Wie Deutsche Kolonialherren die Kunstschätze der Südsee raubten - Dr. Götz Haydar Aly, 11.10.21

Götz Aly schildert am Beispiel der Kolonie Deutsch-Neuguinea die Gräueltaten, die deutsche Eindringlinge dort begangen haben. Dabei brannten sie oft sämtliche Häuser der Einheimischen nieder, verschleppten sie zur Zwangsarbeit auf weit entfernte Kokosplantagen, zerschlugen deren Kanus, mordeten und vergewaltigten sie und schleppten Syphilis, Malaria und Tuberkulose sein. Überall raubten die Eroberer die Zeugnisse einst blühender Kulturen und putzten sich hernach als „Retter" jener Schätze heraus.
In den Mittelpunkt stellt Götz Aly die Geschichte des weltweit einzigartigen hochseetüchtigen Auslegerboots von der Insel Luf. Dort richteten die kaiserlichen Marinesoldaten der Korvette „Carola" und des Kanonenboots „Hyäne" 1882/83 ein fürchterliches Massaker an, Kommandant der sogenannten Strafexpedition war Guido Karcher aus Saarbrücken.
Referent:
Dr. Götz Haydar Aly
geb. 1947, studierte Politische Wissenschaft und Geschichte. Er arbeitete für die taz, die Berliner Zeitung und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis und 2012 den Ludwig-Börne-Preis. 2018 erhielt er für das Buch »Europa gegen die Juden 1880-1945« den Geschwister-Scholl-Preis. Sein neues Buch „Das Prachtboot" handelt von deutschen Kolonialverbrechen.
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#Kolonialismus #Geschichte
Foto auf Titelbild: Andreas Labes