@@tomknitte7984 Das kommt darauf an, wie sehr das Wohlgefallen bekannt ist, wie sehr es als erforderlich geglaubt wird um jene Brötchen zu verdienen und wie sehr man sich selbst als abhängig von jenen Brötchen betrachte und ob mich dieses genug motiviert. Wenn ich glaube ich krieg meine Brötchen sowieso, werd ich mich davon nicht beeinflussen lassen. Wenn ich gar nicht weiß was mein Brötchengeber möchte, kann ich mich auch nicht beeinflussen lassen. Wenn ich mir denke, diese Brötchen brauch ich gar nicht, dann werd ich auch wenig Motivation haben mich davon beeinflussen zu lassen.... Was will ich sagen? Ihre Aussage hat ziemlich viele Voraussetzungen, damit sie zutrifft.
Ich finde dieses Thema unheimlich interessant aber gleichzeitig auch unheimlich frustrierend. Denn immer wenn jemand den "freien Willen" ins Gespräch bringt, frage ich, wovon der Willen denn frei sein soll. Darauf erhalte ich selten eine Antwort. Manchmal heißt es, der Wille sei frei, wenn er frei von äußeren und inneren Zwängen ist. Aber diese Antwort halte ich für einen Hinweis darauf, dass "freier Wille" mit "Entscheidungsfreiheit" verwechselt wird. Ich denke, die Ursache für den Wunsch nach einem freien Willen liegt in der befürchteten Determination. Früher dachte man an einen allmächtigen Gott, der einen Plan hat und gegen dessen Willen nichts geschehen kann. So ein Gott würde bestimmen, was jeder Mensch tut, denkt und auch will. Diese Idee lässt sich aber nicht vereinbaren mit dem Konzept der Sünde. Wie kann man Schuld haben für eine Tat, die man gar nicht selbst verantwortet hat? Also musste der freie Wille her, damit der Allgütige die Menschheit bestrafen konnte.
Freier Wille und Entscheidungsfreiheit, worin besteht der Unterschied? Ist der freie Wille eine grundsätzliche Sache, während sich die Entscheidungsfreiheit auf eine konkrete Situation bezieht?
@@v.j.k.9342 Wenn ich dich zu einem Eis einlade, kannst du dir frei aussuchen welches Eis du essen willst. Deine Entscheidungsfreiheit könnte aber eingeschränkt sein, weil dein Lieblingseis in der Eisdiele nicht angeboten wird. In dem Fall musst du dich für eine andere Eissorte entscheiden. Du kannst aber nicht entscheiden, dass diese andere Eissorte von nun an dein Lieblingseis ist. Oder du probierst eine Eissorte aus, die du noch nicht kanntest, und die schmeckt dir viel besser als dein bisheriges Lieblingseis. Das ist aber keine Entscheidung, die du da triffst. Willensfreiheit wird oft so definiert, dass du etwas anderes gewollt haben hättest können. Das ergibt aber keinen Sinn. Wieso solltest du etwas anderes wollen, als das was du willst?
@@Funnysterste Danke für deine Rückmeldung. Davon ausgehend, dich richtig verstanden zu haben, komme ich zu dem Schluss, dass man nichts anderes können wollen will als genau das, was man will. Manchmal kann man aber gar nicht wollen was man will, und zwar aus den verschiedensten Gründen. Ich muss spontan an das Pfirsich Melba beim Tatortreiniger denken, denn der ist definitiv nicht frei. Wir haben hier jedoch die Möglichkeit frei zu wählen: Ich fordere vehement mein Pfirsich Melba. Ich sage mir: "Egal, dann esse ich eben Himbeereis." Oder ich sage mir: "Gut, dann halt keines." ... Mir wird sozusagen vom Schicksal etwas vorgesetzt, woran ich nichts ändern kann. Als gesunder Mensch hat man dann einen gewissen Handlungsspielraum, den ich Entscheidungsfreiheit nennen würde. Vermutlich ist unser Willen auf gewisse Weise determiniert, immerhin will diese körperliche/personale Struktur erhalten bleiben. Ob ich das mit Eis, Cola und Pizza oder vegan mache, nun, das dürfte unsere Entscheidung sein. Es scheint nicht der Willensfreiheit zu unterliegen, dass wir uns ernähren müssen.
@@v.j.k.9342 Unser Wollen und Handeln ist in jedem Fall durch die Logik determiniert. Jemand könnte Eis essen wollen, weiß aber, dass er es aus gesundheitlichen Gründen nicht tun sollte. Er kann es trotzdem tun, denn es hält ihn niemand davon ab, aber es wäre unvernünftig. Auch wenn man unvernünftig handelt, ist man nicht von den Regeln der Logik befreit - im Gegenteil: Die Konsequenzen unseres Handelns treffen uns immer, egal ob wir es voraussehen konnten oder nicht. Hinterher könnte man seinen Irrtum erkennen und seine Entscheidung bereuen, aber dann ist es in der Regel zu spät. Man kann die Zeit nicht zurück drehen. Und selbst wenn man es könnte, wäre man wieder an der gleichen Ausgangsposition und würde den selben Fehler erneut begehen.
@@Funnysterste Bin ich frei in meiner Entscheidung, wenn ich auf Eis zugunsten meiner Gesundheit verzichte? Hier legt der Umstand der Erkrankung ein gewisses Verhalten nahe und dabei liegt es an mir, mich zum Umstand zu verhalten.
Ob kausale Prozesse wirklich indeterministisch sein können, ist zumindest fragwürdig. Stets wird die Quantenphysik als das Paradebeispiel dafür genommen. Aus unserer Empirie folgt nicht, dass die Quantenphysik indeterministisch sei. Die Ereignisse sind nur nicht für uns vorhersagbar. Es kann aber sehr wohl Gesetzmäßigkeiten geben, die so komplex sind, dass wir sie halt einfach nicht verstehen und berechnen können. Vielleicht sind Quantenprozesse kausal deterministisch. Das wissen wir nicht.
9 месяцев назад+1
Wie das auch immer sein mag: Mir geht es in diesen Passagen lediglich darum, dass es auch dann nicht für Willensfreiheit helfen würde, wenn man einen objektiven Indeterminismus annehmen dürfte, etwa im menschlichen Gehirn. Weiter unten in diesem Thread folgen allerdings auch ein paar Argumente dafür, dass es im Quantenbereich tatsächlich indeterministische Erscheinungen geben muss: Insbesondere das exponentielle Verhalten von radioaktiven Proben schließt eine deterministische Deutung so gut wie aus.
Quantenprozesse wie beispielsweise Teilchenzerfall sind selbstverständlich deterministisch, sonst gäbe es ja keine exakt feststehende Halbwertszeit für jedes Element.
6 месяцев назад
@@DavidG2P Die Halbwertszeit ist lediglich die Zeit, in der ein Teilchen mit *50-prozentiger Wahrscheinlichkeit* zerfallen wird, sie gibt keine Zeitspanne an, in der es mit *absoluter Sicherheit* zerfallen müsste. Entsprechend ist die Halbwertszeit auch die Zeit, nach der bei einer größeren Menge von Teilchen *ungefähr* die Hälfte zerfallen sein wird, nicht *genau* die Hälfte.
@ eben nicht, die Halbwertszeit ist diejenige Zeit, nach der *genau* die Hälfte der Teilchen zerfallen sein wird. Diese Zeit wird üblicherweise mit einer Genauigkeit von weniger als einem Prozent Abweichung eingehalten und ist somit vollkommen determiniert von der Ordnungszahl. [edit for typo]
Eine argumentative Voraussetzung ist hier bisher noch nicht zur Sprache gekommen und scheint mir aber sehr wesentlich zu sein, nämlich die Frage, warum Kausalität irgendeiner Art überhaupt ein Problem für die Freiheit ist. Denn wenn Kausalität nur eine Relation zwischen Vergangenheit und Zukunft ist, schließt das ja Freiheit nicht aus. Die unausgesprochene Voraussetzung ist hier, dass die Zukunft und Gegenwart vielleicht änderbar sind und wir in ihr frei, die Vergangenheit aber nicht. Ohne diese Voraussetzung funktioniert der Beweis aus der Voraussetzung der Kausalität, dass Freiheit unmöglich sei, aber nicht. Mit andern Worten, auch im deterministischen Universum kann es Freiheit geben: als Kraft, die Vergangenheit bis auf ihren Anfang neu zu schreiben, und den Zustand am Urknall so zu verändern, dass weit später dass geschieht was ich will, im Bezug auf den Willen im Gehirn selbst. (Dies setzt natürlich schon voraus, dass der Geist außer dem Universum, ein cartesischer oder genauer ein platonischer ist; aber es löst das Problem der Epiphenomenalität seiner Weltauswirkungen.) Ich fände es interessant zu erfahren warum dies nicht genannt worden ist. Ist das einfach keine weit verbreitete Darstellung dieser Argumentation, oder haben Sie etwas dagegen, vielleicht besonders daher, dass Sie, wenn ich's ihrer Besorgtheit einmal so entnehmen darf, einer materialistischen Position (dass der Geist weltgebunden, und seine Ursache im Gehirn hat) näher stehen als einem klassischen Ideenrealismus (dass umgekehrt Welt und Erscheinung und auch das Gehirn nur Schatten sind von dem was wirklich, und das heißt gedanklich, Realität, also die Fähigkeit distincte wahrgenommen und als Idee gedacht zu werden, hat)?
Analysiert man Entscheidungen unter einer nutzenmaximierenden (zB spieltheoretischen) Brille gibt es aber im Grunde keine willensfreiheit, sondern höchstens den „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“
@@neeooandason1781 Dann bist du wahrscheinlich nur ignorant. Sich falsch zu benehmen resultiert am Ende in einer Katastrophe, die das Resultat aller agglomerierten Fehlverhalten ist.
Freier Wille ist mehr Schein als Sein, und hier sind die Begründungen: ### Neurowissenschaftlicher Blickwinkel: Marcus Du Sautoy, ein Mathematikprofessor aus Oxford, und John-Dylan Haynes, ein Neurowissenschaftler aus Berlin, führen ein Experiment zur Entscheidungsfindung im Gehirn durch. #### Kurzgefasst: In Berlin muss Du Sautoy spontan einen von zwei Knöpfen drücken. Gehirnscans und Datenanalysen zeigen, dass die Entscheidung bereits sechs Sekunden vor dem bewussten Moment im Gehirn festgelegt ist. Dies wirft Fragen zur Existenz des freien Willens auf und deutet an, dass unser Unterbewusstsein unsere Entscheidungen maßgeblich beeinflusst. Das Experiment lehnt zudem den Dualismus von Geist und Gehirn ab und sieht das Bewusstsein als Teil der Gehirnaktivität. Du Sautoy ist von der Möglichkeit erschüttert, dass seine Entscheidungen vorhersehbar sind, bevor er sich ihrer bewusst wird. ### Physikalischer Blickwinkel: Um den freien Willen zu hinterfragen, kann man Handlungen rückwärts analysieren. Diese Analyse zeigt, dass Entscheidungen von unausweichlichen vergangenen Ereignissen und Konditionen beeinflusst werden. Dies legt nahe, dass wir im Wesentlichen von kosmischen Gesetzen gesteuerte biologische Automaten sind. #### Schlussfolgerung: Alles deutet darauf hin, dass unsere Entscheidungen und Handlungen durch Faktoren bestimmt sind, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, was die Idee des freien Willens in Frage stellt.
Was für eine große Freude von Ihnen zu hören👍💯
Das Jahr beginnt mit einem Paukenschlag! Willkommen zurück, Herr Professor!
Dietmar so ein Macher, einfach nach einem Jahr Pause ein ganz gefährliches Comeback 🔥🔥
Eine Freude Ihnen mal wieder lauschen zu dürfen.
Er ist back. Legende!
Wunderbar, mal wieder eine Vorlesung von Ihnen zu haben!
Ich freue mich wirklich sehr, auf Sie und auf das Thema!
Ich freue mich auf das Buch von Ihnen! 😊
Sehr, sehr interessant, ich bin zwar fachfremd, aber ich genieße jede Ihrer Vorlesungen sehr. Vielen Dank für das Hochladen.
Willkommen zurück!
Diese Vorlesung determiniert mich darauf, von einer erfreulichen Epiphanie des Erklärgottes zu faseln!
Bin Techniker (Maschinenbau) von Beruf. Echt super interessant und ich bin dank Hr. Hübner nun Hobbyphilosoph. (Frage: Kann Denken Hobby sein?)
Vlt. worüber du denkst ist das Hobby. Wer als Hobby dichtet, denkt im Hobby über Verse nach.
@@Tarnatos14 ... und wer professionell denkt, denkt entsprechend dem Wohlgefallen seines Brötchengebers.
@@tomknitte7984 Das kommt darauf an, wie sehr das Wohlgefallen bekannt ist, wie sehr es als erforderlich geglaubt wird um jene Brötchen zu verdienen und wie sehr man sich selbst als abhängig von jenen Brötchen betrachte und ob mich dieses genug motiviert.
Wenn ich glaube ich krieg meine Brötchen sowieso, werd ich mich davon nicht beeinflussen lassen.
Wenn ich gar nicht weiß was mein Brötchengeber möchte, kann ich mich auch nicht beeinflussen lassen.
Wenn ich mir denke, diese Brötchen brauch ich gar nicht, dann werd ich auch wenig Motivation haben mich davon beeinflussen zu lassen....
Was will ich sagen? Ihre Aussage hat ziemlich viele Voraussetzungen, damit sie zutrifft.
Mangelndes Selbstbewusstsein kann man Herrn Hübner wirklich nicht vorwerfen.
Das braucht er auch nicht zu haben. Das würde ihm nicht stehen.
richtig gut :) das Buch wird sofort gekauft wenns da ist^^
Endlich!!!!!! DANKE
Ich finde dieses Thema unheimlich interessant aber gleichzeitig auch unheimlich frustrierend. Denn immer wenn jemand den "freien Willen" ins Gespräch bringt, frage ich, wovon der Willen denn frei sein soll. Darauf erhalte ich selten eine Antwort.
Manchmal heißt es, der Wille sei frei, wenn er frei von äußeren und inneren Zwängen ist. Aber diese Antwort halte ich für einen Hinweis darauf, dass "freier Wille" mit "Entscheidungsfreiheit" verwechselt wird.
Ich denke, die Ursache für den Wunsch nach einem freien Willen liegt in der befürchteten Determination. Früher dachte man an einen allmächtigen Gott, der einen Plan hat und gegen dessen Willen nichts geschehen kann. So ein Gott würde bestimmen, was jeder Mensch tut, denkt und auch will. Diese Idee lässt sich aber nicht vereinbaren mit dem Konzept der Sünde. Wie kann man Schuld haben für eine Tat, die man gar nicht selbst verantwortet hat? Also musste der freie Wille her, damit der Allgütige die Menschheit bestrafen konnte.
Freier Wille und Entscheidungsfreiheit, worin besteht der Unterschied?
Ist der freie Wille eine grundsätzliche Sache, während sich die Entscheidungsfreiheit auf eine konkrete Situation bezieht?
@@v.j.k.9342 Wenn ich dich zu einem Eis einlade, kannst du dir frei aussuchen welches Eis du essen willst. Deine Entscheidungsfreiheit könnte aber eingeschränkt sein, weil dein Lieblingseis in der Eisdiele nicht angeboten wird. In dem Fall musst du dich für eine andere Eissorte entscheiden.
Du kannst aber nicht entscheiden, dass diese andere Eissorte von nun an dein Lieblingseis ist. Oder du probierst eine Eissorte aus, die du noch nicht kanntest, und die schmeckt dir viel besser als dein bisheriges Lieblingseis. Das ist aber keine Entscheidung, die du da triffst.
Willensfreiheit wird oft so definiert, dass du etwas anderes gewollt haben hättest können. Das ergibt aber keinen Sinn. Wieso solltest du etwas anderes wollen, als das was du willst?
@@Funnysterste Danke für deine Rückmeldung.
Davon ausgehend, dich richtig verstanden zu haben, komme ich zu dem Schluss, dass man nichts anderes können wollen will als genau das, was man will.
Manchmal kann man aber gar nicht wollen was man will, und zwar aus den verschiedensten Gründen.
Ich muss spontan an das Pfirsich Melba beim Tatortreiniger denken, denn der ist definitiv nicht frei.
Wir haben hier jedoch die Möglichkeit frei zu wählen:
Ich fordere vehement mein Pfirsich Melba.
Ich sage mir: "Egal, dann esse ich eben Himbeereis."
Oder ich sage mir: "Gut, dann halt keines."
...
Mir wird sozusagen vom Schicksal etwas vorgesetzt, woran ich nichts ändern kann.
Als gesunder Mensch hat man dann einen gewissen Handlungsspielraum, den ich Entscheidungsfreiheit nennen würde.
Vermutlich ist unser Willen auf gewisse Weise determiniert, immerhin will diese körperliche/personale Struktur erhalten bleiben. Ob ich das mit Eis, Cola und Pizza oder vegan mache, nun, das dürfte unsere Entscheidung sein.
Es scheint nicht der Willensfreiheit zu unterliegen, dass wir uns ernähren müssen.
@@v.j.k.9342 Unser Wollen und Handeln ist in jedem Fall durch die Logik determiniert. Jemand könnte Eis essen wollen, weiß aber, dass er es aus gesundheitlichen Gründen nicht tun sollte. Er kann es trotzdem tun, denn es hält ihn niemand davon ab, aber es wäre unvernünftig.
Auch wenn man unvernünftig handelt, ist man nicht von den Regeln der Logik befreit - im Gegenteil: Die Konsequenzen unseres Handelns treffen uns immer, egal ob wir es voraussehen konnten oder nicht. Hinterher könnte man seinen Irrtum erkennen und seine Entscheidung bereuen, aber dann ist es in der Regel zu spät. Man kann die Zeit nicht zurück drehen. Und selbst wenn man es könnte, wäre man wieder an der gleichen Ausgangsposition und würde den selben Fehler erneut begehen.
@@Funnysterste Bin ich frei in meiner Entscheidung, wenn ich auf Eis zugunsten meiner Gesundheit verzichte?
Hier legt der Umstand der Erkrankung ein gewisses Verhalten nahe und dabei liegt es an mir, mich zum Umstand zu verhalten.
Ob kausale Prozesse wirklich indeterministisch sein können, ist zumindest fragwürdig. Stets wird die Quantenphysik als das Paradebeispiel dafür genommen. Aus unserer Empirie folgt nicht, dass die Quantenphysik indeterministisch sei. Die Ereignisse sind nur nicht für uns vorhersagbar. Es kann aber sehr wohl Gesetzmäßigkeiten geben, die so komplex sind, dass wir sie halt einfach nicht verstehen und berechnen können. Vielleicht sind Quantenprozesse kausal deterministisch. Das wissen wir nicht.
Wie das auch immer sein mag: Mir geht es in diesen Passagen lediglich darum, dass es auch dann nicht für Willensfreiheit helfen würde, wenn man einen objektiven Indeterminismus annehmen dürfte, etwa im menschlichen Gehirn.
Weiter unten in diesem Thread folgen allerdings auch ein paar Argumente dafür, dass es im Quantenbereich tatsächlich indeterministische Erscheinungen geben muss: Insbesondere das exponentielle Verhalten von radioaktiven Proben schließt eine deterministische Deutung so gut wie aus.
@Trotzdem eine gute Vorlesung.
Quantenprozesse wie beispielsweise Teilchenzerfall sind selbstverständlich deterministisch, sonst gäbe es ja keine exakt feststehende Halbwertszeit für jedes Element.
@@DavidG2P Die Halbwertszeit ist lediglich die Zeit, in der ein Teilchen mit *50-prozentiger Wahrscheinlichkeit* zerfallen wird, sie gibt keine Zeitspanne an, in der es mit *absoluter Sicherheit* zerfallen müsste. Entsprechend ist die Halbwertszeit auch die Zeit, nach der bei einer größeren Menge von Teilchen *ungefähr* die Hälfte zerfallen sein wird, nicht *genau* die Hälfte.
@ eben nicht, die Halbwertszeit ist diejenige Zeit, nach der *genau* die Hälfte der Teilchen zerfallen sein wird. Diese Zeit wird üblicherweise mit einer Genauigkeit von weniger als einem Prozent Abweichung eingehalten und ist somit vollkommen determiniert von der Ordnungszahl. [edit for typo]
Ein Philosoph!
❤❤❤❤❤bravo!!!!!
Endlich wieder da
Eine argumentative Voraussetzung ist hier bisher noch nicht zur Sprache gekommen und scheint mir aber sehr wesentlich zu sein, nämlich die Frage, warum Kausalität irgendeiner Art überhaupt ein Problem für die Freiheit ist. Denn wenn Kausalität nur eine Relation zwischen Vergangenheit und Zukunft ist, schließt das ja Freiheit nicht aus.
Die unausgesprochene Voraussetzung ist hier, dass die Zukunft und Gegenwart vielleicht änderbar sind und wir in ihr frei, die Vergangenheit aber nicht. Ohne diese Voraussetzung funktioniert der Beweis aus der Voraussetzung der Kausalität, dass Freiheit unmöglich sei, aber nicht. Mit andern Worten, auch im deterministischen Universum kann es Freiheit geben: als Kraft, die Vergangenheit bis auf ihren Anfang neu zu schreiben, und den Zustand am Urknall so zu verändern, dass weit später dass geschieht was ich will, im Bezug auf den Willen im Gehirn selbst. (Dies setzt natürlich schon voraus, dass der Geist außer dem Universum, ein cartesischer oder genauer ein platonischer ist; aber es löst das Problem der Epiphenomenalität seiner Weltauswirkungen.)
Ich fände es interessant zu erfahren warum dies nicht genannt worden ist. Ist das einfach keine weit verbreitete Darstellung dieser Argumentation, oder haben Sie etwas dagegen, vielleicht besonders daher, dass Sie, wenn ich's ihrer Besorgtheit einmal so entnehmen darf, einer materialistischen Position (dass der Geist weltgebunden, und seine Ursache im Gehirn hat) näher stehen als einem klassischen Ideenrealismus (dass umgekehrt Welt und Erscheinung und auch das Gehirn nur Schatten sind von dem was wirklich, und das heißt gedanklich, Realität, also die Fähigkeit distincte wahrgenommen und als Idee gedacht zu werden, hat)?
Analysiert man Entscheidungen unter einer nutzenmaximierenden (zB spieltheoretischen) Brille gibt es aber im Grunde keine willensfreiheit, sondern höchstens den „zwanglosen Zwang des besseren Arguments“
Die Rückkehr des Königs!!!!!
Freier Wille ist das Geschenk Gottes! Tut das Richtige damit!
@@neeooandason1781 Dazu hast du kein Recht.
@@neeooandason1781 Dann bist du wahrscheinlich nur ignorant. Sich falsch zu benehmen resultiert am Ende in einer Katastrophe, die das Resultat aller agglomerierten Fehlverhalten ist.
@@neeooandason1781 hehe
@@neeooandason1781 Danke dir.
Freier Wille ist mehr Schein als Sein, und hier sind die Begründungen:
### Neurowissenschaftlicher Blickwinkel:
Marcus Du Sautoy, ein Mathematikprofessor aus Oxford, und John-Dylan Haynes, ein Neurowissenschaftler aus Berlin, führen ein Experiment zur Entscheidungsfindung im Gehirn durch.
#### Kurzgefasst:
In Berlin muss Du Sautoy spontan einen von zwei Knöpfen drücken. Gehirnscans und Datenanalysen zeigen, dass die Entscheidung bereits sechs Sekunden vor dem bewussten Moment im Gehirn festgelegt ist. Dies wirft Fragen zur Existenz des freien Willens auf und deutet an, dass unser Unterbewusstsein unsere Entscheidungen maßgeblich beeinflusst.
Das Experiment lehnt zudem den Dualismus von Geist und Gehirn ab und sieht das Bewusstsein als Teil der Gehirnaktivität. Du Sautoy ist von der Möglichkeit erschüttert, dass seine Entscheidungen vorhersehbar sind, bevor er sich ihrer bewusst wird.
### Physikalischer Blickwinkel:
Um den freien Willen zu hinterfragen, kann man Handlungen rückwärts analysieren. Diese Analyse zeigt, dass Entscheidungen von unausweichlichen vergangenen Ereignissen und Konditionen beeinflusst werden. Dies legt nahe, dass wir im Wesentlichen von kosmischen Gesetzen gesteuerte biologische Automaten sind.
#### Schlussfolgerung:
Alles deutet darauf hin, dass unsere Entscheidungen und Handlungen durch Faktoren bestimmt sind, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, was die Idee des freien Willens in Frage stellt.