Und mein kindliches Selbst dachte, dass ein Buch, das 10€ kostet, schon teuer ist. Meine Mutter hat mich damals immer gefragt,ob ich das Buch wirklich brauche. Nach kurzem überlegen und frühreifem Verständnis für die finanzielle Situation meiner Eltern, habe ich immer gesagt, dass ich es doch nicht haben möchte. Wenn ich dann doch einmal ein Buch bekommen habe, z.B. zum Geburtstag, dann hatte das einen unglaublichen wiederlesewert für mich. Ich wusste nie, wann ich ein Neues bekommen würde. Welchen Wert haben Bücher heute noch, wenn der Inhalt nicht zählt? Einfach nur traurig.
Zum Thema Rezensionen, ich finde man bemerkt die einseitig, übermässig positiven Bewertungen des romance, Young adult, romantasy - Genres auch schon stark an den Good reads Rezensionen. Da sieht man fast nur 4,5-5 Sterne Bewertungen.
Zum Thema Umgang mit sensiblen Themen in diesen "Booktok Büchern" ist mir dieses Jahr mal ein ganz gutes Beispiel untergekommen. Ich las im Frühjahr den ersten Band von ,,Belladaire Academy of Athletes", da die Bücher mir schon häufiger online vorgeschlagen wurden. Die Protagonistin hat einen Hintergrund mit Mobbing und so erwartete ich ein Buch, mit dem ich mich identifizieren kann und welches vielleicht zeigt, dass auch Menschen mit derartigen sozialen Traumata Liebe finden können. Stattdessen bekam ich eine unglaubliche schlecht gemachte und unrealistische Darstellung, die mir als persönlich betroffene Person sehr aufgestoßen ist. Die Protagonisten war super unsicher (unter Mädchen) und wollte unbedingt dazugehören. Soweit so gut. Aber natürlich änderte sich alles, als ein Typ ins Spiel kam, denn mit ihm konnte man die ganze Zeit ironisch und neckisch sein (Stichwort "Enemies to Lovers") ohne sich seine teils sehr fiesen Bemerkungen zu Herzen nehmen und natürlich auf der Toilette einer schicken Feier miteinander schlafen. Hat mich sehr traurig gemacht, da diese Darstellung so garnicht der Realität entspricht. Ich hatte mir eine Geschichte erhofft, die eben gerade zeigt, dass ein Typ nicht auf magische Art und Weise alle Traumata heilt und, dass man dort genauso unsicher ist wie unter Mädchen aber leider wurde ich enttäuscht. Ich denke dieses Beispiel spricht in etwa für sich und die oft so grausam schlechte Darstellung derartiger Themen in solchen Büchern.
Das ist allgemein ein großes Problem, wenn es darum geht Depressionen und ähnliches darzustellen. Es gibt viel zu viele Filme, Bücher etc indem alle Probleme verschwinden, sobald der Protagonist Liebe gefunden hat. Sehr schade.
Uff ja, das gleiche bei Brittany C Cherry. Ich bin generell NA Romance recht skeptisch gegenüber, vor allem weil ich das Gefühl habe dass ich immer wieder die gleiche Geschichte lese, in der toxische Realitäten komplett unkritisch gehyped und romantisiert werden. Jetzt dachte ich, gut okay, wenn wirklich JEDER Brittany C Cherry so liebt, dann steckt da ja vielleicht was dahinter. Ich habe "Wie die Stille unter Wasser" gelesen und es fing grausam an und wurde immer schlechter. Dieses Buch wurde so gehyped und die Autorin damit zur "Königin der Romance" erklärt, aber was ich bekommen habe war ein elend langer Jammerband, in dem die Prota "verstummt" nachdem sie einen Mord gesehen hat, einfach mal 16 Jahre lang stumm bleibt (was nicht realitätsnah ist, nichtmal im Geringsten) und natürlich ist es ein Typ, der sie heilt. Alles schlimme Trauma, überwunden durch die Liebe ihres unglaublich sexy Nachbarjungen. Mir wurde fast schlecht.
Ich frag mich bei den hohen Sub einiger Blogger , WARUM geht man nicht in einer Bücherei. Ich muss nicht jedes Buch haben und bin auch nicht froh jedes Buch gekauft zu haben weil mir auch einige nicht gefallen haben... Ich lese Bücher um die Geschichte zu lesen und nicht mir es hübsch in ein Regal zu stellen und meine eigene Bücherei aufzubauen.ich finde dein Video richtig klassisch und das du es sehr gut kritisierst
Tatsächlich hat mir dieses Video ein wenig die Augen geöffnet. Ich selbst arbeite seit über 15 Jahren in einer gut bestückten Stadtbibliothek...und hab daheim ne eigene Bibliothek. Weil ich, wie mir jetzt erst so richtig bewusst wird, eine krankhafte (Buch-)Kaufsucht hab. Ich könnte alle Bücher aus der Bibo ausleihen, aber ich MUSS manche Bücher einfach selbst haben. Und das sind unglaublich viele. Mein SUB ist bestimmt über 500 Bücher hoch. Aber ich froh über das Video, es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Gerade der Punkt, dass diese krankhafte Kaufsucht hier auf Booktube so verharmlost wird. Durch die vielen Unpacking und Neu im Videos konnte ich auch meine Käufe immer rechtfertigen. Irre!
Meine Bücherei im Ort hat schlechte Öffnungszeiten. Bei mir fing es in der Zeit an, als ich zur Arbeit gependelt bin. Da musste ich häufig auf den Zug warten und bin dann auch in einige Shops mit Büchern geschlendert 😍 und so sammelt sich auch einiges an 😅😅😅
@@sandychi217 schade das sie unpassende Öffnungszeiten hat. Aber vielleicht ist es eine Option über die man mal nachdenkt. Ich empfinde jeden nach der viele Bücher kauft oder haben möchte. So geht es mir mit Kinderbüchern. Ich bin froh, daß wir in der Nähe eine gut gefüllte Bibliothek haben sonst wäre ich evtl sehr arm.
Ich bin 33 und bin bezüglich dieser neuen Welle von Bücherbloggern, ganz bei dir...wenn ich mich an meine Jugend erinnere, gab es 1-2 RUclipsrinnen, die ich geschaut habe - Andrea "Kossi" Koßmann - falls sie noch jemand kennt. Damals gings wirklich noch um Bücher und nicht nur um Standardgeschichten mit schönen Covern
Erstmal tolles Video und danke, dass du dich traust auch einige Themen anzusprechen. Gerade den Aspekt mit dem Überkonsum finde ich sehr wichtig. Grundsätzlich kann und darf jeder mensch mit seinem Geld machen was er will und das ist auch okay. Dennoch finde ich es problematisch, wenn dir dauerhaft das Bild vermittelt wird, dass du dir jeden monat mindestens 5-10 oder mehr Bücher kaufen sollst. Vorallem weil gefühlt jeden Monat Neuerscheinungen rauskommen. Finde es schon krass, wie groß der SuB mancher Leute ist und diese trotzdem jeden Monat massenweise Bücher kaufen. Ich mache es so, dass ich immer mal schaue, welche Bücher mich so interessieren, speicher diese ab und schaue dann paar wochen später, ob diese mich immernoch interessieren. Habe eine Zeitlang auch haufenweise Bücher aus Impuls gekauft, wo ich dann nach Wochen gemerkt habe, dass ich sie entweder vergessen habe oder diese mich doch nicht so sehr interessieren. Und dann immer diesee druck, jede Buchhandlung mindestens mit einem Buch verlassen zu müssen, weil man ja sonst kein richtiger Leser ist. Anderer Punkt: Was mich persönlich auch ein bisschen stört, ist diese Überpräsentation von den Genres Romance, Romantasy und Dark Romance. Es gibt doch soviele andere Tolle Genres wie Fantasy, Science Fiction, Thriller, Horror usw. die mMn zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Ich habe generell das Gefühl, dass die Quantität der Bücher übersteigt und die Kunst und Kreativität dahinter kaum noch wertgeschätzt wird. Wenn ein Buch kein Farbschnitt, Hübsches Cover oder noch besser, einen effekt hat (Siehe neuestes Buch von Fitzek), hat es kaum oder selten noch Chancen. Soviele Autoren, haben so tolle Welten erschaffen, geniale Storys mit guten und tiefen Charakteren geschrieben. Aber irgendwie scheint das immer mehr in den Hintergrund zu geraten.
Absolut... da stehen echt einige Probleme im Raum! Doch vor allem wichtig ist, dass man da auch genau auf sich achtet und kritisch ist. Mir hilft da der Abstand zu den Videos sehr! Und ich wünsche mir auch sehr, andere Bücher zu entdecken, die jetzt nicht der schönen-Romance Norm entsprechen! Danke für deinen Kommentar 🫶🏼
DANKE für dieses Video. Das Thema wird viel zu selten kritisch betrachtet. Einige der erwähnten Punkte stoßen mir auch immer wieder sauer auf und ich bin im Vergleich wahrscheinlich noch relativ wenig in der Bubble unterwegs. Ich bin 36, wahrscheinlich bin ich einfach nicht die Zielgruppe, da die meisten Booktuber und Co. um einiges jünger zu sein scheinen.😆 1. Überkonsum und Kaufsucht: Ich schaue mir immer gern Book Haul Videos an, um u.a. auf dem Laufenden zu bleiben, was es gerade so auf dem Buchmarkt gibt. Für mich ist das wie Stöbern im Buchladen, es macht Spaß. Aber mir klappt regelmäßig der Kiefer ab, mit welcher Selbstverständlichkeit und mit wie wenig oder keiner Selbstreflektion losgeshoppt wird. Da kommen dann Aussagen wie: "Oh ich war einen Monat jetzt nicht Bücher shoppen. Das geht so nicht." und zack geht's in die nächste Buchhandlung, um 20 neue Bücher zu kaufen, damit der Stapel ungelesener Bücher noch größer wird. Und wenn kein Platz im Regal mehr ist, dann wird einfach ein neues gekauft, Problem gelöst. Grundsätzlich muss das ja jeder selbst wissen, aber ich finde das nicht gesund. Und ja, ich bin selbst auch schon mal in diese Falle getappt. Ich bin allerdings schon immer großer Fan der öffentlichen Bibliotheken und leihe mir die meisten Bücher aus, die ich lese, statt sie zu kaufen, weil ich nicht jedes Buch selbst haben muss, zumal ich die meisten eh nur einmal lese. Aber Bibliotheken werden in der Buch Bubble meiner Erfahrung nach nie erwähnt. Und ich frag mich: warum? Warum ist es so schlimm, Bücher nicht zu kaufen, sondern "nur" zu leihen? Die Antwort ist wahrscheinlich: Überkonsum. 2. Kritik an dem Verhalten: Kritik wird ja selten gern gesehen, aber manche reagieren da echt überempfindlich und fühlen sich persönlich angegriffen, wenn Kririk an einem besonders gehypten Buch geübt wird, oder wenn man es selbst schlecht fand. Diesen Trend finde ich sehr gefährlich, zumal mir das auch immer wieder in anderen Bereichen des Alltags auffällt. Zudem finde ich die Book Community leider sehr einseitig. Gefühlt 90% des Contents (zumindest bei den weiblichen Booktubern und Co.) sind einfach Romance oder Romantasy. Ich lese ab und zu mal ganz gern Romantasy, aber Romance interessiert mich wenig bis gar nicht. Ich bin schon froh, wenn jemand mal Thriller vorstellt oder liest, was eher die Ausnahme ist. Allgemein habe ich oft das Gefühl, dass Lesen einfach gerade im Trend liegt und es gar nicht so um die Bücher oder den Inhalt an sich geht, was ich sehr schade finde. Es ist schwer zu beschreiben, aber es wirkt auf mich oft leider sehr oberflächlich. Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr viel und gern, aber habe das Gefühl, dass sich da sehr viel verändert hat im Buchwesen und durch Social Media und ich bin mir nicht sicher, ob mir der Trend so gefällt. Bin aber gespannt, wo die Reise noch hingeht... PS: Ich hasse auch Tropes, weil die eindach das ganze Buch spoilern und ich einige echt unsinnig und überflüssig finde. Diesen Trend mag ich gar nicht, zumal es nahezu unmöglich ist, sich da nicht ständig spoilern zu lassen, da Tropes leider extrem beworben werden. 😅
Zum Punkt, dass nur Romance gelesen wird: Ich habe auch das Gefühl, dass Bücher die einen anderen Genre entsprechen nur auf den Romantik-Teil reduziert werden. "The inheritance games" zum Beispiel ist jetzt echt nicht so romantisch wie es auf BookTok immer dargestellt wird. Es gab ein Liebesdreieck, aber hauptsächlich war es ein Thriller. Wenn man sich die TikToks dazu anguckt, könnte man glatt meinen, dass der eigentliche Plot die Leute gar nicht interessiert. Anscheinend gibt es das selbe Problem auch noch mit anderen Büchern. Es ist ja nichts falsch daran, Charaktere zu shippen etc, aber wenn Bücher, die keine Romance sind, dann in solchen "Books where he fell first", "Slowburn" etc.. Videos gezeigt werden, die offensichtlich bloß dafür da sind um Leuten Romanzen zu empfehlen, finde ich das doch schon schade. Wie bereits gesagt, man darf den romantischen Subplot gut finden, aber die Bücher als Romance zu vermarkten ist was komplett anderes.
@Ich-Existiere-Nicht Lustigerweise lese ich gerade Inheritance Games 3 und stimme dir da voll zu mit der Romance. Ich finde eh, dass Tropes auch sehr sehr oft falsch angegeben werden. Da wird viel als Enemies to Lovers bezeichnet, was überhaupt kein Enemies to Lovers ist, einfach weil es sich besser vermarktet (vermute ich). Wobei ich die Inheritance Games Bücher auch nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde, zumindest die ersten beiden nicht. Der 3. Band zieht da nochmal ordentlich an, den sehe ich auch eher als Thriller.
Ich kann mit deinem Video ziemlich gut mitgehen. Muss aber sagen, am meisten wurmt mich in der Bubble der exorbitante Überkonsum. Ich persönlich liebe das stöbern in Buchhandlungen, nehme auch gerne mal was mit, versuche aber generell meinen Sub auf unter 10 Büchern zu halten. Fühle mich damit einfach am wohlsten und weniger unter Druck. Mir ist in der letzten Zeit aufgefallen dass ich wesentlich mehr reading vlogs schaue, die sind ruhiger und man bekommt besser Einblicke in die Meinung und Gedanken der Blogger beim Lesen. Das gefällt mir mittlerweile wesentlich besser als das stumpfe zeigen der Bücher und Klappentexte bei Neuzugänge-Videos. Für mich wirken die oft nicht mehr glaubhaft, wenn gesagt wird “oh auf Buch XY freue ich mich schon so” und es dann mind 2 Jahre nicht gelesen wird. Ja, nicht jeder kann Vlogs machen, die passen oft nicht zur entsprechenden Lebenssituation, was auch absolut ok ist, trotzdem empfinde ich es als möglich Challenges oder Ähnliches einzubauen um solchen Content mal zu ersetzen. Ich wünsche mir nur ab und an, dass das Konsumverhalten hinterfragt wird. Und ich denke, dass Bücher lesen und Bücher kaufen keine unterschiedlichen Hobbys sind, da eines die Konsequenz des anderen ist. Und wenn irgendwann trotzdem mal das Interesse an der Geschichte weg ist, ist es absolut in Ordnung diese auch gehen zu lassen 🤗
Ja! Ich kann mir diese schnellen Shorts (habe kein TikTok, aber ich bekomme die durch grundsätzlichen Buch-Content auch auf RUclips vorgeschlagen) nicht ansehen. Aufgrund meines eigenen Buchgeschmacks kann ich mit vielen davon eh nichts anfangen. Aber ich liebe die Buchinhalte auf RUclips, wo eine Person ganz ruhig erzählt, was sie diesen Monat gelesen hat und was ihnen daran gefallen hat und was nicht mit einer kleinen Buchvorstellung. Oder wie Du sagst, Vlogs. Oder sowas wie eine kleine Anleitung, wie man in das Werk von einem bestimmten Autor besonders gut einsteigen kann, wenn man möchte. Aber das bezieht sich bei mir auf Klassiker und jetzt zum Beispiel kürzlich Han Kang. Auch Diskussionen über Buchpreise find ich interessant. Oder das literarische Quartett und solche Dinge. Dieses Schnelle und eigentlich Inhaltlose nervt mich total. Außerdem zum Bücher kaufen: Ich habe dieses Jahr auch viele Bücher gekauft und mein SuB ist zwar höher als 10, aber ich habe keine besonderen Editionen gekauft (diese Farbschnitte finde ich sowieso grausam 😂), auch teilweise Second Hand und bei allen Büchern war und bin ich mir sicher, dass ich sie lesen werde. Natürlich nicht jetzt sofort, weil ich nicht alle gleichzeitig lesen kann. aber ich habe seit meinem letzten Buchkauf schon wieder 7 Bücher beendet, davon 6 komplett gelesen. Und durch das nächste Buch bin ich schon halb durch. (Man merkt, ich kaufe auch in Schüben.)
@ kann ich gut nachvollziehen. Besondere Editionen, sprich Farbschnitte kauf ich nur wenn ich von meinen liebsten Autoren Bücher vorbestelle. Ebay Kleinanzeigen und Vinted nutze ich auch ganz oft und gerne. Habe bisher nur gute Erfahrungen mit gemacht. Nur verkauft bekomme ich irgendwie kaum was (außer die Bücher sind grad gehyped) 😵💫
@@Natalie-gf9ju Ja, beim Verkaufen werde ich demnächst zu einem Gebrauchtbuchhändler laufen, glaube ich. Da, wo ich wohne, gibt es einige. Aber sonst gebe ich manchmal auch welche in diese öffentlichen Bibliotheken in Telefonzellen oder so und gucke, was ich da vielleicht für mich finde.
Hi :) Ich finde auch, dass Bücher kaufen und lesen keine unterschiedlichen Hobbies sind. Diese Aussage wirkt eher wie ein Verherrlichen oder eine Rechtfertigung des Überkonsums.
@@anho2195 gibts bei mir in der Gegend leider nicht, dafür die Telefonzellen. Die nutze ich auch sehr gerne. Denk mir da, dass sich da bestimmt wer drüber freut wenn nicht nur die aussortierten Uraltausgaben aus der Bücherei drin sind 😅 Ich bin da in der privilegierten Situation, dass ich auf die 5€ nicht angewiesen bin, und damit was gutes tun kann. Hoffe nur immer dass Leute das nicht ausnutzen 😬
Tolles Video 👍 Ich habe mit Schuleintritt eine Büchereikarte bekommen und hab diese auch bis ans Limit immer gerne genutzt. Meine liebsten Autoren oder Reihen gab es zu Geburtstag, Weihnachten etc oder vom Taschengeld und ab und zu mal einfach so. Die meisten dieser Bücher habe ich heute noch. Ich hatte dann anfang 20 eine lange Phase in der ich kaum gelesen habe aber viele second Hand Bücher gekauft habe weil mir dieses Erlebnis mental „geholfen“ hat. Inzwischen bin ich an einem Punkt an dem ich viele Bücher ausmiste weil ich das Interesse verloren habe. Ich nutze wieder viel die Bücherei und kaufe second hand. Die meisten Bücher die ich kaufe sind inzwischen Bücher die mich als Kind geprägt haben aber die ich nie hatte oder Autoren die ich bis heute liebe. So ist mein Bücherregal mehr ein Ort der mir ein wohlig warmes Nostalgie Gefühl gibt. Denn ich habe festgestellt dass mir einfach Kinder und Jugendbücher oft das gute Gefühl geben weshalb ich lese. Und was ich auch im Regal möchte. 😊
Während des ganzen Videos bin ich einfach nur froh, dass ich kein Teil dieser „Community“ bin. Ich habe lesen schon immer geliebt und hätte mir niemals ein Buch gekauft, von dem ich nicht überzeugt gewesen wäre, dass es mir gefällt. Zum Glück hat sich das bis heute nicht geändert und ich lese Bücher gewissenhaft und mit Spaß an der Sache. Ich finde es schrecklich mitanzusehen, wie Social Media die Menschheit verblödet…
Ich sehe die ganze "BookTok"-Situation zwiegespalten. Einerseits finde ich es schade, dass fundierte Rezensionen immer mehr in den Hintergrund rücken. Statt differenzierten Empfehlungen dominieren Aussagen wie: "Wenn ihr eine spicy Enemies-to-Lovers Romance mit einem super sexy Male Love-Interest lesen wollt, ist dieses Buch unbedingt was für euch." Für mich als Buchhändler ist es spannend zu beobachten, wie unterschiedlich Empfehlungen dann wahrgenommen werden. Schreibe ich detailliertere Texte, die inhaltlich tiefer gehen, werden sie oft ignoriert. Formuliere ich hingegen etwas in der Art des Beispiels, greifen Kund*innen häufiger zu. Das zeigt, wie sehr Ästhetik und oberflächliche Schlagworte derzeit die Buchwelt prägen. Ich nehme mich selbst da nicht aus: Ein schön gestaltetes Buch mit Farbschnitt spricht auch mich an und weckt dieses "Muss ich haben!"-Gefühl. Problematisch wird es auch, wenn Buchbloggerinnen Bücher mit fragwürdigen, oft sehr expliziten Inhalten empfehlen, die nicht jugendgerecht sind. Da es in Deutschland keine Altersbeschränkungen für Bücher gibt, sehe ich immer wieder, wie Minderjährige Werke wie Haunting Adeline oder Bücher von J.S. Wonda kaufen. Diese Art von Dark Romance, die oft unreflektiert jedem ans Herz gelegt wird, ist für junge Leserinnen schlicht ungeeignet. Wir Buchhändler*innen können darauf nur begrenzt reagieren, indem wir beispielsweise Banderolen mit "Empfohlen ab 18" oder Triggerwarnungen verwenden. Dennoch bleiben uns die Hände gebunden, und die Verantwortung wird häufig auf uns abgeschoben. Es kommt vor, dass Eltern sich beschweren, welche Bücher ihre Kinder gekauft haben. Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass junge Menschen mit solchen Inhalten konfrontiert werden, ohne die Möglichkeit zu haben, diese kritisch einzuordnen. Ein 12- bis 14-Jähriger kann kaum erkennen, dass manches, was in diesen Geschichten geschildert wird, nicht nur problematisch, sondern im echten Leben sogar strafbar wäre. Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt, ist der Überkonsum von Büchern, der durch Plattformen wie BookTok regelrecht gefördert wird. Es ist beeindruckend, wie stark Algorithmen das Kaufverhalten beeinflussen. Wenn man Buch-Hauls sieht, bei denen innerhalb eines Monats 25 Bücher gekauft und wenige Monate später 85 Bücher aussortiert werden, zeigt das eine bedenkliche Entwicklung. Bücher sind keine Wegwerfprodukte, und dieses Verhalten ist weder für den Geldbeutel noch für die Umwelt gut. All diese Aspekte zeigen, dass wir bewusster mit Buchtrends umgehen sollten. Es wäre wichtig, mehr darauf zu achten, welche Inhalte wir empfehlen, und kritisch zu hinterfragen, wie stark soziale Medien unser Kaufverhalten beeinflussen. Bücher sollten mehr sein als hübsche Objekte oder ein kurzlebiger Trend. Sie verdienen es, mit mehr Wertschätzung und Bedacht behandelt zu werden. Ein spannender Video-Essay - vielen Dank dafür :) * Ein kleiner Nachtrag: Die Diskussion der Community gegenüber: Ihr lest ja alle nur das gleiche, nur New Adult und Romance, bla bla bla. Das sehe ich immer schwierig. Können wir nicht einfach jeden das lesen lassen, was er/sie möchte? Ich bin in der Community auch ein Aussenseiter, da ich als Mann hauptsächlich Romance lese. Ich mag die Ästhetik voll, und durch meine Arbeit im Buchhandel sehe ich es dann auch als meine Aufgabe, wenn ein Trend aufkommt, dann müssen wir reagieren. Denn ohne solche Trendspitzen, könnten wir nicht auf ewig weiter wirtschaften und würden sogar insolvent gehen. Alles ist in der Buchszene Trendgesteuert: Oh jemand hat den Literaturnobelpreis bekommen? Cool, alle wollen auf einmal die Bücher dieser Autor*in lesen. Also ist es doch auch in manchen Belangen verschenkte Energie sich wirklich darüber aufzuregen oder? Vor allem, wollen viele einfach lesen um in ihrer Freizeit zu entspannen...da stelle ich mir auch spannenderen vor, als nur die hochliterarischsten Romane zu lesen, wo man ewig drüber nachdenken müsste, was man da gerade gelesen hat...
Wow! Danke für deinen ausfürhlichen Kommentare. So viele spannende Punkte, die du da erwähnt hast! Dieses Essay über Booktok wird nicht das einzige bleiben. Ich hoffe es ist okay, wenn ich dann auf deinen Kommentar zurückkomme! Danke dafür!
Danke für das spannende Video-Essay. Das waren ziemlich viele Punkte, die alle ein seperates Video ausgefüllt hätten, aber ich finde es super, wie du am Ende die Stränge noch einmal zusammenführst und eine kleine Zusammenfassung gibst. Ich hätte mir gewünscht, dass du das Thema des Kritischen Lesens und Äußern von Kritik noch etwas ausführlicher besprochen hättest. Mit Sarah J Maas hast du das ja bereits andeutet. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Bücher wesentlich unkritischer rezipiert (und rezensiert) werden, sowohl in Bezug auf den Inhalt, z.B. Handlung, Verarbeitung von Themen und Motiven, aber auch in Hinblick auf das Erzählen und den Schreibstil der Autor:innen. Wie du bereits meintest, heißt kritisch zu reflektieren nicht zwangsläufig, dass man etwas weniger mag. Taylor Swift kritisiere ich ebenfalls in diesem oder jenem Punkt, aber kann sie und ihre Musik doch trotzdem lieben. Durch diese Angst vor Backlash, der besonders erst durch Social Media ermöglicht wird, gibt es gefühlt keinen gesunden Kritikaustausch. Besonders stören mich dann solche Aussagen wie, dass man keine negativen Rezensionen (oder Bewertungen) schreiben bzw. veröffentlichen soll, im Sinne von "Wenn du nichts nettes zu sagen hast, sag gar nichts". Im Sinne des Konsums bzw. Kapitalismus ergibt die Perspektive durchaus Sinn - das Marketing-Team freut sich. Aber das spiegelt zum einen ein unrealistisches Bild der Rezeption wider und täuscht zum anderen damit die potenziellen Konsument:innen. Kritische bzw. negative Rezensionen (die (Nicht-)Synonymität der Begriffe, in die ich sie hier setzte, ist natürlich abhängig von der jeweiligen Rezension) können auf Seiten der Leserschaft sehr hilfreich sein und diese über den potenziellen Konsum reflektieren lassen. Zu dem bemängele ich, dass auf Booktube, -tok und -stagram wenig bis gar nicht über die Möglichkeit der Bibliothek gesprochen wird. Lesen kann ein teures Hobby sein - siehe die Hauls und Neuzugänge-Videos - muss es aber nicht. Nur wird das viel zu selten erwähnt. Wenn die Zuschauenden durch solchen Content immer nur vor Augen geführt bekommen, das Buch als Besitz zu betrachten, gerät der essenzielle Teil des Buches, nämlich die Geschichte, die erzählt wird, in den Hintergrund. Diese kann man nämlich auch mit einem Bibo-Ausweis günstig ausleihen und genießen. (Ich zahle für mein Jahresabo 20€ - das ist nichts im Vergleich) Natürlich kann ich mich nicht von dem Kaufen von Büchern freisprechen, aber über die Jahre bin ich immer kritischer geworden und schränke den (zuvor teils blinden) Konsum weiter und weiter ein, überlege immer scharf, ob ich dieses oder jenes Buch wirklich jetzt brauche. Oft bleibt es dann beim (Online-)Windowshopping und ich widerstehe dem Drang des Kaufens, schließe zufrieden den Tab und widme mich den Büchern, die bereits auf mich warten. Uff, bevor ich mich jetzt hier verliere ein erneutes Dankeschön für die Denkanstöße. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Videos von dir und lasse sehr gerne ein Abo da :D Liebe Grüße^^ PS: Ganz tolle Kette
Swiftie 🫶🏼🫶🏼 Danke, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast noch einmal einige super spannende und wichtige Punkte aufgeworfen, die ich definitiv diskutieren will und werde. Wenn es dir recht ist, würde ich deine Gedanken dazu auch aufgreifen! Ganz liebe Grüße 😊
Hallo, da sprichst du etwas an! Der Anfang, wo du die Rezension des Mannes eingeblendet hast, war btw catchy - mich nervt es nämlich auch, wenn ein Mensch im Internet etwas kritisiert und Andere nicht die Meinung der Person kritisieren, sondern die Person selbst aufgrund äußerer Merkmale (Geschlecht, Hautfarbe, Alter, ...). Für mich als Leserin, die kein Young/New Adult, Romantasy etc. liest, ist es schade, dass andere Genres zur Zeit untergehen. Da ich mir von hübschen Covern nichts verspreche, bin ich zudem auf die selten gewordenen Rezensionen angewiesen. Wo ich die Augen verdrehe, ist beim Thema "künstliche Verknappung": Besondere Cover mit exklusiven Farbschnitt gibt es oft nur in der Erstauflage... oder es erscheinen plötzlich Sonder-/Schmuckausgaben nach dem eigentlichen "Hype", sodass Leserinnen mit einer Vorliebe zur Optik und Einheitlichkeit ihrer Bücher schnell sein müssen bzw. doppelt Geld ausgeben müssen, um die hübschen Erst-/Neuauflagen zu erwerben... Dazu kommen Phänomene wie die Bücherbüchse oder Fairyloot, deren hübsche Farbschnittbücher nur besonders Schnelle und "Mitglieder" bekommen können.
Jap. Das ist unfassbar schade und ich merke selbst, wie eintönig meine Lesejahre in der Vergangenheit dadurch leider auch waren... aber dies selbst zu erkennen ist der erste Schritt und der nächste das einfach mal zu ändern und andere Bücher aufzuprobieren! Und ja... das Thema ist unfassbar schwierig und sehr kritikwürdig.
Mittlerweile kann man die Booktok Bücher schon sehen, die sind alle gleich gestaltet und damit kann man da ganz gut einen Bogen drumherum machen. Ich habe ja früher vor allem Taschenbücher gekauft, selber Inhalt, weniger Geld oder leihe Bücher aus oder hole sie mir aus dem öffentlichen Bücherschrank. Ansonsten lässt man da ja ein Vermögen.
Und die Farbschnitte sind meiner Meinung nach, meistens ziemlich hässlich. Es wirkt so als würde man irgendetwas schnell drauf klatschen um Geld machen zu können, ohne sich tatsächlich Mühe beim Design zu geben. Dasselbe mit Covern. Die meisten sind hübsch, aber repetiv und unkreativ. Wie viele Romanzen brauchen wir noch, auf denen ein Schädel mit Blüten und Glitzerpartikeln abgebildet ist? Wer es mag, soll es mögen, alles gut. Auf mich persönlich wirken diese Cover immer so, als wäre das so ein Fast Fashion Buch, dass schnell rausgehauen wurde, um die Masse zu befriedigen und schnelles Geld zu machen, zudem keiner aus dem Produktionsteam wirklich eine Beziehung aufgebaut hat.
@@Ich-Existiere-Nicht Die Farben sind ja auch immer dieselben. Andere Genre haben meistens Cover, die etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun haben, aber bei dieser Art scheint sich da wirklich keiner die Mühe gemacht zu haben. Farbschnitte finde ich insgesamt schwierig, denn die Seiten kleben sehr häufig zusammen und ich habe dann immer Angst, dass ich Seiten einreiße, wenn ich sie trennen will. Aber ja, auch die Geschichten wirken auf mich (ohne dass ich mich jetzt mit jeder eingehend befasse) nach Schema F nach Fast Fashion. Und nach der 5. gleichen Geschichte habe ich dann eben auch keine Lust mehr, das zu lesen.
Ich muss wirklich sagen, dass ich mich schon sehr angesprochen gefühlt habe bei diesem Video. Allein FOMO ist sowas von aktuell bei mir, das ist schon wirklich traurig. Dadurch entsteht dann eben auch schnell ein SuB von 635 Büchern (und ja, so hab ich bei mir auch geguckt), eben aber auch, weil eBooks zum Beispiel "nur jetzt zum Einführungspreis von x€" zu haben sind. Farbschnitt Ausgaben sind limitiert? Okay, muss ich haben. Und jetzt muss ich lernen: Nö! Ich muss erstmal gar nichts, ich brauche das nicht und nein, es ist nicht normal viel zu kaufen und zu horten. Da komme ich dann jetzt hin und arbeite daran. Auch ist ganz wichtig: Nur, weil das Buch im Hype ist, muss es mir nicht gefallen und ich finde, dass auch Menschen, die eigentlich nicht unbedingt zur Zielgruppe gehören, ihre Meinung dazu äußern sollten, eben damit auch vielleicht mal ein bisschen hinterfragt und nachgedacht wird.
Gerade bei Büchern ist FOMO ja eigentlich unsinnig, weil die i.d.R. sehr lange noch verfügbar sind, ggf. gebraucht oder als Ebook. Dass ich an eins gar nicht mehr rankomme, ist extrem selten. Ich kaufe Bücher quasi nie sofort, sondern setze sie auf eine Wunschliste - und manchmal habe ich nach einiger Zeit gar kein Interesse mehr. Ich glaube, es würde mich total unter Druck setzen, ein Buch schon zu Hause zu haben und lesen zu _müssen_.
Wirklich total spannend! Endlich Mal jemand der das ganze auf dem Punkt bringt. Vor allem das mit der ACOTAR / Sarah J. Maas Sekte... Ich oute mich mal, dass ich ACOTAR Abgrundtief hasse. Weil es total toxische Werte vermittelt mitunter in meinen Augen. Angefangen bei Tamlin, der im ersten Buch perfekt war, bis sich Frau Maas gesagt hat, dass Reysand besser wäre. Also zweiter Band, der den ersten absolut sinnlos macht. Tamlin und Feyre, beide hochgradig traumatisiert BEIDE machen Fehler und kommunizieren das in ihrer Beziehung nicht - aber nur bei Feyre wird es als Leid angesehen und alle sind permanent auf ihrer Seite. Das spätere Spiel "Hauen wir Mal auf Tamlin drauf bis er nicht mehr kann" ist so unnötig. Ja, Tamlin hat auch miese scheiße gebaut, aber wenn Feyre Mist baut und verrät und betrügt wird es als Badass angesehen und ihr Stecher Reysand natürlich als der perfekte "Mate" (sooft wie sie das dort benutzt...kann's nicht mehr hören.) für mich ist diese ACOTAR 'Protagonistentruppe' eigentlich ein ziemlich armseliger Haufen. Zusammen auf jemanden einzutreten der eh schon am Boden ist (looking at you, Reysand), wird da glorifiziert. Aber seine schwangere Frau zu bevormunden und absolut possessive zu sein (das was bei Tamlin ja so angekreidet wurde) ist natürlich sexy, weil es Reysand ist und tut. Klar, es ist Fiktion, aber ich finde es echt traurig das so viele kritische Stimmen ignoriert werden und dann so ein narrativ gepusht wird. Eine Künstlerin die auch nur flüchtig kannte, aber auf social Media verfolgt habe, hat eine Special Edition für ACOTAR Illustriert. Sie würde in Grund und Boden gehatet von S.J.Maas Fans, weil's ja nicht ihren Vorstellungen entsprochen hat. Das ging so weit, dass sie Drohungen bekommen hat. Solche Leute sind beängstigend mit ihrer Reinsteigerung. Booktok ist mir selbst einfach zu oberflächlich und es sind immer die gleichen Bücher die unnötig hochgehyped werden, besonders wenn viel Spice und Smut enthalten ist. Da liest man lieber für sich allein.
Ja, Sarah J Maas fans sind wirklich eine ganze eigene Art für sich selbst. Muss da auch sehr oft den Kopf drüber schütteln. Ich habe die Bücher noch vor dem Hype damals gelesen, als sie gerade erst herausgekommen sind - und bis heute gehören sie zu meinen Lieblingsbüchern. Dennoch sehe ich auch einige Aspekte in den Büchern kritisch und muss auch zugeben, dass mich das Verhalten von Rhys im fünften Buch auch nicht sonderlich begeistert hat. Danke für deinen Insight! Wirklich super spannend!
Hey, an sich hast du gute Punkte genannt bei denen ich dir entweder zum Teil oder zu 100% zustimmen kann. Ich hätte da trotzdem ein paar Kritikpunkte. Es wird bspw. sehr viel verallgemeinert bspw. "Sobald eine Person über ihre eigenen mental health Probleme aufmerksam macht, wird dieser entfolgt oder dafür kritisiert". Es klingt einfach so als wäre das immer der Fall und alle würden mitmachen. Zudem ist mir kein Fall bekannt, in dem das überhaupt der Fall war. Bei solchen Punkten wäre es gut ein kleines Beispiel zu nennen oder einen Clip aus Tiktok etc. Zu zeigen, um den Punkt besser nachvollziehen zu können. Im großen und ganzen trotzdem ein gutes Video! 😊
Es geht mittlerweile eher darum, dass etwas hübsch aussieht, anstatt dass der Inhalt gut ist. Hauptsache die Bücherwand ist toll... ob man vielleicht nur 1/10 davon wirklich gelesen hat... who cares. Genauso auch der Inhalt der Bücher, die man auf Booktook findet. Als wenn man Rohfassungen von Ideen lesen würde. Plump, klischeehaft und unlogisch. So wie du sagst... besitzen, nicht lesen. Hübsch aussehen, nicht inhaltlich gut sein... ich weiß nicht. Meiner persönlichen Meinung nach entwickelt sich das alles in eine gaaaaaaaaaaanz ganz problematische Richtung. Ganz abgesehen von den gehypten übelst toxischen Beziehungen.
Tolles und wichtiges Video! Dieses Thema wird zu selten beleuchtet und ist unfassbar komplex. Danke für das Video, du konntest manche Gedanken in Worte fassen. Besonders das Fazit hat das Problem gut abgerundet. Der Algorithmus kann ein eigener Spiegel sein, dehalb muss man seine Bubble auch kritisch beobachten und hinterfragen :)
Hey, Super Video! Mir kam am Ende noch ein Gedanken zu dem Thema "Folge den Accounts, die dir gut tun/ dich interessieren". Denn in dem Sinne mag es zwar für Instagram so stimmen, aber Tiktok hat quasi das Prinzip Follower abgeschafft, der Algorithmus bestimmt meistens was du siehst. Klar, durch Interaktionen kann man den lenken, aber auch nicht 100%ig. Leena Norms hat dazu auch ein super Video :) Gerne mehr Essays der Art :D
Ich finde vieles an dem Video korrekt. Wo ich aber sehr vorsichtig sein würde, ist das Thema Kaufsucht. Wir können auf diese Distanz eine Sucht nicht diagnostizieren. Für alle, die wahrhaftig von einer Kaufsucht betroffen sind, ist es schwierig zu lesen oder zu hören, dass dieser Begriff auch immer inflationärer benutzt wird. Außerdem möchte ich betonen, dass diese Phänomene, die du ansprichst, für viele eine große Rolle spielen, jedoch keinesfalls auf alle zutreffen. Ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung auf Instagram berichten und bisher hatte ich keine Probleme mit Hetze oder Mobbing. Bei dir hört es sich so an Buchblogger = kaufsüchtig. Ich finde, das ist eine richtig krasse Aussage, mit der ich überhaupt nicht mitgehe. Ich finde es wirklich richtig schlimm, dass dieser Begriff hier einfach so verwendet wird. Natürlich gibt es Menschen, die von einer Kaufsucht in diesen Bereich betroffen sind aber man kann nicht sagen, dass jeder Buch Blogger eine Kaufsucht hat, welcher viele Bücher kauft.
Ich verstehe ganz genau, was du meinst und mir geht es hier nicht um Ferndiagnosen, sondern darum, dass das Thema Kaufsucht auch für Menschen eine Rolle spielen kann, die übermäßig Bücher kaufen. Kaufsucht begrenzt sich nicht nur auf Kleidung, Schmuck oder Sammelgegenstände. Zudem, muss man auch sagen, dass auch in der Buchbubble Begriffe wie "bookaddict" oder "bookshopping addict" inflationär verwendet werden. In diesem Fall werden diese aber gerne romantisiert und werden nicht kritisch wahrgenommen. Deswegen ist es mir wichtig, dieses Thema ins Boot zu holen.
Ich verstehe deinen Punkt total. Ferndiagnosen zu stellen wäre fatal, genauso wie allen Bookstagrammer*innen eine Kaufsucht zu unterstellen. Dennoch finde ich die genannten Punkte im Video mehr als korrekt. Dieser übermäßige Konsum ist in der Book Bubble einfach sehr auffällig. In vielen Hauls geht es fast nur noch darum, dass das Buch unbedingt gekauft werden musste wegen des Farbschnittes, den es natürlich nur in der 1. Auflage gibt oder möglichst viele Neuerscheinungen in die Kamera zu halten. Oft wird nicht mehr auf dem Inhalt des Buches eingegangen, sondern nur noch auf das Aussehen. Die XL Book Hauls verleihen, gerade jüngeren Zuschauern, das Gefühl das +20 Bücher in einem Monat zu kaufen normal ist. Über die Kosten spricht jedoch keiner, denn solche Videos geben nunmal die benötigten Klicks. Auf Kritik wird eher konfrontativ geantwortet oder mit Sätzen wie „Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei verschiedene Hobbys“. Nein, Bücher kaufen ist, ab einem bestimmten Maß, kein Hobby mehr. Es verfolgt ein Muster, dass typisch in einem Suchtverhalten ist.
😂😂😂 hilft es, wenn ich erkläre, dass ich über die zwei Stunden der Aufnahme ne ganze Kanne Tee getrunken habe? 😂 Aber ja... ist mir auch beim Editieren aufgefallen, dass ich die doch sehr viel in der Hand habe 😂
Hey, erst einmal lieben Dank für so eine interessante Perspektive auf den Zeitgeist der Literatur & Social Media! Ich glaube ich habe in meinem gesamten Leben nur drei RUclips Kommentare verfasst und auch lange überlegt, ob ich hier schreiben soll. Auf der einen Seite hat mich dein Video motiviert, mit Menschen in eine Diskussion zu gehen, auf der anderen habe ich nachdem ich die 40 Minuten angeschaut habe, Angst bekommen, hier meine Meinung kundzutun. Denn ich habe Angst, dafür verurteilt zu werden…Wie du siehst, schreibe ich nun doch. Ich möchte auf ein kleines Beispiel eingehen, was du angesprochen hattest: Throne of Glass und das Nehemia als schwarze Frau in der Geschichte mit ihrem Tod nur dazu gedient hat, einer weißen Frau den Weg zu ebnen. Rassismus ist ein sensibles Thema, ich möchte nicht, das auch nur irgendjemand im echten Leben solchen erfährt. Dennoch kann ich deinen Kritikpunkt absolut nicht nachvollziehen bzw. verstehe ich ihn nicht. Was hat die Hautfarbe bzw. Ethnie in einer Fantasy-Geschichte damit zu tun, dass der Charakter stirbt? Deine Erklärung, dass es ja klar sei, dass eine schwarze Person früh aus der Erzählung ausscheidet, nur um einer weißen Platz zu machen verstehe ich nicht. Ich sehe es gänzlich gegenteilig: Nehemia war Aelins beste Freundin. Sie war ihr äußerst wichtig. Genauso wäre es gewesen, wenn der Charakter Nehemias eine weiße Frau gewesen wäre. Dein Argument, dass in der Literatur lediglich weiße Personen wichtige Charaktere sind baut meiner Meinung nach auf einem Trugschluss auf. Nur weil Nehemias Ethnie eine andere im Buch ist, muss ihr früher Tod ja nur daran gelegen haben. Ein wiederlegendes, anderes Beispiel aus dem Genre wäre in meinen Augen zum Beispiel „An Ember in the Ashes“ von Sabaa Tahir. Die beiden Protagonisten haben einen dunklen Hautton, während ein wichtiger Charakter (die einzige Freundin zu dem Zeitpunkt der Protagonistin Laia) namens Izzi im zweiten der vier Bücher verstirbt. Vielleicht kennst du die Reihe ja, ich kann sie sehr empfehlen. Daraus müsste ich jetzt ja jedoch schlussfolgern, dass Izzi natürlich gestorben ist, da sie eine helle Hautfarbe hat und nicht wie die Hauptcharaktere dunkel. Falls ich deine Ausführung falsch verstanden haben sollte, freue ich mich sehr, wenn wir beide uns trauen, der kritiklosen, oberflächlichen BookTok Welt zu trotzen & über den Inhalt von Büchern zu sprechen!:) Liebe Grüße
Hi! Erstmal danke für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass du deine Meinung und Gedanken aussprichst, auch, wenn du zuerst erstmal einen Vorbehalt hattest! Diese Kritik ist auf Booktok/Booktube recht bekannt - also keine, die ich mir persönlich erdacht habe. Und tatsächlich habe ich es wahrscheinlich nicht gut genug erklärt. Sorry, ist definitiv dem Umfang des Videos zu schulden. Bis vor einigen Jahren waren POCs nicht gut bis kaum in den Medien repräsentiert. Wenn doch meistens in Form einer besten Freundin/gutem Freund/ Diener/ Sklaven oder Helfer die oder der eher als Wegebener für die Entwicklung des weißen Protagonisten dient. Natürlich ist es okay, wenn Charaktere - unabhängig ihrer Ethnie - in Bücher für Plotpoints benutzt werden (ist ja sogar wichtig, sonst wäre es ja auch kein gutes Buch). Jedoch ist es schwierig, wenn POC nur in einer solchen Handlung/Situation abgebildet werden. Zudem ist die Ethnie und Kultur von Nehemia die einzige Schwarze Kultur in der gesamten Fantasy-Reihe und auch diese wird als versklavt beschrieben. Dies ist insofern schwierig, weil Schwarze in den Medien grundsätzlich in der Rolle der versklavten Person dargestellt werden. Bis vor wenigen Jahrzehnten, war es üblich, dass Schwarze Schauspieler:innen beispielsweise nur in solchen Rollen gecastet wurden. Verstehe mich nicht falsch, diese fürchterliche Realität abgewandelt in Bücher oder anderen Medien darzustellen, ist an sich nicht verkehrt. Aber es muss kritisiert werden, dass Menschen, die eine dunkle Hautfarbe haben, zumeist in komprimierten Positionen dargestellt werden. Dies führt (sorry, wieder bissi Soziologie hier) selbstverständlich auch dazu, dass unser Bild von POC auch davon geprägt ist. POC leiden bis heute unter starker Diskriminierung. Diese schwindet nicht, so lange diese Menschen als etwas dargestellt werden, worin Europäer sie vor hunderten von Jahren hineingezwungen haben und immer noch hineinzwingen. Das Thema verdient definitiv einen ausführlicheren Beitrag.
Ich versuche, mich nicht von Social Media beeinflussen zu lassen und Bücher nach Inhalt auszusuchen Klappt nicht immer, aber mit Meet me in Autumn hab ich ins Klo gegriffen
Vielen Dank für dieses detailreiche und reflektierte Video. Ich meide Booktok soweit es geht, folge nur ausgewählten Creatorinnen, die auf Probleme aufmerksam machen. Wenn ich Kritik mitbekomme wie z.B. das beim piper Verlag, Sarah J. Maas, Colleen Hoover, Neil Gaiman, oder auch JK Rowling, dann möchte ich als Konsumentin diese Menschen doch gar nicht unterstützen. Ich verstehe den Aspekt mit Safe Space absolut nicht, denn damit nimmt den (nicht vorhandenen) Safe Space der Opfer. Finde diesen Gedankengang der Menschen immer sehr fragwürdig.
Auch wenn ich ja grundsätzlich bei Dir bin: Überkonsum ist aber nichts Neues. Das ist bei Mal- und Journalutensilien auch extrem ausgeprägt. Und geh mal in die Werkstatt von irgend einem Schrauber. Oder an den Schrank von einem Hobbyfotografen. Und hohe SUB hatte ich schon, bevor es das Internet überhaupt gab 😂
Ich bin zwar nicht auf Tiktok unterwegs, aber ich mache Booktube. Laut YT Analytics habe ich 100% Prozent männliche Zuschauer (was nicht stimmen kann, aber gut). Vermutlich weil ich mehr nerdiges Zeug mache. Und man merkt es manchmal krass an den Kommentaren. ZB: Wenn ich auf Sexismus und Rassismus in Buchern hinweise, werde ich beschimpft. Dabei bin ich hier, weil es es spannend finde, mich kritisch mit Literatur auseinanderzusetzen. Und ja, Rezensionen laufen allgemein nicht gut. Was schon ironisch ist 😤
Gutes Video, sehr kritisch auseinander gesetzt, solche Form des Hinterfragens brauchen wir. Ich bin genau die Zielgruppe für solche Safe spaces. Ich fühle mich wohl auf vielen Booktube Kanälen. Ich denke nicht, dass es möglich ist, jeden anzusprechen, irgendwen wird es immer nicht interessieren. Irgendwer wird einen immer nicht mögen. Da kann man der netteste Mensch der Welt sein. Ich lese YA oder Fantasy gar nicht und finde trotzdem meine Nischen Ja, lesen ist politisch. Wer Gehör bekommt, wer sich verkauft. Aber mir geht es wirklich um Buchrezensionnen und Inspiration was ich lesen will. Lesen ist eigentlich ein bisschen ein einsames Hobby. Mir gefällt, dass man sich darüber vernetzt
Ich habe damals einen buchblog gehabt. Habe aber wegen dem mobbing nach 6 jahren aufgehört, bin in depressionen verfallen und habe jahre gebraucht wieder daraus zu kommen. Seit dem habe ich angst auf buchmessen zugehen ubd lese weniger. Mittlerweile habe ich das überwunden und vermisse den austausch aber damals war es der horror für mich.
Das tut mir sehr leid. Habe früher super gerne Blogs gelesen und hab vor allem kritische Posts und humorvolles durch den Kakao ziehen von Büchern gern gelesen. So schade, dass dir dein Hobby von Leuten so zerstört wurde. Vermisse Blogs lesen sehr.
Ich kaufe sehr selten neue Bücher. Ich kaufe mega gerne am Flohmarkt. Ich kaufe dann einen Koffer voll und das Geld wird gespendet. Sonst gern gebrauchte von Willhaben und bookbot😊
Und mein kindliches Selbst dachte, dass ein Buch, das 10€ kostet, schon teuer ist. Meine Mutter hat mich damals immer gefragt,ob ich das Buch wirklich brauche. Nach kurzem überlegen und frühreifem Verständnis für die finanzielle Situation meiner Eltern, habe ich immer gesagt, dass ich es doch nicht haben möchte. Wenn ich dann doch einmal ein Buch bekommen habe, z.B. zum Geburtstag, dann hatte das einen unglaublichen wiederlesewert für mich. Ich wusste nie, wann ich ein Neues bekommen würde.
Welchen Wert haben Bücher heute noch, wenn der Inhalt nicht zählt?
Einfach nur traurig.
Zum Thema Rezensionen, ich finde man bemerkt die einseitig, übermässig positiven Bewertungen des romance, Young adult, romantasy - Genres auch schon stark an den Good reads Rezensionen. Da sieht man fast nur 4,5-5 Sterne Bewertungen.
Zum Thema Umgang mit sensiblen Themen in diesen "Booktok Büchern" ist mir dieses Jahr mal ein ganz gutes Beispiel untergekommen. Ich las im Frühjahr den ersten Band von ,,Belladaire Academy of Athletes", da die Bücher mir schon häufiger online vorgeschlagen wurden. Die Protagonistin hat einen Hintergrund mit Mobbing und so erwartete ich ein Buch, mit dem ich mich identifizieren kann und welches vielleicht zeigt, dass auch Menschen mit derartigen sozialen Traumata Liebe finden können. Stattdessen bekam ich eine unglaubliche schlecht gemachte und unrealistische Darstellung, die mir als persönlich betroffene Person sehr aufgestoßen ist. Die Protagonisten war super unsicher (unter Mädchen) und wollte unbedingt dazugehören. Soweit so gut. Aber natürlich änderte sich alles, als ein Typ ins Spiel kam, denn mit ihm konnte man die ganze Zeit ironisch und neckisch sein (Stichwort "Enemies to Lovers") ohne sich seine teils sehr fiesen Bemerkungen zu Herzen nehmen und natürlich auf der Toilette einer schicken Feier miteinander schlafen. Hat mich sehr traurig gemacht, da diese Darstellung so garnicht der Realität entspricht. Ich hatte mir eine Geschichte erhofft, die eben gerade zeigt, dass ein Typ nicht auf magische Art und Weise alle Traumata heilt und, dass man dort genauso unsicher ist wie unter Mädchen aber leider wurde ich enttäuscht. Ich denke dieses Beispiel spricht in etwa für sich und die oft so grausam schlechte Darstellung derartiger Themen in solchen Büchern.
Das ist allgemein ein großes Problem, wenn es darum geht Depressionen und ähnliches darzustellen. Es gibt viel zu viele Filme, Bücher etc indem alle Probleme verschwinden, sobald der Protagonist Liebe gefunden hat. Sehr schade.
Unglaublich wichtiger Punkt!
Dazu ist auch schon ein Video in Arbeit :)
Tolles Video 🍀✨🤍🥰 sind ja auch sehr wichtige Themen - und ja ich bin natürlich auch ein schöne-Bücher-Kauf-Opfer 🥹
Uff ja, das gleiche bei Brittany C Cherry. Ich bin generell NA Romance recht skeptisch gegenüber, vor allem weil ich das Gefühl habe dass ich immer wieder die gleiche Geschichte lese, in der toxische Realitäten komplett unkritisch gehyped und romantisiert werden. Jetzt dachte ich, gut okay, wenn wirklich JEDER Brittany C Cherry so liebt, dann steckt da ja vielleicht was dahinter. Ich habe "Wie die Stille unter Wasser" gelesen und es fing grausam an und wurde immer schlechter. Dieses Buch wurde so gehyped und die Autorin damit zur "Königin der Romance" erklärt, aber was ich bekommen habe war ein elend langer Jammerband, in dem die Prota "verstummt" nachdem sie einen Mord gesehen hat, einfach mal 16 Jahre lang stumm bleibt (was nicht realitätsnah ist, nichtmal im Geringsten) und natürlich ist es ein Typ, der sie heilt. Alles schlimme Trauma, überwunden durch die Liebe ihres unglaublich sexy Nachbarjungen. Mir wurde fast schlecht.
Bei diesen Themen fand ich bisher Biographien am besten. Aber es gibt auch Autoren die sich über Themen informieren bevor sie darüber schreiben
Ich frag mich bei den hohen Sub einiger Blogger , WARUM geht man nicht in einer Bücherei. Ich muss nicht jedes Buch haben und bin auch nicht froh jedes Buch gekauft zu haben weil mir auch einige nicht gefallen haben... Ich lese Bücher um die Geschichte zu lesen und nicht mir es hübsch in ein Regal zu stellen und meine eigene Bücherei aufzubauen.ich finde dein Video richtig klassisch und das du es sehr gut kritisierst
Tatsächlich hat mir dieses Video ein wenig die Augen geöffnet. Ich selbst arbeite seit über 15 Jahren in einer gut bestückten Stadtbibliothek...und hab daheim ne eigene Bibliothek. Weil ich, wie mir jetzt erst so richtig bewusst wird, eine krankhafte (Buch-)Kaufsucht hab. Ich könnte alle Bücher aus der Bibo ausleihen, aber ich MUSS manche Bücher einfach selbst haben. Und das sind unglaublich viele. Mein SUB ist bestimmt über 500 Bücher hoch. Aber ich froh über das Video, es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Gerade der Punkt, dass diese krankhafte Kaufsucht hier auf Booktube so verharmlost wird. Durch die vielen Unpacking und Neu im Videos konnte ich auch meine Käufe immer rechtfertigen. Irre!
Meine Bücherei im Ort hat schlechte Öffnungszeiten. Bei mir fing es in der Zeit an, als ich zur Arbeit gependelt bin. Da musste ich häufig auf den Zug warten und bin dann auch in einige Shops mit Büchern geschlendert 😍 und so sammelt sich auch einiges an 😅😅😅
@@sandychi217 schade das sie unpassende Öffnungszeiten hat. Aber vielleicht ist es eine Option über die man mal nachdenkt. Ich empfinde jeden nach der viele Bücher kauft oder haben möchte. So geht es mir mit Kinderbüchern. Ich bin froh, daß wir in der Nähe eine gut gefüllte Bibliothek haben sonst wäre ich evtl sehr arm.
Ich bin 33 und bin bezüglich dieser neuen Welle von Bücherbloggern, ganz bei dir...wenn ich mich an meine Jugend erinnere, gab es 1-2 RUclipsrinnen, die ich geschaut habe - Andrea "Kossi" Koßmann - falls sie noch jemand kennt. Damals gings wirklich noch um Bücher und nicht nur um Standardgeschichten mit schönen Covern
Ich kenne Kossis Kanal noch und bin hier wohl mit die Älteste.
Ich kenn sie auch, und ChocolatPony 🥹
@@Engelsherz1222 Durch ChololatPony bin ich auf Booktube erst gekommen, leider macht sie ja lange schon keine Videos mehr, sehr sehr schade.
Erstmal tolles Video und danke, dass du dich traust auch einige Themen anzusprechen.
Gerade den Aspekt mit dem Überkonsum finde ich sehr wichtig.
Grundsätzlich kann und darf jeder mensch mit seinem Geld machen was er will und das ist auch okay.
Dennoch finde ich es problematisch, wenn dir dauerhaft das Bild vermittelt wird, dass du dir jeden monat mindestens 5-10 oder mehr Bücher kaufen sollst. Vorallem weil gefühlt jeden Monat Neuerscheinungen rauskommen.
Finde es schon krass, wie groß der SuB mancher Leute ist und diese trotzdem jeden Monat massenweise Bücher kaufen.
Ich mache es so, dass ich immer mal schaue, welche Bücher mich so interessieren, speicher diese ab und schaue dann paar wochen später, ob diese mich immernoch interessieren.
Habe eine Zeitlang auch haufenweise Bücher aus Impuls gekauft, wo ich dann nach Wochen gemerkt habe, dass ich sie entweder vergessen habe oder diese mich doch nicht so sehr interessieren.
Und dann immer diesee druck, jede Buchhandlung mindestens mit einem Buch verlassen zu müssen, weil man ja sonst kein richtiger Leser ist.
Anderer Punkt: Was mich persönlich auch ein bisschen stört, ist diese Überpräsentation von den Genres Romance, Romantasy und Dark Romance.
Es gibt doch soviele andere Tolle Genres wie Fantasy, Science Fiction, Thriller, Horror usw. die mMn zu wenig Aufmerksamkeit bekommen.
Ich habe generell das Gefühl, dass die Quantität der Bücher übersteigt und die Kunst und Kreativität dahinter kaum noch wertgeschätzt wird.
Wenn ein Buch kein Farbschnitt, Hübsches Cover oder noch besser, einen effekt hat (Siehe neuestes Buch von Fitzek), hat es kaum oder selten noch Chancen.
Soviele Autoren, haben so tolle Welten erschaffen, geniale Storys mit guten und tiefen Charakteren geschrieben.
Aber irgendwie scheint das immer mehr in den Hintergrund zu geraten.
Absolut... da stehen echt einige Probleme im Raum! Doch vor allem wichtig ist, dass man da auch genau auf sich achtet und kritisch ist. Mir hilft da der Abstand zu den Videos sehr!
Und ich wünsche mir auch sehr, andere Bücher zu entdecken, die jetzt nicht der schönen-Romance Norm entsprechen!
Danke für deinen Kommentar 🫶🏼
DANKE für dieses Video. Das Thema wird viel zu selten kritisch betrachtet. Einige der erwähnten Punkte stoßen mir auch immer wieder sauer auf und ich bin im Vergleich wahrscheinlich noch relativ wenig in der Bubble unterwegs. Ich bin 36, wahrscheinlich bin ich einfach nicht die Zielgruppe, da die meisten Booktuber und Co. um einiges jünger zu sein scheinen.😆
1. Überkonsum und Kaufsucht:
Ich schaue mir immer gern Book Haul Videos an, um u.a. auf dem Laufenden zu bleiben, was es gerade so auf dem Buchmarkt gibt. Für mich ist das wie Stöbern im Buchladen, es macht Spaß. Aber mir klappt regelmäßig der Kiefer ab, mit welcher Selbstverständlichkeit und mit wie wenig oder keiner Selbstreflektion losgeshoppt wird. Da kommen dann Aussagen wie: "Oh ich war einen Monat jetzt nicht Bücher shoppen. Das geht so nicht." und zack geht's in die nächste Buchhandlung, um 20 neue Bücher zu kaufen, damit der Stapel ungelesener Bücher noch größer wird. Und wenn kein Platz im Regal mehr ist, dann wird einfach ein neues gekauft, Problem gelöst. Grundsätzlich muss das ja jeder selbst wissen, aber ich finde das nicht gesund. Und ja, ich bin selbst auch schon mal in diese Falle getappt.
Ich bin allerdings schon immer großer Fan der öffentlichen Bibliotheken und leihe mir die meisten Bücher aus, die ich lese, statt sie zu kaufen, weil ich nicht jedes Buch selbst haben muss, zumal ich die meisten eh nur einmal lese. Aber Bibliotheken werden in der Buch Bubble meiner Erfahrung nach nie erwähnt. Und ich frag mich: warum? Warum ist es so schlimm, Bücher nicht zu kaufen, sondern "nur" zu leihen? Die Antwort ist wahrscheinlich: Überkonsum.
2. Kritik an dem Verhalten:
Kritik wird ja selten gern gesehen, aber manche reagieren da echt überempfindlich und fühlen sich persönlich angegriffen, wenn Kririk an einem besonders gehypten Buch geübt wird, oder wenn man es selbst schlecht fand. Diesen Trend finde ich sehr gefährlich, zumal mir das auch immer wieder in anderen Bereichen des Alltags auffällt.
Zudem finde ich die Book Community leider sehr einseitig. Gefühlt 90% des Contents (zumindest bei den weiblichen Booktubern und Co.) sind einfach Romance oder Romantasy. Ich lese ab und zu mal ganz gern Romantasy, aber Romance interessiert mich wenig bis gar nicht. Ich bin schon froh, wenn jemand mal Thriller vorstellt oder liest, was eher die Ausnahme ist.
Allgemein habe ich oft das Gefühl, dass Lesen einfach gerade im Trend liegt und es gar nicht so um die Bücher oder den Inhalt an sich geht, was ich sehr schade finde. Es ist schwer zu beschreiben, aber es wirkt auf mich oft leider sehr oberflächlich.
Ich lese bereits seit meiner Kindheit sehr viel und gern, aber habe das Gefühl, dass sich da sehr viel verändert hat im Buchwesen und durch Social Media und ich bin mir nicht sicher, ob mir der Trend so gefällt. Bin aber gespannt, wo die Reise noch hingeht...
PS: Ich hasse auch Tropes, weil die eindach das ganze Buch spoilern und ich einige echt unsinnig und überflüssig finde. Diesen Trend mag ich gar nicht, zumal es nahezu unmöglich ist, sich da nicht ständig spoilern zu lassen, da Tropes leider extrem beworben werden. 😅
Zum Punkt, dass nur Romance gelesen wird: Ich habe auch das Gefühl, dass Bücher die einen anderen Genre entsprechen nur auf den Romantik-Teil reduziert werden. "The inheritance games" zum Beispiel ist jetzt echt nicht so romantisch wie es auf BookTok immer dargestellt wird. Es gab ein Liebesdreieck, aber hauptsächlich war es ein Thriller. Wenn man sich die TikToks dazu anguckt, könnte man glatt meinen, dass der eigentliche Plot die Leute gar nicht interessiert. Anscheinend gibt es das selbe Problem auch noch mit anderen Büchern. Es ist ja nichts falsch daran, Charaktere zu shippen etc, aber wenn Bücher, die keine Romance sind, dann in solchen "Books where he fell first", "Slowburn" etc.. Videos gezeigt werden, die offensichtlich bloß dafür da sind um Leuten Romanzen zu empfehlen, finde ich das doch schon schade. Wie bereits gesagt, man darf den romantischen Subplot gut finden, aber die Bücher als Romance zu vermarkten ist was komplett anderes.
@Ich-Existiere-Nicht
Lustigerweise lese ich gerade Inheritance Games 3 und stimme dir da voll zu mit der Romance. Ich finde eh, dass Tropes auch sehr sehr oft falsch angegeben werden. Da wird viel als Enemies to Lovers bezeichnet, was überhaupt kein Enemies to Lovers ist, einfach weil es sich besser vermarktet (vermute ich).
Wobei ich die Inheritance Games Bücher auch nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde, zumindest die ersten beiden nicht. Der 3. Band zieht da nochmal ordentlich an, den sehe ich auch eher als Thriller.
Ich kann mit deinem Video ziemlich gut mitgehen. Muss aber sagen, am meisten wurmt mich in der Bubble der exorbitante Überkonsum. Ich persönlich liebe das stöbern in Buchhandlungen, nehme auch gerne mal was mit, versuche aber generell meinen Sub auf unter 10 Büchern zu halten. Fühle mich damit einfach am wohlsten und weniger unter Druck.
Mir ist in der letzten Zeit aufgefallen dass ich wesentlich mehr reading vlogs schaue, die sind ruhiger und man bekommt besser Einblicke in die Meinung und Gedanken der Blogger beim Lesen. Das gefällt mir mittlerweile wesentlich besser als das stumpfe zeigen der Bücher und Klappentexte bei Neuzugänge-Videos. Für mich wirken die oft nicht mehr glaubhaft, wenn gesagt wird “oh auf Buch XY freue ich mich schon so” und es dann mind 2 Jahre nicht gelesen wird.
Ja, nicht jeder kann Vlogs machen, die passen oft nicht zur entsprechenden Lebenssituation, was auch absolut ok ist, trotzdem empfinde ich es als möglich Challenges oder Ähnliches einzubauen um solchen Content mal zu ersetzen.
Ich wünsche mir nur ab und an, dass das Konsumverhalten hinterfragt wird. Und ich denke, dass Bücher lesen und Bücher kaufen keine unterschiedlichen Hobbys sind, da eines die Konsequenz des anderen ist. Und wenn irgendwann trotzdem mal das Interesse an der Geschichte weg ist, ist es absolut in Ordnung diese auch gehen zu lassen 🤗
Ja! Ich kann mir diese schnellen Shorts (habe kein TikTok, aber ich bekomme die durch grundsätzlichen Buch-Content auch auf RUclips vorgeschlagen) nicht ansehen. Aufgrund meines eigenen Buchgeschmacks kann ich mit vielen davon eh nichts anfangen. Aber ich liebe die Buchinhalte auf RUclips, wo eine Person ganz ruhig erzählt, was sie diesen Monat gelesen hat und was ihnen daran gefallen hat und was nicht mit einer kleinen Buchvorstellung. Oder wie Du sagst, Vlogs. Oder sowas wie eine kleine Anleitung, wie man in das Werk von einem bestimmten Autor besonders gut einsteigen kann, wenn man möchte. Aber das bezieht sich bei mir auf Klassiker und jetzt zum Beispiel kürzlich Han Kang. Auch Diskussionen über Buchpreise find ich interessant. Oder das literarische Quartett und solche Dinge. Dieses Schnelle und eigentlich Inhaltlose nervt mich total.
Außerdem zum Bücher kaufen: Ich habe dieses Jahr auch viele Bücher gekauft und mein SuB ist zwar höher als 10, aber ich habe keine besonderen Editionen gekauft (diese Farbschnitte finde ich sowieso grausam 😂), auch teilweise Second Hand und bei allen Büchern war und bin ich mir sicher, dass ich sie lesen werde. Natürlich nicht jetzt sofort, weil ich nicht alle gleichzeitig lesen kann. aber ich habe seit meinem letzten Buchkauf schon wieder 7 Bücher beendet, davon 6 komplett gelesen. Und durch das nächste Buch bin ich schon halb durch. (Man merkt, ich kaufe auch in Schüben.)
@ kann ich gut nachvollziehen. Besondere Editionen, sprich Farbschnitte kauf ich nur wenn ich von meinen liebsten Autoren Bücher vorbestelle. Ebay Kleinanzeigen und Vinted nutze ich auch ganz oft und gerne.
Habe bisher nur gute Erfahrungen mit gemacht. Nur verkauft bekomme ich irgendwie kaum was (außer die Bücher sind grad gehyped) 😵💫
@@Natalie-gf9ju Ja, beim Verkaufen werde ich demnächst zu einem Gebrauchtbuchhändler laufen, glaube ich. Da, wo ich wohne, gibt es einige. Aber sonst gebe ich manchmal auch welche in diese öffentlichen Bibliotheken in Telefonzellen oder so und gucke, was ich da vielleicht für mich finde.
Hi :) Ich finde auch, dass Bücher kaufen und lesen keine unterschiedlichen Hobbies sind. Diese Aussage wirkt eher wie ein Verherrlichen oder eine Rechtfertigung des Überkonsums.
@@anho2195 gibts bei mir in der Gegend leider nicht, dafür die Telefonzellen. Die nutze ich auch sehr gerne. Denk mir da, dass sich da bestimmt wer drüber freut wenn nicht nur die aussortierten Uraltausgaben aus der Bücherei drin sind 😅
Ich bin da in der privilegierten Situation, dass ich auf die 5€ nicht angewiesen bin, und damit was gutes tun kann. Hoffe nur immer dass Leute das nicht ausnutzen 😬
Tolles Video 👍 Ich habe mit Schuleintritt eine Büchereikarte bekommen und hab diese auch bis ans Limit immer gerne genutzt. Meine liebsten Autoren oder Reihen gab es zu Geburtstag, Weihnachten etc oder vom Taschengeld und ab und zu mal einfach so. Die meisten dieser Bücher habe ich heute noch. Ich hatte dann anfang 20 eine lange Phase in der ich kaum gelesen habe aber viele second Hand Bücher gekauft habe weil mir dieses Erlebnis mental „geholfen“ hat. Inzwischen bin ich an einem Punkt an dem ich viele Bücher ausmiste weil ich das Interesse verloren habe. Ich nutze wieder viel die Bücherei und kaufe second hand. Die meisten Bücher die ich kaufe sind inzwischen Bücher die mich als Kind geprägt haben aber die ich nie hatte oder Autoren die ich bis heute liebe. So ist mein Bücherregal mehr ein Ort der mir ein wohlig warmes Nostalgie Gefühl gibt. Denn ich habe festgestellt dass mir einfach Kinder und Jugendbücher oft das gute Gefühl geben weshalb ich lese. Und was ich auch im Regal möchte. 😊
Während des ganzen Videos bin ich einfach nur froh, dass ich kein Teil dieser „Community“ bin. Ich habe lesen schon immer geliebt und hätte mir niemals ein Buch gekauft, von dem ich nicht überzeugt gewesen wäre, dass es mir gefällt. Zum Glück hat sich das bis heute nicht geändert und ich lese Bücher gewissenhaft und mit Spaß an der Sache. Ich finde es schrecklich mitanzusehen, wie Social Media die Menschheit verblödet…
Ich sehe die ganze "BookTok"-Situation zwiegespalten. Einerseits finde ich es schade, dass fundierte Rezensionen immer mehr in den Hintergrund rücken. Statt differenzierten Empfehlungen dominieren Aussagen wie: "Wenn ihr eine spicy Enemies-to-Lovers Romance mit einem super sexy Male Love-Interest lesen wollt, ist dieses Buch unbedingt was für euch." Für mich als Buchhändler ist es spannend zu beobachten, wie unterschiedlich Empfehlungen dann wahrgenommen werden. Schreibe ich detailliertere Texte, die inhaltlich tiefer gehen, werden sie oft ignoriert. Formuliere ich hingegen etwas in der Art des Beispiels, greifen Kund*innen häufiger zu. Das zeigt, wie sehr Ästhetik und oberflächliche Schlagworte derzeit die Buchwelt prägen. Ich nehme mich selbst da nicht aus: Ein schön gestaltetes Buch mit Farbschnitt spricht auch mich an und weckt dieses "Muss ich haben!"-Gefühl.
Problematisch wird es auch, wenn Buchbloggerinnen Bücher mit fragwürdigen, oft sehr expliziten Inhalten empfehlen, die nicht jugendgerecht sind. Da es in Deutschland keine Altersbeschränkungen für Bücher gibt, sehe ich immer wieder, wie Minderjährige Werke wie Haunting Adeline oder Bücher von J.S. Wonda kaufen. Diese Art von Dark Romance, die oft unreflektiert jedem ans Herz gelegt wird, ist für junge Leserinnen schlicht ungeeignet. Wir Buchhändler*innen können darauf nur begrenzt reagieren, indem wir beispielsweise Banderolen mit "Empfohlen ab 18" oder Triggerwarnungen verwenden. Dennoch bleiben uns die Hände gebunden, und die Verantwortung wird häufig auf uns abgeschoben. Es kommt vor, dass Eltern sich beschweren, welche Bücher ihre Kinder gekauft haben. Das eigentliche Problem liegt jedoch darin, dass junge Menschen mit solchen Inhalten konfrontiert werden, ohne die Möglichkeit zu haben, diese kritisch einzuordnen. Ein 12- bis 14-Jähriger kann kaum erkennen, dass manches, was in diesen Geschichten geschildert wird, nicht nur problematisch, sondern im echten Leben sogar strafbar wäre.
Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt, ist der Überkonsum von Büchern, der durch Plattformen wie BookTok regelrecht gefördert wird. Es ist beeindruckend, wie stark Algorithmen das Kaufverhalten beeinflussen. Wenn man Buch-Hauls sieht, bei denen innerhalb eines Monats 25 Bücher gekauft und wenige Monate später 85 Bücher aussortiert werden, zeigt das eine bedenkliche Entwicklung. Bücher sind keine Wegwerfprodukte, und dieses Verhalten ist weder für den Geldbeutel noch für die Umwelt gut.
All diese Aspekte zeigen, dass wir bewusster mit Buchtrends umgehen sollten. Es wäre wichtig, mehr darauf zu achten, welche Inhalte wir empfehlen, und kritisch zu hinterfragen, wie stark soziale Medien unser Kaufverhalten beeinflussen. Bücher sollten mehr sein als hübsche Objekte oder ein kurzlebiger Trend. Sie verdienen es, mit mehr Wertschätzung und Bedacht behandelt zu werden.
Ein spannender Video-Essay - vielen Dank dafür :)
* Ein kleiner Nachtrag:
Die Diskussion der Community gegenüber: Ihr lest ja alle nur das gleiche, nur New Adult und Romance, bla bla bla. Das sehe ich immer schwierig. Können wir nicht einfach jeden das lesen lassen, was er/sie möchte? Ich bin in der Community auch ein Aussenseiter, da ich als Mann hauptsächlich Romance lese. Ich mag die Ästhetik voll, und durch meine Arbeit im Buchhandel sehe ich es dann auch als meine Aufgabe, wenn ein Trend aufkommt, dann müssen wir reagieren. Denn ohne solche Trendspitzen, könnten wir nicht auf ewig weiter wirtschaften und würden sogar insolvent gehen. Alles ist in der Buchszene Trendgesteuert: Oh jemand hat den Literaturnobelpreis bekommen? Cool, alle wollen auf einmal die Bücher dieser Autor*in lesen. Also ist es doch auch in manchen Belangen verschenkte Energie sich wirklich darüber aufzuregen oder? Vor allem, wollen viele einfach lesen um in ihrer Freizeit zu entspannen...da stelle ich mir auch spannenderen vor, als nur die hochliterarischsten Romane zu lesen, wo man ewig drüber nachdenken müsste, was man da gerade gelesen hat...
Wow! Danke für deinen ausfürhlichen Kommentare. So viele spannende Punkte, die du da erwähnt hast!
Dieses Essay über Booktok wird nicht das einzige bleiben.
Ich hoffe es ist okay, wenn ich dann auf deinen Kommentar zurückkomme!
Danke dafür!
Danke für das spannende Video-Essay. Das waren ziemlich viele Punkte, die alle ein seperates Video ausgefüllt hätten, aber ich finde es super, wie du am Ende die Stränge noch einmal zusammenführst und eine kleine Zusammenfassung gibst. Ich hätte mir gewünscht, dass du das Thema des Kritischen Lesens und Äußern von Kritik noch etwas ausführlicher besprochen hättest. Mit Sarah J Maas hast du das ja bereits andeutet. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Bücher wesentlich unkritischer rezipiert (und rezensiert) werden, sowohl in Bezug auf den Inhalt, z.B. Handlung, Verarbeitung von Themen und Motiven, aber auch in Hinblick auf das Erzählen und den Schreibstil der Autor:innen. Wie du bereits meintest, heißt kritisch zu reflektieren nicht zwangsläufig, dass man etwas weniger mag. Taylor Swift kritisiere ich ebenfalls in diesem oder jenem Punkt, aber kann sie und ihre Musik doch trotzdem lieben. Durch diese Angst vor Backlash, der besonders erst durch Social Media ermöglicht wird, gibt es gefühlt keinen gesunden Kritikaustausch. Besonders stören mich dann solche Aussagen wie, dass man keine negativen Rezensionen (oder Bewertungen) schreiben bzw. veröffentlichen soll, im Sinne von "Wenn du nichts nettes zu sagen hast, sag gar nichts". Im Sinne des Konsums bzw. Kapitalismus ergibt die Perspektive durchaus Sinn - das Marketing-Team freut sich. Aber das spiegelt zum einen ein unrealistisches Bild der Rezeption wider und täuscht zum anderen damit die potenziellen Konsument:innen. Kritische bzw. negative Rezensionen (die (Nicht-)Synonymität der Begriffe, in die ich sie hier setzte, ist natürlich abhängig von der jeweiligen Rezension) können auf Seiten der Leserschaft sehr hilfreich sein und diese über den potenziellen Konsum reflektieren lassen.
Zu dem bemängele ich, dass auf Booktube, -tok und -stagram wenig bis gar nicht über die Möglichkeit der Bibliothek gesprochen wird. Lesen kann ein teures Hobby sein - siehe die Hauls und Neuzugänge-Videos - muss es aber nicht. Nur wird das viel zu selten erwähnt. Wenn die Zuschauenden durch solchen Content immer nur vor Augen geführt bekommen, das Buch als Besitz zu betrachten, gerät der essenzielle Teil des Buches, nämlich die Geschichte, die erzählt wird, in den Hintergrund. Diese kann man nämlich auch mit einem Bibo-Ausweis günstig ausleihen und genießen. (Ich zahle für mein Jahresabo 20€ - das ist nichts im Vergleich) Natürlich kann ich mich nicht von dem Kaufen von Büchern freisprechen, aber über die Jahre bin ich immer kritischer geworden und schränke den (zuvor teils blinden) Konsum weiter und weiter ein, überlege immer scharf, ob ich dieses oder jenes Buch wirklich jetzt brauche. Oft bleibt es dann beim (Online-)Windowshopping und ich widerstehe dem Drang des Kaufens, schließe zufrieden den Tab und widme mich den Büchern, die bereits auf mich warten.
Uff, bevor ich mich jetzt hier verliere ein erneutes Dankeschön für die Denkanstöße. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Videos von dir und lasse sehr gerne ein Abo da :D
Liebe Grüße^^
PS: Ganz tolle Kette
Swiftie 🫶🏼🫶🏼
Danke, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast noch einmal einige super spannende und wichtige Punkte aufgeworfen, die ich definitiv diskutieren will und werde.
Wenn es dir recht ist, würde ich deine Gedanken dazu auch aufgreifen!
Ganz liebe Grüße 😊
@@JKHuegel Danke, super gerne :)
Hallo, da sprichst du etwas an! Der Anfang, wo du die Rezension des Mannes eingeblendet hast, war btw catchy - mich nervt es nämlich auch, wenn ein Mensch im Internet etwas kritisiert und Andere nicht die Meinung der Person kritisieren, sondern die Person selbst aufgrund äußerer Merkmale (Geschlecht, Hautfarbe, Alter, ...).
Für mich als Leserin, die kein Young/New Adult, Romantasy etc. liest, ist es schade, dass andere Genres zur Zeit untergehen. Da ich mir von hübschen Covern nichts verspreche, bin ich zudem auf die selten gewordenen Rezensionen angewiesen.
Wo ich die Augen verdrehe, ist beim Thema "künstliche Verknappung": Besondere Cover mit exklusiven Farbschnitt gibt es oft nur in der Erstauflage... oder es erscheinen plötzlich Sonder-/Schmuckausgaben nach dem eigentlichen "Hype", sodass Leserinnen mit einer Vorliebe zur Optik und Einheitlichkeit ihrer Bücher schnell sein müssen bzw. doppelt Geld ausgeben müssen, um die hübschen Erst-/Neuauflagen zu erwerben... Dazu kommen Phänomene wie die Bücherbüchse oder Fairyloot, deren hübsche Farbschnittbücher nur besonders Schnelle und "Mitglieder" bekommen können.
Jap. Das ist unfassbar schade und ich merke selbst, wie eintönig meine Lesejahre in der Vergangenheit dadurch leider auch waren... aber dies selbst zu erkennen ist der erste Schritt und der nächste das einfach mal zu ändern und andere Bücher aufzuprobieren!
Und ja... das Thema ist unfassbar schwierig und sehr kritikwürdig.
Mittlerweile kann man die Booktok Bücher schon sehen, die sind alle gleich gestaltet und damit kann man da ganz gut einen Bogen drumherum machen.
Ich habe ja früher vor allem Taschenbücher gekauft, selber Inhalt, weniger Geld oder leihe Bücher aus oder hole sie mir aus dem öffentlichen Bücherschrank. Ansonsten lässt man da ja ein Vermögen.
Und die Farbschnitte sind meiner Meinung nach, meistens ziemlich hässlich. Es wirkt so als würde man irgendetwas schnell drauf klatschen um Geld machen zu können, ohne sich tatsächlich Mühe beim Design zu geben. Dasselbe mit Covern. Die meisten sind hübsch, aber repetiv und unkreativ. Wie viele Romanzen brauchen wir noch, auf denen ein Schädel mit Blüten und Glitzerpartikeln abgebildet ist? Wer es mag, soll es mögen, alles gut. Auf mich persönlich wirken diese Cover immer so, als wäre das so ein Fast Fashion Buch, dass schnell rausgehauen wurde, um die Masse zu befriedigen und schnelles Geld zu machen, zudem keiner aus dem Produktionsteam wirklich eine Beziehung aufgebaut hat.
@@Ich-Existiere-Nicht Die Farben sind ja auch immer dieselben. Andere Genre haben meistens Cover, die etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun haben, aber bei dieser Art scheint sich da wirklich keiner die Mühe gemacht zu haben. Farbschnitte finde ich insgesamt schwierig, denn die Seiten kleben sehr häufig zusammen und ich habe dann immer Angst, dass ich Seiten einreiße, wenn ich sie trennen will. Aber ja, auch die Geschichten wirken auf mich (ohne dass ich mich jetzt mit jeder eingehend befasse) nach Schema F nach Fast Fashion. Und nach der 5. gleichen Geschichte habe ich dann eben auch keine Lust mehr, das zu lesen.
Ich muss wirklich sagen, dass ich mich schon sehr angesprochen gefühlt habe bei diesem Video. Allein FOMO ist sowas von aktuell bei mir, das ist schon wirklich traurig. Dadurch entsteht dann eben auch schnell ein SuB von 635 Büchern (und ja, so hab ich bei mir auch geguckt), eben aber auch, weil eBooks zum Beispiel "nur jetzt zum Einführungspreis von x€" zu haben sind. Farbschnitt Ausgaben sind limitiert? Okay, muss ich haben. Und jetzt muss ich lernen: Nö! Ich muss erstmal gar nichts, ich brauche das nicht und nein, es ist nicht normal viel zu kaufen und zu horten. Da komme ich dann jetzt hin und arbeite daran.
Auch ist ganz wichtig: Nur, weil das Buch im Hype ist, muss es mir nicht gefallen und ich finde, dass auch Menschen, die eigentlich nicht unbedingt zur Zielgruppe gehören, ihre Meinung dazu äußern sollten, eben damit auch vielleicht mal ein bisschen hinterfragt und nachgedacht wird.
Gerade bei Büchern ist FOMO ja eigentlich unsinnig, weil die i.d.R. sehr lange noch verfügbar sind, ggf. gebraucht oder als Ebook. Dass ich an eins gar nicht mehr rankomme, ist extrem selten. Ich kaufe Bücher quasi nie sofort, sondern setze sie auf eine Wunschliste - und manchmal habe ich nach einiger Zeit gar kein Interesse mehr. Ich glaube, es würde mich total unter Druck setzen, ein Buch schon zu Hause zu haben und lesen zu _müssen_.
Wirklich total spannend! Endlich Mal jemand der das ganze auf dem Punkt bringt. Vor allem das mit der ACOTAR / Sarah J. Maas Sekte... Ich oute mich mal, dass ich ACOTAR Abgrundtief hasse. Weil es total toxische Werte vermittelt mitunter in meinen Augen. Angefangen bei Tamlin, der im ersten Buch perfekt war, bis sich Frau Maas gesagt hat, dass Reysand besser wäre. Also zweiter Band, der den ersten absolut sinnlos macht. Tamlin und Feyre, beide hochgradig traumatisiert BEIDE machen Fehler und kommunizieren das in ihrer Beziehung nicht - aber nur bei Feyre wird es als Leid angesehen und alle sind permanent auf ihrer Seite. Das spätere Spiel "Hauen wir Mal auf Tamlin drauf bis er nicht mehr kann" ist so unnötig. Ja, Tamlin hat auch miese scheiße gebaut, aber wenn Feyre Mist baut und verrät und betrügt wird es als Badass angesehen und ihr Stecher Reysand natürlich als der perfekte "Mate" (sooft wie sie das dort benutzt...kann's nicht mehr hören.) für mich ist diese ACOTAR 'Protagonistentruppe' eigentlich ein ziemlich armseliger Haufen. Zusammen auf jemanden einzutreten der eh schon am Boden ist (looking at you, Reysand), wird da glorifiziert. Aber seine schwangere Frau zu bevormunden und absolut possessive zu sein (das was bei Tamlin ja so angekreidet wurde) ist natürlich sexy, weil es Reysand ist und tut. Klar, es ist Fiktion, aber ich finde es echt traurig das so viele kritische Stimmen ignoriert werden und dann so ein narrativ gepusht wird. Eine Künstlerin die auch nur flüchtig kannte, aber auf social Media verfolgt habe, hat eine Special Edition für ACOTAR Illustriert. Sie würde in Grund und Boden gehatet von S.J.Maas Fans, weil's ja nicht ihren Vorstellungen entsprochen hat. Das ging so weit, dass sie Drohungen bekommen hat. Solche Leute sind beängstigend mit ihrer Reinsteigerung. Booktok ist mir selbst einfach zu oberflächlich und es sind immer die gleichen Bücher die unnötig hochgehyped werden, besonders wenn viel Spice und Smut enthalten ist. Da liest man lieber für sich allein.
Ja, Sarah J Maas fans sind wirklich eine ganze eigene Art für sich selbst. Muss da auch sehr oft den Kopf drüber schütteln.
Ich habe die Bücher noch vor dem Hype damals gelesen, als sie gerade erst herausgekommen sind - und bis heute gehören sie zu meinen Lieblingsbüchern. Dennoch sehe ich auch einige Aspekte in den Büchern kritisch und muss auch zugeben, dass mich das Verhalten von Rhys im fünften Buch auch nicht sonderlich begeistert hat.
Danke für deinen Insight! Wirklich super spannend!
Hey, an sich hast du gute Punkte genannt bei denen ich dir entweder zum Teil oder zu 100% zustimmen kann. Ich hätte da trotzdem ein paar Kritikpunkte. Es wird bspw. sehr viel verallgemeinert bspw. "Sobald eine Person über ihre eigenen mental health Probleme aufmerksam macht, wird dieser entfolgt oder dafür kritisiert". Es klingt einfach so als wäre das immer der Fall und alle würden mitmachen. Zudem ist mir kein Fall bekannt, in dem das überhaupt der Fall war. Bei solchen Punkten wäre es gut ein kleines Beispiel zu nennen oder einen Clip aus Tiktok etc. Zu zeigen, um den Punkt besser nachvollziehen zu können.
Im großen und ganzen trotzdem ein gutes Video! 😊
Ich danke dir für deinen Kommentar!
Ich werde beim nächsten Mal drauf achten, Quellen miteinzubeziehen!
Es geht mittlerweile eher darum, dass etwas hübsch aussieht, anstatt dass der Inhalt gut ist. Hauptsache die Bücherwand ist toll... ob man vielleicht nur 1/10 davon wirklich gelesen hat... who cares. Genauso auch der Inhalt der Bücher, die man auf Booktook findet. Als wenn man Rohfassungen von Ideen lesen würde. Plump, klischeehaft und unlogisch.
So wie du sagst... besitzen, nicht lesen. Hübsch aussehen, nicht inhaltlich gut sein... ich weiß nicht. Meiner persönlichen Meinung nach entwickelt sich das alles in eine gaaaaaaaaaaanz ganz problematische Richtung. Ganz abgesehen von den gehypten übelst toxischen Beziehungen.
Tolles und wichtiges Video! Dieses Thema wird zu selten beleuchtet und ist unfassbar komplex. Danke für das Video, du konntest manche Gedanken in Worte fassen. Besonders das Fazit hat das Problem gut abgerundet. Der Algorithmus kann ein eigener Spiegel sein, dehalb muss man seine Bubble auch kritisch beobachten und hinterfragen :)
Ich danke dir!
hunger games wird für immer eine meiner absoluten lieblingsreihen sein
Ich interessiere mich immer auch für den Menschen, aber kann auch sein, dass es die Mehrheit nicht tut. Danke für dein durchdachtes Essay.
Sehr gerne!
Danke, für deine Zeit!
Hey,
Super Video! Mir kam am Ende noch ein Gedanken zu dem Thema "Folge den Accounts, die dir gut tun/ dich interessieren".
Denn in dem Sinne mag es zwar für Instagram so stimmen, aber Tiktok hat quasi das Prinzip Follower abgeschafft, der Algorithmus bestimmt meistens was du siehst. Klar, durch Interaktionen kann man den lenken, aber auch nicht 100%ig. Leena Norms hat dazu auch ein super Video :)
Gerne mehr Essays der Art :D
Ich finde vieles an dem Video korrekt. Wo ich aber sehr vorsichtig sein würde, ist das Thema Kaufsucht. Wir können auf diese Distanz eine Sucht nicht diagnostizieren. Für alle, die wahrhaftig von einer Kaufsucht betroffen sind, ist es schwierig zu lesen oder zu hören, dass dieser Begriff auch immer inflationärer benutzt wird. Außerdem möchte ich betonen, dass diese Phänomene, die du ansprichst, für viele eine große Rolle spielen, jedoch keinesfalls auf alle zutreffen. Ich kann nur von meiner persönlichen Erfahrung auf Instagram berichten und bisher hatte ich keine Probleme mit Hetze oder Mobbing. Bei dir hört es sich so an Buchblogger = kaufsüchtig. Ich finde, das ist eine richtig krasse Aussage, mit der ich überhaupt nicht mitgehe. Ich finde es wirklich richtig schlimm, dass dieser Begriff hier einfach so verwendet wird. Natürlich gibt es Menschen, die von einer Kaufsucht in diesen Bereich betroffen sind aber man kann nicht sagen, dass jeder Buch Blogger eine Kaufsucht hat, welcher viele Bücher kauft.
Ich verstehe ganz genau, was du meinst und mir geht es hier nicht um Ferndiagnosen, sondern darum, dass das Thema Kaufsucht auch für Menschen eine Rolle spielen kann, die übermäßig Bücher kaufen. Kaufsucht begrenzt sich nicht nur auf Kleidung, Schmuck oder Sammelgegenstände.
Zudem, muss man auch sagen, dass auch in der Buchbubble Begriffe wie "bookaddict" oder "bookshopping addict" inflationär verwendet werden. In diesem Fall werden diese aber gerne romantisiert und werden nicht kritisch wahrgenommen. Deswegen ist es mir wichtig, dieses Thema ins Boot zu holen.
Ich verstehe deinen Punkt total. Ferndiagnosen zu stellen wäre fatal, genauso wie allen Bookstagrammer*innen eine Kaufsucht zu unterstellen.
Dennoch finde ich die genannten Punkte im Video mehr als korrekt. Dieser übermäßige Konsum ist in der Book Bubble einfach sehr auffällig. In vielen Hauls geht es fast nur noch darum, dass das Buch unbedingt gekauft werden musste wegen des Farbschnittes, den es natürlich nur in der 1. Auflage gibt oder möglichst viele Neuerscheinungen in die Kamera zu halten. Oft wird nicht mehr auf dem Inhalt des Buches eingegangen, sondern nur noch auf das Aussehen. Die XL Book Hauls verleihen, gerade jüngeren Zuschauern, das Gefühl das +20 Bücher in einem Monat zu kaufen normal ist. Über die Kosten spricht jedoch keiner, denn solche Videos geben nunmal die benötigten Klicks.
Auf Kritik wird eher konfrontativ geantwortet oder mit Sätzen wie „Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei verschiedene Hobbys“. Nein, Bücher kaufen ist, ab einem bestimmten Maß, kein Hobby mehr. Es verfolgt ein Muster, dass typisch in einem Suchtverhalten ist.
Wieso bzw wozu die leere Tasse in der Hand ?😅 Ansonsten sehr wichtiges Thema.😊
😂😂😂 hilft es, wenn ich erkläre, dass ich über die zwei Stunden der Aufnahme ne ganze Kanne Tee getrunken habe? 😂
Aber ja... ist mir auch beim Editieren aufgefallen, dass ich die doch sehr viel in der Hand habe 😂
@@JKHuegel Hatte zwischendurch immer Angst, dass gleich der Tee herausschwappt und hab immer kurz die Luft angehalten XD
Hey, erst einmal lieben Dank für so eine interessante Perspektive auf den Zeitgeist der Literatur & Social Media! Ich glaube ich habe in meinem gesamten Leben nur drei RUclips Kommentare verfasst und auch lange überlegt, ob ich hier schreiben soll. Auf der einen Seite hat mich dein Video motiviert, mit Menschen in eine Diskussion zu gehen, auf der anderen habe ich nachdem ich die 40 Minuten angeschaut habe, Angst bekommen, hier meine Meinung kundzutun. Denn ich habe Angst, dafür verurteilt zu werden…Wie du siehst, schreibe ich nun doch. Ich möchte auf ein kleines Beispiel eingehen, was du angesprochen hattest: Throne of Glass und das Nehemia als schwarze Frau in der Geschichte mit ihrem Tod nur dazu gedient hat, einer weißen Frau den Weg zu ebnen. Rassismus ist ein sensibles Thema, ich möchte nicht, das auch nur irgendjemand im echten Leben solchen erfährt. Dennoch kann ich deinen Kritikpunkt absolut nicht nachvollziehen bzw. verstehe ich ihn nicht. Was hat die Hautfarbe bzw. Ethnie in einer Fantasy-Geschichte damit zu tun, dass der Charakter stirbt? Deine Erklärung, dass es ja klar sei, dass eine schwarze Person früh aus der Erzählung ausscheidet, nur um einer weißen Platz zu machen verstehe ich nicht. Ich sehe es gänzlich gegenteilig: Nehemia war Aelins beste Freundin. Sie war ihr äußerst wichtig. Genauso wäre es gewesen, wenn der Charakter Nehemias eine weiße Frau gewesen wäre. Dein Argument, dass in der Literatur lediglich weiße Personen wichtige Charaktere sind baut meiner Meinung nach auf einem Trugschluss auf. Nur weil Nehemias Ethnie eine andere im Buch ist, muss ihr früher Tod ja nur daran gelegen haben. Ein wiederlegendes, anderes Beispiel aus dem Genre wäre in meinen Augen zum Beispiel „An Ember in the Ashes“ von Sabaa Tahir. Die beiden Protagonisten haben einen dunklen Hautton, während ein wichtiger Charakter (die einzige Freundin zu dem Zeitpunkt der Protagonistin Laia) namens Izzi im zweiten der vier Bücher verstirbt. Vielleicht kennst du die Reihe ja, ich kann sie sehr empfehlen. Daraus müsste ich jetzt ja jedoch schlussfolgern, dass Izzi natürlich gestorben ist, da sie eine helle Hautfarbe hat und nicht wie die Hauptcharaktere dunkel. Falls ich deine Ausführung falsch verstanden haben sollte, freue ich mich sehr, wenn wir beide uns trauen, der kritiklosen, oberflächlichen BookTok Welt zu trotzen & über den Inhalt von Büchern zu sprechen!:) Liebe Grüße
Hi! Erstmal danke für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass du deine Meinung und Gedanken aussprichst, auch, wenn du zuerst erstmal einen Vorbehalt hattest!
Diese Kritik ist auf Booktok/Booktube recht bekannt - also keine, die ich mir persönlich erdacht habe.
Und tatsächlich habe ich es wahrscheinlich nicht gut genug erklärt. Sorry, ist definitiv dem Umfang des Videos zu schulden.
Bis vor einigen Jahren waren POCs nicht gut bis kaum in den Medien repräsentiert. Wenn doch meistens in Form einer besten Freundin/gutem Freund/ Diener/ Sklaven oder Helfer die oder der eher als Wegebener für die Entwicklung des weißen Protagonisten dient. Natürlich ist es okay, wenn Charaktere - unabhängig ihrer Ethnie - in Bücher für Plotpoints benutzt werden (ist ja sogar wichtig, sonst wäre es ja auch kein gutes Buch). Jedoch ist es schwierig, wenn POC nur in einer solchen Handlung/Situation abgebildet werden. Zudem ist die Ethnie und Kultur von Nehemia die einzige Schwarze Kultur in der gesamten Fantasy-Reihe und auch diese wird als versklavt beschrieben. Dies ist insofern schwierig, weil Schwarze in den Medien grundsätzlich in der Rolle der versklavten Person dargestellt werden. Bis vor wenigen Jahrzehnten, war es üblich, dass Schwarze Schauspieler:innen beispielsweise nur in solchen Rollen gecastet wurden.
Verstehe mich nicht falsch, diese fürchterliche Realität abgewandelt in Bücher oder anderen Medien darzustellen, ist an sich nicht verkehrt. Aber es muss kritisiert werden, dass Menschen, die eine dunkle Hautfarbe haben, zumeist in komprimierten Positionen dargestellt werden. Dies führt (sorry, wieder bissi Soziologie hier) selbstverständlich auch dazu, dass unser Bild von POC auch davon geprägt ist.
POC leiden bis heute unter starker Diskriminierung. Diese schwindet nicht, so lange diese Menschen als etwas dargestellt werden, worin Europäer sie vor hunderten von Jahren hineingezwungen haben und immer noch hineinzwingen.
Das Thema verdient definitiv einen ausführlicheren Beitrag.
Ich versuche, mich nicht von Social Media beeinflussen zu lassen und Bücher nach Inhalt auszusuchen
Klappt nicht immer, aber mit Meet me in Autumn hab ich ins Klo gegriffen
Hehe.. kenne ich nur zu gut...
Vielen Dank für dieses detailreiche und reflektierte Video. Ich meide Booktok soweit es geht, folge nur ausgewählten Creatorinnen, die auf Probleme aufmerksam machen. Wenn ich Kritik mitbekomme wie z.B. das beim piper Verlag, Sarah J. Maas, Colleen Hoover, Neil Gaiman, oder auch JK Rowling, dann möchte ich als Konsumentin diese Menschen doch gar nicht unterstützen. Ich verstehe den Aspekt mit Safe Space absolut nicht, denn damit nimmt den (nicht vorhandenen) Safe Space der Opfer. Finde diesen Gedankengang der Menschen immer sehr fragwürdig.
Auch wenn ich ja grundsätzlich bei Dir bin: Überkonsum ist aber nichts Neues. Das ist bei Mal- und Journalutensilien auch extrem ausgeprägt. Und geh mal in die Werkstatt von irgend einem Schrauber. Oder an den Schrank von einem Hobbyfotografen. Und hohe SUB hatte ich schon, bevor es das Internet überhaupt gab 😂
Ich bin zwar nicht auf Tiktok unterwegs, aber ich mache Booktube. Laut YT Analytics habe ich 100% Prozent männliche Zuschauer (was nicht stimmen kann, aber gut). Vermutlich weil ich mehr nerdiges Zeug mache. Und man merkt es manchmal krass an den Kommentaren. ZB: Wenn ich auf Sexismus und Rassismus in Buchern hinweise, werde ich beschimpft. Dabei bin ich hier, weil es es spannend finde, mich kritisch mit Literatur auseinanderzusetzen. Und ja, Rezensionen laufen allgemein nicht gut. Was schon ironisch ist 😤
Gutes Video, sehr kritisch auseinander gesetzt, solche Form des Hinterfragens brauchen wir.
Ich bin genau die Zielgruppe für solche Safe spaces. Ich fühle mich wohl auf vielen Booktube Kanälen. Ich denke nicht, dass es möglich ist, jeden anzusprechen, irgendwen wird es immer nicht interessieren. Irgendwer wird einen immer nicht mögen. Da kann man der netteste Mensch der Welt sein.
Ich lese YA oder Fantasy gar nicht und finde trotzdem meine Nischen
Ja, lesen ist politisch. Wer Gehör bekommt, wer sich verkauft. Aber mir geht es wirklich um Buchrezensionnen und Inspiration was ich lesen will. Lesen ist eigentlich ein bisschen ein einsames Hobby. Mir gefällt, dass man sich darüber vernetzt
Danke dir für dein Feedback!
Und ja, das Vernetzen mag ich auch am meisten an diesen Bookcommunities!
Ich habe damals einen buchblog gehabt. Habe aber wegen dem mobbing nach 6 jahren aufgehört, bin in depressionen verfallen und habe jahre gebraucht wieder daraus zu kommen. Seit dem habe ich angst auf buchmessen zugehen ubd lese weniger. Mittlerweile habe ich das überwunden und vermisse den austausch aber damals war es der horror für mich.
Das tut mir sehr leid. Habe früher super gerne Blogs gelesen und hab vor allem kritische Posts und humorvolles durch den Kakao ziehen von Büchern gern gelesen. So schade, dass dir dein Hobby von Leuten so zerstört wurde. Vermisse Blogs lesen sehr.
@parislove6679 ja Blogs waren so viel toller ich bin am überlegen wieder einen zu machen aber bin mir wegen dem ganzen wirklich unsicher
Ich sende dir ganz viel Kraft und hoffe, dass du vielleicht hier einen kleinen Raum findest, um dich wieder etwas auszutauschen 🫂
Sehr wichtiges Video!
Vielen Dank!
Habe auch nur 4 bis 5 Kanäle Abonniert,da ich mit dem grössten Teil nichts anzufangen weiss
Ich kaufe sehr selten neue Bücher. Ich kaufe mega gerne am Flohmarkt. Ich kaufe dann einen Koffer voll und das Geld wird gespendet. Sonst gern gebrauchte von Willhaben und bookbot😊
Gutes Video! 🙏🏼🦋
Danke 🙏🏽