Sehr gut vorbereiteter und durchgeführter Vortrag. Keine unnötigen Halbsätze, Pausen zum Denken, alles bestens. Mit dem Inhalt bin ich nicht so ganz einverstanden: am Ende wird klar, dass es Baum darum geht, nicht-wunderkritisch vorgehen zu können und das Ganze trotzdem noch ‚Kritische Methode‘ nennen zu können. Der Anfang ist argumentativ schön gebaut und es ist geschickt, sich ausgerechnet Nicht-Bibelwissenschaftler als Eideshelfer zu holen. Wer wollte schon GIGON bei seiner Hypertrophie-Kritik widersprechen, ebenso den sanften Ermahnungen MARROUs nicht wie ein ‚schlechter Polizist’ zu denken. Lässt Baum dann noch den klaren Ernst TROELSCH zu Worte kommen, hat man den Eindruck, dass die Sache zu Ende diskutiert ist. Aber dann zieht Baum doch noch Gerhard MAIER aus dem Ärmel, welcher sich jegliche „die Gottheit Gottes begrenzende Festlegung“ verbittet. D.h.: geht es um ein Wunder, argumentiert man „hier hat Gott nun mal die *üblichen* Gesetze der Realität ausser Kraft gesetzt (wer könnte Gott dies verbieten) - ansonsten bleibt aber alles historisch-kritisch“. Nach meinem Ermessen funktioniert das aber so nicht: die historisch-kritische Methode markiert lediglich nicht-plausible Tatsachenbehauptungen (die wir dann aussortieren können), aber sie produziert keinerlei ‚Wahrheiten‘. Wunder-Erzählungen sind aber nun mal nicht-plausible Tatsachenbehauptungen und es ist nicht einsehbar, wieso die H-K-Methode allerlei andere nicht-plausible Behauptungen aussondert, aber ausgerechnet bei den Wundern dies nicht tut (und sich hier sozusagen auf einen Gottes-Notstand beruft). Natürlich ist es jedem Einzelnen unbenommen, an die Realität von Wundern zu glauben, aber wieso man dann an anderem Ort strikt rational sein will, erschliesst sich mir nicht. Es sei denn, man umarmt die H-K-Methode nur, weil man eingesehen hat, dass man sie nicht mehr loswerden wird.
Danke für diese verständliche Erklärungen.
Klasse Vortrag, danke! Mir hilft die Unterscheidung zweiter Arten von historischen-kritischen Methoden für das Gespräch in kirchlichen Kreisen.
Sehr gut vorbereiteter und durchgeführter Vortrag. Keine unnötigen Halbsätze, Pausen zum Denken, alles bestens.
Mit dem Inhalt bin ich nicht so ganz einverstanden:
am Ende wird klar, dass es Baum darum geht, nicht-wunderkritisch vorgehen zu können und das Ganze trotzdem noch ‚Kritische Methode‘ nennen zu können.
Der Anfang ist argumentativ schön gebaut und es ist geschickt, sich ausgerechnet Nicht-Bibelwissenschaftler als Eideshelfer zu holen. Wer wollte schon GIGON bei seiner Hypertrophie-Kritik widersprechen, ebenso den sanften Ermahnungen MARROUs nicht wie ein ‚schlechter Polizist’ zu denken. Lässt Baum dann noch den klaren Ernst TROELSCH zu Worte kommen, hat man den Eindruck, dass die Sache zu Ende diskutiert ist.
Aber dann zieht Baum doch noch Gerhard MAIER aus dem Ärmel, welcher sich jegliche „die Gottheit Gottes begrenzende Festlegung“ verbittet. D.h.: geht es um ein Wunder, argumentiert man „hier hat Gott nun mal die *üblichen* Gesetze der Realität ausser Kraft gesetzt (wer könnte Gott dies verbieten) - ansonsten bleibt aber alles historisch-kritisch“.
Nach meinem Ermessen funktioniert das aber so nicht: die historisch-kritische Methode markiert lediglich nicht-plausible Tatsachenbehauptungen (die wir dann aussortieren können), aber sie produziert keinerlei ‚Wahrheiten‘. Wunder-Erzählungen sind aber nun mal nicht-plausible Tatsachenbehauptungen und es ist nicht einsehbar, wieso die H-K-Methode allerlei andere nicht-plausible Behauptungen aussondert, aber ausgerechnet bei den Wundern dies nicht tut (und sich hier sozusagen auf einen Gottes-Notstand beruft).
Natürlich ist es jedem Einzelnen unbenommen, an die Realität von Wundern zu glauben, aber wieso man dann an anderem Ort strikt rational sein will, erschliesst sich mir nicht.
Es sei denn, man umarmt die H-K-Methode nur, weil man eingesehen hat, dass man sie nicht mehr loswerden wird.
Super Beitrag. Hoffentlich bekommt ihr mehr Reichweite🙏 Gottes Segen
top.den man hätte ich gerne als lehrer gehabt. danke füs hochladen.
Gute, klare und differenzierte Einführung..