Der Rückschaufehler (Hindsight Bias) | Sozialpsychologie mit Prof. Erb
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- Опубликовано: 8 окт 2024
- Im Nachhinein ist man immer klüger. Der Rückschaufehler beschreibt das Phänomen, dass sich Menschen verzerrt an ihre Prognosen erinnern, sobald sie das tatsächliche Ergebnis kennen. Wie kommt es zu dem Gefühl, dass wir am Ende unsere Fähigkeit zur Prognose überschätzen? Und welche Konsequenzen hat diese Selbstüberschätzung? Diese Fragen beantwortet Prof. Erb im Interview mit Judith Balzukat, B. Sc.
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Ich höre Herrn Erb sehr gern zu. Sehr angenehme und sympathische Stimme sowie tolle, verständliche Erklärungen. Besten Dank dafür!
Vielen Dank für das tolle Kompliment! 🙂
Interessante und sehr sympathische Videos sind das, vielen Dank an die Beteiligten! Ich empfehle euch fleißig weiter. Waren es denn nun 152 Klicks in den ersten 24 Stunden?
Vielen Dank für den freundlichen Kommentar! Tatsächlich waren es 140 Klicks nach 48 Stunden - also genau so viele, wie wir vorher geschätzt hatten! ;-)
Danke für das Video. Studiere seit kurzem und finde Ihre Videos sehr hilfreich. Bitte mehr davon.
Wir arbeiten daran. Viel Erfolg im Studium und recht herzlichen Dank für den freundlichen Kommentar. Empfehlen Sie den Kanal auch gern weiter... :-)
Sehr spanned, ganz vielen Dank für den tollen Podcast. Wenn ich darf, würde ich nur noch etwas kleines aus der Forensik anfügen, was gerade sehr gut zum Thema passt. Wenn z.B Ein Täter von der Polizei geschnappt wurde und man dann die Nachbarn/Umfeld in Bezug auf diesen Täter befragt, geben die meisten Personen zu Protokoll, dass sie das nicht überraschen würde und sie es ohnehin dem Täter zugetraut hätten und haben. Wenn man aber dieselben Zeugen /Umfeld zu dem Täter befragt, bevor man den Täter gestellt hat, vertreten die meisten Personen in seinem Umfeld die Meinung, dass er unschuldig sei und sie ihm das niemals zutrauen würden. Nur als ganz kleiner Vergleich/Anmerkung aus der Rechtspsychologie.
Ja - ein sehr schönes Beispiel für den Hindsight Bias! :-)
Der hindsight bias wurde hier gut erklärt, in diesem Rahmen: tolles Video.
Könnten Sie mir nur verraten, wieso man auch hier wieder merkt, wie stark die Sozialpsychologie mit der Wirtschaft verbunden ist? Diese ganzen Beispiele mit dem Dollar-Kurs, Aktien-/Ölpreise.. muss das sein?
Sollten wir nicht langsam merken, dass wir den Fokus in der Gesellschaft (v.a. in Wissenschaften, bei denen der Mensch im Fokus steht; Psychologie?!) auf Natur, Gefühle, Verbundenheit und gegenseitige Unterstützung richten sollten; nicht auf Geld?
Vielen Dank für den Kommentar und für das Lob, Mr. K! :-)
Zu Ihrer Frage:
(1) Man verwendet in den Studien zum Rückschaufehler gern Größen, die leicht zu messen (in unserer Sprache: gut zu "operationalisieren") sind. Vergleichen Sie bitte den Ölpreis oder den Kurs einer Aktie an einem bestimmten Tag in der Zukunft in dieser Hinsicht mit Vorhersagen wie "Meine Kollegin wird am Montag in zwei Wochen gutgelaunt zur Arbeit erscheinen" oder "Mein Ehemann wird sich während meiner nächsten Krankheit selbstlos um mich kümmern". Was genau bedeuten "gutgelaunt" oder "selbstlos kümmern"? Wie lassen sich diese Variablen konkret messen ("operationalisieren")? Tatsächlich ist der Rückschaufehler aber auch schon mit anderen Größen demonstriert worden, z. B. mit den Prognosen von Ärztinnen und Ärzten über künftige Diagnosen oder der Durchschnittstemperatur an einem bestimmten Tag in der Zukunft.
(2) Es verwundert wenig, dass sich auch psychologische Forschung tendenziell eher an Themen orientiert, die in einer Gesellschaft von allgemein hohem Interesse sind. Wir haben ein Wirtschaftsministerium, aber kein Wohlfühlministerium. Die Leistungen eines Landes werden am Bruttoinlandsprodukt gemessen und nicht daran, wie glücklich die Menschen in diesem Land leben. Vielleicht wäre es von der Forschung einfach zu viel verlangt, dazu Stellung zu beziehen, die dann natürlich politisch und ideologisch begründet werden müsste und sich wieder anderen Kritikpunkten auszusetzen hätte. Unter dem Stichwort "positive Psychologie" gibt es allerdings eine Strömung innerhalb der Psychologie, die gezielt positive Aspekte wie Vertrauen, Optimismus, Solidarität etc. fokussiert. Inwieweit man von einer Wissenschaft verlangen kann oder gar sollte, dass sie gesellschaftlichen Wandel bewirkt, ist noch einmal ein ganz anderes Thema, das innerhalb der Kommentarfunktion bei RUclips sicherlich nicht erschöpfend diskutiert werden kann.
@@SozialpsychologiemitProfErb Vielen Dank für Ihre prompte Antwort!
Ja, erschöpfend diskutieren möchte ich dies auch nicht hier in den Kommentaren. Ich war nur interessiert, ob ich auf Verständnis stoße.
Ihre Erklärung mit dem 'Wohlfühlministerium' genügt mir.
Ich studiere selber Psychologie im Bachelor und bin sehr gespannt, ob ich meine scheinbar idealisierte/illusionäre Vision von einer gesunden Gesellschaft bald aufgeben muss/werde.. .
Alles Gute!
@@mr.k8028 Vollstes Verständnis! :-)
Die Welt ist an manchen Stellen gut, an anderen schlecht. Welche Stellen das jeweils sind, hängt nicht zuletzt auch von der Perspektive ab, aus der man sie betrachtet. Und dass sich diese Perspektiven zwischen den Menschen sehr stark unterscheiden, kann man täglich im Großen (z. B. Politik) wie im Kleinen (z. B. Familie) beobachten. Spannend an der Sozialpsychologie ist, dass man in dieser Wissenschaft genau diese Unterschiede untersucht - nicht mehr, aber auch nicht weniger. In diesem Sinne: Viel Spaß und Erfolg im Studium!
Eine Frage zum Verständnis. Wenn man Abschätzung vor etwas abgibt und dann passiert, was geschätzt wurde. Die Person hält sich für Besserwisser. Es ist sehr interessantes Thema. Ihr seid echt klasse mit solchen Themen.
Ja! Das ist ein Phänomen, das oft an der Börse auftritt und in diesem Kontext auch schon untersucht wurde. Eine korrekte Prognose führt leicht zum Gefühl der Überlegenheit und Unverletzlichkeit. In der Folge werden riskantere Entscheidungen getroffen, bis sich die Realität zurückmeldet. Echte Profis reagieren auf gute Prognosen genauso wenig emotional wie auf schlechte. Sie lernen aus ihren Fehlern und überschätzen ihrer Fähigkeiten auch bei Erfolg nicht. Insbesondere verfügen sie über ein Gesamtkonzept, in dem einzelne Fehlentscheidunen das Ziel der gesamten Strategie nicht gefährden können.
Vielen Dank für den freundlichen Kommentar!
@@SozialpsychologiemitProfErb ganz klar gew
@@SozialpsychologiemitProfErb ganz klar geworden
Gibt es eigentlich Menschen die das nicht machen.. auch bei den anderen Effekten? Oder die nie voreingenommen sind.. ob Weisheit vllt etwas damit zutun?
Es hilft das Wissen um solche Effekte, wie wir aus eigener Erfahrung berichten können. Aber nicht immer. Auch das beruht auf unseren eigenen Erfahrungen ... ;-)
Vielen Dank für den Kommentar! :-)
Wo genau liegt der Unterschied zwischen dem Rückschaufehler und dem sogenannten "I-know-it-all-long-Effekt"? Handelt es sich hierbei um den selben Effekt?
Tatsächlich werden diese beiden Begriffe synonym verwendet. Eine Unterscheidung ist uns in der Literatur noch nicht begegnet. Vielen Dank für die Nachfrage! :-)
Das jugendamt münster habe ich seit 3Jahren nicht Kontakt weil das Amt dafür gesorgt hat
Erwischt! xD ... dem Professor scheint sein Job wohl kein Spaß zu machen
??? ;-)
Ich frag mich ob man das wirklich so einfach in Klicks messen kann. Ich bin selbst SW-Entwickler und würde das ganz einfach machen: die Summe der Abspiel-Zeit bei den Zuschauern durch die Video-Länge. Die die das Video nur halb schauen (undankbares Volk ! ;-)) die zählen also nur halb.