Die Instandsetzung der Judengasse 10

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  • Опубликовано: 15 сен 2024
  • Das spätmittelalterliche Stadthaus Judengasse 10 in Rothenburg ob der Tauber wurde 1409 errichtet und stand zuletzt über viele Jahrzehnte leer. Die kulturhistorische Bedeutung dieses Gebäudes hatten Rothenburger Bürgerinnen und bereits in den 1980er Jahren erkannt. Denn das Gebäude verfügt über herausragende Ausstattungsmerkmale, die auch die schweren Zeiten des Verfalls (im späten 20. Jhd.) überdauerten: im ersten Stock hat eine Bohlenstube nahezu vollständig die Jahrhunderte überdauert und im Keller des Gebäudes entdeckte man in den 1980er Jahren eine Mikwe - ein jüdisches Ritualbad. Das Gebäude liegt am Rande der Rothenburger Altstadt. Die Judengasse in Rothenburg ist das zweite jüdische Viertel der Stadt, erstmals erwähnt wurde sie im Jahr 1371. Juden wohnten dort - in Nachbarschaft mit Christen - bis zu ihrer Vertreibung aus der Stadt im Jahr 1520. Bis heute gilt die Judengasse in Rothenburg europaweit als eines der am besten erhaltenen spätmittelalterlichen jüdischen Stadtquartiere.
    Die Initiative KULTUR ERBE BAYERN hat das Haus 2019 vom Verein Alt-Rothenburg erworben. Dieser hatte das Haus zuvor gekauft, um es vor dem drohenden Abriss zu bewahren. 2020 startete KULTUR ERBE BAYERN mit der Instandsetzung, um das Haus mit einer Mischnutzung aus Wohnen, Treffen und Erleben für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Juni 2024 konnte die Instandsetzung abgeschlossen werden und für seine neue Nutzung geöffnet werden.
    Als ein begehbares Denkmal soll die Judengasse 1o künftig erlebbar werden - mit einem besonderen Fokus auf das jüdische Ritualbad. In dem sehr behutsam restaurierten Raum, der ohne größere und aufwendige Installationen auskommt, soll hier ein Stück jüdischer Lebens- und Glaubenswelt gezeigt und für die Besucher_innen spürbar werden.
    In einer Kooperation mit dem RothenburgMuseum entstand ein Konzept für Gästeführungen, das die Judaica-Sammlung des Museums und die Mikwe in einer Führung zusammenbringt.
    Die historischen Bohlenstube wird sich den Menschen als Veranstaltungs- und Begegnungsort öffnen. Im Dachgeschoss ist eine Wohnung entstanden.
    Für die Umsetzung des Projekts hat KULTUR ERBE BAYERN in enger Abstimmung mit dem Verein Alt-Rothenburg gearbeitet. Dieser besitzt das Nachbarhaus Judengasse 12. Beide Häuser bilden ein Doppelhaus. Daher erfolgte die Instandsetzung beider Gebäude weitgehend parallel.

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