Nicolas de Grigny (1672-1703): Hymnus „Veni Creator Spiritus“
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- Опубликовано: 31 дек 2024
- Nicolas de Grigny (1672-1703):
Hymnus „Veni Creator Spiritus“
En taille à 5 0:08
Fugue à 5 2:27
Duo 4:45
Récit de Cromorne 7:37
Dialogue sur les Grands Jeux 10:40
Mario Hospach-Martini an der
Andreas Silbermannorgel (1730) in Ebersmünster
(CD-Aufnahme 2005, OEHMS CLASSICS)
Nicolas de Grigny (1672-1703) ist, wie Henry Purcell leider auch, viel zu früh verstorben. De Grigny stammt aus einer Musikerfamilie und war ab seinem 25. Lebensjahr Kathedralorganist in Reims, Purcell bereits mit 21 Jahren Organist der Westminster Abbey London. Trotz ihrer sehr kurzen Lebenszeit haben beide Komponisten Werke geschaffen, die heute ohne Zweifel zu den außergewöhnlichsten gehören, die in dem jeweiligen Stil geschrieben wurden. „Veni Creator Spiritus“ beginnt mit einem feierlichen, strahlenden fünfstimmigen Satz im Mixturenplenum, der Hymnus erklingt in langen Notenwerten im Tenor, gespielt auf dem Pedal. Das Thema der folgenden fünfstimmigen Fuge ist dem Anfang der zweiten Choralzeile entnommen. Die Klangmischungen sind vom Komponisten vorgegeben, Cornet für die rechte und Cromorne für die linke Hand, der Bass wird mit dem achtfüßigen Pedalregister gespielt. In den folgenden Sätzen verschwindet das Choralthema fast gänzlich. Im konzertanten Duo hören wir die atemberaubende Klangschönheit der Cornetregister Andreas Silbermanns, wobei die linke Hand sechzehnfüßig, also mit einem großen klanglichen Fundament registriert wurde. Nach dem kontemplativen, ruhigen Récit de Cromorne endet das Stück mit einem virtuosen Dialog im Zungenplenum. Hier, im Récit de Cromorne, bezieht sich die Überschrift wie übrigens in den meisten der französischen Orgelstücke dieser Zeit auf die klangliche Realisation, das Solo der rechten Hand ist mit dem Cromorne auf dem „Positiv“ (Rückpositiv) zu spielen. Auch im Schlusssatz ist die Registrierung im Titel des Satzes bereits vorgegeben: Dialogue sur les grands Jeux. Das bedeutet, dass die Darstellung der französischen Orgelmusik dieser Zeit wie kaum eine andere unmittelbar an einen bestimmten Instrumententyp mit den für sie charakteristischen klanglichen Eigenschaften gebunden ist.
Die 1730 von Andreas Silbermann erbaute Orgel in der Abteikirche zu Ebersmunster (Elsass) ist ein Meisterwerk des in Paris ausgebildeten, sächsischen Orgelbauers und eine der schönsten Orgelschöpfungen der Welt. Sie kann als eine von nur zwei praktisch vollständig erhaltenen Instrumenten von A. Silbermann gelten. Die vorliegende Einspielung widmet sich Kompositionen, die in besonderer Weise mit der klanglichen Konzeption des barocken französischen Orgelbaus auf der einen und den kompositionsspezifischen Eigenheiten der französischen Barockmusik auf der anderen Seite verknüpft sind.
Bilder: Andreas Silbermannorgel Ebersmünster und Kathedrale Reims