Götz Aly mit Stefan Koldehoff / „Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten.“
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- Опубликовано: 21 ноя 2024
- RESIST! Conversations: Götz Aly im Gespräch mit Stefan Koldehoff
Freitag, 11. June 2021, 19 Uhr
Gespräch auf Deutsch mit englischer Simultanübersetzung
ENGLISH VERSION: • Götz Aly & Stefan Kold...
Der Historiker Götz Aly im Gespräch mit dem Journalisten Stefan Koldehoff (Deutschlandfunk) über sein neues Buch "Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten."
Das Rautenstrauch-Joest Museum (RJM) setzt mit der Buchvorstellung von Götz Alys neuestem Buch „Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten.“ (Frankfurt: Fischer Verlag, Mai 2021) seine Veranstaltungsreihe über Rückgabe und Gerechtigkeit im Rahmen der Ausstellung RESIST! Die Kunst des Widerstands fort. Nach der Auseinandersetzung mit der Sammlungsgeschichte der Benin-Bronzen aus Nigeria legt das RJM nun den Fokus auf die Geschichte des Sammelns im Pazifik, einen Teil der deutschen Kolonialgeschichte, die bisher wenig beachtet und eher verharmlost wurde. Mit der Buchvorstellung von Götz Aly möchte das RJM auch diese gewaltvolle Geschichte transparent machen.
Der Historiker Götz Aly stellt sein neues Buch im Ausstellungsbereich von RESIST! im Gespräch mit dem Journalisten Stefan Koldehoff erstmal öffentlich vor. Am Beispiel des „Luf-Boots“, das von der Insel Luf stammt, die zum heutigen Papua-Neuguinea gehört, beschreibt Götz Aly die Umstände der deutschen Kolonialherrschaft in der damaligen Kolonie Deutsch-Guinea. Er schildert zudem, wie das fünfzehn Meter lange hochseetüchtige Auslegerboot, welches im Entrée des Ethnologischen Museums im Berliner Humboldt Forum gezeigt werden wird, nach Berlin gelangt ist. Götz Aly dokumentiert die Gewalt, Zerstörungswut und Gier, mit der deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen und mittels „Strafexpeditionen“ über die kulturellen Schätze herfielen und deckt auf, dass es sich bei vielen Objekten ethnologischer Sammlungen, die in der Kolonialzeit nach Europa verbracht wurden, um Raubkunst handelt.
Auch in der Sammlung des RJM befinden sich 83 Objekte aus dem heutigen Papua-Neuguinea. Sie gelangten 1966 mit dem Ankauf der Sammlung des Künstlers Klaus Clausmeyer (1887-1968) ins Museum. Eine Übersicht dieser Sammlung sowie ein Auszug aus dem Bestandskatalog Kunst und Kultur aus der Südsee. Sammlung Clausmeyer. Melanesien von Waldemar Stöhr von 1987 ist auf der Website des RJM zugänglich.
Was wird geschehen, wenn solche Menschen wie Götz Aly uns verlassen werden... Die Welt ist sehr hart und ungerecht.
Aly hat RECHT.
Man kann über das Thema denken, wie man will, aber in meinen Augen ist es eine Tatsache, dass das große Boot keine 20 Jahre alt geworden wäre, wenn es auf Luf geblieben wäre. Der Wechsel von Luft und Wasser zerstört jedes Holz. Zum Beispiel zerbrach die "Shtandart", das erste Kriegsschiff von Zar Peter dem Großen, als es aus dem Wasser gehoben und in ein Museum verwandelt werden sollte. Das große Kanu im Museum von Suva (Fiji) konnte 100 Jahre alt werden, weil es nie Wasser berührt hat. Trotzdem ist es heute in einem traurigen Zustand, weil es von Termiten befallen wurde. Ohne den "Raub" wäre von dem Kanu aus Luf heute nichts mehr übrig.
Naja macht es das legitimer?
Denn man muss die Legitimität ja aus dem Raub selbst, nicht aus dem Nachhinein rekonstruieren.
Es hätte ja in dem Ermessen der rechtmäßigen Besitzer stehen müssen ob sie das Boot erhalten wollen. Man darf Ihnen ja auch nicht einfach etwas wegnehmen um zu sagen "ja aber in 100 Jahren da wird es dann besser erhalten bleiben als wenn sie es behalten."
In einem haben sie aber Recht finde ich: der Raub hatte auch positive Wirkungen durch die Konservation des Boots, aber das legitimiert ihn nicht, es ist einfach ein Nebeneffekt für heute der sich aber moralisch bei der Frage des Raubs nicht auswirkt.
@@Tarnatos14 Wieso reden wir von booten? Wieso reden wir nicht warum der vernichtungskrieg gegen das russische Volk immer noch nicht als Genozid anerkannt ist? Und dieser Aly erkennt Nichtmal den Genozid an den Armeniern an und wagt es von irgendeinem primitiven Boot zu sprechen das für die deutschen nur eine Kuriositäten darstellte.
Lenzp: Aber was impliziert denn Ihre Aussage???
Kolonistisches Rechtfertigungsgeschwätz
@@brianvonnazareth8248 Nenn es wie du willst, diese Tatsachen kannst du nicht wegdiskutieren.
Immer wieder bin ich beeindruckt von dem großen Wissen Aly's.
Beschämend ist doch weiterhin das beständige Rumeiern bezüglich der geklauten Kunst und dem Verweigern der Rückgabe. Ziemlich eklig
Besuche die Ausstellung. Schau dir das Video an, das einen Mann aus Luf zeigt. Er sagt, er ist froh, dass das Boot hier heil aufbewahrt wurde, und er würde gern nach Berlin kommen und die Bauweise studieren, die sein Volk längst vergessen hat.
Also: nicht meckern, nicht den Moralapostel spielen - sondern Geld sammeln und ein paar Leuten aus Luf die Reise nach Berlin finanzieren.
@@Lenzp geklaut ist geklaut. Alles andere ist doch ausweichendes Rumgeier und Ihre Argumentation finde ich recht hanebüchen
@@tabeanachtblau885 Wie Sie meine Antwort finden, ist mir ziemlich egal, solange Sie keinen besseren Vorschlag machen können.
Hätte das Boot dort bleiben und vergammeln sollen? Weil das besser gewesen wäre - für wen?
@@Lenzp das wir uns richtig verstehen: ohne Zweifel halte ich es natürlich für besser, wenn Kunstwerke, Relikte aus welcher Zeit auch immer usw. die Jahrzehnte oder Jahrhunderte überdauern können. Aber: für Dinge aus fernen Ländern, gänzlich anderen Kulturen usw. halte ich es für grundverkehrt, anderen Völkern ihr Zeugs zu klauen, bzw. es nicht zurück zu geben.
Wenn in der westlichen heutigen Welt ein solch großes Bedürfnis zu bestehen scheint, sich immer noch Fremdes anzueignen, könnte es nachgebaut werden um dann diese Replik im hiesige Museum ausstellen zu können.
Und wenn die Eigentümer es vergammeln lassen würden, ist das natürlich jammerschade, tja, aber doch deren Entscheidung.
Ich frage mich, woher dieser Drang kommt, noch immer nicht Geklautes zurück geben zu wollen! Es ist beschämend.
Ich war schon häufig in Ägypten und habe mich mit den Leuten dort über dieses Thema unterhalten. Die fanden Alle, unisono, dass z.B die Nofretbüste nach Ägypten gehört und nicht in Deutschland bleibt. Weil es nicht den Deutschen gehört. Es gehört den Ägyptern.
Recht auf Eigentum schließt das Recht ein, das Eigentum wegzuschmeißen, oder es sonstwie zu vernutzen - oder eben auch nicht. Setzen 6.
So einen Unsinn kann man sich nicht anhören, unterirdisch dieser Aly.
was hat dir nicht gefallen?
@@urielseuthes7484 alles!
Sebastian Rave: das nenn ich mal eine fundierte Antwort. Spitze!
@@tabeanachtblau885 Hat Dich nicht überfordert? Ich bin überrascht!
An diesem Mann mit Intellekt, ist gar nichts unterirdisch. Unterirdisch ist die Gier, andere Menschen zu berauben. Kolonialismus ist eine Schande der Menschheit. Ich muss mich wieder einmal mehr fremdschämen.