🥺. Genau so hatte ich es auch erlebt. Wurde mit 10 diagnostiziert. Ich hatte die Nebenwirkungen gehasst. War aber verblendet von den positiven Wirkungen. Als ich 20 Jahre alt war hab ich die Tabletten aus freier Überzeugung selbst abgesetzt und bin auch in keine Therapie mehr gegangen. Habe Jahre später eine neue Ausbildung gemacht und arbeite heute in dem Beruf. Es ist scheiße schwer, sich in dieser Welt zurechtzufinden ohne die Stütze der Medis aber trotzdem ist mir das lieber, als diese Medikamente mit den Nebenwirkungen wieder zu nehmen. Bin jetzt 34.
Der später genannte multimodale Ansatz (Medikamente maximal temporär, alle anderen Therapiemöglichkeiten ausreizen) klingt so viel sinnvoller als das bisherige Standardverfahren, erstmal Medis draufzuhauen und dann nichts weiter zu tun.
Ich habe mein ganzes Leben Amphetamine bin über 5 Jahre in Haft gewesen und Kokain konsumiert und seit dem ich meine Diagnosen habe bin ich Clean und es geht mir gut weiter so an die Ärzte
Finnja ist ein gutes Beispiel dafür, warum man nicht andere (auch nicht die Eltern) in den Fokus einer Reportage stellen sollte. Sie hätte es verdient viel mehr über sich selbst reden zu dürfen, als über sich reden zu lassen. Es wirkt auch nicht sehr respektvoll ihr gegenüber.
@@derheneker2039 das ist der Egoismus der Eltern, die zwar schon an dem Kindeswohl interessiert sind, aber sich in erster Linie sich um ihr eigenes Wohl (nicht unter dem ADS/ADHS der Kinder leiden) kuemmern, und dann erst aktiv werden, wenn es fuer sie selbst nicht ertraeglich ist. Dann ist es natuerlich schwierig zu akzeptieren, dass das was einem selber Ruhe verschafft, dem Kind nicht nur gut tut, sondern auch "halt Nebenwirkungen hat". Diese Einstellung merkt man auch sehr daran, dass sie von "dem Kind" in dritter Person spricht, waehrend Finja mit am Tisch sitzt. Aber das ist leider einfach das Generationentrauma, das Finja hoffentlich eines Tages als Mutter anders machen wird. Ich wuensche es ihr.
Ja, auch die Aussage der Mutter am Anfang, dass sie getrennt wären ohne die Diagnose der Kinder. Das hat für mich das Gefühl geweckt, dass den Kindern eine gewisse Schuld zugeschoben wird und Finjas Bruder scheint echt happy, aber auf Finja wird gar nicht eingegangen. Ich hoffe, wenn sie erwachsen ist, kann sie selbstbestimmt leben
Als eine Person mit ADHS: es wird schlimmer, wenn es mir psychisch schlecht geht. Medikamente helfen, aber machen mich nicht „normal“. Und der Kapitalismus macht mein Leben schwerer. Ich bin nicht konsistent. Auch mit den Medis. Leistungsdruck macht mich schwächer. Ich wünsche mir, in einer Gesellschaft zu leben, in der ein breites Spektrum an Menschen Platz hat, Unterschiede gefeiert werden und nicht verteufelt.
Keine Gesellschaft kommt daran vorbei, produktiv zu sein - sonst ist sie schneller als einem lieb ist verarmt und Vergangenheit. Dieses Opfergehabe, aus Partikular-Interessen heraus produktive Werte und Normen zu untergraben wurde mittlerweile bereits viel zu weit getrieben und hat - es sei an Kinderarmut, Fachkräftemangel und Innovationsfeinlichkeit erinnert - zu einer irreversiblen Degeneration unseres Humankapitals geführt.
13:57 Ich habe das Gefühl, dass es dem Mädchen seelisch nicht gut geht. Wir hören ihr zu aber verstehen wir, was ihr Blick und ihre Stimmung sagen? Sie sitzt in einer Zwickmühle zwischen Leistungsgesellschaft + Normkonformität und ihrem eigenen Wohlbefinden. Das macht mich traurig.
Ich erkenn mich in dem Mädchen Selbst Habe selbst Diagnostiziertes AHDS und hab auch über 10 Jahre lang Medikamente dafür genommen Ich habe die Nebenwirkungen auch gehasst aber im Nachhinein weis ich ohne die Medikamente hätte ich nicht das leben das ich jetzt habe geschweige den einen Uni Abschluss und ich bekomm mein Leben auch seit Längeren ohne Medikamente aus
Genauso habe ich das auch empfunden.Die Eltern sitzen vor der Kamera und erläutern wie gut jetzt alles "funktioniert" und daneben ein todunglücklich Mädel.
@@sternschnuppe9725 Das tod unglüche mädchen wäre insbesondere auf dauer gesehen noch viel unglücklicher ohne die Medis. ja es klingt doof das man sich der geselschaft anpassen muss. aber die alternative ist einsamkeit, disstanz, und eben das du nie die Chance hast deine Potentiale zu entfalten. ich kenne die nebenwirkungen genau. Kenne das gefühl noch heute vom dem Loch im bauch... aber ich weiß ganz sicher ich wäre heute nicht da wo ich bin, ich wäre einsam, Depressiv und vielleicht nicht mehr am leben..
@@Alex-und-Flux Schön dass es dir gut geht. Das meine ich ganz ehrlich! Dennoch bin ich der Meinung dass der Einzelfall zu betrachten ist. Vielleicht wäre es sinnvoll neben der Medikamentenbehandlung eine psychologiesche Unterstützung anzubieten. Ich habe eine "Strahlemutter" gesehen und als das Mädchen einmal wagte etwas zu sagen wurde sie gleich mundtot gemacht.
@@sternschnuppe9725 Wir müssen aufpassen, dass wir der Mutter nicht Unrecht tun, denn die Situation ist eine schwere und so viele kleine Kinder erfordern viel Kraft. Es könnte durchaus sein, dass beide eine gemeinsame Unterstützung benötigen. Ich hab Hochachtung vor der Stärke der Eltern, einfach, weil sie so viele Kinder + Beruf auf die Reihe bekommen - eine Mammutaufgabe.
"Warum bist du so unordentlich?" "Warum bist du so faul?" "Warum machst du nichts aus dir?" "Du hast so viel Potenzial, warum machst du da nichts draus?"
Wenigstens kann es dann diagnostiziert werden. Was ist mit Leuten ohne ADHS die genauso diese Probleme haben und eben dennoch irgendwas sie hemmt? Wie soll man da rauskommen.
@@happymaker2344 Da wäre die Frage, wo sonst die Ursache liegt, wenn es nicht doch ADHS ist. Sind diese Personen wirklich faul oder würden sie gerne aber können nicht? Gibt es traumatische Erfahrungen, die unterbewusst blockieren? Ich glaube, in jedem Fall, in dem man selber unzufrieden mit sich ist und darunter leidet, aber es nicht schafft, zu ändern, ist Therapie ein guter Ansatz, um dem "wieso" näher zu kommen oder Tricks zu finden, mit denen man Veränderung Stück für Stück herbeiführen kann
@@dn3305 Verhaltenstherapie hat mich nicht weit gebracht auch weil ich mir nicht künstlich Verhaltensweisen aufzwingen will und so in mir nicht davon überzeug bin dass es mir geholfen hat. Außerdem müsste man das ja selbst dann weiter machen zuhause. Änderungen im Verhalten müssen so natürlich aus mir rauskommen, schwer tzu beschreiben aber man hat ja leider nicht so die Möglichkeit so zu sein bzw auch Dinge um sich zu haben die herausfordernd wären ohne dass da manchmal vorher was erforderlich ist.
@@happymaker2344 ohja, mit dem daheim weiter machen ist auch für mich ziemlich schwierig. Für mich gab es einen großen Ruck nach oben während einer stationären Reha, da ich etwa 7 Wochen in einer anderen Umgebung mit anderen Menschen und Möglichkeiten war. Dort habe ich zusätzlich die Zeit gehabt (und mir genommen), mich intensiv mit mir, meinem Gefühlen und Verhaltensursachen zu beschäftigen. Sehr spannende Zeit, die ich mittlerweile nochmal brauchen könnte :') daheim hat es wieder gebröckelt, trotzdem war es sehr wertvoll. Der Alltag schluckt so viel leider
Puh... Ich finde diese Szene am 13:10 krass. Ich habe/hatte selbst als kind ADS und meine Mutter und ich haben Ritalin darmals ausprobiert. Ich kann dieses stöhnen der Tocher ("ich hab dann immer so das gefühl das ich so Ööh")so gut nachvollziehen. Es war als würde ein Teil meiner persönlichkeit ausgeschalten oder ruhig gestellt sein. Ich bin der Meinung das es vielen Helfen kann, aber für mich war das darmals echt schlimm und wir haben es wieder abgesetzt. Ich glaube dieses gefühl, einen teil der, wenn auch nicht immer einfachen, persönlichkeit zu verlieren, ist nicht liecht zu beschreiben und ich fand es krass das die Mutter in der Reportage so selbstverständlich sagt, "wir haben es kein Tag bereut" und mutig bzw. ehrlich von der Tochter dies auch anzusprechen. Auch über solche gefühle muss man reden können auch wenn die positiven aspekte des medikaments überwiegen.
Ich weiß wie schwierig das ist... man kennt sich ja selbst mit einem gewissen verhalten und einer gewissen persönlichkeit. jetzt 25 jahre Später denke ich aber... Ja ein Teil der persönlichleit wird abgeschaltet. Die sache ist.... bei gesunden menschen ist dieser Teil gar nicht oder kaum existent. Man selbst kennt sich eben auf eine gewisse Weise, und ja unter der Medikation fehlt etwas, aber das ist meiner erfahrung nach bei gesunden menschen der Normal zustand. Als ADHSler hat man da einfach mehr. und dieses mehr ist das problem. Und natürlich dauert es lange zu lernen damit um zu gehen. und später wenn man die Tabletten irgendwann ab setz noch mal ein gewöhnung diese mehr wieder selbst zu kontrollieren und angepasst in die geselschaft einzubringen
@@Alex-und-Flux Ich bin auch der meinung, das es auf jeden fall seine Berechtigung hat. Ich bin aber froh das es bei mir nicht so ausgeprägt war, dass ich es auf andere Art ausgleichen konnte. Aber ich habe als Pädagoge sowohl in der Schulsozialarbeit, dem Kindergarten, als auch in der Arbeit mit menschen mit Behinderung gelernt das es eben unterschiedlichste ausprägungen und Intensivitäten von ADS und ADHS gibt. Das wichtigste ist das es ordentlich untersucht wird, richtig begleitet, sowohl medezinisch als auch im Familiären Umfeld und eben solche Gefühle auch angesprochen werden dürfen. Ich habe leider wirlich schon Kolleginin gehabt die einfach strickt gegen Ritalin und co. waren und die Eltern mega verunsichert haben, anstatt sie und die Situation Zuhause ernst zu nehmen... Es ist wie bei so vielem, nicht alles ist schwarz oder weiß und wenn es den Betroffenen und ihrem Umfeld damit besser geht, ist das das wichtigste.
@@Alex-und-Flux Lol, glaubst du. Ich mein, du glaubst ja auch, dass dein Mehr an Persönlich ein "Problem" sei. Schön von der Gesellschaft kleingehauen würde ich da sagen, denn das Problem liegt da eher in den Neurotypischen, dass die intolerant sind gegenüber nicht neurotypischen Menschen, sondern immer nur sich selbst im Vordergrund sehen. Autistische, ADHS- und auch andere Beeinträchtigte Menschen könnten ohne Probleme in dieser Gesellschaft leben, nur dafür müsste halt anders gearbeitet, anders gelebt werden.
Ging Mir gerade eben auch so!! - Könnte heute dauer heulen iw.ist mir so, bin noch überwältigt, das meines Sohnes(ADHS) mir gestern sagte ich hätte es garantiert auch... 😮Deswegen bin ich auch so, verpeilt'oft..., choaosmensch😮Aber Kreativ😅widerrum. Aber Anders als die Anderen finde Ich und sagten auch meine Familie zu mir öfters, wo ich null verstand warum die mich so, chiganieren. 😮Also Leidensweg war Sehr da!! Ich muss erstmal sacken lassen... - das ist mir alles noch viel zu hoch....
Ich glaube das Problem ist, dass wir in einer Zeit leben, in der ADHS Symptome extremst verstärkt werden und zeitgleich Leben wir in einer Welt, die einfach nicht für Neurodiverse Menschen ausgelegt ist. Neurodiversität ist so normal und so häufig. Grade deswegen ist es so wichtig, dass wir endlich was ändern
Welche Änderungen stellen sie sich da vor? Sind diese Änderungen der Mehrheit zu vermitteln? Ist das Umkrempeln der Gesellschaft realisitisch? In der Leistungsgesellschaft ist gar kein Platz für Außenseiter. Man muss dankbar sein, dass entsprechende Diagnostiken vorhanden sind und sich daraus auch Therapieangebote ableiten. Auch wird diese Diversität in der Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Beeinträchtigung (Stichwort: GdB) herangezogen. Das ist ebenfalls schon ein Fortschritt. Die meisten Arbeitgeber werden aber kein Verständnis für die Bedürfnisse aufbringen und sind auch gar nicht offen für die Stärken dieser Diversität. Arbeitsplätze in einem Großraumbüro fallen z.B. für mich völlig aus, weil ich durch Geräusche/Lärm/Betriebsamkeit maximal abgelenkt werde. Glauben Sie dafür interessiert sich jemand? Da wird eine/r der anderen 20 Bewerber/innen genommen, welche/r das gar nicht erst thematisiert. Habe ich früher auch nicht und dann nach dem Arbeitstag noch mal 4-5 Stunden am Abend von zuhause gearbeitet, um etwas auf die Beine zu stellen und nicht durch fehlende Quantität aufzufallen. Aber zu welchen Kosten?
@@ZmonuyDie Diagnosen unserer Gesellschaft stehen alle. Man denke nur an die kritische Theorie Erich Fromm, Adorno, Marcuse usw. Technologische Rationalität oder instrumentelle Vernunft sind die Stichworte. Wir brauchen endlich ein System, das sich am Menschen orientiert und keinen passförmigen Menschen. Für einen Diskurs über die Ausformungen dieses Systems ist die Kommentarspalte zu knapp bemessen, wichtig ist nur, sich bewusst zu machen, dass es anders sein könnte. Die Unesco spricht an dieser Stelle vom “Zukunftssinn”. Wir alle brauchen viel mehr Utopien in unserem Kopf.
@@Zmonuy Das schreit aber auch nach einer extrem falschen Berufswahl. Wer nicht lange stillsitzen kann, sollte sich doch etwas mit mehr körperlicher Betätigung suchen. Und das meine ich nicht als Angriff gegen Sie.
Ja, allerdings. Sehr wertvoller Kommentar. Um mich herum schießen Menschen mit Diagnose aus dem Boden. Die einen finden heraus, dass sie ADHS haben, die anderen haben Depressionen, die nächsten Soziale Ängste oder Burnout. Wir leben in einer angespannten Gesellschaft und das zeigt sich auch im sozialen System, das kurz vor dem Zusammenbruch steht. Es stimmt etwas nicht mit den Strukturen unserer "Leistungsgesellschaft" und wir dürfen gern mal darüber nachdenken!
"Diagnose basierend auf wie sehr andere gestört werden" ist leider im Kopf sehr vieler, nicht wie sehr ein Mensch leidet, wenn auch nicht merklich... DANKE für eine informative und empathische Doku, sie war viel zu schnell vorbei. ♡
Man muss natürlich auch sehen, dass deine selbstwahrnehmung als Kind ja für dich völlig normal ist. Du hast noch nicht die mentalen Kapazitäten und noch keine Entwicklungsprozesse durchgemacht die dir bewusst als erfahrbare veränderung erkennbar sind. Daher halte ich die Diagnose von außen, also quasi ohne das das Kind versteht ob es eine psychische Auffälligkeit hat als unumgänglich, da das Kind mit der Information: wir glauben du bist so und so und das ist typisch für etwas was man so und so nennt ja eigentlich garnichts anfangen kann. Wo fängt das an? Bin das nicht ich? etwas viel für ein Kind. Dennoch ist es wichtig abzuklären ob in Zukunft einer intervention ggf. Medikamentös für den Betroffenen infrage kommt und ein evaluierung nach Ausreifung ab dem 18. Lebensjahr in angriff zu nehmen. Daher gebe ich dir recht, das Kind hat akut in der Regel keinen leidensdruck außer den, das er nicht in ein System passt welches ADHS typische eigenschaften sanktioniert. aka Schule. Aufpassen, still sein, ausgleich wenn erlaubt und konfrontration mit inhalten nach plan und nicht nach neigung. Das ist Gift für ADHS-ler. Daher ist es meiner Meinung nach sehr schade, ein Kind entsprechend dort in ein Korsett zwengen zu müssen und einem sich entwickelnden Gehirn Stimulanzien zu geben, die zwar die Symptome lindern, jedoch auch einige andere Effekte haben. Schule muss anders gedacht werden um Neurodivergenten Kindern gerecht zu werden. Dafür braucht es vorallem Flexibilität. Wir brauchen keine extra-ADHS-Schule sondern Schule die ADHS und Authismus gerecht werden können um einer Stigmatisierung vorzubeugen. Das ist natürlich anstrengend und unser Bildungssystem ist ja schon mit Kasernen-Unterricht überfordert aber so wäre es ideal. Unterricht und Entwicklung kann doch nicht genormt sein wenn die kinder es doch auch nicht sind. Was brauchen Hyperaktive Kinder um mit ihrer Hyperaktivität klar zu kommen? - Bewegung und etwas was sie fesselt und begeistert. Ein unaufmerksames Kind braucht das gleiche aber ggf nicht die bewegung. und ein Asperger-Authist (spektrum) braucht die möglichkeit abschalten zu können wenn es nötig ist (da kenne ich mich nicht so gut aus).Um das zu realisieren braucht man offene Räume, in die das Kind freiwillig gehen kann oder auch geschickt werden kann die dann auch entsprechend betreut werden. Ein toberaum, Ein Ruheraum, ein Kreativraum. So ergeben sich dann zwar ein unterschiedliches lerntempo aber ist doch egal? Hauptsache sie fühlen sich nicht falsch. Das ist das wichtigste. Natürlich kann unsere Gesellschaft auf ADHS und ähnliches nicht vollständig Rücksicht nehmen. Das ist auch nicht das Ziel. Es ist wichtig Menschen sich dahin entwickeln zulassen souverän mit sich selbst umgehen zu können. Ich bedaure es, erst mit 30 diagnostiziert worden zu sein, da ich nicht das bewusstsein für mein anders-sein hatte und ich mich an anderen orientiert habe die einfach anders ticken und ich daraus die falschen schlüsse für mein Leben gezogen habe. Heute weiß ich wie ich mir helfen kann und auch Medikation ist eines dieser Mittel. Ich bin froh das meine kognitive und neuronale Entwicklung abgelaufen ist wie meine Veranlagung und meine Umwelt es zulassen ohne das Einwirken von psychoaktiven Substanzen. Doch wäre es gut gewesen früh von einem möglichen ADHS zu wissen und ggf. wenn ich auf Probleme stoße einen Anhaltspunkt zu haben und nicht dem Zwang zu unterliegen entweder zu kämpfen oder zu scheitern. Der verständnis von ADHS vor 23 Jahren war eben nicht so hoch, das stigma war groß. Ich weiß, hätte ich meine Diagnose vor 10 Jahren gehabt wäre mein Leben heute anders. Ich habe mir viel verbaut, weil ich nicht in der Lage war strukturiert mein Leben in einer entscheidenden Phase so zu gestalten, das es zum angestrebten Ergebnis führt. Aber vielleicht mache ich doch noch was ich eigentlich wollte.
Gerade bei solchen nicht sichtbaren Problemen ist alles andere halt auch schwer zu beziffern. Man hat eine doppelt so hohe Mauer einzureißen, weil der Arzt sieht nicht, was du für ein Problem hast. Wie denn auch? Und du kannst dem Arzt nicht beschreiben, was du für ein Problem hast, weil du den "Normalzustand" gar nicht kennst. Das bedeutet sowohl der Arzt als auch du musst erstmal erarbeiten, wo die Abweichung ist und wie sie sich darstellt. Ich wurde als Kind zum Beispiel oft gefragt, woran ich in der Schule denn so denke, denn der Schulstoff ist es ja offensichtlich nicht. Ich konnte diese Frage bis ins Teenageralter nicht beantworten, weil ich nicht wusste, was man eigentlich von mir wissen will. Ich hab dann irgendwelches Zeug genommen, Mittagessen, welche Vögel heute wohl zu sehen sind wenn man aus dem Fenster guckt, was ich nach der Schule spiele, sowas eben. Ich wusste nicht, dass eigentlich nach etwas gefragt wurde, was mein Gehirn nicht in klare Gedanken fasst, sondern was sich stattdessen in meinem Fall mit "mute" abspielt. Ich bin regelmäßig in der Schule gesessen und habe einfach nur gewartet, dass es etwas zu schreiben oder zu malen gab, weil ich mit dem, was vermittelt wurde, schon fertig war. Da waren keine Gedanken in meinem Kopf. Nur der Wunsch, etwas zu tun zu haben. Statt nur einen Buchstaben in einer Woche zu lernen hätte ich halt einen pro Tag gebraucht. Oder vielleicht sogar zwei. Das konnte ich in dem Alter aber nicht in Worte fassen und dementsprechend weder einem Arzt noch einem Psychologen so sagen. Und die wiederum konnten damit nicht arbeiten, weil sie ja nicht in meine Denkprozesse gucken können. Sie müssen also das nehmen, was sie irgendwie wahrnehmen können. Und das ist eben das, was andere direkt beeinflusst. Das ist jetzt etwas sehr simples, aber solche Sachen gibt es auch bei Erwachsenen noch.
@@hschnabel3055in den Schulen wissen die meisten nicht wie man damit umgehen soll :-( eher wird man fallen gelassen anstatt den Rücken gestärkt zu bekommen. :-(
@@liketobe2743 dieses Modell von einer Schule, in der auf die Bedürfnisse jedes Kindes richtig eingegangen wird, klingt fantastisch. In einer normal großen Klasse bräuchte es dann aber mindestens 3 Fachkräfte um alle Typen von Bedürfnis gleichzeitig unter einen Hut zu bringen und trotzdem den Klassenverband in einem gemeinsamen Tempo durch das Schuljahr zu bringen. In der Praxis ist das - gerade angesichts Lehrermangel - kaum machbar. Die einfachere "Lösung" ist dann, Kinder mit ähnlichem Profil zu bündeln und den ganzen Unterricht auf die jeweilige Gruppe abzustimmen... (Sonderschule?) In der Vergangenheit hatte das immer den Beiklang, dass dort nur die jenigen individuen abgeschoben werden, die sonst die "normalen" beim Lernen stören wurden
Mal ganz unabhängig von der Thematik: Die Szenen im Freizeitpark waren irgendwie super schön, weil es wirkte, als hätten die beiden Erwachsenen einfach eine gute Zeit und einen tollen Tag gehabt. :D
Also ehrlich gesagt wäre ich als Kind SEHR FROH gewesen eine ADHS Diagnose zu erhalten. Ich habe diese erst jetzt mit 27 erhalten und versuche die Symptome zu verbessern. Als Kind wurde mir dauerhaft eingeredet ich sei faul, doof, unkonzentriert, wolle nicht lernen, etc. Im Grunde war ich immer das böse dumme Kind. Hätte ich diese Diagnose und medikamentöse Behandlung schon als Kind erhalten, hätte ich viele meiner heutigen Begleitsymptome vermutlich gar nicht. Nun leide ich zusätzlich an jahrelangen Depressionen (seit dem 14. Lebensjahr) und BPD. Trotz Diagnose wird diese Problematik von meinen Eltern nicht ernst genommen. Hätten meine Eltern aber schon vor 20 Jahren über ADHS gelernt, wäre der Umgang mit mir vermutlich ein ganz anderer gewesen. Manche Einschätzungen und "Erfahrungen" als Personen, die kein ADHS haben kann ich daher absolut nicht nachvollziehen.
Ritalin steht in dem Ruf das Gehirn auf Dauer zu schädigen. Natürlich lässt sich das Leben mit Ritalin leichter bewältigen. Die Frage ist aber, ob der Preis nicht letztendlich so hoch ist, wenn sich dann später die Spätfolgen einstellen. In der Google-Suche findet man sehr viele kritische Darstellungen zu den Spätfolgen von Ritalineinnahme.
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen teilst. Sicher geht es einigen sehr ähnlich. Wir wünschen dir alles Gute und hoffen, dass es dir bald besser geht! ☺
Mir geht es fast genauso. Es ist wichtig, dass wir diese Message verbreiten. Wir sollten die Letzten sein, die wegen des Stigmas oder Unwissenheit krank werden.
Ich hätte es 1:1 so schreiben können. Es war echt hart so aufzuwachsen und ich ärger mich, dass die Begleitdiagnosen teils hätten vermieden werden können. Aber gut, wir machen das Beste draus, oder? Alles Gute an alle betroffenen 😊
Fühle voll mit dir. Hab Diagnose erst mit 38 bekommen, vor 2 Jahren. Wäre ich 20 Jahre später geboren, wäre womöglich durch andere Weichenstellungen alles anders geworden. OK und nun? Jetzt müssen wir damit klar kommen, ich denke Depressionen wird fast jeder entwickelt haben, der eigentlich nie behandelt wurde. Die Kunst ist jetzt, trotzdem sich aus dem was man ist und was man kann noch ein angenehmes Leben zusammen zu bauen. Von mir erwartet keiner mehr was - also jedes Positive ist jetzt ein Gewinn.
Ich hab es auch gedacht... Vorallem bei 13:05 sagt sie sehr direkt das sie es bereut. Ehrlich gesagt kann ich es sehr gut nachvollziehen. Ich habe selber ab Grundschule Ritalin bekommen aufgrund der sehr schlechten Schulleistungen. Die sind nach der Medikation auch deutlich besser geworden! Aber ich kann heute rückblickend auch gut merken das das Selbstwertgefühl sehr gelitten hat und man emotional gefühlt alles "Grau" war. Dadurch ist auch später vieles psychisch schwierig gewesen... Ich habe später die medikation auch weggelassen und nur noch zu Prüfungszeiten genommen wodurch es mir emotional deutlich besser ging. Auch Neurofeedback hat mir geholfen mich selber besser zu regulieren! Aber insgesamt wirklich ein sehr schwieriges Thema auch für die Eltern...
Also aus meiner Erfahrung als erst im Erwachsenen Alter diagnostizierter ADHSler kann ich sagen, dass Medikation häufig nicht leicht sind. Bei mir gab es immer wieder Schwankungen, wie hoch die Dosis sein sollte. Die Folge daraus war, dass ich stellenweise für ein paar Jahre stark überdosiert war und sich mein gesamter Charackter während der Wirkungsdauer verändert hatte. Meine Leistungen waren sehr gut zu der Zeit, aber mein Selbstwert und -akzeptanz auf einem Tiefstand. Dadurch hat sich regelrecht eine starke Abneigung gegen die Medikation selbst entwickelt, da dies mit die unangenehmste Erfahrung war nicht mehr Ich gewesen zu sein. Aber nach dem Entdecken dieser Disbalance oder der Unterschiede wirkt jetzt das Medikament wieder normal und die Nebenwirkungen sind weniger problematisch. Finjas Reaktion hat mich zumindest an diese Phase meines Lebens erinnert, aber natürlich kann man anhand weniger Sekunden keinerlei Aussage treffen, aber vllt. liest dies jemand dem es auch so erging. Das Problem ist nämlich behebbar
@@MamawswIch war auch überrascht von der Überzeugung, mit der das Mädchen widersprochen hat - als hätten sich die Eltern nie mit ihr über das Thema unterhalten.
Stimme ich zu, wenn man selbst nicht will das medikament zu nehmen dann sollte man das respektieren. Man ist zwar ein problematischerer Mensch mit mehr fehlern, aber ich lebe ohne Medikamente mit ADS und empfinde es so sogar als großen Vorteil in meinem Beruflichem Leben
Es ist davon aus zu gehen, das der Kommentarbereich ordentlich gepflegt wird und ggf. Inhaltsfremde Diskursionen unterbunden werden. Oder aber auch, dass einige einfach einen Bogen um gewisse Menschen machen, anstatt wie ein Haufen Trolle über den Kommentarbereich her zu fallen, wie man es in anderen Konstellationen häufig sehen kann.
Das habe ich in ADHS Communities schon häufiger beobachtet ☺️ Trolling tut vielen auch weh, deshalb machen sie es selbst eher nicht. Man ist auch so schon abgelenkt und gefühlt ineffizient - da hat man für Trolling keinen Nerv mehr 🤷🏽♀️
Zunächst danke. Ich stoppe gerade das Video, weil mich Fenjas Mutter sehr bestürzt. Als direkt Betroffene hat ihre Tochter nicht das Recht, die Nebenwirkungen als negativ zu erleben, und das wird im späteren Leben und in ihrem Selbstverständnis mit einiger Wahrscheinlichkeit zu ganz anderen Verhaltensproblemen führen. Das Kind nimmt nämlich jeden Tag ein Medikament ein, das sie verflucht (auch wenn es dazu führt, dass sie den Anforderung der Schule und der Eltern entsprechen kann). Wenn die eigene Mutter einem dann die negative Wahrnehmung verbietet darf man sicherlich gespannt sein, welche Selbstläufer sich für die Tochter daraus entwickeln können mit Blick auf Unterdrückung der eigenen Wahrnehmung. Es ist nicht einfach, Kinder mit AD(H) S zu erziehen. Es ist nicht einfach, Kinder zu erziehen. Aber hier sollte die Meinung des Kindes gehört werden, und als gerechtfertigt gelten. Man könnte auch sagen dass man selber hofft, noch eine bessere Lösung zu finden. Aber die Meinung abschmettern? Ein gutes Beispiel dafür dass in den allermeisten Familien eben auch die Trigger und Traumata der Eltern etc einen grossen Einfluss auf die Kinder haben.
Das war ein sehr eindrücklicher Moment. Mir ging es ähnlich und doch genau umgekehrt. Meine Eltern wollten mir die positive Wirkung der Medikamente absprechen weil "ich bin doch eh normal" und die phasenweisen Depressionen / Angststörungen die ich vor der Diagnose mit 28 hatte sind "nicht so schlimm". Eltern, bitte nehmt die Erfahrungen eurer Kinder verdammt noch mal ernst.
Mir ging es genauso. Die Mutter wusste gar mit, dass ihr Mädchen das Medikament hasst?!?! Und trotzdem muss sie es nehmt?!? Finde ich krass,zudem wirkte das Mädchen tatsächlich ein bisschen wie ein Zombie, und das bemerke ich leider bei vielen, die Medikamente einnehmen. Ein Jammer. Hier wäre die Feinjustierung gefragt
Ich denke, man sollte aber auch bemerken: Niemand erzieht zu 100% perfekt. Das mag ein Manko sein, das mag dem Kind auch später emotionale Probleme bereiten. Das heißt aber nicht, dass sie dadurch generell eine "schlechte" Mutter sei. Nicht, dass ich dir den Vorwurf unterstelle, ich wollte es nur nochmal erwähnt haben.
Ich habe in jungen Jahren ADHS diagnostiziert bekommen. Ich habe damals nicht so ganz verstanden warum ich unter der Woche morgens eine Tablette (Ritalin) nehmen musste. Irgendwann (einige Jahre später) hat meine Mutter die Tabletten bei mir wieder abgesetzt, weil ich das zittern angefangen habe und emotionslos wurde. Auch den Punkt Appetitlosigkeit kann ich bei mir voll bestätigen. Und dennoch bin ich meiner Mutter dankbar, dass sie vor > 20 Jahren mit mir zum Arzt gegangen ist und mir Ritalin gegeben hat. Sie hatte Angst, dass ich nicht durch die Schule durchkommen würde, hat sich viel von Ärzten anhören müssen was sie für eine schlechte Mutter sei und sie hat reagiert, als sie gemerkt hat, dass die Nebenwirkungen von Ritalin zu stark wurden. Mittlerweile mit 32 kann ich gut mit meinem nun ADS umgehen. Ich arbeite in einem Beruf den ich gerne mache und habe hierdurch kaum Probleme. Ich liebe es wenn alles ordentlich ist, stelle mir viele Erinnerungen um Termine nicht zu vergessen und habe Freunde/ einen Freund die größtenteils damit umgehen können, wenn ich trotz spannendem Gespräch auf einmal beim Nachbartisch zuhöre (bsp.). Ich finde es schwierig wenn nicht Betroffene sich negativ über diese Thematik äußern, da sie selbst offenbar nie nachempfinden mussten wie es ist wenn der Kopf dauernd Karussell fährt, man nie ruhig sitzen konnte/ kann, …
Ich wollte einen ähnlichen Kommentar schreiben. Viele deiner Erfahrungen und der Handlungen deiner Mutter spiegeln sich in meiner Geschichte mit der Diagnose im alter von 5 Jahren. Mittlerweile kann ich (27) auch "gut" damit leben, weil ich herausgefunde habe wie ich funktioniere und was ich wann brauche. Funktioniert natürlich nicht immer, aber immer öfter. ❤
So gings mir auch. Hab die Diagnose 1991 mit 6 Jahren bekommen und wurde ab dann mit verschiedenen Zeugs vollgepumpt. In der Schule kam dann Methylphenidat dazu. Ritalin machte mich kalt und emotionslos. Ich kann mich in der Zeit nur an Tage erinnern, an denen ich das Zeug nicht genommen habe. Es tötet jegliche Gefühle ab. Man "funktioniert" dann nur noch wie eine Maschine. Mit 12 habe ich das Zeug heimlich abgesetzt, weil ich die Nebenwirkungen der steigenden Dosis deutlichst gespürt habe. Ich war völlig außer mir, weggetreten und habe teilweise gezittert wie Espenlaub. Aber laut Arzt hatte Ritalin keine Nebenwirkungen. Mit dem Absetzen (ohne meinen Eltern davon etwas zu sagen) kippte mein Notenbild in der Schule völlig um. Das Runterkommen von dem Zeug hat fast ein halbes Jahr gedauert. Habe dann eine Kur gemacht, die mir sehr geholfen hat. Sie zeigte mir auch meine Fähigkeiten und machte mir klar, daß es nur dann funktionieren wird, wenn ich das mache, was mir Spaß macht. Ab da hatte ich Bestnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern, Sprachen und in Mathematik. Alles andere war eher so hart an der Grenze.
Die Verhaltenstherapeutischen Tipps der Psychologin sind so neurotypisch wie sie nur sein könnten. Ein ablenkungsfreies Arbeitsumfeld existiert für die meisten ADHSler nicht. Es kommt darauf an die richtigen Stimuli beim Lernen und Arbeiten zu finden. Einen sweet spot zwischen Unter- und Überreizung. Für Viele ist das alles Andere als das klassische "ablenkungsfreie Arbeitsumfeld". Und an der Aussage "mach Sport, das hilft" mag ja was dran sein aber das ist ähnlich nutzlos wie Depressiven zu sagen "lächle mehr", das hilft bewiesenermaßen gegen negative Verstimmungen. Exekutive Funktionen sind, vor allem bei Tätigkeiten ohne sofortige Dopamin Ausschüttung, sehr schwierig auszuführen. Aufgrund unseres "interest-based nervous system" müssen Tätigkeiten mit meißt viel Aufwand und Ausprobieren so angepasst werden das durch Beispielsweise persönliches Interesse, Dringlichkeit, externe Kontrolle oder Aussicht auf direkte Belohnung eine Ausführung erst möglich wird.
Stimme dir in Teilen zu, ich brauche auch heute mit 38 immer eine Definierte Stimulation. das mag komisch erscheinen aber beim arbeiten im Büro hilft es mir Musik zu hören oder nen Film nebenher laufen zu lassen um mich zu Konzentrieren. Ein absolut cleanes Umfeld und ruhe bringen mir gar nichts! Sport Hilft aber definitiv! Ich habe irgendwann mit Judo angefangen und das hat mir enorm geholfen. Auch vorher die anderen Sportarten waren super wichtig um einfach mal die ganze energie raus zu lassen. Auch heute noch brauche ich die Körperliche Auslastung, wenn ich den ganzen tag nur rum Sitze und nix tue werde ich immer nervöser. Judo im Speziellen hat mir dann aber auch Mental noch sehr viel geholfen die Philosophie des Sports ist da sehr hilfreich, bei training war immer einer von wenigen Momentan am Tag wo ich wirklich abschalten konnte
"Und an der Aussage "mach Sport, das hilft" mag ja was dran sein aber das ist ähnlich nutzlos wie Depressiven zu sagen "lächle mehr", das hilft bewiesenermaßen gegen negative Verstimmungen." Das stimmt einfach nicht, Sport machen hilft einfach, auch wenn es schwer fällt, sich zu motivieren. Man kann es aber unmöglich mit dem "Sei nicht depressiv, um deine Depressionen zu heilen" vergleichen.
@@KrassomatXD Regel 1 wenn es um Neurodiversität geht: JEDER IST ANDERS. Nur weil es dir hilft, heißt es nicht, dass es anderen hilft. Genau das kritisiert der OP ja, dass diese Psychologen so total neurotypisch denken, ihr Anliegen vor allem das ist, dass der Neurodiverse in das Umfeld rein gepresst werden kann - es geht ihnen nicht darum, wie das Leben so gestaltet werden könnte, dass es für den Neurodiversen passt. Das z.b. Musik bei so manchem hilft, den Gehirnteil zu stimulieren, der ständig was neues haben will, so dass man den Rest vom Hirn fürs Arbeiten benutzen kann, auf die Idee kommen die Neurotypischen Psychologen nicht - und leider gibt es zu wenig neurodiverse Psychologen die persönlich wissen, wie falsch viele der Buchmeinungen sind
Ich finde es toll, das Sie dieses Thema aufgreifen und so emphatisch rüberbringen. Ich bin Mutter von vier betroffenen Kindern und hoffe, dass viele Menschen dieses Video sehen und uns besser verstehen können.
Vielen vielen Dank, dass Sie dieses Thema ADHS und ADS, was sowohl in der Fachwelt als auch im Privaten nach wie vor polarisiert, auf eine so gute Art und Weise vorgestellt haben. Es hilft Betroffenen sehr, wenn Sie sich mit den eigenen Anteilen präsentieren. Ich bewundere sehr, wie Sie es schaffen, die vielen Impulse, die Kreativität und Verknüpfungsfähigkeit zu nutzen und dieses so konstruktiv umsetzen. Das gelingt ja vielen ADHS betroffenen Kindern und Erwachsenen nicht so gut. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen dass Ihre Kraft und Klarheit, ihre Umsetzungsfähigkeit und öffentliche Wirksamkeit erhalten bleibt und andere genauso ansteckt und begeistert wie mich. Vor allem wünsche ich Ihnen weiter viel Erfolg bei ihren planet health Projekten. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ihre Botschaften gehört werden und Veränderung auslösen.
Ich habe den Kommentar selbst geschrieben. Gebe das komische Gefühl gerne zurück. Die Kreativität gehört zu ADHS, das sehe ich auch so, aber Ideen und Gedanken so auf den Punkt zu bringen ist nicht jedem/jeder ADHS Betroffenen gegeben. Also noch einmal: meine ausdrückliche Anerkennung und meinen Respekt.
ADHS ist wenn du um 23 Uhr während dem lernen eine Doku über ADHS anfängst, dann lernst, dass es ein Starfleet Recruiting Center in Botrop gibt, dass Video anhälst und daraufhin einen Tagesausflug planst - Achja, und nebenbei wird noch gekocht... Oh shit!
Ab 12:30 wenn es um die große Tochter geht, wird ein großer Konflikt ganz klar. Die Mutter hat anscheinend keinen tiefen Kontakt zu der Tochter, kann ich bei der Anzahl der Kinder auch durchaus verstehen, aber das wird noch weitreichende Folgen haben. Die Tochter ist unglücklich und fühlt sich wohl sehr zurecht nicht gesehen. Es sollten außerdem Pausen von den Medikamenten gemacht werden dürfen. Dieses Kind sollte sich wieder spüren dürfen wenigstens in schulfreien Zeiten. Ich wünsche ihr etwas oder jemanden zu finden, um ihren Selbstwert zu nähren ❤
Was ich an der Szene sehr problematisch fand: Die Tochter sitzt daneben, die Mutter spricht für sie. Die Tochter widerspricht und sagt, dass es so und so sei. Anstatt dass die Mutter jetzt einhakt und in die Gefühlswelt des Kindes reingeht, "wischt" sie es weg, geht darüber hinweg und gibt dem Kind das Gefühl, dass die eigenen Empfindungen nicht valide sind... Auf mich wirkt die Mutter überfordert darin, neben dem Alltag auch Raum für die Gefühle der Kinder zu geben.
Ja, das ADHS wegzumedikamentieren wollen anstatt dem Kind zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, dass das eigene Gehirn einfach andere Bedürfnisse hat, wird hier an der Stelle überdeutlich. Niedriger Selbstwert geht nicht durch Medikamente weg, sondern durch Selbstakzeptanz. Wenn das Kind nur in Ordnung auf Medikamente ist, dann wird das Kind nicht wirklich angenommen. Wichtig ist auch immer, das eigene Gehirn verstehen zu lernen, warum Schule schwieriger für ADHSlerinnen sein kann und welche Lösungsmethoden exisitieren, die gut für das eigene Hirn funktionieren. Stärken fördern. Neurodiversität hat einen Grund und bietet sehr viele Vorteile... Ich bin nicht per se gegen Medikamente, aber ich bin dagegen, wenn das als einzige Lösung gesehen wird. Es ist nur ein kleines Hilfsmittel und keine Lösung. Und kann krasse Nebenwirkungen haben, daher auch nicht für jede Person mit ADHS eine mögliche Option.
Was für ein Müll den ihr hier hinein interpretiert. Ich habe gerade bei einem anderen Kommentar schon geschrieben, dass solche Anschuldigung anmassend sind.
Ja, und jeder Arzt/Ärztin fordert immer wieder eine Medikamentenpause ein. Meisstens in den Sommerferien. Urteilt nicht, wenn ihr Euch nicht auskennt. Keiner weiß, was die Familie aus der Aussage der Tochter gemacht hat. Vielleicht hat sie das im Interview zum ersten Mal geäußert?
Aber bei einer so aktuellen Veröffentlichung verwundert es mich, dass die Unterteilung in ADHS und ADS noch genannt wird, denn die wird seid einigen Jahren schon nicht mehr gemacht. Richtig ist es, von Präsentationen zu reden, wie es im späteren Verlauf gemacht wurde :)
Da stimm ich dir prinzipiell zu. Für ein breites Publikum ist es sicher verständlicher die gebräuchlichen Begriffe zu verwenden, gleichzeitig hätte ich mir auch gewünscht, dass zumindest angerissen wird, wie die Definition nach ICD-10 korrekt wäre.
Ich denke es soll dadurch betont werden, dass es mitnichten immer ein "Zappelphilipp-Syndrom" ist und auch sehr ruhig wirkende Kinder sehr stark betroffen sein können. Fachlich stimmt das natürlich.
Als adhypooooosler ist die Unterscheidung meiner Meinung nach wichtig. Weiß, dass es länger schon vereinheitlicht wurde, aber dadurch fallen noch mehr Hypos durch das Raster, als eh schon. Jetzt wachen die Leute ENDLICH auf und achten weiterhin nur auf die hyper Leute, weil nicht mal mehr namentlich unterschieden wird.
Mittlerweile wird nicht mal mehr ADHS direkt diagnostiziert, weil immer mehr sich herausstellt, dass Neurodiversität per se eigentlich die Diagnose ist, manche haben dann ADHS, manche ADS, manche ASS (Autismus), manche Mischungen. Unsere Gehirne sind einfach im Vergleich zu den Neurotypischen anders - nebenbei meistens leistungsfähiger, aber dadurch auch leichter ablenkbar.
Irgendwie echt schade, dass es keine Alternativen gibt, wo Kinder (und auch erwachsene) andere Strukturen bekommen, statt tagsüber mit Medikamenten an die gegebene, scheinbar in Stein gemeißelte Struktur angepasst zu werden.
Stimme der Mama am Ende zu. Und ja, es ist schwierig und man kann nicht alles auf alle Individuen abstimmen. Aber wenn man sich die prozentualen Anteile im Gefängnis anguckt, wie viele Menschen seit Kindesbeinen an leiden und die Summen, die laut Expertin an Potenzial verloren gehen, sollte schon ein gesamtgesellschaftliches Interesse bestehen, neue Strukturen zu schaffen.
@@therealdasina " Neue Strukturen schaffen, ist leider nicht im Plan . Gewollt ist der unkritische stromlinienförmige Untertan. Mir gruselt es seit den politischen Coronamaßnahmen, die Freiheitsrechte einschränkten und unzählige Kolleteralschäden hinterließen, vor dem Prinzip sogenannten' "gesamtgesellschaftlichen Nutzen" zu beachten. Unsere Regierung hetzt und spaltet seit Corona, treibt Menschen wegen Ungerechtigkeit auf die Straße und ist Kriegsgeil. Demnächst, weil die Kriegskassen aufgefüllt werden müssen, und dadurch woanders Lücken entstehen, ist es vorbei mit der viel zitierten" Solidargemeinschaft"
Ich habe selber ADHS. Es gibt keine "passende Struktur", bei der man irgendwie das machen kann, was man will. Der Kopf macht immer was anderes und man ist ständig woanders, selbst wenn man die Dinge macht, die man eigentlich liebt und sie so machen will, wie es für einen am besten ist. Bei mir persönlich löschen Medikamente ADHS quasi vollständig. Egal, was man macht, Stimulanzien sind ein absolutes Wunder (vorausgesetzt, man hat tatsächlich ADHS).
Arbeite seit vielen Jahren im Förderschulbereich mit Kindern. Leider haben viele Menschen immernoch das Stigma im Kopf, dass ADHS Medikamente ruhigstellen Medikamente sind und Kinder nur angepasst werden damit. Falsch, ich habe soooo oft innerhalb der letzten 25 Jahren gesehen wie sehr das Medikament betroffenen Kindern dazu verhelfen kann dass sie in "ihre Mitte" finden. Viele konnten erst dadurch im Leben , in der Schule, im sozialen Miteinander ein konstruktives Vorankommen erzielen. Das ist auch sooooo wichtig für die Psyche der Kinder, zu erleben dass sie was zustande bekommen können. Ein Mensch mit starker Seheinschränkung kann auch nur mit Brille besser durchs Leben gehen. Genauso ist das mit einem Medikament bei Adhs. Akzeptiert dies doch bitte mal. Übrigens auch für Erwachsene können Medikamente ein Segen sein.
Ich bin sehr positiv überrascht! Herr v. Hirschhausen ist sonst nicht so meins und da kommt diese Dokumentation. -Es ist mit Abstand eine der besten Dokumentationen zu diesem Thema. Vielen lieben Dank!
Ich habe als Kind die Diagnose bekommen. Erst gab es Medikamente während der Schulzeit. In Ferien mit mehr als 2 Wochen waren wir ohne Medikamente mit Absprache. Kam ganz gut damit klar, auch wenn die Appetitlosigkeit schlimm war. Dann habe ich es abgesetzt "Schau mal deine Brüder kommen schon ohne klar. Du musst irgendwann lernen ohne zu leben". Habe 2 Anläufe gebraucht "ohne klar zu kommen". Musste danach über Jahre lernen mich selbst zu lesen und zu verstehen. Es hieß ja, dass ADHS verschwindet. Irgendwann hab ich verstanden und gelernt, dass es nicht so ist. Nach außen hin komm ich gut klar ohne Medikamente. Nach innen: Energie für Haushalt oder für Planung von Arzttermine habe ich nach der Arbeit nicht mehr. Auf Arbeit habe ich mein Tagesablauf soweit möglich auf meine Bedürfnisse angepasst. Aber irgendwie ist das ganze Leben nur noch ein Kämpfen um in die Welt zu passen 😅 Vielleicht geh ich doch mal wieder zum Arzt, falls ich das organisiert bekomme. Ich glaube unbehandelt aber bekannt führt wohl auch zu den bekannten Folgen 😂
@hucky89 Dieses "Du musst irgendwann lernen ohne zu leben." ist vielleicht auch einach nur eine falsche Vorstellung zu der Zeit gewesen. Dieser Kampf, um in die Welt zu passen, ist energieraubend und kann irgendwann erheblich zurückschlagen. Ich spreche da aus Erfahrung. Bis Anfang 30 konnte ich das noch alles gut kompensieren, aber danach war dann leider Schluss.
Es verwschwindet nicht, aber man lernt eben damit klar zu kommen. zum einen Gibt es einen gewöhnungseffekt für normales verhalten wenn man jahre lang die Tablette nimmt. dadurch weiß man dann später einfach aufgrund dieser jahre langen erfahrung wie man sich in bestimten Situationen verhält. Hinzu kommt einfach mit dem alter grundsätlzich mehr erfahrung und mehr ruhe. Man wird den Clown im Kopf nie los, aber man kann ihn kontrolieren und ignorieren.
Danke für diese Reportage! Mir (seit einigen Jahren als neurodivergent selbstidentifiziert und aktuell im Diagnoseprozess) habt ihr zwar nichts Neues erzählt, aber meine Mutter hatte die Doku zufällig gesehen und hat daraufhin mit sehr viel mehr Verständnis auf meinen Prozess reagiert 🙏
When I was undiagnosed, I would often feel hurt and irritated at people for acting like they didn't understand me because I had no idea that I was actually different and it wasn't my fault. I've got so many issues with little traumas throughout my earlier life just because I had no idea that I had ADHD. Diagnosis is very important, if not for treatment then just so you can understand what's really happening and take better steps to manage things. I wish so strongly that I was diagnosed in childhood but alas, it was the 90's and I was a girl.
sehr spannender Beitrag! Ich kann mich glücklich schätzen als Mädchen! mit 13 damals meine Diagnose bekommen zu haben. damalige Kinderärztin war zum Glück in dem Fachgebiet. Ich habe dann auch Medikamente bekommen und wirklich eine Besserung gemerkt, grade in der Schule. Aber auch die Nebenwirkungen waren nicht ohne und ich habe kaum gegessen in der Zeit, abends dann umso mehr wenn die Wirkung verflogen war. Nach ca einem Jahr habe ich meine medis abgesetzt. Sie haben mir geholfen zu sehen was ich leisten KANN. Und ich habe immer noch meine macken aber bin trotzdem "alltagstauglich" Mittlerweile kenne ich zb durch social media wirklich sehr viele Betroffene und das ist wundervoll! So viele kreative Leute mit denen ich so viel gemeinsam habe und drüber reden kann. Jeder hat seine Schwierigkeiten und jeder eigene Wege damit umzugehen. sehr sehr spannend
28:08 ist für mich, als Betroffene, ein richtiger Triggerpunkt und mich ärgert es, dass es an dieser Stelle so sehr pauschalisiert wird.... Zudem ärgert es mich, dass Überlastung und stetige Leistung als etwas Positives aufgeführt wird, obwohl genau das auf Dauer und bei exzessiver Ausführung zum Burnout führen kann. Burnout gehört im Übrigen zu den Komorbiditäten, bei AD(H)S. Da frage ich mich: Warum diese Aufführung? Der Mensch ist so viel mehr, als Arbeit und ein stetiges Leisten. Indem Belastbarkeit als etwas Positives aufgeführt wird, wird auch der Gedanke der Leistungsgesellschaft weiter getragen. Als Mensch mit AD(H)S, mit dieser mitzuhalten, ist jedoch alles andere als leicht und oftmals mit vielen Problemen verbunden, die z.t. zuvor bereits aufgeführt wurden...
Genau darüber habe ich mich auch geärgert! "Belastbarkeit" wäre für mich nicht das, was mir auf die Frage nach der "Superkraft" bei ADHS einfallen würde! Aber eine super hohe Kreativität und "um die Ecke" denken können, ist eindeutig eine Superkraft! 😍
Ich denke sie sah das als für den Betroffenen positiv: nicht im beruflichen Kontext, der Euch hier stört; sondern auf Widrigkeiten des Lebens bezogen. In diesem Sinne fuhr sie ja fort mit ˋStehauf-Männchenˋ. Übrigens ein Aspekt den ich voll bestätigen kann (leider - oder glücklicherweise?).
Es zu akzeptieren das mein Kind ANDERS ist war sehr schwer für mich.Es ist auch nicht leicht zu sehen das die Familiemitglieder verstehen es nicht und kommentieren ständig dass alles an falsche Erziehung ligt. Es macht aber Freude für mich und mein Sohn,wenn kleine Schritte erfolg bring.
Als 21 jähriger Typ der ads diagnostiziert ist seit der ersten Klasse. Danke das sie die Diagnose für ihren Sohn so annehmen und versuchen ihm zu helfen, wenn meine Eltern das nicht getan hätten weiß ich nicht ob ich meines Lebens je glücklich geworden wäre
Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf den Weg mit ihrem Kind machen um seinen Weg zu finden. Ihr Kind ist jetzt auf Sie angewiesen! Ich weiß dass dies viel von Ihnen abverlangt, aber eigentlich nur bis zu dem Punkt, wo Sie sich frei machen von den gesellschaftlichen Zwängen! Bitte bedenken Sie, dass ein Leben ohne Diagnostik oftmals wirklich furchtbare Wendungen, kräftezehrende Umwege und oftmals unter Suchtmitteln begleitet wird. Ich bin 54 und habe sehr gelitten - was hätte ich für eine Mitter gegeben, welche sich mit mir auf meinen Weg gemacht hätte. Ich danke Ihnen für Ihren Mut und wünsche Ihnen ganz viel Kraft! ❤
Immer sind die Eltern Schuld... Heutzutage ist es nicht einfach ein Kind zu erziehen (vor allem allein erziehend zu sein), gleichzeitig arbeiten zu gehen, an allen Kita und Schulaktivitäten Teil nehmen. Trotzdem den Haushalt machen, die perfekte Mama zu sein und immer gut drauf zu sein. Ich bin 39 und habe oft drüber nachgedacht warum ich nicht alles so perfekt hinkriege wie andere Mütter. Das alles hat mich oft zum weinen gebracht... Ich bin ein Kriegskind aus Bosnien, da wurde garnicht von ADS oder ADHS geredet... Mein nächstes Vorhaben ist mein Hausarzt zu besuchen und eine Diagnose machen. Beim Kinderarzt für meinen Sohn auf jeden Fall auch, damit er sich nicht mit der Macht des Versagens konfrontieren muss... GROßEN FETTEN DANK FÜR DIESEN BEITRAG ❤❤❤🥰😍
Meine Tochter hat letztes Jahr die Diagnose bekommen. Die Reaktionen im Umfeld waren... gemischt. Leider schämen sich viele Menschen dafür, kranke Verwandte zu haben. Da wird dann nach Schuld gesucht, damit man selber nicht schuld ist. Dabei ist niemand Schuld an den Genen.
Anders... ihr Kind ist sicherlich ganz wunderbar und was ist eigentlich, wenn ganz ganz viele plötzlich "anders" sind... was ist dann mit dem "normal"? Das gibt es nämlich kaum noch :)
Toll, dass Sie als prominente Person sich so ehrlich und offen dem ganzen Thema stellen! Das tut sehr gut und schafft Erleichterung durch das Gefühl, damit nicht alleine zu sein und Angst vor diesem Thema, das irgendwie ein Tabu und so negativ behaftet ist, zu haben. Jetzt muss ich nur noch raus bekommen, wo ich das bei mir testen lassen kann.
Mattis zuzusehen ist ein wahrer rückblick. Vor allem die Hausaufgaben Situation. Heute bin ich meist nur noch Sensorisch überladen aber nicht mehr aufgedreht und impulsmäßig am handeln. Das war ein wilder Weg, durch die Schule. Schön abgebildet.
Ich kann das bestätigen. Habe auch ADHS und wurde erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Bis dahin hab' ich die Schule verkackt (Absturz vom Gymnasium auf Realschule), da ich immer nur irgendwie passiv in der Schule saß (mit viel Glück wusste ich noch in welchem Fach ich saß), hatte mit meiner Diplomarbeit zu kämpfen, weil ich immer nur in einem abgedunkelten Raum bei laufendem Fernseher möglichst über Kopfhörer schreiben konnte (mich hat jedes Flugzeug und jeder Vogel am Himmel komplett rausgehauen) und war auch im sozialen immer kompliziert. Ich habe dann eine Ergotherapie speziell für Menschen mit ADHS gemacht und habe dadurch gelernt mich zu konzentrieren. Mittlerweile arbeite ich mit psychisch kranken Menschen, die wenn sie ebenfalls ADHS haben mich regelmäßig outen, da ich noch immer Symptome habe. Eins davon ist der Hyperfokus, außerdem ist Zeit ein Thema. Ich komme eigentlich immer zu spät. Wie "Zeit" funktioniert habe ich bis heute nicht begriffen. Medikamente habe ich nie genommen, Prüfungen mache ich auf Kaffee. Hat die gleiche Wirkung, da ich ansonsten keinen Kaffee trinke. Da Scheitern zu meinem Leben dazugehört, ist es für mich tatsächlich nicht allzu dramatisch, schließlich bin ich das gewöhnt und kann dann auch getrost nochmal von vorne anfangen. Ich finde auch, dass Autisten und ADHS'ler dennoch die besten positiven Eigenschaften in einer Krankheit haben (ist beides neurodivers, bzw. neurodivergent also nicht ganz unähnlich zueinander) und viele leider sehr verkannte Eigenheiten mitbringen. Ich glaube, dass es für Menschen wie uns immer Schwierigkeiten mit anderen Menschen geben wird, da wir ganz andere Blickwinkel haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns ein Umfeld schaffen, in dem wir gut auskommen, auch getreu dem Motto: es ist nicht notwendig mit jedem Menschen Freundschaft zu schließen. Vielleicht wäre es noch wichtig gewesen zu erwähnen, dass ein Hobby, in dem man gut aufgeht wichtig als Ankerpunkt im Leben sein kann.
@@stephanie4672 "Meine" Praxis wurde mir damals nach positiver Testung von dem Psychiater vermittelt. Aber Praxen schreiben auch auf die Homepage was sie anbieten. im Zweifelsfall hilft anrufen und nachfragen ganz gut, da die sich untereinander gut kennen und auch weitervermitteln können.
Das hätte ich genau so schreiben können. Ich habe 10 Jahre exzessiv Marihuana konsumiert, das hat mich zumindest ruhiggestellt. Ich nehme keine Medikamente, keine Drogen, kein Alkohol, kein Nikotin, kein Kaffee. Viel draussen im Freien und im Schnitt mehr als 600km Fahrrad im Monat. Seit Jahren. Ich habe die hyperaktivform und kann mittlerweile damit umgehen. Ich musste dafür über 50 Jahre alt werden. Jetzt geht es mir gut, ich bin 62. Heute schon 30 Minuten Joggen und 40km Fahhrad, das hilft. Ich kann nur an alle appellieren, Verständnis und Empathie entgegenzubringen.
Das Thema 'Zeit' wirst du wahrscheinlich auch nie verstehen werden. ADHS'ler (ich gehöre auch auch dazu) kennen keine Zeit. Sie leben im hier und jetzt. Darum wird auch alles nur auf den 'letzten Drücker' erledigt. Selbst wenn wir planen, etwas rechtzeitig zu beginnen. Es wird in den meisten Fällen (leider) nicht klappen.
Als Kind wurde es mir diagnostiziert. Ziemlich Jung sogar. Kam aber auch erst, nachdem ich einen Schädelbruch als Kleinkind erlebt hatte. Meine Eltern haben es mir bis Mitte 20 verheimlicht und ich tat mir schon immer ziemlich schwer mit allen. Ich struggel einfach nochmal zum Arzt zu gehen, aber mir fallen einfache Dinge so extrem schwer. Es ist eine wahre Herausforderung, Dinge zu Ende zu bringen. Ich fange 20 Dinge an und nach einer Zeit fange ich weitere 20 an. Es ist einfach so verdammt schwer. Ich weiß, ich müsste für eine Behandlung selber den Hebel ziehen. Und ich hoffe, ich überwinde mich irgendwann dazu. Natürlich habe ich gelernt damit zu leben, dennoch nimmt es mir nicht die Schwierigkeiten der Situation. Und manchmal fühlt es sich einfach erdrückend und unwägbar an.
Keine Sorge. Ich kann dieses Gefühl verstehen vor Problemen/Hindernissen zu stehen, die sich schier unbewältibar scheinen. Ich hoffe, dass du irgendwann die Kraft um in Behandlung zu gehen aufbauen kannst, denn es lohnt sich. Liebe Grüße und halte durch!
Eine wirklich sehr gute Doku. Eine meiner Liebsten zu diesem Thema. Ein breiter Blick auf verschiedene Bereiche und Lebenswelten, anschaulich und verständlich dargestellt, trotz diesem schwierigen Thema kurzweilig, lebensnah und authentisch. Er schenkt Hoffnung. Nur zu empfehlen! Einzig die Szene mit der Tochter fand ich etwas „unangenehm“. Sie wirkt unglücklich und „übergangen“. Aber dafür kann diese Doku an sich überhaupt nichts.
Genial gemachte Doku. Dem Menschen sehr nah. Hirschhausen‘s Art ist mir auch schon lange sehr sympathisch. Allein das Fazit oder die so ansprechende Fragestellung zum Schluss: Bin ich schwingungsfähig mit anderen? Hab ich Freude mit anderen? Haben die Freude mit mir? Diese Fragen bewegen mich absolut immer. Insbesondere, wenn ich nach Lösung für Schwierigkeiten in meinem Leben suche.
❤ DANKE! 🎉 Toller Beitrag, so aufrichtig, ehrlich und kritisch dem System gegenüber, so akzeptierend und achtsam, respektvoll mit den Menschen. Der neue Eckhard von Hirschhausen gefällt mir auch optisch sehr. Und so privat, das ist mutig, vorbildlich und für uns alle so wertvoll. Danke! Ich bin auch selbst leicht von ADS betroffen, wie zufällig bei einer Testung rausgekommen ist, als ich bei einer Fortbildung lernte, wie Lerntherapeuten arbeiten. Diese Erkenntnis hat mich enorm erleichtert und ich profitiere von den Techniken, die den Kids zum Lernen angeboten werden. Auf Medikation kann ich verzichten. Ich bin dankbar, dass es so viele Möglichkeiten gibt und dass Betroffene gesellschaftlich immer sichtbarer und akzeptierter werden.
kritisch? aufrichtig? er ist nur eine weitere puppe der herrschenden. er hätte bei corona gleich sagen sollen das er von gates unsummen bekommen hat um die leute in die spritze zu treiben. wo bitteschön ist er denn kritisch und aufrichtig?
Danke für deinen wertschätzenden Kommentar! Grauslich, was hier zum Teil für voreingenommene, unsachliche, sogar richtig aggressive Kommentatoren unterwegs sind! 😢
Danke ! Endlich ne einfache Deutsche Quelle die ich Leuten schicken kann als Einstieg und für die Basics. Das auch noch vom WDR ! Merci von allen neu diagnostizierten Millenials die das Ihren Eltern / Verwandten erklären müssen ...
Ich habe mein ADHS mit 30 diagnostiziert bekommen. Im Nachhinein war es offensichtlich aber ich habe viel kompensiert und war sehr gut in der Schule und auch in den ersten Semestern an der Uni. Mein Physikstudium habe ich nach längerer Zeit abgebrochen. Ich konnte mich nicht mehr motivieren. Seit dem sind 6 Jahre vergangen. Inzwischen (mit 31) stehe ich kurz vor meinem Bachelor in Elektrotechnik, mit sehr guten Noten (dual) bei einem guten Arbeitgeber. Ich kann sagen, dass 2023 für mich persönlich das beste Jahr seit der Schule war und ich glaube, dass Diagnose und Medikamente daran einen großen Anteil haben. Inzwischen denke ich, ich hätte das Physikstudium abgeschlossen, hätte ich früher die Diagnose gehabt. Aber meine Geschichte hat mich auch viel gelehrt, vielleicht sollte es so sein. Ich wünsche trotzdem allen, dass sie früher bescheid wissen um etwa zu unternehmen.
Ob sie wirklich damit einverstanden war, hier gezeigt zu werden? Vielleicht fühlt sich mancher Mensch, wenn er als "gestört" dargestellt wird, im Grunde seines Seins nicht anerkannt/gewertschätzt/geliebt? Dann müsste, wenn Medikation, eine radikale (Selbst-)Annahme vorausgehen.
Diese Reportage hat mich wirklich sehr bewegt. Ich habe 2023 mit 30 Jahren meine Diagnose nach langer langer Zeit endlich erhalten. Von der Uniklinik Bonn wurde ich leider auf 2 Jahre Wartezeit vertröstet, konnte die Diagnose dann aber in einer Praxis in Köln machen lassen. Schade nur, dass ich nun niemanden finde, der mich behandelt, obwohl ich Medikamente dringend bräuchte, durch meine schnelle Überreizbarkeit die sehr schnell in extreme Panik umschlägt. Ich war mir schon sehr lange sicher, dass mit mir etwas "nicht stimmt". Ich hab mich sehr oft als "Alien" gefühlt, habe in jeder Klasse in der ich war mit Ausgrenzung und Mobbing zu kämpfen gehabt, konnte mir nicht erklären, warum ich als Erwachsene an manchen Tagen komplett erschöpft und übermüdet war, wo ich wirklich mein bestes gab dem Unterricht in meiner Ausbildungszeit zu folgen. Habe als Kind und Teenager ständig auf den Zeugnissen stehen gehabt, dass ich mich nicht in die Klassengemeinschaft einfügen konnte, den Unterricht gestört habe, leicht ablenkbar war, Aufgabenstellungen nicht folgen konnte und hatte meine Hausaufgaben beinahe nie zur Hand. Und trotzdem nie eine Diagnose erhalten. Das Fazit der Lehrer und auch meiner damaligen Therapeutin war, dass ich schlichtweg faul, verträumt und schlecht erzogen war, dass meine Eltern strenger mit mir werden müssten, was sie auf diesen Rat hin auch taten. Und heute sitzt man hier mit Depressionen und posttraumatischer Belastungsstörung, weil man immer eingetrichtert bekommen hat, dass die eigenen Anstrengungen niemals ausreichen, obwohl man wirklich sein bestes gibt zuverlässig zu sein und Dinge pünktlich zu erledigen. Es macht mich sehr glücklich zu sehen, dass immer mehr Menschen die betroffen sind über dieses "Krankheitsbild" aufgeklärt werden und ihnen gezeigt wird, dass mit ihnen nichts falsch ist! Krankheitsbild setze ich deswegen in Anführungsstriche, weil ich mein ADHS nicht als Krankheit ansehe, es ist vielmehr eine Art Superkraft auf gewisse Weise, die aber mit einigen Schwächen einhergeht. Für mich ist es einfach eine Art, wie das Gehirn nun mal funktionieren kann. Zu einer Krankheit wird es erst dann, wenn es einen alltäglich belastet, dadurch wie andere mit einem umgehen und sagen "Stell dich mal nicht so an", "Was ist falsch mit dir" etc. Ich hoffe dass es in Zukunft bei immer mehr jungen Leuten früh genug erkannt wird, damit sie nicht einen solchen Leidensweg durchmachen müssen wie ganz viele un- oder spätdiagnostizierte da draußen.
Grundsätzlich ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Ich finde es äußerst schade, dass hier der Fokus rein auf die medikamentöse Behandlung gesetzt wird und keine weiteren Möglichkeiten besprochen werden. Zudem wird die Behandlung viel zu „einfach“ dargestellt: „hier nimm das, dann bist du wie alle andern und dir geht es gut.“ Was offensichtlich nicht immer der Fall ist: siehe Finja. Und sobald dann eine Person wie Lisa am Ende ins Spiel gebracht wird, die ihre Symptome ohne Medikamente in den Griff bekommt bzw lernt mit den Eigenschaften zu leben, wird nicht weiter ausgeführt wie sie das schafft. Für einen öffentlichen rechtlichen Beitrag viel zu einseitig mMn.
So sehr ich auch teilweise meine Probleme mit den Öffentlichen habe. Dieser Beitrag ist mit Abstand der korrekteste, qualifizierteste und ausführlichste, den die je gebracht haben. Andere Therapien stehen zur Verfügung, sind aber häufig begleitend zur medikamentösen Therapie, weil ganz frank und frei gesagt, die medikamentöse Therapie derzeit außer Konkurenz ist. Außerdem ist sie gut erforscht, hochwirksam (es gibt trotzdem Personen, die durchs Raster fallen) und im Verhältnis zum Nutzen sehr nebenwirkungsarm. Und falls jemand auf die Idee kommen sollte mir jetzt eine Story vom Pferd zu erzählen, über wie böse diese Meds sind. Ich habe sie alle probiert, ich habe mein Medikament, meine Dosierung, ich bin ich und funktioniere als ich besser als jemals zuvor. Nein, ich bin nicht abhängig von ihnen, ich vergesse sie leider am laufenden Band zu nehmen, diese Tage sind oft eine Zumutung. Außerdem verziche ich an manchen Tagen bewusst auf diese Meds, und ich habe kein Entzugserscheinungen, außer dass ich an dem Tag nichts zu planen brauche, weil mein komplettes ADHS mich definitiv nicht machen lässt, was ich will. Ich werde sie vermutlich mein restliches Leben nehmen, auch wenn der Gedanke keinen Spaß macht. Aber sie helfen mir und es hat sich tatsächlich gelohnt durch die Nebenwirkungen durchzugehen, bis ich das für mich passende Präparat und meine Dosis hatte. Andere ADHSler haben schlechte Erfahrungen, entweder durch falsch behandelnde Ärzte, oder auch weil manche zuviele Nebenwirkungen haben, jeder kann sich schlußendlich selber für oder gegen Medikamente entscheiden. Ronja ist in der blöden Situation, dass sie noch zu jung ist, und darauf angewiesen ist, dass ihr Arzt und Eltern das richtig machen, und ihr zuhören. Keine spaßige Situation, aber nur durch die betroffenen Personen lösbar. Ich bin betroffen, und man muss leider (und das unterstrichen und in Farbe) sagen, dass es derzeit keine (wirklich) zugängliche und bessere Methode gibt als die Medikament. Wir wissen außerdem nicht, wie diese Familie den Konflikt angegangen hat. Die Situation mit Kamera, vielen fremden Personen etc. ist problematisch und ein vernünftiges Gespräch ist in dem Rahmen kaum möglich. Die Mutter hat nicht toll reagiert, aber ich kónnte mír vorstellen, dass im Nachgang es darúber ein ordentliches Gespräch gegeben hat. Mir kam es eig. nicht so vor, als ob es der Mutter egal ist. Eine Alternative ist Neurofeedback. Nicht weit verbreitet, kostenintensiv (Selbstzahlerleistung), schwer zugänglich und außerdem keine kurzfristig wirkende Therapie. Bei mir schlägts gut an, aber ohne Medikamente bin ich trotzdem aufgeschmissen. Übrigens mit Medikamenten auch an ganz vielen Tagen. Es ist nicht so, als ob ich kein ADHS mehr habe, nur weil ich die Medikamente nehme. Einige Symptome sind besser handhabbar. Ich kann diverse Sachen kontrolliert und bewusste gestalten, bei anderen scheiterts trozdem. Eine Erleichterung ist es allemal. Das muss nicht jedem gefallen und tut es auch nicht, aber die Ärzte verschreiben nicht wie blöd dieses Medikament. Manche von denen wissen zum Glúck auch was sie tun, und handeln im tatsächlichen Interesse der Patienten.
Wünsche der kleinen am Anfang viel Kraft fürs weitere Leben! Die Mutter hat selbst nach der starken Ansprache der Tochter nicht verstanden wie verletzt sie ist.
Ein sehr gutes Video in dem ich, als Mensch (31) am Weg zur Diagnose, mich in vielen Aspekten wiedererkennen konnte und in dem - so finde ich - gut, offen und ehrlich mit dem Thema umgegangen wird. Vielen Dank für den schönen Beitrag zur Aufklärung aus Südtirol
My two cents: ich habe mein ganzes Leben, und das sind bisher 62 Jahre, mit nicht diagnostiziertem ADS überlebt. Anders kann man es nich ausdrücken. Jeder Tag ein Kampf aufs Neue, ohne zu wissen, warum genau man eigentlich scheitert. Es gibt bei mr eine Diagnose komplexe PTBS und daraus resultierend Depression, allerdings behaupte ich dass dies nicht vollständig -und auch am Thema vorbei- ist. Finja tut mit echt leid, denn genau solche Menschen müssen gehört werden, ihre Perspektive zählt am meisten. Analog dazu könnte ich berichten, dass ich mehr als 9 verschiedene Psychopharmaka ausprobiert habe während Klinikaufenthalten und danach. Was ist gewonnen wenn die neurotypische Partei endlich Ruhe vor und mit mir hat und ich innerlich sterbe, bzw eine Paarbeziehung zerbricht an den Nebenwirkungen? ADS ist für mich keine Krankheit, es ist ein anderer Bauplan im Nervensystem, im Gehirn, im Hormonhaushalt... Mich erinnert es an Zeiten als Homosexuelle als krank betrachtet wurden, mit dem Anspruch diese Menschen "umzudrehen" entweder durch Behandlung, Strafe oder Ausgrenzung. Eins der größten Probleme der Neurodiversität ist schlicht die Überzahl an Neurotypischen, die sich eben einfach als Norm deklarieren. Wenn diese Menschen auch nur ansatzweise mal ein Bild davon bekämen wie langsam, langweilig, voraussehbar, inkonsistent, manchmal einfach dumm ihr Verhalten und Sein für Neurodiverse ist, glaube ich trotzdem nicht dass danach die Neurotypischen plötzlich medikamentös behandelt würden um diese hohe Level zu erreichen und vor allem auch halten zu können. Mich frustrieren inzwischen nur noch die Versuche neurotypischer Fachleute ihre Konzepte und ihr Verständnis von ADS irgendwie auf unser So-Sein zu projizieren und praktisch ohne Ausnahme kommt der Punkt "wenn Du in einem Rollstuhl sitzt, dann versuch es doch wenigstens mal mit Laufen". Jedes. Mal. Bei mir persönlich hat es dazu geführt dass ich jetzt in Rente bin und von daher wenige Reibungspunkte mit dem Aussen wie Arbeitswelt, andere Menschen etc habe. Ja, ich lebe alleine und bin eigentlich immer alleine, aber es ist dennoch die bessere Wahl für mich.
Das Leid mit den langen Wartezeiten kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich musste für eine Autismusdiagnose leider auch über ein Jahr warten, womit ich noch Glück hatte. Die meisten Stellen hatten entweder geschlossene Wartelisten oder Wartezeiten von über 40 Monaten. Es ist schade, dass so viele Personen erst so spät davon erfahren und sich über die langen Wartezeiten selbst diagnostizieren, was meistens auch nur belächelt wird...
Das sind wirklich lange Wartezeiten. Es ist gut, dass du mittlerweile eine Diagnose erhalten hast! Wie bist du in dem Jahr davor mit der Zeit umgegangen?
In Dänemark sind es 3 Jahre Wartezeit. Vor ein paar Jahren hatte ich 11 Monate bis zum Termin und dann hat die Klinik geschlossen. Jetzt müsste ich 3 Jahre auf einen neuen warten und bezahle das jetzt in Deutschland selbst und habe innerhalb 2 Wochen einen Termin bekommen
@@mairmattWahrscheinlich sind 10-15% der Menschen auf dem Autismus-ADS-Spektrum (ja, das packen sie mittlerweile auch oft schon zusammen, darum ja einfach "neurodivers") - nur wenn das sich zeigen würde durch viele Diagnosen, dann würde das einen Druck auf die Politik und Gesellschaft und vor allem Wirtschaft ausüben, endlich Autisten- und ADHS-kompatible Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen - und das widerspricht dem neoliberalen "alle haben sich bis in den Burnout zu arbeiten" Prinzip
Ich habe selbst ADS (früher ADHS). Ich bin dagegen, Medikamente zur Regulierung einzusetzen, ich betrachte mich nicht als krank oder irgendwie "falsch". Nach meiner Erfahrung kann man lernen, damit umzugehen und trotzdem gut durchs Leben zu kommen, man kann sich Strategien erabeiten, um das, was schwierig ist zu meistern; und das lernt man nicht so schnell, wenn die Medikamente einen dämpfen. ADHS ist nicht nur lästig, es ist auch toll! Ich bin sensibler und kreativer als der Durchschnitt und kann drei Gesprächen in einer Gruppe gleichzeitig folgen, ich finde das cool! 😃 Meiner Meinung nach sollen wir Medikamente einnehmen, damit die ANDEREN nicht von meinem ADS beeinträchtigt werden; ich persönlich komme gut damit zurecht.
Gerade als Betroffener wundert mich deine Meinung zu Medikamenten doch sehr.. unser Sohn hat ADHS und hat mehrere Präparate genommen. Es hat dazu geführt, dass er im Unterricht auf einmal besser folgen konnte. Er selber sagte damals, er können auf einmal klarer denken. Zudem war er auf einmal in der Lage, besser mit anderen zu agieren und hat Freunde gefunden, was er zuvor nicht geschafft hat. Ja, mittlerweile oder momentan nimmt er keine Medis. Er hat seine Kniffe, seine Art damit umzugehen und das ist absolut okay so. Wenn er aber irgendwann doch nochmal Medis nehmen sollte - zumindest vielleicht vor bestimmten Situationen, Prüfungen, Tests.. whatever.. ist daran nichts verwerflich und er tut es dann für sich und nicht, um anderen zu genügen bzw. für andere gesellschaftsfähig zu sein.
Ich habe noch keine Medikamente erhalten, aber freue mich schon auf die erste Erfahrung. Für mich ist es bis heute (gefühlt) unmöglich damit klar zu kommen. Ich bin mit mehr oder minder Glück durch das Leben gekommen. Ich bin ein relativ schlaues Kerlchen, aber das hat mir bisher nur den Hintern gerettet, weil ich Dinge passiv gelernt habe. Und ich habe es satt mein Potential zu kennen, aber es nie zeigen zu können. Abgesehen davon, dass es mir im arbeitsleben mehr und mehr Probleme bereitet, will ich einfach mal beweisen was ich kann. Und das vorallem mir! Also: Skepsis ist immer SEHR wichtig, aber wir Menschen sind alle zu verschieden, um dass es nur das eine Richtige gibt. Richtig ist, was der Person hilft und nicht das, was die Person funktionieren lässt und um besten fall allen drumherum nur in die Taschen spielt
Wenn man arbeitet und nebenbei eine Doku über ADHS guckt😂 ich liebe meinen Arbeitgeber, dass ich das hier überhaupt darf und kann. Und das schöne ist, seit ich mein Hirn mit solchen Sachen ablenken darf, kann ich besser und produktiver arbeiten. Das hat mir jahrelang gefehlt.
Ich habe in 4 Tagen am 7.11. Endlich meinen ersehnten Termin beim Psychologen 🙏 ich fühle mich von dieser Doku so sehr verstanden und wohl. Ich habe massive Probleme im Alltag und Beziehungen. Ich habe zum Glück und Gott sei Dank seit 11 Jahre eine Person an der Seite und bin mit Ihr seit 4 Jahren verheiratet und wir haben ein gemeinsamen Sohn. Bei mir sind gehohnte Strukturen verloren gegangen und ich habe mich gänzlich verloren. Permanent drüber, beruflich nur Probleme. Es ist irgendwie wie eine neue Stufe die ausgebrochen ist. Ich muss Mich permanent künstlich stimmulieren. Bitte lass es ADS sein und ich weiß warum ich seit Kindheit so bin. Permanent reizüberflutet zu sein ist unschön 😔 Morgens aufzustehen und nicht wissen was fehlt schmerzt sehr 😔
Ich habe meine ADHS Diagnose erst nach meinem größten Tief erhalten. Ich habe Depressionen entwickelt, nachdem meine Noten und soziales Umfeld abgefallen sind ab der 5./6. Klasse - weil ich auf einmal lernen musste. Habe durch den ständigen Drang nach Befriedigung angefangen mit Binge-Eating. Daraus entwickelte sich eine Magersucht. Seit meiner Kindheit war ich sehr Angstgestört, meine Hyperaktivität wurde dadurch unterdrückt und meine Angst zu versagen, führte dazu dass ich Angst vor dem Alltag entwickelte. Da war ich nun: ohne Freunde, ein sehr risikoreiches Untergewicht, keine Ruhe, Suizidgedanken, Angst meinen Alltag zu bestreiten, Alkohol als Antrieb. Ich war eine Hülle meiner Selbst. Keine Kraft zur Stimulation. Meine Rettung war ein monatelanger Klinikaufenthalt. Nachdem alle Nebenwirkungen meines ADHS stabilisiert wurden, kam die Diagnose. Gleichzeitig wurde ein IQ von über 130 festgestellt. All die Jahre, meine Jugend, war ich einfach nur nicht diagnostiziert. Ich habe an der Krankheit wirklich meine frühe Jugend verloren. Heute komme ich klar, nach nun 4 Jahren Therapie und Medikamenten. Ich hoffe, dass die nächste Generation nicht durch dasselbe gehen muss.
Ich bin zwar nie diagnostiziert worden, aber deine Schilderungen erinnern mich gerade eins zu eins an meine Lebensgeschichte. In der Grundschule wurde ich als unterfordert eingestuft, beim Kinderarzt wurde dann auch damals ein Verdacht auf Hochbegabung geäußert, aber letztlich nie getestet. Ab der 5. Klasse ging es dann auch bergab bei mir, ich war sozial isoliert, überfordert mit allem und habe auch eine (nicht offiziell diagnostizierte) Essstörung entwickelt und stark abgenommen. Auch Angstgefühle, innere Unruhe und depressive Symptome haben mich täglich begleitet und tun es immer noch. Ich habe mich schon häufig gefragt, was genau hinter dem Ganzen liegen könnte, ob es jetzt ADHS oder eine tatsächliche Hochbegabung ist oder vielleicht eine Kombination aus beidem, aber dass der Diagnoseprozess so sich so lange hinzieht, hat mich bis jetzt immer abgeschreckt. Ich merke aber definitiv, dass das Problem immer noch besteht, da ich bis heute auch in meinem Studium immer noch starke Probleme habe, mich zu motivieren und zu konzentrieren und mich schlichtweg nicht organisieren kann.
@@merta1302 Kann ich total verstehen. Für mich war, und ist es manchmal noch, schwer zu akzeptieren, dass das mein Leben ist. Es wird grundlegend nie anders sein und mein Kopf nie wie der meiner Mitmenschen funktionieren. Klar, im Studium kann man keinen Nachteilsausgleich mehr erhalten, aber eine Diagnose hat mir so viel innere Ruhe gegeben. Ich find's trotzdem beeindruckend, dass einige viele dasselbe Schicksal wie wir teilen. Eine Therapeutin sagte mir mal, dass mein Werdegang relativ typisch wäre und das Muster logisch. Schade nur, dass trotz Statistiken wir trotzdem dadurch mussten.
@@francisnorthwood7862 ich wünschte ich könnte helfen, allerdings ist das ganze ein paar Jahre her - ich war damals in einer Einrichtung für Kinder & Jugendliche
Ich erinner mich noch an den Tag, wo ich mir gesagt habe, nie wieder Medikamente. An diesem Tag, hatte ich es ein mal vergessen sie einzunehmen, und plötzlich war ich wieder ich selbst. es war mein glücklichster Tag seit Monaten. Ja, ich habe vielleicht die Mathe Arbeit verhauen, aber ich war glücklich. Ich denke nicht, dass Medikamente grundsätzlich schlecht sind. Für manche Menschen, können sie das leben verändern, aber ich muss sagen, ich wünschte ADHS Menschen würde mehr Beigebracht werden, wie sie Tricks und Methoden für sich finden können, die das Leben auch ohne Medikamente besser machen...
das funktioniert leider nur bei ganz geringer ausprägung. ich vermute bei dir war die Medikation einfach zu hoch angesetzt. Aber ADHS ist eine krankheit, ein Organische Störung, die behandlet werden muss und keine schlechte angewohnheit die man ablegen kann
tragisch wie die mutter von finja sagt "Wir haben es keinen tag bereut" und daraufhin ihre tochter antwortet "nicht wahr". zeigt einfach wie empathielos und oberflächlich die menschen sind! meine fresse macht mich sowas sauer...
Ich habe ADHS als Erwachsener, habe die Diagnose seit 4 Jahren. Ich sehe bei der Mutter eher Verzweiflung über die frühere Situation und Freude, dass es aus ihrer Sicht nun klappt. Sie ist in meinen Augen nicht empathielos. Habe zwei Kinder, sie haben auch die Diagnose, beide im Jugendalter. Es ist eine große Erleichterung, endlich eine Diagnose zu haben und zu wissen, warum Dinge sind, wie sie sind. Ich nehme Medikinet, meine Kinder bisher ohne Medikamente. Ich habe Mitleid mit der Mutter und den Kindern. Die Eltern haben eine schwere Zeit hinter sich. Und da ADHS erblich bedingt sein kann, ist es gut möglich, dass die Mutter auch betroffen ist, es nur noch nicht weiß. Als ADHSler ist es wahnsinnig schwer, für alle mitzudenken.
Ich frage mich auch oft, wie mein Leben verlaufen wäre wenn ich bereits als Kind meine Diagnose bekommen hätte anstatt erst mit 28 Jahren. Zum Einen wären mir eventuell gut 13 Jahre co-morbide Depressionen erspart geblieben, aber auch abgebrochene Ausbildung, gefährliche Situationen etc. Ich werde dieses Jahr 30 und habe in wenigen Monaten, mit 29, endlich(!) mal einen Abschluss - und das vermutlich nur, weil ich durch social media und Freund*innen darauf aufmerksam (gemacht) wurde, dass mein bisheriger Leidensweg *verdammt* arg nach ADHS klingt und ich das Glück hatte, eine Diagnose und Medikinet zu bekommen. Fehlt nur noch der Therapieplatz, aber schon jetzt haben meine Lebensqualität und mein Selbstwert so enorm zugenommen. Neurodivergente Menschen können genau so viel leisten wie neurotypische - wir brauchen lediglich Verständnis von außen sowie ein Umfeld, das uns dabei hilft, die Strukturen zu errichten in denen wir kreativ und "auf unsere Art" Dinge (er)schaffen können :)
Hey, war bei mir genau so! Ich habe zwar meine Ausbildung gepackt (zum Glück) aber 2 Studiengänge abgebrochen und auf der arbeit immer Probleme gehabt und gemacht. Mein Chef hat mir nach dem ich ihm gesagt habe, dass ich regelmäßig an Depressionen leide und nicht klarkomme (häufig krank, dauernd zu spät, aber ansonsten bin ich richtig gut in dem was ich tue, der beste Problemlöser und meine Kollegen mögen mich einfach menschlich) weshalb er gesagt hat: Eigentlich würde ich dich fristlos kündigen, wenn ich nicht das Gefühl hätte das wenn du fit in der Birne wirst einer der besten hier sein würdest. Aber er muss es tun wenn sich nicht schnell etwas ändert. Ich bin dann quasi aus dem Büro zum Arzt gelatscht und hab gesagt was Phase ist. In der Praxis arbeitet eine Psychologin, Psychiaterin und Psychotherapeutin, alles in einem, aber unter der Niederlassung als Allgemeinmediziner. Ich hatte am Folgetag meinen Ersten termin. UNGLAUBLICHES GLÜCK! Erster Tag erstgespräch. Zweiter Tag Zeugnisse, Entwicklungsberichte meiner Grundschule etc. Vermutung ADHS Dritter Tag Besprechung eines Gigantischen Fragebogens den ich ausfüllen musste. Besprechen ADHS Vierter Tag ADHS test 1 Fünfter Tag ADHS test 2 Sechster Tag ADHS diagnose Siebenter Tag Blutentnahme EKG Achter Tag: Besprechen, Medikation besprechen, abfahrt. Sie wollte Dexamphetamin verschreiben ich wollte aber Methylphenidat, da ich bereits Amphetamin konsumiert hatte und eher keinen Dopaminreleaser wollte. Das alles waren 2 Wochen. etwa 20 Stunden mit ihr verbracht. war schon wild. Der Rest ist geschichte :D
@@liketobe2743oh boy, da bist du einer der ganz ganz wenigen, die in so kurzer Zeit eine Diagnose bekommen haben. herzlichen Glückwunsch erstmal! :D Ich glaub, meine hat mit zwei Anläufen ungefähr 8 Monate gedauert. Und der erste Anlauf war bei einem privaten spezialisierten Psychiater, der für 1 Stunde und eine falsche Diagnose "ganz leichtes Adhs, machen Sie einfach Dehnübungen, dann geht das weg. (lol wut?)" -390 Euro- haben wollte. Ja, bin direkt zum nächstbesten Allgemeinen, nicht spezialisierten, Kassen-Psychiater um die Ecke gegangen und der hat mich komplett ernst genommen. Medikamente-technisch brauche ich am Tag 3X20mg Medikinet Adult, so viel zu ganz leichtes ADHS. Aber auch wirklich toll, dass du dich deinem Chef da öffnen konntest, das spricht auf jeden Fall für euer Betriebsklima :) btw wir Adhsler sind halt einfach die besten Problemlöser, weil wir das tagtäglich machen. Wir versuchen, uns den einfachsten Mist, jede kleine dumme Entscheidung systematisch zu vereinfachen und Routinen zu schaffen. Wenn das eigentlich keine beruflich begehrte Superpower ist, weiß ich auch nicht. Ich bin auf die Eigenschaft auch ganz schön stolz. Ich bin da auch noch ziemlich am Schwanken, es wird von einem selbst schnell gedacht, dass dieses Outing beim Chef schlecht ankommen könnte. Aber man kann sein ADHS auch gut verkaufen, wir haben definitiv unsere herausstechenden Talente, die enorm nützlich sind. Andere brauchen die Routine, wir brauchen Abwechslung und neue Herausforderungen, denken eher in einem lateralen Muster und deswegen betrachten wir alles aus allen möglichen Perspektiven. Den Fehler, den ich nach meiner Diagnose gemacht habe, ist, dass ich gedacht habe, ich müsste nun mit Medikamenten mich besser einfügen können, "normaler" sein. Das werde ich nie sein. Aber das ist okay. stell dir mal vor, eine neurotypische Person müsste einen Tag lang ADHS haben. Dem würde der Kopf explodieren, safe. Ich nutze mein ADHS so gut es geht und sonst heißt es einfach durchbeißen, weil irgendwann schafft man das :) Ich weiß natürlich nicht wie lange deine Diagnose jetzt her ist, aber ich hoffe für dich dass du dich jetzt gut einleben konntest :)
Ich weiß es schon immer und war bereits im Kindergarten in Therapie. Laut meiner Mutter hat sie bereits in der Schwangerschaft gespürt, dass ich viel unruhiger war als meine Schwester. Es war immer ein gutes Gefühl zu wissen, dass dort irgendetwas ist, wodurch ich anders bin. Das Wissen darum hat allerdings nichts daran geändert, dass ich mir bis heute ständig die Schuld für alles gebe.
Das Thema braucht endlich mehr Aufmerksamkeit, mehr Popularität in Schulen in der Gesellschaft und Forschung - dadurch würde nicht so viele Menschen durchs Raster fallen und erkranken. Was ich ein wenig seltsam an der Recherche der Doku finde ist, dass AD(H)S sehr wohl eindeutig nachgewiesen werden kann! Herr Hirschhausen, das wäre die Möglichkeit: Ähnlich wie es der Psychiater in seiner Praxis macht, gibt es einen Test, der heißt kognitive Leistungstestung. Eigentlich eine gängige Methode. Und mein Test war weitaus detaillierter wie der des Psychiaters. Ich habe den Test einmal ohne und einmal mit Medikation gemacht - ich habe 80 % besser abgeschnitten mit Medikation. Den Test macht man beim Ergotherapeuten und gibt Aufschluss über Hirnleistung bei bestimmten gestellten Aufgaben. An einem Tag geht es um Schnelligkeit in Verbindung mit zB Rechnen, Formen und Verbindungen. An einem anderen Tag geht es um Gedächtnistraining mit Wörtern, Reaktionszeit oder das Erinnern an Kombinationen auf Zeit. Die Ergebnisse werden ausgewertet. Der Psychiater kann anhand der Kurven sehen ob gewisse Bereiche zu schwach ausgeprägt sind und somit ADHS nachweisen. Meine Psychologin meint das ADHS durch Hirnleistungstraining verbessert werden kann. Leider war mein Psychiater anderer Meinung und hat kein Rezept ausgestellt. In der Doku wird gesagt das ADHS heilbar ist. Was stimmt denn nun? Hat jemand Links oder Tipps was man lesen kann? Beste Grüße! P.S.: Meine Grundschulzeit war furchtbar. Danach wusste ich dass ich ADHS habe, konnte aber keinen Zusammenhang oder Selbsthilfe fürs Lernen herstellen. Es hat dann einfach sehr viel Kraft mehr gekostet. Dies hat 2020 zu einem Burnout geführt. Hätte ich vorher gewusst dass ADHS viel mehr Einfluss auf meine Denk- und Arbeitsleistung hat, als eine Persönlichkeitsakzentuierung ist, wäre mir vieles leichter gefallen und erspart (auch der Staatskasse) geblieben.
Tja das problem ist als ADHSler ist das letzte was du willst, noch mehr aufmerksamkeit! Meine erfahrung auch von anderen betroffenen und grade als Kind un Jugendlicher ist. Du hasst jeden besuch beim Psychologen du hasst jedes Gespräch mit lehrern, du willst nicht das dein Mitschüler es mit bekommen. eigentlich willst du nur Normal sein.
Sehr geehrtes Team der Redaktion, ich habe selbst ADS welches erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde. Vielen Dank an Herrn Dr.Hirschhausen und das Team vom WDR Fernsehen für diesen tollen Beitrag dazu.
Ich, der das Video nicht unter Geschwindigkeit 1.25 gucken konnte 😀 Danke für das Video. Ich hätte gerne die Diagnose auch gerne früher gehabt. Danke auch dass die Vorteile von ADS aufgezeigt wurden. Wer das erkannt hat, hat es leichter gegen das eigen Minderwertigkeitsgefühl anzugehen.
Gerne, daß Thema Gentherapie kritisch beleuchten! Denn die Folge der massenhaft verabreichten, experimentell neuartigen Wirkungsweise der Gentherapie sind Übersterblichkeit, drastisch nachvollziehbar bei den plötzlichen, unerwarteten Todesfällen junger gesunder Sportler
ich fühl das zu 100% ich hab 6 Jahre lang Ritalin genommen (Habe ADS) und die Nebenwirkungen sind einfach schrecklich, Mein Tipp : Sport. Durch das auspowern konnte ich meine Konzentration steigern und bin somit seit 3 Jahren Medikamenten frei ;)
Danke für diesen tollen Beitrag und die Offenheit von Dr. Hirschhausen. Ich bin mittlerweile 57 und denke in letzter Zeit oft darüber nach, ob ich mich diagnostizieren lassen soll. Ich weiß nur leider nicht wo. Ich glaube ich gehöre zu denen, die die Symptome wirklich gut kompensieren können und trotzdem stoße ich in gewissen Bereichen deutlich an meine Grenzen, es kostet mich oft ungeheuer Energie, hat mir schon eine Depression beschert und ich kämpfe dauerhaft mit Schlafproblemen. Ich habe mir eine Arbeit gesucht, in der ich die Vorteile sehr gut nutzen kann und habe glücklicherweise eine Stellvertretung an meiner Seite, die alles was mit Struktur und Zuverlässigkeit zu tun gut auffängt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es meinen Söhnen vererbt habe, die wirklich Schwierigkeiten damit hatten und haben. Ich habe Ihnen diesen Beitrag weitergeleitet, vielleicht lassen wir uns einfach alle zusammen diagnostizieren. 😊
Vielen vielen Dank für deine Videos. Ich habe letztes Jahr die ADHS Diagnose mit 22 gestellt bekommen. Erst vor kurzem bin ich auf Instagram auf den Begriff Audhs gestoßen und befinde mich nun in diesem rabbit hole der Recherche. Deine Videos bestätigen einfach so gruselig echt wie es mir geht. Ich finde mich zu 90% in die wieder, wie bisher in noch keinem Menschen. Ich stoße auf immer mehr Menschen mit Audhs und ich denke ich sollte dringend zur Diagnostik :)
Bei mir wurde es auch diagnostiziert aber ich habe nie medikamente genommen und trotzdem meine ausbildung und abitur mit bestem ergebnis absolviert. Ich denke es kann auch ueberdiagnostiziert sein. Ich hab heute das gefuehl das mir die diagnose auferzwungen wurde von eltern die sich am liebsten zeit fuer sich selbst nehmen und ziemlich egoistisch waren. Ich bin ordentlich und zuverlaessig und hab auch spaeter in der uni immer vor abgabefristen alle erledigt. Der artzt der es diagnostiziert hatte ist eigentlich sehr renomiert aber hat auch den ruf eine hohe trefferquote zu haben bei diagnosen was auch merkwurdig ist da er ja auf adhs spezialisiert ist und auch in seiner praxis viel geworben wurde fuer einen bestimmten hersteller der medikamente.
Bei 12:41 wurde ich in meine Kindheit zurückgeworfen. So wie Finnja von den Tabletten erzählt, deckt sich das zu 100% mit meinen Erfahrungen. Man merkt, dass die Medikamente einen deutlich leistungsfähiger machen. Man bezahlt dafür aber auch einen hohen Preis. Diese Appetitlosigkeit, das unterdrücken des eigentlichen ichs macht auf Dauer sehr unglücklich. Zum Glück haben meine Eltern auf mich gehört, als ich die Tabletten nicht mehr nehmen wollte. Meine Noten sind zwar schlechter geworden, aber ich hab mich wieder wie mich selbst gefühlt. Hoffentlich hören Ihre Eltern Ihr bald zu und passen die Medikation an bzw. lassen sie komplett weg. Nicht die Eltern nehmen die Tabletten, sondern Sie. Und Sie ist offensichtlich unglücklich durch die Tabletten. Dadurch gehts auf lange Sicht keinem der Beteiligten besser. Liebe Finnja, es wird leichter :). Sei dir deinen Schwächen, aber vor allem deinen Stärken aufgrund des ADS und deiner Intelligenz bewusst und versuche diese für dich zu Nutzen. Das war für mich der Weg.
Ich habe seit 1972 viele Jahre(>45) als Lehrerin in Grund-und Hauptschulen Kontakt zu AD(H)S-Kindern und Jugendlichen gehabt. Das Schlimmste für mich war die Hilflosigkeit, angesichts überfüllter Klassen nicht auf diese Kinder eingehen zu können. Furchtbar auch die Vorurteile vieler Eltern gegenüber jeglicher Therapie oder gar Medikation. Nur einmal kann ich mich erinnern, Eltern mit Einsicht gehabt zu haben, die haben nach meiner Schilderung der Symptome sofort gesagt:Das haben wir auch, wir können zu Hause eigentlich alle Sitzmöbel abschaffen, wir rennen entweder herum oder legen uns ab und zu mal hin. Da die Medikamente konsequent eingenommen und sorgfältig dosiert werden müssen, haben Kinder aus "bildungsfernen" Schichten ein zusätzliches Problem. Leider gibt es auch viel zu wenig kompetente Psychologen und Ärzte, die den Kindern, Familien und Bildungseinrichtungen zur Seite stehen.
Das problem ist man trägt nicht nur verantwortung für Finaj sondern auch für sich und die anderen Kinder. Die medis einfach ab zu setzen kann den Familienfrieden Massiv gefährden. und ob Finja damit wirklich geholfen ist oder den Eltern und den Geschwistern. Ja die nebenwirkungen sind da aber rückwirkend betrachtet lohnt es sich auf jeden Fall
Super Beitrag, nur finde ich es schade das Cannabis als Medizin hier nicht in der Thematik vorkommt. Mir persönlich hilft es mich zu regulieren und ich denke es kann durchaus eine Alternative zu den hier angesprochenen Medikamenten sein.
Finde diese Doku sehr gut & habe Sie auch geliked. Habe zwar Anfangs gedacht "Irgendwie ist das richtig was Sie da sagen, aber der Hauptprotagonist schien mir persönlich zu sehr pharma-lobby-mäßig "unterwegs" zu sein, was mich erst stutzig machte. Dann aber kam eine Patientin, die auf Tabletten verzichtete & Alles war für mich wieder neutralisiert. Habe deswegen meinen pharmamotivierten lobbyistischen Verdacht wieder zurückgezogen. Muss es (Medikamente) selber zum Einen für mich noch praktisch auswerten, zum Anderen halte ich es durchaus für möglich, das eine therapeutische Begleitbehandlung mit einem Methylphenidat Medikament hilfreich sein kann/ bzw hilfreich ist. Toll. Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Lg Dominic
Kleiner Fehler des Schnittmeisters oder der Redaktion: Bei 9:46 sieht man eindeutig das Medikament Elvanse, was man sehr gut daran sieht, dass Elvanse ausschließlich in kleinen weißen Dosen ausgegeben wird. Bei 10:21 wird von Ritalin/Methylphenidat gesprochen, jedoch sind das zwei komplett unterschiedliche (wenn auch chemisch verwandte) Medikamente. Hinweis dazu: Es gibt seit 1-3 Jahren den Trend Elvanse statt Ritalin zu verschreiben. Ob das nun gut ist oder nicht ist noch Stand der Forschung. Ich finde es dennoch komisch, dass darauf nicht hingewiesen wird.
Es gibt oft den Fall, dass Elvanse verschrieben wird wenn Medikinet oder Ritalin nicht wirken. Vor allem bei Menschen, die zusätzlich unter Autismus leiden bewirkt Medikinet oft wenig bis gar nichts. Die Wahrscheinlichkeit beides gleichzeitig zu haben ist relativ hoch.
Ich bin das Chaos 😂 überfordert wenn viele mit mir reden, zeiten planen grausam lernen..ich mache 5 sachen auf einmal, mir geht es zu langsam wenn andere reden, ich bin sozial total raus da ich andere nicht versteje...naja. Diagnose immer "depressionen"...mein Freund und meine Familie: lass dich mal testen, du packst essen auf den Herd und nebenbei rennst du Wäsche machen, lässt die stehen, gehst in den Garten, essen verbrennt etc. Schwierig 😂 ich bin 37, und sehr oft echt überfordert.
Bitte unbedingt laaaangsamer und die Dinge versuchen bewusster anzugehen... Ich weiß, dass das schwierig ist, aber nochmal +20 Jahre (ich bin 57J.) und mit dieser Action, die ich in und auswendig so kenne, also wie eine Springmaus hin und her... puh. Nun ist mein Körper platt, ausgelaugt, erschöpft, nix geht mehr. Der Kopf rennt mit den Gedanken aber immernoch voraus. Ist nur ein stiller Hinweis am Rande. Ich weiß, wie herausfordernd die Umsetzung in vielem ist. Alles Gute! 😊
Die Sendung habe ich gestern am 11.04.24 im TV gesehen. Vielen Dank dafür!!! Ich habe die Diagnose vor 7 Monaten erhalten. Sie haben es mit allen Menschen die in der Sendung waren sehr gut erklärt und gezeigt,wie schwer es ist damit in der Gesellschaft klar zu kommen,obwohl man nichts dafür kann.
Ein schöner Beitrag. Danke. Leider ist es sehr schwierig einen Termin zu bekommen. Ich bin bereit mehr als 100km zu fahren, doch die Praxen melden nur zurück, dass sogar die Warteschlange voll ist und man sich irgendwann später wieder melden solle..
Ich habe in der Schule als Schülerin und dann als Schulsozialarbeiterin ein paar Kinder erlebt, die so deutlich ADHS haben und teilweise war es nach der Medikamentengabe so krass anders. Aber manchmal ist der Weg bis zur richtigen Einstellung so schwer und einmal hat ein Kind auch so viel abgenommen. In der Ferienbetreuung ohne Medikamente hat es dann gegessen ohne Ende 😮 da war ich auch oft in dem Zwiespalt, was tut man dem Kind an, was ist besser für das Kind. Deswegen fand ich es dann auch super interessant, als eine Freundin erzählt hat, dass sie sich jetzt diagnostizieren lässt. Auch weil ihr Sohn im Vorschulalter Symptome gezeigt hat und sie es ihm leichter machen wollte als es für sie war. Sie meint ihr geht es mit Medikamenten viel besser und ihr Sohn ist super in die Schule gestartet. Erwachsene kann man viel besser fragen was für sie besser ist, als so junge Kinder in der Grundschule.
Vielen Dank für deinen Einblick in deine Arbeit und deinen Erfahrungen. ❤️ Würdest du sagen, dass die Krankheit bei Kindern und Jugendlichen besser erkannt wird?
@@wdr ein Kinderarzt im Landkreis hat sich auf die Diagnose spezialisiert, ich denke da durch fühlen sich die Eltern sicherer bei der Anlaufstelle und die Therapie ist breiter und fundierter. Ich finde die Eltern und Professionelle gehen heute anders mit der Diagnose und dem Weg dahin um. Ob es dadurch besser erkannt wird kann ich nicht sagen.
Deutliches ADHS haben ist immer noch einfacher, als wenn man es vielleicht nicht so stark hat und seit frühster Kindheit Sachen erzwingt bzw es nicht auffällt und es dann nicht geglaubt wird. Oder eben diagnostiziert und andere Ärzte ignorieren es völlig oder meinen das wäre nicht das Hauptproblem udn wäre nicht so schkimm.
@@wdr Wissen Sie, dass die Stiftung von Herrn Hirschhausen 1.4 Millionen vom Pfizer-Investor Bill Gates erhalten hat, und Pfizer rein zufällig Medikamente gegen ADHS herstellt? Sicherlich ein Zufall, oder? Auch seine Einsatz für die Pfizer-Impfung war großartig. Auf jeden Fall meine Genesungswünsche an Herrn Hirschhausen. Und der Pharmaindustrie wünsche ich gute Gewinne.
Finnjas Gedanken zur Medikation passen zu dem was man von vielen Betroffenen hört. Ritalin kann, falsch eingestellt, depressiv machen. Außerdem hört man oft, dass sich AD(H)Sler während der Medikation wie in einer Art "Roboterzustand" fühlen. Bei Erwachsenen, die oft Medikamente für den "Bedarfsfall" verschrieben bekommen, mag das nicht so tragisch sein, aber Kinder kriegen oft jeden Schultag Tabletten mit Retard-Wirkung, die den ganzen Tag anhalten (wie auch im Beitrag erwähnt).
Jepp und eigentlich sollte sie jetzt in das Alter kommen, wo mit ihr zusammen langsam das Medikament reduziert werden sollte - das es halt im Zweifel nur noch als Bedarfsmittel benutzt wird, wenn sie sich auf ne schwere Arbeit konzentrieren muss oder so. Und nicht mehr als Dauerdrönung.
Ich hab mich als kind daran gewöhnt dass Spaß immer mit reizüberflutung verbunden ist und ich am ende des Tages kurz vor dem Heulanfall stehe, mit Tabletten ist das nicht der Fall, ich kann den ganzen Tag im Zoo oder im Freizeitpark verbringen ohne hinterher fertig mit mir der welt und meinen nerven zu sein. Die medikamente sind nicht nur für Arbeit und Schule, sie sollten in vielen verschiedenen situationen ausprobiert werden, damit man irgendwann selber entscheiden kann wann sie gebraucht werden und wann nicht und damit man ein besseres verhältnis zu diesem hilfsmittel hat. Man nimmt kindern mit sehschwäche ja auch nicht die Brille weg wenn sie comics lesen, aber viele von ihnen setzen die Brille zum Sport ab. Ich bin definitiv für flexible Medikation, man kann mit einer kombination aus Kurzwirksamen und länger wirksamen Tabletten viel erreichen ohne den ganzen Tag unter der Wirkung zu stehen und an Tagen wo es nicht nötig ist dieTabletten auch mal weglassen, ich bin nur nicht dafür sie nur für Schule bzw. Arbeit zu verwenden.
Ich finde leider keine Hilfe, musste eine Klasse jetzt auch schon wiederholen. Jedes Jahr schaffe ich nur so irgendwie in der Schule. Ich will einen guten Abschluss aber ich hab die Sorge das ich es einfach nicht schaffen werde. Zusätzlich komme ich auch noch so schlecht mit Menschen klar obwohl ich echt mein bestes versuche.
DANKE!! Für diesen Beitrag! Ich hoffe das das Thema viele erreicht um es den vielen vergessenen und nicht gesehenen hilft im Leben besser klar zu kommen.
Vielen Dank diesen Beitrag. Ich habe mich dort wieder gefunden. Bei mir wurde e AD(H)S diagnostiziert. Habe damal meine Krankenkasse gewechselt, weil nur diese Medikamente für Erwachsene übernommen hat. Ich habe dann Medikinet genommen. Das war für mich der GameChanger. Was für ein Gefühl. Das erste Mal in meinem Leben fokussiert. Vom oberen Ende des Trichters, mit all seinen Informationen zum dünneren Ende, an dem nur noch Gefiltertes durch kam. Endlich Ruhe im Kopf. Dann beschloss die Krankenkasse doch zurück zu rudern und die Medikamente nicht mehr zu übernehmen und seit dem lebe ich wieder wie vorher. Im Alter (63) wird es auch nicht einfacher. Mehrere Therapien und Reha, aber keiner ging darauf ein, wenn ich erzählte, dass ich auf ADHS diagnostiziert war. Traurig. Die letzt20 Jahre hätten anders laufen können. Jetzt ist es schwer einen Termin zu bekommen.
Die Welt in der wir leben... Ist nur eine Variante dessen, was wir als Gestaltungsmöglichkeiten gewählt haben. Wie mit vielen anderen, von einer jeweiligen Norm abweichende, Verhaltensmustern oder Ausdrucksformen kann man oft sehen dass dieselben in anderen Kulturen (oder Epochen) ganz anders gewertet werden. ADHS /ADS gelten bei uns als problematisch, weil wir ein Gesellschaftsmodell verfolgt haben, in dem wir von Kindheit an für den Erhalt dieses Modells getrimmt werden. Unsere Schule nimmt nicht die individuellen Talente wahr, und fördert sie, sondern bewertet einzig unser Vermögen, den vorgeschlagenen Anforderungen zu entsprechen. Das können die oft hochintelligenten und kreativen ADHSler nicht leisten. Aber sie können Wege gehen, auf die sich sonst keiner traut. Sie sehen oft Lösungen und Ansätze, wo das Schulbuch keine vorschlägt (deshalb Note 6, setzen). Ich gehe davon aus, dass die bereits angebrochenen Umwälzungen in der Gesellschaft (lokal und global) auch dazu führen werden, dass die uns eigenen individuellen Kräfte und Stärken den Platz bekommen, der ihnen zusteht : im Mittelpunkt. Wer weiss, zu welchen Errungenschaften wir fähig sind, wenn unser Geist sich nicht dem Diktat der Zensur (in jedem Sinne) untwirft?
Liebe Finja, du wirst es schaffen. Hol deine Leichtigkeit und dein Appetit zurück ❤ Hipplig sein ist nichts schlimmes und Leistung ist relativ. Viel Glück
Ansonsten, bis auf die sehr seltsame Situation mit dem Mädchen, was mit dem Medikament gar nicht innerlich parat kommt, eine sehr gute Reportage, vielen Dank!!
Das Empfinden ist sehr individuell. Manchmal will man sich halt so fühlen wie man eben ist und trotzdem eckt man an. Denn manche Kinder verlieren sonst das Gefühl was nun echt ist sozusagen und das verunsichert sie dann noch mehr, so einige Erfahrungen. Deswegen wird das auch so multimodal und engmaschig behandelt, damit sowas im besten Fall nicht passiert. Risiken gibt es mit und ohne Behandlung.
Nunja. Wenn dir ständig der Arm weh tut, weil er entfernt wurde und du Medikamente nimmst, die dich aber Müde machen...dann ist das scheiße. Vorallem als Kind wenn man keinerlei Lebenserfahrung hat.
Ich dachte auch mal, ich habe ADHS. Stattdessen habe ich nur eine Tendenz zum Hochsensiblen. In der Schule außerdem das “Träumerle”. War aber nur unterfordert. Stupide Sachen kann ich nicht mit voller Aufmerksamkeit, ich blende weg, mein Gehirn geht in den Auto-Piloten, will das nebenbei machen und denkt dabei über Interessanteres nach. Mir helfen so simple Sachen wie z.B. RUclips-Videos in doppelter Geschwindigkeit sehen und ich kann mich plötzlich super konzentrieren. Wenn ich aufräume/saubermache, mach ich auch nichts nacheinander, sondern alles gleichzeitig. Sehe dies und das und mache es gleich mit. Beim Aufräumen steigt zunächst das Chaos, führt aber zum gewünschten Ergebnis. Und ist viel effizienter. Und wenn ich dabei etwas entdecke, wie die nicht gegossene Pflanze, die jetzt ja auch wichtiger ist, sie nicht zu vergessen, als das Staubsaugen, ist es ja auch komplett sinnvoll. Mein Kopf denkt halt immer mit und beschwert sich, wenn ich etwas stur abarbeiten soll. Musste lange mit Vorurteilen zurecht kommen, das ich anders bin und selbstkritisch annahm. Mein (vorübergehendes) Chaos ist aber tatsächlich hoch effizient. Problem ist immer das Dranbleiben an stupiden Tätigkeiten. Da hilft mir, eine Challenge mit mir selbst. Ich stelle jetzt einen Rekord auf, möglichst schnell und möglichst effizient. Dabei sinniere ich über Optimierungen. Und mache trotzdem immer wieder Sachen anders, bloß nicht zu viel Routine. Wenn der Kopf genug zu tun hat, klappt es super. Beim Autofahren bin ich genervt an der Ampel. Eine Beschäftigung hilft. Zum Beispiel Hörbuch nebenbei. Auf der Autobahn entspanne ich mich auch ausgerechnet bei hohen Geschwindigkeiten. Ich kann mich besser konzentrieren und z.B. bei an die 200 km/h habe ich eine so unglaubliche innerliche Ruhe, was für die meisten wohl komisch ist. Ich glaube aber, bei mir ist es so, das mein Kopf nur immer ausreichend Beschäftigung braucht. Bekommt er die nicht, sucht er sie sich schnell woanders. Für mich war die Lösung, immer ausreichend Beschäftigung mit möglichst schwierigen Dingen. Und wenn man die nicht hat, aktiv suchen. Bei so etwas entspanne ich mich sofort.
Klingt 100 Prozent nach mir. Aber ich bin Adhslerin 😂Ich bin aber dazu auch überdurchschnittlich intelligent. Es könnte sein, dass das bei dir auch der Fall ist. So wie du das bei dir erlebst , ist das bei mir zu 100 Prozent genauso. Ich würde mich zudem als hochsensibel bezeichnen und kann gut analysieren. Ich habe mich nie in Frage gestellt und sehe es insgesamt als Begabung und einfach Teil meiner Persönlichkeit und nicht als Erkrankung. Wünsche dir alles Gute. Es liest sich, als wärst du mit dir im Reinen. 🙏Das fehlt mir hier in der Reportage. Meine Mädchen haben beide Adhs und beide sind mit sich im Reinen. 😊
Und wieso denkst du kein ADHS zu haben? Häh? Du beschreibst doch ADHS in deinem gesamten Posting 🤔 Wenn du unterfordert warst, kann es auch eine Kombination von ADHS + Hochbegabung sein, ist ja nicht selten.
Ja Finnja, manche Wünsche bleiben leider ungehört. Ich hab' mir als ich (eine andere) chronische Diagnose bekommen habe auch lange geüwnscht, einfach nur gesund zu sein und ohne Medikamente weiter machen zu können. Nach einigen Jahren hatte ich mich dann damit abgefunden, dass es entweder so oder gar nicht weiter geht. Ich hoffe du findest etwas, dass dir hilft dich in dieser Situation nicht mehr ganz so ausgeliefert zu fühlen!
Ein sehr aufschlussreicher Bericht mit vielen Augenöffner Momenten!!! Vielen Dank für diese Aufklärung. Als ADHS Betroffene findet man sich wieder und kann froh sein dass darüber aufgeklärt wird🙏
Wenn so viele Kinder ADHS haben, zum Beispiel bei mir meine beide Söhne, wäre vielleicht Zeit, dass das veraltete System sich entwickelt. Meine Söhne haben erst im Erwachsene Alter bemerkt, dass sie es hatten, weil ich zu Hause war, und anders mit Ihnen vorgegangen bin, als die Schule, damit sie in die Schule folgen. Jetzt sind sie in die Universität und haben Probleme, weil sie alles alleine müssen und sich bewusst werden, wie sie anders sind. Dankeschön für ihr Beitrag❤
Finde es echt cool und mutig, dass die Tochter die Aussage der Mutter korrigiert und auch die weniger schönen Wirkungen der Medikamente anspricht. 💪🏼
Sie leidet sehr unter dieser unsagbar dummen Mutter. :(
🥺. Genau so hatte ich es auch erlebt. Wurde mit 10 diagnostiziert. Ich hatte die Nebenwirkungen gehasst. War aber verblendet von den positiven Wirkungen. Als ich 20 Jahre alt war hab ich die Tabletten aus freier Überzeugung selbst abgesetzt und bin auch in keine Therapie mehr gegangen. Habe Jahre später eine neue Ausbildung gemacht und arbeite heute in dem Beruf. Es ist scheiße schwer, sich in dieser Welt zurechtzufinden ohne die Stütze der Medis aber trotzdem ist mir das lieber, als diese Medikamente mit den Nebenwirkungen wieder zu nehmen. Bin jetzt 34.
Bin auch ein Medikamenten Aussteiger. Meine Bitte an die Eltern: tut euren Kindern das nicht an und beschäftigt euch mit dem Thema Rebound-Effekt
Der später genannte multimodale Ansatz (Medikamente maximal temporär, alle anderen Therapiemöglichkeiten ausreizen) klingt so viel sinnvoller als das bisherige Standardverfahren, erstmal Medis draufzuhauen und dann nichts weiter zu tun.
Ich habe mein ganzes Leben Amphetamine bin über 5 Jahre in Haft gewesen und Kokain konsumiert und seit dem ich meine Diagnosen habe bin ich Clean und es geht mir gut weiter so an die Ärzte
Finnja ist ein gutes Beispiel dafür, warum man nicht andere (auch nicht die Eltern) in den Fokus einer Reportage stellen sollte. Sie hätte es verdient viel mehr über sich selbst reden zu dürfen, als über sich reden zu lassen.
Es wirkt auch nicht sehr respektvoll ihr gegenüber.
Das dachte ich mir auch
Vor allem, weil Ihre Eltern ihr scheinbar nicht zuhören. Sie hat sich geöffnet und es wurde als nötiges Übel runtergespielt und nicht ernst genommen
@@derheneker2039 das ist der Egoismus der Eltern, die zwar schon an dem Kindeswohl interessiert sind, aber sich in erster Linie sich um ihr eigenes Wohl (nicht unter dem ADS/ADHS der Kinder leiden) kuemmern, und dann erst aktiv werden, wenn es fuer sie selbst nicht ertraeglich ist.
Dann ist es natuerlich schwierig zu akzeptieren, dass das was einem selber Ruhe verschafft, dem Kind nicht nur gut tut, sondern auch "halt Nebenwirkungen hat".
Diese Einstellung merkt man auch sehr daran, dass sie von "dem Kind" in dritter Person spricht, waehrend Finja mit am Tisch sitzt. Aber das ist leider einfach das Generationentrauma, das Finja hoffentlich eines Tages als Mutter anders machen wird. Ich wuensche es ihr.
@@derheneker2039 Isso. Jeder der mal ohne Appetit versucht hat zu essen, weiß, wie schlimm und unangenehm das ist
Ja, auch die Aussage der Mutter am Anfang, dass sie getrennt wären ohne die Diagnose der Kinder. Das hat für mich das Gefühl geweckt, dass den Kindern eine gewisse Schuld zugeschoben wird und Finjas Bruder scheint echt happy, aber auf Finja wird gar nicht eingegangen. Ich hoffe, wenn sie erwachsen ist, kann sie selbstbestimmt leben
Als eine Person mit ADHS: es wird schlimmer, wenn es mir psychisch schlecht geht. Medikamente helfen, aber machen mich nicht „normal“. Und der Kapitalismus macht mein Leben schwerer. Ich bin nicht konsistent. Auch mit den Medis. Leistungsdruck macht mich schwächer. Ich wünsche mir, in einer Gesellschaft zu leben, in der ein breites Spektrum an Menschen Platz hat, Unterschiede gefeiert werden und nicht verteufelt.
Keine Gesellschaft kommt daran vorbei, produktiv zu sein - sonst ist sie schneller als einem lieb ist verarmt und Vergangenheit. Dieses Opfergehabe, aus Partikular-Interessen heraus produktive Werte und Normen zu untergraben wurde mittlerweile bereits viel zu weit getrieben und hat - es sei an Kinderarmut, Fachkräftemangel und Innovationsfeinlichkeit erinnert - zu einer irreversiblen Degeneration unseres Humankapitals geführt.
Naja, auf ein "breites Spektrum" an Menschen und Meinungen muss man nicht hoffen, so lange hier die öffentlich-rechtlichen Zensurweltmeister wüten.
😂lol ,ich fühls komplett!
@@outdoorolli5754 jaja geh in den Keller du AFD spinner!
yooop ❤❤❤
13:57 Ich habe das Gefühl, dass es dem Mädchen seelisch nicht gut geht. Wir hören ihr zu aber verstehen wir, was ihr Blick und ihre Stimmung sagen? Sie sitzt in einer Zwickmühle zwischen Leistungsgesellschaft + Normkonformität und ihrem eigenen Wohlbefinden. Das macht mich traurig.
Ich erkenn mich in dem Mädchen Selbst
Habe selbst Diagnostiziertes AHDS und hab auch über 10 Jahre lang Medikamente dafür genommen
Ich habe die Nebenwirkungen auch gehasst aber im Nachhinein weis ich ohne die Medikamente hätte ich nicht das leben das ich jetzt habe geschweige den einen Uni Abschluss und ich bekomm mein Leben auch seit Längeren ohne Medikamente aus
Genauso habe ich das auch empfunden.Die Eltern sitzen vor der Kamera und erläutern wie gut jetzt alles "funktioniert" und daneben ein todunglücklich Mädel.
@@sternschnuppe9725 Das tod unglüche mädchen wäre insbesondere auf dauer gesehen noch viel unglücklicher ohne die Medis. ja es klingt doof das man sich der geselschaft anpassen muss. aber die alternative ist einsamkeit, disstanz, und eben das du nie die Chance hast deine Potentiale zu entfalten. ich kenne die nebenwirkungen genau. Kenne das gefühl noch heute vom dem Loch im bauch... aber ich weiß ganz sicher ich wäre heute nicht da wo ich bin, ich wäre einsam, Depressiv und vielleicht nicht mehr am leben..
@@Alex-und-Flux
Schön dass es dir gut geht.
Das meine ich ganz ehrlich!
Dennoch bin ich der Meinung dass der Einzelfall zu betrachten ist.
Vielleicht wäre es sinnvoll neben der Medikamentenbehandlung eine psychologiesche Unterstützung anzubieten.
Ich habe eine "Strahlemutter" gesehen und als das Mädchen einmal wagte etwas zu sagen wurde sie gleich mundtot gemacht.
@@sternschnuppe9725 Wir müssen aufpassen, dass wir der Mutter nicht Unrecht tun, denn die Situation ist eine schwere und so viele kleine Kinder erfordern viel Kraft. Es könnte durchaus sein, dass beide eine gemeinsame Unterstützung benötigen. Ich hab Hochachtung vor der Stärke der Eltern, einfach, weil sie so viele Kinder + Beruf auf die Reihe bekommen - eine Mammutaufgabe.
Sehr stark von Finnja, dass sie ihr Meinung gesagt und ihrer Mutter widersprochen hat. Respekt
"Warum bist du so unordentlich?"
"Warum bist du so faul?"
"Warum machst du nichts aus dir?"
"Du hast so viel Potenzial, warum machst du da nichts draus?"
Wenigstens kann es dann diagnostiziert werden. Was ist mit Leuten ohne ADHS die genauso diese Probleme haben und eben dennoch irgendwas sie hemmt? Wie soll man da rauskommen.
@@happymaker2344
Da wäre die Frage, wo sonst die Ursache liegt, wenn es nicht doch ADHS ist. Sind diese Personen wirklich faul oder würden sie gerne aber können nicht? Gibt es traumatische Erfahrungen, die unterbewusst blockieren?
Ich glaube, in jedem Fall, in dem man selber unzufrieden mit sich ist und darunter leidet, aber es nicht schafft, zu ändern, ist Therapie ein guter Ansatz, um dem "wieso" näher zu kommen oder Tricks zu finden, mit denen man Veränderung Stück für Stück herbeiführen kann
@@dn3305 Verhaltenstherapie hat mich nicht weit gebracht auch weil ich mir nicht künstlich Verhaltensweisen aufzwingen will und so in mir nicht davon überzeug bin dass es mir geholfen hat. Außerdem müsste man das ja selbst dann weiter machen zuhause. Änderungen im Verhalten müssen so natürlich aus mir rauskommen, schwer tzu beschreiben aber man hat ja leider nicht so die Möglichkeit so zu sein bzw auch Dinge um sich zu haben die herausfordernd wären ohne dass da manchmal vorher was erforderlich ist.
@@happymaker2344 ohja, mit dem daheim weiter machen ist auch für mich ziemlich schwierig. Für mich gab es einen großen Ruck nach oben während einer stationären Reha, da ich etwa 7 Wochen in einer anderen Umgebung mit anderen Menschen und Möglichkeiten war. Dort habe ich zusätzlich die Zeit gehabt (und mir genommen), mich intensiv mit mir, meinem Gefühlen und Verhaltensursachen zu beschäftigen. Sehr spannende Zeit, die ich mittlerweile nochmal brauchen könnte :') daheim hat es wieder gebröckelt, trotzdem war es sehr wertvoll. Der Alltag schluckt so viel leider
Weil ich WILL, aber SO viele Dinge in meinem Kopf umhergeistern, dass ich einfach nicht KANN.
Puh... Ich finde diese Szene am 13:10 krass. Ich habe/hatte selbst als kind ADS und meine Mutter und ich haben Ritalin darmals ausprobiert. Ich kann dieses stöhnen der Tocher ("ich hab dann immer so das gefühl das ich so Ööh")so gut nachvollziehen. Es war als würde ein Teil meiner persönlichkeit ausgeschalten oder ruhig gestellt sein. Ich bin der Meinung das es vielen Helfen kann, aber für mich war das darmals echt schlimm und wir haben es wieder abgesetzt. Ich glaube dieses gefühl, einen teil der, wenn auch nicht immer einfachen, persönlichkeit zu verlieren, ist nicht liecht zu beschreiben und ich fand es krass das die Mutter in der Reportage so selbstverständlich sagt, "wir haben es kein Tag bereut" und mutig bzw. ehrlich von der Tochter dies auch anzusprechen. Auch über solche gefühle muss man reden können auch wenn die positiven aspekte des medikaments überwiegen.
Fragt sich, für wen die positive Aspekte überwiegen - für Finja und co oder für das Umfeld.
@@Schattentaucher13 Langfristig definitiv für Finja!
Ich weiß wie schwierig das ist... man kennt sich ja selbst mit einem gewissen verhalten und einer gewissen persönlichkeit. jetzt 25 jahre Später denke ich aber... Ja ein Teil der persönlichleit wird abgeschaltet. Die sache ist.... bei gesunden menschen ist dieser Teil gar nicht oder kaum existent. Man selbst kennt sich eben auf eine gewisse Weise, und ja unter der Medikation fehlt etwas, aber das ist meiner erfahrung nach bei gesunden menschen der Normal zustand. Als ADHSler hat man da einfach mehr. und dieses mehr ist das problem. Und natürlich dauert es lange zu lernen damit um zu gehen. und später wenn man die Tabletten irgendwann ab setz noch mal ein gewöhnung diese mehr wieder selbst zu kontrollieren und angepasst in die geselschaft einzubringen
@@Alex-und-Flux Ich bin auch der meinung, das es auf jeden fall seine Berechtigung hat. Ich bin aber froh das es bei mir nicht so ausgeprägt war, dass ich es auf andere Art ausgleichen konnte. Aber ich habe als Pädagoge sowohl in der Schulsozialarbeit, dem Kindergarten, als auch in der Arbeit mit menschen mit Behinderung gelernt das es eben unterschiedlichste ausprägungen und Intensivitäten von ADS und ADHS gibt. Das wichtigste ist das es ordentlich untersucht wird, richtig begleitet, sowohl medezinisch als auch im Familiären Umfeld und eben solche Gefühle auch angesprochen werden dürfen.
Ich habe leider wirlich schon Kolleginin gehabt die einfach strickt gegen Ritalin und co. waren und die Eltern mega verunsichert haben, anstatt sie und die Situation Zuhause ernst zu nehmen... Es ist wie bei so vielem, nicht alles ist schwarz oder weiß und wenn es den Betroffenen und ihrem Umfeld damit besser geht, ist das das wichtigste.
@@Alex-und-Flux Lol, glaubst du. Ich mein, du glaubst ja auch, dass dein Mehr an Persönlich ein "Problem" sei. Schön von der Gesellschaft kleingehauen würde ich da sagen, denn das Problem liegt da eher in den Neurotypischen, dass die intolerant sind gegenüber nicht neurotypischen Menschen, sondern immer nur sich selbst im Vordergrund sehen. Autistische, ADHS- und auch andere Beeinträchtigte Menschen könnten ohne Probleme in dieser Gesellschaft leben, nur dafür müsste halt anders gearbeitet, anders gelebt werden.
Beim ansehen dieser Doku flossen mir irgendwann dauerhaft die tränen, weil ich mich das erste mal verstanden gefühlt habe.
Ging Mir gerade eben auch so!! - Könnte heute dauer heulen iw.ist mir so, bin noch überwältigt, das meines Sohnes(ADHS) mir gestern sagte ich hätte es garantiert auch... 😮Deswegen bin ich auch so, verpeilt'oft..., choaosmensch😮Aber Kreativ😅widerrum. Aber Anders als die Anderen finde Ich und sagten auch meine Familie zu mir öfters, wo ich null verstand warum die mich so, chiganieren. 😮Also Leidensweg war Sehr da!! Ich muss erstmal sacken lassen... - das ist mir alles noch viel zu hoch....
Ich glaube das Problem ist, dass wir in einer Zeit leben, in der ADHS Symptome extremst verstärkt werden und zeitgleich Leben wir in einer Welt, die einfach nicht für Neurodiverse Menschen ausgelegt ist. Neurodiversität ist so normal und so häufig. Grade deswegen ist es so wichtig, dass wir endlich was ändern
Welche Änderungen stellen sie sich da vor? Sind diese Änderungen der Mehrheit zu vermitteln? Ist das Umkrempeln der Gesellschaft realisitisch? In der Leistungsgesellschaft ist gar kein Platz für Außenseiter. Man muss dankbar sein, dass entsprechende Diagnostiken vorhanden sind und sich daraus auch Therapieangebote ableiten. Auch wird diese Diversität in der Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Beeinträchtigung (Stichwort: GdB) herangezogen. Das ist ebenfalls schon ein Fortschritt. Die meisten Arbeitgeber werden aber kein Verständnis für die Bedürfnisse aufbringen und sind auch gar nicht offen für die Stärken dieser Diversität. Arbeitsplätze in einem Großraumbüro fallen z.B. für mich völlig aus, weil ich durch Geräusche/Lärm/Betriebsamkeit maximal abgelenkt werde. Glauben Sie dafür interessiert sich jemand? Da wird eine/r der anderen 20 Bewerber/innen genommen, welche/r das gar nicht erst thematisiert. Habe ich früher auch nicht und dann nach dem Arbeitstag noch mal 4-5 Stunden am Abend von zuhause gearbeitet, um etwas auf die Beine zu stellen und nicht durch fehlende Quantität aufzufallen. Aber zu welchen Kosten?
@@ZmonuyDie Diagnosen unserer Gesellschaft stehen alle. Man denke nur an die kritische Theorie Erich Fromm, Adorno, Marcuse usw. Technologische Rationalität oder instrumentelle Vernunft sind die Stichworte. Wir brauchen endlich ein System, das sich am Menschen orientiert und keinen passförmigen Menschen. Für einen Diskurs über die Ausformungen dieses Systems ist die Kommentarspalte zu knapp bemessen, wichtig ist nur, sich bewusst zu machen, dass es anders sein könnte. Die Unesco spricht an dieser Stelle vom “Zukunftssinn”. Wir alle brauchen viel mehr Utopien in unserem Kopf.
@@Zmonuy Das schreit aber auch nach einer extrem falschen Berufswahl. Wer nicht lange stillsitzen kann, sollte sich doch etwas mit mehr körperlicher Betätigung suchen. Und das meine ich nicht als Angriff gegen Sie.
Ja, allerdings. Sehr wertvoller Kommentar. Um mich herum schießen Menschen mit Diagnose aus dem Boden. Die einen finden heraus, dass sie ADHS haben, die anderen haben Depressionen, die nächsten Soziale Ängste oder Burnout. Wir leben in einer angespannten Gesellschaft und das zeigt sich auch im sozialen System, das kurz vor dem Zusammenbruch steht.
Es stimmt etwas nicht mit den Strukturen unserer "Leistungsgesellschaft" und wir dürfen gern mal darüber nachdenken!
Ich habe ADHS und spreche nicht über Neurodiversität! Ich bin krank und nicht neurodivers
"Diagnose basierend auf wie sehr andere gestört werden" ist leider im Kopf sehr vieler, nicht wie sehr ein Mensch leidet, wenn auch nicht merklich...
DANKE für eine informative und empathische Doku, sie war viel zu schnell vorbei. ♡
Vor allem in der Schule eine Problematik, die sich schwer bekämpfen ließ bisher
Man muss natürlich auch sehen, dass deine selbstwahrnehmung als Kind ja für dich völlig normal ist. Du hast noch nicht die mentalen Kapazitäten und noch keine Entwicklungsprozesse durchgemacht die dir bewusst als erfahrbare veränderung erkennbar sind. Daher halte ich die Diagnose von außen, also quasi ohne das das Kind versteht ob es eine psychische Auffälligkeit hat als unumgänglich, da das Kind mit der Information: wir glauben du bist so und so und das ist typisch für etwas was man so und so nennt ja eigentlich garnichts anfangen kann. Wo fängt das an? Bin das nicht ich? etwas viel für ein Kind. Dennoch ist es wichtig abzuklären ob in Zukunft einer intervention ggf. Medikamentös für den Betroffenen infrage kommt und ein evaluierung nach Ausreifung ab dem 18. Lebensjahr in angriff zu nehmen.
Daher gebe ich dir recht, das Kind hat akut in der Regel keinen leidensdruck außer den, das er nicht in ein System passt welches ADHS typische eigenschaften sanktioniert. aka Schule.
Aufpassen, still sein, ausgleich wenn erlaubt und konfrontration mit inhalten nach plan und nicht nach neigung. Das ist Gift für ADHS-ler.
Daher ist es meiner Meinung nach sehr schade, ein Kind entsprechend dort in ein Korsett zwengen zu müssen und einem sich entwickelnden Gehirn Stimulanzien zu geben, die zwar die Symptome lindern, jedoch auch einige andere Effekte haben.
Schule muss anders gedacht werden um Neurodivergenten Kindern gerecht zu werden. Dafür braucht es vorallem Flexibilität. Wir brauchen keine extra-ADHS-Schule sondern Schule die ADHS und Authismus gerecht werden können um einer Stigmatisierung vorzubeugen.
Das ist natürlich anstrengend und unser Bildungssystem ist ja schon mit Kasernen-Unterricht überfordert aber so wäre es ideal.
Unterricht und Entwicklung kann doch nicht genormt sein wenn die kinder es doch auch nicht sind. Was brauchen Hyperaktive Kinder um mit ihrer Hyperaktivität klar zu kommen? - Bewegung und etwas was sie fesselt und begeistert. Ein unaufmerksames Kind braucht das gleiche aber ggf nicht die bewegung. und ein Asperger-Authist (spektrum) braucht die möglichkeit abschalten zu können wenn es nötig ist (da kenne ich mich nicht so gut aus).Um das zu realisieren braucht man offene Räume, in die das Kind freiwillig gehen kann oder auch geschickt werden kann die dann auch entsprechend betreut werden.
Ein toberaum, Ein Ruheraum, ein Kreativraum. So ergeben sich dann zwar ein unterschiedliches lerntempo aber ist doch egal? Hauptsache sie fühlen sich nicht falsch. Das ist das wichtigste.
Natürlich kann unsere Gesellschaft auf ADHS und ähnliches nicht vollständig Rücksicht nehmen. Das ist auch nicht das Ziel. Es ist wichtig Menschen sich dahin entwickeln zulassen souverän mit sich selbst umgehen zu können. Ich bedaure es, erst mit 30 diagnostiziert worden zu sein, da ich nicht das bewusstsein für mein anders-sein hatte und ich mich an anderen orientiert habe die einfach anders ticken und ich daraus die falschen schlüsse für mein Leben gezogen habe. Heute weiß ich wie ich mir helfen kann und auch Medikation ist eines dieser Mittel.
Ich bin froh das meine kognitive und neuronale Entwicklung abgelaufen ist wie meine Veranlagung und meine Umwelt es zulassen ohne das Einwirken von psychoaktiven Substanzen.
Doch wäre es gut gewesen früh von einem möglichen ADHS zu wissen und ggf. wenn ich auf Probleme stoße einen Anhaltspunkt zu haben und nicht dem Zwang zu unterliegen entweder zu kämpfen oder zu scheitern.
Der verständnis von ADHS vor 23 Jahren war eben nicht so hoch, das stigma war groß. Ich weiß, hätte ich meine Diagnose vor 10 Jahren gehabt wäre mein Leben heute anders. Ich habe mir viel verbaut, weil ich nicht in der Lage war strukturiert mein Leben in einer entscheidenden Phase so zu gestalten, das es zum angestrebten Ergebnis führt. Aber vielleicht mache ich doch noch was ich eigentlich wollte.
Gerade bei solchen nicht sichtbaren Problemen ist alles andere halt auch schwer zu beziffern. Man hat eine doppelt so hohe Mauer einzureißen, weil der Arzt sieht nicht, was du für ein Problem hast. Wie denn auch? Und du kannst dem Arzt nicht beschreiben, was du für ein Problem hast, weil du den "Normalzustand" gar nicht kennst. Das bedeutet sowohl der Arzt als auch du musst erstmal erarbeiten, wo die Abweichung ist und wie sie sich darstellt.
Ich wurde als Kind zum Beispiel oft gefragt, woran ich in der Schule denn so denke, denn der Schulstoff ist es ja offensichtlich nicht. Ich konnte diese Frage bis ins Teenageralter nicht beantworten, weil ich nicht wusste, was man eigentlich von mir wissen will. Ich hab dann irgendwelches Zeug genommen, Mittagessen, welche Vögel heute wohl zu sehen sind wenn man aus dem Fenster guckt, was ich nach der Schule spiele, sowas eben. Ich wusste nicht, dass eigentlich nach etwas gefragt wurde, was mein Gehirn nicht in klare Gedanken fasst, sondern was sich stattdessen in meinem Fall mit "mute" abspielt. Ich bin regelmäßig in der Schule gesessen und habe einfach nur gewartet, dass es etwas zu schreiben oder zu malen gab, weil ich mit dem, was vermittelt wurde, schon fertig war. Da waren keine Gedanken in meinem Kopf. Nur der Wunsch, etwas zu tun zu haben. Statt nur einen Buchstaben in einer Woche zu lernen hätte ich halt einen pro Tag gebraucht. Oder vielleicht sogar zwei. Das konnte ich in dem Alter aber nicht in Worte fassen und dementsprechend weder einem Arzt noch einem Psychologen so sagen. Und die wiederum konnten damit nicht arbeiten, weil sie ja nicht in meine Denkprozesse gucken können. Sie müssen also das nehmen, was sie irgendwie wahrnehmen können. Und das ist eben das, was andere direkt beeinflusst.
Das ist jetzt etwas sehr simples, aber solche Sachen gibt es auch bei Erwachsenen noch.
@@hschnabel3055in den Schulen wissen die meisten nicht wie man damit umgehen soll :-( eher wird man fallen gelassen anstatt den Rücken gestärkt zu bekommen. :-(
@@liketobe2743 dieses Modell von einer Schule, in der auf die Bedürfnisse jedes Kindes richtig eingegangen wird, klingt fantastisch. In einer normal großen Klasse bräuchte es dann aber mindestens 3 Fachkräfte um alle Typen von Bedürfnis gleichzeitig unter einen Hut zu bringen und trotzdem den Klassenverband in einem gemeinsamen Tempo durch das Schuljahr zu bringen. In der Praxis ist das - gerade angesichts Lehrermangel - kaum machbar. Die einfachere "Lösung" ist dann, Kinder mit ähnlichem Profil zu bündeln und den ganzen Unterricht auf die jeweilige Gruppe abzustimmen... (Sonderschule?) In der Vergangenheit hatte das immer den Beiklang, dass dort nur die jenigen individuen abgeschoben werden, die sonst die "normalen" beim Lernen stören wurden
Mal ganz unabhängig von der Thematik: Die Szenen im Freizeitpark waren irgendwie super schön, weil es wirkte, als hätten die beiden Erwachsenen einfach eine gute Zeit und einen tollen Tag gehabt. :D
Also ehrlich gesagt wäre ich als Kind SEHR FROH gewesen eine ADHS Diagnose zu erhalten. Ich habe diese erst jetzt mit 27 erhalten und versuche die Symptome zu verbessern. Als Kind wurde mir dauerhaft eingeredet ich sei faul, doof, unkonzentriert, wolle nicht lernen, etc. Im Grunde war ich immer das böse dumme Kind.
Hätte ich diese Diagnose und medikamentöse Behandlung schon als Kind erhalten, hätte ich viele meiner heutigen Begleitsymptome vermutlich gar nicht. Nun leide ich zusätzlich an jahrelangen Depressionen (seit dem 14. Lebensjahr) und BPD. Trotz Diagnose wird diese Problematik von meinen Eltern nicht ernst genommen. Hätten meine Eltern aber schon vor 20 Jahren über ADHS gelernt, wäre der Umgang mit mir vermutlich ein ganz anderer gewesen. Manche Einschätzungen und "Erfahrungen" als Personen, die kein ADHS haben kann ich daher absolut nicht nachvollziehen.
Ritalin steht in dem Ruf das Gehirn auf Dauer zu schädigen. Natürlich lässt sich das Leben mit Ritalin leichter bewältigen. Die Frage ist aber, ob der Preis nicht letztendlich so hoch ist, wenn sich dann später die Spätfolgen einstellen. In der Google-Suche findet man sehr viele kritische Darstellungen zu den Spätfolgen von Ritalineinnahme.
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen teilst. Sicher geht es einigen sehr ähnlich. Wir wünschen dir alles Gute und hoffen, dass es dir bald besser geht! ☺
Mir geht es fast genauso. Es ist wichtig, dass wir diese Message verbreiten. Wir sollten die Letzten sein, die wegen des Stigmas oder Unwissenheit krank werden.
Ich hätte es 1:1 so schreiben können. Es war echt hart so aufzuwachsen und ich ärger mich, dass die Begleitdiagnosen teils hätten vermieden werden können.
Aber gut, wir machen das Beste draus, oder?
Alles Gute an alle betroffenen 😊
Fühle voll mit dir. Hab Diagnose erst mit 38 bekommen, vor 2 Jahren. Wäre ich 20 Jahre später geboren, wäre womöglich durch andere Weichenstellungen alles anders geworden.
OK und nun? Jetzt müssen wir damit klar kommen, ich denke Depressionen wird fast jeder entwickelt haben, der eigentlich nie behandelt wurde. Die Kunst ist jetzt, trotzdem sich aus dem was man ist und was man kann noch ein angenehmes Leben zusammen zu bauen.
Von mir erwartet keiner mehr was - also jedes Positive ist jetzt ein Gewinn.
Ich habe das Gefühl Finja geht es noch nicht so gut wie die Eltern denken. Gut wäre eine therapeutische Behandlung neben den Medikamenten.
Ich hab es auch gedacht... Vorallem bei 13:05 sagt sie sehr direkt das sie es bereut. Ehrlich gesagt kann ich es sehr gut nachvollziehen. Ich habe selber ab Grundschule Ritalin bekommen aufgrund der sehr schlechten Schulleistungen. Die sind nach der Medikation auch deutlich besser geworden! Aber ich kann heute rückblickend auch gut merken das das Selbstwertgefühl sehr gelitten hat und man emotional gefühlt alles "Grau" war. Dadurch ist auch später vieles psychisch schwierig gewesen... Ich habe später die medikation auch weggelassen und nur noch zu Prüfungszeiten genommen wodurch es mir emotional deutlich besser ging. Auch Neurofeedback hat mir geholfen mich selber besser zu regulieren! Aber insgesamt wirklich ein sehr schwieriges Thema auch für die Eltern...
Also aus meiner Erfahrung als erst im Erwachsenen Alter diagnostizierter ADHSler kann ich sagen, dass Medikation häufig nicht leicht sind. Bei mir gab es immer wieder Schwankungen, wie hoch die Dosis sein sollte. Die Folge daraus war, dass ich stellenweise für ein paar Jahre stark überdosiert war und sich mein gesamter Charackter während der Wirkungsdauer verändert hatte. Meine Leistungen waren sehr gut zu der Zeit, aber mein Selbstwert und -akzeptanz auf einem Tiefstand. Dadurch hat sich regelrecht eine starke Abneigung gegen die Medikation selbst entwickelt, da dies mit die unangenehmste Erfahrung war nicht mehr Ich gewesen zu sein. Aber nach dem Entdecken dieser Disbalance oder der Unterschiede wirkt jetzt das Medikament wieder normal und die Nebenwirkungen sind weniger problematisch.
Finjas Reaktion hat mich zumindest an diese Phase meines Lebens erinnert, aber natürlich kann man anhand weniger Sekunden keinerlei Aussage treffen, aber vllt. liest dies jemand dem es auch so erging. Das Problem ist nämlich behebbar
@@MamawswIch war auch überrascht von der Überzeugung, mit der das Mädchen widersprochen hat - als hätten sich die Eltern nie mit ihr über das Thema unterhalten.
Stimme ich zu, wenn man selbst nicht will das medikament zu nehmen dann sollte man das respektieren. Man ist zwar ein problematischerer Mensch mit mehr fehlern, aber ich lebe ohne Medikamente mit ADS und empfinde es so sogar als großen Vorteil in meinem Beruflichem Leben
Unbedingt!!
Ein außergewöhnlicher Kommentarbereich, von Interesse, Respekt & Empathie geprägt.
ABSOLUT😮, bin völlig überrascht, positiv!
Ich bin sehr viel anderes gewohnt.
Es ist davon aus zu gehen, das der Kommentarbereich ordentlich gepflegt wird und ggf. Inhaltsfremde Diskursionen unterbunden werden. Oder aber auch, dass einige einfach einen Bogen um gewisse Menschen machen, anstatt wie ein Haufen Trolle über den Kommentarbereich her zu fallen, wie man es in anderen Konstellationen häufig sehen kann.
Auch mal schön!
Weil hier extrem zensiert wird. WDR ist ein links-grüner Propagandasender!
Das habe ich in ADHS Communities schon häufiger beobachtet ☺️ Trolling tut vielen auch weh, deshalb machen sie es selbst eher nicht.
Man ist auch so schon abgelenkt und gefühlt ineffizient - da hat man für Trolling keinen Nerv mehr 🤷🏽♀️
Zunächst danke. Ich stoppe gerade das Video, weil mich Fenjas Mutter sehr bestürzt. Als direkt Betroffene hat ihre Tochter nicht das Recht, die Nebenwirkungen als negativ zu erleben, und das wird im späteren Leben und in ihrem Selbstverständnis mit einiger Wahrscheinlichkeit zu ganz anderen Verhaltensproblemen führen. Das Kind nimmt nämlich jeden Tag ein Medikament ein, das sie verflucht (auch wenn es dazu führt, dass sie den Anforderung der Schule und der Eltern entsprechen kann). Wenn die eigene Mutter einem dann die negative Wahrnehmung verbietet darf man sicherlich gespannt sein, welche Selbstläufer sich für die Tochter daraus entwickeln können mit Blick auf Unterdrückung der eigenen Wahrnehmung. Es ist nicht einfach, Kinder mit AD(H) S zu erziehen. Es ist nicht einfach, Kinder zu erziehen. Aber hier sollte die Meinung des Kindes gehört werden, und als gerechtfertigt gelten. Man könnte auch sagen dass man selber hofft, noch eine bessere Lösung zu finden. Aber die Meinung abschmettern?
Ein gutes Beispiel dafür dass in den allermeisten Familien eben auch die Trigger und Traumata der Eltern etc einen grossen Einfluss auf die Kinder haben.
Ich musste das Video auch stoppen. Dass das der Mutter gar nicht bewusst war, dass sie die Tabletten hasst
Das war ein sehr eindrücklicher Moment. Mir ging es ähnlich und doch genau umgekehrt. Meine Eltern wollten mir die positive Wirkung der Medikamente absprechen weil "ich bin doch eh normal" und die phasenweisen Depressionen / Angststörungen die ich vor der Diagnose mit 28 hatte sind "nicht so schlimm". Eltern, bitte nehmt die Erfahrungen eurer Kinder verdammt noch mal ernst.
Das hat mich in dem Moment auch schockiert, dass die Tochter ihre Meinung nicht haben darf.
Mir ging es genauso. Die Mutter wusste gar mit, dass ihr Mädchen das Medikament hasst?!?! Und trotzdem muss sie es nehmt?!? Finde ich krass,zudem wirkte das Mädchen tatsächlich ein bisschen wie ein Zombie, und das bemerke ich leider bei vielen, die Medikamente einnehmen. Ein Jammer. Hier wäre die Feinjustierung gefragt
Ich denke, man sollte aber auch bemerken: Niemand erzieht zu 100% perfekt. Das mag ein Manko sein, das mag dem Kind auch später emotionale Probleme bereiten. Das heißt aber nicht, dass sie dadurch generell eine "schlechte" Mutter sei. Nicht, dass ich dir den Vorwurf unterstelle, ich wollte es nur nochmal erwähnt haben.
Ich habe in jungen Jahren ADHS diagnostiziert bekommen. Ich habe damals nicht so ganz verstanden warum ich unter der Woche morgens eine Tablette (Ritalin) nehmen musste. Irgendwann (einige Jahre später) hat meine Mutter die Tabletten bei mir wieder abgesetzt, weil ich das zittern angefangen habe und emotionslos wurde. Auch den Punkt Appetitlosigkeit kann ich bei mir voll bestätigen. Und dennoch bin ich meiner Mutter dankbar, dass sie vor > 20 Jahren mit mir zum Arzt gegangen ist und mir Ritalin gegeben hat. Sie hatte Angst, dass ich nicht durch die Schule durchkommen würde, hat sich viel von Ärzten anhören müssen was sie für eine schlechte Mutter sei und sie hat reagiert, als sie gemerkt hat, dass die Nebenwirkungen von Ritalin zu stark wurden. Mittlerweile mit 32 kann ich gut mit meinem nun ADS umgehen. Ich arbeite in einem Beruf den ich gerne mache und habe hierdurch kaum Probleme. Ich liebe es wenn alles ordentlich ist, stelle mir viele Erinnerungen um Termine nicht zu vergessen und habe Freunde/ einen Freund die größtenteils damit umgehen können, wenn ich trotz spannendem Gespräch auf einmal beim Nachbartisch zuhöre (bsp.). Ich finde es schwierig wenn nicht Betroffene sich negativ über diese Thematik äußern, da sie selbst offenbar nie nachempfinden mussten wie es ist wenn der Kopf dauernd Karussell fährt, man nie ruhig sitzen konnte/ kann, …
Ich wollte einen ähnlichen Kommentar schreiben. Viele deiner Erfahrungen und der Handlungen deiner Mutter spiegeln sich in meiner Geschichte mit der Diagnose im alter von 5 Jahren. Mittlerweile kann ich (27) auch "gut" damit leben, weil ich herausgefunde habe wie ich funktioniere und was ich wann brauche. Funktioniert natürlich nicht immer, aber immer öfter.
❤
So gings mir auch. Hab die Diagnose 1991 mit 6 Jahren bekommen und wurde ab dann mit verschiedenen Zeugs vollgepumpt. In der Schule kam dann Methylphenidat dazu. Ritalin machte mich kalt und emotionslos. Ich kann mich in der Zeit nur an Tage erinnern, an denen ich das Zeug nicht genommen habe. Es tötet jegliche Gefühle ab. Man "funktioniert" dann nur noch wie eine Maschine.
Mit 12 habe ich das Zeug heimlich abgesetzt, weil ich die Nebenwirkungen der steigenden Dosis deutlichst gespürt habe. Ich war völlig außer mir, weggetreten und habe teilweise gezittert wie Espenlaub. Aber laut Arzt hatte Ritalin keine Nebenwirkungen.
Mit dem Absetzen (ohne meinen Eltern davon etwas zu sagen) kippte mein Notenbild in der Schule völlig um. Das Runterkommen von dem Zeug hat fast ein halbes Jahr gedauert. Habe dann eine Kur gemacht, die mir sehr geholfen hat. Sie zeigte mir auch meine Fähigkeiten und machte mir klar, daß es nur dann funktionieren wird, wenn ich das mache, was mir Spaß macht. Ab da hatte ich Bestnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern, Sprachen und in Mathematik. Alles andere war eher so hart an der Grenze.
Was bist du von Beruf wenn ich fragen darf? :c
@@EuphorisV
Meinst du mich? Ich bin Elektroniker.
@@CryptonNite23 Ne. Ich meine die Person oben. Ich habe Elektroniker nur nie gemocht, weil Mathematik schwer für mich fällt
Die Verhaltenstherapeutischen Tipps der Psychologin sind so neurotypisch wie sie nur sein könnten.
Ein ablenkungsfreies Arbeitsumfeld existiert für die meisten ADHSler nicht. Es kommt darauf an die richtigen Stimuli beim Lernen und Arbeiten zu finden. Einen sweet spot zwischen Unter- und Überreizung. Für Viele ist das alles Andere als das klassische "ablenkungsfreie Arbeitsumfeld".
Und an der Aussage "mach Sport, das hilft" mag ja was dran sein aber das ist ähnlich nutzlos wie Depressiven zu sagen "lächle mehr", das hilft bewiesenermaßen gegen negative Verstimmungen.
Exekutive Funktionen sind, vor allem bei Tätigkeiten ohne sofortige Dopamin Ausschüttung, sehr schwierig auszuführen. Aufgrund unseres "interest-based nervous system" müssen Tätigkeiten mit meißt viel Aufwand und Ausprobieren so angepasst werden das durch Beispielsweise persönliches Interesse, Dringlichkeit, externe Kontrolle oder Aussicht auf direkte Belohnung eine Ausführung erst möglich wird.
Perfekt gesagt
Stimme dir in Teilen zu, ich brauche auch heute mit 38 immer eine Definierte Stimulation. das mag komisch erscheinen aber beim arbeiten im Büro hilft es mir Musik zu hören oder nen Film nebenher laufen zu lassen um mich zu Konzentrieren. Ein absolut cleanes Umfeld und ruhe bringen mir gar nichts!
Sport Hilft aber definitiv! Ich habe irgendwann mit Judo angefangen und das hat mir enorm geholfen. Auch vorher die anderen Sportarten waren super wichtig um einfach mal die ganze energie raus zu lassen. Auch heute noch brauche ich die Körperliche Auslastung, wenn ich den ganzen tag nur rum Sitze und nix tue werde ich immer nervöser. Judo im Speziellen hat mir dann aber auch Mental noch sehr viel geholfen die Philosophie des Sports ist da sehr hilfreich, bei training war immer einer von wenigen Momentan am Tag wo ich wirklich abschalten konnte
"Und an der Aussage "mach Sport, das hilft" mag ja was dran sein aber das ist ähnlich nutzlos wie Depressiven zu sagen "lächle mehr", das hilft bewiesenermaßen gegen negative Verstimmungen." Das stimmt einfach nicht, Sport machen hilft einfach, auch wenn es schwer fällt, sich zu motivieren. Man kann es aber unmöglich mit dem "Sei nicht depressiv, um deine Depressionen zu heilen" vergleichen.
Doch das kann man tatsächlich gleich setzten. @@KrassomatXD
@@KrassomatXD Regel 1 wenn es um Neurodiversität geht: JEDER IST ANDERS. Nur weil es dir hilft, heißt es nicht, dass es anderen hilft. Genau das kritisiert der OP ja, dass diese Psychologen so total neurotypisch denken, ihr Anliegen vor allem das ist, dass der Neurodiverse in das Umfeld rein gepresst werden kann - es geht ihnen nicht darum, wie das Leben so gestaltet werden könnte, dass es für den Neurodiversen passt. Das z.b. Musik bei so manchem hilft, den Gehirnteil zu stimulieren, der ständig was neues haben will, so dass man den Rest vom Hirn fürs Arbeiten benutzen kann, auf die Idee kommen die Neurotypischen Psychologen nicht - und leider gibt es zu wenig neurodiverse Psychologen die persönlich wissen, wie falsch viele der Buchmeinungen sind
Ich finde es toll, das Sie dieses Thema aufgreifen und so emphatisch rüberbringen. Ich bin Mutter von vier betroffenen Kindern und hoffe, dass viele Menschen dieses Video sehen und uns besser verstehen können.
Vielen vielen Dank, dass Sie dieses Thema ADHS und ADS, was sowohl in der Fachwelt als auch im Privaten nach wie vor polarisiert, auf eine so gute Art und Weise vorgestellt haben. Es hilft Betroffenen sehr, wenn Sie sich mit den eigenen Anteilen präsentieren. Ich bewundere sehr, wie Sie es schaffen, die vielen Impulse, die Kreativität und Verknüpfungsfähigkeit zu nutzen und dieses so konstruktiv umsetzen. Das gelingt ja vielen ADHS betroffenen Kindern und Erwachsenen nicht so gut. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen dass Ihre Kraft und Klarheit, ihre Umsetzungsfähigkeit und öffentliche Wirksamkeit erhalten bleibt und andere genauso ansteckt und begeistert wie mich. Vor allem wünsche ich Ihnen weiter viel Erfolg bei ihren planet health Projekten. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ihre Botschaften gehört werden und Veränderung auslösen.
Komischer Botspam, Menschen mit ADS sind für ihre Kreativität bekannt btw!
Ich habe den Kommentar selbst geschrieben. Gebe das komische Gefühl gerne zurück.
Die Kreativität gehört zu ADHS, das sehe ich auch so, aber Ideen und Gedanken so auf den Punkt zu bringen ist nicht jedem/jeder ADHS Betroffenen gegeben.
Also noch einmal: meine ausdrückliche Anerkennung und meinen Respekt.
ADHS ist wenn du um 23 Uhr während dem lernen eine Doku über ADHS anfängst, dann lernst, dass es ein Starfleet Recruiting Center in Botrop gibt, dass Video anhälst und daraufhin einen Tagesausflug planst - Achja, und nebenbei wird noch gekocht...
Oh shit!
genau
😂😂😂😂😂 Herrlich....ich fühle dich soooo!
Haha, ich habe auch gleich gegoogelt 😂
Kenne ich zugute! 😁😂🤣 Bei mir geht es auch so in der Art zu. 🤪😂
wobei es wichtig ist, zu wissen, dass nicht alle ADHSler hyperaktiv sind. das ist nur ein mögliches symptom.
Ab 12:30 wenn es um die große Tochter geht, wird ein großer Konflikt ganz klar. Die Mutter hat anscheinend keinen tiefen Kontakt zu der Tochter, kann ich bei der Anzahl der Kinder auch durchaus verstehen, aber das wird noch weitreichende Folgen haben. Die Tochter ist unglücklich und fühlt sich wohl sehr zurecht nicht gesehen. Es sollten außerdem Pausen von den Medikamenten gemacht werden dürfen. Dieses Kind sollte sich wieder spüren dürfen wenigstens in schulfreien Zeiten. Ich wünsche ihr etwas oder jemanden zu finden, um ihren Selbstwert zu nähren ❤
Ganz wichtiger Kommentar. Hoffe die Familie liest ihn.
Was ich an der Szene sehr problematisch fand: Die Tochter sitzt daneben, die Mutter spricht für sie. Die Tochter widerspricht und sagt, dass es so und so sei.
Anstatt dass die Mutter jetzt einhakt und in die Gefühlswelt des Kindes reingeht, "wischt" sie es weg, geht darüber hinweg und gibt dem Kind das Gefühl, dass die eigenen Empfindungen nicht valide sind...
Auf mich wirkt die Mutter überfordert darin, neben dem Alltag auch Raum für die Gefühle der Kinder zu geben.
Ja, das ADHS wegzumedikamentieren wollen anstatt dem Kind zu vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist, dass das eigene Gehirn einfach andere Bedürfnisse hat, wird hier an der Stelle überdeutlich. Niedriger Selbstwert geht nicht durch Medikamente weg, sondern durch Selbstakzeptanz. Wenn das Kind nur in Ordnung auf Medikamente ist, dann wird das Kind nicht wirklich angenommen. Wichtig ist auch immer, das eigene Gehirn verstehen zu lernen, warum Schule schwieriger für ADHSlerinnen sein kann und welche Lösungsmethoden exisitieren, die gut für das eigene Hirn funktionieren. Stärken fördern. Neurodiversität hat einen Grund und bietet sehr viele Vorteile... Ich bin nicht per se gegen Medikamente, aber ich bin dagegen, wenn das als einzige Lösung gesehen wird. Es ist nur ein kleines Hilfsmittel und keine Lösung. Und kann krasse Nebenwirkungen haben, daher auch nicht für jede Person mit ADHS eine mögliche Option.
Was für ein Müll den ihr hier hinein interpretiert. Ich habe gerade bei einem anderen Kommentar schon geschrieben, dass solche Anschuldigung anmassend sind.
Ja, und jeder Arzt/Ärztin fordert immer wieder eine Medikamentenpause ein. Meisstens in den Sommerferien.
Urteilt nicht, wenn ihr Euch nicht auskennt. Keiner weiß, was die Familie aus der Aussage der Tochter gemacht hat. Vielleicht hat sie das im Interview zum ersten Mal geäußert?
Ich habe das Gefühl, dass die Finja gar nicht in der Doku sein will und auch die Wesensveränderung durch das Medikament nicht begrüßt.
Aber bei einer so aktuellen Veröffentlichung verwundert es mich, dass die Unterteilung in ADHS und ADS noch genannt wird, denn die wird seid einigen Jahren schon nicht mehr gemacht. Richtig ist es, von Präsentationen zu reden, wie es im späteren Verlauf gemacht wurde :)
Da stimm ich dir prinzipiell zu. Für ein breites Publikum ist es sicher verständlicher die gebräuchlichen Begriffe zu verwenden, gleichzeitig hätte ich mir auch gewünscht, dass zumindest angerissen wird, wie die Definition nach ICD-10 korrekt wäre.
Ich denke es soll dadurch betont werden, dass es mitnichten immer ein "Zappelphilipp-Syndrom" ist und auch sehr ruhig wirkende Kinder sehr stark betroffen sein können. Fachlich stimmt das natürlich.
Als adhypooooosler ist die Unterscheidung meiner Meinung nach wichtig.
Weiß, dass es länger schon vereinheitlicht wurde, aber dadurch fallen noch mehr Hypos durch das Raster, als eh schon.
Jetzt wachen die Leute ENDLICH auf und achten weiterhin nur auf die hyper Leute, weil nicht mal mehr namentlich unterschieden wird.
Mittlerweile wird nicht mal mehr ADHS direkt diagnostiziert, weil immer mehr sich herausstellt, dass Neurodiversität per se eigentlich die Diagnose ist, manche haben dann ADHS, manche ADS, manche ASS (Autismus), manche Mischungen. Unsere Gehirne sind einfach im Vergleich zu den Neurotypischen anders - nebenbei meistens leistungsfähiger, aber dadurch auch leichter ablenkbar.
Danke. Das ist mir auch aufgestoßen...
Irgendwie echt schade, dass es keine Alternativen gibt, wo Kinder (und auch erwachsene) andere Strukturen bekommen, statt tagsüber mit Medikamenten an die gegebene, scheinbar in Stein gemeißelte Struktur angepasst zu werden.
Stimme der Mama am Ende zu. Und ja, es ist schwierig und man kann nicht alles auf alle Individuen abstimmen. Aber wenn man sich die prozentualen Anteile im Gefängnis anguckt, wie viele Menschen seit Kindesbeinen an leiden und die Summen, die laut Expertin an Potenzial verloren gehen, sollte schon ein gesamtgesellschaftliches Interesse bestehen, neue Strukturen zu schaffen.
@@therealdasina
" Neue Strukturen schaffen, ist leider nicht im Plan .
Gewollt ist der unkritische stromlinienförmige Untertan.
Mir gruselt es seit den politischen Coronamaßnahmen, die Freiheitsrechte einschränkten und unzählige Kolleteralschäden hinterließen, vor dem Prinzip sogenannten' "gesamtgesellschaftlichen Nutzen" zu beachten.
Unsere Regierung hetzt und spaltet seit Corona, treibt Menschen wegen Ungerechtigkeit auf die Straße und ist Kriegsgeil.
Demnächst, weil die Kriegskassen aufgefüllt werden müssen, und dadurch woanders Lücken entstehen, ist es vorbei mit der viel zitierten" Solidargemeinschaft"
Ich habe selber ADHS. Es gibt keine "passende Struktur", bei der man irgendwie das machen kann, was man will. Der Kopf macht immer was anderes und man ist ständig woanders, selbst wenn man die Dinge macht, die man eigentlich liebt und sie so machen will, wie es für einen am besten ist. Bei mir persönlich löschen Medikamente ADHS quasi vollständig. Egal, was man macht, Stimulanzien sind ein absolutes Wunder (vorausgesetzt, man hat tatsächlich ADHS).
viel sport kann auch helfen.
Arbeite seit vielen Jahren im Förderschulbereich mit Kindern. Leider haben viele Menschen immernoch das Stigma im Kopf, dass ADHS Medikamente ruhigstellen Medikamente sind und Kinder nur angepasst werden damit. Falsch, ich habe soooo oft innerhalb der letzten 25 Jahren gesehen wie sehr das Medikament betroffenen Kindern dazu verhelfen kann dass sie in "ihre Mitte" finden. Viele konnten erst dadurch im Leben , in der Schule, im sozialen Miteinander ein konstruktives Vorankommen erzielen. Das ist auch sooooo wichtig für die Psyche der Kinder, zu erleben dass sie was zustande bekommen können. Ein Mensch mit starker Seheinschränkung kann auch nur mit Brille besser durchs Leben gehen. Genauso ist das mit einem Medikament bei Adhs. Akzeptiert dies doch bitte mal. Übrigens auch für Erwachsene können Medikamente ein Segen sein.
Ich bin sehr positiv überrascht! Herr v. Hirschhausen ist sonst nicht so meins und da kommt diese Dokumentation. -Es ist mit Abstand eine der besten Dokumentationen zu diesem Thema. Vielen lieben Dank!
Ich habe als Kind die Diagnose bekommen. Erst gab es Medikamente während der Schulzeit. In Ferien mit mehr als 2 Wochen waren wir ohne Medikamente mit Absprache. Kam ganz gut damit klar, auch wenn die Appetitlosigkeit schlimm war. Dann habe ich es abgesetzt "Schau mal deine Brüder kommen schon ohne klar. Du musst irgendwann lernen ohne zu leben". Habe 2 Anläufe gebraucht "ohne klar zu kommen".
Musste danach über Jahre lernen mich selbst zu lesen und zu verstehen. Es hieß ja, dass ADHS verschwindet. Irgendwann hab ich verstanden und gelernt, dass es nicht so ist. Nach außen hin komm ich gut klar ohne Medikamente. Nach innen: Energie für Haushalt oder für Planung von Arzttermine habe ich nach der Arbeit nicht mehr. Auf Arbeit habe ich mein Tagesablauf soweit möglich auf meine Bedürfnisse angepasst.
Aber irgendwie ist das ganze Leben nur noch ein Kämpfen um in die Welt zu passen 😅 Vielleicht geh ich doch mal wieder zum Arzt, falls ich das organisiert bekomme. Ich glaube unbehandelt aber bekannt führt wohl auch zu den bekannten Folgen 😂
@hucky89 Dieses "Du musst irgendwann lernen ohne zu leben." ist vielleicht auch einach nur eine falsche Vorstellung zu der Zeit gewesen. Dieser Kampf, um in die Welt zu passen, ist energieraubend und kann irgendwann erheblich zurückschlagen. Ich spreche da aus Erfahrung. Bis Anfang 30 konnte ich das noch alles gut kompensieren, aber danach war dann leider Schluss.
Es verwschwindet nicht, aber man lernt eben damit klar zu kommen. zum einen Gibt es einen gewöhnungseffekt für normales verhalten wenn man jahre lang die Tablette nimmt. dadurch weiß man dann später einfach aufgrund dieser jahre langen erfahrung wie man sich in bestimten Situationen verhält. Hinzu kommt einfach mit dem alter grundsätlzich mehr erfahrung und mehr ruhe. Man wird den Clown im Kopf nie los, aber man kann ihn kontrolieren und ignorieren.
Danke für diese Reportage! Mir (seit einigen Jahren als neurodivergent selbstidentifiziert und aktuell im Diagnoseprozess) habt ihr zwar nichts Neues erzählt, aber meine Mutter hatte die Doku zufällig gesehen und hat daraufhin mit sehr viel mehr Verständnis auf meinen Prozess reagiert 🙏
Erkenntnis und Verständnis der Eltern ist super wichtig
When I was undiagnosed, I would often feel hurt and irritated at people for acting like they didn't understand me because I had no idea that I was actually different and it wasn't my fault. I've got so many issues with little traumas throughout my earlier life just because I had no idea that I had ADHD. Diagnosis is very important, if not for treatment then just so you can understand what's really happening and take better steps to manage things. I wish so strongly that I was diagnosed in childhood but alas, it was the 90's and I was a girl.
13:05 - Krass, wie offen die Tochter hier ist und wie überrascht die Mutter reagiert.😯
sehr spannender Beitrag! Ich kann mich glücklich schätzen als Mädchen! mit 13 damals meine Diagnose bekommen zu haben. damalige Kinderärztin war zum Glück in dem Fachgebiet. Ich habe dann auch Medikamente bekommen und wirklich eine Besserung gemerkt, grade in der Schule. Aber auch die Nebenwirkungen waren nicht ohne und ich habe kaum gegessen in der Zeit, abends dann umso mehr wenn die Wirkung verflogen war. Nach ca einem Jahr habe ich meine medis abgesetzt. Sie haben mir geholfen zu sehen was ich leisten KANN. Und ich habe immer noch meine macken aber bin trotzdem "alltagstauglich"
Mittlerweile kenne ich zb durch social media wirklich sehr viele Betroffene und das ist wundervoll! So viele kreative Leute mit denen ich so viel gemeinsam habe und drüber reden kann. Jeder hat seine Schwierigkeiten und jeder eigene Wege damit umzugehen. sehr sehr spannend
28:08 ist für mich, als Betroffene, ein richtiger Triggerpunkt und mich ärgert es, dass es an dieser Stelle so sehr pauschalisiert wird.... Zudem ärgert es mich, dass Überlastung und stetige Leistung als etwas Positives aufgeführt wird, obwohl genau das auf Dauer und bei exzessiver Ausführung zum Burnout führen kann. Burnout gehört im Übrigen zu den Komorbiditäten, bei AD(H)S.
Da frage ich mich: Warum diese Aufführung? Der Mensch ist so viel mehr, als Arbeit und ein stetiges Leisten. Indem Belastbarkeit als etwas Positives aufgeführt wird, wird auch der Gedanke der Leistungsgesellschaft weiter getragen. Als Mensch mit AD(H)S, mit dieser mitzuhalten, ist jedoch alles andere als leicht und oftmals mit vielen Problemen verbunden, die z.t. zuvor bereits aufgeführt wurden...
Genau darüber habe ich mich auch geärgert! "Belastbarkeit" wäre für mich nicht das, was mir auf die Frage nach der "Superkraft" bei ADHS einfallen würde! Aber eine super hohe Kreativität und "um die Ecke" denken können, ist eindeutig eine Superkraft! 😍
Geht es vielleicht eher um kurzfristige Belastung, in der man besonders gut ist - also ein kurzer Zeitraum? Nicht dauerhafte Überbelastung..
@@lexikera83 dann hätte sie vermutlich den Begriff „Hyperfokus“ verwendet, aber damit würde ich ihre Aussage nicht in Verbindung bringen.
@@mchotzi1686 sehe ich ähnlich. :)
Ich denke sie sah das als für den Betroffenen positiv: nicht im beruflichen Kontext, der Euch hier stört; sondern auf Widrigkeiten des Lebens bezogen.
In diesem Sinne fuhr sie ja fort mit ˋStehauf-Männchenˋ. Übrigens ein Aspekt den ich voll bestätigen kann (leider - oder glücklicherweise?).
Es zu akzeptieren das mein Kind ANDERS ist war sehr schwer für mich.Es ist auch nicht leicht zu sehen das die Familiemitglieder verstehen es nicht und kommentieren ständig dass alles an falsche Erziehung ligt.
Es macht aber Freude für mich und mein Sohn,wenn kleine Schritte erfolg bring.
Als 21 jähriger Typ der ads diagnostiziert ist seit der ersten Klasse. Danke das sie die Diagnose für ihren Sohn so annehmen und versuchen ihm zu helfen, wenn meine Eltern das nicht getan hätten weiß ich nicht ob ich meines Lebens je glücklich geworden wäre
Ich danke Ihnen, dass Sie sich auf den Weg mit ihrem Kind machen um seinen Weg zu finden. Ihr Kind ist jetzt auf Sie angewiesen! Ich weiß dass dies viel von Ihnen abverlangt, aber eigentlich nur bis zu dem Punkt, wo Sie sich frei machen von den gesellschaftlichen Zwängen! Bitte bedenken Sie, dass ein Leben ohne Diagnostik oftmals wirklich furchtbare Wendungen, kräftezehrende Umwege und oftmals unter Suchtmitteln begleitet wird. Ich bin 54 und habe sehr gelitten - was hätte ich für eine Mitter gegeben, welche sich mit mir auf meinen Weg gemacht hätte. Ich danke Ihnen für Ihren Mut und wünsche Ihnen ganz viel Kraft! ❤
Immer sind die Eltern Schuld...
Heutzutage ist es nicht einfach ein Kind zu erziehen (vor allem allein erziehend zu sein), gleichzeitig arbeiten zu gehen, an allen Kita und Schulaktivitäten Teil nehmen.
Trotzdem den Haushalt machen, die perfekte Mama zu sein und immer gut drauf zu sein.
Ich bin 39 und habe oft drüber nachgedacht warum ich nicht alles so perfekt hinkriege wie andere Mütter.
Das alles hat mich oft zum weinen gebracht...
Ich bin ein Kriegskind aus Bosnien, da wurde garnicht von ADS oder ADHS geredet...
Mein nächstes Vorhaben ist mein Hausarzt zu besuchen und eine Diagnose machen.
Beim Kinderarzt für meinen Sohn auf jeden Fall auch, damit er sich nicht mit der Macht des Versagens konfrontieren muss...
GROßEN FETTEN DANK FÜR DIESEN BEITRAG ❤❤❤🥰😍
Meine Tochter hat letztes Jahr die Diagnose bekommen. Die Reaktionen im Umfeld waren... gemischt. Leider schämen sich viele Menschen dafür, kranke Verwandte zu haben. Da wird dann nach Schuld gesucht, damit man selber nicht schuld ist. Dabei ist niemand Schuld an den Genen.
Anders... ihr Kind ist sicherlich ganz wunderbar und was ist eigentlich, wenn ganz ganz viele plötzlich "anders" sind... was ist dann mit dem "normal"? Das gibt es nämlich kaum noch :)
Was ist das für ein toller Bericht, Herr v. Hirschhausen !! Ich bin so erleichtert...vielen, vielen Dank. F.G.
Toll, dass Sie als prominente Person sich so ehrlich und offen dem ganzen Thema stellen! Das tut sehr gut und schafft Erleichterung durch das Gefühl, damit nicht alleine zu sein und Angst vor diesem Thema, das irgendwie ein Tabu und so negativ behaftet ist, zu haben.
Jetzt muss ich nur noch raus bekommen, wo ich das bei mir testen lassen kann.
Mattis zuzusehen ist ein wahrer rückblick. Vor allem die Hausaufgaben Situation.
Heute bin ich meist nur noch Sensorisch überladen aber nicht mehr aufgedreht und impulsmäßig am handeln.
Das war ein wilder Weg, durch die Schule. Schön abgebildet.
13:00 ich habe ja mitgefühl für die Mutter das es anstrengend für sie ist....aber vielleicht sollte sie ihrer Tochter einmal zuhören.
Ich kann das bestätigen. Habe auch ADHS und wurde erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Bis dahin hab' ich die Schule verkackt (Absturz vom Gymnasium auf Realschule), da ich immer nur irgendwie passiv in der Schule saß (mit viel Glück wusste ich noch in welchem Fach ich saß), hatte mit meiner Diplomarbeit zu kämpfen, weil ich immer nur in einem abgedunkelten Raum bei laufendem Fernseher möglichst über Kopfhörer schreiben konnte (mich hat jedes Flugzeug und jeder Vogel am Himmel komplett rausgehauen) und war auch im sozialen immer kompliziert. Ich habe dann eine Ergotherapie speziell für Menschen mit ADHS gemacht und habe dadurch gelernt mich zu konzentrieren. Mittlerweile arbeite ich mit psychisch kranken Menschen, die wenn sie ebenfalls ADHS haben mich regelmäßig outen, da ich noch immer Symptome habe. Eins davon ist der Hyperfokus, außerdem ist Zeit ein Thema. Ich komme eigentlich immer zu spät. Wie "Zeit" funktioniert habe ich bis heute nicht begriffen. Medikamente habe ich nie genommen, Prüfungen mache ich auf Kaffee. Hat die gleiche Wirkung, da ich ansonsten keinen Kaffee trinke. Da Scheitern zu meinem Leben dazugehört, ist es für mich tatsächlich nicht allzu dramatisch, schließlich bin ich das gewöhnt und kann dann auch getrost nochmal von vorne anfangen. Ich finde auch, dass Autisten und ADHS'ler dennoch die besten positiven Eigenschaften in einer Krankheit haben (ist beides neurodivers, bzw. neurodivergent also nicht ganz unähnlich zueinander) und viele leider sehr verkannte Eigenheiten mitbringen. Ich glaube, dass es für Menschen wie uns immer Schwierigkeiten mit anderen Menschen geben wird, da wir ganz andere Blickwinkel haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns ein Umfeld schaffen, in dem wir gut auskommen, auch getreu dem Motto: es ist nicht notwendig mit jedem Menschen Freundschaft zu schließen. Vielleicht wäre es noch wichtig gewesen zu erwähnen, dass ein Hobby, in dem man gut aufgeht wichtig als Ankerpunkt im Leben sein kann.
@@stephanie4672 "Meine" Praxis wurde mir damals nach positiver Testung von dem Psychiater vermittelt. Aber Praxen schreiben auch auf die Homepage was sie anbieten. im Zweifelsfall hilft anrufen und nachfragen ganz gut, da die sich untereinander gut kennen und auch weitervermitteln können.
Du klingst weise. Ich würde mich gern länger mit dir unterhalten.
Das hätte ich genau so schreiben können. Ich habe 10 Jahre exzessiv Marihuana konsumiert, das hat mich zumindest ruhiggestellt. Ich nehme keine Medikamente, keine Drogen, kein Alkohol, kein Nikotin, kein Kaffee. Viel draussen im Freien und im Schnitt mehr als 600km Fahrrad im Monat. Seit Jahren. Ich habe die hyperaktivform und kann mittlerweile damit umgehen. Ich musste dafür über 50 Jahre alt werden. Jetzt geht es mir gut, ich bin 62. Heute schon 30 Minuten Joggen und 40km Fahhrad, das hilft. Ich kann nur an alle appellieren, Verständnis und Empathie entgegenzubringen.
@@tietscho Glaub mir, das wirkt nur so.😂😂😂
Das Thema 'Zeit' wirst du wahrscheinlich auch nie verstehen werden.
ADHS'ler (ich gehöre auch auch dazu) kennen keine Zeit. Sie leben im hier und jetzt.
Darum wird auch alles nur auf den 'letzten Drücker' erledigt. Selbst wenn wir planen, etwas rechtzeitig zu beginnen. Es wird in den meisten Fällen (leider) nicht klappen.
Als Kind wurde es mir diagnostiziert. Ziemlich Jung sogar. Kam aber auch erst, nachdem ich einen Schädelbruch als Kleinkind erlebt hatte. Meine Eltern haben es mir bis Mitte 20 verheimlicht und ich tat mir schon immer ziemlich schwer mit allen. Ich struggel einfach nochmal zum Arzt zu gehen, aber mir fallen einfache Dinge so extrem schwer. Es ist eine wahre Herausforderung, Dinge zu Ende zu bringen. Ich fange 20 Dinge an und nach einer Zeit fange ich weitere 20 an. Es ist einfach so verdammt schwer. Ich weiß, ich müsste für eine Behandlung selber den Hebel ziehen. Und ich hoffe, ich überwinde mich irgendwann dazu. Natürlich habe ich gelernt damit zu leben, dennoch nimmt es mir nicht die Schwierigkeiten der Situation. Und manchmal fühlt es sich einfach erdrückend und unwägbar an.
Keine Sorge. Ich kann dieses Gefühl verstehen vor Problemen/Hindernissen zu stehen, die sich schier unbewältibar scheinen. Ich hoffe, dass du irgendwann die Kraft um in Behandlung zu gehen aufbauen kannst, denn es lohnt sich. Liebe Grüße und halte durch!
Eine wirklich sehr gute Doku. Eine meiner Liebsten zu diesem Thema. Ein breiter Blick auf verschiedene Bereiche und Lebenswelten, anschaulich und verständlich dargestellt, trotz diesem schwierigen Thema kurzweilig, lebensnah und authentisch. Er schenkt Hoffnung. Nur zu empfehlen!
Einzig die Szene mit der Tochter fand ich etwas „unangenehm“. Sie wirkt unglücklich und „übergangen“. Aber dafür kann diese Doku an sich überhaupt nichts.
Genial gemachte Doku. Dem Menschen sehr nah. Hirschhausen‘s Art ist mir auch schon lange sehr sympathisch. Allein das Fazit oder die so ansprechende Fragestellung zum Schluss: Bin ich schwingungsfähig mit anderen? Hab ich Freude mit anderen? Haben die Freude mit mir? Diese Fragen bewegen mich absolut immer. Insbesondere, wenn ich nach Lösung für Schwierigkeiten in meinem Leben suche.
❤ DANKE! 🎉
Toller Beitrag, so aufrichtig, ehrlich und kritisch dem System gegenüber, so akzeptierend und achtsam, respektvoll mit den Menschen.
Der neue Eckhard von Hirschhausen gefällt mir auch optisch sehr. Und so privat, das ist mutig, vorbildlich und für uns alle so wertvoll. Danke!
Ich bin auch selbst leicht von ADS betroffen, wie zufällig bei einer Testung rausgekommen ist, als ich bei einer Fortbildung lernte, wie Lerntherapeuten arbeiten. Diese Erkenntnis hat mich enorm erleichtert und ich profitiere von den Techniken, die den Kids zum Lernen angeboten werden. Auf Medikation kann ich verzichten. Ich bin dankbar, dass es so viele Möglichkeiten gibt und dass Betroffene gesellschaftlich immer sichtbarer und akzeptierter werden.
kritisch? aufrichtig? er ist nur eine weitere puppe der herrschenden. er hätte bei corona gleich sagen sollen das er von gates unsummen bekommen hat um die leute in die spritze zu treiben. wo bitteschön ist er denn kritisch und aufrichtig?
Danke für deinen wertschätzenden Kommentar!
Grauslich, was hier zum Teil für voreingenommene, unsachliche, sogar richtig aggressive Kommentatoren unterwegs sind! 😢
@@mchotzi1686 wen meinst du mit unsachlich?
Danke ! Endlich ne einfache Deutsche Quelle die ich Leuten schicken kann als Einstieg und für die Basics. Das auch noch vom WDR ! Merci von allen neu diagnostizierten Millenials die das Ihren Eltern / Verwandten erklären müssen ...
Ich habe mein ADHS mit 30 diagnostiziert bekommen. Im Nachhinein war es offensichtlich aber ich habe viel kompensiert und war sehr gut in der Schule und auch in den ersten Semestern an der Uni. Mein Physikstudium habe ich nach längerer Zeit abgebrochen. Ich konnte mich nicht mehr motivieren. Seit dem sind 6 Jahre vergangen. Inzwischen (mit 31) stehe ich kurz vor meinem Bachelor in Elektrotechnik, mit sehr guten Noten (dual) bei einem guten Arbeitgeber.
Ich kann sagen, dass 2023 für mich persönlich das beste Jahr seit der Schule war und ich glaube, dass Diagnose und Medikamente daran einen großen Anteil haben. Inzwischen denke ich, ich hätte das Physikstudium abgeschlossen, hätte ich früher die Diagnose gehabt.
Aber meine Geschichte hat mich auch viel gelehrt, vielleicht sollte es so sein. Ich wünsche trotzdem allen, dass sie früher bescheid wissen um etwa zu unternehmen.
Und großen Respekt vor Tim, der nun froh ist, das passende Medikament gefunden zu haben. Sein Zugestehen + Seine Selbstreflexion ist amazing !
Hört denn keiner, was das Mädchen sagen will?
Ich glaube, sie meint nicht nur den Appetit auf Essen.
Ich glaube sie meint das was sie gesagt hat.
Die Befürchtung habe ich auch, aber naja. Hoffen wir mal das Sie von Ihren Ärzten gehört wird.
Ob sie wirklich damit einverstanden war, hier gezeigt zu werden? Vielleicht fühlt sich mancher Mensch, wenn er als "gestört" dargestellt wird, im Grunde seines Seins nicht anerkannt/gewertschätzt/geliebt? Dann müsste, wenn Medikation, eine radikale (Selbst-)Annahme vorausgehen.
Zuckerfreie Ernährung wäre ein Anfang…
@@RoSario-vb8ge sie ist 13 ich glaube die hätte das gesagt. Das halte ich bei den anderen Kindern eher noch für fraglich
Diese Reportage hat mich wirklich sehr bewegt. Ich habe 2023 mit 30 Jahren meine Diagnose nach langer langer Zeit endlich erhalten. Von der Uniklinik Bonn wurde ich leider auf 2 Jahre Wartezeit vertröstet, konnte die Diagnose dann aber in einer Praxis in Köln machen lassen. Schade nur, dass ich nun niemanden finde, der mich behandelt, obwohl ich Medikamente dringend bräuchte, durch meine schnelle Überreizbarkeit die sehr schnell in extreme Panik umschlägt.
Ich war mir schon sehr lange sicher, dass mit mir etwas "nicht stimmt". Ich hab mich sehr oft als "Alien" gefühlt, habe in jeder Klasse in der ich war mit Ausgrenzung und Mobbing zu kämpfen gehabt, konnte mir nicht erklären, warum ich als Erwachsene an manchen Tagen komplett erschöpft und übermüdet war, wo ich wirklich mein bestes gab dem Unterricht in meiner Ausbildungszeit zu folgen. Habe als Kind und Teenager ständig auf den Zeugnissen stehen gehabt, dass ich mich nicht in die Klassengemeinschaft einfügen konnte, den Unterricht gestört habe, leicht ablenkbar war, Aufgabenstellungen nicht folgen konnte und hatte meine Hausaufgaben beinahe nie zur Hand. Und trotzdem nie eine Diagnose erhalten. Das Fazit der Lehrer und auch meiner damaligen Therapeutin war, dass ich schlichtweg faul, verträumt und schlecht erzogen war, dass meine Eltern strenger mit mir werden müssten, was sie auf diesen Rat hin auch taten. Und heute sitzt man hier mit Depressionen und posttraumatischer Belastungsstörung, weil man immer eingetrichtert bekommen hat, dass die eigenen Anstrengungen niemals ausreichen, obwohl man wirklich sein bestes gibt zuverlässig zu sein und Dinge pünktlich zu erledigen.
Es macht mich sehr glücklich zu sehen, dass immer mehr Menschen die betroffen sind über dieses "Krankheitsbild" aufgeklärt werden und ihnen gezeigt wird, dass mit ihnen nichts falsch ist! Krankheitsbild setze ich deswegen in Anführungsstriche, weil ich mein ADHS nicht als Krankheit ansehe, es ist vielmehr eine Art Superkraft auf gewisse Weise, die aber mit einigen Schwächen einhergeht. Für mich ist es einfach eine Art, wie das Gehirn nun mal funktionieren kann. Zu einer Krankheit wird es erst dann, wenn es einen alltäglich belastet, dadurch wie andere mit einem umgehen und sagen "Stell dich mal nicht so an", "Was ist falsch mit dir" etc.
Ich hoffe dass es in Zukunft bei immer mehr jungen Leuten früh genug erkannt wird, damit sie nicht einen solchen Leidensweg durchmachen müssen wie ganz viele un- oder spätdiagnostizierte da draußen.
Grundsätzlich ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Ich finde es äußerst schade, dass hier der Fokus rein auf die medikamentöse Behandlung gesetzt wird und keine weiteren Möglichkeiten besprochen werden. Zudem wird die Behandlung viel zu „einfach“ dargestellt: „hier nimm das, dann bist du wie alle andern und dir geht es gut.“ Was offensichtlich nicht immer der Fall ist: siehe Finja. Und sobald dann eine Person wie Lisa am Ende ins Spiel gebracht wird, die ihre Symptome ohne Medikamente in den Griff bekommt bzw lernt mit den Eigenschaften zu leben, wird nicht weiter ausgeführt wie sie das schafft. Für einen öffentlichen rechtlichen Beitrag viel zu einseitig mMn.
So sehr ich auch teilweise meine Probleme mit den Öffentlichen habe. Dieser Beitrag ist mit Abstand der korrekteste, qualifizierteste und ausführlichste, den die je gebracht haben.
Andere Therapien stehen zur Verfügung, sind aber häufig begleitend zur medikamentösen Therapie, weil ganz frank und frei gesagt, die medikamentöse Therapie derzeit außer Konkurenz ist. Außerdem ist sie gut erforscht, hochwirksam (es gibt trotzdem Personen, die durchs Raster fallen) und im Verhältnis zum Nutzen sehr nebenwirkungsarm.
Und falls jemand auf die Idee kommen sollte mir jetzt eine Story vom Pferd zu erzählen, über wie böse diese Meds sind. Ich habe sie alle probiert, ich habe mein Medikament, meine Dosierung, ich bin ich und funktioniere als ich besser als jemals zuvor. Nein, ich bin nicht abhängig von ihnen, ich vergesse sie leider am laufenden Band zu nehmen, diese Tage sind oft eine Zumutung. Außerdem verziche ich an manchen Tagen bewusst auf diese Meds, und ich habe kein Entzugserscheinungen, außer dass ich an dem Tag nichts zu planen brauche, weil mein komplettes ADHS mich definitiv nicht machen lässt, was ich will. Ich werde sie vermutlich mein restliches Leben nehmen, auch wenn der Gedanke keinen Spaß macht. Aber sie helfen mir und es hat sich tatsächlich gelohnt durch die Nebenwirkungen durchzugehen, bis ich das für mich passende Präparat und meine Dosis hatte.
Andere ADHSler haben schlechte Erfahrungen, entweder durch falsch behandelnde Ärzte, oder auch weil manche zuviele Nebenwirkungen haben, jeder kann sich schlußendlich selber für oder gegen Medikamente entscheiden.
Ronja ist in der blöden Situation, dass sie noch zu jung ist, und darauf angewiesen ist, dass ihr Arzt und Eltern das richtig machen, und ihr zuhören. Keine spaßige Situation, aber nur durch die betroffenen Personen lösbar.
Ich bin betroffen, und man muss leider (und das unterstrichen und in Farbe) sagen, dass es derzeit keine (wirklich) zugängliche und bessere Methode gibt als die Medikament.
Wir wissen außerdem nicht, wie diese Familie den Konflikt angegangen hat. Die Situation mit Kamera, vielen fremden Personen etc. ist problematisch und ein vernünftiges Gespräch ist in dem Rahmen kaum möglich. Die Mutter hat nicht toll reagiert, aber ich kónnte mír vorstellen, dass im Nachgang es darúber ein ordentliches Gespräch gegeben hat. Mir kam es eig. nicht so vor, als ob es der Mutter egal ist.
Eine Alternative ist Neurofeedback. Nicht weit verbreitet, kostenintensiv (Selbstzahlerleistung), schwer zugänglich und außerdem keine kurzfristig wirkende Therapie. Bei mir schlägts gut an, aber ohne Medikamente bin ich trotzdem aufgeschmissen. Übrigens mit Medikamenten auch an ganz vielen Tagen. Es ist nicht so, als ob ich kein ADHS mehr habe, nur weil ich die Medikamente nehme. Einige Symptome sind besser handhabbar. Ich kann diverse Sachen kontrolliert und bewusste gestalten, bei anderen scheiterts trozdem. Eine Erleichterung ist es allemal.
Das muss nicht jedem gefallen und tut es auch nicht, aber die Ärzte verschreiben nicht wie blöd dieses Medikament. Manche von denen wissen zum Glúck auch was sie tun, und handeln im tatsächlichen Interesse der Patienten.
Wünsche der kleinen am Anfang viel Kraft fürs weitere Leben! Die Mutter hat selbst nach der starken Ansprache der Tochter nicht verstanden wie verletzt sie ist.
Ein sehr gutes Video in dem ich, als Mensch (31) am Weg zur Diagnose, mich in vielen Aspekten wiedererkennen konnte und in dem - so finde ich - gut, offen und ehrlich mit dem Thema umgegangen wird. Vielen Dank für den schönen Beitrag zur Aufklärung aus Südtirol
My two cents: ich habe mein ganzes Leben, und das sind bisher 62 Jahre, mit nicht diagnostiziertem ADS überlebt. Anders kann man es nich ausdrücken. Jeder Tag ein Kampf aufs Neue, ohne zu wissen, warum genau man eigentlich scheitert. Es gibt bei mr eine Diagnose komplexe PTBS und daraus resultierend Depression, allerdings behaupte ich dass dies nicht vollständig -und auch am Thema vorbei- ist. Finja tut mit echt leid, denn genau solche Menschen müssen gehört werden, ihre Perspektive zählt am meisten. Analog dazu könnte ich berichten, dass ich mehr als 9 verschiedene Psychopharmaka ausprobiert habe während Klinikaufenthalten und danach. Was ist gewonnen wenn die neurotypische Partei endlich Ruhe vor und mit mir hat und ich innerlich sterbe, bzw eine Paarbeziehung zerbricht an den Nebenwirkungen? ADS ist für mich keine Krankheit, es ist ein anderer Bauplan im Nervensystem, im Gehirn, im Hormonhaushalt... Mich erinnert es an Zeiten als Homosexuelle als krank betrachtet wurden, mit dem Anspruch diese Menschen "umzudrehen" entweder durch Behandlung, Strafe oder Ausgrenzung. Eins der größten Probleme der Neurodiversität ist schlicht die Überzahl an Neurotypischen, die sich eben einfach als Norm deklarieren. Wenn diese Menschen auch nur ansatzweise mal ein Bild davon bekämen wie langsam, langweilig, voraussehbar, inkonsistent, manchmal einfach dumm ihr Verhalten und Sein für Neurodiverse ist, glaube ich trotzdem nicht dass danach die Neurotypischen plötzlich medikamentös behandelt würden um diese hohe Level zu erreichen und vor allem auch halten zu können. Mich frustrieren inzwischen nur noch die Versuche neurotypischer Fachleute ihre Konzepte und ihr Verständnis von ADS irgendwie auf unser So-Sein zu projizieren und praktisch ohne Ausnahme kommt der Punkt "wenn Du in einem Rollstuhl sitzt, dann versuch es doch wenigstens mal mit Laufen". Jedes. Mal. Bei mir persönlich hat es dazu geführt dass ich jetzt in Rente bin und von daher wenige Reibungspunkte mit dem Aussen wie Arbeitswelt, andere Menschen etc habe. Ja, ich lebe alleine und bin eigentlich immer alleine, aber es ist dennoch die bessere Wahl für mich.
Das Leid mit den langen Wartezeiten kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich musste für eine Autismusdiagnose leider auch über ein Jahr warten, womit ich noch Glück hatte. Die meisten Stellen hatten entweder geschlossene Wartelisten oder Wartezeiten von über 40 Monaten. Es ist schade, dass so viele Personen erst so spät davon erfahren und sich über die langen Wartezeiten selbst diagnostizieren, was meistens auch nur belächelt wird...
Das sind wirklich lange Wartezeiten. Es ist gut, dass du mittlerweile eine Diagnose erhalten hast! Wie bist du in dem Jahr davor mit der Zeit umgegangen?
In Dänemark sind es 3 Jahre Wartezeit. Vor ein paar Jahren hatte ich 11 Monate bis zum Termin und dann hat die Klinik geschlossen. Jetzt müsste ich 3 Jahre auf einen neuen warten und bezahle das jetzt in Deutschland selbst und habe innerhalb 2 Wochen einen Termin bekommen
Die wollen oder können nicht. Das ist nicht zufällig. Das ist so gewollt. Punkt.
@@mairmattWahrscheinlich sind 10-15% der Menschen auf dem Autismus-ADS-Spektrum (ja, das packen sie mittlerweile auch oft schon zusammen, darum ja einfach "neurodivers") - nur wenn das sich zeigen würde durch viele Diagnosen, dann würde das einen Druck auf die Politik und Gesellschaft und vor allem Wirtschaft ausüben, endlich Autisten- und ADHS-kompatible Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen - und das widerspricht dem neoliberalen "alle haben sich bis in den Burnout zu arbeiten" Prinzip
Ich habe selbst ADS (früher ADHS).
Ich bin dagegen, Medikamente zur Regulierung einzusetzen, ich betrachte mich nicht als krank oder irgendwie "falsch". Nach meiner Erfahrung kann man lernen, damit umzugehen und trotzdem gut durchs Leben zu kommen, man kann sich Strategien erabeiten, um das, was schwierig ist zu meistern; und das lernt man nicht so schnell, wenn die Medikamente einen dämpfen.
ADHS ist nicht nur lästig, es ist auch toll!
Ich bin sensibler und kreativer als der Durchschnitt und kann drei Gesprächen in einer Gruppe gleichzeitig folgen, ich finde das cool! 😃
Meiner Meinung nach sollen wir Medikamente einnehmen, damit die ANDEREN nicht von meinem ADS beeinträchtigt werden; ich persönlich komme gut damit zurecht.
Gerade als Betroffener wundert mich deine Meinung zu Medikamenten doch sehr.. unser Sohn hat ADHS und hat mehrere Präparate genommen. Es hat dazu geführt, dass er im Unterricht auf einmal besser folgen konnte. Er selber sagte damals, er können auf einmal klarer denken. Zudem war er auf einmal in der Lage, besser mit anderen zu agieren und hat Freunde gefunden, was er zuvor nicht geschafft hat. Ja, mittlerweile oder momentan nimmt er keine Medis. Er hat seine Kniffe, seine Art damit umzugehen und das ist absolut okay so. Wenn er aber irgendwann doch nochmal Medis nehmen sollte - zumindest vielleicht vor bestimmten Situationen, Prüfungen, Tests.. whatever.. ist daran nichts verwerflich und er tut es dann für sich und nicht, um anderen zu genügen bzw. für andere gesellschaftsfähig zu sein.
Ich habe noch keine Medikamente erhalten, aber freue mich schon auf die erste Erfahrung.
Für mich ist es bis heute (gefühlt) unmöglich damit klar zu kommen. Ich bin mit mehr oder minder Glück durch das Leben gekommen. Ich bin ein relativ schlaues Kerlchen, aber das hat mir bisher nur den Hintern gerettet, weil ich Dinge passiv gelernt habe. Und ich habe es satt mein Potential zu kennen, aber es nie zeigen zu können. Abgesehen davon, dass es mir im arbeitsleben mehr und mehr Probleme bereitet, will ich einfach mal beweisen was ich kann. Und das vorallem mir!
Also: Skepsis ist immer SEHR wichtig, aber wir Menschen sind alle zu verschieden, um dass es nur das eine Richtige gibt.
Richtig ist, was der Person hilft und nicht das, was die Person funktionieren lässt und um besten fall allen drumherum nur in die Taschen spielt
@@Lasthour1111 Du nervst
@@Lasthour1111 Mir geht es ähnlich,
@@Wesen24 ich habe nun seit knapp 1,5 Monaten welche. Es ist schon erleichternd im Arbeitstag. Und das sage ich bei minimaler Dosis 😁
Wenn man arbeitet und nebenbei eine Doku über ADHS guckt😂 ich liebe meinen Arbeitgeber, dass ich das hier überhaupt darf und kann. Und das schöne ist, seit ich mein Hirn mit solchen Sachen ablenken darf, kann ich besser und produktiver arbeiten. Das hat mir jahrelang gefehlt.
Ich habe in 4 Tagen am 7.11. Endlich meinen ersehnten Termin beim Psychologen 🙏 ich fühle mich von dieser Doku so sehr verstanden und wohl. Ich habe massive Probleme im Alltag und Beziehungen. Ich habe zum Glück und Gott sei Dank seit 11 Jahre eine Person an der Seite und bin mit Ihr seit 4 Jahren verheiratet und wir haben ein gemeinsamen Sohn. Bei mir sind gehohnte Strukturen verloren gegangen und ich habe mich gänzlich verloren. Permanent drüber, beruflich nur Probleme. Es ist irgendwie wie eine neue Stufe die ausgebrochen ist. Ich muss Mich permanent künstlich stimmulieren. Bitte lass es ADS sein und ich weiß warum ich seit Kindheit so bin. Permanent reizüberflutet zu sein ist unschön 😔 Morgens aufzustehen und nicht wissen was fehlt schmerzt sehr 😔
wie oft ich dieses Video jetzt schon unterbrochen habe, um was anderes dazwischenzuschieben spricht ja auch irgendwie für sich :D
😂 Und ich mache beim Angucken auch 2 andere Sachen parallel 😅
😘
Dito 🫠..daher trifft bei mir auch eher in der Beschreibung von AD"H"S der Buchstabe H für Hypoaktivität zu!
😂😂😂😂😂 hier auch
Hab ADS und kann mich sehr gut fokussieren, wenn es mich interessiert. Bisher noch keine Pause gemacht 😂
Ich habe meine ADHS Diagnose erst nach meinem größten Tief erhalten. Ich habe Depressionen entwickelt, nachdem meine Noten und soziales Umfeld abgefallen sind ab der 5./6. Klasse - weil ich auf einmal lernen musste. Habe durch den ständigen Drang nach Befriedigung angefangen mit Binge-Eating. Daraus entwickelte sich eine Magersucht. Seit meiner Kindheit war ich sehr Angstgestört, meine Hyperaktivität wurde dadurch unterdrückt und meine Angst zu versagen, führte dazu dass ich Angst vor dem Alltag entwickelte. Da war ich nun: ohne Freunde, ein sehr risikoreiches Untergewicht, keine Ruhe, Suizidgedanken, Angst meinen Alltag zu bestreiten, Alkohol als Antrieb. Ich war eine Hülle meiner Selbst. Keine Kraft zur Stimulation.
Meine Rettung war ein monatelanger Klinikaufenthalt. Nachdem alle Nebenwirkungen meines ADHS stabilisiert wurden, kam die Diagnose. Gleichzeitig wurde ein IQ von über 130 festgestellt.
All die Jahre, meine Jugend, war ich einfach nur nicht diagnostiziert. Ich habe an der Krankheit wirklich meine frühe Jugend verloren. Heute komme ich klar, nach nun 4 Jahren Therapie und Medikamenten. Ich hoffe, dass die nächste Generation nicht durch dasselbe gehen muss.
Ich bin zwar nie diagnostiziert worden, aber deine Schilderungen erinnern mich gerade eins zu eins an meine Lebensgeschichte. In der Grundschule wurde ich als unterfordert eingestuft, beim Kinderarzt wurde dann auch damals ein Verdacht auf Hochbegabung geäußert, aber letztlich nie getestet. Ab der 5. Klasse ging es dann auch bergab bei mir, ich war sozial isoliert, überfordert mit allem und habe auch eine (nicht offiziell diagnostizierte) Essstörung entwickelt und stark abgenommen. Auch Angstgefühle, innere Unruhe und depressive Symptome haben mich täglich begleitet und tun es immer noch. Ich habe mich schon häufig gefragt, was genau hinter dem Ganzen liegen könnte, ob es jetzt ADHS oder eine tatsächliche Hochbegabung ist oder vielleicht eine Kombination aus beidem, aber dass der Diagnoseprozess so sich so lange hinzieht, hat mich bis jetzt immer abgeschreckt. Ich merke aber definitiv, dass das Problem immer noch besteht, da ich bis heute auch in meinem Studium immer noch starke Probleme habe, mich zu motivieren und zu konzentrieren und mich schlichtweg nicht organisieren kann.
@@merta1302 Kann ich total verstehen. Für mich war, und ist es manchmal noch, schwer zu akzeptieren, dass das mein Leben ist. Es wird grundlegend nie anders sein und mein Kopf nie wie der meiner Mitmenschen funktionieren. Klar, im Studium kann man keinen Nachteilsausgleich mehr erhalten, aber eine Diagnose hat mir so viel innere Ruhe gegeben.
Ich find's trotzdem beeindruckend, dass einige viele dasselbe Schicksal wie wir teilen. Eine Therapeutin sagte mir mal, dass mein Werdegang relativ typisch wäre und das Muster logisch. Schade nur, dass trotz Statistiken wir trotzdem dadurch mussten.
darf ich fragen ob du in einer auf adhs spezialisierten klinik warst? als erwachener tue ich mich gerade schwer etwas passendes zu finden
@@francisnorthwood7862 ich wünschte ich könnte helfen, allerdings ist das ganze ein paar Jahre her - ich war damals in einer Einrichtung für Kinder & Jugendliche
Ich erinner mich noch an den Tag, wo ich mir gesagt habe, nie wieder Medikamente. An diesem Tag, hatte ich es ein mal vergessen sie einzunehmen, und plötzlich war ich wieder ich selbst. es war mein glücklichster Tag seit Monaten. Ja, ich habe vielleicht die Mathe Arbeit verhauen, aber ich war glücklich. Ich denke nicht, dass Medikamente grundsätzlich schlecht sind. Für manche Menschen, können sie das leben verändern, aber ich muss sagen, ich wünschte ADHS Menschen würde mehr Beigebracht werden, wie sie Tricks und Methoden für sich finden können, die das Leben auch ohne Medikamente besser machen...
das funktioniert leider nur bei ganz geringer ausprägung. ich vermute bei dir war die Medikation einfach zu hoch angesetzt. Aber ADHS ist eine krankheit, ein Organische Störung, die behandlet werden muss und keine schlechte angewohnheit die man ablegen kann
tragisch wie die mutter von finja sagt "Wir haben es keinen tag bereut" und daraufhin ihre tochter antwortet "nicht wahr". zeigt einfach wie empathielos und oberflächlich die menschen sind! meine fresse macht mich sowas sauer...
Ich habe ADHS als Erwachsener, habe die Diagnose seit 4 Jahren. Ich sehe bei der Mutter eher Verzweiflung über die frühere Situation und Freude, dass es aus ihrer Sicht nun klappt. Sie ist in meinen Augen nicht empathielos. Habe zwei Kinder, sie haben auch die Diagnose, beide im Jugendalter. Es ist eine große Erleichterung, endlich eine Diagnose zu haben und zu wissen, warum Dinge sind, wie sie sind. Ich nehme Medikinet, meine Kinder bisher ohne Medikamente. Ich habe Mitleid mit der Mutter und den Kindern. Die Eltern haben eine schwere Zeit hinter sich. Und da ADHS erblich bedingt sein kann, ist es gut möglich, dass die Mutter auch betroffen ist, es nur noch nicht weiß. Als ADHSler ist es wahnsinnig schwer, für alle mitzudenken.
Wer sich über Menschen ein Urteil erlaubt und selber nicht in dieser Haut steckt. Sollte besser den Mund halten.
@@jaquelinearmann2363 sag ich ja! nur weil die mum nun ein leichteres leben hat ist es nicht besser für finja.
Was für eine hammer Doku, Herr Hirschhausen ist ein super Mensch.
Wow, tolle Sendung.
Wirklich großartig.
Danke für ihre Arbeit.
Mfg C. BRÖMMER
Ich frage mich auch oft, wie mein Leben verlaufen wäre wenn ich bereits als Kind meine Diagnose bekommen hätte anstatt erst mit 28 Jahren. Zum Einen wären mir eventuell gut 13 Jahre co-morbide Depressionen erspart geblieben, aber auch abgebrochene Ausbildung, gefährliche Situationen etc. Ich werde dieses Jahr 30 und habe in wenigen Monaten, mit 29, endlich(!) mal einen Abschluss - und das vermutlich nur, weil ich durch social media und Freund*innen darauf aufmerksam (gemacht) wurde, dass mein bisheriger Leidensweg *verdammt* arg nach ADHS klingt und ich das Glück hatte, eine Diagnose und Medikinet zu bekommen. Fehlt nur noch der Therapieplatz, aber schon jetzt haben meine Lebensqualität und mein Selbstwert so enorm zugenommen.
Neurodivergente Menschen können genau so viel leisten wie neurotypische - wir brauchen lediglich Verständnis von außen sowie ein Umfeld, das uns dabei hilft, die Strukturen zu errichten in denen wir kreativ und "auf unsere Art" Dinge (er)schaffen können :)
Hey, war bei mir genau so! Ich habe zwar meine Ausbildung gepackt (zum Glück) aber 2 Studiengänge abgebrochen und auf der arbeit immer Probleme gehabt und gemacht. Mein Chef hat mir nach dem ich ihm gesagt habe, dass ich regelmäßig an Depressionen leide und nicht klarkomme (häufig krank, dauernd zu spät, aber ansonsten bin ich richtig gut in dem was ich tue, der beste Problemlöser und meine Kollegen mögen mich einfach menschlich) weshalb er gesagt hat: Eigentlich würde ich dich fristlos kündigen, wenn ich nicht das Gefühl hätte das wenn du fit in der Birne wirst einer der besten hier sein würdest. Aber er muss es tun wenn sich nicht schnell etwas ändert.
Ich bin dann quasi aus dem Büro zum Arzt gelatscht und hab gesagt was Phase ist.
In der Praxis arbeitet eine Psychologin, Psychiaterin und Psychotherapeutin, alles in einem, aber unter der Niederlassung als Allgemeinmediziner. Ich hatte am Folgetag meinen Ersten termin. UNGLAUBLICHES GLÜCK!
Erster Tag erstgespräch.
Zweiter Tag Zeugnisse, Entwicklungsberichte meiner Grundschule etc. Vermutung ADHS
Dritter Tag Besprechung eines Gigantischen Fragebogens den ich ausfüllen musste. Besprechen ADHS
Vierter Tag ADHS test 1
Fünfter Tag ADHS test 2
Sechster Tag ADHS diagnose
Siebenter Tag Blutentnahme EKG
Achter Tag: Besprechen, Medikation besprechen, abfahrt. Sie wollte Dexamphetamin verschreiben ich wollte aber Methylphenidat, da ich bereits Amphetamin konsumiert hatte und eher keinen Dopaminreleaser wollte.
Das alles waren 2 Wochen. etwa 20 Stunden mit ihr verbracht. war schon wild.
Der Rest ist geschichte :D
@@liketobe2743oh boy, da bist du einer der ganz ganz wenigen, die in so kurzer Zeit eine Diagnose bekommen haben. herzlichen Glückwunsch erstmal! :D Ich glaub, meine hat mit zwei Anläufen ungefähr 8 Monate gedauert. Und der erste Anlauf war bei einem privaten spezialisierten Psychiater, der für 1 Stunde und eine falsche Diagnose "ganz leichtes Adhs, machen Sie einfach Dehnübungen, dann geht das weg. (lol wut?)" -390 Euro- haben wollte. Ja, bin direkt zum nächstbesten Allgemeinen, nicht spezialisierten, Kassen-Psychiater um die Ecke gegangen und der hat mich komplett ernst genommen. Medikamente-technisch brauche ich am Tag 3X20mg Medikinet Adult, so viel zu ganz leichtes ADHS.
Aber auch wirklich toll, dass du dich deinem Chef da öffnen konntest, das spricht auf jeden Fall für euer Betriebsklima :) btw wir Adhsler sind halt einfach die besten Problemlöser, weil wir das tagtäglich machen. Wir versuchen, uns den einfachsten Mist, jede kleine dumme Entscheidung systematisch zu vereinfachen und Routinen zu schaffen. Wenn das eigentlich keine beruflich begehrte Superpower ist, weiß ich auch nicht. Ich bin auf die Eigenschaft auch ganz schön stolz. Ich bin da auch noch ziemlich am Schwanken, es wird von einem selbst schnell gedacht, dass dieses Outing beim Chef schlecht ankommen könnte. Aber man kann sein ADHS auch gut verkaufen, wir haben definitiv unsere herausstechenden Talente, die enorm nützlich sind. Andere brauchen die Routine, wir brauchen Abwechslung und neue Herausforderungen, denken eher in einem lateralen Muster und deswegen betrachten wir alles aus allen möglichen Perspektiven. Den Fehler, den ich nach meiner Diagnose gemacht habe, ist, dass ich gedacht habe, ich müsste nun mit Medikamenten mich besser einfügen können, "normaler" sein. Das werde ich nie sein. Aber das ist okay. stell dir mal vor, eine neurotypische Person müsste einen Tag lang ADHS haben. Dem würde der Kopf explodieren, safe. Ich nutze mein ADHS so gut es geht und sonst heißt es einfach durchbeißen, weil irgendwann schafft man das :) Ich weiß natürlich nicht wie lange deine Diagnose jetzt her ist, aber ich hoffe für dich dass du dich jetzt gut einleben konntest :)
Ich weiß es schon immer und war bereits im Kindergarten in Therapie. Laut meiner Mutter hat sie bereits in der Schwangerschaft gespürt, dass ich viel unruhiger war als meine Schwester. Es war immer ein gutes Gefühl zu wissen, dass dort irgendetwas ist, wodurch ich anders bin. Das Wissen darum hat allerdings nichts daran geändert, dass ich mir bis heute ständig die Schuld für alles gebe.
Das Thema braucht endlich mehr Aufmerksamkeit, mehr Popularität in Schulen in der Gesellschaft und Forschung - dadurch würde nicht so viele Menschen durchs Raster fallen und erkranken. Was ich ein wenig seltsam an der Recherche der Doku finde ist, dass AD(H)S sehr wohl eindeutig nachgewiesen werden kann! Herr Hirschhausen, das wäre die Möglichkeit: Ähnlich wie es der Psychiater in seiner Praxis macht, gibt es einen Test, der heißt kognitive Leistungstestung. Eigentlich eine gängige Methode. Und mein Test war weitaus detaillierter wie der des Psychiaters. Ich habe den Test einmal ohne und einmal mit Medikation gemacht - ich habe 80 % besser abgeschnitten mit Medikation. Den Test macht man beim Ergotherapeuten und gibt Aufschluss über Hirnleistung bei bestimmten gestellten Aufgaben. An einem Tag geht es um Schnelligkeit in Verbindung mit zB Rechnen, Formen und Verbindungen. An einem anderen Tag geht es um Gedächtnistraining mit Wörtern, Reaktionszeit oder das Erinnern an Kombinationen auf Zeit. Die Ergebnisse werden ausgewertet. Der Psychiater kann anhand der Kurven sehen ob gewisse Bereiche zu schwach ausgeprägt sind und somit ADHS nachweisen. Meine Psychologin meint das ADHS durch Hirnleistungstraining verbessert werden kann. Leider war mein Psychiater anderer Meinung und hat kein Rezept ausgestellt. In der Doku wird gesagt das ADHS heilbar ist. Was stimmt denn nun? Hat jemand Links oder Tipps was man lesen kann? Beste Grüße! P.S.: Meine Grundschulzeit war furchtbar. Danach wusste ich dass ich ADHS habe, konnte aber keinen Zusammenhang oder Selbsthilfe fürs Lernen herstellen. Es hat dann einfach sehr viel Kraft mehr gekostet. Dies hat 2020 zu einem Burnout geführt. Hätte ich vorher gewusst dass ADHS viel mehr Einfluss auf meine Denk- und Arbeitsleistung hat, als eine Persönlichkeitsakzentuierung ist, wäre mir vieles leichter gefallen und erspart (auch der Staatskasse) geblieben.
Tja das problem ist als ADHSler ist das letzte was du willst, noch mehr aufmerksamkeit! Meine erfahrung auch von anderen betroffenen und grade als Kind un Jugendlicher ist. Du hasst jeden besuch beim Psychologen du hasst jedes Gespräch mit lehrern, du willst nicht das dein Mitschüler es mit bekommen. eigentlich willst du nur Normal sein.
Danke, wie immer ein wichtiges Thema einfach sehr kreativ aufgearbeitet! 👍 Ein Beitrag mit viel Herz und Verstand! 🎉 💜👏
Sehr geehrtes Team der Redaktion, ich habe selbst ADS welches erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde.
Vielen Dank an Herrn Dr.Hirschhausen und das Team vom WDR Fernsehen für diesen tollen Beitrag dazu.
Gut, dass das Thema endlich Öffentlichkeit findet. Es muss noch viel mehr darüber informiert werden.
Ich, der das Video nicht unter Geschwindigkeit 1.25 gucken konnte 😀
Danke für das Video. Ich hätte gerne die Diagnose auch gerne früher gehabt.
Danke auch dass die Vorteile von ADS aufgezeigt wurden.
Wer das erkannt hat, hat es leichter gegen das eigen Minderwertigkeitsgefühl anzugehen.
Die Doku/Reportage is Mega gut. Hirschhausen sollte mehr Themen wie diese machen ❤
Gerne, daß Thema Gentherapie kritisch beleuchten!
Denn die Folge der massenhaft verabreichten, experimentell neuartigen Wirkungsweise der Gentherapie sind Übersterblichkeit, drastisch nachvollziehbar bei den plötzlichen, unerwarteten Todesfällen junger gesunder Sportler
ich fühl das zu 100% ich hab 6 Jahre lang Ritalin genommen (Habe ADS) und die Nebenwirkungen sind einfach schrecklich, Mein Tipp : Sport. Durch das auspowern konnte ich meine Konzentration steigern und bin somit seit 3 Jahren Medikamenten frei ;)
Wie schön, @loquito1593! Und danke, dass du deinen Tipp mit uns teilst. :)
ausdauersport oder eher Kraftsport?
Danke für diesen tollen Beitrag und die Offenheit von Dr. Hirschhausen.
Ich bin mittlerweile 57 und denke in letzter Zeit oft darüber nach, ob ich mich diagnostizieren lassen soll. Ich weiß nur leider nicht wo.
Ich glaube ich gehöre zu denen, die die Symptome wirklich gut kompensieren können und trotzdem stoße ich in gewissen Bereichen deutlich an meine Grenzen, es kostet mich oft ungeheuer Energie, hat mir schon eine Depression beschert und ich kämpfe dauerhaft mit Schlafproblemen. Ich habe mir eine Arbeit gesucht, in der ich die Vorteile sehr gut nutzen kann und habe glücklicherweise eine Stellvertretung an meiner Seite, die alles was mit Struktur und Zuverlässigkeit zu tun gut auffängt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es meinen Söhnen vererbt habe, die wirklich Schwierigkeiten damit hatten und haben. Ich habe Ihnen diesen Beitrag weitergeleitet, vielleicht lassen wir uns einfach alle zusammen diagnostizieren. 😊
Vielen vielen Dank für deine Videos. Ich habe letztes Jahr die ADHS Diagnose mit 22 gestellt bekommen. Erst vor kurzem bin ich auf Instagram auf den Begriff Audhs gestoßen und befinde mich nun in diesem rabbit hole der Recherche. Deine Videos bestätigen einfach so gruselig echt wie es mir geht. Ich finde mich zu 90% in die wieder, wie bisher in noch keinem Menschen. Ich stoße auf immer mehr Menschen mit Audhs und ich denke ich sollte dringend zur Diagnostik :)
Bei mir wurde es auch diagnostiziert aber ich habe nie medikamente genommen und trotzdem meine ausbildung und abitur mit bestem ergebnis absolviert. Ich denke es kann auch ueberdiagnostiziert sein. Ich hab heute das gefuehl das mir die diagnose auferzwungen wurde von eltern die sich am liebsten zeit fuer sich selbst nehmen und ziemlich egoistisch waren. Ich bin ordentlich und zuverlaessig und hab auch spaeter in der uni immer vor abgabefristen alle erledigt. Der artzt der es diagnostiziert hatte ist eigentlich sehr renomiert aber hat auch den ruf eine hohe trefferquote zu haben bei diagnosen was auch merkwurdig ist da er ja auf adhs spezialisiert ist und auch in seiner praxis viel geworben wurde fuer einen bestimmten hersteller der medikamente.
was stört denn? Nur die positiven Dinge helfen ja nicht weiter.
Ich wurde 23 in höherem alter diagnostiziert. viele themen hier hab ich auch
Bei 12:41 wurde ich in meine Kindheit zurückgeworfen. So wie Finnja von den Tabletten erzählt, deckt sich das zu 100% mit meinen Erfahrungen. Man merkt, dass die Medikamente einen deutlich leistungsfähiger machen. Man bezahlt dafür aber auch einen hohen Preis. Diese Appetitlosigkeit, das unterdrücken des eigentlichen ichs macht auf Dauer sehr unglücklich. Zum Glück haben meine Eltern auf mich gehört, als ich die Tabletten nicht mehr nehmen wollte. Meine Noten sind zwar schlechter geworden, aber ich hab mich wieder wie mich selbst gefühlt. Hoffentlich hören Ihre Eltern Ihr bald zu und passen die Medikation an bzw. lassen sie komplett weg. Nicht die Eltern nehmen die Tabletten, sondern Sie. Und Sie ist offensichtlich unglücklich durch die Tabletten. Dadurch gehts auf lange Sicht keinem der Beteiligten besser.
Liebe Finnja, es wird leichter :). Sei dir deinen Schwächen, aber vor allem deinen Stärken aufgrund des ADS und deiner Intelligenz bewusst und versuche diese für dich zu Nutzen. Das war für mich der Weg.
Ich habe seit 1972 viele Jahre(>45) als Lehrerin in Grund-und Hauptschulen Kontakt zu AD(H)S-Kindern und Jugendlichen gehabt. Das Schlimmste für mich war die Hilflosigkeit, angesichts überfüllter Klassen nicht auf diese Kinder eingehen zu können. Furchtbar auch die Vorurteile vieler Eltern gegenüber jeglicher Therapie oder gar Medikation. Nur einmal kann ich mich erinnern, Eltern mit Einsicht gehabt zu haben, die haben nach meiner Schilderung der Symptome sofort gesagt:Das haben wir auch, wir können zu Hause eigentlich alle Sitzmöbel abschaffen, wir rennen entweder herum oder legen uns ab und zu mal hin. Da die Medikamente konsequent eingenommen und sorgfältig dosiert werden müssen, haben Kinder aus "bildungsfernen" Schichten ein zusätzliches Problem. Leider gibt es auch viel zu wenig kompetente Psychologen und Ärzte, die den Kindern, Familien und Bildungseinrichtungen zur Seite stehen.
Das problem ist man trägt nicht nur verantwortung für Finaj sondern auch für sich und die anderen Kinder. Die medis einfach ab zu setzen kann den Familienfrieden Massiv gefährden. und ob Finja damit wirklich geholfen ist oder den Eltern und den Geschwistern. Ja die nebenwirkungen sind da aber rückwirkend betrachtet lohnt es sich auf jeden Fall
Super Beitrag, nur finde ich es schade das Cannabis als Medizin hier nicht in der Thematik vorkommt. Mir persönlich hilft es mich zu regulieren und ich denke es kann durchaus eine Alternative zu den hier angesprochenen Medikamenten sein.
Das selbe hab ich auch gedacht. Ich bekomme auch medezinisches Cannabis
Ich schreibe gerade meine Facharbeit für die Erzieher Ausbildung dazu die Doku war richtig toll!
Finde diese Doku sehr gut & habe Sie auch geliked. Habe zwar Anfangs gedacht "Irgendwie ist das richtig was Sie da sagen, aber der Hauptprotagonist schien mir persönlich zu sehr pharma-lobby-mäßig "unterwegs" zu sein, was mich erst stutzig machte. Dann aber kam eine Patientin, die auf Tabletten verzichtete & Alles war für mich wieder neutralisiert. Habe deswegen meinen pharmamotivierten lobbyistischen Verdacht wieder zurückgezogen. Muss es (Medikamente) selber zum Einen für mich noch praktisch auswerten, zum Anderen halte ich es durchaus für möglich, das eine therapeutische Begleitbehandlung mit einem Methylphenidat Medikament hilfreich sein kann/ bzw hilfreich ist. Toll. Danke für diesen wunderbaren Beitrag. Lg Dominic
Kleiner Fehler des Schnittmeisters oder der Redaktion:
Bei 9:46 sieht man eindeutig das Medikament Elvanse, was man sehr gut daran sieht, dass Elvanse ausschließlich in kleinen weißen Dosen ausgegeben wird.
Bei 10:21 wird von Ritalin/Methylphenidat gesprochen, jedoch sind das zwei komplett unterschiedliche (wenn auch chemisch verwandte) Medikamente.
Hinweis dazu:
Es gibt seit 1-3 Jahren den Trend Elvanse statt Ritalin zu verschreiben. Ob das nun gut ist oder nicht ist noch Stand der Forschung. Ich finde es dennoch komisch, dass darauf nicht hingewiesen wird.
Es gibt oft den Fall, dass Elvanse verschrieben wird wenn Medikinet oder Ritalin nicht wirken. Vor allem bei Menschen, die zusätzlich unter Autismus leiden bewirkt Medikinet oft wenig bis gar nichts. Die Wahrscheinlichkeit beides gleichzeitig zu haben ist relativ hoch.
Ich bin das Chaos 😂 überfordert wenn viele mit mir reden, zeiten planen grausam lernen..ich mache 5 sachen auf einmal, mir geht es zu langsam wenn andere reden, ich bin sozial total raus da ich andere nicht versteje...naja. Diagnose immer "depressionen"...mein Freund und meine Familie: lass dich mal testen, du packst essen auf den Herd und nebenbei rennst du Wäsche machen, lässt die stehen, gehst in den Garten, essen verbrennt etc. Schwierig 😂 ich bin 37, und sehr oft echt überfordert.
Bitte unbedingt laaaangsamer und die Dinge versuchen bewusster anzugehen... Ich weiß, dass das schwierig ist, aber nochmal +20 Jahre (ich bin 57J.) und mit dieser Action, die ich in und auswendig so kenne, also wie eine Springmaus hin und her... puh.
Nun ist mein Körper platt, ausgelaugt, erschöpft, nix geht mehr. Der Kopf rennt mit den Gedanken aber immernoch voraus.
Ist nur ein stiller Hinweis am Rande. Ich weiß, wie herausfordernd die Umsetzung in vielem ist. Alles Gute! 😊
Danke, so ein wichtiger und toller Beitrag. Danke 🙏
Die Sendung habe ich gestern am 11.04.24 im TV gesehen.
Vielen Dank dafür!!!
Ich habe die Diagnose vor 7 Monaten erhalten.
Sie haben es mit allen Menschen die in der Sendung waren sehr gut erklärt und gezeigt,wie schwer es ist damit in der Gesellschaft klar zu kommen,obwohl man nichts dafür kann.
Diese Dokumentation ist Super !! Bitte mehr davon
Ein schöner Beitrag. Danke. Leider ist es sehr schwierig einen Termin zu bekommen. Ich bin bereit mehr als 100km zu fahren, doch die Praxen melden nur zurück, dass sogar die Warteschlange voll ist und man sich irgendwann später wieder melden solle..
So so wertvoller Beitrag 👏
Bitte bringt dieses Verständnis unbedingt in die Welt, nicht nur auf WDR ⚓️
Ich habe in der Schule als Schülerin und dann als Schulsozialarbeiterin ein paar Kinder erlebt, die so deutlich ADHS haben und teilweise war es nach der Medikamentengabe so krass anders. Aber manchmal ist der Weg bis zur richtigen Einstellung so schwer und einmal hat ein Kind auch so viel abgenommen. In der Ferienbetreuung ohne Medikamente hat es dann gegessen ohne Ende 😮 da war ich auch oft in dem Zwiespalt, was tut man dem Kind an, was ist besser für das Kind.
Deswegen fand ich es dann auch super interessant, als eine Freundin erzählt hat, dass sie sich jetzt diagnostizieren lässt. Auch weil ihr Sohn im Vorschulalter Symptome gezeigt hat und sie es ihm leichter machen wollte als es für sie war. Sie meint ihr geht es mit Medikamenten viel besser und ihr Sohn ist super in die Schule gestartet. Erwachsene kann man viel besser fragen was für sie besser ist, als so junge Kinder in der Grundschule.
Vielen Dank für deinen Einblick in deine Arbeit und deinen Erfahrungen. ❤️ Würdest du sagen, dass die Krankheit bei Kindern und Jugendlichen besser erkannt wird?
@@wdr ein Kinderarzt im Landkreis hat sich auf die Diagnose spezialisiert, ich denke da durch fühlen sich die Eltern sicherer bei der Anlaufstelle und die Therapie ist breiter und fundierter. Ich finde die Eltern und Professionelle gehen heute anders mit der Diagnose und dem Weg dahin um. Ob es dadurch besser erkannt wird kann ich nicht sagen.
Deutliches ADHS haben ist immer noch einfacher, als wenn man es vielleicht nicht so stark hat und seit frühster Kindheit Sachen erzwingt bzw es nicht auffällt und es dann nicht geglaubt wird. Oder eben diagnostiziert und andere Ärzte ignorieren es völlig oder meinen das wäre nicht das Hauptproblem udn wäre nicht so schkimm.
@@wdr
Wissen Sie, dass die Stiftung von Herrn Hirschhausen 1.4 Millionen vom Pfizer-Investor Bill Gates erhalten hat, und Pfizer rein zufällig Medikamente gegen ADHS herstellt? Sicherlich ein Zufall, oder? Auch seine Einsatz für die Pfizer-Impfung war großartig. Auf jeden Fall meine Genesungswünsche an Herrn Hirschhausen. Und der Pharmaindustrie wünsche ich gute Gewinne.
Also das Zeug vom Arzt hat deutlich weniger Nebenwirkungen als das vom Dealer um die Ecke 👍🏻
Finnjas Gedanken zur Medikation passen zu dem was man von vielen Betroffenen hört. Ritalin kann, falsch eingestellt, depressiv machen. Außerdem hört man oft, dass sich AD(H)Sler während der Medikation wie in einer Art "Roboterzustand" fühlen. Bei Erwachsenen, die oft Medikamente für den "Bedarfsfall" verschrieben bekommen, mag das nicht so tragisch sein, aber Kinder kriegen oft jeden Schultag Tabletten mit Retard-Wirkung, die den ganzen Tag anhalten (wie auch im Beitrag erwähnt).
Jepp und eigentlich sollte sie jetzt in das Alter kommen, wo mit ihr zusammen langsam das Medikament reduziert werden sollte - das es halt im Zweifel nur noch als Bedarfsmittel benutzt wird, wenn sie sich auf ne schwere Arbeit konzentrieren muss oder so. Und nicht mehr als Dauerdrönung.
Ich hab mich als kind daran gewöhnt dass Spaß immer mit reizüberflutung verbunden ist und ich am ende des Tages kurz vor dem Heulanfall stehe, mit Tabletten ist das nicht der Fall, ich kann den ganzen Tag im Zoo oder im Freizeitpark verbringen ohne hinterher fertig mit mir der welt und meinen nerven zu sein.
Die medikamente sind nicht nur für Arbeit und Schule, sie sollten in vielen verschiedenen situationen ausprobiert werden, damit man irgendwann selber entscheiden kann wann sie gebraucht werden und wann nicht und damit man ein besseres verhältnis zu diesem hilfsmittel hat. Man nimmt kindern mit sehschwäche ja auch nicht die Brille weg wenn sie comics lesen, aber viele von ihnen setzen die Brille zum Sport ab.
Ich bin definitiv für flexible Medikation, man kann mit einer kombination aus Kurzwirksamen und länger wirksamen Tabletten viel erreichen ohne den ganzen Tag unter der Wirkung zu stehen und an Tagen wo es nicht nötig ist dieTabletten auch mal weglassen, ich bin nur nicht dafür sie nur für Schule bzw. Arbeit zu verwenden.
Ich finde leider keine Hilfe, musste eine Klasse jetzt auch schon wiederholen. Jedes Jahr schaffe ich nur so irgendwie in der Schule. Ich will einen guten Abschluss aber ich hab die Sorge das ich es einfach nicht schaffen werde. Zusätzlich komme ich auch noch so schlecht mit Menschen klar obwohl ich echt mein bestes versuche.
DANKE!! Für diesen Beitrag!
Ich hoffe das das Thema viele erreicht um es den vielen vergessenen und nicht gesehenen hilft im Leben besser klar zu kommen.
Vielen Dank diesen Beitrag. Ich habe mich dort wieder gefunden. Bei mir wurde e
AD(H)S diagnostiziert. Habe damal meine Krankenkasse gewechselt, weil nur diese Medikamente für Erwachsene übernommen hat. Ich habe dann Medikinet genommen. Das war für mich der GameChanger. Was für ein Gefühl. Das erste Mal in meinem Leben fokussiert. Vom oberen Ende des Trichters, mit all seinen Informationen zum dünneren Ende, an dem nur noch Gefiltertes durch kam. Endlich Ruhe im Kopf.
Dann beschloss die Krankenkasse doch zurück zu rudern und die Medikamente nicht mehr zu übernehmen und seit dem lebe ich wieder wie vorher.
Im Alter (63) wird es auch nicht einfacher. Mehrere Therapien und Reha, aber keiner ging darauf ein, wenn ich erzählte, dass ich auf ADHS diagnostiziert war. Traurig. Die letzt20 Jahre hätten anders laufen können.
Jetzt ist es schwer einen Termin zu bekommen.
Einfach NUR DANKE DANKE DANKE DANKE ❤
Die Welt in der wir leben... Ist nur eine Variante dessen, was wir als Gestaltungsmöglichkeiten gewählt haben. Wie mit vielen anderen, von einer jeweiligen Norm abweichende, Verhaltensmustern oder Ausdrucksformen kann man oft sehen dass dieselben in anderen Kulturen (oder Epochen) ganz anders gewertet werden. ADHS /ADS gelten bei uns als problematisch, weil wir ein Gesellschaftsmodell verfolgt haben, in dem wir von Kindheit an für den Erhalt dieses Modells getrimmt werden. Unsere Schule nimmt nicht die individuellen Talente wahr, und fördert sie, sondern bewertet einzig unser Vermögen, den vorgeschlagenen Anforderungen zu entsprechen. Das können die oft hochintelligenten und kreativen ADHSler nicht leisten. Aber sie können Wege gehen, auf die sich sonst keiner traut. Sie sehen oft Lösungen und Ansätze, wo das Schulbuch keine vorschlägt (deshalb Note 6, setzen). Ich gehe davon aus, dass die bereits angebrochenen Umwälzungen in der Gesellschaft (lokal und global) auch dazu führen werden, dass die uns eigenen individuellen Kräfte und Stärken den Platz bekommen, der ihnen zusteht : im Mittelpunkt. Wer weiss, zu welchen Errungenschaften wir fähig sind, wenn unser Geist sich nicht dem Diktat der Zensur (in jedem Sinne) untwirft?
Sehr gute Doku, die heutige Arbeitswelt (Schnelllebigkeit) nährt meiner Meinung nach auch solche Krankheiten.
Liebe Finja, du wirst es schaffen. Hol deine Leichtigkeit und dein Appetit zurück ❤ Hipplig sein ist nichts schlimmes und Leistung ist relativ. Viel Glück
Ansonsten, bis auf die sehr seltsame Situation mit dem Mädchen, was mit dem Medikament gar nicht innerlich parat kommt, eine sehr gute Reportage, vielen Dank!!
Das Empfinden ist sehr individuell. Manchmal will man sich halt so fühlen wie man eben ist und trotzdem eckt man an. Denn manche Kinder verlieren sonst das Gefühl was nun echt ist sozusagen und das verunsichert sie dann noch mehr, so einige Erfahrungen. Deswegen wird das auch so multimodal und engmaschig behandelt, damit sowas im besten Fall nicht passiert. Risiken gibt es mit und ohne Behandlung.
Nunja. Wenn dir ständig der Arm weh tut, weil er entfernt wurde und du Medikamente nimmst, die dich aber Müde machen...dann ist das scheiße. Vorallem als Kind wenn man keinerlei Lebenserfahrung hat.
Ich dachte auch mal, ich habe ADHS.
Stattdessen habe ich nur eine Tendenz zum Hochsensiblen. In der Schule außerdem das “Träumerle”. War aber nur unterfordert. Stupide Sachen kann ich nicht mit voller Aufmerksamkeit, ich blende weg, mein Gehirn geht in den Auto-Piloten, will das nebenbei machen und denkt dabei über Interessanteres nach.
Mir helfen so simple Sachen wie z.B. RUclips-Videos in doppelter Geschwindigkeit sehen und ich kann mich plötzlich super konzentrieren.
Wenn ich aufräume/saubermache, mach ich auch nichts nacheinander, sondern alles gleichzeitig. Sehe dies und das und mache es gleich mit. Beim Aufräumen steigt zunächst das Chaos, führt aber zum gewünschten Ergebnis. Und ist viel effizienter. Und wenn ich dabei etwas entdecke, wie die nicht gegossene Pflanze, die jetzt ja auch wichtiger ist, sie nicht zu vergessen, als das Staubsaugen, ist es ja auch komplett sinnvoll. Mein Kopf denkt halt immer mit und beschwert sich, wenn ich etwas stur abarbeiten soll. Musste lange mit Vorurteilen zurecht kommen, das ich anders bin und selbstkritisch annahm. Mein (vorübergehendes) Chaos ist aber tatsächlich hoch effizient.
Problem ist immer das Dranbleiben an stupiden Tätigkeiten. Da hilft mir, eine Challenge mit mir selbst. Ich stelle jetzt einen Rekord auf, möglichst schnell und möglichst effizient. Dabei sinniere ich über Optimierungen. Und mache trotzdem immer wieder Sachen anders, bloß nicht zu viel Routine. Wenn der Kopf genug zu tun hat, klappt es super.
Beim Autofahren bin ich genervt an der Ampel. Eine Beschäftigung hilft. Zum Beispiel Hörbuch nebenbei. Auf der Autobahn entspanne ich mich auch ausgerechnet bei hohen Geschwindigkeiten. Ich kann mich besser konzentrieren und z.B. bei an die 200 km/h habe ich eine so unglaubliche innerliche Ruhe, was für die meisten wohl komisch ist.
Ich glaube aber, bei mir ist es so, das mein Kopf nur immer ausreichend Beschäftigung braucht. Bekommt er die nicht, sucht er sie sich schnell woanders. Für mich war die Lösung, immer ausreichend Beschäftigung mit möglichst schwierigen Dingen. Und wenn man die nicht hat, aktiv suchen. Bei so etwas entspanne ich mich sofort.
Klingt 100 Prozent nach mir. Aber ich bin Adhslerin 😂Ich bin aber dazu auch überdurchschnittlich intelligent. Es könnte sein, dass das bei dir auch der Fall ist. So wie du das bei dir erlebst , ist das bei mir zu 100 Prozent genauso. Ich würde mich zudem als hochsensibel bezeichnen und kann gut analysieren. Ich habe mich nie in Frage gestellt und sehe es insgesamt als Begabung und einfach Teil meiner Persönlichkeit und nicht als Erkrankung. Wünsche dir alles Gute. Es liest sich, als wärst du mit dir im Reinen. 🙏Das fehlt mir hier in der Reportage. Meine Mädchen haben beide Adhs und beide sind mit sich im Reinen. 😊
Und wieso denkst du kein ADHS zu haben? Häh?
Du beschreibst doch ADHS in deinem gesamten Posting 🤔 Wenn du unterfordert warst, kann es auch eine Kombination von ADHS + Hochbegabung sein, ist ja nicht selten.
kann ja auch "nur" ADS sein, anstelle ADHS,
klingt auf jeden Fall so, wie ich mein Kind und mein Kind die Welt erlebt hat
Dank, Herr von Hirschhausen. Ein wirklich toller Beitrag. Ich bewundere Sie und Ihre Arbeit!
Ja Finnja, manche Wünsche bleiben leider ungehört. Ich hab' mir als ich (eine andere) chronische Diagnose bekommen habe auch lange geüwnscht, einfach nur gesund zu sein und ohne Medikamente weiter machen zu können. Nach einigen Jahren hatte ich mich dann damit abgefunden, dass es entweder so oder gar nicht weiter geht. Ich hoffe du findest etwas, dass dir hilft dich in dieser Situation nicht mehr ganz so ausgeliefert zu fühlen!
Ein sehr aufschlussreicher Bericht mit vielen Augenöffner Momenten!!! Vielen Dank für diese Aufklärung. Als ADHS Betroffene findet man sich wieder und kann froh sein dass darüber aufgeklärt wird🙏
Ich kann nicht verstehen, wie man seinem Kind so wenig wirklich zuhören kann wie die Mutter von Finja.
Hier stimme ich dir zu. Habe absolut mitgefühlt, da ich das gleiche als Kind erlebt habe 🙁
Danke für diesen Beitrag! 🙏
Wenn so viele Kinder ADHS haben, zum Beispiel bei mir meine beide Söhne, wäre vielleicht Zeit, dass das veraltete System sich entwickelt. Meine Söhne haben erst im Erwachsene Alter bemerkt, dass sie es hatten, weil ich zu Hause war, und anders mit Ihnen vorgegangen bin, als die Schule, damit sie in die Schule folgen. Jetzt sind sie in die Universität und haben Probleme, weil sie alles alleine müssen und sich bewusst werden, wie sie anders sind. Dankeschön für ihr Beitrag❤
Danke dafür! Das brauchte ich noch als letzten Anschub.
Viel Erfolg. ♥️