Wow! Ich bin wirklich sprachlos. Jetzt endlich habe ich Zeit, mich wieder deinen Beiträgen zu widmen, und dann sehe ich dieses Video. Dieses so lange erwartete Video zu diesem Schriftsteller, der mich mit seinem Gesamtwerk fesselt, wie kaum ein anderer. Und dieser Beitrag, lieber Thoralf, ist der Literatur des Ernst Jünger absolut gewachsen. Sehr selten habe ich einen derart wunderbar ausgefeilten, ausgestalteten und reflektierten Beitrag zu Jünger gesehen, der sich der Schönheit und Wucht der Sprache annimmt, ohne dabei verklärend zu werden. An anderer Stelle hat jemand die passende Bezeichnung dafür gefunden: Durchdringung. Diese Durchdringung hast du in wunderschöne Worte verpackt. Herzlichsten und aufrichtigsten Dank, in meinem Fall ganz besonders, nach meiner E-Mail die ich dir vor einigen Monaten zugesandt habe. Für zukünftige Lesevergnügen kann ich „Das abenteuerliche Herz“ allerwärmstens empfehlen. Ein Buch, das einen in sehr vielen Momenten zum Nachdenken, zu Reflektion verleitet und das ich immer und immer wieder hervorhole.
Wie schön! Ich war mir nicht mehr sicher, wer mir die E-Mail damals geschrieben hatte, daher bin ich besonders froh um deinen Kommentar. Nun kann ich mich also persönlich bei dir für den erstklassigen Tipp bedanken! Nach deiner beeindruckenden Mail begegnete mir mit einem Mal ständig Ernst Jünger (selektive Wahrnehmung!), und in dem Maß, wie sich das Lob und die Bewunderung seiner Literatur ggü. häufte, stieg meine Neugier, bis ich nicht mehr an mich halten konnte :-) Es freut mich ungemein, dass ich deinem Lieblingsschriftsteller halbwegs gerecht werden konnte - es war auch nicht ohne Schwierigkeit, weil ich zunächst nicht wusste, wie ich den Beitrag aufziehe (einerseits wollte ich über das ,Phänomen Jünger', wenn man so will, sprechen; andererseits eine klassische Buchbesprechung drehen). Ich danke dir nochmals herzlich für das überwältigende Lob und - wenn du noch mehr solcher Entdeckungen für mich parat hast: immer her damit!😉
Du bist ihm nicht nur halbwegs gerecht geworden, das steht fest! Es freut mich sehr, dass ich jemanden wie dich, der sich mit Sicherheit noch deutlich mehr mit Literatur auseinandersetzt (und dafür beneide ich dich heimlich, haha), inspirieren konnte. Bezüglich zukünftiger Inspiration kann ich dir die Essays und „Das abenteuerliche Herz“, ebenso von Jünger, wärmstens empfehlen. Was andere Autoren angeht, lasse ich mich zwischenzeitlich wiederum von dir inspirieren, bis es wieder einmal derart heftig in mir brennt, dass ich nicht umhin komme, dir eine Mail mit mehr Anregungen zu schreiben. An dieser Stelle aber noch tausend Dank an dich, deine Videos sind immer so erstklassig aufgezogen, von der Recherche über die Präsentation bis hin zu deinen Ausführungen, dass du bestimmt unzählige Menschen inspirierst und zum Lesen animierst. Das ist etwas, das an Wichtigkeit nicht zu überbieten ist und auf das du wirklich stolz sein kannst!
Jünger ist eine Inspiration für mein Leben. Ein vollendeter Aristokrat. Held und Künstler. Adorno überhaupt in einem Satz mit ihm zu nennen ist zuviel der Ehre.
Ich habe die letzten Monate In Stahlgewittern gelesen und fand es grandios, Ernst Jünger schafft es bei der nüchternen Beschreibung des Krieges mit all seinen Grausamkeiten eine Art Kriegslust in mir zu wecken, die ich so noch nie Verspürt habe.
@@silasmerzenich Natürlich bin ich kein Fan von Krieg, ich hatte gedacht, dass wäre unnötig zu erwähnen. Wenn ein Schriftsteller der eine völlig andere Politische Einstellung hat als man selbst es schafft so etwas in einem auszulösen ist das, denke ich ein Zeichen für einen herausragenden Schreibstil.
Du bist doch auch ein Abenteurer, nicht? Du bleibst mein Literatur-Cowboy. Was ich am Menschsein so faszinierend finde ist, dass man vieles lieben können kann, ohne es selbst tun zu wollen müssen.
Was aus Dir den Abenteurer macht ist nicht notwendig, dass Dir außergewöhnliches widerfährt, sondern wie Du die Welt siehst, erlebst oder wahrnimmst. Vielleicht kannst Du das kleinmachende "Möchtegern" auch einfach weglassen, denn wie Du Deine Videos gestaltest verrät mir, dass Du kein Möchtegern, sondern ein wahrer Abenteurer bist. Außerdem befindest Du Dich auf einer der abenteuerlichsten Reisen die man sich vorstellen kann: Deinem Leben. @@literatur_news
Jünger lesen? Natürlich muss man sich als deutscher Muttersprachler mit Jüngers Werken auseinandersetzen. Erst danach, kann man ja überhaupt objektiv beurteilen. In unserem Zeitalter welches von grenzenlosem Konsum, Leistungsdruck und permanentem Stress gekennzeichnet ist, empfehle ich „der Waldgang“ als ausgleichendes Elixier zu lesen.
Ein frohes und hoffentlich gesundes neues Jahr wünsche ich dir lieber Thoralf. Vielen Dank für die Einblicke in Ernst Jüngers Schaffen und Leben. Ich habe mich mit ihm bisher nicht beschäftigt. Im Moment lese ich gerade die Werke Willhelm Hauffs. Für mich ist er auch ein großer Romantiker seiner Zeit. Übrigens hat sich der Urlaub in Berlin leider aus gesundheitlichen Gründen zerschlagen, was ich sehr bedauere. Jetzt hoffe ich auf den Sommerurlaub. Habe aber deine Besprechung auf RUclips im Brecht Haus gesehen. Ich sag ja, du wirst immer bekannter. Ganz lieben Gruß! 💌
Schön, wieder von dir zu hören. Wenn der Berliner Sommerurlaub stattfinden sollte, kannst du gerne rechtzeitig Bescheid geben, damit wir uns einmal treffen. Zum Brechthaus: Du hast recht, es war ein großer Moment für mich! Auch dir wünsche ich nun ein lektürereiches, angenehmes neues Jahr!
Wenn ich, 58, dieses Video sehe, bekomme ich wieder Hoffnung dass nicht nur mein Sohn vernünftig geraten ist. Weiter so, dieses Land braucht kluge Köpfe! 😉 Und warum Adorno sich so abfällig über Jünger geäußert hat ist auch einfach zu beantworten. Adorno wollte nicht nur schreiben, er wollte vor allem auch überzeugen bzw. beeinflussen. Heute wäre er einer derjenigen die "Haltung" zeigen wollen und doch nur Probleme damit haben dem Anderen das freie Denken zu erlauben. Ich bin sicher dass Jünger noch in Ehren gehalten wird, wenn Adorno nur noch eine selbstverliebte Randnotiz der Literatur ist.
Adorno war groß darin, Künstler zu denunzieren die ihm gerade nicht passten. Man denke an Sibelius, dessen Musik er mit verunglückten Säuglingen vergleicht und ihm Impotenz als Ursache für seine Musik unterstellt. Adorno redet oft respektlos daher und meint das hinter verschachtelten Sätzen verstecken zu können. Ich denke Adornos Kritik gehört nicht in das Gebiet der Künste, sondern in das Gebiet der Politik, und da kann Adorno gerne bleiben.
Die vermeintlich großen 'progressiven Denker und Politiker' haben meistens selbst alle ein sehr großes Ego gehabt..das gilt nicht nur für den Saloon-Kommunisten Adorno, sondern auch für Leute wie Rudolf Augstein. Der hätte heute seine eigene MeToo Debatte am Hals, was der sich früher alles geleistet hat.
Adorno war zwar oft zu rigoros in seinem Urteil, aber man kann Politik und Literatur nicht wirklich trennen. Große Autoren zeichnen sich oft durch eine scharfe Gegenwartsanalyse und psychologische Einblicke aus. Die Qualität dieser Analysen steht meistens in einem Zusammenhang mit der Qualität der politischen Überzeugungen.
Literatur kann und sollte mit allem verbunden werden. Genauso kann sie wieder von allem entbunden werden. Sie ist Erzählung, aus der ich das herauslese, wofür ich einen Sinn habe. Der psychologisch interessierte Leser liest "psychologisch", der politisch Interessierte "politisch", der Historiker ordnet historisch ein. Das ist alles in Ordnung und eine Vorraussetzung für einen der größten Werte der Literatur: die Lesenden begegnen einander im Gespräch über die Literatur und kommen in konstruktivem Miteinander über Ihre eingefahrene Optik dankbar hinaus. Es sollten wieder mehr Lese- und Diskussionszirkel geben, um mit der Toleranz und Hochachtung der Perspektive des Anderen selbst menschlich zu wachsen und um damit die Kultur zu beleben. Das ist kein kleines Ziel.
Sehr schöner Beitrag und eine gelungene Rückkehr zum eigentlich bewährten (aber zur Zeit immer mehr ins Abseits geratenden) Paradigma, ein Werk nach ästhetischen und nicht nach politische Kriterien zu bewerten.
Zu einer Bewertung gehört auch die Analyse des Politischen. Warum sollte man den Nationalchauvinisten unter den Teppich kehren? Es ist irritierend, dass er in rechtsextremistischen Kreisen des rechten politischen Vorfeldes gefeiert wird. Mir fehlt hier an diesem Video die klare Kante.
@@irmgardhannoschock3141 Das sehe ich anders. Politik und Kunst gehören strikt getrennt, sonst verkommt die Kunst zur Proklamation oder zur Propaganda. Und ein Autor kann nichts für seine Leser. Dass es in rechtsextremen Kreisen einen Jünger-Kult gibt - das liegt ausserhalb des Verantwortungsbereiches des Autors. Die "klare Kante" würde ich eher gegenüber gegenwärtigen Entwicklungen fordern, welche die Literatur zum Exerzierfeld identitätspolitischer Thesen und Überzeugungen degradieren. Die Kunst wird dadurch zum verlängerten Arm der Politik gemacht und entmündigt. Jemand, dem wirklich etwas an Literatur liegt, kann solche Tendenzen nicht gutheissen.
Ich verdanke Jünger eine Ermunterung, die er mir als jungem Autor per Postkarte zukommen ließ. Er gehörte zu der Generation meiner Großväter, das schon machte ihn bedeutsam und verlangte nach Auseinandersetzung. Dein Video ist eine sehr gelungene Würdigung Jüngers, vielen Dank!
Vielen Dank für dieses optisch und inhaltlich so sehr gelungene Video. (Am liebsten hätte ich mit einem "Wow" begonnen.) Ich wage eine Prognose: Eines Tages wirst du Literatur nicht nur besprechen, sondern sie verfilmen. Zwar hatte ich mir vorgenommen, keine Bücher vor Ostern zu kaufen - doch morgen früh werde ich meine Buchhändlerin anrufen: Du hast mir solchen Appetit gemacht, so dass ich meine Abstinenz untreu werde.
Wie immer ein auch äußerlich wunderbar gestaltetes Video, vielen Dank für die viele Mühe, die du dir jedes Mal gibst, um auch unser Auge zu erfreuen. Ernst Jünger ist bislang noch ein absolut weißer Fleck auf meiner literarischen Landkarte, du hast mir aber Appetit drauf gemacht. Momentan bin ich allerdings noch tief in die Welt des viktorianischen England abgetaucht, wo es auch so viele interessante Autoren zu entdecken gibt. Herzlichen Glückwunsch auch für die mittlerweile weit über 8.000 Abonnenten. Ich wünsche dir ein wunderbares 2024 mit viel bereichernder Lektüre, die dann auch uns zugute kommt. 😊. Liebe Grüße von Gaby
Die weißen Flecken sind immer die besten! Einen entspannten Tauchgang ins finstere Zeitalter wünsche ich dir, liebe Gaby. Dickens möchte auch ich in jedem Fall intensiver beackern. Danke auch für die lieben Worte zum Video. Schönes Neujahr😊
Tolle Rezension! Ich habe von Ernst Jünger (aus den bekannten politischen Gründen) noch nie etwas gelesen, dieses Video hat mich aber neugierig gemacht, so dass ich ihn auf meine Leseliste gesetzt habe. Und da ich nur äußerst selten von Rezensionen wirklich beeinflusst werde, weil die allermeisten weder Interesse (bei einem guten Buch) noch Desinteresse (bei einem schlechten Buch) bei mir zu wecken vermögen, was natürlich mehr über die Fähigkeiten der Rezensenten aussagt als über meinen literarischen Eigensinn, will es schon etwas heißen, wenn Sie es geschafft haben, ernstes Interesse zu wecken. Ganz offensichtlich haben Sie hierzu großes Talent. Bleiben Sie auf jeden Fall damit am Ball!
Dann hast du hoffentlich aus den "bekannten politischen Gründen" noch nie etwas von Shakespear, Agatha Christie, Schiller, Goethe, Astrid Lindgren, Bertolt Brecht, Rudyard Kipling, Dostojewski, Thomas Mann und sehr vielen mehr gelesen, denn aus "bekannten politischen Gründen" kann man die meisten guten Autoren nicht (mehr) lesen, wenn man konsequent in seinem Wahn ist (ich unterstelle aber Inkonsequenz). Bitte das nächste mal einen besseren Grund ausdenken, wieso man Weltliteratur nicht mag.
@@candide1065 Von den genannten Autoren ist keiner ideologisch mit Jünger gleichzusetzen, am ehesten noch Thomas Mann zur Zeit der Betrachtungen eines Unpolitischen - nur daß Jünger in seinem politischen Wirken von der Weimarer bis in die Bundesrepublik konsequent blieb. Wer Jünger nicht Zeit seines Lebens als einen der großen deutschen Reaktionäre und Antidemokraten liest, der hat ihn nie verstanden.
Habe den Kanal soeben zufällig entdeckt. Beachtliche Kritik von Jüngers Buch und darüber hinaus. Da macht es Freude, genauer hinzuhören. Kanal ist abonniert.
Danke für diese erneut großartige Vorstellung (in den Wortes doppelter Bedeutung!) eines interessanten Werks. Danke auch für Deine Unvoreingenommenheit, ohne unreflektiert oder unkritisch mit diesem Werk und seinem Autor umzugehen - etwas eher seltenes heute, da demonstrative Haltung vielfach die unvoreingenommene Auseinandersetzung mit solchen Werken von vornherein unmöglich macht. Dein frei gehaltener Vortrag steht der geschliffenen verschriftlichten Sprache Jüngers nicht nach! Es ist allein schon deshalb eine Freude und ein Genuss, Dir zuzuhören! Um so mehr, da Rede und Inhalt gleichermaßen überzeugen und bereichern!
Lieber Thoralf, wie viel Zeit und kreative Arbeit hast du in diesen Beitrag gesteckt?! Alles erscheint mir daran so fein auf einander abgestimmt: die filmischen Sequenzen, die Textpassagen, die Audioaufnahmen und die Farbgestaltung bilden ein kleines Gesamtkunstwerk. Das ist tatsächlich ein würdiger Einstieg in ein literarisches Jahr 2024 💛 Bin mir indes nicht sicher, ob du auch deine Kleidung bewusst gewählt hast, aber der orangefarbene Farbtupfer war für mich wie der Punkt auf dem i. Die Inhaltbeschreibung des vorgestellten Romans hat mich ein wenig an "Herz der Finsternis" erinnert, ein Werk, welches wahrscheinlich auch nicht ganz unproblematisch ist. Auch in diesem sehnt sich ein junger Mann nach dem Abenteuer, welches er auf dem afrikanischen Kontinent vermutet. Und auch die Biografie von Joseph Conrad stimmt in einigen Punkten mit der Geschichte des Romans überein. Zu deiner Frage, ob man Ernst Jünger lesen sollte, oder nicht, kann ich natürlich nur ja sagen. Sicherlich weißt du, dass du mich mit der Erwähnung der Sprachmelodie des Textes und der ironischen Note der Erzählung am Haken hast 😅. Jetzt kann ich nicht anders und muss mich auf diese afrikanische Reise einlassen... Viele Grüße von Tanja 📚
Du wirst die Lektüre gewiss nicht bereuen, Tanja. Zur Kleidungswahl: Bin ich farbenblind oder warum sehe ich beim besten Willen keinen orangen Farbtupfer an mir? Ich stehe bestimmt auf dem Schlauch! Es freut mich besonders, dass du den Aufwand (der wirklich nicht gering war) so herzlich zu würdigen weißt. Bei der Anfangssequenz habe ich die einzelnen Clips bestimmt Dutzend Mal hin und hergeschoben und neu arrangiert, bis ich halbwegs zufrieden war😅 Auch dir einen wundervollen Start in dieses neue, druckfrisch duftende Buch 2024, das mindestens so spannende Kapitel für dich bereithalten wird wie die Jüngerschen Spiele! :-) Alles Liebe, Thoralf
Ich habe „In Stahlgewittern“ gelesen und fand das Buch faszinierend. Der Stil erinnerte mich an Fontane. Als Augenzeugenbericht ist das Buch von ungeheurem Wert.
Ein sehr gutes Buch, vielen Dank für die Rezension.Ich habe das Buch ebenfalls mit großem Genuss gelesen. Ebenso empfehlenswert ist von Ernst Jünger die Kriminalgeschichte "eine gefährliche Begegnung "
Sehr gute Darstellung und Rezension, das hat mir Ernst Jünger näher gebracht. Sie erinnern mich ein bisschen an den Kanal, Zeichensetzung von Ulrike ZumbaL. Sie ist einfach nur großartig und hat leider nicht die Medienwirkung wie sie. Aber die Idee, auch die Autoren nahe zu bringen und damit den Geist des Buches einzufangen, die Kunst darin zu entdecken, die Art wie sie das machen, so macht sie das schon seit einigen Jahren. Sie setzt das noch in einen historischen Kontext, weil sie neben Literaturwissenschaftlerin auch Historikerin ist. Schöner Kanal.
Ich bin recht positiv überrascht. Du hast mal ein Abo. Bin durchaus gespannt was da von dir noch so kommt. Hast du dich auch schon mal an Essays von Jünger gewagt? Auch zu Hans Fallada hast du ja schon etwas gemacht. Kenne wenige Autoren, die das Thema Sucht so authentisch behandelt haben. Falls es jemanden interessiert, gemeint sind einmal der Roman "der Trinker" und die Kurzgeschichte "Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein".
Ich habe „auf den Marmorklippen“ gelesen und war erst enttäuscht. Ich war unsicher, mich hinter „in Stahlgewittern“ zu machen, möchte es nun aber keine Sekunde missen. Ein Meisterwerk, zuvorderst für Geschichtsinteressierte. Nun suche ich verzweifelt nach einer Ausgabe von „Feuer und Blut“ und werde mir nach diesem Video „Afrikanische Spiele“ zulegen!
Die Gewaltverherrlichung, oder solche Stellen die als solche ausgelegt werden können, fand ich auch im Stahlgewitter. Jedoch faszinierte mich auch eher, wie Jünger ein Tempo erzeuigte, das mit fortriss. Den Aspekt der Ironie für das Buch der afrikanischen Spiele finde ich interessant. Das muss ich mal lesen.
Vielen Dank für deine wunderschönen Besprechungen! Ich habe dich erst kürzlich entdeckt und sofort abonniert 😊 Trotzdem habe ich große Schwierigkeiten mit solchen Schriftstellern, die gerade auf unsere heutige Zeit bezogen, eine nationalistische Haltung eingenommen hatten. Es gibt noch so viele andere grosse Schriftsteller zu entdecken. Ich freue mich aber schon auf die nächsten Folgen mit dir😊
Mir hat das Buch gut gefallen, besonders die Schilderungen des Opium-Rausches. Aber die Stelle, an der angedeutet wird, Spanierinnen seien objektiv Jüdinnen vorzuziehen (S. 138), stieß mir sauer auf.
Ernst Jünger ist ein Beobachter. Nicht mehr und nicht weniger. Auf die Frankfurter-Schule-Pfeifen Zitate hätte man auch verzichten können. Kein Deutscher sollte sich so einen Schwachsinn ohne Schmerzensgeld anhören müssen.
"Literaturästhetisch-neutralen-Blick" 5:15 - ich weiß nicht, auf was sich dieser Ausdruck beziehen soll. Ebensowenig habe ich verstanden, warum man darüber sprechen würde, ob seine problematischen Ansichten vom Werk "getrennt" werden können. Wir sind nicht einmal klug genug, von uns selbst getätigte Aussagen auf dieser Ebene zu reflektieren. Es ist einfach eine weitere Dimension im Schreiben. Eine interessante Buchbesprechung, deren Ton ich doch nicht verstehen kann: "ich mag das Buch trotzdem", warum trotzdem? Gerade aufgrund der problematischen Stellen lese ich 'in Stahlgewittern'. Ein Splitter im Bein wird ihm nach einer der blutigsten Schlachten herausgeschnitten und er kehrt immer wieder zurück nach Frankreich, nicht Ernst Jünger wird etwas falsch verstanden haben, sondern wir, nur diese seltsame Zeit gewohnt, die verlernen, zuzuhören.
Ich erkannte mich im Schüler Berger wieder. Nur erlebte ich meine diesbezügliche Phase in den späten 60gern und fruhen 70gern und sie führte in meinem Fall (Gottseidank) nur zu einer ausgiebigen Tramptour auf dem Hippietrail.
Damals hatte viele keine saubere Weste. Ich denke hier an die Bewunderung, die Rilke in seiner letzten Lebensphase für Mussolini ausgedrückt hatte. Darüber hinaus sind sich literarische Kunst und Gewalt überhaupt nicht fremd, denkt man z.b an die Strömung des Futurismus. Insofern kann man sich fragen, ob da das menschliche gewaltbereite Individuum der alleinige Ausgangspunkt dessen ist, oder die Kunst selber in ihren Tiefen die Gewalt bereit hält. Aber nur wie ein wilder reißender Strom.
Freue mich, von Dir über Jünger zu hören. Ich bin, was ihn angeht, sehr zwiegespalten. Vor einigen Jahren habe ich mit großem Genuss Jünger gelesen, aber ich finde das Stilistische, das an ihm so gelobt wird, zunehmend schwülstig und pathetisch. Die Afrikanischen Spiele scheinen mir nach Deiner Besprechung nicht so sehr in diese Kerbe zu schlagen und deshalb freue ich mich darauf, die noch zu lesen.
Hm, vermutlich habe ich noch nicht genug von ihm gelesen bzw. kann ich seine stilistische Entwicklung mit den Jahren (sofern es eine gab) nicht gut genug abzeichnen; schwülstig kam er mir aber bislang nie vor (diese Ehre gebührt einzig Stefan Zweig!), allerhöchstens hier und da etwas zu artifiziell, ,overwritten', wie man im Englischen sagt. Nur: genau das liebe ich. Beste Grüße
@@literatur_news Dieses Hochtrabende ist mir vor allem aus den phantastischeren Romanen wie "Auf den Marmorklippen", "Heliopolis" und "Eumeswil" in Erinnerung. Ein sehr auffälliges Merkmal ist die inflationäre Dativ-E-Endung. Insofern kann ich Adorno ein Stück weit verstehen, bleibe aber fasziniert von Jüngers Literatur. Würde mich freuen, mehr Eindrücke von Dir dazu zu hören!
Ich finde Ernst Jünger nicht umstritten, sondern einfach ein Spiegelbild seiner Zeit! Wer das 20. Jahrhundert und seine Geschichte nicht kennt, der kann halt nur sagen: "umstritten!" - Ich finde Ernst Jüngers Werke anstrengend, aber lesenswert. "Heliopolis" habe ich verschlungen! "Gläserne Biene" fand ich prophetisch, wenn man an KI, etc. denkt! Und seine Essays sind super!
Jünger war als Figur interessant. Als Schriftsteller gehört er nicht in die allerste Garde (gerade "Afrikanische Spiele" ist so la la. "Heliopolis" ist schlicht mittelmäßig). Ausnahme sind die Tagebücher, sie sind die bedeutendsten deutschsprachigen des 20 Jahrhunderts.
Ich habe 'Stahlgewitter' das ihm ja immer vorgeworfen wird, mit ähnlichem Vergnügen gelesen, fand ich nicht anstößig. Jünger in der Nähe Hitlers zu verorten ist absurd
Alle Autoren sind auch Kinder ihrer Zeit. Gegen Faschismus, Marxismus, Neoliberalismus, jetzt Ökologismus gilt es einen unabhängigen und kritischen Geist zu bewahren. Unterschiedliche Schriftsteller können dabei helfen.
Was so ein I - Tüpfelchen doch alles auslösen kann!? Und dann auch noch in Rot! Ganze Romane lassen sich darüber schreiben - wenn man genug Phantasie besitzt; oder ist es das I - Tüpfelchen, dass die " conditio sine qua non ( die unerlässlichliche Bedingung), welche die gute Analyse von Literatur erst möglich macht? Bitte immer das I- Tüpfelchen mitbedenken..... Freundlichst JK
Ich finde Jünger sehr lesenswert. Ein Video zu Yukio Mishima fände ich interessant… ist ja auch eine sehr umstrittene Figur
Es gibt Hoffnung für die Deutsche Literaturkritik, Danke für dieses Video.
Wow! Ich bin wirklich sprachlos. Jetzt endlich habe ich Zeit, mich wieder deinen Beiträgen zu widmen, und dann sehe ich dieses Video. Dieses so lange erwartete Video zu diesem Schriftsteller, der mich mit seinem Gesamtwerk fesselt, wie kaum ein anderer. Und dieser Beitrag, lieber Thoralf, ist der Literatur des Ernst Jünger absolut gewachsen. Sehr selten habe ich einen derart wunderbar ausgefeilten, ausgestalteten und reflektierten Beitrag zu Jünger gesehen, der sich der Schönheit und Wucht der Sprache annimmt, ohne dabei verklärend zu werden. An anderer Stelle hat jemand die passende Bezeichnung dafür gefunden: Durchdringung. Diese Durchdringung hast du in wunderschöne Worte verpackt. Herzlichsten und aufrichtigsten Dank, in meinem Fall ganz besonders, nach meiner E-Mail die ich dir vor einigen Monaten zugesandt habe. Für zukünftige Lesevergnügen kann ich „Das abenteuerliche Herz“ allerwärmstens empfehlen. Ein Buch, das einen in sehr vielen Momenten zum Nachdenken, zu Reflektion verleitet und das ich immer und immer wieder hervorhole.
Wie schön! Ich war mir nicht mehr sicher, wer mir die E-Mail damals geschrieben hatte, daher bin ich besonders froh um deinen Kommentar. Nun kann ich mich also persönlich bei dir für den erstklassigen Tipp bedanken! Nach deiner beeindruckenden Mail begegnete mir mit einem Mal ständig Ernst Jünger (selektive Wahrnehmung!), und in dem Maß, wie sich das Lob und die Bewunderung seiner Literatur ggü. häufte, stieg meine Neugier, bis ich nicht mehr an mich halten konnte :-) Es freut mich ungemein, dass ich deinem Lieblingsschriftsteller halbwegs gerecht werden konnte - es war auch nicht ohne Schwierigkeit, weil ich zunächst nicht wusste, wie ich den Beitrag aufziehe (einerseits wollte ich über das ,Phänomen Jünger', wenn man so will, sprechen; andererseits eine klassische Buchbesprechung drehen). Ich danke dir nochmals herzlich für das überwältigende Lob und - wenn du noch mehr solcher Entdeckungen für mich parat hast: immer her damit!😉
Du bist ihm nicht nur halbwegs gerecht geworden, das steht fest! Es freut mich sehr, dass ich jemanden wie dich, der sich mit Sicherheit noch deutlich mehr mit Literatur auseinandersetzt (und dafür beneide ich dich heimlich, haha), inspirieren konnte. Bezüglich zukünftiger Inspiration kann ich dir die Essays und „Das abenteuerliche Herz“, ebenso von Jünger, wärmstens empfehlen. Was andere Autoren angeht, lasse ich mich zwischenzeitlich wiederum von dir inspirieren, bis es wieder einmal derart heftig in mir brennt, dass ich nicht umhin komme, dir eine Mail mit mehr Anregungen zu schreiben. An dieser Stelle aber noch tausend Dank an dich, deine Videos sind immer so erstklassig aufgezogen, von der Recherche über die Präsentation bis hin zu deinen Ausführungen, dass du bestimmt unzählige Menschen inspirierst und zum Lesen animierst. Das ist etwas, das an Wichtigkeit nicht zu überbieten ist und auf das du wirklich stolz sein kannst!
Ganz starkes Video! Vielen Dank für diese hervorragende Besprechung!
Freue mich schon auf die kommenden Videos im neuen Jahr!
Ich danke dir herzlich!
Nur in unserem BRD-System ist Jünger "umstritten", sonst in keinem anderen Land. Das ist doch bemerkenswert.
Jünger ist eine Inspiration für mein Leben. Ein vollendeter Aristokrat. Held und Künstler. Adorno überhaupt in einem Satz mit ihm zu nennen ist zuviel der Ehre.
Ich habe die letzten Monate In Stahlgewittern gelesen und fand es grandios, Ernst Jünger schafft es bei der nüchternen Beschreibung des Krieges mit all seinen Grausamkeiten eine Art Kriegslust in mir zu wecken, die ich so noch nie Verspürt habe.
Das ist jetzt nichts so tolles und du solltest deine Einstellung zum Krieg definitiv noch einmal überdenken
@@silasmerzenichwieso?
@@flashlightfireworks9217 Jeder sollte wissen dass Kriegslust zu keiner Menschens Vorteil ist
@@silasmerzenich Natürlich bin ich kein Fan von Krieg, ich hatte gedacht, dass wäre unnötig zu erwähnen. Wenn ein Schriftsteller der eine völlig andere Politische Einstellung hat als man selbst es schafft so etwas in einem auszulösen ist das, denke ich ein Zeichen für einen herausragenden Schreibstil.
@@julius1676 Naja, Ich glaube auch nicht dass Jünger den Krieg selber gut fand, das kommt eben nur häufig aufgrund seiner Metaphern so herüber.
Ich wünsche dir Gesundheit und viel Reichweite für deine Inhalte
Du bist doch auch ein Abenteurer, nicht? Du bleibst mein Literatur-Cowboy. Was ich am Menschsein so faszinierend finde ist, dass man vieles lieben können kann, ohne es selbst tun zu wollen müssen.
Na, in jedem Fall: Möchtegern-Abenteurer😄 Grüße!
Was aus Dir den Abenteurer macht ist nicht notwendig, dass Dir außergewöhnliches widerfährt, sondern wie Du die Welt siehst, erlebst oder wahrnimmst. Vielleicht kannst Du das kleinmachende "Möchtegern" auch einfach weglassen, denn wie Du Deine Videos gestaltest verrät mir, dass Du kein Möchtegern, sondern ein wahrer Abenteurer bist. Außerdem befindest Du Dich auf einer der abenteuerlichsten Reisen die man sich vorstellen kann: Deinem Leben.
@@literatur_news
Jünger lesen? Natürlich muss man sich als deutscher Muttersprachler mit Jüngers Werken auseinandersetzen. Erst danach, kann man ja überhaupt objektiv beurteilen. In unserem Zeitalter welches von grenzenlosem Konsum, Leistungsdruck und permanentem Stress gekennzeichnet ist, empfehle ich „der Waldgang“ als ausgleichendes Elixier zu lesen.
Ein frohes und hoffentlich gesundes neues Jahr wünsche ich dir lieber Thoralf. Vielen Dank für die Einblicke in Ernst Jüngers Schaffen und Leben. Ich habe mich mit ihm bisher nicht beschäftigt. Im Moment lese ich gerade die Werke Willhelm Hauffs. Für mich ist er auch ein großer Romantiker seiner Zeit. Übrigens hat sich der Urlaub in Berlin leider aus gesundheitlichen Gründen zerschlagen, was ich sehr bedauere. Jetzt hoffe ich auf den Sommerurlaub. Habe aber deine Besprechung auf RUclips im Brecht Haus gesehen. Ich sag ja, du wirst immer bekannter. Ganz lieben Gruß! 💌
Schön, wieder von dir zu hören. Wenn der Berliner Sommerurlaub stattfinden sollte, kannst du gerne rechtzeitig Bescheid geben, damit wir uns einmal treffen. Zum Brechthaus: Du hast recht, es war ein großer Moment für mich! Auch dir wünsche ich nun ein lektürereiches, angenehmes neues Jahr!
Wenn ich, 58, dieses Video sehe, bekomme ich wieder Hoffnung dass nicht nur mein Sohn vernünftig geraten ist. Weiter so, dieses Land braucht kluge Köpfe! 😉
Und warum Adorno sich so abfällig über Jünger geäußert hat ist auch einfach zu beantworten. Adorno wollte nicht nur schreiben, er wollte vor allem auch überzeugen bzw. beeinflussen. Heute wäre er einer derjenigen die "Haltung" zeigen wollen und doch nur Probleme damit haben dem Anderen das freie Denken zu erlauben. Ich bin sicher dass Jünger noch in Ehren gehalten wird, wenn Adorno nur noch eine selbstverliebte Randnotiz der Literatur ist.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Ums mal kurz zu fassen, wegen deines Videos hab ich gerade meine Haltestelle verpasst.
Hat mich also sehr gefesselt, danke
Größtes Kompliment ever! Oder sollte ich sagen: Sorry?!
Dankeschön für das wunderbare Video.
Adorno war groß darin, Künstler zu denunzieren die ihm gerade nicht passten. Man denke an Sibelius, dessen Musik er mit verunglückten Säuglingen vergleicht und ihm Impotenz als Ursache für seine Musik unterstellt. Adorno redet oft respektlos daher und meint das hinter verschachtelten Sätzen verstecken zu können. Ich denke Adornos Kritik gehört nicht in das Gebiet der Künste, sondern in das Gebiet der Politik, und da kann Adorno gerne bleiben.
Die vermeintlich großen 'progressiven Denker und Politiker' haben meistens selbst alle ein sehr großes Ego gehabt..das gilt nicht nur für den Saloon-Kommunisten Adorno, sondern auch für Leute wie Rudolf Augstein. Der hätte heute seine eigene MeToo Debatte am Hals, was der sich früher alles geleistet hat.
Adorno war zwar oft zu rigoros in seinem Urteil, aber man kann Politik und Literatur nicht wirklich trennen. Große Autoren zeichnen sich oft durch eine scharfe Gegenwartsanalyse und psychologische Einblicke aus. Die Qualität dieser Analysen steht meistens in einem Zusammenhang mit der Qualität der politischen Überzeugungen.
Literatur kann und sollte mit allem verbunden werden. Genauso kann sie wieder von allem entbunden werden. Sie ist Erzählung, aus der ich das herauslese, wofür ich einen Sinn habe. Der psychologisch interessierte Leser liest "psychologisch", der politisch Interessierte "politisch", der Historiker ordnet historisch ein. Das ist alles in Ordnung und eine Vorraussetzung für einen der größten Werte der Literatur: die Lesenden begegnen einander im Gespräch über die Literatur und kommen in konstruktivem Miteinander über Ihre eingefahrene Optik dankbar hinaus. Es sollten wieder mehr Lese- und Diskussionszirkel geben, um mit der Toleranz und Hochachtung der Perspektive des Anderen selbst menschlich zu wachsen und um damit die Kultur zu beleben. Das ist kein kleines Ziel.
Bebop und Jazz hat er auch nicht begriffen.
Sehr schöner Beitrag und eine gelungene Rückkehr zum eigentlich bewährten (aber zur Zeit immer mehr ins Abseits geratenden) Paradigma, ein Werk nach ästhetischen und nicht nach politische Kriterien zu bewerten.
Zu einer Bewertung gehört auch die Analyse des Politischen. Warum sollte man den Nationalchauvinisten unter den Teppich kehren? Es ist irritierend, dass er in rechtsextremistischen Kreisen des rechten politischen Vorfeldes gefeiert wird. Mir fehlt hier an diesem Video die klare Kante.
@@irmgardhannoschock3141 Das sehe ich anders. Politik und Kunst gehören strikt getrennt, sonst verkommt die Kunst zur Proklamation oder zur Propaganda. Und ein Autor kann nichts für seine Leser. Dass es in rechtsextremen Kreisen einen Jünger-Kult gibt - das liegt ausserhalb des Verantwortungsbereiches des Autors. Die "klare Kante" würde ich eher gegenüber gegenwärtigen Entwicklungen fordern, welche die Literatur zum Exerzierfeld identitätspolitischer Thesen und Überzeugungen degradieren. Die Kunst wird dadurch zum verlängerten Arm der Politik gemacht und entmündigt. Jemand, dem wirklich etwas an Literatur liegt, kann solche Tendenzen nicht gutheissen.
@@irmgardhannoschock3141qed
Ich verdanke Jünger eine Ermunterung, die er mir als jungem Autor per Postkarte zukommen ließ. Er gehörte zu der Generation meiner Großväter, das schon machte ihn bedeutsam und verlangte nach Auseinandersetzung. Dein Video ist eine sehr gelungene Würdigung Jüngers, vielen Dank!
Adorno ist überschätzt, Erndt Jünger nicht. Meine bescheidene Meinung. Vielen Dank für diese begeisternde Rezension. Erfreut mich sehr.
So ist es. Ernst Bloch dagegen unterschätzt.
Starkes Intro und wie immer eine sehr geistreiche, metaphernreiche Durchdringung!
Vielen Dank für dieses optisch und inhaltlich so sehr gelungene Video. (Am liebsten hätte ich mit einem "Wow" begonnen.) Ich wage eine Prognose: Eines Tages wirst du Literatur nicht nur besprechen, sondern sie verfilmen.
Zwar hatte ich mir vorgenommen, keine Bücher vor Ostern zu kaufen - doch morgen früh werde ich meine Buchhändlerin anrufen: Du hast mir solchen Appetit gemacht, so dass ich meine Abstinenz untreu werde.
huch ... da habe ich doch glatt ein "r" vergessen.
Wie immer ein auch äußerlich wunderbar gestaltetes Video, vielen Dank für die viele Mühe, die du dir jedes Mal gibst, um auch unser Auge zu erfreuen.
Ernst Jünger ist bislang noch ein absolut weißer Fleck auf meiner literarischen Landkarte, du hast mir aber Appetit drauf gemacht. Momentan bin ich allerdings noch tief in die Welt des viktorianischen England abgetaucht, wo es auch so viele interessante Autoren zu entdecken gibt.
Herzlichen Glückwunsch auch für die mittlerweile weit über 8.000 Abonnenten. Ich wünsche dir ein wunderbares 2024 mit viel bereichernder Lektüre, die dann auch uns zugute kommt. 😊. Liebe Grüße von Gaby
Die weißen Flecken sind immer die besten! Einen entspannten Tauchgang ins finstere Zeitalter wünsche ich dir, liebe Gaby. Dickens möchte auch ich in jedem Fall intensiver beackern. Danke auch für die lieben Worte zum Video.
Schönes Neujahr😊
Jünger war super.
Afrikanische Spiele ist ein klasse Buch, hat mir sehr gefallen!
Interessantes Buch, besonders auch die Stelle mit der beruflichen Unbehaustheit des Schülers Jünger. Traut man sich ja heute kaum noch auszusprechen.
Danke für diesen Kanal
Die schönste erste Minute, die ich seit langem gesehen habe😂💙
Ohh🤗💛 Ich hatte fachkundige Unterstützung, daran lag's. Aber psst!
Tolle Rezension! Ich habe von Ernst Jünger (aus den bekannten politischen Gründen) noch nie etwas gelesen, dieses Video hat mich aber neugierig gemacht, so dass ich ihn auf meine Leseliste gesetzt habe. Und da ich nur äußerst selten von Rezensionen wirklich beeinflusst werde, weil die allermeisten weder Interesse (bei einem guten Buch) noch Desinteresse (bei einem schlechten Buch) bei mir zu wecken vermögen, was natürlich mehr über die Fähigkeiten der Rezensenten aussagt als über meinen literarischen Eigensinn, will es schon etwas heißen, wenn Sie es geschafft haben, ernstes Interesse zu wecken. Ganz offensichtlich haben Sie hierzu großes Talent. Bleiben Sie auf jeden Fall damit am Ball!
Dann hast du hoffentlich aus den "bekannten politischen Gründen" noch nie etwas von Shakespear, Agatha Christie, Schiller, Goethe, Astrid Lindgren, Bertolt Brecht, Rudyard Kipling, Dostojewski, Thomas Mann und sehr vielen mehr gelesen, denn aus "bekannten politischen Gründen" kann man die meisten guten Autoren nicht (mehr) lesen, wenn man konsequent in seinem Wahn ist (ich unterstelle aber Inkonsequenz).
Bitte das nächste mal einen besseren Grund ausdenken, wieso man Weltliteratur nicht mag.
Dann habe ich doch glatt mein Ziel erreicht =) Vielen Dank!
@@candide1065 Von den genannten Autoren ist keiner ideologisch mit Jünger gleichzusetzen, am ehesten noch Thomas Mann zur Zeit der Betrachtungen eines Unpolitischen - nur daß Jünger in seinem politischen Wirken von der Weimarer bis in die Bundesrepublik konsequent blieb. Wer Jünger nicht Zeit seines Lebens als einen der großen deutschen Reaktionäre und Antidemokraten liest, der hat ihn nie verstanden.
Would love some English subtitles on this if anyone could. Ernst Jünger is very fascinating along with his Foreign Legion service.
Habe den Kanal soeben zufällig entdeckt. Beachtliche Kritik von Jüngers Buch und darüber hinaus. Da macht es Freude, genauer hinzuhören. Kanal ist abonniert.
Danke für diese erneut großartige Vorstellung (in den Wortes doppelter Bedeutung!) eines interessanten Werks. Danke auch für Deine Unvoreingenommenheit, ohne unreflektiert oder unkritisch mit diesem Werk und seinem Autor umzugehen - etwas eher seltenes heute, da demonstrative Haltung vielfach die unvoreingenommene Auseinandersetzung mit solchen Werken von vornherein unmöglich macht. Dein frei gehaltener Vortrag steht der geschliffenen verschriftlichten Sprache Jüngers nicht nach! Es ist allein schon deshalb eine Freude und ein Genuss, Dir zuzuhören! Um so mehr, da Rede und Inhalt gleichermaßen überzeugen und bereichern!
Lieber Thoralf, wie viel Zeit und kreative Arbeit hast du in diesen Beitrag gesteckt?! Alles erscheint mir daran so fein auf einander abgestimmt: die filmischen Sequenzen, die Textpassagen, die Audioaufnahmen und die Farbgestaltung bilden ein kleines Gesamtkunstwerk. Das ist tatsächlich ein würdiger Einstieg in ein literarisches Jahr 2024 💛
Bin mir indes nicht sicher, ob du auch deine Kleidung bewusst gewählt hast, aber der orangefarbene Farbtupfer war für mich wie der Punkt auf dem i.
Die Inhaltbeschreibung des vorgestellten Romans hat mich ein wenig an "Herz der Finsternis" erinnert, ein Werk, welches wahrscheinlich auch nicht ganz unproblematisch ist. Auch in diesem sehnt sich ein junger Mann nach dem Abenteuer, welches er auf dem afrikanischen Kontinent vermutet. Und auch die Biografie von Joseph Conrad stimmt in einigen Punkten mit der Geschichte des Romans überein.
Zu deiner Frage, ob man Ernst Jünger lesen sollte, oder nicht, kann ich natürlich nur ja sagen. Sicherlich weißt du, dass du mich mit der Erwähnung der Sprachmelodie des Textes und der ironischen Note der Erzählung am Haken hast 😅. Jetzt kann ich nicht anders und muss mich auf diese afrikanische Reise einlassen...
Viele Grüße von Tanja 📚
Du wirst die Lektüre gewiss nicht bereuen, Tanja. Zur Kleidungswahl: Bin ich farbenblind oder warum sehe ich beim besten Willen keinen orangen Farbtupfer an mir? Ich stehe bestimmt auf dem Schlauch! Es freut mich besonders, dass du den Aufwand (der wirklich nicht gering war) so herzlich zu würdigen weißt. Bei der Anfangssequenz habe ich die einzelnen Clips bestimmt Dutzend Mal hin und hergeschoben und neu arrangiert, bis ich halbwegs zufrieden war😅 Auch dir einen wundervollen Start in dieses neue, druckfrisch duftende Buch 2024, das mindestens so spannende Kapitel für dich bereithalten wird wie die Jüngerschen Spiele! :-)
Alles Liebe, Thoralf
Hi Thoralf, wegen des i- Tüpfelchens: du trägst unter deinem Pullover ein orangenes T-Shirt.
Liebe Grüße
@@luise5183 Ach ja, stimmt! Zwar nicht farbenblind, aber ein Esel. Danke, Luise😊
Jünger ist wundervoll. Diese Art Mensch gibt es heute nicht mehr.
Es war mir eine Freude ihnen zuzuhören.
Ich habe „In Stahlgewittern“ gelesen und fand das Buch faszinierend. Der Stil erinnerte mich an Fontane. Als Augenzeugenbericht ist das Buch von ungeheurem Wert.
Ein sehr gutes Buch, vielen Dank für die Rezension.Ich habe das Buch ebenfalls mit großem Genuss gelesen. Ebenso empfehlenswert ist von Ernst Jünger die Kriminalgeschichte "eine gefährliche Begegnung "
Danke vielmals für den Tipp, merke ich mir.
Ernst Jünger👏👏👏
Finde deine Besprechung wirklich gut.
Sehr gute Darstellung und Rezension, das hat mir Ernst Jünger näher gebracht. Sie erinnern mich ein bisschen an den Kanal, Zeichensetzung von Ulrike ZumbaL. Sie ist einfach nur großartig und hat leider nicht die Medienwirkung wie sie. Aber die Idee, auch die Autoren nahe zu bringen und damit den Geist des Buches einzufangen, die Kunst darin zu entdecken, die Art wie sie das machen, so macht sie das schon seit einigen Jahren. Sie setzt das noch in einen historischen Kontext, weil sie neben Literaturwissenschaftlerin auch Historikerin ist. Schöner Kanal.
Ich bin recht positiv überrascht.
Du hast mal ein Abo. Bin durchaus gespannt was da von dir noch so kommt.
Hast du dich auch schon mal an Essays von Jünger gewagt?
Auch zu Hans Fallada hast du ja schon etwas gemacht. Kenne wenige Autoren, die das Thema Sucht so authentisch behandelt haben.
Falls es jemanden interessiert, gemeint sind einmal der Roman "der Trinker" und die Kurzgeschichte "Sachlicher Bericht über das Glück, ein Morphinist zu sein".
Ich habe „auf den Marmorklippen“ gelesen und war erst enttäuscht. Ich war unsicher, mich hinter „in Stahlgewittern“ zu machen, möchte es nun aber keine Sekunde missen. Ein Meisterwerk, zuvorderst für Geschichtsinteressierte. Nun suche ich verzweifelt nach einer Ausgabe von „Feuer und Blut“ und werde mir nach diesem Video „Afrikanische Spiele“ zulegen!
Tolles Video ❤
Deutschland hat Jünger nicht verdient! Herrliches Video!
LESEN! Besonders seine Strahlungen. Und die Annäherungen! Beides Werke, die den Horizont immens erweitern, und inspirieren.
Die Gewaltverherrlichung, oder solche Stellen die als solche ausgelegt werden können, fand ich auch im Stahlgewitter. Jedoch faszinierte mich auch eher, wie Jünger ein Tempo erzeuigte, das mit fortriss. Den Aspekt der Ironie für das Buch der afrikanischen Spiele finde ich interessant. Das muss ich mal lesen.
Guted Video, deine Analyse zum Waldgang würd mich durchaus interessieren
Vielen Dank für deine wunderschönen Besprechungen!
Ich habe dich erst kürzlich entdeckt und sofort abonniert 😊
Trotzdem habe ich große Schwierigkeiten mit solchen Schriftstellern, die gerade auf unsere heutige Zeit bezogen, eine nationalistische Haltung eingenommen hatten. Es gibt noch so viele andere grosse Schriftsteller zu entdecken.
Ich freue mich aber schon auf die nächsten Folgen mit dir😊
Mir hat das Buch gut gefallen, besonders die Schilderungen des Opium-Rausches. Aber die Stelle, an der angedeutet wird, Spanierinnen seien objektiv Jüdinnen vorzuziehen (S. 138), stieß mir sauer auf.
Ich lerne Deutsch mit dir
Wobei man zu Adornos Verteidigung sagen muss, dass die Oper das 20. Jahrhundert nur in sofern überlebt hat, wie ein Zombie "Überlebt".
Ernst Jünger ist ein Beobachter. Nicht mehr und nicht weniger.
Auf die Frankfurter-Schule-Pfeifen Zitate hätte man auch verzichten können. Kein Deutscher sollte sich so einen Schwachsinn ohne Schmerzensgeld anhören müssen.
"Literaturästhetisch-neutralen-Blick" 5:15 - ich weiß nicht, auf was sich dieser Ausdruck beziehen soll. Ebensowenig habe ich verstanden, warum man darüber sprechen würde, ob seine problematischen Ansichten vom Werk "getrennt" werden können. Wir sind nicht einmal klug genug, von uns selbst getätigte Aussagen auf dieser Ebene zu reflektieren. Es ist einfach eine weitere Dimension im Schreiben.
Eine interessante Buchbesprechung, deren Ton ich doch nicht verstehen kann: "ich mag das Buch trotzdem", warum trotzdem? Gerade aufgrund der problematischen Stellen lese ich 'in Stahlgewittern'.
Ein Splitter im Bein wird ihm nach einer der blutigsten Schlachten herausgeschnitten und er kehrt immer wieder zurück nach Frankreich, nicht Ernst Jünger wird etwas falsch verstanden haben, sondern wir, nur diese seltsame Zeit gewohnt, die verlernen, zuzuhören.
Ich erkannte mich im Schüler Berger wieder. Nur erlebte ich meine diesbezügliche Phase in den späten 60gern und fruhen 70gern und sie führte in meinem Fall (Gottseidank) nur zu einer ausgiebigen Tramptour auf dem Hippietrail.
Damals hatte viele keine saubere Weste. Ich denke hier an die Bewunderung, die Rilke in seiner letzten Lebensphase für Mussolini ausgedrückt hatte. Darüber hinaus sind sich literarische Kunst und Gewalt überhaupt nicht fremd, denkt man z.b an die Strömung des Futurismus. Insofern kann man sich fragen, ob da das menschliche gewaltbereite Individuum der alleinige Ausgangspunkt dessen ist, oder die Kunst selber in ihren Tiefen die Gewalt bereit hält. Aber nur wie ein wilder reißender Strom.
Ich hab vor kurzem den _Waldgang_ gelesen.
Stirnrunzeln und verständnislose Blicke hab ich dafür geerntet....
Freue mich, von Dir über Jünger zu hören. Ich bin, was ihn angeht, sehr zwiegespalten. Vor einigen Jahren habe ich mit großem Genuss Jünger gelesen, aber ich finde das Stilistische, das an ihm so gelobt wird, zunehmend schwülstig und pathetisch. Die Afrikanischen Spiele scheinen mir nach Deiner Besprechung nicht so sehr in diese Kerbe zu schlagen und deshalb freue ich mich darauf, die noch zu lesen.
Hm, vermutlich habe ich noch nicht genug von ihm gelesen bzw. kann ich seine stilistische Entwicklung mit den Jahren (sofern es eine gab) nicht gut genug abzeichnen; schwülstig kam er mir aber bislang nie vor (diese Ehre gebührt einzig Stefan Zweig!), allerhöchstens hier und da etwas zu artifiziell, ,overwritten', wie man im Englischen sagt. Nur: genau das liebe ich.
Beste Grüße
@@literatur_news Dieses Hochtrabende ist mir vor allem aus den phantastischeren Romanen wie "Auf den Marmorklippen", "Heliopolis" und "Eumeswil" in Erinnerung. Ein sehr auffälliges Merkmal ist die inflationäre Dativ-E-Endung. Insofern kann ich Adorno ein Stück weit verstehen, bleibe aber fasziniert von Jüngers Literatur. Würde mich freuen, mehr Eindrücke von Dir dazu zu hören!
Ist das in der Kiesgrube im Grundewald?
Ja
Ich finde Ernst Jünger nicht umstritten, sondern einfach ein Spiegelbild seiner Zeit! Wer das 20. Jahrhundert und seine Geschichte nicht kennt, der kann halt nur sagen: "umstritten!" - Ich finde Ernst Jüngers Werke anstrengend, aber lesenswert. "Heliopolis" habe ich verschlungen! "Gläserne Biene" fand ich prophetisch, wenn man an KI, etc. denkt! Und seine Essays sind super!
Jünger war als Figur interessant. Als Schriftsteller gehört er nicht in die allerste Garde (gerade "Afrikanische Spiele" ist so la la. "Heliopolis" ist schlicht mittelmäßig). Ausnahme sind die Tagebücher, sie sind die bedeutendsten deutschsprachigen des 20 Jahrhunderts.
Es belegt die selbstverständlichkeit der jugendlichen unverletzbarkeit
Was für eine Frage ?!
Selbstverständlich diese Koryphäe
Wird langsam Zeit, dass du deine eigene Fernsehsendung bekommst. 😉
Ernst Jünger wurde dann doch ganz schön älter
Darf man Sylvain Tesson jetzt auch nicht mehr lesen?
Wieso das?
Ich habe 'Stahlgewitter' das ihm ja immer vorgeworfen wird, mit ähnlichem Vergnügen gelesen, fand ich nicht anstößig.
Jünger in der Nähe Hitlers zu verorten ist absurd
Alle Autoren sind auch Kinder ihrer Zeit. Gegen Faschismus, Marxismus, Neoliberalismus, jetzt Ökologismus gilt es einen unabhängigen und kritischen Geist zu bewahren. Unterschiedliche Schriftsteller können dabei helfen.
Soll einer sqgen, die heutige Jugend sei verloren.
Was so ein I - Tüpfelchen doch alles auslösen kann!? Und dann auch noch in Rot! Ganze Romane lassen sich darüber schreiben - wenn man genug Phantasie besitzt; oder ist es das I - Tüpfelchen, dass die " conditio sine qua non ( die unerlässlichliche Bedingung), welche die gute Analyse von Literatur erst möglich macht? Bitte immer das I- Tüpfelchen mitbedenken..... Freundlichst JK
SANSIBAR Achim Reichel
Wer zum Teufel ist Adorno???