Thomas Wagner „Der Dichter und der Neonazi. Erich Fried und Michael Kühnen..."

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 8 янв 2025
  • In der 13. Folge der Reihe #weiterlesen stellt der Kultursoziologe und Autor Thomas Wagner im Gespräch mit Thomas Arnold, dem Direktor der Katholischen Akademie, sein neues Buch „Der Dichter und der Neonazi. Erich Fried und Michael Kühnen. Eine deutsche Freundschaft“ (Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2021) vor. Ausgehend von einem längeren Briefaustausch ergründet Thomas Wagner, 100 Jahre nach Erich Frieds Geburtstag, die sonderbare Freundschaft, die den linken Dichter und Juden Erich Fried als Ikone der Friedensbewegung mit Michael Kühnen verband, einer der bekannten Größen der Neonazi-Szene.
    Thomas Wagner geht der Frage nach, was Fried und Kühnen trotz ihrer diametral entgegengesetzten Ideale zu diesem Briefkontakt motiviert hat. Woher rührte Frieds Haltung, den Dialog mit dem Holocaust-Leugner Kühnen zu suchen?
    Eine Kooperation der Städtischen Bibliotheken Dresden mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.
    --- Gefilmt in der Zentralbibliothek Dresden, Februar 2021

Комментарии • 11

  • @hellasanders
    @hellasanders 3 года назад +6

    Ich bin irritiert und aufgewühlt, dass es solch eine (Brief) Freundschaft gegeben hat. Unterschiedlichere Biographien und Ideologien müssten dürften im Normalfall im Streit enden.
    Es war aber der Tod der beiden, der zum Abbruch dieser außergewöhnlichen "Freundschaft" führte.
    Werde mich noch lange mit dieser seltsamen menschlichen Zugewandtheit auseinandersetzen...

    • @inawungast8131
      @inawungast8131 3 года назад +1

      Aus Sicht Kühnens psychologisch vielleicht dennoch nicht so unplausibel: Neonazis versuchen ja auch ihre Weltsicht irgendwie moralisch vor sich zu rechtfertigen. Aus diesem Antrieb heraus ist es wohl gar nicht so überraschend, wenn man gleichzeitig sowas wie eine Freundschaft zu einem Juden aufbaut, denn man streitet ja auch öffentlich ab, dass es den Massenmord überhaupt gegeben habe. Gleichzeitig ist man sich wahrscheinlich selbst darin nicht ganz sicher und daher bleibt das Verhältnis zu Juden/Judentum irgendwie ambivalent. Aus Gründen der Selbstrechtfertigung ist so eine Freundschaft eines Neonazis zu einem Juden insgesamt für die eigene "Psychohygiene" gar nicht so unpraktisch.

    • @hellasanders
      @hellasanders 3 года назад +4

      Ich danke für die psychologischen Aspekte... Da ich den Briefwechsel der beiden nicht kenne, muss ich annehmen, dass über einen längeren Zeitraum zwischen zwei Menschen, die sich intellektuell austauschen, ein Näherkommen bis sogar "Verständnis" entstehen kann. Es zeugt m. E. von Toleranz, Respekt und enormer Güte; dafür zolle ich Erich Fried meine Achtung. ( Was Toleranz betrifft, muss ich wohl noch an mir "arbeiten".)

    • @krishnamurti4577
      @krishnamurti4577 Год назад +1

      @@inawungast8131, nicht nur Fried, sondern auch Kühnen war sensibel und empathisch.

    • @sleepy0
      @sleepy0 Год назад

      @@inawungast8131 Ich denke bei Kühnen waren es halt noch ein paar andere Punkte. Er war ja auch schwul, was ebenfalls nicht so ganz auf Parteilinie passt. Denke man müsste mehr über ihn herausfinden, persönliches, um genaueres sagen zu können. Aber muss man das? Ich denke nicht. Im Endeffekt ist es egal was in seinem inneren geherrscht hat. Wir alle definieren uns durch unser Handeln, und er war ein widerliches Nazischwein. Der aller, allerübelsten Sorte.

  • @TGBahr
    @TGBahr Год назад

    Großartiges Fazit, Thomas.

  • @TGBahr
    @TGBahr Год назад

    Jeder der sich im großen politischen Aktivismus verliert, läuft vor sich selbst davon.

  • @kellymcbright5456
    @kellymcbright5456 8 месяцев назад

    Ein Freundschaft...
    Ein Dichterfürst, der so geschrieben. "Würdig" einer Bibliothek.

  • @TGBahr
    @TGBahr Год назад

    Fried ließ sich von der Liebe leiten. Ein großartiger Mann.

  • @turkishmaningermany8819
    @turkishmaningermany8819 2 года назад

    🤔