Der Brennschneider/Schneidbrenner - Kleinschmieds Schuppen-Akademie

Hallo zusammen!
Im Rahmen eines neuen Projekts stellt sich mir die Aufgabe, zwischen Bügelsäge (auf gar keinen Fall!), Winkelschleifer (och nee...), Plasmaschneider (das wäre was für's nächste Mal!) und Brennschneider (wäre doch auch mal lecker!) zu entscheiden.
Habe mich für den Brennschneider (oder auch: "Schneidbrenner") entschieden!
Vor so einem Ding sollte niemand wirklich Angst haben, aber den nötigen Respekt. Beachtet bitte mindestens die nötigen Sicherheitshinweise: Dieses Werkzeug hat wirklich PS!
Besonders wichtig: Platz zum Arbeiten, Raum zum Greifen, Sauberkeit, keine brennbaren Materialien in der Nähe (glühender Stahl tropft auf den Boden, die Spritzer hüpfen durch die Gegend!), geeignete Kleidung, Belüftung etc. Und ein brauchbarer Ruhepuls... Ihr seid für Euer Handeln selbst verantwortlich!
Naja... mich will so auch kein Vermieter haben...
Hier also ein Einführungs-Video, wie die Arbeit mit einem Brennschneider aussehen kann.
Zu den Düsen und Drücken:
In meinem Set sind vier Düsen dabei, die die zu schneidenden Materialstärken an Baustahl betreffen.
Sie tragen die Informationen: Hersteller-Kennung, Materialstärke in Millimetern und den einzustellenden Sauerstoff-Druck (weil das Set halt älter ist...) in atü.
Alle Werte sind als Richtwerte zu sehen, die wirklich entscheidenden Drücke stellt Ihr am Handgriff ein. Wichtig ist eine fleißige, neutrale Flamme in Grundstellung ohne Zusatz-Sauerstoff, der Rest ergibt sich dann beim Schneiden.
Acetylen als Brenngas wird einmalig eingestellt, bleibt danach unverändert. Die Kraft kommt lediglich aus dem Sauerstoff.
Stellt also Acetylen auf 0,5 bar.
Das Folgende liest sich wie eine Tabelle: Düse für Materialstärke in Millimeter, Sauerstoffdruck in atü, Sauerstoffdruck in bar - dann habt Ihr auch schon die Umrechnung dabei:
3...12mm / 2...3 atü / 3...4 bar
12...25mm / 2...4 atü / 3...5 bar
25...50mm / 3...5 atü / 5...6 bar
50...100mm / 4...7 atü / 5... 8 bar
Im Video habe ich also die kleinste Düse genutzt, die größte Düse jagt den Schneidstrahl durch 100mm fettes Material! Irre!
Und obwohl dieses Verfahren martialisch wirkt, hat es dennoch seine Berechtigung: Auch starkes Material wird schnell und einfach getrennt, die Schnittkanten sind (bis auf die Stellen mit Schlackebildung) sehr sauber und haben eine weiche Kante!
Passt auf Euch auf!
Besucht mich auch auf / kleinschmiede und / kleinschmiede - ich freue mich auf Euch!
Bleibt neugierig, viel Spaß beim Video und bleibt einfach besser als ich!
Herzlich und bis bald!
Euer Michael
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#brennschneider #schneidbrenner #autogen #acetylen #sauerstoff

[@Kradist12]

Sauberer Schnitt, bravo. Gutes Video.
Für derart kurze, gerade Schnitte ziehe ich meine Bandsäge oder große Flex vor. Das wird glatter, ist meist weniger Aufwand und kostet kein teures Gas. Größere Schnitte bis 10 mm Stärke macht heutzutage ein billiger Plasmaschneider günstiger und einfacher.
Aber Brennschneiden macht Spaß, und wenn es dickeres Material ist, nehme ich den Brenner auch.

[@Kleinschmiede]

Vielen Dank für Deinen Kommentar! Naja: die Kasto hätte ich auch nehmen können. Oder den Plasmaschneider (und Plasmaschneider und Kompressor brauchen auch Strom...). Für ein folgendes Projekt lockt aber genau diese Oberfläche! Und da ich schon mal gefragt wurde, ob ich sowas nicht mal zeigen wollte, habe ich die Chance genutzt, endlich mal wieder ein Video hochzuladen. Wurde ja auch mal wieder Zeit!

[@hobbyistwatchmaker]

Moin Michael! Ich habe zuviel Respekt vor solchen Dimensionen. Ist mir ein bisschen zuviel Hitze, zuviel Metall, zuviel von allem, und eine feuerfeste Hütte habe ich auch nicht. Trotzdem oder gerade deswegen meine aufrichtige Bewunderung - und viele Grüße aus Berlin! 👍

[@Kleinschmiede]

Danke Ingo! 😃 Es sieht aber wilder aus, als es tatsächlich ist.