Seminarreihe Kafkas Echo: Kafkas Werkstatt. Der Schriftsteller bei der Arbeit

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  • Опубликовано: 2 фев 2025

Комментарии • 1

  • @emptyboat1000
    @emptyboat1000 6 дней назад

    Ein in sich widersprüchlicher Vortrag, der auf mich einen wirren Eindruck macht. Zwar kann man auch aus solchen missglückten Einlassungen zuweilen noch etwas Neues lernen. Ich muss zugeben, das Bild von Kafkas Schreibtisch war mir bisher unbekannt. Danke dafür. Auch das Bild des „celebrated Wooton Desks“ hat mich amüsiert. Aber einerseits Nietzsche mit der Bemerkung zu zitieren, Philologie sei jene Kunst, „die lauter feine, vorsichtige Arbeit abzutun hat und nichts erreicht, wenn sie es nicht lento erreicht“, und andererseits die steilsten Thesen in die Welt zu setzen, die an Kafkas Texten kaum belegt werden, ist doch ein Verfahren, das man nicht mal einem Professor der ETH durchgehen lassen kann. Auch dass dem Vortragenden ein zentraler Widerspruch in seinen Ausführungen nicht aufgefallen ist, verwundert den Hörer. Einerseits zitiert er Poe, der sich gegen die Auffassung wendet, Schreibproduktion erwachse aus einer Art „edlen Wahnsinns“, andererseits kommt er nicht nur mit Carl Du Prei und dem „dunklen Borne des Unbewussten“ daher, sondern bemüht sogar die kabbalistische „Seelenschwängerung“. Ja, was denn nun? Einerseits will er uns die Arbeitsvorgänge des literarischen Schreibens als „Techniken und Mechaniken“ nahebringen, andererseits will er uns das Lesen als „Ibbur“ verständlich machen, bei dem eine „gute Seele“ von einem menschlichen Wesen Besitz ergreift, um irgendetwas Positives zu bewirken. Aber vielleicht ist einfach mein „Resonanzraum“ nicht so groß wie der des Autors, oder ich habe mich einfach noch nicht für die günstigen Wirkungen einer seelischen Befruchtung zu öffnen vermocht.