Intermezzo: Gesellenjahre (Vom Wert der Arbeit)

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  • Опубликовано: 29 окт 2024

Комментарии • 108

  • @thecarvingcarpenter
    @thecarvingcarpenter 2 года назад +7

    Schönen guten Abend und vielen Dank für das Video und die Worte. Ganz besonderen Dank auch wie immer für die Buchempfehlungen...wenn sie doch nur besser erhältlich wären 😀
    Zwar bin ich in allem was du sagst bei dir, würde einen Satz zu Ende des Videos aber gern noch aus einer anderen Richtung beleuchten. Du betrachtest den Meistertitel in diesem Video aus der rein handwerklichen Seite, sehr traditionell und mit dem Anspruch an daran gekoppelte meisterhafte Leistungen. In der heutigen Zeit drückt dieses Bild aber nicht mehr die gesamte Wahrheit aus. Der Meister berechtigt inzwischen zum führen des Titels "Bachelor Professional" und ist äquivalent zum universitären Abschluss in der gleichen DQR Stufe eingeordnet. Gerade in der heutigen Zeit in der es immer schwerer ist junge Menschen fürs Handwerk zu begeistern statt direkt zur nächsten Hochschule zu pilgern ist diese Gleichstellung ein extrem wichtiges Zeichen und zeigt, dass der Meistertitel eben viel mehr aussagt als nur Zeugnis meines handwerklichen Geschicks zu sein. Er ermöglicht Realschülern eine schulische Laufbahn die Ihnen sonst verwehrt geblieben wäre, der qualifiziert für viele weitere Weiterbildungen, sei es der Restaurator oder gar der Betriebswirt (HwO). Ich bin gerade selbst kurz vor dem Abschluss meiner Meisterschule (Zimmerer) und sitze längst nicht nut mit Leuten in einem Raum die gern Selbstständig in ihrem Gewerk werden wollen. Für viele ist dieser Titel schlicht ein Sprungbrett sich in Richtungen zu entwickeln die Ihnen sonst nicht frei stünden. Und unabhängig davon ob ich danach ein meisterlicher Handwerker bin ist dieser Brief am Ende doch sehr viel mehr wert als das Papier auf dem er steht.. Er bescheinigt mir theoretische Fachkenntnis und ermöglicht es mir gewisse Freiheiten in meiner Entwicklung auszuleben für die eine weitere Gesellentätigkeit im Zweifelsfall absolut keinen Mehrwert dargestellt hätte.
    Wie gesagt, im Durchschnitt stimme ich dir in allem zu, aber da der Meistertitel im Laufe der Jahre eben mehr geworden ist als er einmal war, finde ich das diese Betrachtung für ein vollständiges Bild durchaus noch dazu gehört :)

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад +2

      Ich danke Dir sehr für diesen ausführlichen Kommentar und die darin enthaltene Perspektive, die ich in der Tat nicht beleuchtet habe. Ja, ich gebe Dir recht, das ist ein wichtiger Aspekt. Ich betrachte ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich die Erweiterung von Möglichkeiten natürlich begrüße, andererseits aber auch das Gefühl habe, dass eben dieser Sprungbretteffekt auch dazu beiträgt, den Meistertitel inhaltlich zu entwerten. Ich pinne Deinen Kommentar mal oben an, damit er besser sichtbar wird.

    • @thecarvingcarpenter
      @thecarvingcarpenter 2 года назад +1

      @@SchwalbeundZinken Hm, die Sorge kann ich natürlich gut verstehen und ich hoffe, dass ist nicht zu blauäugig bin, diese Innovationen in erster Linie als Chance zu sehen das Handwerk sowohl wieder attraktiver zu machen, als auch seinen Stellenwert gegenüber Mitbewerbern (Industrie und Wissenschaft)...naja vllt nicht zu verbessern, aber immerhin das Signal zu senden "Bei uns stehen euch alle Türen offen".
      Da dieser Weg aber natürlich der deutlich beschwerlichere ist, vermute ich mal, dass die meisten Menschen die eine derartige Laufbahn anstreben das nicht über diesen realisieren und sich die meisten jungen Meister doch eher der tatsächlichen Ausübung ihres Handwerks verpflichtet sehen.
      Aber das wird die Zukunft zeigen. Doch damals wie heute wird der Meister ja weniger an seinem Titel als an seiner Leistung gemessen. Und welcher Wert dieser beigemessen wird, das haben wir ja zum Glück immernoch selbst in der Hand :)

    • @markusknecht9618
      @markusknecht9618 2 года назад

      Sehe ich ähnlich, zumal die Lehrlinge auch meist bei der Prüfung schon deutlich älter sind. Die Tätigkeit als Meister ist auch eine andere als die eines Gesellen. Der Punkt des Ausbildens ist ebenfalls vielschichtig. Auf der einen Seite ist sicher das Können wichtig. Das vermitteln des Wissens ist aber noch einmal eine andere Sache.

    • @thstein5592
      @thstein5592 2 года назад +2

      Klar der Meister öffnet heute auch andere Wege, eine Gesellenzeit steht dem doch nicht im Wege. Und die von Hauke angesprochenen persönlichen Erfahrungen und Entwicklungen sind für alle einzuschlagenden Wege hilfreich. (Nennt man heute Soft-Skills oder soziale Kompetenz.) Entgegen den Hochglanzprospekten von Schulungs- und Coachingfirmen, kann man das nicht in einem Wochenendseminar erlernen. Erfahrung kann man nicht erlernen, die muss man sammeln!
      "Erfahrung ist die Summe der gemachten Fehler"

    • @jb3968
      @jb3968 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken ich bin voll deiner Meinung, daß ohne eine angemessene Gesellenzeit eine Meisterprüfung nicht möglich sein sollte. Die Gleichstellung der Abschlüsse ist für mich kein ausreichender Grund. Zu einem Handwerksmeister gehört meiner Meinung nach auch Erfahrung und Reife und das Argument, daß man ja mit einem Bachelor Professional vom Abschluss gleichgestellt ist, heißt ja nicht,daß man beim Abschluss im gleichen Alter sein muss. In meinem Fall hätte ich sogar mit 5 Gesellenjahren meinen Meisterbrief mit 23 haben können, wenn ich mich jetzt mit den Fristen nicht vertan habe, ist ja schon so lang her. Das Ansehen des Handwerksmeister wird aber erst in Zukunft schwinden wenn es Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Bevölkerung hat. Wir "alten" sehen die modernen Regelungen und wissen, daß die Zeitabstände schon ihre Berechtigung hatten. Ich hör jetzt hier mal auf vielleicht trifft man sich ja mal irgendwo. Gruß Jürgen

  • @heikorech
    @heikorech 2 года назад +11

    Hallo Hauke,
    ich gebe dir da vollkommen Recht. Ich habe direkt nach der Ausbildung den Betrieb gewechselt und das war gut so. Ich ging in den Hochwertigen Ladenbau und wurde mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, bekam aber bei Bedarf auch Unterstützung. In dieser Zeit habe ich unheimlich viel gelernt.
    Gruß
    Heiko

  • @HippoXXL
    @HippoXXL 2 года назад +7

    Moin Hauke!
    Es ist jedes Mal ein Highlight, wenn Du Deine Lebenserfahrung teilst. Was Du 'Intermezzo' nennst, ist für mich die Seele dieses Kanals.
    Lieben Gruß aus Lübeck,
    Marcus

  • @davidburisch9937
    @davidburisch9937 2 года назад +1

    Grüße aus Österreich, bin kein gelernter Tischler, aber verbringe einfach gerne Zeit mit dem Naturwerkstoff Holz. Ich liebe es dir beim Philosophieren zu zuhören und fühle mich danach gleich immer inspiriert! Vielen Dank dafür das du deine Erfahrungen so ehrlich teilst.

  • @torstenzeps365
    @torstenzeps365 2 года назад +8

    Hallo Hauke, vielen Dank für deine tollen Gedanken.
    Gerne würde ich meine Zeit noch mal zurück drehen und von vorne anfangen.
    Dann mit dem richtigen Beruf und vielen guten Gesellenjahren.
    Leider wird dir heute auch als Geselle nicht mehr die Zeit gegeben alles schön zu machen. Es muss nur schnell gehen. Schnell und viel das zählt . Schön und gut ist eher nicht so wichtig.
    Trotzdem lohnt es, sich die Zeit zu nehmen es schön zu machen- danke für deine Motivation es nicht zu vergessen.
    Mit besten Grüßen aus dem Windecker Ländchen.👍

  • @tupflischisser
    @tupflischisser 2 года назад +3

    Danke für das teilen deiner Gedanken, ich muss es noch sacken lassen um ausführlich zu antworten

  • @sebw.4939
    @sebw.4939 2 года назад +3

    Lieber Hauke,
    es ist ein großes Glück für Deine Schüler, dass sie solch einen Lehrer haben. Jemand, der die Idee vermittelt - und das wirklich gut - dass hinter dem Sichtbaren und unter der Oberfläche sehr viel Tiefe wartet, die zu ergründen sich lohnt, wenn man wirklich Sinn in dem fühlen will, was man da Tag ein, Tag aus tut. Das ist die innere Arbeit. Von Dir lernt man über das Leben!
    Vielen herzlichen Dank dafür!

  • @stubenmoebel
    @stubenmoebel 2 года назад

    Lieber Hauke, das gefällt mir sehr gut, was Du da sagst, Geselle aus der Gesellschaft mit Verantwortung der Weitergabe des Erlernten...Ich glaube, dass ist auch meine Motivation hier. Grüße aus der Stube.
    Florian

  • @Theo_T.
    @Theo_T. 2 года назад

    Danke Hauke.
    Im Teil mit der Kutsche, als der Meiser dir die schiefe Schraubenreihe vorgeworfen hat, konnte ich richtig spären, wie still es auf einmal im Hörsaal wurde.
    Ich habe 1979 meinen Gesellenbrief als Kfz- Mechaniker gemacht und bin aber kurz danach vom Handwerk weg. Für mich hat der "Meister" auch noch einen gewissen Stand, der nichts mit den in der heutigen Zeit zu erreichenden Titeln im Direktverfahren zu tun hat.

  • @michaelrennecke4431
    @michaelrennecke4431 2 года назад

    Hallo Hauke, danke für das tolle Video. Ich beschäftige mich nur in meiner Freizeit mit Holz. Es passt mich vielleicht nur bedingt zu Deinen Ausführungen, aber ich möchte sie trotzdem teilen. Ich bin einer der letzten "Diplomer" und war nicht besonders fleißig. Dafür hatte ich immer zahlreiche Nebenjobs, welche auch zur Studienrichtung gepasst haben. Das war eine Zeit, die ich nicht vermissen möchte. Die praktische Erfahrung hat mir viel mehr geholfen, als die Vorlesungen. Ich finde es schade, dass diese Freiheit heute mitunter eingeschränkt ist, weil es die Studienordnung nicht vorsieht, dass man 2 Jahre länger braucht.

  • @andreashanau7939
    @andreashanau7939 2 года назад +6

    Hallo Hauke, Danke für deine inspirierenden Gedanken, denen ich sehr gerne folge, weil sie auch sehr schön formuliert waren. Ich höre Dir gerne zu. 🙏🙏🙏

  • @corpusdigitalis2804
    @corpusdigitalis2804 2 года назад

    Danke für Dein Herzblut!

  • @Andreas_67-HLG
    @Andreas_67-HLG 2 года назад

    Schönes Video, ich habe mal KFz Mechaniker gelernt. Aus meiner Sicht fängt das richtige Lernen des Berufes erst als Geselle an und deshalb ist es für mich ein Unding das man heute gleich seinen Meister machen kann.

  • @tillkochy2169
    @tillkochy2169 2 года назад

    Vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen und Gedanken.
    Ich mag deine Art.
    Gruß

  • @fuhputt
    @fuhputt Год назад

    Ich unterstreiche jedes Wort und jeden Gedanken von dir zu diesem Thema. Ich kenne dieses aus eigener Erfahrung. Ich bin eigentlich auch Handwerker, nur am lebenden „Objekt“. Ich bin Physiotherapeut und habe gut 10 Jahre lang einen Teilabschnitt an Ausbildung des beruflichen Nachwuchses übernommen. Zu der Zeit hatte ich schon gut 35 Jahre Berufserfahrung und musste leider auch sehen, dass Kollegen/ Kolleginnen mit gerade mal 2-3 Jahre schon auf die Schüler losgelassen wurden. Theoretisches Wissen weitergeben ist das eine, praktische Erfahrung mit einzufügen und die Transferleistungen zu vermitteln ist ein Mehrwert für die Azubis.

  • @Rene_Pittner
    @Rene_Pittner 2 года назад +3

    Lieber Hauke, dein Intermezzo war wieder ein Genuß. Auch wenn ich die Geschichte vom Zirkus schon kannte. Ich habe sie wieder gern gehört. Zu den anderen angesprochen Punkten, da bin ich komplett bei dir.
    "Ein Meisterbrief ohne Gesellenzeit, ist das Papier nicht wert auf dem er gedruckt ist". Treffender kann man es meiner Meinung nicht ausdrücken.
    Viele Grüße René

  • @ladya7457
    @ladya7457 2 года назад +2

    Grandios! Insbesondere die Zeit bei Roncalli und die daraus gewonnenen Erkenntnisse fand ich sehr beeindruckend. Man möge mir verzeihen, wenn mir spontan die Gegenüberstellung der beiden Zahlen 12.300 und 206.000 in den Sinn kommt ;-). Und mit "Man kann nur ein Meister sein, wenn man vorher gelernt hat, ein Geselle zu sein." ist es bestens auf den Punkt gebracht. Vielen Dank für dieses Video, Hauke.

  • @caigner
    @caigner 2 года назад

    Vielen Dank für dieses Video, welches ich mir sicher noch ein paar Mal ansehen werde. Nicht hintereinander, sondern im Laufe der kommenden Wochen und Monate. Die darin enthaltenen Gedanken sind es wert, daß man sie sacken läßt, darüber in Ruhe nachdenkt, sie im Alltag auf ihre Gültigkeit prüft.

  • @tischlerpassion8873
    @tischlerpassion8873 2 года назад +2

    Wieder ein sehr guter Beitrag von dir.
    Ein Satz eines alten Tischlers der mir damals so einiges beigebracht hat war. :
    Du solltest auch dort wo man es nicht sieht, so sorgfältig arbeiten wie bei den sichtbaren Teilen und erledige deine Arbeit immer so als wäre sie für dich selbst!
    Gruß Bernd

    • @jorgschwalbe6207
      @jorgschwalbe6207 2 года назад +1

      Hallo Bernd,
      es tut sehr gut, einen Bruder im Geiste zu finden. Mit dieser Einstellung zu Qualität können wir etwas heute so rahr gewordenes weitergeben.
      Gruß Jörg

  • @speedymzx
    @speedymzx 2 года назад

    Vielen Dank für diesen tiefen Einblick ins Nähkästchen eines Gesellen !

  • @jorgheintz6647
    @jorgheintz6647 2 года назад

    OMG was für ein geiles Video und genialen Inhalt. Hat mir mal wieder die Augen geöffnet wie schnell lebig unsere Welt ist. Da bin ich doch lieber von der alten Sorte . Der zwar dem neuen nicht abgeneigt ist. Solche Videos gefallen mir.

  • @michaelgalanski5307
    @michaelgalanski5307 2 года назад +1

    Danke du sprichst mir aus dem Herzen die gesellenjahre sind extrem wichtig da beginnt das fehlermachen und mit jedem Fehler wächst man ich habe meine Gesellenprüfung 1981 gemacht und nur mit massivholz gearbeitet es ist und war eine Schule des Lebens

  • @felixwilberg8045
    @felixwilberg8045 2 года назад

    Einfach „wow!“ Danke für die inspirierenden Gedanken, die deinen Kanal als sehenswertes Kleinod wieder einmal so wohltuend aus dem Mainstream von RUclips hervor ragen lassen. In diesem Sinne hervorragend!

  • @berndvogt3855
    @berndvogt3855 2 года назад +1

    Herzlichen Dank lieber Hauke
    Es ist jedes Mal aufs Neue eine tiefgreifende Bereicherung für mich, wenn Du den Vorhang lüftest und von einer Welt berichtest, die "Nicht-Handwerkern" ansonsten total verbogen bleibt.
    Ein herzliches Dankeschön dafür.
    Es geht für mich sogar soweit, dass ich im fortgeschrittenen Alter (40) gerade die Möglichkeiten prüfe noch eine Tischlerlehre nachzuholen.
    Sehr wertvoll, bemerkenswert tiefgründig, wortgewandt und voller Liebe wie Du Deine Erfahrungen, Erkenntnisse und Dein Wissen mit uns allen teilst.
    Herzlichen Dank dafür
    Bernd

  • @michaelcisler1435
    @michaelcisler1435 2 года назад

    Ich habe meine Ausbildungszeit gehaßt und meinen Lehrbetrieb verflucht. Erst Jahre später (und mit deutlich mehr Reife als damals) hab ich realisiert, dass das ein sehr prägende Zeit war. Eine Zeit von der ich heute noch profitiere und aus der ich unheimlich viel mitgenommen habe. Über viele Dinge kann ich heute wieder lachen.
    Früher dachte ich, wenn man (s)einen "Schein" hat, hat man es geschafft. Doch da beginnt die eigentliche Lehrzeit.... egal ob man junger Geselle, frisch gebackener Meister oder Jung-Ingenieur ist. Auch die Zeit fand ich spannend...

  • @christophdommermuth1366
    @christophdommermuth1366 2 года назад

    Hallo Hanke, tolles Video. Es lebt auch davon, was es mit dem Zuschauer macht. Bei mir spült es viele Erinnerungen über meine Gesellenzeit hoch. Ich fühlte mich frei, aber auch verantwortlich, das war verbunden auch mit Angst und Sorge, gestellten Aufgaben nicht gerecht zu werden. Ich war aber auch sehr zufrieden und ! ich war stolz Geselle zu sein. Das alles geschafft zu haben und nun beweisen zu dürfen, was ich kann. Es fühlt sich nicht alles gut an aus dieser Zeit, aber ich möchte Nichts missen. Deine Ansichten über diese Zeit als Vorbereitung zum Meister teile ich uneingeschränkt.

  • @rouvenh.6687
    @rouvenh.6687 2 года назад +1

    Vielen Dank lieber Hauke!
    Deine Worte wecken viele Erinnerungen zurück an meine Lehrzeit.
    "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!"
    Sagte mein Vater immer.
    Und ich gebe dir Recht, man sollte seinen Azubis doch auch mal einen Auftrag anvertrauen damit sie es mal schmecken...
    Ich hatte damalig große Angst dann plötzlich Geselle zu sein und dann auf einmal im kalten Wasser zu stehen...
    Ich hab gelernt und mich den Aufgaben gestellt...
    Nun bin ich knapp 25 Jahre Geselle und suche irgendwie... meine Position? Ich weiß es nicht wie ich es beschreiben soll... mir fehlt etwas... weitergeben ist nicht so einfach da auch Azubis knapp sind bzw. wenn vorhanden, kein großes Interesse besteht.
    Es sind gerade verrückte Zeiten! Vielleicht bringt mich das alles durcheinander...
    Aber trotzdem, vielen Dank für den schönen Einblick und deine Meinung! Ich mag das, genauso!

  • @VoWo24
    @VoWo24 2 года назад +1

    Hallo Hauke,
    mein beruflicher Werdegang hat schon in meiner Kindheit im elterlichem Betrieb begonnen.
    Nach drei Gesellenjahren + ein anekanntes Jahr bei der Bundeswehr + ein Jahr Meisterschule habe ich die Meisterprüfung nach fünf Jahren in Köln abgelegt.
    Die Meisterschule hat mir soviel begebracht, dass ich als (sog.) Meister meine Gesellenjahre nachholen konnte und durfte.
    So wie beim Führerschein: Man lernt Autofahren, wenn man den "Lappen" hat.
    - Volker -

  • @holsche9329
    @holsche9329 2 года назад

    Danke Hauke,
    auch dieses Intermezzo war wieder ein Fest... gerade die "Roncalli-Schrauben" Geschichte auch deswegen, weil ich gerade auf meiner aktuellen Baustelle mit Kollegenkonstellationen gearbeitet habe, die nicht nur verschiedene Etappen im Berufsleben repräsentieren, sondern auch aufzeigt, wie unterschiedlich die Ausrichtung des Betreffenden auf eigens Tun sein kann, und wie der Anspruch an die eigene Arbeit aussieht...
    Wenn mich einerseits ein Jung-Geselle auffordert, bei der Betrachtung / Bewertung eines frisch "verbockten" Werkes einen ganz bestimmten Platz einzunehmen, weil man "von dort aus den Fehler gar nicht sieht" - oder mich im anderen Fall ein Auszubildender im zweiten Lehrjahr nach 11 Stunden Möbelmontage, nach 22 Uhr auf eine kaum wahrnehmbare Abweichung am (später durch eine Polsterkante verdeckten) Stoß von zwei Blenden aufmerksam macht und an der Tolerierbarkeit zweifelt... dann macht mich beides sprachlos - und zeigt auf eindrucksvolle Weise sowohl den "Wert" von Urkunden an der Wand, als auch den Wert des Spruches: ""Wenn man's nicht mit Liebe macht, kann man's auch lassen!" (sollte Dir berechtigterweise bekannt vorkommen:))
    Beste Grüße,
    Holger

  • @Airboat-Fun
    @Airboat-Fun 2 года назад

    ...Jeder mag gute Geschichten... aber sie muessen auch gut erzaehlt werden! Ja Hauke das kannst Du! Hoer Dir einfach gern zu und folge Deinen Gedanken mit Wohlwollen. Zur Gesellenzeit wurde viel gesagt, und ich stimme zum Thema Erfahrung natuerlich bei! Handwerksmeister hat mit Kenntnissen und Faehigkeiten zu tun. Aber auch mit menschlicher Reife. Du sprachst von Coolness. Beides kann man nicht mit Pruefungen ermitteln. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt mit jedem Lebensjahr, das ein Meister erlangt hat. Allein deswegen ist vielleicht nicht nur die Gesellenzeit, sondern auch die Lebenszeit ein moegliches Mass! Ganz ehrlich! Was waer ich froh gewesen einen solchen Menschen wie Dich als Lehrer gehabt zu haben! Chapeau! Andi.

  • @wernerschmidt4481
    @wernerschmidt4481 2 года назад

    Hallo,
    danke für diesen Beitrag, wieder sehr interessant und schön zuzuhören.
    Vieles kommt mir sehr bekannt vor, so manches habe ich auch mitgemacht.
    Auch ich bin der Meinung dass Gesellenjahre dazugehören sollten. Bei mir war es so, dass ich vor der Meister- und Technikerprüfung 3 Gesellenjahre hatte, aber dennoch wusste, dass ich viel noch gar nicht kann. Da gibt es auch RUclips- Meister, den so mancher Geselle in den Schatten stellen könnte. Positiv hervorzuheben ist allerdings Heiko Rech. Er hat eine Begabung die Leute gut an die Thematik Holz heranzuführen, eben wie ein guter Lehrmeister. Du, Hauke, bist auch ein guter Lehrmeister, da Du zu allem Fachwissen noch viel Philosophie drum herum mitbringst.
    Wissen erlangt man nur durch die vielen Jahre Arbeit, man lernt nie aus, und dann geht man in Rente und viel Wissen geht verloren, weil oft nicht viel Gutes nachkommt.
    Freue mich auf Deine nächsten Beiträge.
    Grüssle aus dem Badischen
    Werner
    PS: Habe gestern Dominik vergessen!

  • @peterlanz658
    @peterlanz658 2 года назад

    Grandios!!! Vielen Dank lieber Hauke!

  • @CreativeFranky
    @CreativeFranky 2 года назад

    So viele wahre Worte Hauke 👍

  • @danilozobel93
    @danilozobel93 2 года назад

    Hallo Hauke,
    abseits der Gewichtung von Erfahrung kann ich nur ganz ausdrücklich bestätigen, dass ästhetische Qualität zu großen Teilen unbewusst wahrgenommen wird. Auch kleinste Details spielen daher eine Rolle. - Das war mir ein schönes Beispiel im Rahmen des Meister-Themas.
    Danke! 🙂

  • @donaldduck9226
    @donaldduck9226 2 года назад

    Vielen Dank für das Intermezzo

  • @thommolaskipper3042
    @thommolaskipper3042 2 года назад

    Hallo Hauke, deine Gedanken zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht. Ich teile die Erfahrung mit den Überstunden, die in meinem Ausbildungsbetrieb erst Freitag kurz vor Feierabend „angefragt“ wurden. Und die Erinnerung an meinen Ausbildungsmeister, der mir beigebracht hat sorgfältig und genau zu arbeiten, ist heute noch Gold wert. Auch wenn ich längst die Professionelle gewechselt habe. Ich Danke dir für diese guten und feinsinnigen Gedanken und Erinnerungen.
    Remember: „ If you make it, make it beautiful!“ (Zitat von „The Art of Boatbuilding“, RUclips)
    Grüße aus dem Münsterland

  • @gwagon8532
    @gwagon8532 2 года назад +1

    Hallo Hauke, sehr schön. Mehr davon. Wäre auch mal eine schöne „Podiums-Diskussion“. Deine Meinung bzgl. Intuitiver Wahrnehmung teile ich,. Wenn das Individuum auch keine MEtrik hat Qualitätseigenschaften zu vergleichen, so werden doch Parallelität, Bümdigkeit, unterschiedliche Rauigkeit etc. erfasst. Viele Grüße

  • @dasdenny5495
    @dasdenny5495 2 года назад

    Hallo Hauke. Ein sehr interessantes Video. Als jemand, der eine kaufmännische Ausbildung hat und sich nur im Hobby mit Handwerk beschäftigt, untermalen deine Ausführungen auch meine Erfahrungen im Kaufmännischen. Erst nach etwa drei Jahren in meinem Beruf, habe ich mich als ausgelernt angesehen, da es in meinem Bereich viel Wissen gibt, dass nur im Arbeitsablauf erworben werden kann. Dies betrifft vor allem Abläufe und Hintergrundwissen. In meiner Branche benötigt man einen Ausbilderschein und ich war immer wieder überrascht, dass diese als Art Trophäe angesehen werden und meist von Leuten gemacht wurden, die nicht mal eine wirklich in dem Job arbeiten. Ich muss jedoch auch zugeben, dass ich erst seit ich mich als Ausgleich zu meinem Job am PC mit Handwerk beschäftige, erst wirklich den Wert der handwerklichen Arbeit einzuschätzen gelernt habe. Am besten wurde mir das bei Möbeln klar. Ich bin umgeben von Möbeln, die einen 90 Grad Winkel überall haben, doch dies mit der Hand zu werkstelligen ist alles andere als einfach.

  • @volkersora1823
    @volkersora1823 2 года назад +1

    Danke, gleichfalls, werter Hauke. 😊 Wie immer ein Genuss dir zuzuhören und als fast gleichaltriger (Bj. 64) Handwerksgeselle, dann statt Meister den Techniker machender, wenn auch aus dem Bereich GWS, kann ich alles nur bestätigen und kann kaum ausdrücken, wie sehr mich diese neuen Regelungen entsetzen. Was kommt als Nächstes? Die Abschaffung der Ausbildung an sich, die dann quasi nur noch online im E-Learning erledigt wird!? Und die Prüfung dann ausschließlich per Multiple Choice? 🙄

  • @zahnadahoizfuchs765
    @zahnadahoizfuchs765 2 года назад +1

    servus hauke,
    zunächst danke für dein wie immer bereicherndes video!
    zum punkt in minute 15:00 kommt mir einiges in den sinn.
    bei den handwerksbetrieben muss man noch viel in puncto mitarbeiterbenefits lernen, vor allem um dem staubsaugereffekt der industrie konkurrent entgegenzutreten.
    die arbeitszeit im hw ist meist signifikant höher als in eben der industrie, ferner ist der urlaubsanspruch geringer. ich hadere immer noch mit einer zweitausbildung im hw aus eben diesen gründen. das samstagsbeispiel kommt mir sehr bekannt vor. man könnte es auch so sehen, dass man in der freien (mehr-)zeit in vielen anderen berufen sich dem möbelbau bzw tischlern, was auch immer, widmen kann und so seine glück findet (weg nach rom etc pp)
    sorry für den abschweif und eine gute und friedliche zeit! Gruß

  • @1274Boe
    @1274Boe 2 года назад

    Sehr wahre Worte Vielen Dank

  • @t.b.2870
    @t.b.2870 2 года назад

    Danke für die spannenden Worte.

  • @andreasloher6340
    @andreasloher6340 2 года назад

    Ein wunderbarer Beitrag - vielen Dank

  • @kristallbasses8382
    @kristallbasses8382 2 года назад +1

    Hallo Hauke ... man möchte Herrn Möller rückwirkend direkt noch ein Bier ausgeben ;-)
    Als soloselbstständiger Autodidakt bin ich zur gleichen Zeit mein eigener Lehrling, Geselle und Meister. - Danke für die schön formulierten Gedanken und Ausführungen von Dir. Liebe Grüße aus München, Andi

  • @durchreiser6573
    @durchreiser6573 2 года назад

    Moinmoin, ich habe Anfang der 90er jahre Tischler gelernt und bin anschließend als Geselle kläglich gescheitert. Was da in kleinen Dorftischlerien von mir verlangt wurde, konnte ich schlicht nicht, weil ich es nicht gelernt hatte. Die angesprochene Unterstützung bekam ich allerdings nicht.
    Ich bin dann zufällig an eine Bühnentechniker Stelle am Theater gekommen. Dafür haben meine Tischlerkenntnisse ausgereicht. Und daffür waren sie auch durchaus hilfreich. Jetzt arbeite ich seit 20 Jahren als Bühnenmeister an verschiedenen Theatern. Meine Grundkenntnisse im Holzbau kann ich immer wieder sinnvoll nutzen.

  • @XL0486
    @XL0486 2 года назад

    Sehr schönes Video! Super! 👏👏

  • @stefanschiefer1064
    @stefanschiefer1064 2 года назад

    Super Video selbst als Geselle kann ich vieles mit nehmen danke 😃

  • @reinhardschmoll6348
    @reinhardschmoll6348 2 года назад

    Hallo Hauke,
    es ist immer wieder schön das strahlen Deiner Augen zu sehen, wenn Du ein von einem Buch erzählst.
    Danke
    LG Reinhard

  • @dcmuc
    @dcmuc Год назад

    15:17
    Und genau das, ist das, was ich meinen "Zöglingen" auch immer versuche beizubringen!
    Lasst euch nicht verars*hen! Viele nutzen es aus und haben nie Zeit. Aber auch ich habe das erst lernen müssen...
    Es ging irgendwann so weit, dass ich die "Anfrage" ("Du kommst morgen oder?") meines Meisters am Freitag pauschal verneint habe. Ob ich Zeit hatte oder nicht.
    Manche lernen diesen faireren Umgang leider nicht anders oder gar nie, da sie IMMER irgendeinen anderen "Idioten" finden.

  • @ralphcramer101
    @ralphcramer101 2 года назад +1

    Hallo Hauke,
    die Geschichte mit dem direkten Weg vom Lehrling zum Meister habe ich bei einem ehemaligen Mitarbeiter auch erlebt. Wir planen Heizung und Sanitär und bei Vorstellung wie das aussehen wird, hat er häufig völlig daneben gelegen.
    Sein Meister war allerdings auch ne Flöte und den Jungs nicht viel beigebracht sondern Morgens nur gesagt was Abends gemacht sein sollte. Leider war seine Arbeit dann zwar schnell aber leider dann eben häufiger mal nicht präzise. Unser Oberster sagt ihm, es reicht wenn "gut genug". Mir reicht das nicht.
    Wenn mein neuer Mitarbeiter mich fragt, ob er es genau machen soll, und das sind dann manchmal so Sachen wie "fluchtend" muss ich immer aufpassen, was ich sage.
    Mein "Lehrling", vor 6 Wochen Prüfung abgelegt (ist jetzt Fachplaner) hat dann häufig die richtigen Worte zur Hand. Ich finde einen Unterschied zwischen pingelig und genau. Und GENAU darf es immer sein.
    Aus diesen Videos ohne Werkstatt lerne ich bei Dir auch sehr viel. Ich mag das an Deinem Kanal.
    Gruß
    Ralph

  • @heck_make6994
    @heck_make6994 2 года назад

    So anstrengend und zum Teil auch depremierend meine "nach-Lehre-Zeit" auch war, ich möchte sie nicht missen. Ich wär dafür wieder eine mindest Gesellenzeit einzuführen, wie sollte sonst ein Meister wissen was ein Geselle zu machen hat? Ich kann auch nur jedem empfehlen den Arbeitgeben nach der Lehre zu wechseln, für den Meister ist es eventuell ähnlich..
    "Geschäffte treibt man von außen, diese Arbeit muss man von innen heraus tun" Vielen Dank Hauke für diese schöne halbe Stunde und dieses schöne Zitat! :)

  • @stephanpfeiffer266
    @stephanpfeiffer266 2 года назад

    Dankeschön!

  • @ladislavballa256
    @ladislavballa256 2 года назад

    Sehr gut. Übung und Präzision mach den Meister. In der Zwischenzeit bin ich auf dies selber gekommen. Schade ist aber, das es nicht in der Schule gelernt wird.

  • @nikolausreinke9966
    @nikolausreinke9966 2 года назад +1

    Wieso wundert mich nicht, dass du für Roncalli gearbeitet hast...
    Danke für die einleuchtenden Bilder.
    Und ich sehe verdammt viele Parallelen zu meiner Profession als Musiker.

  • @uwemathioschek615
    @uwemathioschek615 2 года назад

    dem kann ich nur zustimmen!

  • @bernd.b6288
    @bernd.b6288 2 года назад

    es hat sehr gefallen - danke ☺️

  • @svennowitchworks5850
    @svennowitchworks5850 2 года назад

    Vielen Dank für diese Gedanken. Ich möchte nicht auf meine fast 14 Gesellenjahre verzichten, dadurch habe ich gelernt meine Fähigkeiten und den Anspruch meiner Vorgesetzten bzw. jetzt Auftraggeber einzuschätzen.
    …und wenn der Tisch kürzer wird als geplant, er ist eine Handwerksleistung💪.
    Gruß
    Sven

  • @wernerdiderichs2401
    @wernerdiderichs2401 2 года назад +2

    Da hast du völlig recht das ein Meister sein Handwerk verstehen sollte, und zu diesem Verständnis sicher einige Zeit im erlernten Handwerk arbeiten müsste ehe es wieder auf die Schulbank geht. Ich habe in meinem Handwerk erlebt das das lernen erst richtig nach der eigentlichen Lehre begann, in der eh nur Grundlagen vermittelt wurden, selbst für den der lernwillig war. Nun es waren andere Zeiten, ein anderes System, und ich kannte damals keinen welcher gleich nach der Lehre an Meister werden nur dachte.
    Zumal Gründung von Handwerksbetrieben kaum möglich war und im "VEB" ein Meister oft weniger verdiente als manch Facharbeiter.
    Deine etwas wehmütige Besinnung auf ältere Zeiten, ändert aber nichts daran das sich die Erde nach deiner Meisterprüfung weiterdrehte. Meister sein ist heute oft etwas ganz anderes als zu Zeiten "Meister Eders" und vielleicht noch andeutungsweise in kleinsten Familienklitschen so. Heute lernen Meister eher den ganzen Bürokram etc denn Berufsspezifisches. Holzwerken - so wie du es verstehst - wird immer weiter Nische, ob als Hobby oder für ein Paar Schreinereien, welche die Reichen beliefern. Es IST nunmal so, das die Masse der Schreineien nur "Anpassungsschreinereien" für vorgefertigte Halbfabrikate sind/werden, wo das hobeln lernen von der Pieke auf, völlig unnötig ist. (und selbst diese werden der Masse einfach verschlossen bleiben, weil die Ikea & Co nutzen muß!!)
    Auch das traditionelle Zeug geht immer weiter unter, wer geht den heute noch auf die Walz (wie war deine?) und auch an der Sprache sieht man es, denn statt Geselle heist es heute immer mehr Fachkraft. So wie du scheinbar das Leben einteilst : Lehrling, Geselle und Meister, so einfach läuft es schon lange nicht mehr. Heute kann der zufrieden sein wenn er überhaupt noch Lehrlinge findet und viele Gesellen, bleiben es ein Leben lang, so die Bedingungen stimmen. Auch wenn manche Herrschaften es analog wie ein Herr Winkler (mit etwas goldener Löffel, und Glück) scheinbar "geschafft" haben, so saugfähig ist der youtube-Schwamm auch nicht! Es wird immer weit mehr Dumme geben müssen die auf afiliate-Button klicken als jene, welche diese kreiiren. Ich sehe nicht die Gefahr als das da jetzt zuviele ad hoc einen Meister machen, tun sie es doch werden viele hinten runter fallen, und mir morgen mir die Post bringen zum Beispiel. Sicher mag man einiges bedauern, wer hat aber je "Fortschritt" aufhalten können?
    Zu guter Letzt zeigst du zuviele Widersprüche - anfangs Wortlos ohne Not deinen Gesellenbrief zeigen (hättest du es bei ner "4" auch getan? geht mehr Narzissmus?), im Video dann frank und frei davon reden das dir Papiere und Meisterbriefe egal seien, es komme dir aufs Können an...ja was nun?
    Dann diese Thesen was ein "guter Handwerker" zu tun habe präsentieren, wo gesagt wurde das er Perfektionismus vermeide, und aber dann deine Roncali Anekdote bringen von der "absoluten Perfektion" dort, welche dir so wichtig war in deiner Gesellenzeit. usw.
    Es geht mir noch nichtmal jetzt groß zu untersuchen inwieweit deine Behauptungen wirklich stimmen, ob man ohne etwas bewust wahrzunehmen, es unbewust fühlen könne (sorry ich habe auch einiges "erfühlt" , z.B. Kunstblumen/Pflanzen auf zwei Meter als solche erkannt weil sie eben ZU perfekt und mir damit unangenehm waren, aber sehen muss ich die schon!). Jeder hat seine und oft andere Gefühle, Meinungen und ästhetische Kategorien wie ein anderer, und darf diese auch haben. Aber eines geht einfach nicht : wenn man in einem Vortrag mal hü, und mal hott sagt! Es möchte schon wenigstens etwas passen.
    PS. Ich weiß übrigens was Meister sein bedeutet, weil ich selber einer war. Zwar ohne Brief, wurde er mir aber zuerkannt samt "Vereidigung" , der Gehaltsstufe und all den Brimborium wie dauernde Schulungen. Will aber zugeben das Meister einer eigenen Schreinerei sein, mit vielleicht nur zwei Gesellen und noch einem Lehrling, eine ganz andere Hausnummer ist, als ein Meister in einem Versorgungsunternehmen zu sein was a nie Pleite gehen kann und b wo es mir egal sein kann ob Lehrlinge welche nicht lernen wollen, was lernten, überhaupt auslernten oder nicht.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад

      Schön, dass Du meine Videos immer ganz anschaust, Werner. Irgendwas scheint Dir daran attraktiv zu sein, trotz all des Widerspruchs. Ich mag es ja irgendwie, dass Du Dich soviel mit all dem befasst.
      Nur bitte ich Dich, mir nichts unterzuschieben. Du setzt "absolute Perfektion" in Anführungszeichen, so als wäre es ein Zitat, oder so, als ich hätte ich so etwas zumindest sinngemäß gesagt. Hab ich aber nicht. So gar nicht. Drum gibt's da auch kein Hü und Hott, so sehr Du Dich auch bemühst, es dort hineinzulesen.
      Solltest Du tatsächlich mich gefragt haben, ob mehr Narzissmus geht, so kann ich diese Frage kurz und eindeutig beantworten: Ja. Wo Du den auf RUclips findest, brauche ich Dir offensichtlich nicht zu sagen ;-)
      PS: Dein PS freut mich.

    • @wernerdiderichs2401
      @wernerdiderichs2401 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken 1)Jeden Monat mal ein Video von dir zu schauen , strapaziert die Zeit eines Pensionärs wie mich nicht übermäßig.
      2) Widersprüchliches zu sehen ist in der Tat "attraktiver" als ständig seine eigene Meinung, eigene Gefühle oder eigenes tun Schulterklopfend vorgeführt zu bekommen!, das wäre zutiefst langweilig.Zudem habe ich noch nirgenwo behauptet das alles was du sagst falsch sei, all dein tun keine Substanz hätte.
      3) Wer ohne Not (oder wen wolltest du was mit deinem guten Gesellenzeugnis "beweisen") sein Zeugnis hier zeigt aber drei Minuten später erzählt das es nicht auf Zettel oder Gesellenbriefe ankomme, sondern nur darauf was man könne, agierte natürlich nicht Widersprüchlich - klar ICH "lese darein" was du zeigst und sagst...
      4) Anfangs die dir wichtigen Aussagen eines Sennett zeigen, wo u.A. steht das der gute Handwerker keinen Perfektionismus zeige, aber 24 Minuten später vom Perfektionismus im Zirkus Roncalli reden, und sagen das das eine der wichtigsten Lektion in deinem ganzen Berufsleben war. DAS habe ich dir auch "untergeschoben", klar doch...Sennett sprach ja auch vom "guten Handwerker", vielleicht fühlst du dich nicht als ein guter, deshalb dann Anfangs auch der Gesellenbrief...?😊
      Irgendwie habe ich das Gefühl das du zuweilen nicht mehr weißt was du gesendet hast - einfach das eigene Video selber schauen...aber nichts für Ungut, ob ich was falsch "hineinlese" ist z.Z. - ich hoffe du hast es bemerkt - das kleinste Problem...für uns alle!

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад

      @@wernerdiderichs2401 :-) Einen Versuch gebe ich Dir noch (und dafür wäre ein erneutes Anschauen des Videos gar keine schlechte Idee): Die Aussage ist, man kann ein hervorragender Handwerker sein, ohne sich auf den klassischen Weg der Ausbildung, Gesellenzeit und Meisterprüfung zu begeben. Wenn man sich aber auf diesen Weg begibt, sollte man ihn ganz gehen und nicht abzukürzen versuchen. Ich bin diesen Weg gegangen; darum zeige ich meine Briefe. Nun ist es so, dass auf dem Gesellenbrief die Noten draufstehen, auf dem Meisterbrief jedoch nicht (wäre es mir um die Noten gegangen, hätte ich auf dem letzteren Besseres vorzuweisen gehabt; und ja, auch zwei Vieren hätten mich vom Zeigen des Gesellenbriefs nicht abgehalten, weil: Darum geht‘s nicht).
      Und ich habe im Kontext meiner Arbeit bei Roncalli eben nicht von Perfektion gesprochen, sondern von Stimmigkeit, von Liebe und Hingabe bei der Arbeit. Das ist nicht nur ein bisschen etwas anderes, sondern etwas völlig anderes.
      Nun bin ich aber guter Hoffnung, dass Du die nächsten Videos mit offenen Ohren, offenem Kopf und offenem Herzen anschaust, und freue mich daran, dass Du in dieser Antwort beinahe so etwas wie ein kleines Kompliment über mein Tun untergebracht hast, Danke dafür!
      Und ja, ich gebe Dir völlig recht: Im Augenblick (und auch auf ganz lange Sicht) gibt es wahrlich Wichtigeres.
      Schönes Wochenende Dir!

  • @thommy5887
    @thommy5887 2 года назад

    Hallo Hauke, mein Name ist Thomas, in blutiger Holzwerker Anfänger. Sehe alle deine Videos und liebe wie du über deine Lebenserfahrung sprichst. Bin auch Meister aber nicht im Handwerk sondern in der Industrie. Kann so vieles nachvollziehen was du erzählst, da ich vieles auch so erlebt habe. Jetzt habe ich das Hobby Holzwerken entdeckt und bin immer begeistert etwas zu bauen, wenn es im Moment auch nur kleine , für dich wahrscheinlich einfache Sachen sind. Heute bin ich mit Enthusiasmus an das manuelle Abrichten und Aushobeln einer Eichen Planke gegangen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Hobelboden schwarz wurde und sich das auch auf das Holz übertrug. 😒. In Panik um meine Hobel , habe ich heute Abend sofort eine rundum Pflege durchgeführt und habe jetzt schwarze Hände, die ich im Moment nicht mehr sauber bekomme. Lange Rede kurze Frage: hat das etwas mit evtl. einem bestimmten Säuregehalt in der Eiche zu tun? Bei anderen Hölzern, die ich bisher bearbeitet habe, hatte ich das nicht.
    Grüße
    Thomas

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад

      Entschuldige die verspätete Antwort: Ja, Eiche enthält sehr viel Gerbsäure, die mit eisenhaltigem Metall reagiert. Allerdings braucht es dazu auch Feuchtigkeit, weswegen ich vermute, dass entweder Dein Holz noch nicht trocken genug war, oder sonstwie Feuchtigkeit dazu gekommen ist (evtl irgendeine Pflege der Hobelsohle?). Wirklich gefährlich ist das weder für den Hobel noch für die Haut, im Holz können die Verfärbungen allerdings bleiben.

    • @thommy5887
      @thommy5887 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken Danke Hauke, Feuchtigkeit stimmt, mein Schweiß. Habe nach der Hobelpflege am nächsten Tag die schwarzen Flecken ohne Schweiß weg gehobelt. 😅

  • @klanorDIY
    @klanorDIY 2 года назад

    Die Roncalli-Story ... wie wahr! Und man selbst lernt ein Leben lang. Aber eben nicht unbedingt, wenn man wichtige Phasen überspringt.
    Abgesehen davon: Wie will man als Meister ordentlich lehren, wenn man all die Erfahrungen nicht gemacht hat?

  • @volker.schacht
    @volker.schacht 2 года назад

    Du sprichst mir aus der Seele. Gesellenjahre sind dringend notwendig um Erfahrung zu sammeln und zu reifen. Ich kann Wissen und Erfahrung nur weiter geben wenn ich es erworben (gesammelt) habe.
    Wenngleich ich die Standesdünkelei ablehne, warum sollte ein Schreinermeister nicht eine Elektrikerbetrieb führen können wenn es nur um die Betriebsführung geht? Die fachliche Qualifikation ließe sich durch eine Zusatzprüfung nachweisen. Oder anders gefragt, wieso darf ein Hochbautechniker einen Steinmetzbetrieb leiten obwohl er Marmor und Granit nicht auseinanderhalten kann? Lernen muss man sein Leben lang und ob man dabei auch mal über seinen Tellerrand hinaus schaut und vielleicht feststellt dass andere Gewerke auch spannend sind und man daraus was für sich mit nimmt, dann kann das nur gut sein.

    • @wernerdiderichs2401
      @wernerdiderichs2401 2 года назад

      Pauschal kann man garnichts sagen, denn es kommt neben dem was man lernte auch auf seine Interessen an. Ich kann ohne Steinmetz zu sein sehrwohl Marmor von Granit unterscheiden, weil ich mich für Gesteine interessiere. Auch kommt es darauf ob es ein Betrieb mit 500, 50 oder nur 5 Arbeitern ist. Habe ich einen gut bestückten Betrieb, wo es sehr gute Fachkräfte gibt, muß ich von konkreten Betriebsabläufen nicht viel wissen, so ich die Betriebsführung, das soziale vorzüglich beherrsche. Ich kenne beide Seiten, und als Fachkraft hat es mir völlig ausgereicht wenn der Schichtmeister den Urlaub plante, der Lohnzettel richtig geführt war und mich ansonsten in Ruhe die Arbeit machen ließ...natürlich ist das ein geben und nehmen, habe immer gemerkt : je größer ein Betrieb je kleiner das konkrete Fachwissen der Führenden.
      Ganz anders sieht es in einer Klitsche aus, da muss der Meister neben der Betriebsführung - es ist ja i.d.R. ja sein eigener, auch totales Fachwissen haben. Was wenn der "gute" Geselle krank ist, der schlechtere ne Frage hat, und der Lehrling auch mehr lernen will als fegen? Was wenn mal nicht das geballte Wissen einer guten Belegschaft greifbar ist ? Ohne Fachwissen hätte jeder "Berufsfremde" Meister große Probleme, nur mit Betriebsführung läuft da nichts.

    • @volker.schacht
      @volker.schacht 2 года назад

      @@wernerdiderichs2401 Hallo Werner, ich möchte nichts pauschalisieren denn das ist nicht gut. Ich habe mich vielleicht etwas kurz gefasst. Ich stimme dir in deinen Ausführungen zu. Insbesondere was den Unterschied bei Führungskräften in kleinen und großen Betrieben angeht. Ich bin allerdings auch der Überzeugung man muss sich für das Gewerk interessieren und erst (die Grundlagen) lernen bevor man loswerkelt. Dazu braucht man aber nicht zwingend den Meistertitel dieses Gewerkes. Als Hochbautechniker darfst du in vielen Gewerken arbeiten, warum nicht als Meister?
      Was ist mit Hausmeistern? Die machen quasi jedes Gewerk. Es geht mir um das dürfen, können ist was anderes. Wer gleich nach der Lossagung zur Meisterschule geht darf danach auch, nur woher soll das können kommen ohne nennenswerte Erfahrung?

    • @wernerdiderichs2401
      @wernerdiderichs2401 2 года назад

      @@volker.schacht Ja was man kann aber nicht darf ist ein ganz anderes Kapitel. Hier bremsen Handwerkskammern und Innungen mit Standesdünkel und "Traditionen teils aus dem Mittelalter. Oder es ist reine Geldschneiderei - oder warum müssen aus logischen Gründen Raumausstatter wieder Meister sein um selbstständig zu werden - nur ein Beispiel von vielen. Andererseits hat man mir den Meister geschenkt, - wenn man was braucht, gibt es dann die berühmten Ausnahmen...frage mich nur welchen jungen man zumindest in größeren Betrieben zum lernen bewegen will, wenn man den Meister (welcher sich dank Eingruppierung nach Lebensalter für Junge eh nicht lohnt!), irgendwann für Null bekommt, wenn man Erfahrung gesammelt hat? Für mich hats gepasst😎
      Auch frage ich mich, wieso heute jeder prinzipiell vom zuständigen Vorgesetzten zu Schalthandlungen in beispielweise Mittelspannungsanlagen beauftragt werden kann? Ich brauchte früher dazu den allgemeinen Lehrgang der Schaltberechtigung und dazu die betriebliche. Es geht hier nicht darum was der Vorgesetzte macht, sondern was er machen darf. Auch wenn ich Auto fahren kann darf mir kein Vorgesetzter den Dienstwagen geben, habe ich keine Fahrerlaubnis...tja ein weites Feld was man alles darf ...
      Genauso unnsinnig sind imho manch Berufe an sich, sorry ich wusste nicht das es sogar den "Estrichleger" überhaupt gibt, mit drei Jahre Ausbildung und ab 2020 natürlich mit Meisterzwang. Dachte eigentlich das wäre mit Betonbauer abgedeckt?!
      Über das was man darf und nicht könnte man Bände schreiben. Und ich habe das Gefühl das manches unlogische, manchen Leuten, welche vom guten alten Handwerk hier schwärmen, garnicht so ungelegen kommt - oder?

    • @volker.schacht
      @volker.schacht 2 года назад

      @@wernerdiderichs2401 Genau deshalb bin ich der Meinung das bei der Modernisierung der Handwerksordnung was schief läuft. In Griechenland z.B. bist du Meister wenn du meisterliche Arbeit ablieferst. In den USA muss man zeigen was man kann, erledigt man die Aufgabe sehr gut steigt man auf, wenn nicht dann nicht. In Deutschland braucht du ein Stück Papier. Das hat nicht mehr viel mit der guten Tradition des Handwerksmeister zu tun. Die sollten wir auch behalten, nur die Standesdünkelei gehört abgeschafft. Genau deswegen habe ich mich damals gegen den Meister entschieden und bin Techniker geworden. (Nein, ich habe nicht ohne Ahnung bei einem Steinmetz gearbeitet, ich wusste sehr gut was ich da gemacht hatte.)

  • @hochlandgarten
    @hochlandgarten 2 года назад

    Großartig

  • @benedictus5258
    @benedictus5258 Год назад

    Sehr interessant beleuchtet!
    Kommt eigentlich mal wieder ein Splint & Kern Podcast?

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Год назад +1

      Würden wir beide gern machen, die Zeit zu finden ist aber das Problem. Von daher fällt es schwer, da etwas Konkretes in Aussicht zu stellen, sorry.

  • @2BiggUS
    @2BiggUS 2 года назад

    Haucke wo Du Recht hast hast Du Recht, man kann das Handwerk nicht können wenn man es nicht ausgeführt hat, dieses benötigt nunmal Zeit also ob Gesellenzeit oder Zeit im Berufsbild und eben Erfahrung im Gewerk. BJ1967 GB1987 ET 2014

  • @bertelsmanniidererste5505
    @bertelsmanniidererste5505 2 года назад

    Lieber Hauke,
    ich nehme die Gedanken die Du so äußerst wahr und empfinde Deine Überlegungen dazu absolut nachvollziehbar und auch, da sie aus einer Fülle an Erfahrungen entstanden zu sein scheinen, plausibel und logisch. Nun unterstelle ich den meisten Menschen, dass sie bei genauem Hinhören und Abwägen Deiner Worte zu so ähnlichen Schlussfolgerungen gelangen müssten; tun sie aber nicht. Es gibt doch überhaupt keine Argumente die dem von Dir Gesagten die Richtigkeit entziehen könnten. Wie kommt es denn, dass sich Leute in Entscheidungsfindungspositionen nicht auch diese Gedanken machen und die Gesellenjahre einfach abschaffen? Sind es Sachzwänge, Geldmangel, Gier, Dummheit, ich weiß das nicht.
    Leider ist dieser Umgang ja offenkundig kein Einzelfall und auf Deine Branche beschränkt. Sieht für mich eher nach einem echten Trent aus, bei dem sich mir nicht erschließt, was der Gewinn dabei ist.
    Grüße, Bert

  • @MegaSuperJaBaTo
    @MegaSuperJaBaTo 2 года назад

    "Ich hoffe, das hat euch ein bisschen gefallen." Ein bisschen? Nun untertreib' mal nicht so! Da könnte ich stundenlang zuhören ... ☺️

  • @alexhermanns1933
    @alexhermanns1933 2 года назад

    Hallo Hauke,
    in meiner Ausbildungszeit sagten die Gesellen immer das man erst ein guter Geselle ist wenn man 5 Jahre Erfahrung hat und das kann ich bestätigen.
    Ich frage mich manchmal wie jemand der nichts kann anderen etwas beibringen soll wenn die auch nichts können.
    Das ist nun sehr böse Formuliert, ich bin der Meinung das man eine gewisse Erfahrung (Lebens- und Berufserfahrung) mitbringen muss um andere Auszubilden. Man kann mit 25 Jahren einen Betrieb führen aber ob man in der Lage ist 20 Jährige auszubilden, da bin ich mir nicht so sicher.

  • @georghofmann1782
    @georghofmann1782 2 года назад

    2:00 Oh ja mir als Schlosser Geselle ist aufgefallen das Handwerkliches-Geschick und Erfahrung keine Voraussetzung mehr zum Meister-Titel sind, der Fokus der Meisterschule und Prüfung mehr auf dem Wirtschaftlichen Teil liegt.
    Werde keine Namen nennen, ich dachte mir aber schon bei so einigen (besonders auf RUclips, fachübergreifend) "du darfst dich Meister nennen und baust so ein Pfusch?"
    Nach der Lehre form sich erst der Geselle, wenn er volle Verantwortung tragen muss und selbst entscheidet.
    Ich verstehe warum Politiker sagen macht braucht keine 3-4 Jahre mehr als Geselle tätig sein um Meister zu machen, weil die meisten Jugendlichen kein Handwerk mehr lernen wollen und so auch kaum Meister mehr nach wachsen,
    dem 25 Jährigen Meister vertraue ich um ein Vielfaches weniger als dem 25 Jährigen Gesellen der mit Altgesellen zusammen arbeitet.

  • @chrwalder
    @chrwalder 2 года назад +2

    Hallo Hauke, Freude, wie immer. Ich hab auch so eine ethymologische Freude: Woher kommt GeSELLe, GeSELLschaft..? Du hast die Verwandtschaft zu Saal erwähnt, also: Gemeinsamkeit. Wie passt das englische (althochdeutsche) to SELL something rein? Etwas in die GeSELLschaft bringen vielleicht? Du bringst mich immer auf schräge Gedanken. Danke dafür, weil es echt ausgreifend ist.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад

      Spannende Frage. Ich weiß es nicht, aber werde mal ein bisschen recherchieren.

  • @exception75
    @exception75 2 года назад +1

    Ich kommentiere mal frühzeitig im Video, weil es mich drängt. Als ungelernter-nicht-Handwerker aber durchaus begeisterter und motivierter Mensch, der sich gerne Fähigkeiten aneignet muss ich beipflichtend einwerfen: Können bedingt Erfahrung. Und es als Meister sollte man Können. Woraus sonst soll das Meisterhafte wachsen?
    Edit am Ende: Du sagst das einem Meister die Zeit nicht mehr zugestanden wird. Aber ich vermute das, aus der menschlichen Natur heraus, auch viele "Meister" sich die Zeit selber nicht mehr zugestehen. Wahrscheinlich unter diesen modernen Umständen um so mehr, wo vermittelt wird das Geselle und Meister sich nur durch eine Prüfung unterscheiden.
    Gibt es eine gute, nachvollziehbare Erklärung dafür, warum die Kammer diese Entscheidung getroffen und sich von der Tradition verabschiedet hat?

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад

      ich glaube, es hängt damit zusammen, dass der Meister heute nicht mehr als krönender Abschluss handwerklicher Ausbildung gesehen wird. Es gibt etliche Folgeangebote. Und leider wird das Sammeln von Zeugnissen heute mehr denn je als wichtig erachtet, um Qualifikation nachzuweisen.

    • @la6496
      @la6496 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken
      Das ist sehr traurig, dass es nur um den Nachweis der Qualifikation geht aber anscheinend nicht mehr um die tatsächliche Qualifikation. Wobei ich jetzt beim Lesen aus dem Stegreif sagen würde, das der Wortstamm von Qualifikation und Qualität der Selbe ist. Das eine kann ohne das andere nicht sein. Kommt aber in unserer „Geiz ist geil“ Gesellschaft an allen Ecken und Enden zu kurz.
      Grüßle aus dem Ländle von einem Sesselfurzer, der aber Gott sei Dank keine 2 linken Hände hat.
      Lothat

  • @91gers44
    @91gers44 2 года назад +1

    Daher kommt wahrscheinlich auch der Spruch :"Es gibt zu viele schlechte Meister und zu wenig gute Gesellen!"😅

  • @susanneschaal9930
    @susanneschaal9930 Год назад

    Hallo, würdest du einer Frau mit 51 Jahren noch empfehlen eine Schreinerausbildung zu machen, weil sie das Arbeiten mit Holz mag? Vorher war ich Sozialpädagogik? Bin gespannt!

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Год назад

      Hallo Susanne, es mag zynisch klingen, aber ich weiß nicht, ob ich jemandem , der oder die gern mit Holz arbeitet, empfehlen würde, eine Ausbildung zum Schreiner zu machen. Jedenfalls muss man dann den Betrieb sehr sorgfältig suchen, denn in vielen Betrieben wird a)kaum mit Holz gearbeitet und b) Auszubildende lediglich als preisgünstige Hilfskräfte eingesetzt.
      Wenn Du also eine Feldstudie über die Realität dieses Berufes machen möchtest, ist das vielleicht eine kluge Idee. Wenn Du aber Kompetenzen in der Bearbeitung von Massivholz suchst, bist Du wahrscheinlich mit dem Besuch einschlägiger Workshops besser bedient.
      Allerdings könnte der Berufsabschluss sich durchaus sinnvoll mit Deinem Erstberuf kombinieren lassen bspw an Schulen oder Qualifizierungseinrichtungen.
      Grundsätzlich bin ich aber immer dafür, zu tun, wonach das Herz sich sehnt. Was immer das bei Dir ist, wünsche ich Dir viel Erfolg!

    • @susanneschaal9930
      @susanneschaal9930 Год назад

      @@SchwalbeundZinken Danke, für die hilfreiche realistische Antwort

  • @sral128
    @sral128 2 года назад

    Hallo Hauke, du sagst, man erkennt einen guten Handwerker nicht daran, dass er einen Gesellen oder gar einen Meisterbrief hat.
    Du sagst auch, dass du es bedauerlich findest, dass die Erlangung des Meistertitels direkt nach dem Gesellenbrief möglich ist. Ich finde diese beiden Aussagen stehen ein wenig im Widerspruch zueinander und bringen mich zu der Erkenntnis, dass es richtig ist, den Meistertitel nicht davon abhängig zu machen wie viele Gesellenjahre ein Handwerker oder eine Handwerkerin auf dem Buckel hat.
    Wie stehst du in diesem Zusammenhang zu dem Thema Meisterzwang bei Selbstständigkeit? Gerade hieraus ergibt sich meines Erachtens doch auch eine Verpflichtung, die Erlangung des Meistertitel für JunggesellInnen zu ermöglichen.
    Vielen Dank für deine Inhalte auf RUclips. Dein Kanal ist eine echte Bereicherung. LG Lars

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад +1

      Vielen Dank!
      Der Meisterzwang ist ein großes Thema und sicher Anlass für abendfüllende Diskussionen (z.B. an einer Theke ;-)).
      Ich versuche mal, das kurz zu fassen: Ich würde den Meisterzwang begrüßen, wenn damit sichergestellt sein würde, dass ein Handwerk nur von Menschen mit entsprechender Erfahrung (!) selbständig ausgeübt wird. Ich meine damit die im Video beschriebene Erfahrung, nicht das, was man auf einer Meisterschule lernt.
      Weiterhin würde ich ihn begrüßen, wenn auf Meisterschulen Meisterwissen vermittelt und in Meisterprüfungen auch abgefragt und konsequent bewertet werden würde.
      Nach meiner Erfahrung (ich habe eine Meisterschule nicht nur besucht, sondern auch einige Zeit an einer unterrichtet) ist das in den meisten Fällen heute nicht so.
      Dazu gehörte allerdings auch, dass Meisterschüler*innen bereit wären, sich das Wissen und Können tatsächlich (und zu weiten Teilen selbständig) anzueignen.
      Mein Eindruck von Meisterschulen ist der, dass dort überwiegend ein unausgesprochener Deal stattfindet, in dem die (überteuerte) Kursgebühr gegen einen mit “Meisterbrief” gedruckten Zettel getauscht wird. Und sich beide Seiten auf diesen Deal einlassen. Das ist sehr pauschal, ich weiß, aber - wie gesagt - es bräuchte Zeit und Raum für diese Debatte.
      In dem oben beschriebenen Zustand halte ich den Meisterzwang für eine schlechte Sache.

    • @sral128
      @sral128 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken danke für deine ausführliche Antwort. So kann ich das auch sehr gut nachvollziehen.
      Theoretisch ist eine Meisterschule doch auch keine Vorraussetzung für eine erfolgreiche Meisterprüfung, oder? Ansonsten kann ich dir nur beipflichten, was diesen "Deal" anbelangt. Genau diesen Eindruck habe ich auch, ohne, dass ich von innen herraus dabei Erfahrungen hätte.

  • @brunolucking4025
    @brunolucking4025 2 года назад

    Ich sehe Herrn Möller förmlich vor mir stehen, eine herrliche Geschichte! Achtung kleines Wortspiel: Da hast Du ja Glück gehabt, dass Du mal bei .... als Geselle arbeiten durftest! Stimmt's?

  • @schm4704
    @schm4704 2 года назад +1

    Was die Gesellenjahre angeht, kenne ich Ähnliches aus dem akademischen Bereich. Auch da trifft man manchmal Leute, die in Rekordzeit Titel und Diplome sammeln, aber irgendwie wirken diese mangels Erfahrungen oberflächlich und hohl.

    • @wernerdiderichs2401
      @wernerdiderichs2401 2 года назад

      Ist mir viel zu pauschal "im Akademischen Bereich" und es kann nicht stimmen, denn wie erklärst du dir den hellen Kopf von z.B. Hawking, dessen "Erfahrung" letztlich nur darin bestand wie/ob er den nächsten Tag überlebt...? es gibt eben Kopfarbeiter und Handwerker - bei beiden gibt es oberflächliche und hohle...!

    • @schm4704
      @schm4704 2 года назад

      @@wernerdiderichs2401 Naja, ich meinte: es gibt solche Leute, die Titel um jeden Preis sammeln. Das betrifft nicht die Mehrheit. Und bei den wirklich Großen ist es in der Tat so, dass sie oft sehr jung die entsprechenden Abschlüsse erreicht haben.

  • @ronr6605
    @ronr6605 2 года назад +1

    Schwere Kost. Vorm Befehlen muss man Gehorchen lernen, macht einen menschlicheren Führer, statt Paragraphenreiter. Ach und Recht hatte er, der Schlosser, mit den Schraubenköpfen... dejavu :D

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  2 года назад +3

      Ehrlich gesagt, tue ich mich ein bisschen schwer mit den Begriffen "Befehlen" und "Gehorchen". Ich glaube, Führung ist etwas anderes, und Folgen auch. Aber ich verstehe, was Du damit meinst. Ja, er hatte sehr recht.

    • @justRORIRARU
      @justRORIRARU 2 года назад

      @@SchwalbeundZinken Ich auch ;)
      ((Ich meinte führen durch Vorbild, Kameradschaft (im zivilen Gemeinschaft), wie kann ich verlangen, was ich nicht bereit bin zu geben? Vertrauen, das dadurch entsteht. Meinte natürlich keinen Kadavergehorsam, den mag man auch hier oben auf der Alb nicht, wir hören schlecht (der viele Wind?) bzw verstehen Hochdeutsch selektiv :D))
      Nein, ohne Mist, hier geht es schon um Qualität und Erziehung, weil das eine ohne das andere ist schwer zu erreichen. Hab mich früher immer über das früher war alles besser Geschwafel geärgert. Die Wahrheit ist leider, dass die erzieherischen Fähigkeiten der Ausbilder heut mehr gebraucht werden, als es früher war (und die lernt man nicht auf der Schule). Körperliche und charakterliche Qualität der Lehrlinge lässt sichtbar nach, was sicher auch Ursachen in der Arbeitsbelastung der Eltern liegt. Hingegen hat der gesellschaftliche Druck auf die jungen Menschen unglaublich zugenommen. Es ist unglaublich hart Bewerbungen auszusieben, weil man selbst mal jung war, nur muss man es tun, Talent ist unglaublich rar. Also hofft man auf den/die fußball spielende/n von der freiwilligen Feuerwehr, mit den 3 jüngeren Geschwistern. Sry für den Roman, das oben war kürzer, der Sinn der Gleiche :)

  • @steffenuhlig1970
    @steffenuhlig1970 2 года назад

    Einmal mehr finde ich Parallelen zwischen Software (mein Beruf) und Tischlern (mein Hobby):
    > Der gute Handwerker … vermeidet Perfektionismus, weil dieser zu einer Demonstration der eigenen Vorstellungen entarten kann
    Vielen Dank, lieber Hauke!