Ich mag ihren (rhetorischen?) Verschreiber "selbstständig". Man könnte das Wort für aus "selbst-und-ständig" hergeleitet behaupten. In diesem Sinne mag ich auch "tatsächlich" = tätlich und sächlich Liebe Grüße!
Trotz aller menschlicher Intelligenz haben wir seit tausenden von Jahren noch keine zufriedenstellende Lösung für dieses Problem gefunden. Ich neige aufgrund meines Charakters und meiner restlichen Weltanschauung mehr zum Idealismus, halte potenziell auch eine Art Dualismus für möglich, möchte mich aber nicht mit Präferenzen zufrieden geben, sondern wissen was wirklich wahr ist. Ich frage mich, ob und wie wir jemals eine endgültige Antwort auf diese Frage finden werden, oder ob es wie bis jetzt eine kontinuierliche Diskussion bleiben wird 🤔 p. s. Ob die weitere wissenschaftliche Erforschung der Welt, eventuell im Lichte der Quantentheorie, vielleicht bei dieser Fragestellung weiterhelfen wird? Wissenschaft wurde für mehrere Jahrhunderte von einem materialistischen, mechanistischen Weltbild geprägt, welches allerdings mittlerweile an seine Grenzen gestoßen zu sein scheint, und sich langsam zu ändern beginnt. Bin gespannt auf die Zukunft!
@@philogramm3398 Ich habe erst vor kurzem damit angefangen, mich mit Kant zu befassen. Was mir sofort aufgefallen ist: Kant geht, wie allzu viele, von einer Subjekt-Objekt-Trennung aus, und hinterfragt diese nicht. Er setzt die objektive Welt an sich, dem wahrnehmenden und interpretierenden Menschen für sich in einer Art Dualismus gegenüber. Seine Konklusion ist, dass der Mensch nie erkennen kann, wie die Welt an sich ist. Dass das Subjekt praktisch notwendigerweise in seiner Subjektivität gefangen ist. Dass aber der Mensch selber, mitsamt seiner wahrnehmenden und interpretierenden subjektiven Fakultäten, ein Teil oder eine Manifestation der Welt an sich ist, und dass damit seine ganzen Bewusstseininhalte ebenfalls Teil der Welt an sich sind, übersieht er. Das heißt, der Mensch kann natürlich nicht die Welt in ihrer unauschöpflichen Ganz- und Gesamtheit erkennen. Aber das, was er erkennt, ist doch keineswegs getrennt von der Welt an sich! Statt das Subjekt und Objekt in einen Dualismus zu setzen sollte man es doch viel eher so sehen: Es gibt ausschließlich nur das Objektive und die Welt an sich - und alles Subjektive sind Ausformungen und Manifestationen dieser Welt an sich. Mit anderen Worten, alles was existiert, ist die objektive Welt. Und das was wir als subjektiv bezeichnen, sind Manifestation dieser einen, übergeordneten Realität. Die Welt ist, um eine Metapher zu benutzen, wie ein großer Ozean. Und der Mensch und alles Subjektive, sind wie Wellen dieses Ozeans - relativ zum Ganzen kleine, in Zeit und Raum lokalisierte Manifestationen des Ozeans. Wir, und all unsere wahrnehmenden und interpretierenden Fakultäten, sind doch keineswegs getrennt von diesem Ozean, beziehungsweise der Welt an sich gegenüber gestellt. Viel mehr sind wir ein und dasselbe - der Mensch (und sein Bewusstsein für sich) sind Manifestationen der Welt an sich! Kurzgesagt: Ich folge Kant nicht, denn, während wir die Welt nie in ihrer Ganz- und Gesamheit erkennen können, so sind die Erkenntnisse, die wir über die Welt erlangen können, doch immer notwendigerweise auch Erkenntnisse über die Welt an sich. Aus meinem Standpunkt gesehen, existiert nichts anderes als die Welt an sich.
Eine Religion stellt ein bestimmtes Weltbild dar. Das Weltbild beruht auf mehreren Axiomen (Grundannahmen). In den Grundannahmen unterscheiden sich die verschiedenen religiösen Weltbilder.
Die verbale Erklärung „nur Materie existiert“ ist falsch. Die Materialisten verneinen nicht die Existenz des Bewusstseins, sondern beantworten die Primärfrage der Philosophie nach dem „Was war zuerst da“ anders als die Idealisten. Die Idealisten behaupten, dass das Bewusstsein zuerst da war und die Materie nur eine Wiederspiegelung des Bewusstseins als Folge ist. Eine Synthese beider Grundrichtungen wäre nur möglich, wenn man die bisherige Primärfrage der Philosophie beseitigen würde und unterstellt, dass Materie und Bewusstsein exakt gleichzeitig entstanden wären, was mit der naturwissenschaftlichen Logik wohl schwierig zu beweisen ist.
Schönes Video! Man sollte jedoch differenzieren bei den Idealisten. Platon z.B. gilt nicht als radikaler Idealist. Diese gingen erst in den letzten 400 Jahren hervor.
M.E. führt der Idealismus, logisch und konsequent zu Ende gedacht, zwangsläufig zum Solipsismus. Wenn ihn, wie Sie sagen, "keiner ernsthaft vertreten will, weil er einsam macht", spräche das allerdings nicht gerade für die Philosophie als Wissenschaft. Ein Wissenschaftler kann doch nicht eine Erkenntnis verwerfen, weil sie ihm Angst macht.
Ja, von einem idealen Wissenschaftler würde man Mut zu denken erwarten. Betrifft aber nicht nur die Philosophie. Ob Idealismus zwangsläufig zu Solipsismus führt, finde ich schwierig zu beurteilen. Ist Denknotwendigkeit nicht auch ein Glauben?
Wenn das der aktuelle Stand der Philosophen ist nach mehr als 2000 Jahren Dualismus oder Materie-Geist Problematik, dann sieht es für die Philosophie nach einer solch fragenden Kritik nicht gut aus, denn eine Antwort oder Lösung ist es nicht. Übernommen haben die Naturwissenschaften, während die Philosophen sich in geschichtlicher Selbstverwaltung üben. Das ist nicht Philosophie.
@@candaniel Hallo Daniel. Danke für deine Antwort. Es ist ein geschichtliches Problem der Philosophie als Geisteswissenschaft, wenn sie den Naturwissenschaften weichen muß, wenn sie keine Antworten liefern kann und nur Probleme aufweißt. Der Mensch ist kein "ungelößtes Problem", sondern wird von vielen Wissenschaften exakt beschrieben. Die Philosophen hatten hieran in der Geschichte einen großen Anteil. Leider haben sie heute ein bißchen den Überblick verloren. Mir fehlt ein Adorno. Dies ist der Punkt.
Viel zu leise und was für Scheiß Hintergrundgeräusche. Schade dass der Output dadurch drastisch an Wert verliert. Ich frage mich nur, warum diese Geräusche. Also 5 ... setzen
Ich möchte doch dem jetzigen nochmaligen und mehrfachen Hören mein Kommentar ändern und deutlich hervorheben, dass der Output fantastisch komprimiert hervorzuheben ist. Er erklärt die Sachverhalte sehr gut. Ich hätte mir noch eine Begriffserläuterung gewünscht. Speziell zum "Idealismus". Ideal ist doch so auf Anhieb ein verfehlter Begriff, erst wenn der Begriff erläutert wird, passt er irgendwie doch. Aber sollte ein Begriff nicht das was er ausdrücken möchte, bereits aus sich selbst heraus erläutern? Wäre doch das sinnvollste. Z.B. Ideen-Ebene, Ideen-Schöpfungsebene
diese hintergrundmusik triggert mich so hart
total creepy
Dann empfehle ich dir Aggressionstherapie. Normal ist das nämlich nicht sich von sowas triggern zu lassen.
Vielen Dank für deine Videos!
Man bekommt selten einen so guten Überblick über die verschiedenen Ansätze der Theorien.😊
Danke !!! Wissen hast du super verständlich erklärt, so dass ich jetzt Lust hab mehr zu lernen :) Danke dafür !
Vielen Danke für die Gute Erklärung🙏
Ich mag ihren (rhetorischen?) Verschreiber "selbstständig".
Man könnte das Wort für aus "selbst-und-ständig" hergeleitet behaupten.
In diesem Sinne mag ich auch "tatsächlich" = tätlich und sächlich
Liebe Grüße!
Trotz aller menschlicher Intelligenz haben wir seit tausenden von Jahren noch keine zufriedenstellende Lösung für dieses Problem gefunden. Ich neige aufgrund meines Charakters und meiner restlichen Weltanschauung mehr zum Idealismus, halte potenziell auch eine Art Dualismus für möglich, möchte mich aber nicht mit Präferenzen zufrieden geben, sondern wissen was wirklich wahr ist. Ich frage mich, ob und wie wir jemals eine endgültige Antwort auf diese Frage finden werden, oder ob es wie bis jetzt eine kontinuierliche Diskussion bleiben wird 🤔
p. s. Ob die weitere wissenschaftliche Erforschung der Welt, eventuell im Lichte der Quantentheorie, vielleicht bei dieser Fragestellung weiterhelfen wird? Wissenschaft wurde für mehrere Jahrhunderte von einem materialistischen, mechanistischen Weltbild geprägt, welches allerdings mittlerweile an seine Grenzen gestoßen zu sein scheint, und sich langsam zu ändern beginnt. Bin gespannt auf die Zukunft!
Wenn man Kant folgt, dann werden wir nie etwas über die Welt an sich erkennen können.
@@philogramm3398 Ich habe erst vor kurzem damit angefangen, mich mit Kant zu befassen. Was mir sofort aufgefallen ist: Kant geht, wie allzu viele, von einer Subjekt-Objekt-Trennung aus, und hinterfragt diese nicht. Er setzt die objektive Welt an sich, dem wahrnehmenden und interpretierenden Menschen für sich in einer Art Dualismus gegenüber. Seine Konklusion ist, dass der Mensch nie erkennen kann, wie die Welt an sich ist. Dass das Subjekt praktisch notwendigerweise in seiner Subjektivität gefangen ist.
Dass aber der Mensch selber, mitsamt seiner wahrnehmenden und interpretierenden subjektiven Fakultäten, ein Teil oder eine Manifestation der Welt an sich ist, und dass damit seine ganzen Bewusstseininhalte ebenfalls Teil der Welt an sich sind, übersieht er.
Das heißt, der Mensch kann natürlich nicht die Welt in ihrer unauschöpflichen Ganz- und Gesamtheit erkennen. Aber das, was er erkennt, ist doch keineswegs getrennt von der Welt an sich! Statt das Subjekt und Objekt in einen Dualismus zu setzen sollte man es doch viel eher so sehen: Es gibt ausschließlich nur das Objektive und die Welt an sich - und alles Subjektive sind Ausformungen und Manifestationen dieser Welt an sich.
Mit anderen Worten, alles was existiert, ist die objektive Welt. Und das was wir als subjektiv bezeichnen, sind Manifestation dieser einen, übergeordneten Realität. Die Welt ist, um eine Metapher zu benutzen, wie ein großer Ozean. Und der Mensch und alles Subjektive, sind wie Wellen dieses Ozeans - relativ zum Ganzen kleine, in Zeit und Raum lokalisierte Manifestationen des Ozeans. Wir, und all unsere wahrnehmenden und interpretierenden Fakultäten, sind doch keineswegs getrennt von diesem Ozean, beziehungsweise der Welt an sich gegenüber gestellt. Viel mehr sind wir ein und dasselbe - der Mensch (und sein Bewusstsein für sich) sind Manifestationen der Welt an sich!
Kurzgesagt: Ich folge Kant nicht, denn, während wir die Welt nie in ihrer Ganz- und Gesamheit erkennen können, so sind die Erkenntnisse, die wir über die Welt erlangen können, doch immer notwendigerweise auch Erkenntnisse über die Welt an sich. Aus meinem Standpunkt gesehen, existiert nichts anderes als die Welt an sich.
Danke für die Übersicht!
Hätte vllt. am Ende noch allgemein Monismus vorgeschlagen.
Deshalb, würde ich gerne fragen, ist religiöses Gedanken auch Idealismus? danke schön für das wunderbares video
Ich denke, ein religiöses Weltbild ist meist idealistisch oder dualistisch.
Eine Religion stellt ein bestimmtes Weltbild dar. Das Weltbild beruht auf mehreren Axiomen (Grundannahmen). In den Grundannahmen unterscheiden sich die verschiedenen religiösen Weltbilder.
Komplette Grundlage für meine Referat, danke!
ein tolles Video, dankeschön 🙂
Die verbale Erklärung „nur Materie existiert“ ist falsch. Die Materialisten verneinen nicht die Existenz des Bewusstseins, sondern beantworten die Primärfrage der Philosophie nach dem „Was war zuerst da“ anders als die Idealisten.
Die Idealisten behaupten, dass das Bewusstsein zuerst da war und die Materie nur eine Wiederspiegelung des Bewusstseins als Folge ist.
Eine Synthese beider Grundrichtungen wäre nur möglich, wenn man die bisherige Primärfrage der Philosophie beseitigen würde und unterstellt, dass Materie und Bewusstsein exakt gleichzeitig entstanden wären, was mit der naturwissenschaftlichen Logik wohl schwierig zu beweisen ist.
Wie funktioniert das Bewusstsein, wenn es eine Eigenschaft des Gehirns ist?
So gut erklärt 👍🏼
Danke! Gut erklärt.
Schöne Grüße nach Portugal ;)
@@philogramm3398 Danke. :)
sehr gutes video!
idealismus > materialismus
Fehlt noch dialektischer Materialismus
ich liebe dich man krasses video
Schönes Video! Man sollte jedoch differenzieren bei den Idealisten. Platon z.B. gilt nicht als radikaler Idealist. Diese gingen erst in den letzten 400 Jahren hervor.
Was ist mit Indien? Was du sagst, gilt vielleicht für die westliche Philosophie. Davon unabhängig ist die Position des Idealismus weitaus älter
Madonna ist auf jeden Fall ein Material Girl.
Wie kann man aus dem Denken heraus das Geistige verneinen? Das Denken an sich ist doch schon ein geistiger Vorgang.
M.E. führt der Idealismus, logisch und konsequent zu Ende gedacht, zwangsläufig zum Solipsismus. Wenn ihn, wie Sie sagen, "keiner ernsthaft vertreten will, weil er einsam macht", spräche das allerdings nicht gerade für die Philosophie als Wissenschaft. Ein Wissenschaftler kann doch nicht eine Erkenntnis verwerfen, weil sie ihm Angst macht.
Ja, von einem idealen Wissenschaftler würde man Mut zu denken erwarten. Betrifft aber nicht nur die Philosophie. Ob Idealismus zwangsläufig zu Solipsismus führt, finde ich schwierig zu beurteilen. Ist Denknotwendigkeit nicht auch ein Glauben?
danke
MATERIALISMUS ist die einzig wahre Macht. Wissenschaft und Produktion!
Der Geist ist primär! Materie ist eine Konsequenz
ausgezeichnetes video
Hörst dich an wie Simex
Wenn das der aktuelle Stand der Philosophen ist nach mehr als 2000 Jahren Dualismus oder Materie-Geist Problematik, dann sieht es für die Philosophie nach einer solch fragenden Kritik nicht gut aus, denn eine Antwort oder Lösung ist es nicht.
Übernommen haben die Naturwissenschaften, während die Philosophen sich in geschichtlicher Selbstverwaltung üben.
Das ist nicht Philosophie.
Es ist ein ungelöstes Problem, sicher. Aber was genau ist dein Punkt? Auch die Wissenschaft hat bis jetzt keine Antwort auf diese Frage finden können
@@candaniel Hallo Daniel. Danke für deine Antwort.
Es ist ein geschichtliches Problem der Philosophie als Geisteswissenschaft, wenn sie den Naturwissenschaften weichen muß, wenn sie keine Antworten liefern kann und nur Probleme aufweißt.
Der Mensch ist kein "ungelößtes Problem", sondern wird von vielen Wissenschaften exakt beschrieben.
Die Philosophen hatten hieran in der Geschichte einen großen Anteil.
Leider haben sie heute ein bißchen den Überblick verloren.
Mir fehlt ein Adorno. Dies ist der Punkt.
Musik geht Hardt af
häää
Scientismus
Viel zu leise und was für Scheiß Hintergrundgeräusche.
Schade dass der Output dadurch drastisch an Wert verliert.
Ich frage mich nur, warum diese Geräusche.
Also 5 ... setzen
Danke für das Feedback.
Ich möchte doch dem jetzigen nochmaligen und mehrfachen Hören mein Kommentar ändern und deutlich hervorheben, dass der Output fantastisch komprimiert hervorzuheben ist. Er erklärt die Sachverhalte sehr gut.
Ich hätte mir noch eine Begriffserläuterung gewünscht.
Speziell zum "Idealismus".
Ideal ist doch so auf Anhieb ein verfehlter Begriff, erst wenn der Begriff erläutert wird, passt er irgendwie doch.
Aber sollte ein Begriff nicht das was er ausdrücken möchte, bereits aus sich selbst heraus erläutern? Wäre doch das sinnvollste.
Z.B. Ideen-Ebene, Ideen-Schöpfungsebene