Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch - Schubert. Die Bürgschaft - 2006, Edinburgh

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  • Опубликовано: 13 янв 2018
  • "Die Bürgschaft" ist eine Ballade Friedrich Schiller aus dem Jahr 1799.
    Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
    Damon, den Dolch im Gewande:
    Ihn schlugen die Häscher in Bande,
    "Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
    Entgegnet ihm finster der Wüterich.
    "Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
    "Das sollst du am Kreuze bereuen."
    "Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
    Und bitte nicht um mein Leben:
    Doch willst du Gnade mir geben,
    Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
    Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
    Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
    Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."
    Da lächelt der König mit arger List
    Und spricht nach kurzem Bedenken:
    "Drei Tage will ich dir schenken;
    Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
    Eh' du zurück mir gegeben bist,
    So muß er statt deiner erblassen,
    Doch dir ist die Strafe erlassen."
    Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
    Daß ich am Kreuz mit dem Leben
    Bezahle das frevelnde Streben.
    Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
    Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
    So bleib du dem König zum Pfande,
    Bis ich komme zu lösen die Bande."
    Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
    Und liefert sich aus dem Tyrannen;
    Der andere ziehet von dannen.
    Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
    Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
    Eilt heim mit sorgender Seele,
    Damit er die Frist nicht verfehle.
    Da gießt unendlicher Regen herab,
    Von den Bergen stürzen die Quellen,
    Und die Bäche, die Ströme schwellen.
    Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
    Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
    Und donnernd sprengen die Wogen
    Des Gewölbes krachenden Bogen.
    Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
    Wie weit er auch spähet und blicket
    Und die Stimme, die rufende, schicket.
    Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
    Der ihn setze an das gewünschte Land,
    Kein Schiffer lenket die Fähre,
    Und der wilde Strom wird zum Meere.
    Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
    Die Hände zum Zeus erhoben:
    "O hemme des Stromes Toben!
    Es eilen die Stunden, im Mittag steht
    Die Sonne, und wenn sie niedergeht
    Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
    So muß der Freund mir erbleichen."
    Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
    Und Welle auf Welle zerrinnet,
    Und Stunde an Stunde entrinnet.
    Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
    Und wirft sich hinein in die brausende Flut
    Und teilt mit gewaltigen Armen
    Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
    Und gewinnt das Ufer und eilet fort
    Und danket dem rettenden Gotte;
    Da stürzet die raubende Rotte
    Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
    Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
    Und hemmet des Wanderers Eile
    Mit drohend geschwungener Keule.
    "Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
    "Ich habe nichts als mein Leben,
    Das muß ich dem Könige geben!"
    Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
    "Um des Freundes willen erbarmet euch!"
    Und drei mit gewaltigen Streichen
    Erlegt er, die andern entweichen.
    Und die Sonne versendet glühenden Brand,
    Und von der unendlichen Mühe
    Ermattet sinken die Kniee.
    "O hast du mich gnädig aus Räubershand,
    Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
    Und soll hier verschmachtend verderben,
    Und der Freund mir, der liebende, sterben!"
    Und horch! da sprudelt es silberhell,
    Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
    Und stille hält er, zu lauschen;
    Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
    Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
    Und freudig bückt er sich nieder
    Und erfrischet die brennenden Glieder.
    Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
    Und malt auf den glänzenden Matten
    Der Bäume gigantische Schatten;
    Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
    Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
    Da hört er die Worte sie sagen:
    "Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."
    Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
    Ihn jagen der Sorge Qualen;
    Da schimmern in Abendrots Strahlen
    Von ferne die Zinnen von Syrakus,
    Und entgegen kommt ihm Philostratus,
    Des Hauses redlicher Hüter,
    Der erkennet entsetzt den Gebieter:
    "Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
    So rette das eigene Leben!
    Den Tod erleidet er eben.
    Von Stunde zu Stunde gewartet' er
    Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
    Ihm konnte den mutigen Glauben
    Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."
    "Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
    Ein Retter, willkommen erscheinen,
    So soll mich der Tod ihm vereinen.
    Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
    Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
    Er schlachte der Opfer zweie
    Und glaube an Liebe und Treue!"
    Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
    Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
    Das die Menge gaffend umstehet;
    An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
    Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
    "Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
    Da bin ich, für den er gebürget!"
    Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
    In den Armen liegen sich beide.............

Комментарии • 19

  • @editamesones9990
    @editamesones9990 10 месяцев назад

    MAGNÍFICO!!!💞💞💞💞💞💞💞💞💞💞💞

  • @Hanako-sx3pr
    @Hanako-sx3pr 6 лет назад +6

    Incredibly expressive, passionate and strong singing - already in 2006! Was it not just about the last summer JK sang in Edinburgh? How exciting and moving his singing was from so early!

  • @iplx57
    @iplx57 6 лет назад +6

    This is fabulous !!! thanks so much for this precious moment!!!

    • @bokewilhelm1452
      @bokewilhelm1452 6 лет назад

      bisher in jedem liederabend-immer ein genuss-w.böke unterhaching

  • @szegedification
    @szegedification 4 года назад +1

    Thank you so much for sharing. What a beautiful performance.

  • @ioanacristinastefananestor4176
    @ioanacristinastefananestor4176 4 года назад +1

    Fabelhafte Darstellung des Jonas Kaufmann, mit seiner wunderschoene Stimme.

  • @helgahildebrand9252
    @helgahildebrand9252 5 лет назад +3

    „Die Bürgschaft“ ist eines meiner Lieblingsgedichte, das Hohelied der Freundschaft.

  • @ilsearrighi3676
    @ilsearrighi3676 6 лет назад +3

    merci beaucoup!
    C'est formidable! Was für eine Ausdruckskraft !

  • @barbaragawe170
    @barbaragawe170 6 лет назад +2

    Wow wow Rosalia! thak you for share it! I can compare this performance with Vienna Liederabend May 2014 I heard live...

  • @leniacoticoni907
    @leniacoticoni907 9 месяцев назад

    Bravo eccezzionale e di bella presenza il che non guasta

  • @Hanako-sx3pr
    @Hanako-sx3pr 6 лет назад +1

    Rozalia Frrozalia, thank you again so much for sharing this rare record of singing by JK - One of the earliest recordings by JK. Truly dramatic, heart-felt singing. Very exciting and moving!! This Schubert is not any of JK's disks I have. Thank you!

  • @aliciasarramida
    @aliciasarramida 6 лет назад +3

    beautiful!!!!

  • @julitareglerogarcia5541
    @julitareglerogarcia5541 6 лет назад +1

    Formidable en sus mejores momentos de su espléndida voz

  • @faikaabacimd4970
    @faikaabacimd4970 4 года назад

    GREAT PERFORMANS OF WONDERFUL COMPOSITION

  • @Hanako-sx3pr
    @Hanako-sx3pr 6 лет назад +2

    And what a beautiful photoof JK! Thank you, Rozalia Frrozalia!!

  • @ioanacristinastefananestor4176
    @ioanacristinastefananestor4176 4 года назад +1

    Es ist unerhoert wie Jonas singt

  • @rutakrugiskyte7277
    @rutakrugiskyte7277 3 года назад

    Toks Puikus Operos ir
    Kamerinis Daininkas.Charizmatiškas

    • @rutakrugiskyte7277
      @rutakrugiskyte7277 3 года назад

      Teko Girdėti ir Matyti operoje " Mergelė iš Vakarų" Jis Puikus ! netik Daininkas bet ir Aktorius Artistas...Sužavėta Klausytoja. Bravissimo

  • @olivia7687
    @olivia7687 5 лет назад

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