Wie schon im Beitrag besprochen, war das Kabelnetz der DDR in seiner Kapazität äußerst beschränkt. Zu jedem Teilnehmer noch eine St-Leitung zu schalten war aus Kapazitätsgründen nicht möglich und auch nicht notwendig. Meißt wurden am HVt zusätzliche Rangierdrähte aufgelegt, viel seltener am KV oder LV. Oft hat man sich auch erst in den Ortsverbindungsstellen auf den jeweiligen Vorwähler aufgeschaltet. Ja, die St-Leitung war beim Variant vorhanden, wurde aber von den Insidern oft gleich abgezogen.
Sehr schönes Video, vielen Dank dafür. Ich habe das Variant noch hier bei uns im Schlafzimmer stehen, es ist am Analoganschluss der Fritzbox angeschlossen und es funktioniert für ausgehende Anrufe mit Wählscheibe einwandfrei, eingehende Anrufe funktionieren genau so gut. Die Steuerleitung habe ich nicht belegt. Ich liebe das Telefon schon wegen den Wecker.
Heute wird es nicht besser sein. Wir haben ja genug Kameras und Mikrofone am Internet in der Wohnung. Aber schön die Art und Aufwand von damals zu sehen. Viele Grüße!
Tja, heute macht man das mit dem Abhören von Festnetztelefonen mittels eines kleinen SIP-Proxies in der Wohnung oder im Büro. Bei Mobiltelefonen macht man das per IMSI-Catcher.
Ein ungeheuerliches Faktum, danke für diese Darstellung ❣️ Wenn man bedenkt, daß das Abhören in der heutigen Digitaltechnik auf nahezu unbegrenzten räumliche Abstände möglich ist, sollte man beim Telefonieren oder Schreiben wirklich aufpassen, was man von sich gibt...!
Dieses Video hätte man auch mit einem FeTap 611 der Deutschen Bundespost drehen können, der hatte die G-Ader, beim Variant St-Ader, bereits seit den 60er Jahren.
Die St-Ader wurde in den 60er Jahren von der Bundespost bereits am FeAp 611 als G-Ader für den Gebührenzähler eingeführt. In der DDR wurde sie nur in einem Ausnahmefall, dem Interhotel Potsdam, mit großem technischen Aufwand zum Raumabhören eingesetzt.
Als wir in der Berufsschule die Schaltung des Variant durchgenommen haben fragte ich, was der St-Kontakt macht. Es hieß das bedeutet ‚statischer Schutz‘ (nicht ganz falsch) und würde in speziellen Umgebungen benötigt, um eine Aufladung des Gerätes zu verhindern. Nun war unser Lehrer in Vermittlungstechnik eine absolute Lusche und ich weiß nicht, ob er es besser wusste. Ich habe mir damals keine Gedanken drum gemacht und habe erst drüber nachgedacht, als ich das erste Telefon mit abgebrochen St-Kontakt gesehen habe und der Nutzer mir sagte, dass man darüber abgehört werden könne. Ein Blick auf die Schaltung und es war klar. Mir ist keine Nutzung bekannt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das flächendeckend für Wohnungen genutzt wurde. Zum Einen ist die Mikrofonqualität viel zu schlecht um eine Wohnung abzuhören. Dabei muss man berücksichtigen, dass das Telefon in der DDR meist im Flur und nicht im Wohnzimmer stand. Darüber hinaus waren die Kabelnetze chronisch zu klein, so dass keine freien Kapazitäten dafür verfügbar waren. Mal davon abgesehen, dass da alle Postler die an den Verteilern gearbeitet haben auch hätten mitspielen müssen. Auch die häufig eingesetzte Technik der Gemeinschaftsumschalter (GUM) hätten die Verwendung erschwert. Gut vorstellen kann ich mir, wie hier schon erwähnt wurde, den Einsatz in Hotels oder auch Büros.
Das ist wirklich hochinteressant. Könnte die Steuerleitung vielleicht so ein "Dual-Use" Ding gewesen sein? Mir würde aber noch ein legitimer Nutzen für die Steuerleitung einfallen, damit könnte man doch im aufgelegten Zustand tatsächlich etwas steuern. Eine Telefonnanlage vielleicht, oder einen Türsummer?
Ich habe, vermutlich, exakt das gleiche Gerät, nur das die Seriennummer hinter Typ fehlt und dort auch nie eine Nummer stand. Das Feld ist praktisch blitz blank.
Mir fällt mit diesen Beitrag hier eine Epesode ein, dass bei jemanden in seine Wohnung ein ungezwungenen Gespräch erst dann lief, wenn ein Kissen auf dem Telefonapparat gelegt wurde.
7:38 Das glaube ich jetzt nicht! Mein Opa arbeitete zu DDR Zeiten in leitender Position in der örtliche LPG und hatte solch einen Apparat (2er Anschluss zusammen mit der Gaststätte). Mutter berichtete mir, dass in den 1970er Jahren des öfteren das MfS zu Besuch kam, weil er auch kein Blatt vor den Mund nam. BTW: Es gibt hier auch ein Video: "Fasse Dich kurz - Telefonieren in der DDR".
8:42 Nur 3., das Abhören im aufgelegten Zustand war relevant. Alles Andere kann man auf der a/b besser, ohne den Aufwand einer zusätzlichen Ader, besser machen.
Vielen Dank für dieses Video!😊 In Ihrer Video-Vorschau hatte ich lange auch den Beitrag "Hatte die BRD auch ein abhörfähiges Telefon?" gesehen und auch eine entsprechende Benachrichtigung aktiviert. Wird dieser Beitrag nicht mehr von Ihrem Kanal ausgesendet? Herzliche Grüße.
Abhörfunktion gleich mit eingebaut, das ist schon ziemlich krass. Bau doch mal das MfS-Infrarot-Telefon nach. Ich hab gehört, dass manche Jugendgruppen von Berliner Amateurfunk-Vereinen die Dinger bauen, als Einstiegsgeräte.
Ich finde, dass die Wählscheiben den West-Wählscheiben sehr ähnlich sind. Wurde die im Westen gekauft oder hat der Westen die in der DDR gekauft oder hat die DDR die Westwählscheiben nachgebaut?
Der "Stasimann" sollte aber nicht all zu weit weg gesessen haben... sonst sind die Leitungsstörungen zu groß. Auch sollten hier keine Kohlekapseln sondern Transistorkapseln zum Einsatz gekommen sein.
Ich hatte mal ein DDR Telefon mit West-Stecker. St. War nicht angeschlossen. Musste aber auf der Platine eingesteckt sein, damit das Telefon fonktioniert hatte. Keine Ahnung warum.
Bei elektronischen Geräten in der DDR wurde immer ein Schaltplan mitgeliefert.
Und heute kaufen wir unsere Abhörgeräte selbst und schleppen sie überall hin mit. ^^
Wie schon im Beitrag besprochen, war das Kabelnetz der DDR in seiner Kapazität äußerst beschränkt. Zu jedem Teilnehmer noch eine St-Leitung zu schalten war aus Kapazitätsgründen nicht möglich und auch nicht notwendig. Meißt wurden am HVt zusätzliche Rangierdrähte aufgelegt, viel seltener am KV oder LV. Oft hat man sich auch erst in den Ortsverbindungsstellen auf den jeweiligen Vorwähler aufgeschaltet. Ja, die St-Leitung war beim Variant vorhanden, wurde aber von den Insidern oft gleich abgezogen.
Sehr schönes Video, vielen Dank dafür. Ich habe das Variant noch hier bei uns im Schlafzimmer stehen, es ist am Analoganschluss der Fritzbox angeschlossen und es funktioniert für ausgehende Anrufe mit Wählscheibe einwandfrei, eingehende Anrufe funktionieren genau so gut. Die Steuerleitung habe ich nicht belegt. Ich liebe das Telefon schon wegen den Wecker.
Heute wird es nicht besser sein. Wir haben ja genug Kameras und Mikrofone am Internet in der Wohnung. Aber schön die Art und Aufwand von damals zu sehen. Viele Grüße!
Tja, heute macht man das mit dem Abhören von Festnetztelefonen mittels eines kleinen SIP-Proxies in der Wohnung oder im Büro. Bei Mobiltelefonen macht man das per IMSI-Catcher.
Ein ungeheuerliches Faktum, danke für diese Darstellung ❣️
Wenn man bedenkt, daß das Abhören in der heutigen Digitaltechnik auf nahezu unbegrenzten räumliche Abstände möglich ist,
sollte man beim Telefonieren oder Schreiben wirklich aufpassen, was man von sich gibt...!
Dieses Video hätte man auch mit einem FeTap 611 der Deutschen Bundespost drehen können, der hatte die G-Ader, beim Variant St-Ader, bereits seit den 60er Jahren.
Das alles sind Dinge, die wir bisher nicht wussten!
Die Anlage macht scheinbar 50Hz Rufwechsel, die Norm war Ost wie West 25Hz. Das lässt die Glocke etwas schräg klingen.
Die St-Ader wurde in den 60er Jahren von der Bundespost bereits am FeAp 611 als G-Ader für den Gebührenzähler eingeführt. In der DDR wurde sie nur in einem Ausnahmefall, dem Interhotel Potsdam, mit großem technischen Aufwand zum Raumabhören eingesetzt.
Ein sehr spannendes Video! Mein „Variant“ hat die Seriennummer 0002, also genau das Nachfolgemodell.
Als wir in der Berufsschule die Schaltung des Variant durchgenommen haben fragte ich, was der St-Kontakt macht. Es hieß das bedeutet ‚statischer Schutz‘ (nicht ganz falsch) und würde in speziellen Umgebungen benötigt, um eine Aufladung des Gerätes zu verhindern. Nun war unser Lehrer in Vermittlungstechnik eine absolute Lusche und ich weiß nicht, ob er es besser wusste. Ich habe mir damals keine Gedanken drum gemacht und habe erst drüber nachgedacht, als ich das erste Telefon mit abgebrochen St-Kontakt gesehen habe und der Nutzer mir sagte, dass man darüber abgehört werden könne. Ein Blick auf die Schaltung und es war klar.
Mir ist keine Nutzung bekannt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das flächendeckend für Wohnungen genutzt wurde. Zum Einen ist die Mikrofonqualität viel zu schlecht um eine Wohnung abzuhören. Dabei muss man berücksichtigen, dass das Telefon in der DDR meist im Flur und nicht im Wohnzimmer stand. Darüber hinaus waren die Kabelnetze chronisch zu klein, so dass keine freien Kapazitäten dafür verfügbar waren. Mal davon abgesehen, dass da alle Postler die an den Verteilern gearbeitet haben auch hätten mitspielen müssen. Auch die häufig eingesetzte Technik der Gemeinschaftsumschalter (GUM) hätten die Verwendung erschwert.
Gut vorstellen kann ich mir, wie hier schon erwähnt wurde, den Einsatz in Hotels oder auch Büros.
Vielen Dank.
73.
Das ist wirklich hochinteressant. Könnte die Steuerleitung vielleicht so ein "Dual-Use" Ding gewesen sein? Mir würde aber noch ein legitimer Nutzen für die Steuerleitung einfallen, damit könnte man doch im aufgelegten Zustand tatsächlich etwas steuern. Eine Telefonnanlage vielleicht, oder einen Türsummer?
Wieder super Video, war erst vor kurzem in den Museum. Hatte sehr nette und informative Gespräche dort.
Vielen Dank!
Wiedenbrück?Der Radiospulenwickler DetektorEde grüsst❤😂😂😂aus Weimar.Thr. bin Rente!
Ich habe, vermutlich, exakt das gleiche Gerät, nur das die Seriennummer hinter Typ fehlt und dort auch nie eine Nummer stand. Das Feld ist praktisch blitz blank.
Mir fällt mit diesen Beitrag hier eine Epesode ein, dass bei jemanden in seine Wohnung ein ungezwungenen Gespräch erst dann lief, wenn ein Kissen auf dem Telefonapparat gelegt wurde.
Über die W-Ader wurde auch im Westen abgehört.
7:38 Das glaube ich jetzt nicht! Mein Opa arbeitete zu DDR Zeiten in leitender Position in der örtliche LPG und hatte solch einen Apparat (2er Anschluss zusammen mit der Gaststätte).
Mutter berichtete mir, dass in den 1970er Jahren des öfteren das MfS zu Besuch kam, weil er auch kein Blatt vor den Mund nam.
BTW:
Es gibt hier auch ein Video: "Fasse Dich kurz - Telefonieren in der DDR".
Bei uns in der Firma sind noch einige von diesen Telefonen im einsatz.
Mir ist kein Fall bekannt, in dem mehr als die a/b-Leiter angeschlossen waren.
Doch! Z.B. im Hotel Potzdamm
8:42 Nur 3., das Abhören im aufgelegten Zustand war relevant. Alles Andere kann man auf der a/b besser, ohne den Aufwand einer zusätzlichen Ader, besser machen.
Vielen Dank für dieses Video!😊
In Ihrer Video-Vorschau hatte ich lange auch den Beitrag "Hatte die BRD auch ein abhörfähiges Telefon?" gesehen und auch eine entsprechende Benachrichtigung aktiviert. Wird dieser Beitrag nicht mehr von Ihrem Kanal ausgesendet? Herzliche Grüße.
Doch, der Beitrag wird noch kommen. Ich habe mich lediglich für eine andere Reihenfolge entschieden.
Abhörfunktion gleich mit eingebaut, das ist schon ziemlich krass.
Bau doch mal das MfS-Infrarot-Telefon nach. Ich hab gehört, dass manche Jugendgruppen von Berliner Amateurfunk-Vereinen die Dinger bauen, als Einstiegsgeräte.
Ich finde, dass die Wählscheiben den West-Wählscheiben sehr ähnlich sind. Wurde die im Westen gekauft oder hat der Westen die in der DDR gekauft oder hat die DDR die Westwählscheiben nachgebaut?
Gab es ähnliche Apparate in der Bundesrepublik?
Konnte man bundesdeutsche Geräte ebenfalls ohne Umbauten mit aufgelegtem Hörer abhören?
Da ist nichts bekannt.
In Nordhausen sind auch viele Fernschreiber
Ja vom dortigen Museum wurde ich bereits unterrichtet.
Selbst der vorhandene Anschluss hat nicht geholfen. Die wurden tw. sogar abgebaut.
Der "Stasimann" sollte aber nicht all zu weit weg gesessen haben... sonst sind die Leitungsstörungen zu groß.
Auch sollten hier keine Kohlekapseln sondern Transistorkapseln zum Einsatz gekommen sein.
Welch Bezeichnungen hatten die Kohlekapseln und die Transistorkapseln in der DDR?
😍
Die DDR: Einfach ein wunderbarer Staat!
Alle Telefone in der DDR hatten den St Anschluss (grauer Draht). Das war kein Geheimnis.
Ich hatte mal ein DDR Telefon mit West-Stecker. St. War nicht angeschlossen. Musste aber auf der Platine eingesteckt sein, damit das Telefon fonktioniert hatte. Keine Ahnung warum.