FRIEDRICH HÖLDERLIN - AN DIE PARZEN

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  • Опубликовано: 13 сен 2024
  • Gedicht ( Lobgesang ) von Friedrich Hölderlin /
    Rezitation: Christian Brückner /
    Anmerkung: Mein ganzes Wesen verstummt und lauscht, wenn der leise geheimnisvolle Hauch des Abends mich anweht. (F.Hölderlin aus: Hyperion 2. Buch)
    Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
    Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
    Daß williger mein Herz, vom süßen
    Spiele gesättiget, dann mir sterbe.
    Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
    Nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht;
    Doch ist mir einst das Heil'ge, das am
    Herzen mir liegt, das Gedicht gelungen,
    Willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
    Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
    Mich nicht hinab geleitet; Einmal
    Lebt ich, wie Götter,
    und mehr bedarfs nicht.
    Zum Inhalt: Nicht umsonst gilt die Dichtung Hölderlins als die am schwierigsten zu verstehende. Viel geht verloren, wenn man die Gedichte nur in Hinblick auf eine Inhaltsangabe liest.
    Das Wesentliche und das Wichtige findet man dort nie.
    "An die Parzen" ist eine Lobgesang auf die Schicksalsgöttinnen, aber gleichzeitig eine Bitte um Linderung eines Herzschmerzes.
    Gerade weil Herz und Seele so eng miteinander verknüpft und verwebt sind, kann das Gedicht, welches aus der gottesähnlichen Seele entspringt, das Herz zwar sättigen, aber in diesem Verb "sättigen" offenbart sich das Dilemma:
    Das Herz übernimmt die Oberhand und wird hungrig. Wenn es soweit ist, bleibt einem nur der bittende Gesang an die Parzen.
    Siehe auch hier: de.wikipedia.o...
    de.wikipedia.o...
    www.xlibris.de...

Комментарии • 21

  • @thorstensteinhoff2208
    @thorstensteinhoff2208 4 года назад +9

    Der wundervollen "Dichtungs - Kunst", setzt Hölderlin immer wieder eine noch höhere `Hürde` oben auf. Seine Verse lesen sich wie eine Seelenreise durch Zeit und Raum. Aber ich möchte auch mal euer ganzes Team loben. Von der Auswahl der großen Schriftkünstler, über die durchdachten visuellen §Reisen" (videos)..... und immer wieder die begnadete, kaum zu übertreffende Stimme von Christian Brückner !! Es ist nicht NUR diese Atem und Sprech - Technik, sondern - es gelingt Herrn Brückner immer wieder durch SEINE Kunst, den Hörer regelrecht in die tiefen Emotionen und Gedankenwelt der großen Dichter und Denker zu entführen. Seine Rezitationen sind für das Ohr, großartige Sinfonie und Meisterwerk ! (Ups..... natürlich gilt das große Lob an euch alle). ;-)

  • @hanni6225
    @hanni6225 2 года назад

    Oh ja, lieber Friedrich Hölderlin, deine Gedichte sind DIR wunderbar ❤️ gelungen !
    Herzlichen DANK 🌟

  • @corneliamueller1041
    @corneliamueller1041 5 лет назад +2

    Die Gedichte hielten Hölderlin auf der Erde, wie wohl 'das Gedicht / der bittende Gesang ihn sättigen' konnte. Das Heilige war für ihn, das am Herzen im lag: 'das gelungene Gedicht' & die Dichtung an sich. Nur der Zweifel hielt ihn in dem Dilemma gefangen. Eine wundervolle Aufnahme, besonders schön sind die Bilder der Natur dahinter. Lieben Dank.

    • @saverioorlando
      @saverioorlando 4 года назад +1

      die Dicher,auch die heiligen,muessen WELTLICH sein.So schrieb Scardanelli.Genius....

    • @saverioorlando
      @saverioorlando 4 года назад

      Entschuldigung: Dichter

  • @bettinabeckroge2808
    @bettinabeckroge2808 7 лет назад +2

    Ich revidiere meinen ersten Kommentar, er war voreilig geschrieben. Hölderlin ist schwer zu durchdringen.
    Heute höre ich Hoffnung aus dem Gedicht, eine erfüllte Hoffnung, die sich aus der Erinnerung nährt. "Einmal hörte ich die Götter, und mehr bedarf es nicht".
    Es ist eine schöne Metapher für einen Hunger, der gestillt wurde in der Suche nach Seelennahrung, nach Liebe. Fragen nach dem, "was nun", erübrigen sich.
    Ich höre dazu die Melodie von Martin Herzberg "River moves my Time"

    • @LeoFreitag
      @LeoFreitag 3 года назад +1

      Bettina, ich will gerade mit Schwung auf Deinen ersten Beitrag antworten und Dir eine andere Deutung anbieten, da lese ich Deinen zweiten. Aber warum sollte die Geschichte, die zum einen gepasst hätte nicht auch zum andern passen?
      Wenn ich heute mit knapp 60 Jahren zurückblicke, kann ich sagen, mein Leben war (bisher) reich. Freude, Leid, Gram, Hoffnung, Suche, Zufriedenheit. Aber schon mit 30 hörte ich mich immer wieder mal sagen, wenn etwas besonders gut gelungen war - eine Bastellarbeit, eine kleine Komposition, ein umjubelter Auftritt: "Und jetzt könnte ich sterben."
      Und als ich dann Jahre später diesen Gedanken bei Hölderlin wiederfinde, in seiner unnachahmlichen Sprache, mit ihrem besonderen Rhythmus, war das ein so wohliges Gefühl von Nachhausekommen. Seitdem ist dieses Gedicht einer meiner treuesten Freunde.

    • @bettinabeckroge2808
      @bettinabeckroge2808 3 года назад

      @@LeoFreitag Ich danke dir, Leo, für deine weiterführenden Gedanken. Sie klingen nachvollziehbar. Ich werde darüber nachdenken.
      Herzliche Grüße,
      Bettina

  • @bettinabeckroge1414
    @bettinabeckroge1414 7 лет назад +2

    Das Hölderlin Gedicht " An die Parzen" erinnert mich an das Gedicht " Atsern" von Gottfried Benn.
    Beide Gedichte beschreiben den schwälenden Augenblick, ausgedrückt im Bild des Jahreszeitenübergangs:
    den Schwebezustand zwischen dem vergehenden Sommer und dem beginnenden Herbst.
    "die Götter halten die Waage
    ein zögernde Stunde an." (Astern)
    "Willkommen dann, oh Stille der Schattenwelt" (Parzen)
    Beide Gedichte beschreiben den sehnsüchtigen Blickes zurück auf den Flor des Sommers.
    Beide Gedichte lassen den Blick nach vorne wenden, auf das Abschied nehmen, den Flor des Herbstes.
    "Noch einmal die goldenen Herden,
    der Himmel, das Licht, der Flor,
    was brütet das alte Werden
    unter den sterbenden Flügeln hervor?"" (Astern)
    "Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen!
    Und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
    Daß williger mein Herz, vom süßen
    Spiele gesättiget, dann mir sterbe." ( Parzen)
    Beide Gedichte beschreiben dennoch ein Stück Erfüllung.
    "noch einmal ein Vermuten,
    wo längst Gewißheit wacht:
    Die Schwalben streifen die Fluten
    Und trinken Fahrt und Nacht." (Astern)
    "zufrieden bin ich,
    auch wenn mein Saitenspiel
    mich hinab geleitet,
    einmal lebt ich wie Götter,
    und mehr bedarf es nicht" (Parzen)
    Danke für die Veröffentlichung dieses Lobgesangs von Hölderlin.
    .

    • @bettinabeckroge1414
      @bettinabeckroge1414 7 лет назад

      *****
      Und ich wünsche dir, lieber Mr. le Chapeau, dem für mich wachsenden Wunder an Gedicht-Ton-Bildvertonern jetzt erstmal eine besinnliche und schöne Adventszeit, jenseits Hölderlins und Parzen, mehr im freudigen diesseits des Daseins, z. b. bei Rilke und Hesse :).

  • @neffetSnnamremmiZ
    @neffetSnnamremmiZ 3 года назад

    Es ist so, dass der große Künstler an sein Werk so herangeht als sei es sein letztes und einziges Werk: 'Wenn es mir gelingt, bin ich auch bereit zu sterben.' Mfg

  • @Lyrik-Klinge
    @Lyrik-Klinge 7 лет назад +2

    Leider wurde Deine ehemalige Version mit Peter Tschaikowsky - Chorale - String Quartet op. 39 gelöscht :-(((

  • @bettinabeckroge2808
    @bettinabeckroge2808 7 лет назад +2

    Einmal im Seitenspiel leben wie die Götter und mehr bedarf es nicht?
    Bedrückender Satz.
    Wenn ich diesem Worte Hölderlins folgen würde, dann könnte ich ja gleich den Kopf in den Sand stecken.
    Tu ich aber nicht! Bin halt ein Steh- auf- Frauchen 😊

  • @Lyrik-Klinge
    @Lyrik-Klinge 4 года назад

    off-topic: Die Menschen um mich herum werden seit der Corona-Krise immer schweigsamer und ich wollte Dich nur fragen, ob Du meinen untenstehenden Kommentar gelesen hast?

    • @LYRIK_literaturforum
      @LYRIK_literaturforum  4 года назад

      Deine Anmerkung war mir entgangen und nun habe ich sie gelesen. Sehe offen gesagt keine Parallelen zu meiner Verarbeitung. Kennst du Da Vinci Resolve 16? Schönen Sonntag noch. Gruss Manfred : )

    • @Lyrik-Klinge
      @Lyrik-Klinge 4 года назад

      @@LYRIK_literaturforum Hallo Manfred, entschuldige bitte, ich wollte weder anklagen noch Dich bedrängen, momentan bin ich vielleicht ein wenig dünnhäutig ;-)
      Ich bedanke mich für Deine erfreuliche Rückmeldung und bin froh, dass Du mir nicht böse bist.
      Ich danke Dir auch für den Tipp hinsichtlich der sehr guten Videoschnittsoftware, die mir unbekannt war. Erfreulich ist auch, dass als Ubuntu-Nutzer dieses Programm auch auf meinem System läuft, dazu noch in der Gratisversion :-)
      Ich danke Dir und wünsche Dir auch noch einen sonnigen Sonntag. Grüße Ralph :-)

  • @Lyrik-Klinge
    @Lyrik-Klinge 4 года назад +1

    Nebst dem "Schicksalslied" im Hyperion vielleicht das für mich Tiefgreifendste von Hölderlin, sodass ich vor Jahren dieses Gedicht auch zu vertonen (ver-)sucht war.
    Entschuldige bitte den Link: ruclips.net/video/EzQthUy8LN8/видео.html

    • @Lyrik-Klinge
      @Lyrik-Klinge 4 года назад

      Hallo Lyrik_Musik, ich habe eben gerade erst bemerkt, dass ich den Vorspann genauso gestaltet hatte wie den Deiner Videos. Das tut mir leid und war nicht beabsichtigt. Ich benutze Kdenlive und dort ist s/w-Schrift als Standard-Einstellung schon vorgegeben und als Ungeübter dieser Software war mir das mehr als angenehm.

  • @homemadedelusion
    @homemadedelusion 8 месяцев назад

    ich mag diesen ton nicht. mir zu perfekt. künstlich, ohne seele. BRiD halt. Gott, wie tief die spaltung geht!