Anne Sofie von Otter "4 Lieder des Abschied" Korngold

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  • Опубликовано: 16 сен 2024
  • Anne Sofie von Otter singt "Vier Lieder des Abschieds,
    Op.14 von Erich Wolfgang Korngold
    1. Sterbelied; sehr ruhig und gefasst, mit verhaltener
    tiefer Empfindung
    2. Dies eine kann mein Sehnen nimmer fassen
    3. Mond, so gehst du wieder auf
    4. Gefasster Abschied; mit liebenswürdigem, heiter
    gemütvollem Ausdruck
    Bengt Forsberg, Klavier
    1. Sterbelied
    Laß Liebster, wenn ich tot bin,
    laß du von Klagen ab.
    Statt Rosen und Cypressen
    wächst Gras auf meinem Grab.
    Ich schlafe still im Zwielichtschein
    in schwerer Dämmernis -
    Und wenn du willst, gedenke mein
    und wenn du willst, vergiß.
    Ich fühle nicht den Regen,
    ich seh' nicht, ob es tagt,
    ich höre nicht die Nachtigall,
    die in den Büschen klagt.
    Vom Schlaf erweckt mich keiner,
    die Erdenwelt verblich.
    Vielleicht gedenk ich deiner,
    vielleicht vergaß ich dich.
    2. Dies eine kann mein Sehnen nimmer fassen
    Dies eine kann mein Sehnen nimmer fassen,
    daß nun von mir zu dir kein Weg mehr führe,
    daß du vorübergehst an meiner Türe
    in ferne, stumme, ungekannte Gassen.
    Wär' es mein Wunsch, daß mir dein Bild erbleiche,
    wie Sonnenglanz, von Nebeln aufgetrunken,
    wie einer Landschaft frohes Bild, versunken
    im glatten Spiegel abendstiller Teiche?
    Der Regen fällt. Die müden Bäume triefen.
    Wie welkes Laub verwehn viel Sonnenstunden.
    Noch hab' ich in mein Los mich nicht gefunden
    und seines Dunkels uferlose Tiefen.
    3. Mond, so gehst du wieder auf
    Mond, so gehst du wieder auf
    überm dunklen Tal der ungeweinten Tränen?
    Lehr, so lehr mich's doch, mich nicht nach ihr zu sehnen
    blaß zu machen Blutes Lauf,
    dies Leid nicht zu erleiden
    aus zweier Menschen Scheiden.
    Sieh, in Nebel hüllst du dich.
    Doch verfinstern kannst du nicht den Glanz der Bilder,
    die mir weher jede Nacht erweckt und wilder.
    Ach! im Tiefsten fühle ich:
    das Herz, das sich mußt' trennen,
    wird ohne Ende brennen.
    4. Gefaßter Abschied
    Weine nicht, daß ich jetzt gehe,
    heiter lass' dich von mir küssen.
    Blüht das Glück nicht aus der Nähe,
    von fernher wirds dich keuscher grüssen.
    Nimm die Blumen, die ich pflückte,
    Monatsrosen rot und Nelken -
    laß die Trauer, die dich drückte,
    Herzens Blume kann nicht welken.
    Lächle nicht mit bitterm Lächeln,
    stosse mich nicht stumm zur Seite.
    Linde Luft wird bald dich wieder fächeln,
    bald ist Liebe dein Geleite!
    Gib deine Hand mir ohne Zittern,
    letztem Kuß gib alle Wonne.
    Bang' vor Sturm nicht: aus Gewittern
    geht strahlender auf die Sonne...
    So schau zuletzt noch die schöne Linde,
    drunter uns kein Aug' erspähte.
    Glaub',o glaub', daß ich dich wiederfinde,
    ernten wird, wer Liebe säte!
    Weine nicht!...
    Alfred Kerr (1867 - 1948)

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