Fischer-Dieskau - Schumann Recital '88 Part 3 - Belsazar, etc

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  • Опубликовано: 16 окт 2024
  • Recital of Schumann Lieder
    Part 3 contains three Schumann lieder.
    Dietrich Fischer-Dieskau, baritone
    Hartmut Höll, piano
    Baden-Baden 1988
    **
    1. Belsazar (op. 57)
    Die Mitternacht zog näher schon;
    In stummer Ruh' lag Babylon.
    Nur oben in des Königs Schloß,
    Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.
    Dort oben in dem Königsaal,
    Belsatzar hielt sein Königsmahl.
    Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,
    Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.
    Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';
    So klang es dem störrigen Könige recht.
    Des Königs Wangen leuchten Glut;
    Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.
    Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
    Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.
    Und er brüstet sich frech und lästert wild;
    Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.
    Der König rief mit stolzem Blick;
    Der Diener eilt und kehrt zurück.
    Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
    Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.
    Und der König ergriff mit frevler Hand
    Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.
    Und er leert ihn hastig bis auf den Grund
    Und rufet laut mit schäumendem Mund:
    «Jehova! dir künd' ich auf ewig Hohn -
    Ich bin der König von Babylon!»
    Doch kaum das grause Wort verklang,
    Dem König ward's heimlich im Busen bang.
    Das gellende Lachen verstummte zumal;
    Es wurde leichenstill im Saal.
    Und sieh! und sieh! an weißer Wand
    Da kam's hervor wie Menschenhand;
    Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
    Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.
    Der König stieren Blicks da saß,
    Mit schlotternden Knien und totenblaß.
    Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
    Und saß gar still, gab keinen Laut.
    Die Magier kamen, doch keiner verstand
    Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.
    Belsazar ward aber in selbiger Nacht
    Von seinen Knechten umgebracht.
    2. Es leuchtet meine Liebe (op. 127)
    Es leuchtet meine Liebe,
    In ihrer dunkeln Pracht,
    Wie'n Märchen traurig und trübe,
    Erzählt in der Sommernacht.
    "Im Zaubergarten wallen
    Zwei Buhlen, stumm und allein;
    Es singen die Nachtigallen,
    Es flimmert der Mondenschein.
    "Die Jungfrau steht still wie ein Bildnis,
    Der Ritter vor ihr kniet.
    Da kommt der Riese der Wildnis,
    Die bange Jungfrau flieht.
    "Der Ritter sinkt blutend zur Erde,
    Es stolpert der Riese nach Haus -"
    Wenn ich begraben werde,
    Dann ist das Märchen aus.
    3. Die beiden Grenadiere (op. 49, n. 1)
    Nach Frankreich zogen zwei Grenadier,
    Die waren in Rußland gefangen.
    Und als sie kamen ins deutsche Quartier,
    Sie ließen die Köpfe hangen.
    Da hörten sie beide die traurige Mär:
    Daß Frankreich verloren gegangen,
    Besiegt und geschlagen das [große]1 Heer
    Und der Kaiser, der Kaiser gefangen.
    Da weinten zusammen die Grenadier
    Wohl ob der kläglichen Kunde.
    Der eine sprach: »Wie weh wird mir,
    Wie brennt meine alte Wunde!«
    Der andre sprach: »Das Lied ist aus,
    Auch ich möcht mit dir sterben,
    Doch hab ich Weib und Kind zu Haus,
    Die ohne mich verderben.«
    »Was schert mich Weib, was schert mich Kind,
    Ich trage weit [bessres]2 Verlangen;
    Laß sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind -
    Mein Kaiser, mein Kaiser gefangen!
    Gewähr mir, Bruder, eine Bitt:
    Wenn ich jetzt sterben werde,
    So nimm meine Leiche nach Frankreich mit,
    Begrab mich in Frankreichs Erde.
    Das Ehrenkreuz am roten Band
    Sollst du aufs Herz mir legen;
    Die Flinte gib mir in die Hand,
    Und gürt mir um den Degen.
    So will ich liegen und horchen still,
    Wie eine Schildwach, im Grabe,
    Bis einst ich höre Kanonengebrüll
    Und wiehernder Rosse Getrabe.
    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
    Viel Schwerter klirren und blitzen;
    Dann steig ich gewaffnet hervor aus dem Grab -
    Den Kaiser, den Kaiser zu schützen!«
    ***

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