Wie sieht eine Stubenfliege? - Frage trifft Antwort | Planet Schule

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  • Опубликовано: 5 окт 2024
  • Eine Welt ohne lästige Insekten mag im ersten Moment eine angenehme Vorstellung sein. Tatsächlich wäre das aber eine Katastrophe; das Leben auf der Erde wäre schnell am Ende, wenn es keine Insekten mehr gäbe. Und ihre Zahl geht schon jetzt weltweit signifikant zurück.
    Omnipräsente Insekten
    Insekten bevölkern schon seit 400 Millionen Jahren die Erde. Die wirbellosen Gliedertiere mit ihrem dreigeteilten Körper und den sechs Beinen sind die bei weitem artenreichste Klasse der Tiere. Fast eine Million Arten sind wissenschaftlich erfasst. In Deutschland sind es etwa 33.000. Damit sind mehr als 60% aller Tierarten Insekten. Hochrechnungen gehen davon aus, dass es sogar Millionen mehr sind, denn in den tropischen Regenwäldern werden noch zahllose unentdeckte Arten vermutet. Dort gibt es auch die größte Vielfalt, während in extremen Lebensräumen wie den Polargebieten oder in Hochgebirgen nur wenige, aber hochangepasste Insektenarten leben, und auf hoher See gar keine. Prominente Vertreter wie Honigbienen, Schaben, Ameisen und Termiten sind Kosmopoliten.
    Schädlinge und Krankheitsüberträger
    Wer an Insekten denkt, dem kommen schnell Unannehmlichkeiten aller Art in den Sinn. Sie übertragen Krankheiten wie der Rattenfloh die Pest, die Tse-Tse-Fliege die Schlafkrankheit oder die Anopheles-Mücke Malaria, schädigen als Ungeziefer Kulturpflanzen und Ernten und übertragen Pflanzenkrankheiten wie Virosen und Pilzerkrankungen. Sie machen sich über Nahrungsvorräte und Kleider her wie Motten oder über Holz und Möbel wie Holzwürmer; Schnaken stören beim Baden am See und vermiesen den Grill-Abend im Garten. Kurzum: Sie sind oft eine Plage, allerdings eine, die vielen anderen Tieren vorzüglich schmeckt.
    Insekten? Hm, lecker!
    Insekten sichern die Ernährung zahlloser Tiere. Bei Süßwasserfischen stellen sie 40 bis 90 Prozent der Nahrung; auch Amphibien wie Salamander oder Kröten und Reptilien wie Eidechsen oder Chamäleons bevorzugen Insekten. Bei Federwild und Singvögeln stellen Insekten und ihre Verwandten ein Drittel der Nahrung. Wahre Liebhaber sind etwa Schwalben, Meisen oder Spechte. Ein Vogel verspeist im Durchschnitt etwa 100 Insekten pro Tag; selbst eingefleischte Körnerfresser werden, wenn sie frisch geschlüpft sind, mit Insekten aufgepäppelt. Auch bei vielen Säugetieren - Igeln, Maulwürfen, Ameisenbären und Fledermäusen - stehen Insekten auf dem Speiseplan. Gorillas und Schimpansen holen mit Stöcken Termiten und Ameisen aus ihren Nestern. Für die menschliche Ernährung spielen sie dagegen, auch wenn Würmer, Heuschrecken und anderes Getier hier und da als Delikatesse gelten, keine direkte Hauptrolle; indirekt sichern Insekten aber das Überleben der Menschheit. Bestäubung - Flugdienste zum Wohle der Menschheit und der Pflanzenwelt Rund 75 Prozent der Welternährung hängen von der Bestäubung der Pflanzen durch Insekten ab. Die bunten Blüten locken Insekten an; wenn sie in die Blüten hinein krabbeln, um den süßen Nektar zu ergattern, bleiben Pollen an ihrem Körper hängen; den streifen sie in der nächsten Blüte wieder ab; danach kann die bestäubte Blüte Früchte und Samen bilden. Rund ein Drittel aller Nahrungsmittel in der westlichen Welt geht direkt auf die Bestäubung durch Insekten zurück. So zum Beispiel Steinobst, Beeren, Äpfel, Birnen und Mandeln ebenso wie Spargel, Bohnen, Paprika, Kürbis und Tomaten. Zwiebeln und Knoblauch, aber auch Kaffee, Tee, Kakao und Baumwollpflanzen. Dazu kommen Futterpflanzen wie Luzerne und Klee, von denen sich Rinder und Schafe ernähren.
    „Aufräumarbeiten“
    Auch am anderen Ende der Nahrungskette sind Insekten unverzichtbar, denn ohne sie würden Dung- und Aas-Berge bedenklich wachsen. Nur wenige Organismen können wie Insekten Kuhfladen verarbeiten. Schmeißfliegen zählen zu den wenigen Arten, die über das Enzym Kollagenase verfügen, mit dem sie Bindegewebe abbauen und Kadaver zersetzen können. Insekten verwerten Holz, durchackern den Erdboden, belüften ihn und bauen Pflanzenreste zu Humus ab.
    Fazit
    Entomologen sind sich einig: Im Kreislauf der Natur sind Insekten unersetzlich. Ohne Insekten würde das menschliche Leben, wie wir es kennen, wahrscheinlich enden. In Deutschland ist die Zahl der Insekten in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Besonders betroffen sind Wiesen, die von landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen umgeben sind, denn der Einsatz von Pestiziden trifft nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge wie Bienen, Fliegen und Schmetterlinge. Das Verschwinden der Insekten beeinflusst auch die übrige Tierwelt: So ist die Zahl der Vögel in Deutschland in den vergangenen Jahren schon signifikant zurückgegangen. Einige Arten sind regional völlig verschwunden.
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Комментарии • 4

  • @antares6479
    @antares6479 11 месяцев назад

    Wir nur 17 bis 18 Bilder pro Sekunde? Also ich behaupte mal ich erkenne den Unterschied zwischen 30 und 60 bilder pro sekunde

    • @planetschule
      @planetschule  11 месяцев назад +1

      Hallo Antares! Das Sehvermögen ist individuell sehr unterschiedlich. Es kann gut sein, dass du den Unterschied zwischen 30 und 60 Bildern erkennst. Trotzdem erscheint eine Bewegung bei 30 Bildern pro Sekunde für dich flüssig, oder? Das wäre nicht so bei z.B. 12 Bildern. Nichts anderes sagt dieser Wert aus. Viele Grüße, das Team von Planet Schule