Evangelium am 3. Sonntag nach Trinitatis, Lukas 15, 11-32, Vom verlorenen Sohn

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  • Опубликовано: 6 окт 2024
  • Im Lukasevangelium wird besonders der soziale Aspekt der christlichen Botschaft betont. Dass der Rabbiner Jesus sich mit Zöllnern und Sündern abgibt, mit ihnen spricht, ja sogar Mahlzeiten zusammen mit ihnen einnimmt, wird von der geistlichen Elite, den Schriftgelehrten und Pharisäern, misstrauisch beäugt.
    Im 15. Kapitel antwortet Jesus Christus darauf mit drei Gleichnissen: Vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Groschen und schließlich vom verlorenen Sohn. Gemeint ist in allen drei Gleichnissen, dass am jüngsten Tag alle Menschen von Gott aufgenommen werden, die Frommen ebenso wie die Sünder, wenn sie bereuen und sich Gott öffnen.
    Das Gleichnis von der Heimkehr des verlorenen Sohns ist besonders berührend. Der Vater empfängt den verloren geglaubten Sohn, der sich bisher wirklich unmöglich verhalten, sein Erbe vorzeitig eingefordert und alles verprasst hat, mit offenen Armen. Er setzt ihn sofort durch Gewand, Ring und Schuhe in den Sohnesstatus zurück und richtet ein Fest aus. Kein Wort des Tadels und keine negative Bemerkung kommen über die Lippen des Vaters. Die wichtigste Person in diesem Gleichnis ist aber der ältere Sohn. Dieser hatte nie aufbegehrt, immer alle Erwartungen erfüllt und klaglos alle Arbeiten auf dem väterlichen Hof verrichtet. Es ist ihm unbegreiflich, dass sein jüngerer Bruder, nach allem was dieser getan hatte, derart freundlich aufgenommen wird. Er glaubt, dass der jüngere Bruder nun über ihn gestellt wird. Der Vater jedoch macht deutlich, dass es sich um eine Gleichstellung beider Brüder handelt.
    Rembrandt van Rijn hat die Szene in einem Gemälde dargestellt. Der jüngere Sohn kniet vor seinem Vater. Der greise Mann legt seine Hände segnend auf den Rücken des Sohnes. Der ältere Bruder steht aufrecht daneben, sein Blick zeigt genau den Moment zwischen Zorn und Begreifen. Einige Betrachter sehen in den ungleichen Händen des Vaters weibliche und eine männliche Merkmale als Zeichen für Gottes universelle Natur.
    Bild: Ausschnitt aus „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“, 1666-1669, Rembrandt van Rijn, , Eremitage St. Petersburg, Quelle Wikipedia

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