Sedletz-Ossarium, Kutna Hora, Tschechische Republik

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  • Опубликовано: 11 сен 2024
  • #Knochenkirche
    Rund eine Autostunde von der tschechischen Hauptstadt Prag entfernt liegt die kleine Stadt Kutná Hora, zu deutsch Kuttenberg.
    Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück.
    Hier wurden aus dem Silber der umliegenden Bergwerke Münzen wie die Prager Groschen geprägt.
    Kuttenberg war zeitweise die zweitgrößte Stadt in Böhmen.
    1278 schickte der böhmische König den Abt des Zisterzienser-Klosters mit einer Botschaft nach Jerusalem.
    Von dort brachte dieser eine Handvoll Erde vom Kalvarienberg mit.
    Im Ortsteil Sedletz liegt der Friedhof, auf dem diese Erde verteilt wurde - und der damit selbst zu heiliger Erde wurde.
    Menschen aus ganz Mitteleuropa ließen sich daraufhin hier bestatten.
    Im frühen 15. Jahrhundert wurde eine Kapelle errichtet. Im Keller wurden die dabei exhumierten Knochen abgelegt.
    Ab ca. 1511 wurde der Friedhof radikal verkleinert.
    Vorher hatte er eine Größe von über drei Hektar.
    Viele Skelette stammen aus den Pestepidemien des Mittelalters oder wurden Opfer der Hussitenkriege.
    Die dabei freigelegten Knochen wurden gereinigt und in den Keller gebracht.
    Einige der Schädel zeigen heute noch Verletzungen aus den Schlachten, die von Pfeilspitzen, Schwertern oder dem Morgenstern verursacht wurden.
    Im Beinhaus sollen insgesamt die Überreste von rund 40.000 Menschen zusammengetragen worden sein.
    Das Familienwappen der Fürstenfamilie Schwarzenberg wurde komplett aus menschlichen Knochen erschaffen.
    Im 19. Jahrhundert kaufte die Familie das Gebäude.
    1870 wurde der Holzschnitzer František Rint mit der Innenausstattung des Gebäudes beauftragt.
    Er hat sogar seinen Namen in Knochen an der Wand hinterlassen.
    Der achtarmige Leuchter in der Mitte des Gewölbes soll alle Knochenarten des menschlichen Skeletts enthalten.
    Für die gesamte Inneneinrichtung brauchte er die Gebeine von etwa 10.000 Individuen.
    Der Großteil der Knochen ist aber in den Seitenschiffen jeweils in der Form einer Glocke aufgehäuft.
    In der Neuzeit diente das Gewölbe als Kulisse für das Fantasy-Abenteuer „Dungeons & Dragons“.
    Auch die vier jugendlichen Detektive von TKKG waren schon hier zu Gast.
    In der Folge „Klassenfahrt zur Hexenburg“ geht es um die Geschichte des Sedletz-Ossariums.

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