Cannstatts Geschichte sehen lernen _ 125) Die Alleen im Cannstatter Kurviertel des 19. Jahrhunderts

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  • Опубликовано: 28 апр 2024
  • Liebe Freundinnen und Freunde des Cannstatter Vlogs,
    liebe Cannstatter und Cannstatterinnen und Gäste der Stadt,
    das heutige Video befasst sich nicht mit einem spezifischen Gebäude oder einem Verein oder einer Person der Stadtgeschichte, sondern mit einem städtebaulichen Phänomen der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Cannstatt auf dem Höhepunkt seiner Phase als Kurstadt mit nationalem und internationalem Publikum war. Durch die Industrialisierung und den Bau der Eisenbahn (1845 eröffnete die erste Eisenbahnverbindung im Königreich Württemberg zwischen Cannstatt und Untertürkheim, im gleichen Jahr noch bis Esslingen, 1846 erfolgte der Anschloss Stuttgarts) gewann die alte Oberamtsstadt am Neckar rasch an Bedeutung. Es gab den Zuzug von Arbeiterinnen und Arbeitern, aber auch von Pensionären, Adligen etc., so dass das Neubaugebiet zwischen Altstadt und Kursaal im Volksmund rasch den Namen "Pensionopolis" erhielt.
    Zu den stadtgestalterischen Überlegungen der Zeit um 1850 gehörte es, dass Straßen achsial, in einem Rastermuster, auch diagonal oder sich sternförmig kreuzend (wie es beim Wilhelmsplatz und beim Daimlerplatz ist) angelegt wurden und wie es zum Beispiel in viel größerem Maßstab auch in Paris geschah (vgl. Place d'Étoile). Zentral waren dabei Überlegungen zur Straßenbreite (je nach Bedeutung und Funktion der Straße), aber auch der Straßenrandbegrünung. Besonders beliebt waren Alleebäume, wie Platanen oder im Cannstatter Fall vor allem Kastanien.
    So ist denn auch die 1863/1864 angelegte, schnurgerade auf den Großen Kursaal diagonal zulaufende König-Karl-Straße, die bei ihrer Eröffnung "Königstraße" hieß, von Alleebäumen umgeben, ebenso die Kreuznacher- und die Daimlerstraße. In letzterer erfreut sich auch regelmäßig die Cannstatter Kolonie der Gelbkopfamazonen der guten Lage ihrer Rastbäume. Und hinterlässt entsprechende Spuren und "erfreut" mit kleinkinderartigen Rufen, die weit zu hören sind.
    Für das Stadtklima ist es wichtig, dass die Alleen gepflegt werden und langfristig erhalten bleiben. In diesem Sinne wünscht Euch und Ihnen alles Gute
    Olaf Schulze, Historiker, Museumskurator und Trauerredner

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