Berthelsdorf - Zinzen`s Dorf entdecken...Zinzendorf und die Entstehung Herrnhut
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- Опубликовано: 10 фев 2025
- "Alles Schwierige hat seinen Ursprung im Leichten - und alles Große im Kleinen."
Berthelsdorf liegt in einer sich von West nach Ost erstreckenden Talmulde, welche durch niedrige Höhenzüge begrenzt wird. Durch das Tal fließt das in Oberstrahwalde in zwei Quellen ca. 380 m ü. NN entspringende Berthelsdorfer Wasser, welches sich im benachbarten Rennersdorf mit der Petersbach zur Pließnitz vereinigt.
Die Talmulde hat eine Weite von 200 bis 250 Metern, die Hangneigungen sind relativ gering, trotzdem ist das Tal bei Starkniederschlägen hochwassergefährdet. Die höchsten das Tal begrenzenden Erhebungen sind im Süden der 372,9 m hohe Herrnhuter Hutberg und im Norden der 419 m hohe Julienstein, beide liegen nicht auf Berthelsdorfer Flur.
Der Ort grenzt im Norden an die Fluren des Bernstädter Ortsteils Kemnitz, im Osten an Rennersdorf, im Südosten an Großhennersdorf, im Süden an Herrnhut und im Westen an Strahwalde. Alle Orte außer Kemnitz sind heute Ortsteile der Stadt Herrnhut.
Berthelsdorf wurde bereits vor über 700 Jahren erstmals 1317 als „Bertoldistorf“ erwähnt. Es wurde als Waldhufendorf mit Gutsblöcken angelegt. Wie bei anderen Ortsgründungen aus der Zeit der Ostkolonisation wurde der Ort wahrscheinlich nach einem Lokator namens Berthold benannt.
Die Geschichte Berthelsdorf ist seit dem 18. Jahrhundert eng mit dem Leben des Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, der dem österreichischen Uradel entstammte (Adelsgeschlecht Zinzendorf), verbunden. Dieser war am 26. Mai 1700 in Dresden geboren worden, verbrachte aber große Teile seiner Kindheit bei seiner Großmutter Henriette Katharina von Gersdorf auf ihrem Witwensitz, dem Katharinenhof in Großhennersdorf.
Am 15. Mai 1722 erwarb er das Gut Berthelsdorf für 26.000 Taler von seiner Großmutter. Seit dem 10. April 1727, als Zinzendorf auch das Gut Oberberthelsdorf von seinem Onkel für 6.000 Taler kaufte, war er Besitzer des gesamten Dorfes, womit die seit 1581 bestehende Dreiteilung des Ortes aufgehoben war.
Unmittelbar mit dem Erwerb des Gutes im Jahr 1722 nahm Zinzendorf Böhmische Brüder, evangelische Glaubensflüchtlinge aus Mähren auf. Diesen erlaubte er auf Berthelsdorfer Flur eine eigene Siedlung, genannt #Herrnhut, zu errichten. Mit der Fällung des ersten Baumes am 17. Juni 1722 erfolgte die Gründung von Herrnhut.
Am 13. August 1727 fand in der Kirche zu Berthelsdorf eine Abendmahlsfeier statt. Dieses Datum ist der Gründungstag der erneuerten Brüder-Unität, der Herrnhuter Brüdergemeine.
Eine besonders interessante Episode der Dorfgeschichte begann im Jahre 1727, als Zinzendorf einen Teil der in Schlesien verfolgten Anhänger der Schwenkfelder Kirche, welche auf den schlesischen Reformator Kaspar Schwenckfeld zurückgeht, aufnahm. Sie bauten in Oberberthelsdorf von 1730 bis 1733 acht Häuser.
Wegen ihrer Art der Glaubensausübung erging 1733 ein landesherrlicher Befehl, welcher die Schwenkfelder zum Verlassen des Landes aufforderte. Diesem Befehl folgten die meisten, verließen 1734 die Oberlausitz und siedelten sich später in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania an, wo noch heute sechs Gemeinden dieser Kirche existieren...
Seit dem hat sich viel verändert in unserem Dorf.
Komm mit ich lade dich ein...
2022 - Zinzen`s Dorf entdecken
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