Zu 09:00 möchte ich eine kleine Anmerkung machen. Wir bauen gerade Massiv mit einem Architekten unserer Wahl und unseres Vertrauens (bisher absolut die richtige Entscheidung). Da das Grundstück sehr schmal ist, hat der Architekt uns zu Porotonziegeln mit Perlitfüllung geraten (36,5cm) um so den KfW55 Standard zu erreichen und möglichst wenig Platz zu verschenken. Hier ist die Dämmung also auch schon in den Stein integriert. Eine zusätzliche Dämmung ist dort ebenfalls nicht nötig. Ob wir KfW55 erreichen, bleibt natürlich abzuwarten :-)
Guter Beitrag. Hier die Liste mit Nachteilen von Fertighäusern: Materialien der Außenwand altern unterschiedlich schnell, im OG kann man nicht überall schwere Möbel abstellen, die Folie auf der Außenwand ist Wind und Nagetieren ausgesetzt, der Holzsockel ist anfällig für aufsteigende Feuchtigkeit, ältere Fertighäuser werden undicht und somit herrscht innen eine zu trockenere Luft, der gute alte Schwammbefall, Gipskarton ist wasserlöslich, die Holzinnenwände haben eine geringe Wärmespeicherkapazität und interne oder solare Gewinne sind niedriger.
Das mit dem Fertighaus hat kein Wertverlusst gegenüber Steinhäuser kann ich aber nicht zu 100% unterschreiben. Bei der Baufinanzierung haben 3 von 3 Banken nachgefragt, ob Fertigbau oder Massiv und alle drei haben auf nachfrage hin angedeutet, dass Sie lieber Massiv beleihen als Fertig.
Hallo, danke für die super aufbereiteten Infos. Eine Frage, die oft nicht besprochen wird, und das Argument der Behaglichkeit von Holz hinfällig werden lässt, ist die Tatsache, dass meisten Fertighäuser Regipsplatten an den Innenwänden verbauen. Wie sind denn diese im Vergleich zu anderen Materialien der Beplankung einzuschätzen? Danke schön im Voraus.
Rigips muss nicht schlecht sein. Er hilft etwas, die Feuchtigkeit zu regulieren. Vollholzwände gibt es zB auch. Falls du hier noch einen Tipp brauchst, wer das besonders gut kann, einfach anfragen und vor allem die Bauregion angeben. Je nach Region gibt es locker 1-3 Anbieter :) LG kontakt@fertighausexperte.com
ich frage mich tatsächlich, wie der zustand eines fertig(holz)hauses und ein massivhauses nach 50 Jahren ist. mein gefühl sagt: bau stein auf stein. begründen kann ich es nicht.
Der "natürliche Abrieb" an Stein ist nunmal weitaus geringer als bei Holz, ohne entsprechende Pflege verfällt eine jedwede Holzkonstruktion deutlich schneller. Bei heutigen Baustandards ist das aber kein Problem mehr, einmal vernünftig gebaut und alle 10 Jahre geölt/lackiert, was auch immer, kann auch eine Holzkonstruktion genauso die Jahrhunderte überdauern.
@@fertighausexperte so wie die alten fachwerkhäuser baut man heute nicht mehr. Die Fehler der 70iger kannte man in den 70igern nicht. Die Fehler von heute kennt man im Wesentlichen heute nicht.
Egal ob Stein oder Holz, es muss gut und richtig gebaut werden, denn verpfuschen kann man beides. Wenn ein Stein/Zielgehaus trocken ist, wo soll das Reuma herkommen? Wenn ein Holz oder Fertighaus feucht ist, wird es auch nicht schön. Generell kann man sagen, monolitische Wandaufbauten sind wesentlich weniger anfällig für Bausünden und Fehler als diverse Sandwitchkontruktionen.
Wir planen 2020/21 ein Fertighaus 30km von der Nordseeküste zu bauen und schwanken zwischen Gussek Haus und Hanse Haus. Kann ein Bauherr mit Erfahrung(en) dazu etwas sagen?
Würde auf jeden Fall wegen der Küstennähe Edelstahlgeländer usw. in V4 Edelstahl ausführen lassen statt V2, was oft der Standard ist. Gussek ist besser wenn du klickerst, preislich sind beide ähnlich, auch Hanse Haus kann Vorteile haben. Unbedingt bei beiden die Bauleistungsbeschreibung prüfen und versuchen, die vertagen vorab zu verhandeln. ZB Rücktrittsrechte (aber nicht die vorformulierten Dokumente der Verkäufer nehmen).
@@tobiasbeuler9719 Hallo Tobias, danke für dein Feedback - ich denke auch, dass es Gussek wird. Das mit dem Stahl war mir nicht bekannt und ich werde darauf achten. Nochmals vielen Dank!
Mein Mann sagt in ein Fertighaus könne man Löcher (Bild umhängen) nicht einfach spachteln kann weil es ja Holz ist und man dann also ein Loch dort hätte.. stimmt das?
Nunja, man sieht viel aus den USA, da ist Holz als Baustoff ein Synonym für "so billig wie möglich", was zu einem schnelleren Verfall führt und bei extremen Wetterlagen auch nicht selten zum kompletten Einsturz. Quasi jeder kennt die Hurrikan-Berichte, die Bilder was von Holzhäusern übrig bleibt, und bildet sich daraus unterbewusst eine Meinung. Hat zwar nichts mit der Bauweise oder den Wetterverhältnissen in Deutschland zu tun, schreckt aber trotzdem viel ab. Außerdem steckt vielen noch immer die (Nach)kriegszeit in den Empfindungen, und aus den Zeiten, in denen massenweise Brandbomben zur Ausrottung der Zivilbevölkerung über Deutschland fielen, haben größtenteils nur die Steinbauten überstanden, oder zumindest massive Außenwände. Bis diese Erkenntnis sich relativiert, wird es vmtl. noch ein paar Generationen dauern, und solange ist der (massivere) Steinbau eben noch begehrter. Die letzte Wahrnehmung ist sogar kulturunabhängig zu beobachten, was sieht man heute noch von viel früher? Den hölzernen Viehstall, die Gartenhütte des Urgroßvaters, die Jagdhütte des Försters von 18XX? Nein, man sieht Kirchen, Burgen, Schlösser, Brücken, Aquädukte, Marktplätze, usw., alles was die Jahrhunderte überdauert hat, wurde aus Stein gebaut. Und weil es uns als Nation historisch gewachsen im Unterbewusstsein liegt, nicht nur für uns selbst, sondern für die kommenden Generationen eine bessere Zukunft aufzubauen, schauen wir auf das, was düsterste Zeiten überstanden hat, und das ist nunmal Stein.
Zu 09:00 möchte ich eine kleine Anmerkung machen. Wir bauen gerade Massiv mit einem Architekten unserer Wahl und unseres Vertrauens (bisher absolut die richtige Entscheidung). Da das Grundstück sehr schmal ist, hat der Architekt uns zu Porotonziegeln mit Perlitfüllung geraten (36,5cm) um so den KfW55 Standard zu erreichen und möglichst wenig Platz zu verschenken. Hier ist die Dämmung also auch schon in den Stein integriert. Eine zusätzliche Dämmung ist dort ebenfalls nicht nötig. Ob wir KfW55 erreichen, bleibt natürlich abzuwarten :-)
Porotonstein (der klassische Ziegel) ist die beste Wahl für ein Massives Haus meiner Meinung ✌🏻
Guter Beitrag. Hier die Liste mit Nachteilen von Fertighäusern: Materialien der Außenwand altern unterschiedlich schnell, im OG kann man nicht überall schwere Möbel abstellen, die Folie auf der Außenwand ist Wind und Nagetieren ausgesetzt, der Holzsockel ist anfällig für aufsteigende Feuchtigkeit, ältere Fertighäuser werden undicht und somit herrscht innen eine zu trockenere Luft, der gute alte Schwammbefall, Gipskarton ist wasserlöslich, die Holzinnenwände haben eine geringe Wärmespeicherkapazität und interne oder solare Gewinne sind niedriger.
Das mit dem Fertighaus hat kein Wertverlusst gegenüber Steinhäuser kann ich aber nicht zu 100% unterschreiben. Bei der Baufinanzierung haben 3 von 3 Banken nachgefragt, ob Fertigbau oder Massiv und alle drei haben auf nachfrage hin angedeutet, dass Sie lieber Massiv beleihen als Fertig.
Hallo, danke für die super aufbereiteten Infos. Eine Frage, die oft nicht besprochen wird, und das Argument der Behaglichkeit von Holz hinfällig werden lässt, ist die Tatsache, dass meisten Fertighäuser Regipsplatten an den Innenwänden verbauen. Wie sind denn diese im Vergleich zu anderen Materialien der Beplankung einzuschätzen? Danke schön im Voraus.
Rigips muss nicht schlecht sein. Er hilft etwas, die Feuchtigkeit zu regulieren. Vollholzwände gibt es zB auch. Falls du hier noch einen Tipp brauchst, wer das besonders gut kann, einfach anfragen und vor allem die Bauregion angeben. Je nach Region gibt es locker 1-3 Anbieter :) LG kontakt@fertighausexperte.com
Mark Twain kannte eben noch keine Videos aus Amerika mit wegfliegenden Häusern bei Sturm, Mäusen und Kakerlaken in den hohlen Wänden, usw.
ich frage mich tatsächlich, wie der zustand eines fertig(holz)hauses und ein massivhauses nach 50 Jahren ist.
mein gefühl sagt: bau stein auf stein.
begründen kann ich es nicht.
Der "natürliche Abrieb" an Stein ist nunmal weitaus geringer als bei Holz, ohne entsprechende Pflege verfällt eine jedwede Holzkonstruktion deutlich schneller. Bei heutigen Baustandards ist das aber kein Problem mehr, einmal vernünftig gebaut und alle 10 Jahre geölt/lackiert, was auch immer, kann auch eine Holzkonstruktion genauso die Jahrhunderte überdauern.
Schliesse mich geht euchnixan an. schau doch mal in alte Stadtkerne. da stehen oft mehr alte Holzhäuser als aus Stein. #fachwerkhäuser
Ganz genau, siehe Fachwerkhäuser. Richtig baut, hält es ewig
@@fertighausexperte so wie die alten fachwerkhäuser baut man heute nicht mehr. Die Fehler der 70iger kannte man in den 70igern nicht. Die Fehler von heute kennt man im Wesentlichen heute nicht.
Egal ob Stein oder Holz, es muss gut und richtig gebaut werden, denn verpfuschen kann man beides. Wenn ein Stein/Zielgehaus trocken ist, wo soll das Reuma herkommen? Wenn ein Holz oder Fertighaus feucht ist, wird es auch nicht schön. Generell kann man sagen, monolitische Wandaufbauten sind wesentlich weniger anfällig für Bausünden und Fehler als diverse Sandwitchkontruktionen.
Wir planen 2020/21 ein Fertighaus 30km von der Nordseeküste zu bauen und schwanken zwischen Gussek Haus und Hanse Haus. Kann ein Bauherr mit Erfahrung(en) dazu etwas sagen?
Würde auf jeden Fall wegen der Küstennähe Edelstahlgeländer usw. in V4 Edelstahl ausführen lassen statt V2, was oft der Standard ist. Gussek ist besser wenn du klickerst, preislich sind beide ähnlich, auch Hanse Haus kann Vorteile haben. Unbedingt bei beiden die Bauleistungsbeschreibung prüfen und versuchen, die vertagen vorab zu verhandeln. ZB Rücktrittsrechte (aber nicht die vorformulierten Dokumente der Verkäufer nehmen).
@@tobiasbeuler9719
Hallo Tobias,
danke für dein Feedback - ich denke auch, dass es Gussek wird. Das mit dem Stahl war mir nicht bekannt und ich werde darauf achten. Nochmals vielen Dank!
Fehlen noch Themen, die wir mal mit aufnehmen sollten? lg
Mein Mann sagt in ein Fertighaus könne man Löcher (Bild umhängen) nicht einfach spachteln kann weil es ja Holz ist und man dann also ein Loch dort hätte.. stimmt das?
Nunja, man sieht viel aus den USA, da ist Holz als Baustoff ein Synonym für "so billig wie möglich", was zu einem schnelleren Verfall führt und bei extremen Wetterlagen auch nicht selten zum kompletten Einsturz. Quasi jeder kennt die Hurrikan-Berichte, die Bilder was von Holzhäusern übrig bleibt, und bildet sich daraus unterbewusst eine Meinung. Hat zwar nichts mit der Bauweise oder den Wetterverhältnissen in Deutschland zu tun, schreckt aber trotzdem viel ab.
Außerdem steckt vielen noch immer die (Nach)kriegszeit in den Empfindungen, und aus den Zeiten, in denen massenweise Brandbomben zur Ausrottung der Zivilbevölkerung über Deutschland fielen, haben größtenteils nur die Steinbauten überstanden, oder zumindest massive Außenwände. Bis diese Erkenntnis sich relativiert, wird es vmtl. noch ein paar Generationen dauern, und solange ist der (massivere) Steinbau eben noch begehrter.
Die letzte Wahrnehmung ist sogar kulturunabhängig zu beobachten, was sieht man heute noch von viel früher? Den hölzernen Viehstall, die Gartenhütte des Urgroßvaters, die Jagdhütte des Försters von 18XX? Nein, man sieht Kirchen, Burgen, Schlösser, Brücken, Aquädukte, Marktplätze, usw., alles was die Jahrhunderte überdauert hat, wurde aus Stein gebaut. Und weil es uns als Nation historisch gewachsen im Unterbewusstsein liegt, nicht nur für uns selbst, sondern für die kommenden Generationen eine bessere Zukunft aufzubauen, schauen wir auf das, was düsterste Zeiten überstanden hat, und das ist nunmal Stein.