DJ Ötzi - Anton aus Tirol (1999)

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  • Опубликовано: 14 окт 2024
  • Produced by UltimaTIEF (Klaus Biedermann, Christian Seitz, Claus Marcus)
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    Als der DJ und Hobby-Schlagersänger Claus Marcus, der passionierte Tontechniker Christian Seitz und ich Anfang 1999 nach dem unerwarteten Erfolg von "A klana Indiana", unserer ersten gemeinsamen Veröffentlichung überhaupt, in allen Landdiscos und Kinderzimmern gefeiert wurden, wusste ich noch nicht, dass dies erst der Anfang einer Reise war, die uns unglaublich emotionale Höhepunkte und Erfahrungen bescherte. Ich erinnere mich noch gut, als Christian im Laufe desselben Jahres mit leuchtenden Augen in mein Kellerstudio hinabschritt und begeistert verkündete, er hätte einen neuen Auftrag für uns. In der Hand hielt er eine Tonbandkassette mit einem alten Song dreier steirischer Komponisten, die bereit waren, diesen vertrauensvoll in unsere Hände zu legen, um ihn millenniums- und skihüttenreif neu zu überarbeiten.
    Die anfängliche Euphorie war jedoch schnell verflogen, als ich mir den Song anhörte und einen mittleren Brechreiz verspürte, denn österreichische Volksmusik der 80er-Jahre war für mich bis dato ein absolutes Sperrgebiet. Es war jedoch wieder Christian, der mich zurück ins Leben holte, indem er mich an meine alten Stärken und die Nummer-1-Hits von „Edelweiss“ erinnerte, in denen ich schließlich nichts anderes gemacht hatte, als Volksmusik mit Dance Beats zu kombinieren. Und wo Christian Recht hat, hat er auch meistens Recht, daher setzten wir uns bald zu dritt motiviert ins Studio, um herauszufinden, wie man diesem alten Titel neues Leben einhauchen könnte.
    Schnell war klar, dass wir die vor Schmalz triefenden Originalstrophen durch eine Art Rap ersetzen mussten. Viele andere neue Elemente kamen durch ausgiebiges Durchforsten meiner Soundlibrary (wie etwa die Sirene von "The Sweet") sowie geselliges Zusammensein im Studio (wie zum Beispiel die "Anton, Anton"-Chöre) zustande. In dieser Hinsicht erwies es sich auch als großer Vorteil, dass jeder einzelne von uns ein gewisses Potenzial Rebellion und Wahnsinn ins Team einbrachte, und so entstand innerhalb kürzester Zeit wie aus dem Nichts ein Song, der ein neues, eigenständiges Potenzial ausstrahlte. Vorerst nahmen wir die Vocals mit Walter Schachner, einem der Originalkomponisten auf, und unser "Auftrag" war damit beendet.
    Ganz zufrieden ließ uns das jedoch nicht zurück, denn wir sahen in der gesamten Produktion weitaus mehr Potenzial, als sie mit einem unbekannten steirischen Sänger jenseits der 40 auf die Après-Ski-Meute loszulassen. Hier mussten wir unbedingt was tun. Dies sahen auch Walter und seine Kollegen ein, und wir erhielten die Erlaubnis, uns nach einem "g'standenen" Tiroler umzusehen, der dem Song noch die letzte Note nach außen geben könnte. Claus Marcus, der damals schon als DJ in jedem Schlagerstadl der Republik unterwegs war, wurde sozusagen damit beauftragt, weil das Christian und mich als Erz-Wiener leicht überforderte.
    Nach relativ kurzer Recherche stieß Claus schließlich auf Gerry Friedle, der damals schon als "DJ Ötzi" Furore in diversen Discos im In- und Ausland machte, indem er ein ausgeprägtes Talent hatte, sein Publikum lautstark zum Alkoholkonsum zu bewegen, obwohl er selbst strikt abstinent war. Sein ins Mikro gebrülltes „Jackie, Jackie Cola!“ ist heute noch das Markenzeichen, was unser erstes Treffen in der Wiener Nachtschicht für mich so einprägsam machte. Jahre später wurde mir gegenüber übrigens immer wieder behauptet, dass auch Hansi Hinterseer in der engeren Wahl als Interpret war. Woher das Gerücht kam, habe ich nie rausgefunden, finde es aber nach wie vor lustig.
    Selbst bei seinem ersten Besuch im Studio war Gerry noch skeptisch und versuchte die Kurve zu kratzen, indem er uns fragte „Können wir das nicht so machen, dass ich euch das einsinge, ihr mich aber nicht namentlich anführt?“. Nach kurzer Überredungsarbeit durch Christian, der, wie bereits erwähnt, sehr überzeugend argumentieren kann, erklärte sich Gerry dann aber bereit, das Wagnis mit uns einzugehen. Wir gingen anfänglich dennoch auf Nummer sicher, indem wir das Projekt „Anton featuring DJ Ötzi“ nannten, um nicht ohne Künstler dazustehen, wenn es nicht wie erhofft lief. Tief in uns waren wir allerdings mittlerweile davon überzeugt, dass wir mit ihm gemeinsam eine echte Chance auf den ganz großen Wurf hatten, nicht zuletzt auch, weil Gerry ein Mensch ist, den man nicht mehr vergisst, und der die große Fähigkeit hat, andere zu inspirieren und zu motivieren.
    Und so präsentierten wir schließlich die fertige Produktion unserer Plattenfirma EMI Austria, bei der wir nach zwei Nummer-1-Hits große Vorschusslorbeeren hatten und die uns voll vertrauten, obwohl sie anfangs ebensowenig mit dem Song anfangen konnten.
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