Hermann Göring: Reichsluftfahrtminister
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- Опубликовано: 9 янв 2025
- Der erste große Regierungsneubau, den die Nationalsozialisten verwirklichten, war das Reichsluftfahrtministerium. 1935/36 schuf Architekt Ernst Sagebiel einen Monumentalbau mit rund 2.000 Büroräumen. Die kurze Bauzeit wurde propagandistisch zu einer Leistungsschau des neuen Systems stilisiert. Der Auftraggeber setzte sich groß in Szene: der Zugang zum Ehrenhof wurde von zwei imposanten Reichsadlern gerahmt und auch die Fassade war mit Hakenkreuzen dekoriert. Andere Reliefs zeigten Militärsymbole wie das Eiserne Kreuz sowie den Pour-le-mérite, den höchsten deutschen Verdienstorden. Dies war eine Anspielung auf den Chef des Hauses, Hermann Göring.
Dieser extrovertierte Lebemann galt unter den Parteibonzen des III. Reichs als Sympathieträger in der Bevölkerung. Dies ging neben seiner jovialen Art auch auf seine abenteuerliche Biographie zurück. Mit zwölf Jahren hatte ihn der Vater auf eine Kadettenanstalt geschickt. 1914 ging er zunächst als Infanterist an die Front, wechselte jedoch bald zu den Luftstreitkräften. Im Verlauf des I. Weltkriegs wurde er als erfolgreicher Kampfflieger einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Nach Friedenschluss lehnte der konservative Militarist die Weimarer Republik grundsätzlich ab. Verstärkt wurde dies durch den Versailler Vertrag, der Flieger Göring ganz persönlich betraf. Denn der Republik war es verboten, Luftstreitkräfte zu unterhalten und auch das zivile Flugwesen wurde stark behindert. So zog es ihn nach Skandinavien, wo er sich als Pilot und Vertreter deutscher Flugzeugfirmen durchschlug. Nach Deutschland zurückgekehrt, lernte er in München Hitler kennen und trat in die NSDAP ein. 1923 nahm er am Hitler-Ludendorff-Putsch teil, konnte sich aber nach dessen Niederschlagung schwer verwundet ins Ausland absetzen. Eine Amnestie durch Reichspräsident Hindenburg ermöglichte dem Putschisten die straffreie Heimkehr. Der bekennende Feind des Parlaments wurde 1928 Abgeordne-ter im Reichstag und im August 1932 sogar dessen Präsident.
Nach der Machtübernahme setzte sich Göring als Nummer Zwei in der NS-Hierarchie durch. Als kommissarischer Innenminister Preußens und späterer Ministerpräsident besaß er direkten Zugriff auf die Polizei, die er zu einem Terrorapparat umbaute. Auch im militärischen Sektor sicherte sich Göring eine zentrale Position als Reichsluftfahrtminister. Zuerst verdeckt, später ganz offiziell, oblag es ihm, unter Bruch des Versailler Vertrags, die Luftwaffe aufzubauen. In seinem Ministerium liefen wesentliche Stränge der Remilitarisierung und Wiederaufrüstung zusammen.