Ein Sicherheitsgurt, made in GDR, rettet leben im Formelrennsport

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 27 янв 2023
  • Ein Gurt wird zum Lebensretter
    (6-Punkt-Sicherheitsgurt)
    Sachsenring 1987, DDR-Meisterschaftslauf der Klasse E bis 1300 ccm: Kurz nach dem Start stürmen die Rennwagen mit Regenreifen auf feuchter Strecke bei strömendem Regen in die Stadt hinein. Der MT 77 des an zweiter Stelle liegenden Hans-Dieter Kessler gerät in Höhe des Albertschlösschens außer Kontrolle, steigt auf, touchiert in etwa 3 Meter Höhe auf der rechten Seite der Rennstrecke die die gegenüberliegende Hauswand, schlägt auf der Straße wieder auf und schlittert noch einige Meter kopfüber über die Fahrbahn. Trotz schwerer Verletzungen überlebt Hans-Dieter Kessler diesen Unfall.
    Dies ist auch dem neu entwickelten Sicherheitsgurt von Jürgen Meißner zu verdanken. Meißner erlebt den Unfall als Fahrer selbst mit. Seit 1983 gehört der studierte Informatik- Ingenieur mit seinem charakteristischen grün-gelben MT 77 - Rennwagen mit „Summavit“-Werbung regelmäßig zur Spitzengruppe. Innerhalb der Dresdner Renngemeinschaft um Ulli Melkus und Bernd Kasper kümmert er sich vor allem um die Beschaffung von Material und Ersatzteilen.
    Seine nachhaltigste Arbeit und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit im Formel-Rennsport leistet er 1985 mit der Entwicklung des ersten und einzigen 6-Punkt-Sicherheitsgurt der DDR. Bis zu diesem Zeitpunkt setzen die meisten Rennfahrer mangels Alternativen leicht verbesserte Hosenträgergurte aus dem Fallschirmsport ein. Da das Gurtschloss nicht für einen schweren Aufprall konzipiert ist, erleiden viele Fahrer schwere Beinverletzungen. Der „Meißner-Sicherheitsgurt“ ist so konstruiert, dass das gefährliche „Nach-unten-Durchrutschen“ des Fahrers bei einem Frontal-Crash verhindert wird.
    Der ADMV unterstützt das Projekt finanziell. Die Organisation der Herstellung wie auch die Endmontage übernimmt Jürgen Meißner. Nach erfolgreicher Testphase erfolgt 1986 die Patentierung und der Verkauf.
    Neben Motorsportlern aus der DDR erwerben auch sowjetische, tschechische und polnische Rennfahrer diesen Gurt. Eingebaut in zahlreichen Formel-, Touren- und Rallyefahrzeugen des gesamten Ostblocks bewahrt der „Meißner-Sicherheitsgurt“ so manchen Rennfahrer vor schwereren Verletzungen.
    1989 beendet der Dresdner seine motorsportliche Laufbahn und wird in den folgenden Jahren bei BMW und der Deutschen Telekom erfolgreich tätig. Nebenbei entwickelt der leidenschaftliche Hobby-Fotograf die Internetseite „DDR-Formel1“, auf der er bis heute mit viel Enthusiasmus und Akribie den damaligen Motorsport und seine Akteure würdigt.
  • Авто/МотоАвто/Мото

Комментарии • 1

  • @VREDexpert
    @VREDexpert Год назад +2

    Großartige Ingenieursleistung für den DDR Motorsport bedenkt man die damalige Mittel und Möglichkeiten!