Dr. Anita Idel im Gespräch - schadet die Kuh wirklich dem Klima?

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  • Опубликовано: 11 окт 2021
  • Schadet die Kuh wirklich dem Klima? Im heutigen Gespräch unterhalte ich mich mit Dr. Anita Idel über Kühe, Klima und Boden.
    Das empfehlenswerte Buch "Die Kuh ist kein Klima-Killer!" könnt ihr beispielsweise bei den Buchkomplizen oder direkt beim Verlag bestellen: www.metropolis-verlag.de/Die-...
    Dr. Anita Idels Webseite: www.anita-idel.de/.Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Gespräch.
    Instagram: / eliasgudwis

Комментарии • 14

  • @ichpersonlich6170
    @ichpersonlich6170 11 месяцев назад +1

    Habe das Video heute erst gesehen und ein paar Anmerkungen.
    Frau Idel merkt man sofort die Agrarwirtin an, da sie ein riesiges Plädoyer für die Gräser, mein Bauch sagt mir, Futtergräser, ausspricht. Bei vielen Dingen kann ich ihr zustimmen, so dass ich hier auf einige Dissenspunkte eingehen möchte:
    1. Sie meint, dass es nicht stimme, dass wir ohne den Menschen in Deutschland fast gänzlich von Wald bewachsen sein würden und führt dazu die Verdrängung des Waldes nach Süden durch die Eiszeit auf. Als hier auf den eisfreien Stellen eine Tundra wuchs, war diese aber keine Graslandschaft (Zwergweiden, Zwergbirken) und die vorhandenen Tiere konnten mengenmäßig die Bewaldung nicht verhindern. Ginge sie in der Zeit weiter zurück, hätte sie wieder Wälder vorgefunden. In der Paläobotanik gibt es zahlreiche Beschreibungen zum Thema. In Braunkohletagebauen lagen diverse Nachweise.
    Es ist übrigens Konsens, dass man frühe menschliche Besiedlungen am Fehlen von Bäumen identifizieren kann. Nachgewiesen in Pollenuntersuchungen in Mooren. Die These, dass mit den Besiedlungen durch die Vertreibung von Weidetieren erst Wälder aufkamen, ist wissenschaftlich nicht gedeckt.
    2. Zur CO2 Bindung von Wäldern und „Graslandschaften“. Wenn wir bei beiden von natürlichen Pflanzengesellschaften sprechen, wäre die CO2 Bindung und CO2 Freisetzung bei Beiden im Gleichgewicht. Nun führte sie aus, dass wenn wir die oberirdische Biomasse bei Wäldern weg lassen würden, die Graslandschaften mehr CO2 binden würden. Das erinnert mich an ein Lied von Otto Wahlkes: „denk Dir nur die Alpen weg, dann bist Du hinterm Deich“ (oder so ähnlich). Bei der CO2 Speicherung ist ja die Zeit entscheidend, wie lange der Kohlenstoff gespeichert wird. Zimmere ich aus dem Holz einen Kirchenstuhl, der ein paar hundert Jahre im trockenen Gebäude steht oder einen Koppelzaun, der schnell verrottet, kommt in sehr unterschiedlichen Zeiten das CO2 wieder in den Kreislauf. Insofern ist das Thema müßig. Was auch vergessen wird ist, dass ein Wald nicht nur aus Bäumen besteht, sondern auch eine Krautflora besitzt. Damit kommt die ganze Grastheorie ins Wanken. Bodensaure Buchenwälder (Hordeofageten) waren mit ihrer Waldgerste besonders grasreich.
    Im Weltklimabericht der UN geht man davon aus, dass Wälder die größeren CO2 Senken darstellen.
    3. Thema Bodenbildung: Bei Waldrodungen kann man sich den Boden gut ansehen. Er ist super. Die Bodenbildung in Wäldern ist lediglich eine andere, als in Graslandschaften. Das unterschiedliche Laub und das liegende Totholz (in natürlichen Wäldern) führt dazu, dass der Humus langsamer humifiziert. Bei gleichen Niederschlägen hält der Waldboden seine Humusvorräte bestimmt länger, als in Graslandschaften vor.
    4. Was ich überhaupt nicht verstehe, ist die Lobpreisung des Dauergrünlandes. Im letzten Jahrhundert hätte ich noch zugestimmt. Da war mit Dauergrünland eine Artenvielfalt verknüpft. Heute wird auch bei der biologisch dynamischen Landwirtschaft eine Weidewiese alle paar Jahre umgebrochen, um wieder standortfremde Futtergräser auszusäen. Diese unterdrücken die natürlich dort wachsen wollende Krautflora bis zum nächsten Umbruch. Übrigens sind die Weidewiesen auch in diesen Betrieben sehr dunkelgrün. Das zum Thema Stickstoff.
    Ich habe mir die Waldoffenlandschaften in Ostpolen (Nationalpark) angesehen und auch hin und wieder Wisente angetroffen. Ich glaub, die hätten nicht gewusst, ob sie sich im Wald oder auf einer Weide befinden.
    Die relativ armen Bauern in den Dörfern hatten klapperdürre Kühe auf den Weiden. Die Natur war von der floristischen und fauvistischen Ausstattung so reichhaltig, wie ich es nie wieder Woanders erlebt hatte. Aus meiner Sicht sind Rinder nicht das Allheilmittel, aber ja, ich esse sie gerne.
    Helfen würde, wenn wir weniger Menschen werden würden.

  • @eliasphilosophie
    @eliasphilosophie  2 года назад +2

    Mit dem vorigen Upload gab es leider einige Probleme, was schlichtweg daran lag, dass ich das Videoschnittprogramm von RUclips verwendet habe. (Das war das erste und sollte auch das letzte Mal sein.) Daher hier ein Re-Upload.
    Den vorigen Upload habe ich nicht gelöscht, sondern als 'nicht gelistet' klassifiziert, damit eure Kommentare nicht verlorengehen. Ihr könnt sie gerne kopieren und unter diesem Upload wieder einfügen.

  • @baranpolat2366
    @baranpolat2366 Год назад

    Das Interview ist für mich als Agrarstudenten sehr wertvoll, vielen Dank! Hat mein Interesse definitiv geweckt und das Buch werde ich mir auch holen.

  • @evaneuls448
    @evaneuls448 2 года назад

    Sehr spannender Beitrag, der viele Zusammenhänge verständlich macht und das ein oder andere Aha-Erlebnis auslöst. Vielen Dank!

  • @lw97nilslinuswhitewaterweb93
    @lw97nilslinuswhitewaterweb93 2 года назад

    Könntest du vielleicht etwas zum Thema Tauschhandel machen?

  • @fenixfunk
    @fenixfunk 2 года назад +1

    Dein Prometheus-Video ist weg :( wie schade... habe es mir gerne regelmäßig angesehen.

    • @eliasphilosophie
      @eliasphilosophie  Год назад +1

      Nur für dich: ruclips.net/video/y-hCtSzQqDk/видео.html
      :-)

    • @fenixfunk
      @fenixfunk Год назад

      Vielen Dank! :)

  • @kaihaasis2319
    @kaihaasis2319 8 месяцев назад

    Ich verstehe nicht warum in der Diskussion der Weidehaltung der enorme Flächenbedarf immer vergessen wird. Für eine sinnvolle Betrachtung muss der Punkt immer mit drin sein.

    • @eliasphilosophie
      @eliasphilosophie  8 месяцев назад

      Was lässt dich glauben, dieser würde nicht berücksichtigt? Es gibt sogar Studien, die sich exakt damit befassen.

    • @kaihaasis2319
      @kaihaasis2319 8 месяцев назад

      @@eliasphilosophie zumindest bekomme ich den Eindruck, dass dieser in der Diskussion keine Rolle spielt. Als Grund für Stallhaltung von Rindern werden in diesen Video eher wirtschaftliche Interessen als einfach nur die fehlende Fläche in Deutschland. Wenn man den Punkt hier ansprechen würde, könnte man am Ende ein differenzierteres Bild bekommen.

    • @Luna1967100
      @Luna1967100 6 месяцев назад

      @@kaihaasis2319 in Deutschland fehlt es nicht an Fläche. Die vorhandene Fläche wird nur falsch genutzt. Unter anderem wurden und werden unfassbare viele Flächen für den Ackerbau umgebrochen, die eigentlich gar nicht dafür geeignet sind. Ein weiteres Problem ist die im Video angesprochene Monokultur und die damit verbundene Spezialisierung der Landwirte. Ein Landwirt, der nur Ackerbau oder nur eine Tierart oder nur Obst bzw. Gemüse hat, arbeitet genau gegen unser Klima und er macht sich abhängig von industriellen Großkonzernen und staatlichen Subventionen. Und genau da liegt der Knackpunkt: die komplette Landwirtschaft gehört umgekrempelt und neu strukturiert. Ganz zu schweigen von uns Verbrauchern, die umdenken müssen und eben nicht mehr Alles zu jeder Jahreszeit im Supermarktregal erwarten. Obst, Gemüse, Getreide sind, wenn sie gesund sein sollen und den Boden gesunden lassen sollen, eben an Jahreszeit gebunden. Und vom Tier, das immerhin sein Leben für unsere Mahlzeit lassen müssen, kann man mehr verwerten als nur den saftigen Braten und das Filet bzw, Schnitzel und Steak. Nose to tail ist hier gefragt.....