertoire. Mehr ist nicht.
Sagt ja keiner, aber statt einer so differenzierten Inhaltsangabe, bei der man sich fragt:`Für wenn soll die jetzt eigentlich sein? " Die, den Film schon kennen? Geschenkt. Und die, die danach reingehen wollen?? Also, die Zeit hätte man besser füllen können. Sorry, ich bleibt dabei. Aber eine schöne Idee Wolfgang mal 2 Stunden über so eine Film reden zu hören. 😊Ich wäre dabei!
Sehr gute Gedanken zum Film. Aber schade, dass du direkt wieder Frauen(-charaktere) in Konkurrenz setzt, um auf Feminismus hinzuweisen. Das ist doch eines der größten Probleme unter Frauen und bei der Erziehung von Frauen.
ICh muss sagen mich hat der FIlm persönlich nicht sehr überzeugt. Die Prämisse fand ich gut, ein Kind im Körper einer Erwachsenen, klingt spannend. Dass der Fokus dann auf dem sexuellen Aspekt & im wesentlichen ihrem Körper lag, machte das ganze etwas seltsam für mich.
ja, verglichen mit andere Filme wird Sex hier oft thematisiert, das mag für viele ungewohnt sein und täuscht wohl deswegen so sehr es würde darum gehen .. Tatsächlich liegt der Fokus aber sicher nicht auf Sex und schon gar nicht wesentlich auf Bellas' Körper. Es geht um Selbstbestimmung, Konventionen und Vorurteile, Entfremdung, Aufwachsen und so vieles mehr
Es wird in dem Film zu keinem Zeitpunkt diskutiert, wie legitim es ist ein Babygehirn in einen Erwachsenenkopf zu pflanzen. Klar ist, dass sich nur mit diesem Kunstgriff eine solche Handlung entspinnen kann. Aber an dieser Stelle abstrahiert der Film nicht und findet diese transhumanistischen Fantasien hauptsächlich lustig, am Ende wird es sogar als Strafe eingesetzt ein Gehirn zu transplantieren und zwar von Bella selbst. Gerade dadurch, dass der Film an anderen Stellen recht genau ist, fällt auf, dass ausgerechnet diese merkwürdige Geste nicht besonders kritisch verarbeitet wird. Bella ist eine Version von Frankensteins Monster und die einzigen, die das im Film kritisch sehen, sind die narzistisch gekränkten Männer, womit diese Position im Film wertlos wirkt, denn sie wird nur aus einer Kränkung heraus formuliert und ohne die entsprechende Reflexion. Aber man kann sich schon die Frage stellen, welche Art des Verbrechens eigentlich vorliegt, wenn man den Menschen (oder die vielen Tiere im Film) auf eine solche Art verändert und rekombiniert. Ist Bella jetzt die bessere Frau? Ist sie überhaupt eine Frau? Sollte man Gehirne in dieser Weise transplantieren? Warum nicht mit Leichen zukünftig eine Sklavenklasse bauen (da sind wir schon bei Blade Runner)? Ich finde, der Film müsste sich dazu verhalten...
Ich fände der Film sollte sich noch zur Industrialisierung, Kriegen und Gin verhalten. Am besten gleich zu Allem! Fokussetzung in einem Film ist komplett überbewertet
Der Film nimmt ja Stellung zum Thema Transhumismus. Nur ist die Stellung diese, dass die Durchführung solcher Experimente verständlich ist und von vernünftigen und ethisch gebildeten Personen wie Bella als legitim gebilligt wird. Das macht den Film als Kunstwerk nicht schlechter. Aber es ist schon eine merkwürdige Entscheidung, die auch mir sehr stark aufgefallen ist.
Der Film nimmt Stellung dazu. Der Arzt, der am Ende stirbt, bereut seine Taten und Bella ist zwar sauer auf ihn, dass er es gemacht hat aber sagt, dass sie gleichzeitig auch froh ist am Leben zu sein und dafür ist sie ihm dankbar. Gerade die Transplantationen des Ziegengehirns ist eine Form der Bestrafung und somit nimmt der Film eindeutig Stellung. Ein Gehirn zu transplantieren ist falsch.
Was Sexualität und Feminismus angeht ist Nymphomaniac mir zugänglicher als Poor Things. Viele Dialoge in dem Film waren einfach toll und die Kostüme plus Setbau sowieso aber (und da bin ich wohl konservativ) die kindliche vermeintlich neutrale (nicht ideologische) Sicht von Bella habe ich nicht nachvollziehen können. Vielleicht war ich auch zu sehr damit beschäftigt zu verstehen warum sie jetzt diese Konvention bricht und habe deshalb den Film aus dem Auge verloren.
Ging mit ähnlich. "Poor Things" ist ein polarisierendes Werk in Lanthimos' Filmografie. Er weicht von den Elementen ab, die ihm Anerkennung eingebracht haben, und entscheidet sich für eine krassere und weniger ausgefeilte Umsetzung von Themen und Erzählung. Dieser Wandel hat nicht nur die Fans enttäuscht, sondern auch eine breitere Diskussion über das Gleichgewicht zwischen dem auf Botschaften ausgerichteten Kino und der Kunst des Geschichtenerzählens ausgelöst. Für diejenigen, die auf der Suche nach der für Lanthimos typischen Tiefe und Kunstfertigkeit sind, könnte sich "Poor Things" als eine frustrierende und unbefriedigende Erfahrung erweisen.
Es war der erste Lanthimosfilm den ich gesehen habe und auch wenn ich mir nicht sicher über den Film bin, bin dennoch interessiert an seiner Filmographie. Ich habe bisher keine (professionelle) Kritik gelesen die etwas schlechtes über den Film zu sagen hatte und wollte mit diesem Kommentar einfach meiner Verwunderung Luft machen das obwohl ich wirklich gerne und oft ins Kino gehe mir den Film nicht erschließen konnte. Das spricht aber weder gegen den Film noch gegen meine Kinoliebe sondern zeigt denke ich, dass Kunst eben nicht von allen sofort verstanden werden kann. Wer weiß ob ich zu einen anderen Zeitpunkt den Film wertschätzen kann. Es ist ja oft so das man nicht alle "großen Filme" beim ersten Mal "gut findet" aber das ist ja auch nicht der Punkt. Ich schätze ich bedauere hier das ich den Film gerne (im Kinoambiente) gemocht hätte aber nicht konnte. Sorry für den langen Kommentar.
@@Paula-vz8fl Das ist mein "Weltklasse" Film. Wenn Raucher Tabakfirmen raten, ist das auch keine unabhängige Filmbewertung. Der Film strotzt nur vor woken Ideen, männlichen Stereotypen, greift den Verschwörungsmythos Patriarchat durchweg auf und dir Storyline ist kurz zusammengefasst: Ficken für die Emanzipation, um am Ende mit einer schwarzen Lesbe zu enden. Come on...
Die Frage ist doch eher wie es sein kann, dass die sexuelle Ausnutzung einer "geistig Behinderten", getarnt als emanzipatorische Selbsterfahrung, derart gefeiert wird. Im Englischen gibt es den Begriff "grooming" dafür, und das geht hier soweit, dass Bella als Prostituirte endet. Wenn es den Autoren und Machern des Films vordergründig um Emanzipation gegangen wäre, hätte man vielleicht 1-2 Sexszenen subtil andeuten und als das was sie in Wahrheit sind (Vergewaltigungen) einordnen können. Stattdessen kommt der Film als glamouröser pädophiler Softporno daher mit der einzigen unterschwelligen und doch offensichtlichen Intention Pädophilie weiter zu normalisieren.
Interessant Herr Schmitt, insbesondere das was sie nicht erwähnen, den Elefanten im Raum den sie mit vielen Worten über Emanzipation und Feminismus zu umschiffen versuchen: Pädophilie! Wenn dieser Film eines ist, dann ein weiterer Versuch Pädophilie zu normalisieren.
Ich sehe diese Entwicklung bei Bella leider kaum. Sie stolpert 90% des Films durch die Szenen und spricht simpelste Hauptsätze. Für mich wird aus dem Film keinesfalls deutlich, welcher Mann sich dazu hingezogen fühlen könnte.
Also eine Person, die noch nicht richtig laufen kann und noch in leichten Worten redet, bei beidem aber selbstbewusst daran arbeitet und spürbar voran kommt - ist nicht attraktiv? Hö? Das Frauenbild erscheint mir abstoßend.
@@byrne9419 Wie gesagt, ich sehe das Vorankommen nicht. Sie spricht bis zum Ende in irgendeiner Babysprache und stolpert vor sich hin wie ein Kleinkind. Mag für dich abstoßend sein, sowas nicht attraktiv zu finden - ich finde, es hat eher etwas Pädophiles, das attraktiv zu finden.
Das Perfide ist doch, dass viele Männer gerade der Vorstellung einer „dummen“, willenlosen, aber schönen und nymphomanen Frau viel abgewinnen können. Mich ekelt das an, aber dieser Umstand wird hier je nach Lesart kritisch aufgegriffen oder aber unkritisch vermittelt. Es grenzt meiner Meinung nach sogar an Vergewaltigungsfantasien.
Sehe ich auch so. Im Grunde genommen war sie anfangs quasi behindert. Aber wahrscheinlich ging es genau darum, wie egal manchen Männern Intelligenz/Persönlichkeit einer Frau ist, Hauptsache fickt gut.
Die Optik fand ich einerseits nett, andererseits allerdings furchtbar übersättigend und teilweise geradezu AI generiert. Hat mich irgendwann richtig genervt. Film ansonsten aber klasse, allerdings hat mir Barbie auch sehr gut gefallen.
Fand das CGI auch wirklich schlecht- es damit zu kaschieren, dass die Erzählung ja ein Märchen sei, finde ich ebenso sehr fehl am Platz. Kulissen & Kostüme waren aber mega gut!
Unpopular Opinion, aber: Ich würde den Film nicht als schlecht bezeichnen (schon überaus kreativ, hebt sich ab, interessant gestaltete Schauplätze und Kameraeinstellungen, hervorragende Schauspielerleistungen, eine glaubwürdigere feministische Botschaft als in Barbie, die auch sozialstrukturell tiefer/komplexer inszeniert ist und nicht so oberflächlich daherkommt), aber der Film wirkt größtenteils so derartig konstruiert, hölzern, roboterhaft und unnatürlich, dass ich mich gefühlt habe, als hätte den eine KI und kein Mensch produziert. Völlig bizarre Dialoge und Surrealistik bis zum Erbrechen, auch die Musik hat ein Gefühl der permanenten beklemmenden Unbehaglichkeit erzeugt. Die Erotik war (absichtlich?) überhaupt nicht und an keiner Stelle erotisch und sinnlich, sondern wirkte bloß mechanisch wiedergegeben. (Also Quantität statt Qualität.) Auch wurden ständig zahlreiche interessante Themen aufgeworfen, die aber eher zusammenhanglos nicht wirklich weitergesponnen worden sind, um wieder den Aspekt der offensichtlichen Konstruiertheit anzusprechen (zum Beispiel die Arbeiter in Alexandria und die damit thematisierte Kapitalismuskritik: Kurz abgespult wie ein Häckchen auf einem Klemmbrett.) Fazit: Keine Frage, durchaus ein originelles Erlebnis, aber kein Meisterwerk, wie die meisten Kritiker behaupten!
Huhu. Das ist die erste Filmanalyse, die mir gegen den Strich geht. Was hab ich gelitten im Kino! Hiermit prophezeihe ich die erste Revidierung einer Analyse. Soviel Potential und dann doch nur DAS Ergebnis...Ab der Bordellszene war mir jegliches Geschick der Figuren egal.....ich wollte es nicht sehen, auch weil der Film als mal eklig war und dieses Eklige garantiert im Showdown stattfinden würde. Schrecklich! Was soll der Shiet, war die Frage am Ende. Irgendwie ist sie nicht beantwortet. Am Ende ist der Film eine Ausrede....um zu zeigen, wie geil die Schauspieler sind (was sie sind!), wie kreativ die Szenen- und Bühnenbidner sind (was sie sind!) und wie geil der Regisseur mit diskurs umgeht (jo, The favourite war viel besser). HDGWL
@@wolfgangmaus5079 es ist also okay, so lange der Körper schon reif genug ist? Dann kann man ausblenden, dass sie geistig noch gar nicht reif genug ist, um sich der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst zu sein? Sie hält Sex am Anfang für ein Spiel, während er ganz genau weiß, was sie da gerade tun, wodurch ganz klar ein Machtgefälle entsteht. Wie kann das okay sein?
Am 22.1. wird an der Uni Trier BLUE VELVET gezeigt, anschließend halte ich einen Vortrag: instagram.com/p/C17AflWMOyJ/?img_index=1
Am 24.1. bin ich in Saarbrücken zu Gast, um über Ideologiekritik und Filme zu sprechen: instagram.com/p/C1uAldZNUQr/?img_index=1
Dennis Hopper ist unfassbar gut in Blue Velvet. Der Film wirkt auch heute noch verstörend. David Lynch's Filme haben alle eine einzigartige Stimmung und Atmosphäre,auf die man erstmal klarkommen muss,damit man den Trip genießen kann
Kann man den Vortrag über Blue Velvet irgendwo sehen? Würde mich sehr interessieren, der Film hat mich damals extrem beeindruckt.
@@Sven-w6o "Lynchs" bitte.
Nachdem der Film hier so gelobt wurde, habe ich ihn mir kürzlich im Streaming angesehen - und ich bedaure es so sehr, dass ich ihn mir nicht im Kino gegeben habe. Mich hatten die vielen Sexszenen abgeschreckt, aber im Film war es dann nicht so störend, hat tatsächlich zur Handlung gepasst.
Danke jedenfalls für die Besprechung, sonst wäre er mir entgangen.
Ich fand dieses Fazit so schön, das ich in einer anderen Rezension auf RUclips gefunden habe:
„Victoria’s mind was opened to what the world can offer by her own inner child.“
Sie sieht sich vor allem, was für ein Mist die Welt der Männer ihr aufzwängen will. Dank der Naivität eines Kindes durchschaut sie aber nun diesen Mist und emanzipiert sich davon, entkoppelt sich von diesen Männern und zeigt diesen Männer ihre Grenzen auf. Der eine landet zwischenzeitlich in der Irrenanstalt, dem anderen wird das Gehirn einer Ziege eingepflanzt. Nicht die Welt bietet ihr das hier. Sie nimmt es sich.
Ich empfinde tiefen Respekt dafür wie Wolfgang hier überhaupt seine Gedanken sortiert bekommt, ich hätte Stunden gebraucht und den Film wahrscheinlich 5 mal sehen müssen um meine Gedanken logisch nachvollziehbar und sortiert zu bekommen. Großartiges Video❤❤
Gestern den Film gesehen, heute Wolfgangs Video dazu schauen, ein Traum!
Was habe ich an meinen Nägeln gekaut in Erwartung auf diese Analyse, denn wo mir die Worte fehlten, es so auf den Punkt zu bringen; heute eine wirkliche Meisterleistung über dieses Meisterwerk; Danke!
Ich bin zu 100% Ihrer Meinung, die Analyse schürt ein Paket was man so schnell nicht vergessen wird.
Danke für diesen interessanten Blickwinkel. Ich fand den Film in vielerlei Hinsicht toll. Sofern man Poor Things aber feministisch lesen möchte, stimme ich hier nicht überein. Ich entnehme ihm die Vorstellung von Emanzipation im Sinne des liberalen Feminismus von individueller Freiheit, die trotz fortbestehender Machtstrukturen möglich sein soll. Während Bella ihre eigene Selbstermächtigung durchlebt, bleiben die Gewaltverhältnisse strukturell weiterhin unangetastet. Hier könnte man ihre unscheinbare "Nachfolgerin", die ihr Schicksal teilt, als Schlüsselfigur sehen. Diese wird, sofern sie nicht über Bellas Charakterstärke (und auch Kapitalformen) verfügt oder auf Solidarität anderer Frauen stößt, unmündig bleiben. Es zeigt sich hier, dass immer wieder eine Frau nachkommen wird. Bella gleicht daher eher einer Ikone und Ausnahme, oder Einzelkämpferin, die umgeben von traumhaften Kulissen dem Patriarchat auf selbstverständliche Weise trotzt. Kapitalismuskritik bleibt vage und die Befreiung aus Herrschaftsverhältnissen bleibt letzten Endes doch im Persönlichen und Privaten verlagert.
❤
Wer hätte gedacht das Yves von Moviepilot und Wolfgang M. Schmitt jemals (fast) denselben Videotitel haben werden XD
Ich hoffe der nächste gemeinsame Videotitel der Beiden wird "Fuck you Goethe 3: Rewatch"
Das dachte ich auch ^^
Jetzt noch ein gemeinsames Video von beiden und ich hätte alles gesehen...
aber es passt halt so gut
M steht für moviepliot
Habe den Film gestern gesehen, was für ein Meisterwerk. Lange, lange nicht mehr so einen fantastischen Film gesehen. Danke für die tolle Zusammenfassung. 👍🏻
The best review I have ever seen: intellectual, brilliant! I have discovered you today and I am happy with it. Vielen herzlichen Dank
Die große Charakterentwicklung für mich war der Moment, wo sie in Alexandrien waren. Da hat sie sämtliche Naivität abgelegt. Es war so ein starker Moment für mich. So sollte es bei allen sein, aber leider haben nicht alle die gleiche Empathie.
Ich liebe die Überleitungen zum letzten Satz immer so sehr und bin immer wieder gespannt darauf! Einfach Kino in der Analyse erleben
Ich hab zugegebenermaßen die erste halbe Stunde des Films gebraucht, um damit warm zu werden. Bin schlussendlich aber begeistert aus dem Kinosaal gegangen.
Habe gestern den Film gesehen! Seit langem nicht mehr so viel Spaß im Kino gehabt!
Der Film geht mir noch nach einer halben Woche nicht aus dem Kopf. Das schaffst selten einer!
Ich verstehe nicht, die wenigen 👍. Es gibt kaum schöner erzählte Filmananlysen als Ihre. Vielen dank dafür. Hierbei lief der Film noch einmal vor meinem inneren Auge ab
Hab ihn gestern gesehen - war echt im positivsten schockiert, ein Meisterwerk, in ALLEM!!! Und künstlich (artifiziell) im besten Sinne!!! 😊
Sofern man Frauen nach Freud liest, hast du recht. Nun sollte nur die Frage gestellt werden, ob man das noch sollte.
was meinst du konkret?
Würde mich auch interessieren
Eben aus dem Kino, grandioser Film, grandiose und poetische Kritik von Wolfgang, besser geht es nicht -> Film und Filmananalyse ein Schmaus auf allen Ebenen!
Lanthimos ist absolut krass abet sehr stark, diese Filme muss man 2-3x schauen
Wunderbar! Ich hab den Film NOCH NICHT angeschaut und angesehen! Aber das werde ich sehr bald! Danke Wolfgang, hab sehr Lust darauf bekommen in den Film hineingesogen zu werden ❤ überrachender Weise hat mich deine Kritik meine Welt schon etwas heller gemacht.
Auf die Analyse hatte ich schon gewartet. Viele Sachen angesprochen, auf die ich nach dem Schauen so nicht hätte deuten können. Danke!
Sehr angenehme und zutreffende Kritik. Es ist schön Wolfgang M. Schmidt mal bei einem Film zu sehen, der ihm gefällt.
tolle Filmanalyse. Hab ihn vor paar Tagen angeschaut und kann das gesagte Unterschreiben !!!
Ob Poor Things ein feministischer oder antifeministischer Film ist, ist wirklich ein interessanter Diskurs. Ich schreibe aktuell eine Arbeit dazu und überprüfe den Film auf den Male Gaze (Laura Mulvey). Mich würde wirklich interessieren was du über Male Gaze und Poor Things zu sagen hast und warum du den Aspekt in deinem Video nicht angesprochen hast.
Könnten sie ihre Ergebnisse nach Beendigung ihrer Arbeit hierunter teilen? Ich habe den Film bisher so wahrgenommen wie in der Analyse beschrieben. Aber eine andere Sichtweise würde mich sehr interessieren.
Ganz wunderbare Analyse zu einem ganz wunderbaren Film. Besonders dein letzter Punkt sprach mir sehr aus dem Herzen.
Wow. Danke Wolfgang.
Ich bin sehr gespannt. Wegen des Streiks bleibe ich am Wochenende in München und habe nun Zeit diesen großartig besprochenen Film zu sehen.
Habe den Film heute gesehen (Cinemaxx, Großstadt, 15.30 Uhr, ein (!) Zuschauer) ... fand ihn ungewöhnlich und spannend und humorvoll und kritisch-relevant. Die Filmanalyse hat mir dann noch ein bisschen dabei geholfen, die Qualität des Films zu erkennen.
Meine Nachfragen/ Kritikpunkte:
> Warum will sie gerade Ärztin werden? Wird das im Film irgendwo thematisiert und ich habs überhört?
> Im letzten Gespräch mit der Bordellchefin antwortet diese, als Bella sagt, dass sie zunehmend nichts mehr empfinden würde, durch diese Phase des "Dunklen" (oder so ähnlich) müsse sie durch ... danach würde sie einen Zustand der tieferen Erkenntnis erreichen. Das wird später nicht mehr aufgegriffen, oder?
> Die Szene in Alexandria fand ich auf der einen Seite großartig (weil sie deutlich machte, dass "richtiges" Verhalten inmitten unseres kapitalistisch-imperialisitischen Systems nicht möglich ist), auf der anderen Seite völlig unbefriedigend, weil aus der Erkenntnis ja nichts (!) folgte. Zwar kommt sie kurz darauf in Paris im Bordell mit einer Sozialistin in Kontakt, aber es bleibt ja nur beim "Kontakt". Ich hätte mir da nicht Bellas Eintritt in die Kommunistische Partei gewünscht, aber zumindest hätte man doch den Lösungsvorschlag von Marx für das Alexandria-Problem mal in den Raum stellen können.
Was für Lösungsvorschlag? Marx würde sagen: Kinderarbeit ist Teil des Kapitalismus und kann daher nur im.Sozialismus abgeschafft werden.
Genau. Aber eben das wird im Film so oder so ähnlich ja nicht ausgesprochen. Ich hätte das - da ja der Kontakt mit der sozialistischen Bewegung in Gestalt der Sexarbeiterin hergestellt wird - plausibel gefunden.@@alo5301
Ich habe den Film erst letzte Woche im Kino noch sehen können und kann dir die Stelle jetzt nicht genau nennen/wiedergeben.
Aber ich habe Bellas Wunsch Ärztin zu werden so verstanden, dass es für sie die natürliche Folgerung ihrer menschlichen und durch die Arbeit als Prostituierte (Kapitalismuskritik) gemachten Erfahrungen war.
Ihre Vaterfigur Godwin Baxter vermochte es Menschen zu behandeln und somit als Arzt tätig zu sein, tat dies jedoch mit dem Ziel, seine Wissensbegierde zu befriedigen.
Eine emotionale, empathische Perspektive, mit der Welt zu interagieren offenbarte sich ihm erst durch seine Beziehung zu Bella. Er war also primär Wissenschaftler.
Ein Arzt ist jemand, der seine Fähigkeit auch auf ein lebenslanges Studium und Analyse des Menschen fundiert aber dabei intrinsisch motiviert ist, anderen zu Helfen und/oder Leid zu lindern.
Sie bleibt außerdem selbständig und untersteht dabei nur ihrem eigenen Anspruch und Gewissen.
Ich denke, diese Berufung passt sehr gut zu ihr.
Bezüglich des Gesprächs mit der Bordellbesitzerin war die Szene in sich abgeschlossen. Bellas Schlussfolgerung offenbart sich aber dem Zuschauer nur implizit im weiteren Handlungsverlauf (Abreise und Rückkehr nach London, ihre Interpretation des sesshaft Werdens und Formulierung des Weiteren Lebensplans).
Beim Gespräch selbst wurde Bella bewusst, dass sie sich zu ihrer Arbeit entfremdet hat. Ihre Motivation war das Streben nach Erkenntnis und indirekt die emotionale Erpressung. Es wurde ja suggeriert, dass der Löwenanteil der von den Prostituierten gezahlt wird, in die Zukunft des armen Babys fließt, um dass sich die Besitzerin kümmert 😅.
Als Bezahlung gab es miese 10 Franken und Schokoladenbrötchen.
Bella wurde in dem Gespräch bewusst, dass die Besitzerin nichts anderes als eine Erlösungsfantasie kreiert. Das Licht der Erkenntnis, welches nach der Dunkelheit kommt, hätte man ja sonst in der Besitzerin wiederfinden können. Aber die Frau war einsam und drückte Zuneigung durch Schmerz zufügen aus.
Es gab für Bella dort nichts weiter zu erfahren/lernen.
Danke! Das brauche ich für den Sonntag Abend.
Ich mag alle Filme von Lanthimos.
Poor Things hat mich so in den Bann gezogen. Und erinnerte mich ein wenig an Lighthouse und Grand Budapest Hotel.
Emma Stones Beste Performance.
Fantastische Kamerarbeit von Ground Angle Shot bis zum Wide Shot.
Wieder ein Toller Yorgos Lanthimos film.
Witzig, Makaber und eine Bittersüße Geschichte über ein Frankenstein ähnliches Barbie Märchen mit einer Satirischen Komponente.
Eine 10/10 für einen Brillanten und Charmanten Film.❤🎬
Ja, mich hat es auch an Wes Andersons Grand Budapest Hotel erinnert. Puppentheaterhaft.
"Wer Geld verdienen muss, verblödet". Danke für dieses Zitat!
Eine deiner besten Analysen.
Ich stimme zu, ein fantastischer Film, in jeder Hinsicht. Der wesentliche Unterschied zu 'Barbie' besteht darin, dass der Feminismus in letzterem zum leicht bekömmlichen Brei vorpüriert wird. In dem hier besprochenen Film dient nur der Humor der Zugänglichkeit des Stoffs. Das grandiose und lange nicht dagewesene Aussehen des Films lenkt hingegen fast schon davon ab.
Dieser Film verdient Auszeichnungen.
Feminismus? Es handelt sich hier um eine sehr einfache, typische (männliche) Sexfantasie, die am Ende aber nicht unproblematisch ist. Die klassische "born sexy yesterday" trope (kann man googeln). Gabs schon oft, ist absolut nichts neues. Die leicht verrückte, unberechenbare, überforderte, weil eigentlich nicht zu unserer Welt gehörende, quasi frisch geborene Frau, die eigentlich noch ein Kind ist, deshalb naiv, unschuldig, unbedarft. Zwar gerade aufgrund ihrer Naivität stark und in dem Sinne unbeirrt, dass sie das Patriarchat (noch) nicht kennt und deshalb ihr eigenes Ding macht (das große sexuelle Erwachen), aber wegen ihrer Kindlichkeit doch abhängig von Männern. Problematisch ist das ganze, weil hierbei oft auch Pädo-Phantasien mit reinspielen. Ein Film von Männern für Männer.
Ich habe den Fim gestern im Kino gesehen, mir erst danach den Trailer aungeschaut und jetzt bekomme ich dieses Video von RUclips angeboten, es lebe der Algorithmus. 🙂
P. s. ich habe jetzt auch die Filmanalyse gesehen und sie ist wie der Film wirklich sehr gelungen, vielen Dank für Ihre Arbeit.
Ich muss sagen ich find es sehr schwierig wenn irgendwie nur Männer den Feminismus und die feministische Weltinterpretationen von Filmen miteinander vergleichen. Ich liebe Poor things und stehe positiv zu Barbie aber trotzdem dieser Vergleich muss überhaupt nicht sein!
Finde auch die Kritik von yorgos früheren Filmaufbau komplett aus der Luft gegriffen. The lobster und Favorite sind darin genial
Man darf nicht den Fehler machen, zu denken, dass Wolfgangs kritische Meinungen zu Filmen immer gut begründet sind, nur weil sie eloquent vorgetragen werden.
Danke, genau mein erster Gedanke beim Lesen des Titels! „Die bessere Barbie“ erinnert mich doch sehr daran, wie Männer manchmal meinen, einem ein Kompliment zu machen, wenn sie einem sagen, man sei nicht „wie die anderen Frauen“.
ganz großartiger film, auch gegen das „das haben wir doch schon immer so gemacht“💪🏽
Ich hab vor 4 Tagen den Film geschaut und hab ihn erstmal sacken lassen müssen. Heute die Filmanalyse dazu und sie bestätigt wie großartig ich den Film fand.
Stark 👏🏼 Wolfgang, du bist es einfach.
Vielen Dank für diese ausführliche, Horizont erweiternde Analyse!
Es ist wirklich sehr unterhaltsam und informativ, wenn Sie sich über einen Film richtig erregen. Aber es ist wirklich schön und mitreißend, wenn ein Film Sie begeistert.
Wow ... sehr hilfreiche und unterstützende Analyse für den Film 👍
Gerade aus dem Kino. Großer Wurf von Lanthimos. Ein cineastisches Erlebnis.
Ich finde Daths Zitat sehr passend. Gute Analyse mal wieder.
Unglaublich guter Film! Kann ich nur jedem empfehlen.
Danke für deine Analyse!
Großartige Rezension!
Danke für diese großartige Analyse, die einem nicht minder großartigen Film mehr als gerecht geworden ist. :)
Danke für diese treffende Analyse. Zu Ihrem wohlwollenden Kommentar zur Tonspur würde ich gerne noch hinzufügen, dass Jerskin Fendrix' Musik ganz wunderbar ist und angemessen schräg.
habe den film gerade gesehen, und war echt völlig weggeblasen.
Willst du mal eine Analyse zu the holy mountain machen.
Oder zu Shin Godzilla?
Emma Stone war unglaublich
Warum?
@@yellowflash7303hast du den Film gesehen?
Stark Wolfgang ❤
Klingt sehr spannend! Danke für die Analyse!
Was mir in deiner Analyse fehlt ist dass die Männer hier sex mit einem Kind haben.
Weshalb die Sex szenen auch extrem unangenehm sind mmn
hört sich geil an🥰
Sie hat ja sexuelles Empfinden und weiß, was sie da tut und genießt es sogar. Das ist ja genau das, was beim Kind fehlt, deshalb eine ganz andere Konstellation mMn.
@@MKdence_
Das ist ein Irrtum. Spätestens seit der Psychoanalytischen Theorie, gleichwohl diese im Wesentlichen pseudowissenschaftlicher Bullshit ist, weiß man, dass schon sehr kleine Kinder eine lebhafte Sexualität haben.
wenn es nicht leider normal wäre, dass junge mädhcenmit genau dieser projektion "du bist so reif für dein alter" von älteren männern sexuell belästigt und missbraucht werden, würde ich dir ja recht geben@@MKdence_
ja, dass sollen sie auch sein. Es wird ja auch im Film problematisiert indem über deutlich gemacht wird, dass die Männer am Anfang besonders auf Bellas Kleinkind-Habitus abfahren. Dadurch wird die oft stattfindende Infantilisierung von Frauen im Patriarchat parodiert. So habe ich das jedenfalls gelesen.
Ich habe "Poor Things" vor diesem Video gesehen und genau das gedacht: Reflektion über Geschlechterrollen so, wie es bei Barbie hätte sein sollen!
Großartiger Film, dem diese Analyse würdig ist. Vielen Dank!
Vielen Dank! Habe mir den Film angeschaut! Er ist unglaublich gut!
Ich warte immer noch auf eine Analyse zu Anatomie eines Falls mit Interpretation zu dem offenen Ende… Bitte mach mal endlich, bitte..
Wo bleibt the iron claw Analyse mein Junge ?
Basiert die Analyse auf der Originalversion oder auf der synchronisierten Fassung? (Oder je nach Stelle?)
Ich schätze das basiert auf der Orignalversion mit deutschen Untertiteln
Guten Tag, könnten sie vielleicht eine Analyse zum Film „sappho Liebe ohne Grenzen“ oder wie er auch heißt: „Sommerliebe“ machen? Ich persönlich fand das Drama nicht gut, weiß aber nicht ob meine Kritik berechtigt ist.
Vielen Dank fürs lesen.
Ich glaube Parasite war das letzte Mal, dass ich Wolfgang so begeistert erlebt habe
Wolfgang hat sich im Anzugsgame wieder selbst übertroffen
Ja, der ist wirklich gut.
C&A at its best
Hervorragender Film - hervorragende Kritik wieder. Danke.
Hier noch ein paar (etwas kritischere) Gedanken zum Film:
- Bemerkenswert is, dass God nur junge gutaussehende Frauen wiederbelebt. Er verfügt über ihre Körper in grausamer Weise und lässt auch anklingen, dass er sie sexuell ausnutzen würde, wenn er könnte. Wie passt das zusammen mit der feminstischen Haltung des Films?
- God liebt Bella nur, weil er Potential in ihr sieht. Die zweite Frau (Name vergessen) entwickelt sich vergleichsweise langsam und wird mit Verachtung und Abeignung gestraft - auch das Publikum soll über sie lachen. Haben wir es hier mit Ableismus zu tun?
- Bella kann zwar zunehmend gut und böse unterscheiden. Allerdings entscheidet sie sich am Ende selber für das Böse, wenn sie nämlich am Ende dem früheren Ehemann ein Tierhirn einpflanzt - zur Belustigung des Publikums sowie der Figuren. Werden hier Grausamkeit und Häme als schwarzer Humor verkauft?
- Bellas Verlobter ist ein Mann ohne Bedürfnisse. Insoweit findet bei ihm kein Reifungsprozess statt, weil seine Beziehung zu Bella von vornherein keinen Ausgleich der jeweiligen Interessen abverlangt. Auch ist es bemerkenswert, dass sexuelle Aktivitäten zwischen den beiden ausbleiben, während der Film doch angeblich so freizügig und tabulos ist. Wird aber nicht am Ende propagiert: Kein Sex vor der Ehe?
Sehr reflektierter und kluger Kommentar zum Film. Der Film hat soviele eingebaute Fallstricke, dass man sich sofort fragt, was ist künstlerisch als Provokation geplant und erdacht und was nur ein mangelhafte Spiel mit Versatzstücken. In den Sexszenen im Bordell scheint sich der Film im Ekel/Sex Tabu Bruch einfach nur einzurichten/gefallen und nicht viel zu erzählen zu haben. (Nur mal so eine Idee für eine Szene, die mit dem Pfarrer: Man hätte in einen Dialog von Bella mit ihrer Freundin hören können, dass es da einen Freier gibt, wo sie sich zu ihrer Verwunderung optisch und verhaltensmässig in ein Kind verwandeln muss, damit er sexuell funktioniert..... und dann sieht man in der Szene einen Pfarrer aus ihrer Kinddarstellung kommen... Das wäre auch mal ein Kommentar zu aktuellen Aufdeckungen, aber stattdessen sieht man nur Stellungen...🤔) Was die Filmanalyse angeht:Mit ist es ein Rätsel wie man einen Film mit einer Kritik "ehren" kann, die so blass ist, wie der Film bunt.
- Es passt zur feministischen Haltung in dem Sinne, dass natürlich auch die Vaterfigur Teil des patriarchischen Systems ist. God ist kein alleinig positiver Charakter, auch wenn Vaterschaft auch von ihrer positiven Seite gezeigt wird
- Der Film erklärt es anders herum: Sie entwickelt sich langsam, gerade weil sie weniger Zuneigung bekommt. God möchte die emotionale Komponente ausklammern, die beim ersten Mal zu den väterlichen Gefühlen und damit zum Scheitern des Projekts geführt haben. In dem Sinne liebt er auch Bella nicht wegen des Potenzials, sondern sie hat Potenzial, weil er sie liebt
- ein bisschen, ja. Man muss sich fragen, wie oft sie tatsächlich witzig präsentiert wird und wie oft man nur Witz vermutet, weil die eigenen Sehgewohnheiten ableistisch geprägt sind
- es geht dem Film mMn nicht um gut und böse, sondern um die befreite Frau, die sich der Kontrolle der männlichen Gewalt entzieht. Das Ende des Films zeigt sie mit der Macht, die sie zu Beginn des Films unterwerfen soll. Dass sie Ärztin wird / die Praxis übernimmt / den Gehirntransfer anwendet gibt ihr die Kontrolle, die die Männer hatten. Du hast Recht, dass sie diese Macht dann auch missbraucht, also joa stimme dir zu dass da Grausamkeit als schwarzer Humor verkauft wird, aber auch als Emanzipation
- das stimmt nicht, gegen Ende sagt er, dass er schon bestimmte sexuelle Vorstellungen hat und sie geht auch darauf ein (in dem Gespräch vor der Hochzeit war das glaube ich). Diese Hochzeit bläst Belle dann ja auch ab, also ist Sex vor der Ehe eh keine Frage. (Sie schläft auch mit ihrer anderen Lebenspartnerin aus dem Bordell ohne Verheiratet zu sein
Das sind natürlich alles nur meine Eindrücke frisch aus dem Film kommend, bin gespannt was du denkst. Danke für den Kommentar!
Wenn ich Ableismus lese, werde ich immer hellhörig 🤔
Ich glaube da vergeht mir doch ein bisschen die Lust darauf mir den Film anzugucken
Zum ersten Punkt: Ein Film kann auch feministisch sein, wenn er patriarchale Unterdrückung darstellt und ist es oft auch gerade deswegen. Wie sonst soll man mit den Mitteln eines erzählerischen, audiovisuellen Medium aufzeigen, was denn falsch daran ist ohne in eine Tell-don‘t-show-Falle zu tappen? God wird ja vom Anfang an nicht als Feminist dargestellt sondern als paternalistische Vater-Figur, welche ja auch wieder eine Form einer
patriarchalen Beziehung repräsentiert. Das er letztendlich nachgibt und einsieht Bella ziehen zu lassen, zeigt dann nur den Entwicklungsprozess der Figur.
Zum dritten Punkt: Wie kann der Film „kein Sex vor der Ehe“ propagieren und gleichzeitig permanent außerehelichen Sex darstellen, unter anderem auch in vollkommen selbstbestimmter Form? Bellas unbeschwerte, befreite Sexualität wird doch eindeutig positiv dargestellt. Das ihr Verlobter den Sex vor der Ehe ablehnt ist ja nur die Darstellung eines patriarchalen Moralismus der Eindeutig im Film angeprangert wird, indem Bella jeglicher solcher Konventionen von vorne herein in Frage stellt.
Sehr interessante Gedanken, danke für‘s Teilen
Eine Filmanalyse zu Godzilla Minus One wäre interessant
Ist es nicht die London Bridge, von der sie sich da stürzt?
Denken heißt nicht bloß Unterscheiden. Ernst Bloch sagt "Denken heißt Überschreiten" (übrigens dem Neomarxismus angehörig, was ja in Verbindung mit Bellas Außeinandersetzung mit sozialistischen Gedanken irgendwie auch ganz interessant ist). Ich halte das für ganz passend, wenn man Bellas Entwicklung betrachtet. In gewisser Weise ist das Überschreiten etwas, das immer unmittelbar nach einer neuen Unterscheidung stattfindet. Im Vorwort von "Prinzip der Hoffnung" schreibt er außerdem „Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Viele fühlen sich nur als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von was. Dieser ihr Zustand ist Angst, wird er bestimmter, so ist er Furcht. [...] Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist ins Gelingen verliebt statt ins Scheitern.“ Ich würde sagen, das beschreibt den Film und die in ihm gezeichneten Konstrukte, sowie Bellas Entwicklung darin und schließlich ihr Überschreiten derer ganz gut. Vielleicht ist Bella sogar Symbol der Hoffnung selbst. Tolles Video, super zusammengefasst. Vielen Dank!
Du stehst auf ein Kind, dass sich durch die Welt hurt. Pädophiler detected 🤡
Könnten Sie vielleicht den Film Sappho- Liebe ohne Grenzen analysieren?
@Filmanalyse, woher hast Du bei all deinen Rezensionen ein Buch zur Hand, das das Ganze widerzuspiegeln scheint? Lehre mich das... Aufgrund dieses Films, empfehle ich Dir das Buch "Ich bin nicht Sam" von Jack Ketchum und Lucky McKee.
Danke für die Analyse. Nachtrag: Bella Baxter handelt nur aus Neugierde und nach ihrem Gefühls-Kompass! So soll es sein… das mag ich oder das mag ich nicht. Diese ihre, innere Macht hat Bella befreit.
Sehr schöne Analyse ❤
Hat WMS schon auf Ole Liebls Kritik reagiert? Würde mich interessieren!
vielen dank! sie haben so viele gedanken konsequent ausgeführt, die mir während des films gekommen sind und mir noch weiteren stoff zum nachdenken gegeben.
leider gibt es tatsächlich leute in meinem freundeskreis, die diesen film für antifeministisch halten - ich frage mich, ob vllt. jetzt tatsächlich der zeitpunkt gekommen ist, da ich deren nummern in meinem handy blockieren sollte. 😬
Ich liebe das Buch von Alasdair Gray und bin gespannt auf den Film...
Ist das Buch aus der dritten Person geschrieben oder ist Bella die Ich- Erzählerin? Ich wäre sehr daran interessiert es zu lesen.
Warum lässt eigentlich jeder vom Barbie als Film mobben? Warum muss das immer so Beton werden. Hätte man nicht einfach sagen können sehr guter Film?
Ich finde der Film und auch deine Analyse hat eine Leerstelle, nämlich die der Ökonomie. Zwar kommt diese in Form von Sachzwängen zu tragen. Aber dass sich eben aus ihnen die Konventionen ergeben wird ausgelassen. Somit gilt am Ende einzig das Argument der Sozialisation für die Ausformung der Geschlechterrollen. Und das ist falsch gedacht. Sozialisation ergibt sich eben aus ökonomischen Zwängen die einem die wahren Subjekte der Ökonomie diktieren und an einem durchexarzieren. Erst daraus ergibt sich Norm und Konvention.
"Infinity Pool" ist der einzige gute Film, der die letzten Jahre rausgekommen ist. Bitte analysieren, bitte.
Ich bin asexuell und muss sagen dieser film ist für jemanden wie mich eher uninteressant ist. aber das liegt halt daran dass ich nicht verstehen kann warum sex so wichtig sein soll und bin dann immer sehr gelangweilt von solchen filmen. man muss schon zum film...passen
Das ist interessant. Lehnt man als Asexueller nicht nur den Koitus ab, sondern auch jede zwischenmenschliche Annäherung, also auch sowas wie Kuscheln bzw. Zärtlichkeit? Wenn ja, verkümmert man da nicht? Ernst gemeinte Frage.
@@honigtau.bunsenbrenner du, das ist für jede asexuelle person ganz unterschiedlich weil so wie jede neigung ist es halt auch nur ein spektrum. In der regel bezeichnet asexuell sein erstmal, dass man sich generell von keinem menschen sexuell angezogen fühlt. Was die person dann mit diesen empfindungen macht oder sonst noch gut findet kann ganz unterschiedlich sein. Nicht jede hetero/homosexuelle person findet ja auch kuscheln gleich spannend. Aber das hat dann nichts mehr mit asexualität zu tun.
@@DepressionOfMyCat Anscheinend sind Sie nicht nur asexuell sondern auch noch unterbelichtet.
@@honigtau.bunsenbrenner Zärtlichkeit und Kuscheln kamen ja kaum vor im Film (einzige Ausnahme: Bella und die Sozialistin). Der Sex selbst wirkt doch überhaupt nur dann gegen die "Verkümmerung", wenn er mit intimen Gefühlen gekoppelt ist. Diese wiederum gewinnt man aus zwischenmenschlichen Begegnungen, nicht aus dem Akt selbst. Man unterscheidet deswegen teilweise auch zwischen asexuell und aromantisch. Beides sind freilich Spektren. Um "Ablehnung des Koitus" geht es dabei keineswegs, sowie auch der Agnostiker Gott nicht ablehnt, sondern schlichtweg nicht an ihn glaubt.
@@DepressionOfMyCat Ganz glücklich bin ich mit der Antwort nicht. Aber danke!
Ein aufregender Film voller Anregungen und Ideen mit denen man gut eine in die Tiefe gehende Kritik hätte füllen können. Stattdessen fast der gesamte Inhalt in Nacherzählung und nur das Augenscheinlichste an Motiven, Feminismus und natürlich Kapitalismuskritik... Schade, eine verpasste Chance. Wo blieb die Erwähnung von so brennenden Themen wie dem Transhumanismus, und die vielen genial eingebrachten Filmreferenzen die alle tiefere Bedeutung besitzen:Der Golem (Thema) , Caligari (Der Wahn und die Welt von Bela) Metropolis (Das weibliche"Geschöpft" und die Herz Versöhnung der Gegensätze) , Barry Lyndon (Die Konventionen, die Brennweiten und "Naturlicht") , Shining (die Szene mit dem jungen und dem alten Frauenkörper die im Bordell paraphrasiert wird), die Nähe zu dem im Film auch erwähnten Autor Oscar Wilde mit seinem ihm zugeschriebenen Roman Teleny oder gar ein Vergleich des Romans mit der Adaption. Hier wäre Eile mit Weile der bessere Weg gewesen und eine kraftvolle konturierte Tiefen- "Filmanalyse" in ein paar Wochen mir deutlich lieber gewesen. Nochmal: Schade..aber vielleicht kriegt der Film eine zweite Chance, wie Bella im Film. Vielleicht im Rahmen einer Lanthimos Werkschau irgendwann.
Sehr gute Hinweise! Wolle kann offenkundig nicht mehr als das ewiggleiche Gedöns um Feminismus und natürlich Kapitalismuskritik. Ja, und radikale Ablehnung der Nuclear Family hat er auch noch im Repertoire. Mehr ist nicht.
Ja unglaublich kein einziges Wort ueber Transhumanismus !
Wolfgang kann ja kein zweistündiges Video machen.
Sagt ja keiner, aber statt einer so differenzierten Inhaltsangabe, bei der man sich fragt:`Für wenn soll die jetzt eigentlich sein? " Die, den Film schon kennen? Geschenkt. Und die, die danach reingehen wollen?? Also, die Zeit hätte man besser füllen können. Sorry, ich bleibt dabei. Aber eine schöne Idee Wolfgang mal 2 Stunden über so eine Film reden zu hören. 😊Ich wäre dabei!
Sehr gute Gedanken zum Film. Aber schade, dass du direkt wieder Frauen(-charaktere) in Konkurrenz setzt, um auf Feminismus hinzuweisen. Das ist doch eines der größten Probleme unter Frauen und bei der Erziehung von Frauen.
Auch mein erster Gedanke!
Ich frage mich was gewesen wäre wenn das ungeborene babyhirn männlich gewesen wäre 🤔
🤯🤯🤯
Dann hätte Wolfgang den Film sogar noch besser gefunden, denn unser Pseudo-Experte hat das ja bekanntlich nicht so mit den Mädchen.
ICh muss sagen mich hat der FIlm persönlich nicht sehr überzeugt. Die Prämisse fand ich gut, ein Kind im Körper einer Erwachsenen, klingt spannend. Dass der Fokus dann auf dem sexuellen Aspekt & im wesentlichen ihrem Körper lag, machte das ganze etwas seltsam für mich.
ja, verglichen mit andere Filme wird Sex hier oft thematisiert, das mag für viele ungewohnt sein und täuscht wohl deswegen so sehr es würde darum gehen ..
Tatsächlich liegt der Fokus aber sicher nicht auf Sex und schon gar nicht wesentlich auf Bellas' Körper.
Es geht um Selbstbestimmung, Konventionen und Vorurteile, Entfremdung, Aufwachsen und so vieles mehr
Tangiert viele Themen, aber bleibt dabei immer sehr oberflächlich.
Und wurde Sie Ärztin?
Kassenärztin 😉
Der Film ist deutlich besser als Barbie.
Es wird in dem Film zu keinem Zeitpunkt diskutiert, wie legitim es ist ein Babygehirn in einen Erwachsenenkopf zu pflanzen.
Klar ist, dass sich nur mit diesem Kunstgriff eine solche Handlung entspinnen kann.
Aber an dieser Stelle abstrahiert der Film nicht und findet diese transhumanistischen Fantasien hauptsächlich lustig, am Ende wird es sogar als Strafe eingesetzt ein Gehirn zu transplantieren und zwar von Bella selbst.
Gerade dadurch, dass der Film an anderen Stellen recht genau ist, fällt auf, dass ausgerechnet diese merkwürdige Geste nicht besonders kritisch verarbeitet wird.
Bella ist eine Version von Frankensteins Monster und die einzigen, die das im Film kritisch sehen, sind die narzistisch gekränkten Männer, womit diese Position im Film wertlos wirkt, denn sie wird nur aus einer Kränkung heraus formuliert und ohne die entsprechende Reflexion. Aber man kann sich schon die Frage stellen, welche Art des Verbrechens eigentlich vorliegt, wenn man den Menschen (oder die vielen Tiere im Film) auf eine solche Art verändert und rekombiniert. Ist Bella jetzt die bessere Frau? Ist sie überhaupt eine Frau? Sollte man Gehirne in dieser Weise transplantieren? Warum nicht mit Leichen zukünftig eine Sklavenklasse bauen (da sind wir schon bei Blade Runner)?
Ich finde, der Film müsste sich dazu verhalten...
Ich fände der Film sollte sich noch zur Industrialisierung, Kriegen und Gin verhalten. Am besten gleich zu Allem! Fokussetzung in einem Film ist komplett überbewertet
Der Film nimmt ja Stellung zum Thema Transhumismus. Nur ist die Stellung diese, dass die Durchführung solcher Experimente verständlich ist und von vernünftigen und ethisch gebildeten Personen wie Bella als legitim gebilligt wird.
Das macht den Film als Kunstwerk nicht schlechter. Aber es ist schon eine merkwürdige Entscheidung, die auch mir sehr stark aufgefallen ist.
Der Film nimmt Stellung dazu. Der Arzt, der am Ende stirbt, bereut seine Taten und Bella ist zwar sauer auf ihn, dass er es gemacht hat aber sagt, dass sie gleichzeitig auch froh ist am Leben zu sein und dafür ist sie ihm dankbar. Gerade die Transplantationen des Ziegengehirns ist eine Form der Bestrafung und somit nimmt der Film eindeutig Stellung. Ein Gehirn zu transplantieren ist falsch.
@@laurisum6481 Du meinst, ich verlange zu viel von dem Film?
Meinung zu ODERBRUCH?
Was Sexualität und Feminismus angeht ist Nymphomaniac mir zugänglicher als Poor Things.
Viele Dialoge in dem Film waren einfach toll und die Kostüme plus Setbau sowieso aber (und da bin ich wohl konservativ) die kindliche vermeintlich neutrale (nicht ideologische) Sicht von Bella habe ich nicht nachvollziehen können. Vielleicht war ich auch zu sehr damit beschäftigt zu verstehen warum sie jetzt diese Konvention bricht und habe deshalb den Film aus dem Auge verloren.
Ging mit ähnlich. "Poor Things" ist ein polarisierendes Werk in Lanthimos' Filmografie. Er weicht von den Elementen ab, die ihm Anerkennung eingebracht haben, und entscheidet sich für eine krassere und weniger ausgefeilte Umsetzung von Themen und Erzählung. Dieser Wandel hat nicht nur die Fans enttäuscht, sondern auch eine breitere Diskussion über das Gleichgewicht zwischen dem auf Botschaften ausgerichteten Kino und der Kunst des Geschichtenerzählens ausgelöst. Für diejenigen, die auf der Suche nach der für Lanthimos typischen Tiefe und Kunstfertigkeit sind, könnte sich "Poor Things" als eine frustrierende und unbefriedigende Erfahrung erweisen.
Es war der erste Lanthimosfilm den ich gesehen habe und auch wenn ich mir nicht sicher über den Film bin, bin dennoch interessiert an seiner Filmographie.
Ich habe bisher keine (professionelle) Kritik gelesen die etwas schlechtes über den Film zu sagen hatte und wollte mit diesem Kommentar einfach meiner Verwunderung Luft machen das obwohl ich wirklich gerne und oft ins Kino gehe mir den Film nicht erschließen konnte.
Das spricht aber weder gegen den Film noch gegen meine Kinoliebe sondern zeigt denke ich, dass Kunst eben nicht von allen sofort verstanden werden kann.
Wer weiß ob ich zu einen anderen Zeitpunkt den Film wertschätzen kann. Es ist ja oft so das man nicht alle "großen Filme" beim ersten Mal "gut findet" aber das ist ja auch nicht der Punkt.
Ich schätze ich bedauere hier das ich den Film gerne (im Kinoambiente) gemocht hätte aber nicht konnte.
Sorry für den langen Kommentar.
@@Paula-vz8fl Das ist mein "Weltklasse" Film. Wenn Raucher Tabakfirmen raten, ist das auch keine unabhängige Filmbewertung. Der Film strotzt nur vor woken Ideen, männlichen Stereotypen, greift den Verschwörungsmythos Patriarchat durchweg auf und dir Storyline ist kurz zusammengefasst: Ficken für die Emanzipation, um am Ende mit einer schwarzen Lesbe zu enden. Come on...
Die Frage ist doch eher wie es sein kann, dass die sexuelle Ausnutzung einer "geistig Behinderten", getarnt als emanzipatorische Selbsterfahrung, derart gefeiert wird. Im Englischen gibt es den Begriff "grooming" dafür, und das geht hier soweit, dass Bella als Prostituirte endet. Wenn es den Autoren und Machern des Films vordergründig um Emanzipation gegangen wäre, hätte man vielleicht 1-2 Sexszenen subtil andeuten und als das was sie in Wahrheit sind (Vergewaltigungen) einordnen können. Stattdessen kommt der Film als glamouröser pädophiler Softporno daher mit der einzigen unterschwelligen und doch offensichtlichen Intention Pädophilie weiter zu normalisieren.
Interessant Herr Schmitt, insbesondere das was sie nicht erwähnen, den Elefanten im Raum den sie mit vielen Worten über Emanzipation und Feminismus zu umschiffen versuchen: Pädophilie! Wenn dieser Film eines ist, dann ein weiterer Versuch Pädophilie zu normalisieren.
🙏🏻🙏🏻🙏🏻
Ich sehe diese Entwicklung bei Bella leider kaum. Sie stolpert 90% des Films durch die Szenen und spricht simpelste Hauptsätze.
Für mich wird aus dem Film keinesfalls deutlich, welcher Mann sich dazu hingezogen fühlen könnte.
Also eine Person, die noch nicht richtig laufen kann und noch in leichten Worten redet, bei beidem aber selbstbewusst daran arbeitet und spürbar voran kommt - ist nicht attraktiv? Hö? Das Frauenbild erscheint mir abstoßend.
@@byrne9419 Wie gesagt, ich sehe das Vorankommen nicht. Sie spricht bis zum Ende in irgendeiner Babysprache und stolpert vor sich hin wie ein Kleinkind. Mag für dich abstoßend sein, sowas nicht attraktiv zu finden - ich finde, es hat eher etwas Pädophiles, das attraktiv zu finden.
Sich zu Bella Baxter hingezogen zu fühlen ist für min. Die Hälfte des Films Pädophilie.
Das Perfide ist doch, dass viele Männer gerade der Vorstellung einer „dummen“, willenlosen, aber schönen und nymphomanen Frau viel abgewinnen können. Mich ekelt das an, aber dieser Umstand wird hier je nach Lesart kritisch aufgegriffen oder aber unkritisch vermittelt. Es grenzt meiner Meinung nach sogar an Vergewaltigungsfantasien.
Sehe ich auch so. Im Grunde genommen war sie anfangs quasi behindert.
Aber wahrscheinlich ging es genau darum, wie egal manchen Männern Intelligenz/Persönlichkeit einer Frau ist, Hauptsache fickt gut.
Die Optik fand ich einerseits nett, andererseits allerdings furchtbar übersättigend und teilweise geradezu AI generiert. Hat mich irgendwann richtig genervt. Film ansonsten aber klasse, allerdings hat mir Barbie auch sehr gut gefallen.
Fand das CGI auch wirklich schlecht- es damit zu kaschieren, dass die Erzählung ja ein Märchen sei, finde ich ebenso sehr fehl am Platz. Kulissen & Kostüme waren aber mega gut!
💝💝
Unpopular Opinion, aber: Ich würde den Film nicht als schlecht bezeichnen (schon überaus kreativ, hebt sich ab, interessant gestaltete Schauplätze und Kameraeinstellungen, hervorragende Schauspielerleistungen, eine glaubwürdigere feministische Botschaft als in Barbie, die auch sozialstrukturell tiefer/komplexer inszeniert ist und nicht so oberflächlich daherkommt), aber der Film wirkt größtenteils so derartig konstruiert, hölzern, roboterhaft und unnatürlich, dass ich mich gefühlt habe, als hätte den eine KI und kein Mensch produziert. Völlig bizarre Dialoge und Surrealistik bis zum Erbrechen, auch die Musik hat ein Gefühl der permanenten beklemmenden Unbehaglichkeit erzeugt. Die Erotik war (absichtlich?) überhaupt nicht und an keiner Stelle erotisch und sinnlich, sondern wirkte bloß mechanisch wiedergegeben. (Also Quantität statt Qualität.) Auch wurden ständig zahlreiche interessante Themen aufgeworfen, die aber eher zusammenhanglos nicht wirklich weitergesponnen worden sind, um wieder den Aspekt der offensichtlichen Konstruiertheit anzusprechen (zum Beispiel die Arbeiter in Alexandria und die damit thematisierte Kapitalismuskritik: Kurz abgespult wie ein Häckchen auf einem Klemmbrett.)
Fazit: Keine Frage, durchaus ein originelles Erlebnis, aber kein Meisterwerk, wie die meisten Kritiker behaupten!
Stimmt. Es war ein guter Film aber das Drehbuch und die Dramaturgie haben Schwächen.
Grandios
ruclips.net/video/LfkJTyarppg/видео.htmlsi=MRE2Nj7aVmU5eEo4 es heißt poor nicht puur...
Huhu.
Das ist die erste Filmanalyse, die mir gegen den Strich geht. Was hab ich gelitten im Kino! Hiermit prophezeihe ich die erste Revidierung einer Analyse.
Soviel Potential und dann doch nur DAS Ergebnis...Ab der Bordellszene war mir jegliches Geschick der Figuren egal.....ich wollte es nicht sehen, auch weil der Film als mal eklig war und dieses Eklige garantiert im Showdown stattfinden würde. Schrecklich!
Was soll der Shiet, war die Frage am Ende. Irgendwie ist sie nicht beantwortet.
Am Ende ist der Film eine Ausrede....um zu zeigen, wie geil die Schauspieler sind (was sie sind!), wie kreativ die Szenen- und Bühnenbidner sind (was sie sind!) und wie geil der Regisseur mit diskurs umgeht (jo, The favourite war viel besser).
HDGWL
Leider wird auf die pädophilen Elemente im Film keinerlei Bezug genommen. Dennoch tolle Analyse.
Da gibt es keine paedophilen Elemente. Wer das eingepflanzte Gehirn eines Säuglings damit in Verbindung bringt dem st nicht zu helfen.
@@wolfgangmaus5079 es ist also okay, so lange der Körper schon reif genug ist? Dann kann man ausblenden, dass sie geistig noch gar nicht reif genug ist, um sich der Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst zu sein? Sie hält Sex am Anfang für ein Spiel, während er ganz genau weiß, was sie da gerade tun, wodurch ganz klar ein Machtgefälle entsteht. Wie kann das okay sein?