HILDE DOMIN - ABZÄHLEN DER REGENTROPFENSCHNUR

Dichtung von Hilde Domin (Foto) /
Rezitation: Fritz Stavenhagen /
Anmerkung: Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die richtige Wirklichkeit ist. (H.Domin)
Ich zähle die Regentropfen an den Zweigen,
sie glänzen, aber sie fallen nicht,
schimmernde Schnüre von Tropfen
an den kahlen Zweigen.
Die Wiese sieht mich an
mit großen Augen aus Wasser.
Die goldgrünen Weidenkätzchen
haben ein triefendes Fell.
Keine Biene besucht sie.
Ich will sie einladen
sich an meinem Ofen zu trocknen.
Ich sitze auf einem Berg
und habe alles,
das Dach und die Wände,
das Bett und den Tisch,
den heißen Regen im Badezimmer
und den Ofen mit löwenfarbener Mähne,
der atmet wie ein Tier
oder ein Mitmensch.
Und die Postfrau
die den Brief bringen würde
auf meinen Berg.
Aber die Weidenkätzchen
treten nicht ein
und der Brief kommt nicht,
denn die Regentropfen
wollen sich nicht zählen lassen.
Siehe auch hier: de.wikipedia.o...
www.fembio.org...
wortwuchs.net/...
www.deutschely...

[@annadorinai.1178]

Habe die Stimme von Fritz Stavenhagen sofort erkannt. Egal was er liest, einfach wunderbar anzuhören.
Kenne auch seine Lyrik-Seite sehr gut.

[@hildebeuchel684]

So wunderschön gelesen dieses wundervolle
Fühlen in Worten🔥.
Dankeschön mit lieben Herzensgrüßen❤️‍🔥

[@hanni6225]

Es klingt so sehr nach Einsamkeit.
Fritz Stavenhagen's Rezitation passt perfekt !
Herzlichen DANK ✨💖✨

[@LYRIK_literaturforum]

Danke ebenso, liebe Hanni : )

[@marlisschlegel1073]

Danke für diese Wahl!Wunderbar!!

[@LYRIK_literaturforum]

Bitte sehr!