Der Verfall des Gentleman und die Rückkehr des Ehrenmannes . Teil 1

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  • Опубликовано: 8 окт 2022
  • Die übrigen Vorträge dieser Reihe finden Sie hier: www.schmidtsche-vbh.de/vortra...
    Ich spreche zu den mittlerweile vergessenen Eigenschaften des Gentleman und Ehrenmannes.
    Kultur und Ingenium:
    www.schmidtsche-vbh.de/ansehen...
    Der zugehörige Blog-Beitrag zu diesem Vortrag:
    thwangenheim.wordpress.com/20...
    / thomaswangenheim
    Für's nächste Mal:
    J. R. Vernon - "The grand old name of Gentleman"
    Seite 561: books.google.de/books?id=9oVH...

Комментарии • 257

  • @juicychiller
    @juicychiller Год назад +62

    Herr Wangenheim, es ist eine Wohltat, einem Geist in einer geistlosen Welt lauschen zu dürfen, ich danke Ihnen.

  • @anja1997
    @anja1997 Год назад +64

    Ich gehe davon aus, daß die letzten zwei Jahre nicht wenige Ehrenmänner hervorgebracht haben, denn etliche mußten sich zwischen Zeitgeist und Rückgrat entscheiden und dafür erhebliche Einbußen ertragen sowohl beruflicher und gesellschaftlicher als auch familiärer Art.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +28

      Da könnten Sie recht haben. Man merkt an vielen Ecken und Enden, daß der Ehrenmann sich wieder an die Oberfläche windet.

    • @edelweiss-
      @edelweiss- 7 месяцев назад +1

      @@ThomasWangenheim Es ist zumindest schön, dass der Mantel "wieder in Mode gekommen ist." . Ich glaube, er war nie raus. Aber sicher war er eine Zeit lang mal selten.

  • @nadjabenaissatv
    @nadjabenaissatv Год назад +20

    "Wenn es vier Beine hat und kein Stuhl ist, wenn es zwei Flügel hat und fliegt, aber kein Flugzeug ist, und wenn es schwimmt und kein U-Boot ist, werden es die Kantonesen essen."
    Prinz Philip 1986 während eines Treffens des WWF über die chinesische Küche

  • @Real.eyes.realize.real.lies.
    @Real.eyes.realize.real.lies. 6 месяцев назад +4

    Man stelle sich vor ein Herr Wangenheim unterrichtet junge Männer. 👏🏼

  • @nullacht1532
    @nullacht1532 Год назад +6

    Toll……………… ein neues Video 😍. Schön…………… wird sofort angeschaut. Dankeschön 🤗👍.

  • @lughchainsaw4534
    @lughchainsaw4534 Год назад +17

    Wie erwartbar wieder ein hervorragender Beitrag. Nun, kam dersöfteren vor das man mich mit einen Gentleman verglich. Allerdings verlor ich gerade dadurch in den letzten zweieinhalb Jahren etwa 95% meines Freundeskreises. Da ich zu meinen werten stand und immer noch stehe. Von daher verstehe ich nur zu gut. Aber so ist es eben. Im Verlauf des Beitrages musste ich auch an Victor von Bülow denken, als loriot sprach er Wahrheiten aus ohne verletzend wirken zu wollen. Heute würde er wohl gecancelt werden

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ich würde aber dennoch vermuten, daß Sie nicht für Ihre Aufrichtigkeit für einen Gentleman gehalten wurden, sondern anderer Dinge wegen. Oder hier wurde tatsächlich noch die alte Bedeutung des Gentleman verwendet.

    • @lughchainsaw4534
      @lughchainsaw4534 Год назад +1

      @@ThomasWangenheim ja, zum Teil wegen der Aufrichtigkeit. Zum Teil auch nicht. Doch die wertigkeiten sind nicht immer genau zu bestimmen, dafür bewegt sich das overton Fenster zu schnell

  • @christianskanal3112
    @christianskanal3112 Год назад +17

    Was für ein Vortrag Herr Wangenheim chapeau

  • @Realwesdaq
    @Realwesdaq Год назад +2

    Großartig, herzlichen Dank.

  • @lucdescheemaecker2422
    @lucdescheemaecker2422 Год назад +1

    Die ersten 8 Minuten sind so treffend! Ich habe mich da so lange um nachgedagt.

  • @edelweiss-
    @edelweiss- Год назад +8

    Es gibt bei uns in Leipzig ja auch - ich bin mir nicht sicher, ob Sie ihn schon mal zu Gesicht bekommen haben - einen Herrn, der sich zu jeder Zeit in Gehrock kleidet. Mit Zylinder und Koteletten. Im Winter mit einem klassischem Mantel. Habe noch nie das Vergnügen gehabt, ihn anzusprechen. Da ich ihn immer sah, wenn ich gerade mit der Bahn gefahren bin.
    Ich mag ihre Videos sehr! Ich bin 20, aber denke schon sehr viel über die Welt und philosophische Fragen nach. Besser gesagt habe ich mir noch nie einen Philosophen angehört, aber viele Meinungen die ich mir selbst gebildet habe bei Hörbüchern von Ihnen wiedererkannt. Vorher hatte ich oft Zweifel, weil andere Menschen die Gedanken als Schwachsinnig empfanden. Aber zu sehen, dass auch andere Menschen davon einige Gedanken teilen ist schön. Ich bin 20, aber bin mir ziemlich sicher, dass ich schon mal auf dieser Erde gelebt haben muss ;). Sonst wäre ich nicht so unfassbar nostalgisch.

    • @wlrlel
      @wlrlel 7 месяцев назад

      Wie schreitet denn die philosophische Lektüre voran? Von einem sogar noch Jüngeren ;)

  • @karinavogel9389
    @karinavogel9389 Год назад +2

    Ein sehr schöner Vortrag. Besonders wichtig, dass dieses Gleichmachen nichts taugt. Eine Wohltat, in dieser Solidaritäts- und Gerechtigkeitskakophonie Ihre klaren Worte zu hören. Es scheint, als würde der Großteil der Wähler keinen gesteigerten Wert mehr auf die Qualität seiner Vertreter im Parlament legen. Es fehlt an Vorbildern, die sich an die Werte des Guten, Wahren, Schönen halten. Wir haben versucht, unseren Kindern dieses vorzuleben und genießen nun das Privileg zu sehen, wie sie unsere vier Enkel - nach meiner nicht ganz objektiven Einschätzung - nach diesen Werten sehr liebevoll, aber konsequent erziehen. Es gibt Hoffnung!

  • @Andre_von_Kampen
    @Andre_von_Kampen 6 месяцев назад

    Herr Wangenheim, haben Sie vielen Dank für diesen doch sehr erhellenden Beitrag.

  • @inextremofreak91
    @inextremofreak91 Год назад +8

    Fantastisch. Genau auf diese Art von Videos hab ich gewartet. Schade, dass Sie nicht so viele Videos aufnehmen, auch wenn ich es absolut nachvollziehen kann.
    Vielen Dank!

  • @tusk70
    @tusk70 Год назад +4

    Da ist Lehrer bin, bekomme ich jeden Tag zu hören, was man sich heutzutage unter einem "Ehrenmann" vorstellt. Gerne wird dieser Titel in lautem Nuscheldeutsch mit vielen "sch"-Lauten der Allgemeinheit vorgetragen.
    Immer wieder ein großer Hörgenuß.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +4

      Sie sollten sich an weniger fragwürdigen Schulen bewerben.

    • @tusk70
      @tusk70 Год назад +1

      @@ThomasWangenheim Das habe ich versucht. Ich war 13 Jahre an einer katholischen Hauptschule. Die war streng, freundlich, warmherzig und wunderbar. Einige meiner Ex-Schüler gehören heute sogar zu meinem Freundeskreis. Als in meiner Stadt alle Hauptschulen geschlossen wurden, habe ich mich umgeschaut. Um es deutlich zu sagen, die meisten Haupt- und Gesamtschulen in NRW sind Sammelbecken von Migranten ohne jede werteorientierter Sozialisation. Ich hatte ein Katholische Schule in Düsseldorf besucht, die 70% (meine ehemalige Schule hatte 3%) muslimische Schüler hatte. Als ich die Schulleitung frage, wie hier noch abendländische Leitkultur gelebt werden kann, antwortete sie nur, dass es in diesem Viertel nicht genug christliche Kinder gäbe.
      Ich bin jetzt wieder auf einer katholischen Hauptschule, die allerdings nur noch auf dem Papier katholisch ist, da hier keinerlei christliche Kultur gepflegt wird, was sehr schade ist, da wir den Schülern somit ihre eigene Kultur und Identiät vorenthalten.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +7

      Weniger Migranten gibt's im Osten, mehr Christentum allerdings auch nicht.

    • @reneguenon7824
      @reneguenon7824 Год назад

      @@ThomasWangenheim Mitteldeutschland! Ostdeutschland wird geographisch und kulturgeschichtlich von allen dt. Siedlungsgebieten östlich der Oder-Neiße gebildet. Warum also tagtäglich selbst belügen? Man muss mit der Reeducation gründlichst aufräumen. Für Konservative ist es peinlich, wenn sie von "Ostdeutschland" sprechen hinsichtlich der sog. "fünf neuen Bundesländer". Jena liegt daher in Mitteldeutschland, nicht in Ostdtl.!!!! Eure Region besitzt demgemäß auch den MDR und nicht einen ODR. Klar soweit?! Mal Karten aus der Zeit Spenglers anzusehen hilft sicher. Und es dürfte bekannt sein, dass Kohl 1990 die Rückgabe der Ostgebiete ablehnte und dafür die Russen vorschob. (Gorbatschow äußerte sich um 2000 zu diesem Thema!).

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Ich habe nicht "Ostdeutschland" geschrieben. Aber Sie scheinen ja extrem nervös auf die Richtungsangabe "Osten" zu reagieren. Doch wie verwirrt muß man sein, zu glauben, daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk den MDR wegen seiner Mittellage in Ost-West-Richtung so genannt hat? Diese Reaktionäre im Rundfunkrat haben also den ODR freigehalten, wenn wir die Ostgebiete einmal zurückerobern. Sie sind ja ein ganz Heller!
      Als nächstes erklären Sie mir sicher, daß ich mich an die BRD-Gesetze nicht halten soll, weil ja noch die Verfassung von 1871 gilt. Wie wär's, wenn Sie sich unter Videos andere Kanäle produzieren? Danke!

  • @user-um5zt1gj4c
    @user-um5zt1gj4c Год назад

    Sehr fein wieder von dem guten Herrn Wangenheim zu hören! Dann sogar noch mit diesem interessanten Thema.

  • @jackson-jq9re
    @jackson-jq9re Год назад

    Oh, da freue ich mich schon drauf!

  • @derbucherwurm
    @derbucherwurm Год назад

    schönes Video über den Gentleman und den Ehrenmann.

  • @nanohertz5402
    @nanohertz5402 Год назад +1

    Endlich ein Mensch der ohne "ähm" reden kann. Danke für diese ausgestorbene Ausdrucksweise!

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Das ist sehr freundlich; ich denke aber, die meisten, die wissen, worüber sie reden, haben keine Zeit für Ähms ; )

  • @imperialesoberkommando
    @imperialesoberkommando Год назад +4

    Sehr interessante Analyse. Da ich innerhalb der letzten ein bis zwei Jahre viele Anschauungen und deren Vertreter für mich in Frage gestellt habe, bin ich auch auf den Begriff des Gentleman gestoßen, der in meinem Umfeld ebenfalls, wie Sie hier beschrieben haben, ziemlich oberflächlich als ein Mann wahrgenommen wird, der zwar gut gebildet ist, gute Manieren hat und gut gekleidet ist, sich aber dann trotzdem anderen Leuten gewissermaßen anbierdert. Die für mich neuen Erkenntnisse, woher der Begriff des Gentlemans tatsächlich kommt und dass dieser ursprünglich seine "Ehre" auch physisch verteidigte, wirft dann ja die Frage auf, inwiefern es mit diesem Hintergrundwissen erstrebenswert sei, sich einen Gentleman nennen zu können. Umso gespannter bin ich auf weitere Ausführungen und ein Fazit.
    Was mich da noch interessieren würde, wie genau ein Gentleman im Idealfall dem "Zeitgeist" gegenübersteht. Es ist ja meiner Meinung nach fraglich, ob v. a. heute überhaupt noch ein einziger Zeitgeist existiert und selbst wenn dem so wäre, ob dies tatsächlich eine von Ihnen angedeutete eher politisch korrekte linksliberale Gesinnung ist. Zumindest ich (20) komme hier in Sachsen mit dieser Gesinnung im persönlichen Umgang mit anderen gar nicht so häufig in Kontakt; wirklich präsent war diese eigentlich nur während der finalen drei bis vier Jahre auf dem Gymnasium bei einem signifikanten Teil meiner Mitschüler. Allerdings scheint selbst dort diese Gesinnung wieder zu verschwinden, leider aber zugunsten einer Jugend, die offenbar immer weniger Erziehung genießt (zwar noch nicht auf dem typischen Großstadtniveau, aber die Tendenzen sind erkennbar). Jetzt an der TU gibt es zwar immer noch viele politisch korrekte Linksgerichtete, aber man kommt auch etwas häufiger mit anderen Gesinnungen in Kontakt, die zumindest diesem Ideal der ersteren Gesinnung seltener entsprechen. Die älteren Generationen in meinem Umfeld sind noch weiter von diesem besagten Ideal entfernt. Mit Blick auf das allgemeine Wiedererstarken nationalistischer Strömungen in einigen westlichen Demokratien und die jeweils gespalteten Gesellschaften innerhalb dieser Staaten in der heutigen viel komplexer vernetzten Welt ist die Präsenz eines einzelnen Zeitgeistes eher zweifelhaft.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +3

      Was man als Zeitgeits wahrnimmt, hängt natürlich immer sehr stark von der eigenen Lebensumgebung ab. Diese wird in Sachsen eine andere sein als in Nordrhein-Westfalen, es wird eine andere sein im Physikstudium als im Soziologiestudium. Zeitgeist definiert sich daher vor allem an dem für Alle zugänglichen öffentlichen Meinungsspiel oder (bei geringer politischer Einflußnahme der Massen) auch am Mehrheitsgeschmack. Und das ist freilich auch nicht monolithisch, hat aber meist eine ganz klare Tendenz.
      Freilich wandelt sich der Zeitgeist auch. Und in diesen Übergangsphasen sieht die Sache dann schon sehr viel undurchsichtiger aus. Daß aber der Gentleman überhaupt zu einer Haltung als Advocatus diaboli neigt, werde ich spätenstens im dritten Teil noch unter die Lupe nehmen (wenn ich es hoffentlich nicht vergesse).

  • @efexb.2517
    @efexb.2517 Год назад +6

    Das Ehrverständnis anderer Kulturkreise ist hierzulande wiederum durchaus verbreitet. Schließlich sind wir ja höflich.

  • @thomasbentele2468
    @thomasbentele2468 Год назад +6

    In der Abwägung die Wahrheit zu sagen oder etwas das die Freundschaft erhält
    erscheint es mir oft als Ausweg, mich darauf zu verlegen, lediglich Fragen zu stellen,
    oder aus der potentiellen Sicht eines anderen Beobachters zu berichten, wie etwas auch anders gesehen werden kann.
    Das lässt nicht gleich alle Jalousien runter rauschen, regt dennoch zum denken an
    und das Gespräch kann fortgesetzt werden.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Wie ich sagte, ist natürlich praktisch weder das eine noch das andere Extrem besonders günstig. Wie man also gewissermaßen doch beide Seiten einigermaßen verbinden kann, ist die gefragte Kunst. Und Sie geben hier ein sehr vernünftiges Beispiel, das sich recht häufig anwenden läßt.

    • @vrilatorepsilon9931
      @vrilatorepsilon9931 Год назад +1

      Auch hilfreich ist es, gerade auch bei politischen Themen, Kritikpunkte ansprechen die beide Seiten einen, dabei kann man auch gut seine eigene Meinung einfließen lassen und trotzdem zu einem Konsens kommen. Das regt Leute auch mehr zum Umdenken an, als ihnen direkt vor den Kopf zu stoßen.

  • @ziesenmann
    @ziesenmann 9 месяцев назад

    Ihre Worte verwöhnen meine Ohren, Herr Wangenheim

  • @jasonnicholasschwarz7788
    @jasonnicholasschwarz7788 7 месяцев назад +2

    Englische Country-Boots mit Commando-Sohle sind ideale Wanderschuhe. Und sehen immer besser aus als der ganze Plastik-Gummi-Müll. Leider wird guter Geschmack und gute Manieren mittlerweile als Arroganz interpretiert und obendrein spielt Neid eine grosse Rolle.

  • @achorog8784
    @achorog8784 18 дней назад

    Herzlichen Dank für Ihren herausragenden Vortrag zu einem wichtigen Thema.
    2024:
    Der moderne Gentleman ist 5 fach geboostert auch wenn er sich bis dato bester Gesundheit erfreute.

  • @gonsonandenschinder
    @gonsonandenschinder Год назад +1

    Sehr schön, eine neue Videoreihe :)
    Ich bin ja recht jung und demnach unter jungen Leuten, muss daher ergänzen, der Ehrenmann ist nicht nur jemand, der sich durchsetzt (gegen den Zeitgeist) sondern allgemein jemand der positive Stärke beweist, das kann dann auch Selbstlosigkeit sein, zb. jemand tut wem einen Gefallen.
    Und im Grunde kann man sagen, was heute Gentleman genannt wird, ist recht nahe am "letzten Menschen" im Sinne Nietzsches; Kleine geister mit kleinen Tugenden, gehörig und Komfortsüchtig.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ah, das ist sehr interessant und zugleich etwas, das wir auch von Vernon beim nächsten Mal in verschiedener Variation hören werden.
      „Kleine Geister mit kleinen Tugenden“ - sehr schön gesagt!

  • @kururasasooriar7404
    @kururasasooriar7404 Год назад +4

    Wieder einmal ein interessanter Vortrag von Ihnen.
    Und Sie haben recht, ein Ehrenmann sollte unbedingt zu seinen Grundprinzipien stehen. Die Nachteile müssen dann in Kauf genommen werden. Beispielweise hatte ich eine solche Abwägung in meinem Studium zu treffen. So haben sich einige Leute den Bitten der Dozenten gebäugt und "Gegendert", nur um nicht negativ aufzufallen. Ich habe da von vornherein gesagt, dass ich mich an der Verhunzung unserer schönen Sprache nicht beteiligen werde und bin dabei geblieben, obwohl ich dadurch mir einiges von einer Dozentin anhören dufte. Auch in vielen weiteren Vorlesungen habe ich vieles kritisiert und manch einen Dozenten in die Ecke gedrängt. Das geradezu lustige war wahrscheinlich, dass ich als einziger schwarzer( meine Eltern stammen aus Sri Lanka) viele Konzepte wie die vom bösen alten weißen Mann kritisiert habe, womit die Dozenten wohl nicht gerechnet hätten. Man muss schon sagen, es steht wahrlich nicht gut um unsere Hochschulen und Universtäten.
    Was halten Sie davon? Meinen Sie, dass man in diesem Falle sich beugen hätte sollen ohne Einspruch zu erheben und alles brav hätte lernen und in die Klausuren schreiben sollen, um gute Noten zu erhalten, oder sind Sie hier der Auffassunghier, dass es gut war auf seine Standpunkte zu beharren und kritisch zu bleiben?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Aus meiner Sicht haben Sie alles vollkommen richtig gemacht.

    • @steffanschurig926
      @steffanschurig926 Год назад +2

      Sehr gut gemacht 👍🏻

    • @fall0ut892
      @fall0ut892 Год назад +2

      Danke @kururasasasooriar7404 für diesen Beitrag :-) . Diese allgemeinen Entwicklungen sind wirklich traurig.... Es liegt an Menschen wie uns, Sie und Ich , die viel Wert auf Kutlur legen , diese bestmöglich zu wahren.

  • @myrealnameisoars
    @myrealnameisoars Год назад

    Danke!

  • @fjodorvonreuigk5910
    @fjodorvonreuigk5910 Год назад +7

    Sie beschreiben hier sehr gut die Gefühls- und Gewissenslage der meisten jungen Freidenker heutzutage!
    Vielen Dank für Ihren Vortrag!

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Auch der älteren, auch der älteren.

    • @vrilatorepsilon9931
      @vrilatorepsilon9931 Год назад

      ​@@ThomasWangenheim In der heutigen Zeit hat mans als Gentleman nicht leicht. Als mittelfristig zerstörerisch für die letzten Überreste der alten Aristokratie und des Bürgertums ist hier der die Sozialisierung der modernen jungen Frauen. In Zeiten von Hip Hop und co. wird der "Bad Boy" selektiert, Höflichkeit und gute Umgangsformen jedoch als Schwäche ausgelegt, klassisch elegante Kleidung gilt nicht als als cool und ein kleinerer Freundeskreis (Qualität vor Quantität) ebenso wenig. Das führt dazu, dass diese Männer am Heiratsmarkt häufig ausselektiert werden. Ohne Nachwuchs können diese Werte nicht an die nächste Generation weitergeben, stattdessen kommt die Masse aus kaputten und verarmten Familien, deren die Kinder in staatlichen Betreungsstädten aufwachsen. Die kommunistischen Ideale sind am Wirken.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Für gewisse Kreise mag das stimmen. Und das diese die überwiegende Mehrheit ausmachen ebenfalls. Aber man darf sich natürlich nicht wundern, daß es bei einem geringen Angebot an Gentlemen auch ein geringes Angebot an für diese passenden Frauen gibt. Das ist das natürlichste der Welt. Grundsätzlich haben Sie natürlich in der Tendenz unserer Gesellschaft dennoch recht.

  • @derwandschauer
    @derwandschauer 5 месяцев назад +1

    And I don’t really care what gentle men prefer. Marilyn Manson, Gentleman

  • @peterpedersen3988
    @peterpedersen3988 Год назад +2

    Sehr schöner Vortrag! Anmerkung und Empfehlung, die Sie sicherlich bereits kennen: Moliere‘s Menschenfeind, bzw. auch Misantrophe genannt, ist ein Paradebeispiel für das, was Sie hier erläutert haben.
    Über neue Anekdoten zu Goethe und Schopenhauer würde ich mich übrigens freuen! Es ist immer wieder schön von jemanden zu hören, der diese beiden zu schätzen weiß.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Molières Menschenfeind ist aber ein Extremist. Ich habe ja bewußt mehrfach zu bedenken gegeben, daß hier eine Abwägung stattfinden muß. Das wird beim nächsten Mal noch deutlicher werden, wenn wir konkretere Fragen hernehmen. Aber dieses Stück ist ja nicht umsonst eine Komödie.

    • @peterpedersen3988
      @peterpedersen3988 Год назад

      @@ThomasWangenheim Richtig. Es ist eine Komödie. Aber das ist auch der Witz, dass der überspitzte Fall indirekt erklärt, warum es einer solchen Abwägung bedarf.
      Moliere hatte nämlich die eigenartige Stellung am Hofe eingenommen, dass ihn jeder Laie seine schlechten Gedichte zu lesen gab. Mit dem Stück wies er somit auch dieselben Leuten (vom Adel) darauf hin: Versteht doch bitte, dass ich euch nicht stets reinen Wein einschenken kann, weil seht euch nur einmal an, wie mir geschehen würde, wenn ich euch unumschränkt die Wahrheit sagen würde! Daher auch der hohe biographische Anteil, weil er dem Adel auf nette Weise mitteilen wollte, in was für einer Lage er sich befindet. Insofern war Moliere auch ein „gentle(-)man“, und ich würde deshalb sagen, das Stück passt durchaus zu Ihrer Argumentation. Aber vielleicht verzettle ich mich da auch gerade.

  • @BMXPM
    @BMXPM Год назад +1

    Hallo Herr Wangenheim, von wem stammt denn die schöne Melodie am Anfang? Danke auch für Ihre tollen Videos.

  • @janlower9966
    @janlower9966 Год назад +2

    Sehr schön! Die Übereinstimmung einer Aussage mit dem Zeitgeist ist auch nach meiner Ansicht eigentlich kein Relevanzkriterium für ihre Richtigkeit .

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber bei weitem nicht, wie ich immer wieder an ganz ernsten Diskussionen merke.

  • @blackd1977
    @blackd1977 Год назад

    Endlich!

  • @mrspencer9999
    @mrspencer9999 Год назад

    Minute 35:00
    Im Englischen ist dieses Konzept kurz zusammengefasst in der Redewendung:
    "The men who stands for nothing falls for everything."

  • @AlleAnneWand
    @AlleAnneWand Год назад +2

    Guten Tag, was sind das für 2 vasenähnliche Metallobjekte auf dem Sekretär?

  • @user-um5zt1gj4c
    @user-um5zt1gj4c 10 месяцев назад +2

    Guten Tag Herr Wangenheim,
    Sehr gerne erführe ich, mit welcher Literatur man sich Wissen aneignen kann, in denen sich mit Ethnogenesen, Kulturwerdungen, Hochkulturen und ihre Entstehung u.ä. befasst wird? Darauf kam ich mit Ihren Worten bei etwa 9:30.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  10 месяцев назад +1

      Nehmen Sie diese Randbemerkung zu Frankreich bitte nicht zu ernst. Ich sage bewußt "Zivilisation". Aber ganz allgemein fragen Sie damit ja nach der Geschichtsphilosophie, wenn ich Sie recht verstehen. Und da verweise ich Sie gern auf einen anderen meiner Vorträge: ruclips.net/video/PfyRJecf0fk/видео.html

    • @user-um5zt1gj4c
      @user-um5zt1gj4c 10 месяцев назад +1

      Zu ernst nehme ich sie nicht, Herr Wangenheim; ist die Sache bloß die, daß mir etwas auffiel und ich eine Vermutung bekam. Und sie kam dann auf, als ich Ihre Randbemerkung hörte. Damit müsste sie etwas zu tun haben, dass in Frankreich sich das Element der ,,Zivilisation" als erstes in unserem Kulturkreise, dem westlichen, zeigte.
      Sie dürfen mich ruhig gerne bessern, falls meine Wortwahl nicht recht zutrifft oder ich falsche logische Schlüsse ziehe.
      Ist es nur so, dass ich vor vielen Jahren politische Schriften Spenglers las, in denen er bezüglich des oben erwähnten Punktes auf Frankreich eingeht. So als wäre das französische Volk mit seiner Nationwerdung das erste, was den Schritt geht zur Werdung zur ,,Zivilisation".
      Aufgrund dessen, dass wir uns hier also mit der Geschichtsphilosophie befassen, wie Sie sagen, fände ich es höflich, von Ihnen einige Literaturempfehlungen zu bekommen. Ihr Buch ,,Kultur und Ingenium" möchte ich mir ohnehin schon aneignen, jedoch bedarf es Zeit, es zu lesen, wo einige Schwierigkeiten auftreten. Ihre Vortragsverweisung ist gut, nur möchte ich gerne im stillen Kämmerchen lesen, und dort stören nunmal Rechner jeglicher Art (also auch mobile Telefone u.ä.).

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  9 месяцев назад +1

      Man könnte für diesen ersten Platz genausogut Spanien nominieren mit ihrem goldenen Zeitalter oder sogar das Heilige Römische Reich dt. Nation bereits für's Mittelalter. Daher meine Warnung, diese Nebenbemerkung nicht zu ernst zu nehmen.
      Wenn Sie die Literatur, die ich im verknüpften Vortrag angebe, schon kennen, dann ist das auch schon alles, was ich Ihnen empfehlen kann. Denn einfach nur Geschichtsbücher heranzuziehen wird Ihnen diesen und ähnlich gelagerte Punkte nicht näher bringen - es ist eben das keine historische Wissenschaft, sondern Geschichtsphilosophie.

  • @derbucherwurm
    @derbucherwurm Год назад +6

    Ich gebe zu das Wort Ehrenmann hat heute hauptsächlich etwas anti-soziales hat. Da ihn meistens heute Migranten aus dem Nah-Osten verwenden. Mir persönlich als 2000er hat dieser Jugendjargon halb englisch halb arabisch immer bekümmert und ich abgelehnt habe. Was das Englische angeht bin ich mittlerweile toleranter, was dieses arabische angeht sehe ich das als Entartung der Sprache. Gerade habe ich das Gefühl das es mit diesem Slang was auch die indigene Deutsche Jugend spricht das Wort Ehre in einer Art und Weiße vulgarisiert wird dass trunkenenes Casanova und Alkoholismus und andere Auschweifungen gemeinsam mit "Freunden" heute schon als Ehre angesehen wird. Ich würde mich in meiner persönlichen Ehre eher bei so etwas verletzt fühlen, da es meines Erachtens eine ideologisch hedonistische Fassung bekommt die ich nicht mit tragen kann.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Ich nehme den Begriff Ehrenmann nicht aus Migrantenmilieus, sondern aus der konservativen Ecke der Jugend. Ob die einen es von den anderen abgeschaut haben, kann ich allerdings nicht sagen.

    • @derbucherwurm
      @derbucherwurm Год назад +1

      @@ThomasWangenheim Ja ich ahne es. Meine Jugendgeneration hat es.Auch wenn die meisten politisch in meiner Umgebung an jungen Leuten immer unpolitisch waren. Rechts war ich und deshalb nicht populär was meine politische Interessen waren.Oder überhaupt sich für Tagespolitik zu interessieren war in meiner Jugendzeit ein Novum. In der Familie ist es das immer noch das Zynikertum ist da weit gesäht.

    • @Cuteemogirl94
      @Cuteemogirl94 Год назад +2

      Dem kann ich nur zustimmen. Wenn Deutsche sich selbst als "Alman" bezeichnen dann erzeugt das bei mir einen Brechreiz.

    • @derbucherwurm
      @derbucherwurm Год назад

      @@Cuteemogirl94 Ja und leider wird der Begriff auch unter Konservativen für ihre Linken Gegner verwendet, ich finde das nicht umbedingt sehr erfreulich.

    • @tusk70
      @tusk70 Год назад +1

      Als Lehrer beobachte ich, dass das Wort "Ehrenmann" ausnahmslos in muslimischen Kreisen wiederbelebt wurde und auf die ethnisch deutschen Schüler überschwappte.
      Das gilt auch für "Beleidigungen" der Eltern, gerne der Mütter. Was früher einfach nur absurd lächlich war, gilt jetzt als schwerste Beleidigung, was jetzt dazu führt, dass heutzutage "biodeutsche" Schüler in unkontrollierbare Wut ausbrechen.

  • @AbhinavVatsAVVA
    @AbhinavVatsAVVA Год назад

    You are so cute. I love bygone times. I identify with old fashioned times. Wish I understood German, but I am assuming your videos are about vintage life.

  • @tomtonesseppi5077
    @tomtonesseppi5077 10 месяцев назад +1

    Der Fakt, daß ich nach 20 Jahren noch Handschlaggeschäfte mit älteren Kunden machen kann, ist mir eine Wohltat. So etwas ist bei jüngeren Kunden weitestgehend verloren gegangen (da herrscht bei Absprachen eher temporäre Amnäsie, solange ich das Vereinbarte nicht mit irgendeinem Schrieb - Brief oder Email - manifestiere). Andersherum wird mein Verhalten wohlgeschätzt. Aber aufgrund der Einseitigkeit betrachte ich den "Gentleman" leider als nichts mehr als eine schöne Reminiszens. Obwohl ich ihm nachtrauere...

  • @watcher8582
    @watcher8582 Год назад +1

    Ehrenmann!

  • @kradmelder837
    @kradmelder837 Год назад +1

    Es ist immer wieder ein Genuss, ihnen zuzuhören ........

  • @dasindwir
    @dasindwir Год назад +4

    Der Gentleman sei ein Meister der sanften Gewalt, unerbittlich.

  • @user-um5zt1gj4c
    @user-um5zt1gj4c Год назад

    Guten Abend allerseits,
    Herr Wangenheim, ich möchte hier im Weiteren auf die Phänomenologie Goethes eingehen, von der ich einst sprach, wenn dazu die Zeit gefunden sein wird.

  • @nm2000
    @nm2000 Год назад +4

    Nun, ich bin der Ansicht das jeder nach seiner Fasson selig werden sollte, trotzdem muss ich doch bezüglich der Wanderschuhe sehr bitten.
    Der klassische Herrenschuh mag einen noch halbwegs solide durch den Deutschen Wald bringen, doch auf den Berg, da ist er fehl am Platze.
    Allein schon nur des Futters wegen, sprich um den eigenen Fuss in höheren Höhenlagen (und damit ist die Zugspitze bei kaltem Wetter eingeschlossen) warm zu halten sollte man am besten mit Wanderschuhen oder zumindest Militärstiefeln sich auf den Berg wagen. Dazu kommt auch noch der Aspekt der Wasserfestigkeit; Herrenschuhe sind nicht fürs Gebirgsgewitter ausgelegt und der Wassereinbruch nur eine Frage von Minuten.
    Ich stimme ihnen allgemein zu, um ein Gentlemen zu sein muss man seine Wertevorstellungen auch zu einem gewissen Teil nach aussen hin zeigen (insbesondere durch das Medium der Kleidung), jedoch sollte dabei die Logik nicht zu kurz kommen.
    Man kleidet sich als Gentlemen zum heutigen Tage im Schwimmbad ja auch nicht mehr so wie Hercule Poirot in „Das Böse unter der Sonne“, sondern trägt eine Badehose oder Badeshorts. Sprich ein klein wenig muss man sich der heutigen Zeit auch anpassen um nicht als Geek rüberzukommen oder auszuschauen als ob man sich verkleidet hätte.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Da haben Sie ja alles herumgedreht, was man nur herumdrehen kann - und zwar nur deshalb, weil Sie "wandern" mit "klettern" oder "bergsteigen" in eins gesetzt haben. Gerade die Logik - so habe ich doch nun wirklich ausführlich genug dargestellt - mahnt zum ganz normalen Herrenschuh beim Wandern. Über das Bergsteigen habe ich gar nicht gesprochen. Und das, was ich in diese Richtung ausgeführt habe, nämlich daß bei Matsch und Schnee der Herrenschuh an seine Grenzen kommt, geht ganz mit Ihren Ausführungen überein. Wir haben hier also nicht die geringste Differenz.

    • @nm2000
      @nm2000 Год назад

      @@ThomasWangenheim wenn sie „wandern“ mit „ausgedehnten Spaziergängen“ gleichsetzten dann kann ich ihre Argumentation durch aus akzeptieren. Doch meines Erachtens nach sind Wandern und spazieren nicht das selbe. Wandern stammt von der militärischen Tradition des Marsch ab, sprich man marschiert in einem recht zügigen Tempo über mehr als 15 Kilometer durch gebirgige ode zumindest physisch anspruchsvolle Landschaften. Zudem bedarf das Wandern eines mindest Masse an Vorbereitung, und Verpflegung ist unerlässlich, wohingegen dies selbst beim grossen Überlandspaziergang, wo man schon mal geschlagene zwei Stunden durchs Land spaziert, nicht der Fall ist.
      Spazieren kann man in Herrenschuhen, mit Zweireihigem Anzug, schwerem Langmantel und Fedora auf dem Kopf, wandern nicht. Natürlich könnte man es auf biegen und Brechen auch schaffen so den Rennsteig zu meistern, doch der Materialverschleiss wäre immens und die Kosten-Nutzen Rechnung nicht gerade im grünen Bereich.
      Es gibt einen Grund warum die Preussische Armee 1870 nicht in Herrenschuhen in den Krieg gegen Frankreich marschiert ist, und weshalb Armeen weltweit es heute auch nicht tun, sie sind einfach nicht dafür gemacht.
      Herrenschuhe sind für die Stadt und Herrenstiefel fürs Land, und wer es sich leisten kann, der soll seine Herrenstiefel oder Herrenschuhe für den Matsch des Wanderweges nutzen und sie zerschleissen; doch für die Mehrheit von uns die nicht Blaublütig geboren wurden, bleibt dies keine Option und dementsprechend muss der Rationalität hier Einlass gewährt werden.
      Teure Schuhe sollten nicht zum Wander angezogen werden, ausser man kann es sich leisten, (es wäre aber auch dann unverantwortlich, denn wie sagte unsere Grosseltern schon einst: „Geld wirft man nicht aus dem Fenster“).

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Jetzt wird es aber absurd! Natürlich sind Wandern und Spazieren nicht dasselbe. Daher gibt es beide Begriffe. Aber auch Wandern und Bergwandern oder Klettern sind nicht dasselbe. Ihre willkürliche Definition des Wanderns als militärischen Marsches ist schon deshalb absurd, weil es eben auch hierfür den eigenen Begriff des Marsches gibt. Und selbst der ist im frühen 20. Jahrhundert noch teilweise - halb scherzhaft - mit Wandern identifiziert worden (Wozu ist die Straße da? Zum Marschieren um die weite Welt!").
      Die preußische Armee und auch die Armeen des 1. und 2. Weltkrieges sind in Stiefeln marschiert, die wie klassische Herrenschuhe eine Ledersohle hatten, eventuell eine Gummisohle bekamen und dann genagelt wurden. Sie wissen also offenbar gar nicht, wovon Sie reden, wenn Sie den klassischen Herrenschuh als Gegensatz zum Marschstiefel stellen. Das sind wesensgleiche Macharten. Und deswegen kann ein gut gemachter klassischer Herrenschuh auch nicht anders verschleißen als ein Marschstiefel. Schuster bleib bei deinen Leisten!
      Der größte Unsinn ist Ihre abschließende Kostenrechnung. Ich kaufe erst gar keinen anderen Schuh für solche Einsatzzwecke und spare daher also viel mehr als jemand, der glaubt für jeden Einsatzzweck eine Exrawurst braten zu müssen - und sich dann lächerlicherweise noch sparsamer vorkommt.

    • @maxmuetze7295
      @maxmuetze7295 Год назад

      @@ThomasWangenheim Naja, in dem Sinne sind Ehrenmänner dazumal ja auch von Sachsen nach Sizilien gewandert... Und das Schuhwerk war damals vor allem auf Laufen ausgelegt. Evtl. hat ein englischer Gentleman zur Jagd aber auch andere Schuhe getragen als in der Stadt oder beim Ball.
      Ich hab mal die "Laufschuhe" der Damen aus den Jane Austen-Romanen gesehen (im Original)... die wären garantiert auf einer Wanderung ausgefallen... Deren Vorstellung eines Spazierganges oder einer Wanderung in die Natur unterschieden sich grundlegend von den Ihren (und denen Ihres Kontrahenten). Die Mädels haben dafür ihre Schuhe hingebungsvoll auf den Bällen zertanzt. Können Sie in "Sense and Sensibility" nachlesen. Und Miss Elizabeth Bennet wird auch nicht wegen ihrer verdreckten Schuhe kritisiert, sie hat selbstverständlich robuste Laufschuhe für draußen und ihre "guten" Schuhe in ihrem Beutel dabei, sondern wegen ihres verdreckten Rocksaumes ("six inches deep in mud").
      PS: Verschwinden hier Kommentare?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Man kann freilich nicht nur die höhe der Schuhschäfte unterscheiden (Halbschuh, Vollschuh oder Stiefel), sondern auch das verwendete Material (Kalbsleder, Pferdeleder für verschiedene Beanspruchungsklassen) oder die Verbindungsart (Goodyear, genagelt, Doppelnaht). Und dann die Frage, wie man die Sohle abschließt: Gummi, Metallnägel usw.
      Übrigens sind die Damen des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit ihren Absatzschuhen wandern gegangen, wie man auf Fotos durchweg sehen kann. Allerdings war das meist so ein 5cm-Absatz, wie sie auch in den 30ern noch Mode waren.
      Was die Schuhe des frühen 19. Jahrhunderts angeht, muß man sich natürlich ganz andere Vorstellungen machen. Erst das Goodyear-Welting-Verfahren hat den robust genähten und wasserdichten Schuh erschwinglich gemacht, sodaß ein Straßenschuh auch gleichzeitig ein Ballschuh werden konnte (zumindest bei den Herren).
      Das Gefühl verschwindender Kommentare habe ich auch, aber es scheint ein Anzeigeproblem zu sein, denn sie kommen wieder (bisher zumindest).

  • @anatolystepanovichdyatlov1747
    @anatolystepanovichdyatlov1747 Год назад

    Wer hätte gedacht, daß "der Wangenheim" einmal der Jugendsprache das Wort redet? Gut, mag auch ein historischer Zufall jener Jugendsprache sein, ausgerechnet etymologisch wieder auf den Ursprung zuzulaufen, überraschend ist es dennoch nicht minder.

  • @The_dream_of_flying
    @The_dream_of_flying Год назад +2

    Die Herrschaft der Besten!!!!!
    Nun, man kann sich sowas ja vorstellen, so wie man sich auch einen Weihnachtsmann vorstellen kann, jedoch ist nicht jede Vorstellung gleich einem Verständnis.
    Denn in dieser emotional selbstaufwertenden Vorstellung bilden sich Menschen ein, dass sie die sich anfühlenden Besten sind, die nun über andere Menschen fremdbestimmen können.
    Wären die Fremdbestimmten besser gewesen, dann wäre sie ja die Herrscher geworden.
    Der Witz ist nur, dass aus dem Gefühl des Herrschers heraus sich die Fremdbestimmung gut anfühlen mag, aber aus der Perspektive der Fremdbestimmten eben sich unangenehm anfühlt, da sie in ihrer Selbstbestimmung aus ihrem Willen heraus sich eingeschränkt, eben unfrei empfinden.
    Zudem muss man nun fragen, in was die Herrscher damit die Besten sind, durch das sie sich als die Herrschenden legitimiert betrachten?
    Da Herrschaft immer ein Verhalten im Gegeneinander ist, sprich, die Herrschaft immer nur durch Gewalt gegen den Willen der Beherrschten durchgesetzt werden muss, ist es der Konkurrenzkampf, der die Gewinner zu Herrschenden sich aufschwingen lässt.
    Denn man muss ja den Willen zur Freiheit, zur Selbstbestimmung der Unterdrückten mit der Androhung von Gewalt nieder halten.
    Es zeigt daher die kindliche aber auch dümmliche Unwissenheit der Herrschenden, die nichts verstanden haben, in was sie sich daher aufwertend betrachten.
    Der Herrscher wissen selbst nicht, WARUM sie diesen Zustand rational verstanden haben wollen, sondern nur dass sich dieser Zustand gut anfühlt.
    Es geht nur darum, gute Gefühle sich einreden zu wollen, ohne überhaupt etwas mit den Verstand erkannt zu haben.
    Es gibt keine Herrschaft durch die Besten. Es sind nur selbsttrügerische emotional verknüpfte Vorstellungen.
    Herrschaft entsteht immer nur aus dem Konkurrenzkampf heraus, in dem sich die Besten mittels der intensiveren Gewalt durchgesetzt haben, was nichts mit einem Besten in Hinsicht der Mitmenschlichkeit zu tun hat.
    Im Sinne der Mitmenschlichkeit sind Herrscher immer die schlechtesten, eben die unmenschlichsten Menschen durch den Konkurrenzkampf, durch den sie über andere herrschen wollen.
    Aber warum diese Herrscher immer nur Herrschen wollen, zeigt, dass sie nicht wirklich viel rational verstanden haben, sondern wie Kleingeister durch diese Welt wandeln.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Kann man ernsthaft gleichzeitig erkennen, daß Herrschaft aus dem Konkurrenzkampf hervorgeht und im gleichen Atemzug behaupten, daß er von Kleingeistern gewonnen wird? Die Klugen sind damit also immer die Verlierer? Ihnen ist schon klar, daß die Hauptsache des Konkurrenzkampfes nicht mit dem Schwert, sondern dem Geist geführt wird?

  • @captainstamm9951
    @captainstamm9951 Год назад +1

    Zwar passt es nicht vollständig, aber bei dem Thema "Witz", fiel mir das Zitat von Ambrose Bierce ein. - "Humor ist süßer Wein, Witz trockener; wir wissen, welchen der Kenner vorzieht."

  • @John12325
    @John12325 7 месяцев назад

    👍🏼

  • @weiterimtext8134
    @weiterimtext8134 Год назад +1

    Wie steht es mit Ironie, Umschreibung, Staunen, Verkürzung, Vieldeutigkeit?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Kann man so umgehen. Aber das löst 1. die Frage nicht, wie in einer Situation, in der man Farbe bekennen muß, zu handeln ist, und 2. werden wir später noch sehen, daß es auch nicht die Art eines Gentleman ist, jeder möglichen Konfrontation möglichst aus dem Weg zu gehen. Für viele Situationen, deren Bedeutung nachrangig ist, sind das aber freilich gute Optionen.

    • @weiterimtext8134
      @weiterimtext8134 7 месяцев назад

      @@ThomasWangenheim
      Was wäre das weibliche Pendant zum Gentleman? Madame, Lady, Dame? Oder - ist die weibliche Entsprechung, 'die alte Witwe', 'die alte Schabracke''?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  7 месяцев назад

      Dame natürlich. Die alte Schabracke ist ja nur so wenig damenhaft, daß sie die Kommentare der (ebenfalls gealterten) Gentlemen heraushaut.

  • @Tilda_Braknor
    @Tilda_Braknor Год назад

    Wie außergewöhnlich!
    Abonnement und das erste Däumchen hinterlassen. Ich sehe mit Spannung und Freude weiteren Vorträgen entgegen und arbeite mich durch bereits Bestehende nach und nach durch.
    Vielen Dank für Ihre An- und Einsichten.
    Vorweihnachtliche Grüße für Sie und Ihre Lieben
    Matilda

  • @Kaiserlol
    @Kaiserlol Год назад +1

    Wann kommt Teil 2?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Das kann ich im voraus leider nicht sagen. Aber wenn es sich zeitlich ergibt, geht's los.

  • @jonega5713
    @jonega5713 Год назад +1

    Ich als Jugendlicher kann sagen, dass das (Jugend)Wort "Ehrenmann" meistens nicht verwendet wird, wenn man seine Meinung durchgesetzt bekommt wie z. B. in einer Diskussion, sondern eher wenn er etwas gibt. Ein Beispiel hierfür wäre das Verschicken von Hausaufgaben, bei dem dann oft der Satz nebenbei gesagt wird: "Du wärst der größte Ehrenmann, wenn du mir jetzt die Deutschhausaufgaben schickst." Oder nach dem Zeigen oder Verschicken der Hausaufgaben: "So ein Ehrenmann!". Dies ist dann aber nach einer Minute wieder vergessen.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Lesen Sie ruhig mal die anderen Kommentare, die in diese Richtung gehen, da ist diese Frage, welchen Weg der Begriff des Ehrenmannes genommen hat, sehr gut nachvollziehbar. Die Entstehung des Begriffs hat mit Ihrer heutigen Beobachtung nichts zu tun. Daß der Begriff wie alle anderen auch ironisch herabgebrochen für Kleinigkeiten verwendet wird, ist selbstverständlich. Das ist hier aber nicht da Thema. Obwohl auch hier gerade an der Nicht-Verwendung des Begriffs Gentleman durchaus eine unterschwellige Aussage getroffen wird.

    • @jonega5713
      @jonega5713 Год назад +1

      Es ist mir bewusst das dieser Kommentar nicht wirklich das Hauptthema dieses Videos ist. Ich wollte nur berichten, weil ich es so verstanden habe, dass Sie meinten, dass die Jugend jemanden als Ehrenmann bezeichnet, der seine Werte durchsetzen will, dass ich dies als Jugendlicher anders erlebt habe.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ja, das habe ich gemeint. Und ich kann Dutzende persönliche Beispiele im Kreise von um die 20-Jährigen bringen, wo genau das geschieht (und zwar nicht nur heute, sondern seit vielen Jahren). Wenn Sie das selbst nicht erleben, sondern nur die verflachte Form desselben aus Ihrer Umgebung kennen, dann mag das gern sein und hat dann mit Ihrem Milieu zu tun. Aber der Begriff hat sich aus solchen Zusammenhängen entwickelt, wie ich sie hier beschreibe. Sie können sich ja leicht selbst denken, daß der Begriff als Gegensatz zum Gentleman nicht für Hausaufgaben-Machen erfunden wurde. Dann hätte man nämlich beim alten Begriff bleiben können.

  • @vdodenstein5754
    @vdodenstein5754 Год назад +1

    "Preußisch ist die aristokratische Ordnung des Lebens nach dem Rang der Leistung." - Spengler
    Aus den beiden "vornehmsten Rassen" hielt ich den Engländer für Gentleman, dem Preußen käme der Ehrenmann zu.

  • @heckmeck8848
    @heckmeck8848 Год назад +2

    Ihre Vorträge sind eine Wohltat.
    Ich hatte zuvor einen reupload Ihres Videos über das Bauhaus gesehen, das Original habe ich leider nicht gefunden.
    Aus dem Vergleich der Bauhaus Architektur mit dem Raumschiff der Borgs sollte man wirklich ein Meme basteln. Überaus treffend.
    Es macht wirklich Spaß Ihnen zuzuhören.
    Vielen Dank.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Das freut mich zu hören! Mich wundert nur, daß Sie von einem „Reupload“ des Bauhaus-Videos sprechen. Der einzige Vortrag, den ich zweimal hochgeladen habe, ist der erste über die Malerei.

    • @heckmeck8848
      @heckmeck8848 Год назад

      @@ThomasWangenheim
      m.ruclips.net/video/A28BrK5xIfw/видео.html
      Das meine ich. Ist wohl nicht Ihr Kanal.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      In der Tat, mein Video war ausversehen noch auf "privat" gestellt, da ich vor einiger Zeit etwas ausprobiert hatte. Habe es wieder freigeschaltet: ruclips.net/video/QpXFd01E1iE/видео.html

  • @TheRealSpicke
    @TheRealSpicke Год назад +1

    Ich habe das Video vor einigen Tagen angesehen, darum weiss ich nicht mehr genau, ob Sie das Thema angesprochen haben oder nicht.
    Ein gutes Beispiel, bei dem es darum ging seine Ehre zu verteidigen war natürlich auch das Duell. Hier ging es genau darum, dass man bereit war seinen Standpunkt selbst unter Aussicht der körperlichen Verletzung oder sogar dem Tod zu verteidigen. Dabei ging es primär nicht einmal um das Töten des Gegners. Studentenverbindungen kennen dieses Rital in der Regel noch. Mache fechten immer noch die Mensur, andere trinken lediglich Bier um die Wette. Das Prinzip, sich zur Verteidigung seiner Überzeugung einer Herausforderung zu stellen, ist auch bei letzterem noch zentral.

  • @ostihpem
    @ostihpem Год назад

    Für mich ist Kiplings „If“ die beste Umschreibung des Gentleman/Ehrenmannes. Wie sehen Sie das, Herr Wangenheim? Dort kommt auch gut heraus, was mir in ihrem Video etwas kurzkommt, nämlich dass ein Gentleman gelegentlich auch mal unter das Radar des Zeit- und Höflichkeits(lügen)geistes abtauchen darf, ja muss, um auch mal die andere Seite kennenzulernen. Ein Gentleman ist kein Fanatiker oder Eiferer, wie zB ein Thomas Müntzer, der unnachgiebig und immer und überall seinen Weg geht, sondern jemand, der ein gewisses Gespür besitzt, wann es um‘s Ganze/Wichtige geht, wo man Kante zeigt, und wann man auch mal „ein Auge zudrücken“ kann. Deshalb ist Bildung und Reflexion auch so wichtig im Repertoire eines Gentleman, weil er sich nur dadurch eine innere „Verfassung“ zulegen kann, die ihm _praktikabel_ den Weg weist. Am Beispiel ihres Schuhwerks: für mich hätte da ein Gentleman freie Hand, er könnte sich auch anpassen, es handelt sich um Pillepalle, natürlich könnte er es auch als Training sehen, für seine Meinung einzustehen. Anders bei Dingen, wo er eine bewußte Grenzlinie zieht: das Nichtverschiebenlassen dieser Linie - komme was wolle - macht mE den Gentleman vs. dem Pöbel aus.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Naja, da sind ein paar richtige Sachen dabei, aber letztlich ist das eine Aufzählung von: Sei nicht Fisch, nicht Fleisch. Und das ist genau nur der "man", von dem Kipling am Ende spricht, nicht der Gentleman. Freilich ist der kein Eiferer - weit entfernt! Aber wer überhaupt keine Leidenschaft besitzt, in keiner Sache, und immer nur der ausgewogene Mittler ist, wie Kipling ihn darstellt, der hat mit einem Gentleman nichts zu tun, einfach weil da alles zu einem interessanten Charakter fehlt.
      Freilich muß man kennenlernen, was man dann verabscheut, meidet oder bekämpft. Aber das ist selbstverständlich. Wenn es aber eine Ausrede dafür sein soll, auf allen Hochzeiten zu tanzen, dann hat das wieder mit einem Ehrenmann nicht das geringste zu tun.
      Sicher gibt es auch unwichtige Themen. Aber der Gentleman wird sich niemanls anpassen, weil etwas unwichtig scheint und deshalb den Weg des geringeren Widerstandes gehen, sondern allerhöchstens, weil er selbst zu dem Schluß kommt, daß es nicht die richtige Wahl ist, und nicht weil Anpassung opportuner ist.

    • @ostihpem
      @ostihpem Год назад

      @@ThomasWangenheim Gibt es Ihres Wissens nach ein Gedicht, einen Aphorismus, ein Lied, ein Filmschnipsel, ein Bild, whatever, was den Gentleman auf den Punkt bringt (heute wohl: Meme), wo man gewissermaßen statt vieler Worte sagen kann: 'schau'/hör' hin, dann weißt du, was ein Gentleman ist'?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Nein, das kann es nicht geben. Der Gentleman zeichnet sich ja nicht durch irgend eine einmalig auftretende Eigenschaft aus, sondern durch das angemessene und ehrenhafte Verhalten in der großen Vielfalt der Lebenssituationen. Aber wir werden beim nächsten Mal mit Vernon die elementaren Eigenschaften des Gentleman zusammenzutragen versuchen.

  • @michaellichtner8682
    @michaellichtner8682 Год назад

    Danke für dieses Video!
    In den hiesigen Gefilden ist mir aktuell die geradezu inflationäre und meist völlig unpassende Verwendung des Begriffes „Ehrenmann“ ein kleiner Dorn im Auge (oder besser im Ohr), wird er doch - wenn auch wahrscheinlich nicht ganz ernst gemeint - schon auf die kleinsten Gefälligkeiten im Alltag hin gebraucht/missbraucht. Der von Ihnen genannte Kernaspekt, das Einstehen für einen Wert trotz des (möglichen) eigenen Nachteils wird gar nicht wirklich beachtet.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Da denke ich schon einmal, ich sei am Puls der Zeit, da stellt sich heraus, der "Ehrenmann" ist schon wieder in der Hyperinflation : )

    • @michaellichtner8682
      @michaellichtner8682 Год назад

      Zumindest mancherorts :D

    • @vrilatorepsilon9931
      @vrilatorepsilon9931 Год назад

      @@michaellichtner8682 dafür reichts ja mittlerweile schon bei ebay Kleinanzeigen seine Ware pünktlich zu bezahlen. :D

  • @joannevado5818
    @joannevado5818 Год назад

    No entiendo nada pero me gusta

  • @TheAllstar500
    @TheAllstar500 Год назад

    Das Geheimnis, die eigene Wahrhaftigkeit
    diplomatisch zu verteidigen ohne größere Mißhelligkeit zu erfahren:
    - Die lukulente, holde Wahrhaftigkeit mit bedachter Höflichkeit zu formulieren. GG

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Bei bedeutungslosen Dingen vielleicht angebracht. Ansonsten aber kämpft der Ehrenmann mit offenem Visier und nicht mit Tarnkappe, auf daß er nichts auf den Kopf bekomme.

  • @joachimziemen7805
    @joachimziemen7805 11 месяцев назад

    Das gegeneinander Ausspielen von Wahrhaftigkeit und Höflichkeit erscheint mir als zu holzschnittartig. Der Mann (die Begriffe ‚Gentleman‘, ‚Ehrenmann‘ sind mir zu aufgeblasen), der Mann also sagt, was er meint, aber er kann sich seine Meinung auch verbeißen. Dann nämlich, wenn er sich Nietzsches Elftem Gebot unterwirft: Du sollst nicht beschämen! Hier kommt ein wesentliches Merkmal des Anstands, der Redlichkeit, der Ehrenhaftigkeit ins Spiel: das Taktgefühl. Der ritterliche Mann wird keine Frau, ob jung oder verblüht, ob Aphrodite oder Mauerblümchen in Verlegenheit bringen, indem er sich über ihr Kleid mokiert. Wahrhaftigkeit hin oder her.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  11 месяцев назад

      Also (abgesehen von Ihrer selbst holzschnittartigen Reduktion der beiden Begriffe) das, was ich auch sage. Wo liegt Ihr Punkt?

    • @henryseidel5469
      @henryseidel5469 8 месяцев назад

      Würde man einen Vergleich zu den Wortbedeutungen von 'Gentleman' und 'Ehrenmann' anhand von semantischen Konstituenten anstellen, so kommt man sicher dabei auf das Ergebnis, dass diese nicht (vollständig) übereinstimmen.
      Dazu müsste eine Unmenge von Kontexten analysiert werden, in denen beide Wörter vorkommen oder gar generell austauschbar sind. Letzteres ist ganz sicher nicht der Fall, da bleiben immer konnotative Nuancen übrig, die durch das jeweilige andere Wort nicht abgedeckt werden.
      Beide Wörter gelten wohl als Äquivalente, weil es einfach schwierig ist, überhaupt ein solches zu finden, das den semantischen Gehalt mit allen Konnotationen in zwei verschiedenen Sprachen widerspiegeln kann.
      Da muss der Lexikograph Kompromisse machen !
      Beim 'Gentleman' sind im Oxford English Dictionary sechs Bedeutungen angegeben, die da reichen von der 'noble birth', 'refinement of manners' bis hin zu euphemistischen oder gar ironischen Verwendungen.
      Einschließlich der höflichen Anrede 'the honourable Gentleman'. Ob der tatsächlich 'honourable' ist, steht
      in den Sternen.
      All in all: Bei einem direkten, intersprachlichen Vergleich würde man dem 'Ehrenmann' wohl die Komponente 'wahrhaftig' oder 'charakterlich' beiordnen können (wahrhaftig +), was beim 'Gentleman' nicht notwendigerweise der Fall ist (wahrhaftig +, -).
      Also genau das, was Herr Wangenheim hier mühselig erklärt hat - und er hat natürlich recht. Noch dazu in seiner historischen Sicht, was die Sache wesentlich kompliziert.
      Übernimmt man den 'Gentleman' schlechthin als Lehnwort aus dem Englischen und stellt ihn dem deutschen 'Ehrenmann' zur Seite, muss man sicher den Gang der Bedeutungsentwicklung abwarten. Ich glaube aber, dass der 'Ehrenmann' etwas besser dabei abschneidet.

  • @derbucherwurm
    @derbucherwurm Год назад

    Schön mal wieder was von Ihnen zu hören. Was halten Sie eigentlich von Housten Steward Chamberlain und Alfred Rosenberg und könnten Sie vielleicht ein Video dazu machen? In ein paar Videos hatten Sie ja es bereits angesprochen aber nicht ausführlicher erläutert. Es wäre interessant zu sehen was Sie von diesem Denker halten und ob er in heutiger Sicht in unsere Zeit passt. Und was halten Sie eigentlich von dem Kulturkritiker Jon David Ebert und würden Sie mit ihm ein Interview führen von Spenglerianer zu Spenglerianer?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Chamberlain ist ein ausgezeichneter Stilist und wie andernorts gesagt vom Umfassungswillen her eine Art Vorläufer Spenglers. Inhaltlich findet sich dort allerdings nicht viel Verwertbares. Es ist entweder die allgemeine Perspektive des Bürgertums um 1900 und damit geschichtsphilosophisch anspruchslos oder teilweise sogar absurd in seinen sehr anekdotischen Konklusionen. Sprachlich aber gelegentlich eine absolutes Feuerwerk.
      Rosenbergs "Fortsetzung" ds "Mythos" habe ich zwar im Regal, aber nur angelesen und als nicht sonderlich interessant wieder beiseitegelegt.
      Ist das der Amerikaner, der hier auf RUclips Videos über Spengler macht? Ich glaube, er spricht kein deutsch. Und ich sehe keinen Anlaß über eine deutsche Philosophie auf englisch zu sprechen.

    • @derbucherwurm
      @derbucherwurm Год назад

      @@ThomasWangenheim Ja stimmt. Ich dachte nur das es für Sie als Denker Reiz hätte auch da mal Kontakte zu knüpfen da Spengler ja auch bei vielen Konservativen Intellektuellen jenseits des Atlantiks (Ebert ist so ein Beispiel) in Amerika sehr beliebt ist im Gegensatz zu Deutschland. Da dachte ich wäre das doch gewiss interessant für Sie. Was Chamberlain angeht so mag das stimmen. Ich selbst habe nur eine lesbare PDF doch kenne ich mich nicht allzu gut über die Literatur der damaligen Zeit aus um das philosophische beurteilen zu können. Andererseits halte ich durchaus der Kritik wie sie ein Chamberlain und andere als völkische Rechte an Spengler knüpfen dennoch für relevant was diesem betrifft weil Spengler eben nicht die Rasse als fasslich biologische Kraft annimmt was die Völkischen jedoch getan haben. Was Rosenberg angeht bin ich lustiger weise durch einen indisch stämmigen Intellektuellen auf ihn gestoßen, der Rosenberg auch auf Englisch übersetzt hat. Auch wenn ich selbst von der NS-Ideologie sehr skeptisch (die natürlich die ideologischen Merkmale ihrer Zeit sind auch wenn jemand wie Evola das platonisch verneinen würde) die Rosenberg nur platt reproduziert bin und gerade den wüsten Antisemitismus solcher Theoretiker wie Rosenberg mich auch abstößt dachte ich für Sie ebenso für mich wäre es zumindest geschichtsphilosophisch von Interesse. Eine Frage hätte ich allerdings noch: Was halten Sie eigentlich von Julius Evola, Rene Guenon und den Traditionalisten? Denken Sie das solche Denker Wegweiser sein könnten für eine spirituelle metaphysische Lehre die eine ingenere Kultur eine innerliche Kultur hervorbringen würde um auch den Nihilismus unserer kultischen Zeit zu bekämpfen wie auch die spirituelle Leere?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Evola und Guenon kenne ich nicht, kann mich zu ihnen also nicht äußern.

    • @derbucherwurm
      @derbucherwurm Год назад

      @@ThomasWangenheim Zu Evola und Guenon kann ich Ihnen auf deutsch ein Video vom Neuschwabenfunk empfehlen:ruclips.net/video/v-BxDtf2vNk/видео.html
      Des weiteren habe ich selbst Videos auf meinen Kanal über und sogar mit Evola (allerdings auf Englisch da er im deutschen nicht so bekannt ist leider). Zu Guenon habe ich selbst zwei Videos gemacht aber leider haben die eine miserable Qualität. Das Neuschwaben Podcast Video ist aber auch super.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Jetzt erinnere ich mich wieder, die Traditionalisten waren ja jene, die die Welt in Alt und Modern einteilen und also nichts anderes als ein zweitstufiges Verfallsweltbild haben. Lineare Theorien können aber p.d. die Geschichte nicht abbilden, ob nun Fortschritts- oder Verfallstheorien. Deswegen hat mich das auch nie interessiert.

  • @colasalz2
    @colasalz2 Год назад

    auch 1920 gab es schon Wanderstiefel. Besteigungen von Zugspitze , Alpengipfeln und Mittelgebirge doch eher mit hohem Schaft und Sohle, die eben nicht dem klassischem Herrenschuh entsprach. Die Verletzungsrisiko war sonst einfach zu hoch. Aber vielleicht reden Sie hier auch eher vom "Spazierengehen".

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +3

      Auf der Zugspitze und anderen Alpengipfeln wandert man nicht, sondern man treibt Bergsteigen und Klettern. Dafür hat man auch damals Bergstiefel angezogen, das ist richtig. Ich rede aber nicht vom Klettern oder Bergsteigen, sondern vom Wandern. Und zum Wandern hat man ganz alltägliche Herrenschuhe getragen. Zum Spaziergehen natürlich auch, aber das steht hier gar nicht zur Diskussion.

  • @maxmuetze9083
    @maxmuetze9083 Год назад

    Wie es scheint, sind alle meine Kommentare schattiert worden und wir befinden uns an dieser Stelle der Schwingung: ruclips.net/video/Mi_SBY9v2s4/видео.html (In Anbetracht dessen kann ich nicht ganz und gar davon überzeugt sein, dass Kultur und Ingenium kein Ende haben werden.)

  • @joachimdaniel2139
    @joachimdaniel2139 Год назад +1

    Es ist psychologisch erwiesen, dass Menschen die Tendenz haben, ihre Meinung der Gruppenmeinung anzupassen. So scheint es auch in Ihrem Schuh-Beispiel zu sein. Jemand der sich (durchaus mit Recht) nicht anpasst, gerät somit schnell unter Rechtfertigungsdruck. Und so sieht man beim Wandern fast ausschließlich in schwarz, grau, blau oder dunkelgrün die "praktischen" Softshell- Funktionsjacken und - hosen im Einheitslook.

    • @jasonnicholasschwarz7788
      @jasonnicholasschwarz7788 7 месяцев назад

      Vor ein paar Jahren gab's da noch die Grau-Beige-Brigaden der ü-70er :) Sind mittlerweile ausgestorben und in der Tat ersetzt worden durch die blau, rot und gelb-schwarz gekleideten Wetterfesten.

  • @thomasbentele2468
    @thomasbentele2468 Год назад +1

    Sie sprechen vom Zeitgeist ohne ihm näher auf den Grund zu gehen.
    Mich würden brennend Ihre Einschätzungen diese Phänomens interessieren.
    In meinem Umfeld gehen die Leute unreflektiert davon aus, daß der Zeitgeist etwas ist,
    das sich aus sich selbst heraus immer wieder neu gebiert,
    dabei die eine oder andere neue Entwicklung aufnimmt, so wie die Brandung Gegenstände anspült,
    oder Gegenstände aufs Meer hinaus mitnimmt.
    Ist halt so, da kann man nichts machen, so will man das heute.
    Das seh ich völlig anders. Kurz gesagt denke ich,
    daß der Zeitgeist ein Acker ist, der jede Frucht tragen kann.
    Was dann die Frage nach dem Sämann und dessen Absichten aufwirft.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ich weiß nicht, ob diese beiden Anschauungen so weit voneinander entfernt liegen. Mir scheint nur die Frage zu sein, ob jemand aus der Perspektive eigener oder fremder Einflußnahme auf das Phänomen schaut oder ihm nur als Zuschauer beiwohnt. Sämann ist jeder Einzelne und besonders die in den Medien präsenten Figuren. Daß so mancher gewisse Absichten dabei hat, ist selbstverständlich, denke ich.

  • @peterrothschild
    @peterrothschild Год назад

    Kann Ihnen nur Recht geben, Herr Wangenheim. Selbstverständlich hat diese Art des "Anpassens" nichts mit Anstand zu tun, sondern eher mit Bequemlichkeit, Harmoniebedürftigkeit und Mitläufertum. Mal davon abgesehen, verrät diese Frage "Wäre es nicht anständiger gewesen, sich anzupassen?", wie wenig die Fragesteller Sie und Ihre Geisteshaltung kennen, und verstanden haben.
    Ansonsten ist mir noch, von Konfuzius inspiriert, noch ein Attribut eingefallen, das dem ursprünglichen Gentleman und dem Ehrenmann gemeinsam sein könnte: "Treue zu sich selbst."

  • @theMario1081
    @theMario1081 Год назад

    Ich hoffe, die letzten Jahre haben genug Ehrenmänner mit Einflussmöglichkeiten wachsen lassen, da der Zeitgeist (die Kollektivierung der Individuen zur leblosen Masse) kein Guter ist.
    Wenn die veröffentlichte Meinung die Meinung der Öffentlichkeit wird, dann endet das immer in der (nicht nur materiellen) Verarmung der Menschen.

  • @eliasphilosophie
    @eliasphilosophie Год назад +2

    Lieber Herr Wangenheim,
    ich muss gestehen, dass ich vorab an Ihrem 'Philosophentum' gezweifelt habe, interpretierte ich Ihr Auftreten anfänglich doch als recht prätentiös.
    Dieser Eindruck wurde jedoch getilgt, spätestens als ich Ihr 'Empören' über die Anmerkungen des Kommentators bezüglich der Wanderschuhe gehört habe - für mich unerwartet, zugleich authentisches und exzentrisches Philosophentum par excellence. Die Ausführungen über den Gentleman taten Ihr Übriges.
    Dass es sich bei Ihnen um einen waschechten Philosophen handelt, vielleicht sogar der alten Schule, daran habe ich nach diesem Video wenig Zweifel.
    In Wertschätzung,
    ein 'Kollege'

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Es freut mich, daß sich Ihr Bild zum angenehmeren gewendet hat. Ich würde allerdings den Begriff exzentrisch nicht gerade für mich gelten lassen wollen. Allerhöchstens in einer verqueren Welt, wie der heutigen - worin dann exzentrisch nichts anderes hieße als zentrisch in einer vernünftigen Welt. Im übrigen verzichte ich durchaus auf den „Philosophen“, erbitte mir nur den „Denker“ und freue mich ausdrücklich über die „alte Schule“.

    • @eliasphilosophie
      @eliasphilosophie Год назад

      ​@@ThomasWangenheim
      Nehmen Sie es mir nicht übel, aber philosophischer hätte Ihre Antwort kaum sein können (- zumindest in Anbetracht meiner Deutung des Begriffs des Philosophen, die sich dezidiert vom zeitgenössischen akademischen Verständnis abgrenzt).
      Unter dem Exzentrischen verstehe ich in erster Linie das Atypische (derzeit in einer anscheinend 'anormalen' Welt; weshalb ich mich Ihren Ausführungen gern anschließe).
      Wiederum ist der Philosoph meiner Auffassung nach ein Mensch, der nach kompromissloser (wir könnten auch im ursprünglichen Wortsinn 'radikaler' sagen) Erkenntnis und Wahrheit strebt und jene Erkenntnis oder Wahrheit (oder dasjenige, was er dafür hält) konsequent 'lebt'. Zumindest gemäß dieser Auffassung handelt es sich beim Großteil der Menschen, die sich als Philosophen bezeichnen, nicht um Philosophen - wiederum gibt es nicht wenige Philosophen, die sich nicht als solche identifizieren.
      Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht in philosophischer Manier um Begrifflichkeiten ringen. Ich bin mir sicher, dass auch Sie Ihre verwendeten Begrifflichkeiten nachvollziehbar erläutern können, wie Sie es zum Teil bereits getan haben.
      Mit herzlichem Gruß
      Elias Gudwis

  • @edelweiss-
    @edelweiss- 7 месяцев назад +2

    4:22 Das sagt viel über unsere Gesellschaft. Schade...

  • @giorgiofocco6746
    @giorgiofocco6746 Год назад +1

    Das war ein sehr interessaner Vortrag, dem ich gerne zugehört habe. Können sie in einem der zukünftigen Videos zu diesem Thema die Entwicklung zum Ehrenmann behandeln? Sie meinten, dass sie in ihrem Leben nur sehr wenige Ehrenmänner kennen gelernt haben und diese alle älter waren allerdings hängt das vermutlich auch ein bisschen voneinander ab. War ein Student früher nicht auch ein etwas unperfekter Ehrenmann, der noch zu diesem Reifen muss? Immerhing galten Studenten damals durchaus als höflich respektvoll im allgemeinen Umgang und doch zeigt gerade die Kultur der Verbindungsstudenten, dass diese auch für ihre Sache gekämpft haben (hiermit meine ich nicht nur die Mensur sondern auch Vorträge, die geübt werden und als extremes Beispiel die Studentenbewegung im Progress). Kurz gesagt ein Ehrenmann wird wahrscheinlich nicht als solcher geboren sondern zu einem gemacht, ob durch sich selbst oder durch andere wie z.B. die Großeltern oder Eltern. Gab es bei dieser Entwicklung vielleicht sogar Stufen und nur der Beste hat es zum echten Ehrenmann gebracht?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Sie meinen die Frage, wie der Einzelne sich zum Ehrenmann entwickelt? Nun, da wird man kaum einen Fahrplan angeben können. Aber wir alle können durch das Beispiel wahrhaftiger Männer Anleitung und Unterstützung erhalten. Insofern ist denke ich die beste Methode, Beispiele anständigen Verhaltens zu geben. Das habe ich ja in diesem Vortrag schon angeschnitten und wir werden beim nächsten und insbesondere beim übernächsten Mal immer konkreter werden.
      Da der Gentleman wie gesagt das Idealbild des Kulturmenschen darstellt, wird er schwer ganz erreichbar sein. Daher ist es eine Lebensaufgabe, diesem Bild nahezukommen. Es liegt deshalb auf der Hand, daß Lebenserfahrung und Alter eine große Rolle dabei spielen, inwieweit das Ziel erreicht ist. Der Student kann sich also bemühen, wie Sie richtig sagen, aber der Feinschliff und die Nonchalance des Grandseigneurs wird ihm generell noch fehlen.

    • @giorgiofocco6746
      @giorgiofocco6746 Год назад

      @@ThomasWangenheim Danke, dass sie die Zeit gefunden haben mir zu antworten. Ich habe bei meiner Frage auch ein wenig an das Bild der Altersstufen des Mannes gedacht. Danach macht dieser auch eine Reise durch und hat um die 50 seinen Höhepunkt. Ich kann das, was sie schreiben aber ganz nachvollziehen und stimme ihnen zu. Einen Fahrplan gibt es nicht. Instinktiv weiß man glaube ich schon, was richtig ist und sich auch danach zu verhalten ist die entscheidende Hürde.

  • @lp3880
    @lp3880 Год назад

    schopenhauer war ein wahrer gentleman der damen die treppen runtergetreten hat:-D

  • @kururasasooriar7404
    @kururasasooriar7404 Год назад

    Nun ist mir soeben ein Video über den Gentleman begegnet in dem darüber gesprochen wird, weshalb die Männer damit aufgehört haben.
    Vielleicht wollen Sie einmal einen Blick riskieren.
    ruclips.net/video/EPllAgqnmqc/видео.html&ab_channel=RealMenRealStyle

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ich sehe nicht, wo hier erklärt wird warum, sondern wie dieser Wandel vonstatten ging. Es handelt sich um ein Nachzeichnen der Entwicklung. Von Erklärungen habe ich nichts gemerkt. Bis auf das ziemlich absurde Argument, daß man in größeren Verbänden arbeite, wodurch persönlicher Einsatz weniger sichtbar sei - was schon als Prämisse nicht stimmt.

    • @kururasasooriar7404
      @kururasasooriar7404 Год назад

      @@ThomasWangenheim
      Da haben sie wohl recht. Es handelt sich hier um ein bloßes Nachzeichnen.
      Außerdem gab es einige Aussagen, die man nach dem zuhören Ihres Vortrages so nicht stehenlassen möchte.
      Beispielweise meint er, dass die Menschen gerne Leute um sich gehabt hätten, die interessant und kreativ waren. Etwas, dass für ihn absurderweise den Gentleman ausschließt und dadurch dessen Verschwinden mitbegründet.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Ja, der Punkt mit der Kreativität - womit er letztlich nur Zerstörung und Lotterdasein meint - fand ich auch recht befremdlich. Aber diese Leute haben eben in ihrem Leben noch nie einen Gentleman kennengelernt, kennen sie auch nicht aus der Literatur oder guten Vorkriegsfilmen. Daher ist dann der Gentleman ein gut angezogenes Mauerblümchen. Aber das ist ja genau was ich sage: Der Begriff des Gentleman ist völlig verhunzt worden und also hat man eine ganz falsche Vorstellung von ihm. Dieser Mann ist - wenig verwunderlich - ebenfalls von jenem Zerrbild vereinnahmt.

    • @kururasasooriar7404
      @kururasasooriar7404 Год назад

      @@ThomasWangenheim Da haben Sie recht.

  • @abbignale6309
    @abbignale6309 Год назад

    Kurz gefasst ich bin anderer Meinung.
    Der Begriff wurde sehr gut beschrieben nur der Weg anders als ich es täte interpretiert.
    Der Gentlemen entscheidet sich nicht zwischen der Wahrheit und der "Schmeichelei", sondern strebt danach diese geschickt zu kombinieren. So steht er für seine Überzeugungen / Werte Person ein und kann gleichzeitig durch Strategie den anderen zum Nachdenken bringen und als Vorbild voran gehen.
    Beispiel:
    Anstatt: Das Kleid steht ihnen nicht (Wahrheit) | prächtig (Schmeichelei, Anpassung)
    Der Stoff ihres Kleides ist prächtig, der steht ihnen bestimmt auch als Hutschmuck. (Höflich, anregend, ehrlich).

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Da haben Sie aber nicht richtig zugehört. Ich habe doch mehrfach ausdrücklich gesagt, das die reale Handhabung eine Abwägung sein wird, die wir beim nächsten Mal genauer betrachten wollen. Hier ging es erst einmal darum, die völlig falsche Vorstellung vom Gentleman als Zärtling vom Tisch zu wischen.
      Ihren Vorschlag würde ich aber nicht nachahmen wollen. Denn das, was Sie da als letzte Variante formuliert haben, ist alles andere als höflich, sondern ein geradezu sarkastischer Affront. Damit haben Sie sich über die Dame öffentlich lustig gemacht: Was Sie als Kleid tragen, setzen sich vernünftige Leute auf den Kopf! Nicht gut, glauben Sie mir.

  • @sugardenis1178
    @sugardenis1178 Год назад

    Tut mir leid, aber wann hatte den "Gentleman" seinen Hype gehabt?
    Und wie war die Definition dieses Wortes zu diesem Hype?
    Ich kann mir gut vorstellen, dass das Wort zweckentfremdet wurde, wie so oft es passiert, wenn ein Wort in andere Sprache übersetzt wird

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Die Umdeutung des Gentleman findet ja auch im Englischen statt, wie meine englischen Zitate aus den letzten Jahren zeigen.

    • @sugardenis1178
      @sugardenis1178 Год назад

      @@ThomasWangenheim achso. Kann man dann mit Recht behaupten "Gentleman" sei sowas wie falsch interpretiert? 13:35
      Ich kenn mich mit Sprachwissenschaft nicht aus, aber wenn man ein Wort wie zum Beispiel aus dem Lateinischen wie "cadere" (fallen sinken) nimmt und es zu Kadenz, Dekadenz, Kadaver umdeutet; also eine fast völlig neue Bedeutung aus dem Ursprungswort schöpft; ist es dann auch etwas, was von den "Urgermanen" falsch interpretiert wurde?
      Eine Schandtat, ein Vergehen an der lateinischen Sprache möchte man meinen.

    • @sugardenis1178
      @sugardenis1178 Год назад

      @@ThomasWangenheim Oder habe ich was falsch verstanden und Sie haben diese Misinterpretation nur als eine Allegorie benutzt zum modernen Wertewandel in der Zeit der Sitten- und Sklavenmoral?

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Ich habe nicht behauptet, daß es falsch interpretiert ist, sondern daß es umgedeutet wurde, aber der Begriff im Gegensatz zu früher überdies inkonsistent geworden ist. Ich wüßte zudem nicht, was das mit der Frage zu tun hat, ob etwas in derselben oder einer anderen Sprache umgedeutet wurde. Es geht hier nicht um einen bestimmten Terminus, sondern seinen Inhalt. In welcher Sprache dieser Inhalt sich gewandelt hat, ist irrelevant.
      „Dekadenz“ und „fallen“ ist keine inhaltliche Umdeutung, sondern eine Übertragung derselben Bedeutung auf andere Gebiete, also etwas ganz normales. Der Begriff Gentleman ist aber geradezu umgekehrt worden. Ein adäquates Beispiel Ihrerseits wäre also, wenn „steigen“ in „Dekadenz“ umgedeutet worden wäre. Und selbst das wäre noch keine Umdeutung eines für erzieherische Vorstellungen alltagssprachlich gebrauchten Wortes, sondern eher eine sprachhistorische Kuriosität ohne weitere Auswirkungen.
      N.S.: Nehmen Sie’s mir nicht übel, aber wenn Sie schon Schandtaten gegenüber der lateinischen Sprache ausmachen, wäre es da nicht zu allererst geboten, Ihr Deutsch vom doppelten Plusquamperfekt frei zu halten? Das ist nämlich „eine Schandtat, ein Vergehen“ an der deutschen Sprache. Um korrektes Latein sollte man sich frühestens kümmern, wenn die eigene Muttersprache sitzt.

  • @ZenReise
    @ZenReise Год назад

    Die Haftbedingungen dürften durchaus verschärft werden, für die Figuren, die aktuell dringend an dem weiteren Niedergang unserer Kultur, Rechtsstaatlichkeit und Wohlstand gehindert werden müssen und daher ohne schuldhafte Verzögerung von ihren Schaltstellen weg der Haft zugeführt werden unter Berücksichtigung aller rechtsstaatlichen Grundsätze, Mittel und Wege.

  • @gr_treviranus
    @gr_treviranus Год назад

    Ich möchte gerne den Hinweis beisteuern, dass die Profanisierung ehem. aristokratischer Verhaltensformen ja wesentlich etwas mit der allgemeinen Demokratisierung zu tun hat. Es ist ja bezeichnend, dass hier der "widerspenstige Bauer" in die Nähe des Adeligen gestellt wird, weil sie das festhalten an ihren Prinzipien verbinde. Wer seine Subsistenz bestreitet, seinen Hof bzw. seinen Grundbesitz hat, ist nicht nur materiell, sondern auch geistig unabhängig vom Zeitgeist. Er ist nicht darauf angewiesen, der Gleichheitssucht der Massenseele zu schmeicheln, und es fiele ihm auch nicht ein, denn er weiß zugleich, wer er ist, woher er kommt und wofür er streitet. Aber dieser soziologische Kontext ist ja untergegangen. Woher soll der Möchtegern-Aristokrat heute seine unabänderlichen Prinzipien nehmen? Für den modernen "Gentleman" ist das klar, er schaut erst mal ins Internet, wo er natürlich darüber informiert wird, dass alle Menschen gleich seien usw. Aber kann es eine allgemeine Anleitung, Ehrenmann im eigentlichen Sinne zu werden, überhaupt geben? Das ist meiner Meinung nach eine offene Frage und vermutlich gelingt es 99% nicht, über so habituelle Dinge hinaus zu kommen.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Das haben Sie grundsätzlich recht. Aber ob dieser Stand in der Gesellschaft wirklich untergegangen ist? Es gibt durchaus unabhängige Selbständige. Nur der Abhängige, geistig wie materiell Abhängige versichert sich erst einmal bei anderen. Und hier soll das Plädoyer dagegen gehalten sein. Aber Sie liegen natürlich damit richtig, daß die allermeisten dorthin nicht kommen werden. Der Gentleman ist eben ein ausgezeichneter Mann, den es p.d. recht selten gibt. Eine allgemeine Anleitung dazu soll das Ziel beim nächsten Mal sein, wo wir uns Unterstützung aus dem 19. Jahrhundert holen. Aber auch da würde ich sagen, lernt man nur wenig durch Anleitungstexte oder Regeln als vielmehr durch Erfahrung und sicher auch angeborene Verhaltensweisen. Da auch die Erfahrung in einer verlotterten Gesellschaft schwer zu machen ist, wird dieses Unterfangen natürlich außerordentlich mühsam. Aber ich will versuchen, ein wenig in diese Richtung zu wirken.

  • @NeurosenkavalierEmilSinclair
    @NeurosenkavalierEmilSinclair Год назад

    Sie verpassen leider ein wenig den wichtigsten Punkt, nämlich, was der eigentliche Zweck des Ehrbegriffs ist und der auch einem Wandel unterliegt. Ehre ist grundsätzlich eine Art soziale Währung, etwas mit dem Status verknüpftes. Früher war es so, dass Ehre mehr mit dem Stand zu tun hatte, als mit Verhalten - Ehre konnte verloren, nicht aber grundsätzlich erworben werden. Das sieht man z.B. darin, wer im Duellwesen überhaupt als Satisfaktionsfähig angesehen wurde. Man musste beweisen, dass auf eine Ehrverletzung Konsequenzen folgen, sonst war die Ehre (also eigene Reputation) verwirkt. Nun gut, der Adel verliert seine Macht zu gunsten des Geldes und das Bürgertum übernimmt Teile des Ehrbegriffs. Hier hat der Ehrbegriff schon mehr mit Handlungen zu tun. Welche Handlungen als ehrenhaft oder unehrenhaft galten, war aber immer schon von der Gesellschaft und dem Zeitgeist abhängig. Der zentrale Punkt ist, dass Ehre eine soziale Währung ist. Was ehrenhaft ist und was nicht hängt eben NICHT vom eigenen moralischen Empfinden ab und kann auch nicht von einer Minderheit umdefiniert werden. Vermutlich ist Teil der Ehre auch die Internalisierung in Form eines persönlichen Ehrgefühls aber die ist für die gesellschaftliche Funktiom weniger entscheidend. Heute erfüllt die Reputationdie die soziale Aufgabe der Ehre im wesentlichen, die ohne das internalisierte Ehrgefühl auskommt und die flexibler bezüglich unterschiedlicher Kontexte funktioniert. Der Ehrbegriff kennt nämlich nur "ehrenhaft oder nicht ehrenhaft" und geht davon aus, dass ein unehrenhaftes Handeln in einem Kontext ein guter Prädiktor für unehrenhaftes Handeln in einem anderen Kontext ist. Bin ich ein schlechter Geschäftspartner, wenn ich auf eine Beleidigung nicht mit physischer Gewalt reagiere um die Ehrverletzung aus der Welt zu schaffen? Vermutlich nicht. Der Gentleman im klassischen Sinne hat einfach keine großartige Berechtigung mehr, da kann man noch so nostalgisch zurückblicken.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Ich verpasse überhaupt nichts. Sie haben bloß nicht zugehört. Dieser Wandel des Ehrbegriffs vom Standesphänomen zum bürgerlichen Verhaltenscodex ist der ganze Aufhänger des Videos. Vielleicht befleißigen Sie sich etwas mehr beim verstehenden Zuhören.
      Was Sie aber ganz offensichtlich nicht verstehen, ist die Tatsache, daß es im Kern kein "eigenes moralisches Empfinden" gibt, sondern nur die gesellschaftliche Moral eines gewissen Kulturzustandes. Und - oh Wunder - wir befassen uns hier nicht mit dem gegenwärtigen moralischen Zustand, der den Ehrenmann nicht mehr kennt, sondern - Trommelwirbel! - mit dem Ehrenmann, also dem Kulturzustand. Die Form dieser Ehre würde auch, im Gegensatz zu Ihrer absurden Behauptung, diese könne nicht von einer Minderheit umdefiniert werden, jederzeit von einer solchen geschaffen werden können. War der Adel in der Mehrheit, als er die Standards der Ehre setzte? Wohl kaum.
      Aber das paßt alles recht gut mit solchen irrwitzigen Behauptungen zusammen, die Ehre sei heute von der Reputation ersetzt. Daran, mein Lieber, ist dann tatsächlich deutlich, daß Sie den Ehrbegriff nicht verstanden haben. Als ob Reputation eine Handlungsanweisung ist. Sie ist nichts weiter als ein von außen beobachtbarer Status. Und genau das ist Ehre nicht.
      Aber Sie scheinen neben dem unsinnigen Zusammenwürfeln von Begriffen, die Sie nicht durchdrungen haben, vor allem eifrig und demütig-devot den Mitläufer des Verfalls zu geben, weshalb Sie sich vollständig dem Zeitgeist unterordnen. Mit solchen Tausendmenschenansichten sind Sie hier ganz falsch. Schauen Sie andere Videos. Hier wird Ihre Sklavenmoral nicht fündig.

  • @firlefranz1.0
    @firlefranz1.0 Год назад

    Rational anders. Anstand = Verstand. Leider kein Selbstverständnis. Man(n)ierlichkeit... schöne Charaktereigenschaft...Kultur... Respekt... übergreifend in die Politik...

  • @maxmuetze9083
    @maxmuetze9083 Год назад

    Ich bin kein Historiker (so wie Sie, nehme ich an, ein interessierter Laie in Sinne der englischen Regency-Epoche)... Ich habe immense Probleme mit Ihrem Werk über die Schwingungen, mit der Sie den Verlauf der Geschichte zu erklären versuchen... In den letzten Monaten bin ich auf Sir John Glubb und Edward Dutton gestoßen, die ebenfalls eine "wellenförmigen" (bzw. kreisförmige) Entwicklung diskutieren... Bei den beiden sind die Biologie bzw. die Gene (in Sinne Darwins) die Triebkraft des "Fortschritts" (oder wenn man so will der Regression)... Die beiden denken in "Generationen" und" Anpassung"... Können Sie mir in möglichst einfachen Termini vermitteln, was Ihr Geschichtsmodell antreibt? Was gibt bei Ihnen den Takt vor?
    PS: Ich bin sehr beeindruckt von Ihren Detailkenntnissen in der Kunst(geschichte)... und in der Mathematik. Haben sie mal an eine Kollaboration mit Michael K.l.o.n.o.v.s.k.y gedacht? Zumindest beim Evaluieren des Kaiserreichs und dessen Kultur könnte das sehr interessant werden. Der ist, denke ich, auch ein Anzugträger... 😉

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +3

      Ich verstehe nicht ganz, welche "immensen Probleme" Sie mit meinen Schwingungen haben. Nur die Frage, was der Motor dieser Schwingungen ist? Es liest sich, als hätten Sie mindestens die Einleitung von KuI hinter sich, da müßten Sie das eigentlich bereits wissen: Der Motor der Schwingungen ist der Überdruß und das Ans-Ende-gedacht-Haben durch die Einseitigkeit von je "Kultur" und "Ingenium". Ich denke, das wird auf den Seiten 40 ff. immer wieder deutlich. Aber es wird in den einzelnen Kapiteln auch immer wieder illustirert werden, insofern wird Ihnen die Sache vielleicht im Verlauf des Buches noch eingängiger werden.

    • @maxmuetze7295
      @maxmuetze7295 Год назад

      @@ThomasWangenheim Ok, dann hab ich Ihr Werk, denk ich, richtig vereinfacht... Ich kriege nur nicht hingebogen, wie Sie solche mathematisch regelmäßigen Abläufe aus so etwas wie "Überdruss" extrahieren? Würde ein, sagen wir, Bauer zu Christi Geburt, dessen Familie seit Generationen an der Scholle klebt, nicht nach 3 Ernten denselben Überdruss empfinden wie ein Renaissancemensch, dessen Stadt bereits zum 3. Mal in seinem Leben geplündert wurde? Und wäre einer Ihrer Zyklen um Chr. Geburt nicht viel länger als einer um 1900 herum? Mal ganz zu schweigen von der Gegenwart, wo einer meiner Neffen bereits nach 5 Minuten Video dessen überdrüssig ist?
      Wenn man 500 Jahre lang gerade Linien gesehen hat, will man Rundungen... bis die einem auch langweilig werden, dann baut man Spitzbogen... die kann man auch nicht ewig interessant finden, also müssen Ornamente her... was einem wieder die Gerade erstrebenswert erscheinen lässt... Würde diese Schwingung sich in der Realität ziemlich schnell so gedämpft haben, dass sie unmessbar wird?
      Der Kölner Dom wurde in hunderten von Jahren gebaut und steht schon ebensolange... Die Kathedralen der Gegenwart mit ihren Rundbogensicherheitskuppeln und Spitzbogenkühltürmen haben zumindest in D nichtmal 50 Jahre gehalten, ehe wir ihrer bereits überdrüssig geworden sind und sie abzureißen beginnen...

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Das sind interessante Fragen, die sich aber recht leicht beantworten lassen: Nein, der Bauer ist nach drei Ernten nicht gelangweilt. Das weiß jeder Gärntner bereits. Einfach deshalb, weil die Abwechslung schon im Rhythmus der Jahreszeiten steckt. Ganz davon abgesehen, sieht der Bauer des Mittelalters mit Sehnsucht den Früchten entgegen, da er sie zum überleben brauchte. Hier kann es keinen Überdruß geben.
      Der Zyklus muß auch nicht länger sein als heute. Das Beispiel Ihres Neffen, der schon nach 5 Minuten Video der Sache überdrüssig ist, hat es auch um Christi Geburt schon gegeben, nämlich im Adel oder der Senatsaristokratie. Das hat etwas damit zu tun, daß er nicht genug Beschäftigung hat. Das war in höchsten Kreisen damals auch so und führte zu allerlei Spielen, Zeitvertreiben und Konsum bei den herrschenden Klassen.
      Eine Dämpfung in Ihrem Beispiel einer Abwechslung von Architekturstilen, die hunderte Jahre lang dauern findet in erster Näherung nicht statt. Einfach weil wir nicht von ein und denselben Menschen reden, sondern von Generationen, die das durchleben. Die 5. Generation weiß nichts mehr von den Empfindungen der 1., die 150 Jahre früher vielleicht dasselbe empfand. Allerdings wird - gerade in der Architektur - ja die alte Form auch überliefert und ist alltäglich gegenwärtig (wenn sie nicht gerade abgerissen wurde, was natürlich auch regelmäßig geschieht). Und so kann freilich eine erneuerte Renaissance im Klassizismus weniger wirkmächtig sein und dann im Neoklassizsimus noch schwächer. Hierauf könnte man begründen, daß Kulturen irgendwann einmal gänzlich untergehen, weil ihr Repertoire vollkommen ausgeschöpft ist. Diesen Umstand habe ich in KuI dadurch aufgehoben, daß auch eine ganze Kultur wieder nur eine große, einseitige Schwingung darstellt und in der nächsten Kultur wieder die andere Seite auslotet, z.B. kultische Antike und ingenes Abendland. Aber man könnte mit solchen Dämpfungen - die aber wiederum im Kontrast zu den teilweise höchsten Errungenschaften zum Ende einer Kultur hin stehen - die Spenglersche Abgeschlossenheit der Kulturen begründen. Das würde ich nicht vollkommen verneinen.
      Der Kölner Dom wurde nicht 500 Jahre lang gebaut, sondern in der Gotik begonnen und lag dann 500 Jahre halbfertig herum. Sein Wiederaufbau, seine Vollendung wurde gerade zu dem Zeitpunkt aufgenommen als das Ingenium der Gotik im Historismus wiederkehrt. Es ist also alles absolut folgerichtig. Und ja, es gibt auch kürzere Schwingungen, die schnelleren Überdruß erzeugen. Daher ist die Theorie ja fraktal angelegt. Aber auch diese kürzeren Schwingungen von wenigen Jahrzehnten zeige ich ja das ganze Buch hindurch auf. Auch diese gibt es nicht erst heute, wie Sie daran sehen können.

    • @maxmuetze7295
      @maxmuetze7295 Год назад

      @@ThomasWangenheim Danke für die Klarstellung... Das Fraktale hab ich wohl übersehen... Sie bringen "Generationen" in Ihrer Antwort ins Rennen... wobei wir bei Glubb und Dutton wären... Glubb hat ja nur 2 Essays geschrieben - soweit ich das überblicke... Er hat die Zeiträume des Aufstiegs und Verfalls von allen möglichen "Kulturen" / "Imperien" in "Generationen" umgerechnet... und kam auf eine konstante Anzahl von Generationen... Läge ich falsch in der Annahme, wenn ich Ihre Theorie und die Glubbs in Deckung zu bringen versuche, dass Ihre versucht, die Zyklen mittels Fraktalen in engeren Zyklen zu erklären, die sich in weiten Schwüngen dann wieder selbstähnlich werden? ... Dutton hat dem eigentlich noch den Darwinismus und die Anpassung an die Umwelt (Natur in die der Mensch gerade kultiviert wird) hinzugefügt, wobei sich die Schwingungen in Generationen bewegen würden (inwieweit das durch genetische Mutationen oder kulturell erklärt wird, darüber kloppen sich die Biologen ja gerade wieder hingebungsvoll)... Reden Sie 3 am Ende von denselben Triebkräften?
      PS: Ich bin ein Fänn der englischen Romanliteratur des 18. Jh. und bilde mir ein, ich könne aus Jane Austen und Henry Fielding eine Menge darüber herausfinden, wie die Menschen vor 250 Jahren gedacht haben... Sogar die Bronte-Schwestern sind da bei all ihrer Irrationalität hilfreich (ähem... fällt mir gerade auf: Ist da auch ein Zyklus im Gange? )

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Glubb und Dutton kenne ich nicht, daher kann ich zu ihnen nichts sagen. Daß Generationen sich jedoch sozusagen auch genetisch abwechseln, ist ja schon zu Spenglers Zeiten ein alter Hut gewesen. Ich sekundiere das, aber es handelt sich eben nur um eine fraktale Ebene, also einen sehr kleinen Ausschnitt dessen, was die Geschichtsphilosophie (also auch mich) interessiert. Auch das generationenmäßige Auszählen der Kulturen oder Stile gehört eher in eine aus meiner Sicht etwas dubiose Form der Geschichtstheorie. Das erinnert mich an die 1000 Jahre, die jede Kultur dauere, wie Spengler sagt - etwas, das durch die Ägypter ja eindeutig widerlegt ist. Ed. Meyer macht an einer Stelle seiner "Geschichte des Altertums" etwas ähnliches.

  • @dergrufti3876
    @dergrufti3876 Год назад

    Sie sind ein cooler Hund ! Das darf so gesagt sein

  • @arminio207
    @arminio207 Год назад

    Mein lieber Herr Wangenstein, ich muss doch bei allem Respekt sagen, dass sie meiner Meinung nach dem ganzen Gentleman-Thema etwas zu viel Bedeutung beimessen. Sollte ihrer Meinung nach nicht jeder Mensch seinen Idealen nach bestem Wissen und Gewissen folgen, da ja jeder andere Ideal- und Wertevorstellungen hat? Denn eine gesunde Gesellschaft macht ja aus, dass verschiedene Meinungen und Werte vertreten werden.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Ich verstehe Ihr Ansinnen nicht recht. Ich sage doch genau dasselbe. Da rennen Sie doch offene Türen ein.

    • @arminio207
      @arminio207 Год назад

      @@ThomasWangenheim Das stimmt, aber ich glaube, dass der Begriff an sich nicht mehr zeitgemäß ist. Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Die Aristokratie ist abgeschafft, und auch wenn sie den Begriff des Aristokraten als Herleitung gebraucht haben mögen bzw. diesen im übertragenden Sinne auf die heutige Zeit beziehen, verliert ein Begriff wie Gentleman in der heutigen Zeit doch an Bedeutung. Damit meine ich, dass ein perfekter Mann meiner Meinung nach nicht persé ein Gentleman sein muss. Damit wird eine solche Kategorie Mensch obsolet.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Sie können ja gern behaupten, daß der Begriff heute kaum noch Bedeutung hat. Ich habe das Gegenteil behauptet, aber im Gegensatz zu Ihnen begründet. Es ist ein Zeichen dafür, wie bedeutend der Begriff des (alten) Gentleman heute und gerade heute ist, wenn eine neue Generation sich dessen alten Sinn durch das Aufwärmen eines noch älteren Begriffes glaubt unbedingt wiederbeschaffen zu müssen. Die sprachbildende Allgemeinheit scheint also Ihrem "obsolet" nicht zuzustimmen.

  • @firlefranz1.0
    @firlefranz1.0 Год назад

    Nun, ich vernehme Ihre Worte als Frau...Ehrenfrau... doch diesen Begriff gibt es leider nicht. Scheint so, als ob Frauen generell ohne Ehre sind? Nun, Männer sezieren den Begriff zur Genüge... Sie sprechen von Mehrheit... und schließen Frauen aus... Bitte auch Gentlewoman als Begriff, als reale Wahrheit implizieren. Vielen Dank.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +2

      Aha, ich schließe also Frauen aus... indem ich konkret ein weibliches Beispiel nenne. Haben Sie eigentlich zugehört oder ist Ihr Drang sich selbst zu bemitleiden so viel größer als Ihre Wahrheitsliebe?

    • @firlefranz1.0
      @firlefranz1.0 Год назад

      @@ThomasWangenheim
      Sie verwechseln Selbstmitleid mit Meinungsfreiheit. Schade, sie argumentieren doch sonst auf einem hohen Niveau...

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Die Meinungsfreiheit Unwahrheiten von sich zu geben. Ja, genau. Und die endet hier. Schönes Leben wünsche ich Ihnen noch.

  • @sabinerupprecht6791
    @sabinerupprecht6791 Год назад

    Vielleicht sollten Sie eher unter Gentlewomen suchen.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +1

      Die beschriebene starke Verteidigung der eigenen Ansichten ist unter Frauen eher wenig vertreten, da bei ihnen zumindest die Bereitschaft, einen offenen Kampf zu führen im Allgemeinen sehr viel geringer ist. Aber ich habe ja ein weibliches Beispiel gegeben - auch wenn es bloß eine Filmfigur war.

    • @zoivac1048
      @zoivac1048 Год назад +1

      Um das zu erläutern hilft es etwas vom Aufbau des Gehirns und den Denkmustern und Verhaltensweisen von Mann und Frau zu verstehen.
      Der Mann bildet Horden und liebt Regeln.
      Größere Fußballclubs und Gesellschaften etc.
      Umso größer, desto besser.
      (Zumeist mehrere hundert Mitglieder)
      Innerhalb dieser immer sehr elitären Gesellschaften gibt es ebenfalls immer eine feste Hirarchie.
      Jeder Mann möchte instinktiv an die Spitze, deshalb gibt es unter Männern prinzipiell einen gewissen "freundschaftlichen" Konkurrenzkampf, denn Männer haben auch von Natur aus ein gewisses Interesse an Machtstrukturen.
      Männer sind auch unglaublich loyal.
      Sobald sie sich zu einer Gemeinschaft gehörig fühlen, verteidigen sie auch diese und es wird nie vorkommen das ein Mann Beispielsweise im Fanclub von Eintracht Frankfurt und gleichzeitig im Fanclub der Offenbacher Kickers ist.
      Frauen hingegen bilden keine Horden, sondern Netzwerke.
      Frauen finden sich in kleineren Grüppchen wie zum Beispiel Buchclubs zusammen.
      Allerdings nicht wie beim Mann eine möglichst große Gruppe, sondern sehr viele, sehr kleine Grüppchen, welche untereinander nicht in Konkurrenz stehen.
      Ebenfalls innerhalb dieser Gruppen sind alle Frauen zumeist gleichgestellt, es existiert keine Hirarchie, sondern Demokratie.
      Dementsprechend haben Frauen in der Regel (ausnahmen bestätigen die Regel, wie auch beim Mann) kein Interesse an Machtstrukturen, was auch erklärt weshalb es trotz Quote so wenige Frauen in der Politik gibt.
      Man kann in der Regel also sagen das Frauen bereits genetisch mehr dazu neigen sich unterwerfen zu lassen, während der Mann dazu neigt führen zu wollen.
      Hier bitte nicht falsch verstehen!
      Das impliziert nicht das Frauen nicht Wert seien und man sie dementsprechend behandeln müsse!
      Ich finde diesen Alpha-mann Trend grauenhaft!
      Der Mann hat genetisch die Macht dazu Frauen zu unterdrücken, doch wie es im Film Spiderman so schön heißt: "Mit großer Macht folgt auch große Verantwortung".
      Mit den gesellschaftlichen Werten des Mannes steht oder fällt eine Gesellschaft.
      Sobald der Mann im allgemeinen lernt wieder mehr Gentleman und weniger "einfach nur Arschloch" zu sein, entwickelt sich auch die Frau wieder in selbige Richtung.

  • @citylifestylez
    @citylifestylez Год назад +1

    Das ist doch eher Snobismus, meiner Meinung nach.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +6

      Da haben Sie entweder den Snobismus nicht verstanden oder diesen Vortrag nicht.

    • @citylifestylez
      @citylifestylez Год назад

      @@ThomasWangenheim Bei inneren Werten, für die man einsteht - da bin ich ganz Ihrer Meinung (was sich ruhig auch im äußeren Erscheinungsbild widerspiegeln kann). Nur wenn man sich an Äußerlichkeiten aufhängt, wirkt es etwas zu maniriert. Der Luther war ja nun auch nicht unbedingt für seine manierliche Art und Weise bekannt, war die Übersetzung der Bibel ins Deutsche doch bereits ein Akt der Desakralisierung und Profanierung der christlichen Religion.

    • @citylifestylez
      @citylifestylez Год назад

      bzw. nicht der Religion (die war ja auf die Plebs ausgerichtet), sondern des Ritus, sozusagen.

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад +4

      Äußerlichkeiten sind natürlich hier nicht entscheidend. Das Beispiel der Schuhe war zufällig. Aber es zeigt nichts destoweniger, woher der Wind des Zeitgeistes auch in solchen Fragen weht.
      Mir ging es bei Luther nur um diese Standhaftigkeit. Bei einer Ehrverteidigung ist der Inhalt zunächst irrelevant, sondern nur, daß jemand für seine Wahrheiten einsteht.

    • @citylifestylez
      @citylifestylez Год назад +1

      @@ThomasWangenheim Dem kann man zustimmen, ja.

  • @marieandtheatom
    @marieandtheatom Год назад

    Ich grüße Sie. Eine feine Sache ist es, welche Sie hier einmal mehr anschneiden. Ich fühle mich in mancherlei Hinsicht direkt angesprochen. Ich kann einiges vom festgestellten aus eigener z.T. bitterer Erfahrung bestätigen. Sei´s drum, wenn schon , denn schon. Ich möchte allerdings zur Begrifflichkeit des sog. Gentle-Man, dem Wortstamm, noch einen Aspekt ergänzen und hoffe, dass ich Ihnen damit nicht zuvorkomme. Beste Grüße aus meiner menschlichen Trutzburg. en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Gentile?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

    • @ThomasWangenheim
      @ThomasWangenheim  Год назад

      Freut mich, daß es Ihnen gefallen hat. Diese Bedeutung von "gentile" habe ich ja verwendet als ich sagte, es ist die Zugehörigkeit zum Adel. Die Spezialbedeutung kein Jude zu sein mag bibelhistorisch auch vorhanden sein, hat aber mit dem Begriff des Gentleman natürlich keine wesentliche Überschneidung. Die Abgrenzung findet zu allem Nichtadel statt. Dazu gehören natürlich abendländisch auch alle Nichtchristen in Europa, aber das ist ja trivial.

  • @volkerhermanns7200
    @volkerhermanns7200 Год назад

    Wenn auch alle; ich nicht ....!