Das ist glaube ich echt das erste Mal, dass mir ein Mathestudent/-Absolvent sagt, dass es sinnvoll ist, den Vorkurs mitzunehmen und ich bin wirklich froh darum. So oft habe ich schon gehört, dass das ja eigentlich nicht viel bringen würde, weil man im Mathestudium ganz andere Dinge macht und das eher für andere Studiengänge konzipiert ist, was sicher auch stimmt, allerdings hatte ich erstens beispielsweise davor noch nie mit Summen- oder Produktzeichen gearbeitet oder mir sind da andere Fehler unterlaufen, die im Nachhinein total dämlich waren (aus 1 / (2 - x) den Term 1/2 - 1/x machen beispielsweise). Ist also in meinen Augen echt fahrlässig, so etwas zu behaupten abgesehen von den sozialen Kontakten, die dann auch im Studium bleiben, wie du schon angesprochen hast
Super Beitrag! Das mit den Büchern ist so eine Sache. Mein Eindruck ist, dass so ein vertieftes Verständnis zum Teil erwartet wird (auch in den Hausaufgaben), dass wer Schwierigkeiten mit verschiedenen Notationen hat, den Stoff noch nicht gut genug kapiert hat. Ansonsten würde es mich freuen, wenn du mal ein Video zum Thema Fehler machst . Also Mathematiker, Novizen wie Erfahrene, machen ja ständig Fehler. Wie man damit umgeht, was deine Haltung dazu ist...
Wie sah bei dir die Klausurvorbereitung aus, hast du da Tipps? Und wie würdest du dich auf mündliche Prüfungen in der Mathematik vorbereiten? Habe dieses Semester meine erste rein mathematische mündliche Prüfung in Optimalität von Schätzern und Tests.
Für schriftliche Klausuren habe ich einige Beweise aus dem Skript auswendig gelernt, aber der Hauptfokus lag darauf sehr viele Aufgaben und Altklausuren zu rechnen. Hier ist es wichtig Übung im Anwenden der Sätze zu haben, Aufgabentypen zu kennen und schnell rechnen zu können. Für mündliche Prüfungen habe ich mich allerdings anders vorbereitet. Mein Fokus lag mehr auf dem Skript und dem Verständnis der Theorie, statt auf Aufgaben. Ich habe nicht so viele Aufgaben gerechnet, sondern mich da nur auf die wesentlichen Ideen konzentriert. Auch bei Beweisen aus der Vorlesungen reicht es üblicherweise die wesentlichen Schritte zu kennen. Mündliche Prüfungen sind viel kürzer (bei uns waren es 30min) also da wird man kaum in alle Details gehen müssen, weder bei Aufgaben noch bei Beweisen. Ich habe mich daher immer mehr auf ein ganzheitliches Verständnis der Vorlesung konzentriert und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Wenn man genügend Vorbereitungszeit hat, schadet es aber natürlich auch nicht alle Details zu kennen.
Die Klausureinsicht ist nicht nur empfehlenswert, um ein Gefühl für das Bewertungsschema zu bekommen, sondern hier kann man unter Umständen sogar noch den einen oder anderen Punkt verhandeln. Inbesondere dann sinnvoll, wenn man mit der Gesamtpunktzahl gerade unterhalb der nächstbesseren Note kratzt ;)
Hi, ich habe Mathematik als Schülerstudent auch an der Rub studiert. Weißt du eigentlich wie man Übungsgruppen findet? Also die privaten mit meinen Kommilitonen. Konnte das schon bei Ana I bei Laures nicht. Bin Autist und ziehe mich immer zurück. Ich finde die Tipps nice. Ich mag Mathematik, vor allem Topologie. Will bald langsam Algebraische Topologie lernen. Will auch dann wenn ich mein Abi 2026 habe, Mathematik studieren und dann Promovieren. Lerne seit 4 Jahren Mathematik und es ist einfach wie meine eigene Welt
Sehr cool. Wenn man an privaten Übungsgruppen teilhaben will muss man natürlich etwas aus seiner Haut kommen. Als Schülerstudent ist es eventuell schwieriger wegen des Altersunterschiedes zu den anderen. Der Kontakt zu den anderen Studenten ist allerdings nicht essentiell um im Studium erfolgreich zu sein. Das Wichtigste ist es in meinen Augen sich intensiv alleine mit dem Stoff auseinander zu setzen, vor Allem wenn man vor hat später zu promovieren.
Ich konzentriere mich daher nur auf 1 maximal 2 Bücher neben der Vorlesung. Oft gehen die Autoren auch anders an den Stoff heran, es ist nicht nur die Notation. Aber einen anderen Ansatz als den in der VL zu sehen finde ich schon fast notwendig. Meiner Erfahrung nach haben die Dozenten immer nur ihren speziellen Blickwinkel und man läuft in Gefahr, dass man wichtige Perspektiven übersieht. Einen wirklich breiten und tiefgehenden Überblick zu geben, schaffen irgendwie nur wenige Dozenten/Profs, kann das sein?
Ja, ich denke es liegt auch an der begrenzten Vorlesungszeit. Dadurch ist man gezwungen nur ausgewählte Themen zu behandeln und jeder Prof. hat dann natürlich seine Präferenzen.
Hallo Lukas vielen Dank für diese Informative Mitteliung über das Mathestudium. Ich hätte eine konkrete Frage, unzwar nach welcehn Vorlesungen würdest du sagen hat man ein gutes Grundgerüst um andere Matheamtische Inhalte zu begreifen, bspw Kryptographie. Glaubst du man brauch ein gesamtes Mathestudium oder sagst du wenn man bspq LinAlg1 und Ana1 bspw erfolgreich absolviert hat das man dazu befähigt ist auch andere Inhale selbst zu erarbeiten?
Lineare Algebra 1 (evtl auch 2) und Analysis 1 (evtl auch 2) sind sicher grundlegende Vorlesungen, mit denen man beginnen sollte, wenn man im Allgemeinen höhere Mathematik verstehen möchte. Welche Vorlesungen man darüber hinaus noch benötigt lässt sich pauschal schwierig beantworten, da es stark davon abhängt welchen Themenbereich (z.B in der Kryptographie) man genau lernen will und vor Allem auch in welcher Tiefe. Manchmal benötigt man auch keine ganzen Vorlesungen, sondern nur einzelne Abschnitte daraus, um das zu verstehen was einen eigentlich nur interessiert. Also, wenn es darum geht sich einen Themenbereich selbstständig zu erarbeiten würde ich mit dem beginnen was ich verstehen will und mir Alles Unbekannte bei Bedarf anlesen - ein ganzes Mathestudium ist wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen dafür notwendig.
@@LukasKoletzko Vielen Dank für diese ausführliche Antwort, es wäre echt top wenn du mal als Fachmann, vielleicht auch so etwas wie eine Literaturemphleung machen könntest, welche Werke nützlich sind ist wenn man keine Skripte aus dem Mathestudium hat. Mit denen autodidaktisch lernen kann, speziell meine ich wie man wirklich mathematisch sauber beweist und nicht nur Aufgaben rechnet.
Das ist glaube ich echt das erste Mal, dass mir ein Mathestudent/-Absolvent sagt, dass es sinnvoll ist, den Vorkurs mitzunehmen und ich bin wirklich froh darum. So oft habe ich schon gehört, dass das ja eigentlich nicht viel bringen würde, weil man im Mathestudium ganz andere Dinge macht und das eher für andere Studiengänge konzipiert ist, was sicher auch stimmt, allerdings hatte ich erstens beispielsweise davor noch nie mit Summen- oder Produktzeichen gearbeitet oder mir sind da andere Fehler unterlaufen, die im Nachhinein total dämlich waren (aus 1 / (2 - x) den Term 1/2 - 1/x machen beispielsweise). Ist also in meinen Augen echt fahrlässig, so etwas zu behaupten abgesehen von den sozialen Kontakten, die dann auch im Studium bleiben, wie du schon angesprochen hast
Sehr hilfreich, man wird im Mathestudium oft komplett ins kalte Wasser geworfen.
Wann kommt das nächste Video "3 Tipps für das Mathematik Studium."?
Super Beitrag! Das mit den Büchern ist so eine Sache. Mein Eindruck ist, dass so ein vertieftes Verständnis zum Teil erwartet wird (auch in den Hausaufgaben), dass wer Schwierigkeiten mit verschiedenen Notationen hat, den Stoff noch nicht gut genug kapiert hat. Ansonsten würde es mich freuen, wenn du mal ein Video zum Thema Fehler machst . Also Mathematiker, Novizen wie Erfahrene, machen ja ständig Fehler. Wie man damit umgeht, was deine Haltung dazu ist...
Wie waren deine Noten während der Schulzeit? Warst du ein Überflieger oder eher durchschnittlich?
Ich würde sagen meine Noten waren okay, ich war aber definitiv kein Überflieger.
Wie sah bei dir die Klausurvorbereitung aus, hast du da Tipps? Und wie würdest du dich auf mündliche Prüfungen in der Mathematik vorbereiten? Habe dieses Semester meine erste rein mathematische mündliche Prüfung in Optimalität von Schätzern und Tests.
Für schriftliche Klausuren habe ich einige Beweise aus dem Skript auswendig gelernt, aber der Hauptfokus lag darauf sehr viele Aufgaben und Altklausuren zu rechnen. Hier ist es wichtig Übung im Anwenden der Sätze zu haben, Aufgabentypen zu kennen und schnell rechnen zu können. Für mündliche Prüfungen habe ich mich allerdings anders vorbereitet. Mein Fokus lag mehr auf dem Skript und dem Verständnis der Theorie, statt auf Aufgaben. Ich habe nicht so viele Aufgaben gerechnet, sondern mich da nur auf die wesentlichen Ideen konzentriert. Auch bei Beweisen aus der Vorlesungen reicht es üblicherweise die wesentlichen Schritte zu kennen. Mündliche Prüfungen sind viel kürzer (bei uns waren es 30min) also da wird man kaum in alle Details gehen müssen, weder bei Aufgaben noch bei Beweisen. Ich habe mich daher immer mehr auf ein ganzheitliches Verständnis der Vorlesung konzentriert und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Wenn man genügend Vorbereitungszeit hat, schadet es aber natürlich auch nicht alle Details zu kennen.
@@LukasKoletzko Danke dir. Das hilft mir sehr!
Die Klausureinsicht ist nicht nur empfehlenswert, um ein Gefühl für das Bewertungsschema zu bekommen, sondern hier kann man unter Umständen sogar noch den einen oder anderen Punkt verhandeln. Inbesondere dann sinnvoll, wenn man mit der Gesamtpunktzahl gerade unterhalb der nächstbesseren Note kratzt ;)
Hi, ich habe Mathematik als Schülerstudent auch an der Rub studiert.
Weißt du eigentlich wie man Übungsgruppen findet? Also die privaten mit meinen Kommilitonen. Konnte das schon bei Ana I bei Laures nicht. Bin Autist und ziehe mich immer zurück.
Ich finde die Tipps nice. Ich mag Mathematik, vor allem Topologie. Will bald langsam Algebraische Topologie lernen.
Will auch dann wenn ich mein Abi 2026 habe, Mathematik studieren und dann Promovieren. Lerne seit 4 Jahren Mathematik und es ist einfach wie meine eigene Welt
Sehr cool. Wenn man an privaten Übungsgruppen teilhaben will muss man natürlich etwas aus seiner Haut kommen. Als Schülerstudent ist es eventuell schwieriger wegen des Altersunterschiedes zu den anderen. Der Kontakt zu den anderen Studenten ist allerdings nicht essentiell um im Studium erfolgreich zu sein. Das Wichtigste ist es in meinen Augen sich intensiv alleine mit dem Stoff auseinander zu setzen, vor Allem wenn man vor hat später zu promovieren.
Ich konzentriere mich daher nur auf 1 maximal 2 Bücher neben der Vorlesung. Oft gehen die Autoren auch anders an den Stoff heran, es ist nicht nur die Notation. Aber einen anderen Ansatz als den in der VL zu sehen finde ich schon fast notwendig. Meiner Erfahrung nach haben die Dozenten immer nur ihren speziellen Blickwinkel und man läuft in Gefahr, dass man wichtige Perspektiven übersieht. Einen wirklich breiten und tiefgehenden Überblick zu geben, schaffen irgendwie nur wenige Dozenten/Profs, kann das sein?
Ja, ich denke es liegt auch an der begrenzten Vorlesungszeit. Dadurch ist man gezwungen nur ausgewählte Themen zu behandeln und jeder Prof. hat dann natürlich seine Präferenzen.
Warum sehen mathestudenten immer genau so aus
Bruv, so sehen definitiv nicht die meisten Mathe Studs aus 😂
Hallo Lukas vielen Dank für diese Informative Mitteliung über das Mathestudium. Ich hätte eine konkrete Frage, unzwar nach welcehn Vorlesungen würdest du sagen hat man ein gutes Grundgerüst um andere Matheamtische Inhalte zu begreifen, bspw Kryptographie. Glaubst du man brauch ein gesamtes Mathestudium oder sagst du wenn man bspq LinAlg1 und Ana1 bspw erfolgreich absolviert hat das man dazu befähigt ist auch andere Inhale selbst zu erarbeiten?
Lineare Algebra 1 (evtl auch 2) und Analysis 1 (evtl auch 2) sind sicher grundlegende Vorlesungen, mit denen man beginnen sollte, wenn man im Allgemeinen höhere Mathematik verstehen möchte. Welche Vorlesungen man darüber hinaus noch benötigt lässt sich pauschal schwierig beantworten, da es stark davon abhängt welchen Themenbereich (z.B in der Kryptographie) man genau lernen will und vor Allem auch in welcher Tiefe. Manchmal benötigt man auch keine ganzen Vorlesungen, sondern nur einzelne Abschnitte daraus, um das zu verstehen was einen eigentlich nur interessiert. Also, wenn es darum geht sich einen Themenbereich selbstständig zu erarbeiten würde ich mit dem beginnen was ich verstehen will und mir Alles Unbekannte bei Bedarf anlesen - ein ganzes Mathestudium ist wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen dafür notwendig.
@@LukasKoletzko Vielen Dank für diese ausführliche Antwort, es wäre echt top wenn du mal als Fachmann, vielleicht auch so etwas wie eine Literaturemphleung machen könntest, welche Werke nützlich sind ist wenn man keine Skripte aus dem Mathestudium hat. Mit denen autodidaktisch lernen kann, speziell meine ich wie man wirklich mathematisch sauber beweist und nicht nur Aufgaben rechnet.
@@AbuIshaq1441 Mache ich gerne, ein Video dieser Art ist bereits geplant :)