POETRY SUCKS − Der Hass auf Lyrik (und wie man ihn loswird)

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  • Опубликовано: 1 окт 2024
  • „Was will uns der Herr Dichter denn damit wieder sagen?“ Viele hassen Lyrik, weil sie sie für bewusst unverständlich, verrätselt und endlos auslegungsbedürftig halten. Das lässt sich ändern: mit der vielleicht vollkommensten Ballade der deutschen Literatur, Conrad Ferdinand Meyers „Füßen im Feuer“.
    Conrad Ferdinand Meyer (* 11. Oktober 1825 in Zürich; † 28. November 1898 in Kilchberg bei Zürich) war ein Schweizer Dichter des Realismus, der (insbesondere historische) Novellen, Romane und Lyrik geschaffen hat. Er gehört mit Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19. Jahrhunderts.
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Комментарии • 41

  • @patrikbaumann1371
    @patrikbaumann1371 4 года назад +12

    Baudelaire, Brecht, Goethe, Plath,... Lyrik ist großartig. Und doch muss ich gestehen, dass ich überwiegend zu Prosa greife und Gedichte in meiner Lektüre ein Schattendasein fristen.
    Weshalb ist mir eigentlich nicht ganz klar, aber es stört mich auch nicht.
    Entscheidend ist, dass es sich um ein Leseerlebnis handelt, dass Literatur Welten öffnet. Egal, ob als Roman, Gedicht, Ballade, Kurzgeschichte, Drama oder was auch immer.
    Literatur ist alles!

  • @strengthandequilibrium695
    @strengthandequilibrium695 4 года назад +10

    @ Markus (sofern mir das Du gestattet ist)
    Bis heute dachte ich, daß mir der „Hass“-Vorwurf (den ich sonst nur aus dem politischen Diskurs kenne) wenigstens auf Deinem Literatur-Vlog erspart bleibt. Durch Dein Video ist mir klar geworden, daß ich ein ganz übler Kerl bin. Vielen Dank dafür! 😉
    Zur Sache:
    Ja, ich bekenne mich dazu, ein Nicht-Lyriker zu sein. Und Dein Video kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, weil es mich motiviert, einmal darüber nachzudenken, warum viele Leser eine Aversion gegen Poetisches haben. Auf Anhieb sehe ich zwei mögliche Ursachen dafür: Erstens ist es eine Typfrage. Zweitens ist es eine Verständnisfrage. Bezüglich dem ersten Punkt (Typfrage) fällt mir eine Passage aus ´Homo Faber´ von Max Frisch ein. Die Situation: Nachdem der Schweizer Ingenieur Walter Faber in der mexikanischen Wüste notlandete, macht er sich Gedanken über die sentimentalen oder romantischen Vorstellungen seiner Mitmenschen. Daß ich Fabers Gedanken in voller Länge einstelle, möge man mir nachsehen, weil es sich um eine (sehr lesenswerte) Schlüsselszene im Roman handelt:

    „Ich habe mich schon oft gefragt, was die Leute eigentlich meinen, wenn sie von Erlebnis reden. Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Ich sehe alles, wovon sie reden, sehr genau; ich bin ja nicht blind. Ich sehe den Mond über der Wüste von Tamaulipas - klarer als je, mag sein, aber eine errechenbare Masse, die um unseren Planeten kreist, eine Sache der Gravitation, interessant, aber wieso ein Erlebnis?
    Ich sehe die gezackten Felsen, schwarz vor dem Schein des Mondes; sie sehen aus, mag sein, wie die gezackten Rücken von urweltlichen Tieren, aber ich weiß: Es sind Felsen, Gestein, wahrscheinlich vulkanisch, das müßte man nachsehen und feststellen. Wozu soll ich mich fürchten? Es gibt keine urweltlichen Tiere mehr. Wozu sollte ich sie mir einbilden?
    Ich sehe auch keine versteinerten Engel, es tut mir leid; auch keine Dämonen, ich sehe, was ich sehe: Die üblichen Formen der Erosion, dazu meinen langen Schatten auf dem Sand, aber keine Gespenster. Wozu weibisch werden? Ich sehe auch keine Sintflut, sondern Sand, vom Mond beschienen, vom Wind gewellt wie Wasser, was mich nicht überrascht; ich finde es nicht fantastisch, sondern erklärlich.
    Ich weiß nicht, wie verdammte Seelen aussehen; vielleicht wie schwarze Agaven, eine Pflanze, die ein einziges Mal blüht und dann abstirbt. Ferner weiß ich, daß ich nicht (wenn es im Augenblick auch so aussieht) der erste oder letzte Mensch auf der Erde bin; und ich kann mich von der bloßen Vorstellung, der letzte Mensch zu sein, nicht erschüttern lassen, denn es ist nicht so. Wozu hysterisch sein? Gebirge sind Gebirge, auch wenn sie in gewisser Beleuchtung, mag sein, wie irgendetwas anderes aussehen, es ist aber die Sierra Madre Oriental, und wir stehen nicht in einem Totenreich, sondern in der Wüste von Tamaulipas, Mexiko, ungefähr sechzig Meilen von der nächsten Straße entfernt, was peinlich ist, aber wieso ein Erlebnis?
    Ein Flugzeug ist für mich ein Flugzeug, ich sehe keinen ausgestorbenen Vogel dabei, sondern eine Super-Constellation mit Motor-Defekt, nichts weiter, und da kann der Mond sie bescheinen, wie er will. Warum soll ich erleben, was gar nicht ist? Ich kann mich auch nicht entschließen, etwas wie die Ewigkeit zu hören; ich höre gar nichts, ausgenommen das Rieseln von Sand nach jedem Schritt. Ich schlottere, aber ich weiß: in sieben oder acht Stunden kommt wieder die Sonne. Ende der Welt, wieso?“
    Wie gesagt, es ist eine Typfrage. Mein Zahnarzt ist ganz sicher kein Homme de Lettres, wurde aber vom FOCUS als Deutschlands bester Implantate-Spezialist ausgezeichnet. Ein netter Kerl ist er auch. So what?
    Interessanter ist vielleicht der zweite Aspekt, also die Verständnisfrage, die sich mehr auf die Gemeinde der Leser bezieht. Also das Problem der „Verrätselung“ von Gedichten. Auch hier kann ich mit einem Beispiel dienen. Gestern habe ich (als Vorwort zu einer Erzählung) einige Zeilen von William Butler Yeats gelesen, die aus dem Gedichtband ´The Tower´ stammen. Dieses Gedicht steht exemplarisch für das grundlegende Verständnisproblem, das es mit Lyrik gibt. Um das näher zu erklären, im Folgenden zuerst das englische Original, danach meine miserable deutsche Übersetzung sowie einige Anmerkungen:
    Englisch:
    When Loïe Fuller´s Chinese dancers enwound
    A Shining Web, a floating ribbon of cloth,
    It seemed that a dragon of air
    Had fallen among dancers, had whirled them round
    Or hurried them off on its own furious path;
    So the Platonic Year
    Whirls out new right and wrong,
    Whirls in the old instead;
    All men are dancers and their tread
    Goes to the barbarous clangour of a song.
    Deutsch:
    Wenn Loïe Fullers Chinesische Tänzer [Anm: auf der Bühne]
    Ein schimmerndes Netz, einen fließenden Saum von Kleidern entfalten,
    Scheint ein Drachen aus Luft
    Zwischen die Tänzer gefallen zu sein, der sie umhertreibt
    Oder sie in seine rasende Bahn zwingt;
    Und so wirbelt das Platonische Jahr
    Hinaus in richtiges und falsches Neues,
    Dreht sich tatsächlich aber nur im Alten;
    Weil alle Menschen Tänzer sind, und ihr Auftritt
    der Barbarei eines schneidigen Liedes folgt.
    Um die Aussage des Gedichtes verstehen zu können, benötigt man vorab einige Informationen:
    1) Loïe Fuller war eine berühmte Tänzerin, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts viel Erfolg mit ihrem Ensemble hatte. Um einen exotischen Reiz zu vermitteln, trat die Truppe mit chinesischem Kolorit auf. Ein fluoreszierender Effekt wurde erzielt, indem man viele dünne Schleier benutzte.
    2) Das ´platonische Jahr´: Ich weiß nicht genau, was Yeats damit meint. Es scheint eine grundsätzliche Anspielung auf Zeiten des Umbruchs zu sein. In der Philosophie gab es einen solchen Wandel beim Übergang vom platonischen zum aristotelischen Weltbild. Platon glaubte, daß Ideen eine eigene (physische) Existenz haben, auf die der Mensch keinen direkten Zugriff hat. Anders Aristoteles, der als Urvater der Naturwissenschaft gilt. Aristoteles orientierte sich an Sichtbarem und Messbarem. Er glaubte, daß Sinneseindrücke vom Gehirn wahrgenommen und geordnet werden. Ideen existieren nicht außerhalb des eigenen Kopfes.
    3) Wichtig zu wissen ist auch, daß Yeats dieses Gedicht in seiner Spätphase schrieb, als er kein Romantiker mehr war. Vielleicht ein desillusionierter Idealist, der erkannt hat, daß hinter dem hehren Schein von großen Worten und Ideen auch nur die nackte Realität steht.
    Der Punkt ist: Wenn man sich solche Informationen nicht in Detektivarbeit erarbeitet, dann hat man keine Chance, das Gedicht zu verstehen. Wobei: Yeats geht ja noch. Andere Lyriker tue ich mir nicht mehr an: Hölderlin ist mir viel zu pathetisch. Genau wie Nietzsche, obwohl der keine Gedichte geschrieben hat. Autoren wie Ingeborg Bachmann und Friederike Meyröcker bleiben mir völlig unverständlich, ich empfinde sie nur als wirr. Selbst mittelalterliche Gedichte sind schwer verständlich, wenn man die Bedeutung der Symbole (Blumen, Farben, Tiere und Fabelwesen) nicht kennt, zumal der die holde Dame anschmachtende Minnesänger-Schmalz nicht mehr in die heutige, emanzipierte Zeit passt. Der einzige Grund, sich gelegentlich damit zu beschäftigen: Bildungslücke schließen! Außerdem hilft es, vergangene Zeiten kultur-historisch besser zu verstehen.
    P.S. ´Die Füße im Feuer´ ist tatsächlich das einzige Gedicht, das mir in der Schule gefallen hat. Das Thema (Wiederkehr des Übeltäters an die Stätte des Verbrechens) ist enorm spannend und erinnert mich an ´A Clockswork Orange´ von Anthony Burgess oder den Song ´A Traveller´ von Chris de Burgh: ruclips.net/video/WF_pHiW-XM8/видео.html

    • @LITERATURISTALLES
      @LITERATURISTALLES  4 года назад +3

      SELTEN einen so einsichtigen Kommentar genießen dürfen, danke!

    • @strengthandequilibrium695
      @strengthandequilibrium695 4 года назад

      @@LITERATURISTALLES Vielen Dank! Ich fürchte nur, daß meine Kommentare gelegentlich allzu lang ausfallen. Manchmal geht´s einfach nicht kürzer. Beim nächsten Mal wieder etwas verdaulicher, versprochen!

    • @234picapica
      @234picapica 4 года назад +1

      Lasst mich sein in Eurem Bunde die Dritte...
      Yeats ist natürlich nicht gerade einfach... Loïe Fuller war aber zu seiner Zeit allgemein bekannt, wenn in einem heutigen Gedicht z.B. von Lady Gaga die Rede ist, dann wird man den Namen in 100 Jahren auch nicht mehr kennen. Vielleicht haben Gedichte oft eine etwas kürzere Halbwertszeit, da jedes Wort zählt? Wenn ich in einem alten Roman eine Bemerkung nicht verstehe, dann ich das einfach überlesen.
      zum platonischen Jahr: stammt nicht auch von Yeats: "How can we know the dancer from the dance?" da geht es also um Wahrnehmungsfragen?
      Aber, wie gesagt, allein habe ich auch wenig Geduld Lyrik zu lesen, umso schöner, wenn sie vorgetragen sind, wie hier :) Balladen mag ich gerade deswegen sehr gerne, da oft viel passiert und eine Geschichte erzählt wird.

    • @strengthandequilibrium695
      @strengthandequilibrium695 4 года назад +2

      @@234picapica Herzlich Willkommen, 234picapica! Ja, Balladen sind klasse, aber bei uns werden sie leider vernachlässigt. Du schreibst: "Balladen mag ich gerade deswegen sehr gerne, da oft viel passiert und eine Geschichte erzählt wird."
      Genau darum geht es! Die Urform der Ballade - jedenfalls stelle ich mir das so vor - ist die mündliche Überlieferung von Sagen, Volksweisen und Märchen. Nur kann das nicht irgendeine Geschichte sein, sondern bloß die eigene. Eine Geschichte, die mit der eigenen Geschichte in Verbindung steht. Markus Gasser hat ja zurecht darauf hingewiesen, daß die "Füße im Feuer" von Conrad Ferdinand Meyer mit dem vielleicht größten Trauma der deutschen Geschichte zu tun haben, dem 30jährigen Krieg. Auch der religiöse Aspekt (Vergebung der Schuld) spielt natürlich eine Rolle.
      Mag sein, daß meine Interpretation von Yeats´ Gedicht nicht ganz dem entspricht, was sich der Autor vorgestellt hat. Ich bin da kein Experte. Immerhin konnte ich für mich einen gewissen Sinn daraus ableiten. Yeats (insofern passt es wieder) war aber Ire, und in Irland wird die Tradition hoch gehalten. Vor allem in der Musik. Die Songs von Darach Ó Catháin (Sean-Nós-Gesang) werden auch heute noch gesungen. In Pubs und Turnhallen finden Gesangwettbewerbe statt, an denen sich viele junge Leute beteiligen. (Eine solche Wertschätzung der eigenen musikalischen Tradition kenne ich sonst nur aus der Republik Tuwa, bezüglich Kehlkopfgesang. In Ulan Bator werden ganze Konzerthallen gefüllt. Da nehmen sogar kleine Kinder am Gesangswettbewerb teil).
      In Irland werden auch melodische Kirchenlieder geschätzt, die von herausragenden Künstlern interpretiert werden. Die alte Liedkultur wurde auch in Rock- und Popversionen (z.B. The Pogues) und Irish-Dance-Festivals transformiert. Für die Iren ist das ein kultureller Wärmequell, den sie niemals aufgeben werden. Ein paar Beispiele, zu finden auf RUclips:
      Liam O´Flynn (ein Uillean Piper):
      ´An Droichead´ (The Bridge) ruclips.net/video/R49jSnY9rpc/видео.html
      ´Dark Slender Boy´ ruclips.net/video/YMvBnEvuBuA/видео.html
      ´The Song of Muínis´ mit Amhrán Mhuínse: ruclips.net/video/By0QM8mlr28/видео.html
      ´Seacht Suáilcí Na Maighdine Muire´ (The Seven Rejoices of the Blessed Virgin Mary) mir Nóirín Ní Riain: ruclips.net/video/iGgCC5l9H8Q/видео.html
      Alternative Englische Version mit Loreena McKennitt: ruclips.net/video/gx2Mc5K9VO0/видео.html
      ´A pair of Brown Eyes´ mit Shane McGowan und Christy Moore: ruclips.net/video/4dSGu9803LA/видео.html
      In der französischen Bretagne wird übrigens dieselbe Musik gepflegt. Da finden ganze Strassenumzüge mit Dudelsäcken statt, während im restlichen Frankreich die Chansons und die Volkslieder geehrt werden. Und was haben wir? Musikantenstadl mit Herzilein-Herzbuben, die senile Händeklatscher bespielen! Das kann auch gar nicht anders sein in einem Land, in dem hinter jedem Kinderlied nationalistisches Liedgut vermutet wird. Man muss sich schon entscheiden: Entweder macht man sich mal etwas locker. Oder man hört auf, sich über die McDonaldisierung der Kulturlandschaft zu beklagen.

    • @234picapica
      @234picapica 4 года назад +2

      @@strengthandequilibrium695 vielen Dank für die Musik-Liste! Ich mag diese Art von Musik sehr gerne. Ich kenne mich mit Yeats überhaupt nicht aus und es ist sehr interessant, was Du schreibst. Sehr einleuchtend ist die These, warum in der deutschsprachigen Musik kaum mehr Bezug auf Balladen genommen wird. In anderen Ländern ist das ja wie Du sagst, ganz anders. Eigentlich mag ich Folkmusik praktisch aus allen Ländern (sogar mongolisch) ausser aus meinem... Balladen müsste man ev. auch anders lesen als man das heute im Deutschunterricht handhabt, eher als Erzählung? Und mehr Auswendiglernen... Ich bin zwar noch knapp Millenial, hatte aber einen sehr konservativen Deutschlehrer und bin ihm jetzt noch dankbar, wir mussten ständig Gedicht auswendig lernen und nur dann kann man sie richtig schätzen. Wobei die Wochen, in denen wir die Bürgschaft vortragen mussten und ich 25mal auf "In Eurem Bunde der Dritte" warten musste, waren jetzt nicht unbedingt die spannendsten :D
      übrigens noch zu Deinem Post von oben: Frisch will es sich nicht eingestehen, aber schreibt doch recht lyrisch. Die zitierte Stelle ist wunderschön.

  • @ministrohhalm3806
    @ministrohhalm3806 4 года назад +5

    Vielleicht ein merkwürdiger Vergleich, aber die Verse in der Lyrik erinnern mich an die Panels vom Comiclesen. Jedes Bild muss interpretiert werden. Die Handlung ergibt sich nicht aus einem Bild allein, sondern aus dem Zusammenhang mit dem nächsten Bild. Das tatsächliche Geschehen, die "Bewegung" wird gar nicht gezeigt, sondern ihre Existenz liegt zwischen den Bildern. Muss also hinein interpretiert werden. Je abstrakter und sprunghafter die Bilder, desto schwerer die Interpretation. Comiclesen kann sehr anstrengend sein. Wer also Lust hat, einen noch abenteuerlicheren Schritt von der Lyrik zum Comic zu wagen, kann ich zum Beispiel "Brodecks Bericht" von Manu Larcenet nach einem Roman von Philippe Claudel empfehlen. Oder vielleicht nicht ganz so düster "Ein neues Land" von Shan Tan. Außerdem sprechen wir bereits sehr "in Bildern". Zum Beispiel "Augenblick" "Teilnehmen" "Hoffnungsträger". Buchstaben sind auch nur Symbole also Bilder für bestimmte Laute. Danke für die tollen Anregungen in ihrem Video. (Quelle der Kernaussagen zu Comics aus "Comics richtig lesen" von Scott McCloud)

  • @thegoatjesus6133
    @thegoatjesus6133 4 года назад +2

    Ich hatte irgendwie nie ein Problem mit Lyrik. Ganz im Gegenteil, es war nämlich ein Gedicht, das meine Liebe zur Literatur geweckt hat und zwar "Herbsttag" von Rilke, welches wir in der 10. Klasse im Deutschunterricht besprochen haben.

  • @hans-dieterschlimmer8692
    @hans-dieterschlimmer8692 4 года назад +4

    Wie immer beeindruckend!

  • @ronjaforbrig9950
    @ronjaforbrig9950 4 года назад +2

    Als begeisterter Zuseher und Abbonent ihres Kanals, habe ich trotzdem eine kleine Kritik, die sich auf ihre Sendung über den Roman "Die Pest" bezieht. Die einseitige Interpretation über den "Pestbazillus" in Albert Camus Roman, hat mich doch etwas gestört.
    Einen aktuellen Kommentar habe ich dort hinterlassen, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen.
    "Die Pest besitzt einen sozialen und einen metaphysischen Sinn. Es ist ein und derselbe"...Ich will mit der Pest das Ersticken ausdrücken, an dem wir alle gelitten haben, und die Atmosphere der Bedrohung und des Exils, in der wir gelebt haben. Zugleich will ich diese Interpretation auf den Begriff jener Menschen wiedergeben, denen in diesem Krieg das Nachdenken zufiel, das Schweigen- und auch das seelische Leiden"
    Albert Camus
    Dezember 1942 (TB 1,165)
    Die Pest ist also hauptsächlich als Metapher für den Krieg, die Naziherrschaft und die Situation Frankreichs unter deutscher Besatzung zu lesen!
    Selbstverständlich wendet er sich gegen jegliche Form des Totalitarismus!- auch der von ihnen benannten kommunistischen -stalinistischen Prägung.
    Wie aktuell mir Albert Camus erscheint, ist selbstredent! Mit den heutigen neuen Nazis, schleicht sich wieder ein "Pestbazillus" in unsere Demokratie!....und wirkt sehr bedrohlich!!
    L.G. Ronja Forbrig

    • @LITERATURISTALLES
      @LITERATURISTALLES  4 года назад

      Ich stimme Ihnen vollends zu, ich habe "Die Pest" mehr existentiell präsentiert, aber Ihrem Standpunkt ist nichts hinzuzufügen, zumal er zeigt, wie vielseitig das Werk gedeutet werden kann und muss. Danke.

    • @ronjaforbrig9950
      @ronjaforbrig9950 4 года назад +1

      @@LITERATURISTALLES
      Danke schön für deine nette Antwort!
      Ich bin einfach ein Albert Camus Fan, der sich mit seinen Werken intensiv auseinander setzt und austauscht.
      Trotz Camus bleibe ich auch ein treuer Fan von dir😉....und deinen mitreißenden Texten die du, wie du sicher schon oft gehört und gelesen hast, wunderbar vorträgst!
      Liebe Grüsse
      Ronja

    • @LITERATURISTALLES
      @LITERATURISTALLES  4 года назад

      @@ronjaforbrig9950 Danke, Ronja. Lieb von Dir (eine sehr österreichische Antwort).

  • @234picapica
    @234picapica 4 года назад +1

    Wie wunderbar! Ich mag eigentlich Lyrik und Balladen (ev. nicht ganz deckungsgleich?) aber lese sie doch kaum... Vielleicht weil man sie hören muss? Vor allem, wenn so so grossartig vorgetragen! C.F. Meyer wird wirklich unterschätzt, man hält ihn wohl für zu Pathetisch, das Zärtliche, das Verzweifelte kam bei Ihrem Vortrag sehr schön zu tragen. Darf man Wünsche anbringen für weitern Lesungen? Schillers Kassandra - ich hatte jahrelang Mühe mit Schiller und ihn erst vor kurzem richtig entdeckt.

    • @eleonorebrindlmayer8385
      @eleonorebrindlmayer8385 4 года назад

      Haben Sie schon die „Kassandra“ von Christa Wolf gelesen ?!!

    • @234picapica
      @234picapica 4 года назад

      @@eleonorebrindlmayer8385 Ja, aber ich bin mit dem Buch nicht warm geworden. Ich mag den in der Odyssee schwulen Achill als Figur sehr gerne. Dass Wolf ihn als Bösewicht darstellt, fand ich eigenartig. Aber es ist lange her, seit ich das Buch gelesen habe, vielleicht würde es mir heute besser gefallen.

  • @peda0976
    @peda0976 2 года назад +1

    Unglaublich leidenschaftlich vorgetragen. Vermutlich das beste Video zum Thema Lyrik auf YT.

    • @LITERATURISTALLES
      @LITERATURISTALLES  2 года назад

      Danke!

    • @peda0976
      @peda0976 2 года назад

      @@LITERATURISTALLES Ich danke Ihnen Herr Gasser. Literatur ist alles ist ganz eindeutig ein Glanzpunkt und gleichzeitig ein Fixstern hier auf YT. Ihre Videos nicht anzuschauen ist gar nicht möglich sie zwingen einen dazu……

  • @johannschiestl2772
    @johannschiestl2772 4 года назад +1

    wunderbar wie Sie das bringen !

  • @chrisa3961
    @chrisa3961 4 года назад

    Poetry rulez! :-) (Ausdruckstark wie Kinski! Bravo)

  • @eleonorebrindlmayer8385
    @eleonorebrindlmayer8385 4 года назад +2

    Herr Gasser ist es tatsächlich heutzutage nötig ,Erklärungen für ältere nicht mehr häufig im Sprachgebrauch stehende Wörter und Bezeichnungen beizufügen?! Ich denke, dass Ihre treue Anhängerschaft der „Literaturbegeisterten“ dies nicht als nötig erachtet.
    Vielen Dank wieder für Ihren begeisternden Vortrag. Mich persönlich haben schon die Balladen, die wir damals in der Schule auswendig lernen mußten begeistert. Sind sie doch eine Form der Erzählung, für Lyrik fehlt mir anscheinend bis heute, das dazu nötige Organ.LG :-)

    • @MrMisterWelz
      @MrMisterWelz 4 года назад +4

      Naja also junge Leute haben so vielleicht einen besseren Einstieg und bleiben eher am Ball :D

    • @bjrnarbjrnarsson5845
      @bjrnarbjrnarsson5845 4 года назад +1

      Vielleicht fehlt Ihnen für Lyrik einfach das dazu nötige Gedicht.

    • @eleonorebrindlmayer8385
      @eleonorebrindlmayer8385 4 года назад +2

      HerrWelz Ja - stimmt!!!

    • @eleonorebrindlmayer8385
      @eleonorebrindlmayer8385 4 года назад +1

      unknown unknown Das mag seine Richtigkeit haben. LG

    • @eleonorebrindlmayer8385
      @eleonorebrindlmayer8385 4 года назад +2

      unknown unknown Eigentlich ja, es kommt vielleicht nur auf den Blickwinkel an. Ich bin ein absolut begeisterter LEONARD COHEN Fan und dies seiner wunderbaren Liedertexte wegen. Diese haben mich ein Leben lang, bis heute, begleitet.

  • @holydiver529
    @holydiver529 4 года назад

    Vielen Dank dafür, dass sie dem Wunsch nach einem Lyrikvideo gefolgt sind. Wie immer sehr anregend!

  • @danielmuller1572
    @danielmuller1572 4 года назад

    Ihre Videos sind mir eine Freude.

  • @literaturix
    @literaturix 4 года назад

    Hammer. Nee: Hammer!

  • @drunken87
    @drunken87 4 года назад

    Darf man Lyrik übersetzen?