FiBL Focus 69: CO2-Speicher Pflanzenkohle - Hilft sie auch der Landwirtschaft?

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  • Опубликовано: 9 сен 2024
  • Vor nicht allzu langer Zeit galt Pflanzenkohle lediglich als Nebenprodukt der Holzverarbeitung. Doch heute ist sie ein Schlüsselelement in der Diskussion um nachhaltige Landwirtschaft und Klimaschutz. Das Podcast-Team spricht dazu mit drei Fachleuten aus dem Department für Bodenwissenschaften am FiBL Schweiz.
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    In den letzten Jahren hat die Popularität von Pflanzenkohle zur Bodenverbesserung und als CO2-Speicher stark zugenommen. In unserer aktuellen Podcast-Episode beleuchten wir ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die bisher gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse.
    Die Podcast-Redaktorin Anke Beermann spricht mit drei Fachleuten aus dem Department für Bodenwissenschaften am FiBL Schweiz: Markus Steffens, Hans-Martin Krause und Lucilla Agostini. Die drei Wissenschaftler*innen geben uns Einblicke in die Vorteile und Herausforderungen, die mit der Nutzung von Pflanzenkohle verbunden sind. Sie erklären, wie Pflanzenkohle die Bodenfruchtbarkeit verbessert, indem sie Wasser und Nährstoffe speichert und gleichzeitig sehr gute Lebensbedingungen für nützliche Mikroorganismen schafft. Zudem könnte sie als Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel fungieren, indem sie Kohlenstoff dauerhaft im Boden bindet und so zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Atmosphäre beiträgt.
    Das Podcast-Team empfiehlt, zuerst noch einmal in die Folge mit Markus Steffens "Die Landwirtschaft - Klimakiller oder Klimaretter?" reinzuhören: • FiBL Focus Folge 11: D...
    Folge 69/Hochdeutsch
    GästInnen:
    • Markus Steffens: www.fibl.org/d...
    • Hans-Martin Krause: www.fibl.org/d...
    • Lucilla Agostini: www.fibl.org/d...
    (alle FiBL)
    Moderation:
    • Anke Beermann: www.fibl.org/d...
    Weiterführende Informationen:
    Düngerverordnung (Bodenanwendung) - Gesetzliche Grundlage zur Pflanzenkohle in der Schweizer Landwirtschaft:
    Seit dem 1. Januar 2024 gilt die überarbeitete Düngerverordnung (DüV, SR 916.171). Generell wurden für die Schadstoffe (nicht nur PAKs, aber auch Schwermetalle, PCBs und Dioxine & Furane) die Grenzwerte des EBC für die Kategorie Bio-Agro übernommen.
    • admin.ch: Düngerverordnung www.fedlex.adm...
    • admin.ch: Erläuternder Bericht www.fedlex.adm...
    Dabei fallen die "Durch Pyrolyse oder Vergasung gewonnene Materialien" unter die Komponentenmaterialkategorie 14 (CMC 14) und sind damit Bewilligungspflichtig. Sie müssen die Anforderungen gemäss Düngerverordnung Anhang 2 CMC14 erfüllen und den Qualitätsanforderungen gemäss Abschnitt 2.2.2.3 Anhang 2.6 der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV, SR 814.81) entsprechen.
    Pflanzenkohle als Futtermittel / Futtermittel-Ausgangsprodukt:
    Soll Pflanzenkohle als Tierfutter zum Einsatz kommen, gelten die Anforderungen gemäss Futtermittel-Verordnung (FMV, 916.307) und Futtermittelbuch-Verordnung (FMBV, SR 916.307.1).
    Die Höchstgehalte der unerwünschten Stoffe sind im Anhang 10 der Futtermittelbuch-Verordnung (FMBV, SR 916.307.1) festgehalten. Gemäss FMV Artikel 9 Absatz 2 müssen die im FMBV unter Anhang 1.4 aufgeführten Futtermittel-Ausgangsprodukte (Einzelfuttermittel) nicht gemeldet werden. Gemäss FMBV entspricht Teil C der Verordnung (EU) Nr. 68/2013 dem Verzeichnis der Einzelfuttermittel. Demnach müssen Einzelfuttermittel, welche der Definition: "Erzeugnis, das durch Verkohlung von Pflanzenmasse gewonnen wird" entsprechen, nicht gemeldet werden.

Комментарии • 3

  • @verenauhle7274
    @verenauhle7274 3 месяца назад

    Kleiner Einwurf: Pflanzenkohle wurde und wird sehr wohl zur Eisenschmelze eingesetzt. Sie war von Anfang der Eisenzeit an der erste Reduktionsstoff.

  • @martinmeier7115
    @martinmeier7115 2 месяца назад

    Man nimmt organisches Material (Holz) und produziert Kohle daraus, bringt sie in den Boden und betrachtet das als Kohlenstoffsenke und Klima verbessernde Massnahme...
    Gleichzeitig verbrennt man Fossile Energieträger um Wärme zu produzieren, weil man zuwenig nachwachsenden Rohstoffe (Holz) hat...?
    Für mich hört sich das bestefalls wie ein Nullsummen Spiel an...
    Was habe ich daran nicht verstanden?
    LG Martin Meier

    • @FiBLFilm
      @FiBLFilm  2 месяца назад

      Pflanzenkohle wird als negative Emissionstechnologie bezeichnet, weil die Pflanzen zuvor CO2 aus der Atmosphäre entzogen haben. Durch die Pyrolyse und den anschließenden Einsatz in der Landwirtschaft wird rund die Hälfte des von der Pflanze aufgenommenen Kohlenstoffs der Atmosphäre für einen langen Zeitraum entzogen. (Anmerkung: Bei der Pyrolyse wird rund die Hälfte der Energie aus dem Holz in Form von Wärme freigesetzt und steht für Heizungs- oder Prozesswärme zur Verfügung, die andere Hälfte bleibt in der Pflanzenkohle gespeichert). Neben den technischen Maßnahmen, CO2 aus der Atmosphäre zu entziehen, ist die Herstellung von Pflanzenkohle ein einfaches und sicheres Verfahren.
      Das bedeutet jedoch auch, dass wir die fossilen Energieträger grundsätzlich im Boden belassen müssen, da es sonst tatsächlich ein oder fast ein Nullsummenspiel ist. "Fast" deshalb, weil Pflanzenkohle auch Lachgasemissionen, z.B. aus stickstoffgedüngten Böden oder aus dem Kompost, verringern kann und damit einen zusätzlichen Beitrag leisten kann. Diese Effekte und andere Vorteile betrachten wir derzeit genauer, da praktische Anwendungsbeispiele mit quantifizierbarem Zusatznutzen unter Schweizer Bedingungen schwer zu finden sind.