Epistel zu Jubilate, Apostelgeschichte 17, 22-34, In Athen

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  • Опубликовано: 6 окт 2024
  • Die Apostelgeschichte erzählt von der Verbreitung des Christentums, vor allem durch Petrus und dann durch den bekehrten Paulus, außerhalb Palästinas. Es werden drei Missionsreisen des Paulus beschrieben. Die Geschichten wirken manchmal etwas naiv, sind aber sehr wichtig für das Verständnis der Briefe und der christlichen Botschaft. Die heute gelesene Begebenheit in Athen ereignet sich auf der zweiten Missionsreise.
    Die Zeit, in der Jesus und die Apostel lebten, ist vom unmittelbar vorausgegangenen Zeitalter des Hellenismus geprägt. Die Evangelien, die Briefe und die Apostelgeschichte sind in griechischer Sprache verfasst und, obwohl Rom den Mittelmeerraum politisch beherrscht, ist Athen immer noch das geistige und kulturelle Zentrum Europas. Paulus hat es also mit selbstbewussten Bürgern einer Metropole zu tun, die fest in ihrer philosophischen Tradition und ihrer polytheistischen Religion stehen. In der antiken griechischen Religion wurden unzählige Götter angebetet. Die Menschen glaubten, dass es noch weitere Götter gab, die sie nicht kannten. Um diese unbekannten Götter ebenfalls gütig zu stimmen, gab es tatsächlich Altäre für „die unbekannten Götter“.
    Paulus macht daraus in seiner Rede geschickt einen Altar für „den unbekannten Gott“, im Singular, um eine Brücke zum Gott der Juden und Christen, also zum Monotheismus zu bauen. Die Athener hören interessiert zu, winken dann aber bei der Auferstehung der Toten ab und beenden ihre Zuhörerschaft. Nur wenige lassen sich zum Christentum bekehren.
    Ich finde, dass Paulus in dieser Geschichte die eigentlich zufriedenen Athener Bürger, die eine pragmatische Form der Religiosität ausüben, mit der Spiritualität seines Glaubens konfrontiert und damit scheitert. Diese Situation gibt es auch heute, wenn Christen sich mit den rationalen Argumenten des Atheismus auseinandersetzen.
    Der Areopag, auf dem Paulus seine Rede hielt, ist ein buckliger Felsen direkt vor der Akropolis. Hier traf sich der Rat der Athener, hier wurden die Geschicke der Stadt besprochen. Auf dem Foto vom Oktober 2018 sind im Hintergrund die Akropolis und im Vordergrund der Areopag zu sehen.

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